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2589 2599 Nr. 25SS. Gr. 42. Heller Kamel ie It k k L !»t - v k L. Haarmantel, blau oder moü, mit reicher Stepperei garniert. Nr. 2590. Gr. 42. Sportliches Kostüm aus einfarbiger Leinenjacke und blauwciß gestreiftem Leincnrock bestehend. 2681 2592 Nr. 2591. Gr. 42. Praktisches Kleid aus gestreiftem Waschstoss mit angeschnittenen flügelartigen Aermeln. Die Bluse ist boleroartig ver arbeitet. Dem glatten Rock werden in Hüsthöhe Tüten ausgenäht, die Taschen ergeben. Nr. 2592. Gr. 42. Kleid aus Peppitastoss mit angeschnittenen kurzen Pussärmeln und buntem Schal und Gürtel. 2593 2594 Nr. 2593. Gr. 42. Sportkleid aus in sich gemustertem weißem Waschstosf mit einseitigem Kragen und Knöpfen garniert. Nr. 2594. Gr. 42. Strand- oder Dootsanzug aus diagonal rot» weih gestreiftem Stoff mit rotem Gürtel und Schlips. Jugendlich und flott muß -as Sportklei- sein blacbckruck sämtlicher ^rtilrel und Illustrationen verboten! Das Wesen der Sportkleidung liegt darin, daß man sie bei der körperlichen Betätigung weder spürt, noch durch Schnitt, Länge oder Stoffart irgendwie gehindert wird. Diese inneren Ligenschastcn de» sportlichen Kleide« vermischen sich noch mit einer äußeren Note, die auf flotte« und jugendliche« Aus ehen hinstrebt. Ein gut gemachte« Sportkleid läht jede Frau üngcr erscheinen. Es ist daher kein Wunder, daß sportliche Kleider, Jacken, Westen und Mäntel so beliebt und allgemein sind. Neben dem Flausch- und Garbardinemantel ist die soge nannte Klubjacke da« gebräuchlichste Kleidungsstück. Sie trat Sobald aus Sonnenlicht und Sonnenwärme nur ein klein wenig sicherer Verlaß ist, blüht der Sport im Freien auf. Ganz Abge härtete und Kühne wagen sich bereits an den Wassersport heran, die Uebrigen jedoch begnügen sich vorläusig mit Bewegungsspielen im Freien. Das Hockey, das Ballspiel und die dem Sport gleichgestellte Gartenarbeit kommen zuerst an die Reihe. Die billigste und ein fachste Sportart, das Spazieremzehen, steht, weil sie nichts kostet, bei vielen Menschen nicht hoch im Kurs. Trotzdem kann das Spazieren gehen im Frühling nicht genug empfohlen werden. Nur wer es regelmäßig und bei jeder Witterung betreibt, wird seinen unver gleichbaren gesundheitlichen Wert erkennen. Daß zn jeder sportlichen Betätigung die richtige Kleidung gehört, Ist wohl selbstverständlich. Die verschiedenen Sportarten machen hin sichtlich der Bekleidung untereinander keinen großen Unterschied. Der Anzug sür den Tennisplatz eignet sich auch fürs Wochenende und den Äusflug; der für den Spaziergang bestimmte Mantel läßt sich ohne weiteres auch zum Sport, zur Rene und sür vormittägige Besorgungen verwenden. Daher bildet die Sportzarderobe eine ein malige Anschassung, die vielen Zwecken dient und für die meisten Menschen geradezu unentbehrlich ist. Man braucht nur einmal ein Kind oder einen Jugendlichen zu fragen, ob ihm ein eleganter battist und mUKurbelfttckerel versehener Lelnenrip«. Die sport lichen Mützchen gefallen immer mehr. Neuartig ist ein gewirk ter trikotartiger Turban, der erst aus dem Kopse in die richtige Form gebracht, nämlich durch mehrfaches Umschlagen der Krempe nnd Durchziehen eines Nadelschmucks kleidsam ge staltet wird. SchottischesSeidenbandkehrtnicht nur am Gürtel, sondern auch an den Knöpfen, Revers und bei den Schal« der Sportkleidung wieder. Zu erwähnen ist ferner Lackband in leuchtenden Farben, fowie Galalith- und Holzknopffchmuck in originellen Formen. An Schal» und Mützen sieht man viel Durchbruchsarbeit fowie Mehrfarbigkeit. kann, und zu dem eine flotte Weste gehört, ergibt einen reizenden und sehr flotten Anzug. Diese Westen sind möglichst kurz. Sie reichen nur bis zur Taille und besitzen große Revers. Sportliche Knöpfe aus Horn, Bein oder dein sehr modernen Edelholz bilden den einzigen Schmuck. Bei weniger strengen Sportkleidern sieht man nicht selten schottischen Besatz. Seidenband oder Seidentresse nimmt sich sehr aut aus. Auch schmale Silbertresse, die man auf den Mantelgürtel setzt, kann sehr reizvoll wirken. Bei einem bleu Flauschmantel, der überdies Suberknöpse zeigte, war diese Zusammenstellung zu sehen. Die herrenmähigen grauen Sportstosse mit angewebtem Futter so wie wasserdicht gemachter Garbardine werden mit Raglanärmeln verarbeitet. Dieser Schnitt wird durch schräge, der Aermeleinsatznaht folgende Knöpfe unterstrichen. Die sportlichen Kleidchen selbst besitzen eingelegte Fallen, kragen artige Schals und reizvolle Garnituren. Ein wenig Lackband oder Tresse, ein paar handgestickte Punkte auf dem Glasbatistkragen zei gen an, daß es sich um eine allerletzte Neuanschaffung handelt. Wildleder wird immer noch bevorzugt. Als Material für das Mütz chen, als Knopfbezug oder als Paspel an der Ueberweste kann es den Hockey-, sowie Gebirgssport immer viel Anklang, seine Wirkung niemals verfehlen. Der sportliche Schuh ist flach, sportliche Rock, den man von oben bis unten durchknöpfen Mahagonirotes Kalbsleder gilt als besonders schön. an Stelle derfrüher so beliebten Strickjacke, die sich ihrerseits in gestrickte Westen abwandelte. Lederne, besonders wildle derne Westen sowie kafakarttge Wollstosfjacken gehören zu die ser Bekleidungsart. Die sportlichen Kleidchen sind fast noch schlichter geworden. Gürtel, Schal und Mützchen vervollstän digen sie. Diese ermöglichen neben den waschbaren Kleider garnituren die einzige Abwechslung. Der Schal selbst wird gerne durch einen Kupserring gezogen oder durch Laschen und Patten sestgehalten. Regelmäßige Säumchen, Biesen und Steppverzierung gefallen ebenfalls. Als Garnitur findet dicker Wafselkrepp Verwendung. Daneben behauptet sich Glas- Nachmittags- oder ein sportlicher Alltagsanzug lieber ist. Es gibt wohl keinen Fall, wo er ersteren vorziehen und statt seiner auf eine sportliche Ausrüstung verzichten würde. Man zeigt heute eine Anzahl von Mischgeweben, die stir Sport kleidung das ideale Material ergeben. Baumwolle und Leinen, die man sehr viel verarbeitet, lassen sich großartig vermischen. Wolle mit Baumwolle, Kunstseide mit Wolle und Baumwolle mit Seide ergeben gute sportliche Wirkungen. Diele dieser Stosse, die man selbstredend auch unvermischt verwendet, werden wasserdicht gemacht. Der imprägnierte Leinenmantel ist diesmal sehr beliebt. Als beson ders sportliche Farben gelten Grau, Rot — und zwar möglichst leuchtend, — sowie Weiß in Verbindung mit einem kräftigen Grün, Bleu oder Braun. Bei diesen Zusammenstellungen sind Streifen und Karos am Platze, weil jede andere Musterung den sportlichen Cha rakter des Anzugs vermindert. Karo ist in diesem Jahre Trumpf! Die vielen Schottenmuster aus Leinen, Wolle, Baumwolle und dicker krawattenartiger Seide zeigen es immer wieder. Das Sportkostüm mit Hosenrock aus Garbardine oder Loden sindet für den Auch der sportl Vie PlsuTlersele« „Verschwendungssucht" — ein trügerischer Segriff. Es ist ein häufiger und im Grunde genommen leicht verständlicher Irrtum, wenn viele Menschen den Grad der Verschwendungssucht Anderer nach deren Ausgabezifsern bemessen. Die Ausgabe von einer Million braucht noch lange keine Verschwendungssucht zu sein, während es die Verausgabung einer ganz geringfügigen Summe bereits im hohen Grade zu sein vermag. Wohl auf keinem Gebiete ist es so wichtig, relativ und nicht absolut zu urteilen. Es ist eine nicht zu bestreitende Ursache, daß das Dolksempsinden der Verschwendungssucht der Menschen wohlwollend gegenübersteht. Das geschieht jedenfalls aus dem Gefühl heraus, daß dadurch das Geld ins Rollen und unter die Leute kommt. Loaischerweise allo bringt das Volk dem Geizigen Mißtrauen und Haß entgegen. Die große Masse ist weit eher geneigt, einen Verschwender in Schutz zu nehmen als einen Geizkragen. Hier versagt aber die sonst sehr prä zise Gerechtigkeit des Volksempfinden«, denn der Verschwender be nachteiligt letzten Endes seine Mitmenschen weit mehr al« der Geizige. Er ist von Beiden der größere Schädling am Volksganzen. Worin liegt das Wesen der Verschwendung? Dem Verschwender fehlt jeder gerechte Maßstab sür die Dinge und Werte des Lebens. Er kann die Bedürfnisse des Alltags nicht mit normalen Maßen meßen und gerät in eine Gedankensphäre, die sich mit der übrigen Menschheit nicht mehr deckt. Die Wurzel der Verschwendungssucht aber ist iniedem Falle eine starke Ichsucht, mangelndes Verantwor tungsgefühl gegen die nächsten Angehörigen und gegen alle Men schen überhaupt. Der Verschwender vermag nicht, über sein Tun Rechenschaft aozulegen. Die überlegte und überlegene Kontrolle der Geldausgaben, die bei anderen Menschen eia hohes sittliches Mo ment bildet, fehlt ihm. Hingegen zeigt sich nicht selten eine alte, heute lächerlich anmutenoe Einstellung, nämlich eine Bewunderung maß losen Geldausgebens. Es gab ja eine Zeit, wo man es für vornehm hielt, sich etwa an einer Hundertmarknote seine Zigarette anzuzün den, wo ein „Kavalier" mit vollen Händen Geld zum Fenster htnauswarf, es aber unter seiner Würde hielt, auch nur einen Pfen nig selbständig zu verdienen. Die legendären Ueberbleibsel einer mit dem heutigen Empfinden nicht mehr in Einklang zu bringenden Zeit wirken sich hierbei nachteilig aus. Nicht selten wird die Verschwendungssucht mit Leichtsinn ver wechselt. Diese beiden Eigenschaften sind so verschieden wie Schwarz und Weih. Die Verschwendungssucht ist eine dauernde Eigenschaft und kann nicht abgelegt werden, selbst dann nicht, wenn der Be treffende weih, dah er eines Tages dem Nichts, dem Ruin und dem Ende gegenüberstehen wird. Dem Leichtsinn aber kann ein Jeder, auch der schwerblütigste und gehemmteste Mensch einmal verfallen. Diese pflegt man bald zu erkennen und zu bereuen, während der Verschwendungssucht reue- und skrupellos gestöhnt zu werden pflegt. Gegen diese, die einer unheilbaren Krankheit gleicht, gibt es keine Abhilfe. Dann kommt der in lichten Momenten leicht abzu sehende Tag, an dem man ihretwegen moralisch und finanziell zu grundegeht. Die Derschwendunzsiucht einer Pompadour oder Main- tenon z. B. empörte das französische Volk mit vollstem Recht der- matzen dah es als Folge davon das Königtum stürzte und den Gang der Weltgeschichte nicht unwesentlich beeinflußte. Denn wo die Verschwendungssucht ungestört wütet, da artet sie sehr bald in Sinn losigkeiten aus. Diese und ein bis ins Krankhafte gesteigerter Gel tungsbetrieb, sind denn auch ihre wichtigsten Wurzeln. Daher ist der Verschwender, der für seine materiellen Güter weder Glück noch langdauernde Freuden eintauscht, dafür aber einem unerbittlichen Ende mit Schrecken entgezengeht, letzten Endes bedauernswert. Bertogsjchnittomster uur für Abonnenten. Müatef, Köstüiue, Steider 0L0 Llufeu, Röcke, Kiudergarderobe. Wäsche 0,65 M. Zu beziehen durch die Geschäftsstelle.