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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330913
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-13
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1933
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I? 214. 2. Beilage zum Riesaer Tageblatt. Mittwoch, 13. September 1833, abenbS. 88. Jahrg. Aas »e« Kampsgedirt Sachse« vesprechung über Tlokmahnahmen für da« Vogtland In Anwesenheit von Oberbürgermeister Wörner, Kreis letter Hitzker und Stadtrat Dr. Lemberg fand im Rathaus in Plauen eine Besprechung über Maßnahmen für Notstands arbeiten für das Vogtland statt. Dr. Gaede vom Landes arbeitsamt Dresden erklärte, daß man in Sachsen nicht die gleichen Erfolge wie in Ostpreußen erwarten könne, sondern wegen der vorherrschenden Industrie nur schrittweise vor- wärtskommen könne. Erfreulich sei, daß im August bereits 25 000 Dolksgenossen wieder in die Betriebe hätten zurück- geführt werden können. Dr. Gaede verbreitete sich dann Uber die werteschaffende Arbeitslosenfürsorge, Finanzierung der Anträge, Entlohnung usw. In der Aussprache wurde der Vorschlag einer wochenlangen Zeitungspropa- ganoa in ganz Deutschland fürdcutscheSpitzenge- macht. Zu diesem Plan haben bereits Verhandlungen mit der Propagandastelle in Dresden stattgefunden. Günstige Entwicklung de, Chemnitzer Arbeilsmarkte, Das Arbeitsamt Chemnitz teilt mit, daß es bereits gegen Ende August durch seine Werber an ISO neue Arbeitsstellen gewonnen habe. In vielen Fällen erhielt es von den Be- triebsinhabern die Zusage, daß noch weitere Arbeitskräfte eingestellt würden. Die Zusagen auf Neueinstellungen sind inzwischen zum Teil schon erfüllt. Die meisten Arbeitslosen sind bisher von der Textilindustrie ausgenommen worden, während in der Metallindustrie es erst wenigen Betrieben möglich war, ihre Belegschaft zu vermehren. Der Rest der untergebrachten Arbeitslosen verteilt sich auf die Nahrung?- Mittelbranche, das Bau- und Handelsgewerbe sowie einige andere Gruppen. Privathaushaltungen fordern jetzt wieder mehr Hausangestellte und Reinmachefrauen an. Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen, die Ende Juli 59 694 betrug, wurde gegen Ende August mit 57 120 festgestellt: unter ihnen befinden sich 21906 Hauptunterstützungsempfänger. Kleinsiedlung bei Leipzig Dte Gemeinde Lindenthal bet Leipzig errichtet eine Kleinsiedlung auf einem 85 000 Quadratmeter großen Ge lände; vorgesehen sind 80 Siedlerstellen. Jede Stelle wird durchschnittlich 900 Quadratmeter umfassen. * rvdevsdeschafstmg im löchMen Steinkohlen- dergdau Wie der Bergbauliche Verein in Zwickau mitteilt, haben die sächsischen Steinkohlenbergwerke, soweit nicht unüber windbare technische, wirtschaftliche und soziale Schwierig ketten entstanden, seit Jahren eine erheblich höhere Anzahl von Arbeitnehmern durch Einlegen von Feierschichten be- chäftigt, als der Absatzlage entsprach. Dies erforderte bei der Verlust- und risikoreichen Lagerhaltung im Steinkohlen bergbau große Opfer. Darüber hinaus sind in diesem Jahr insgesamt 752 Mann zusätzlich eingestellt worden, obwohl das größte Werk durch eine Brandkatastrophe empfindlich betroffen worden ist. Die Werke bleiben auch weiterhin nach Kräften bemüht, zur Entlastung des Arbeitsmarktes beizu- tragen. Sie werden auch sonst die Arbeitsschlacht in jeder Hinsicht durch Entlassung von Schwarzarbeitern und Dop pelverdienern tatkräftigst unterstützen. Berücksichtigt werden muß, daß sich eine Belebung der Industrie auf den Koh lenbergbau erst später auswirkt. Man hofft, daß die von den Leitern der Arbeitsschlacht mit Recht eingeleitete Bekämp fung des Verbrauchs auswärtiger Kohle im Steinkohlenbe zirk zur Besserung des Absatzes beitragen wird. Um auch sonst zur Belebung des wirtsci-aftlichen Lebens beizutragen, haben die Steinkohlenbergwerke in größtem Umfang Auf träge für Instandsetzungen und Erneuerungen vergeben so- wie viele erst für später vorgesehenen Arbeiten schon jetzt in Angriff genommen. Aür insgesamt rund 3,1 Millionen Reichsmark find Auftrage erteilt worden, weitere Arbeiten mit einem Kostenaufwand von S60 000 RM sind in Aussicht genommen. Der Neuausbau de; MA iu Sachsen Noch nie hat der Volksbund für das Deutschtum im Ausland eine so große und verantwortungsvolle Aufgabe gehabt als in diesen Tagen, da es gilt, das am schwersten bedrohte Deutschtum jenseits der Grenzen zu erhalten und zu bewahren; denn zu den volksfremden feindlichen Elemen ten, die die deutsche Minderheit von jeher bekämpften, traten die verräterischen Flüchtlinge aus Deutschland, die heute die gefährlichsten Feinde des angestammten Deutschtums jen seits der Grenzen wurden. Diesem Deutschtum, das deutsch bleiben muß, wie es fett tausend Jahren war, mit allen Kräften zu helfen, ist nicht nur nationale Pflicht, sondern nationale Selbsterhal tung; deswegen muß das ganze Volk dahinterstehen. Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland ist kein Verein mehr, sondern die Vereinigung aller Deutschen, die sich be wußt hinter diesen großen Gedanken stellen. Der Landesführer von Sachsen, Schriftsteller Hans Christoph Kaergel, erläßt zu Beginn des Arbeitsjayres darum die besondere Zielsetzung: Der Volksbund für da» Deutschtum im Ausland ist innerhalb eine« Jahre» in seiner Mitgliederzahl mindestens zu verdoppeln und innerhalb eine« Jahres muß in jeder sächsischen Gemeinde eine Ortsgruppe de» VDA bestehen. Der Auftakt zu dieser Jahresarbeit wird die große Werbewoche Mitte Oktober sein, mit dem allge meinen Sammeltag am 14. und 15. Oktober. Dec Abschluß des Jahres wird in einem „Tag des deutschen Volkstums" seinen Höhepunkt finden, in dem die Oeffentlichkeit von dem Ergebnis dieses Arbeitsjahres Kenntnis erhalten wird. Tin „Fest der deutschen Schule" wird als glanzvoller Mittelpunkt die gesamte sächsische Schuljugend aller Schulgattungen für den Volkstumsgedanken im In- und Ausland zusammenfüh- ren. Diese ungeheure Arbeit wird von den begeisterten Füh rern des deuen Deutschland getragen und ist nur denkbar durch die Opferbereitschaft der Männer und Frauen des neuen Deutschland. Die gesamte Arbeit in Sachsen geht von dem Landes-Führerrat des VDA aus. Der Landesverband Sachsen hat seine Arbeit in 'ilns Gaue gegliedert, die unter selbständiger Führung eines Gau« sührers stehen. Zu Gauführcrn wurden berufen: für den Gau Dresden: Rechtsanwalt Dr. Liebich; Leipzig' Dr. See- liger; Chemnitz: Oberstudiendircktor Dr Ullrich Glauchau; Plauen: Studiendirektor Dr. Thümmel und Bautzen' Staats anwalt Dr. May. tA. Gr.) Die Revolution der Braunhemden — die Erneuerung des deutschen Ledens. Eine bedeutsame italienische Preffestimme. NSK. Unter den vielen italienischen Pressestimmen, die sich mit dem Nürnberger Reichsparteitag der NSDAP. be, faßt haben, verdienen die Auslassungen besondere Beachtung, die der in Genua erscheinende „Corriere Merkantile" unter der Ueberschrist „Objektivität ist notwendig" dieser Tage ge bracht hat. Das angesehene italienische Blatt schreibt u. a.: „Der deutsche Nationalsozialismus hat seine erste große Tagung nach der Machtergreifung abgehaltcn; es war nicht nur ei» Ueberblick über die Streitkräfte, sondern es war auch eine große Ucbcrsicht über die Ideen, zu der die ganze Welt eingeladcn war. Charakteristisch au dieser Kundgebung war die an die Presse der ganzen Welt und an bas beim Reichspräsidenten akkreditierte Diplomatische Korps ge richtete Einladung znr Teilnahme. Ter Nationalsozialismus wollte damit der Welt zeigen, daß er nicht ohne Ideen ist, sondern im Gegenteil ein Regiment des Aufbaues, ein Regi- ment, das Deutschland außer einem neuen Gesicht auch eine Seele zu geben vermag. Es gibt heute in Europa — oder wenigstens in den demokratischen Teilen Europas — eine Atmosphäre, die sicher nicht von Snmpathie gegen das Hitler-Regiment erfüllt ist. Die öffentliche Meinung wird einzig auf Grund der Nachrichten gebildet, die einen ungün stigen Eindruck hervorzurufen geeignet sind. Man übertreibt einzelne Episoden, mau trägt dick auf, man verbreitet mehr oder weniger unzutreffende Nachrichten, man zieht Schluß folgerungen allgemeiner Art aus belanglosen Einzelfällcn, und auf Grund all dessen bildet man sich ein, die Geschichte des Hitler-Deutschland schreiben zu können. Italien hat dieses System bereits kcnnengelernt; es ist das gleiche System, bas die internationale Demokratie in den ersten Jahren gegen den Faschismus in Anwendung brachte und das bann an der harten Wirklichkeit scheiterte. Jetzt aber ist es notwendig, die öffentliche Meinung noch mals vor diesem System zn warnen. Tie Bewegung Hitler kann nicht nach einigen zusammenhanglosen Episoden be- urteilt werden: Die Revolution der Braunhemden besteht nicht nur im Kampf gegen das Judentum oder in der Ab erkennung der Bürgerrechte derjenigen, die das neue Regime nicht anerkennen «vollen. Es ist noch etwas mehr in den Handlungen der Regierung Hitler. Es ist nicht nur das Wicdererwachcn des deutschen Geistes, der durch die Niederlage, durch die Friedens- vertrüge, durch die Naämicbigkeit und den Pessimismus der Sozialdemokratie, die daS erste Jahrzehnt der Re publik beherrschte, erschüttert worden war, sondern cs ist auch ein starker Znä der Ernenernng, wir möchten fast sagen, der Reinigung des deutschen Lebens. Es ist auch ein Hauch neuen LebenZ, der mit sich einen neuen StaatSbegrisf bringt, eine neue Auffassung über die Be ziehungen zwischen Bürger und Staat — eine modernere und realistischere Idee des Wirtschaftslebens, daS nicht mehr für sich, losgelöst vom politischen Leben des Landes, betrachtet ivird. Es ist auch eine Reaktion gegen den langsamen Ver fall der Rasse infolge des EinsickernS zu vieler zersetzender und zerstörender Elemente, und eS ist ein langsames, aber schrittweises Beseitigen der Auslockernng der Moral. ES macht sich in ganz Europa ein Geist der Erneuerung geltend. Es ist eine starke Reaktion gegen die intellektuell« Sklaverei der Demokratien, die, obwohl sie die Freiheit pre digen, praktisch den Geist der Individualität unterdrückt hatten. Es gibt eine Tendenz zu neuen Lebensaussassnngen, welche jene Bersallserschcinungen Niederhalten will, itte durch eine allzu große Heuchelei eines fatschen wirtschaft lichen Liberalismus Hcrbeigcsührt worden war. Nur >n diesem Gesamtbild, das sowohl die Masten ckls auch die ein zelnen umfaßt, kann die Revolution der Braunhemden er faßt werden." Tr. WW BklWsklBEe Ms Vm LmMrtsWMklt. Am letzten Tag des 2. Mitteldeutschen Landwirtschafts marktes fanden die van der Landwirtschaft mit großem In teresse erwarteten Auktionen von Pferden, Rindvieh und Schweinen statt Verkauft wurden sächsische Rinder zu 10«), ostfriesische Rinder zn 85 Pferde zu 60, Schweine zu 50 und Schafe zu 75 Prozent. lieber fast alle bisher nicht ver kauften Tiere schweben noch ernsthafte Verkaufsverhandlun gen, so daß auch noch mit der Abgabe des Restes gerechnet werden kann. Die erzielten Preise sind durchweg als gün stig zu bezeichnen, ein Zeichen dafür, daß in der mitteldeut schen Landwirtschaft großer Bedarf an gutem Zucht- rind Gebrauchsoieh besteht, der sich noch kräftiger geäußert hätte, wenn nicht bei den Bauern ein immer noch empfindlicher Kapitalmangel herrschte. Bei Schweinen zeigte sich besonders ausgeprägt die Tendenz, auf Grund des zur Ausstellung ge kommenen ausgesuchten Zuchtmaterials weiters Gebrauchs tiere ab heimischem Stall zu kaufen. Für Scljafe kam beson ders aus Siedlerkreisen starkes Interesse zum Ausdruck. Guten Absatz fanden Gebrauchshunde. Für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zeigte sich ebenfalls eine starke Aufnahmefähigkeit. Auch für große Maschinen, wie Dreschmaschinen. Trekker und Motoren wur den bereits auf den Ständen des Landwirtschaftsmarktes belangreiche Abschlüsse erzielt. Die große Zahl der ernsthaften Nachfragen zeigt, daß der Maschinenpark der Landwirtschaft dringend erneuerungsbedürftig ist, und daß die entsprechen den Käufe, die auf dem Landwirtschaftsmarkt angebahnt wurden, zur Ausführung kommen werden, sobald die Finan- zierungsmöglichkeiten gesichert sind. Stark war auch die Nach frage nach Maschinen und Geräten für Gartenbaubetriebe und für kleinbäuerliche Anwesen und Siedlerstellen. Sehr gut verkauft wurden alle Arten von Saatgut. Der 2. Mitteldeutsche Landwirtschaftsmarkt hat somit die Erwartungen, die auf ihn gerichtet waren, in vollem Maß erfüllt und kann als voller Erfolg be zeichnet werden. MWMtiH Sei Her GklmWeim. )l Dresden. Die Pressestelle des sächsischen Lb«r- Berwaltungsgerichts schreibt: Wie schon kurz in der Presse dargelegt, hat das Ober verwaltungs-Gericht am 15. Juni 1933 entschieden, daß bei der sächsischen Gewerbesteuer zu den abzugssähigen Aus gaben bei Steuerpflichtigen, die Bücher im Sinne des 8 13 des Einkommensteuergesetzes führen, auch die Beträge ge hören, die znr Beseitigung eines Bcrlustes verwendet wer, den, der in den beiden nnmittelbar vorhergehenden Steuer abschnitten entstanden ist. Tas Urteil ist für die beteiligten Gewerbekreise von besonderer Bedeutung. Es weicht bewußt von der Ansicht des Finanzministeriums ab. Tas Gericht weist ans die Gewerbesteucrrahmengesetzgebung des Reiches hin und setzt sich in längeren Ausführungen mit den von den sächsischen, verschiedenen preußischen und bäurischen Gewerbe steuerbestimmungen, sowie einigen sächsischen Sondcrvor- schriftcn auseinander. Aus der Urteilsbegründung ist Fol- gcndes hervorzuheben: Während die früheren sächsischen Gcwerbesteuergesetze die Ermittelung des steuerpflichtigen Ertrages selbständig regelten, hat das jetzt geltende Gesetz vom 39. Juli 1929 die ErtragSermittelung den Vorschriften des ReichSeinkommen- stcuergesetzeS eng angepaßt. Dagegen ist für Unternehmen, die der Körperschaftssteuer unterliegen, nicht das Körper- schastssteuergesctz für anwendbar erklärt. Die Sondcrabzüge, die dieses Gesetz gestattet, sind daher bet der Gewerbesteuer ausgeschlossen. Das Neichseinkommcnsteucrgesetz von 1925 enthielt noch keine Vorschrift für die Ucbertragung von Betriebsverlusten aus spätere BctriebSjahre. Durch daS Gesetz vom 29. Juni 1929 ist aber die Bestimmung eingefügt worden, daß bei buch führenden Steuerpflichtigen zu den abzugssähigen Ausgaben auch die Beträge gehören, die zur Beseitigung eines Ver lustes auö den beiden vorangegangenen Steuerabschnittcn verwendet werden. Diese Bestimmung ist eine Gewinnermittelungs vorschrift. Sicht man nur das Ergebnis des einzelnen Be- triebsiahres an, so bildet allerdings die Verwendung eines Ueberschusses zur Deckung eines früher entstandenen Ver lustes eine an sich nicht abzugssähige Einkommensverwen dung. Erstreckt man jedoch die Betrachtung auf das Verlust jahr, so wird klar, daß der Verlustvortraa als Ausgleich zwischen Gewinn und Verlust verschiedener Betriebsiahre nur dazu dient, den Gesamtreingewinn des ganzen Zeit raums festzustcllen. ES handelt sich also beim Verlustvortrag nicht um die Ermäßigung eines Steuerbetrages, der an sich nach dem Gesetz für das ermittelte steuerpflichtige Ein kommen zn entrichten märe, sondern um die Ermittelung des steuerpflichtigen Einkommens selbst. Die Härte, die ver mieden werden soll, liegt nicht in besonderen, betriebsfremden Belastungen des Steuerpflichtigen, sondern allein darin, daß ohne den Verlustvorirag ein Geivinn besteuert würde, der dem Steuerpflichtigen, auf längere Zeit gesehen, gar nicht zugcflossen ist. Der Verlustvortrag mindert als ausdrücklich zugelassener Abzug den Gewinn, so daß insoweit nicht mehr von einem Reingewinn gesprochen werden kann. Er ist also von vornherein bei der Gewinnermittclung mit einzustcllcn. Nie Mnen »es Rittes Neises. * Leipzig. Von der Kreispressestelle der NSDAP. Leipzig wird uns geschrieben: Es war eine Zeit — sie liegt noch nicht weit zurück — da gab cs wenig Menschen, die an StaatSfeiertagcn die offi zielle Ncichsfahne aus ihrem HauS oder an ihrem Fenster flattern ließen. Es war die Zeit der vierzehnjährigen Schmach, die hinter uns liegt. Die Fahne Schwarz-rot-gold, einst das heilige Symbol derer, die um die Mitte des vori gen Jahrhunderts voll edler Begeisterung um ein einiges Großdeutschland kämpften, mar durch die Meuterer von 1918 in den Schmutz gezogen und entehrt worden. Wir alle sind glücklich und dankbar, daß diese Schmach wenigstens dsr schwarz-weiß-rotcn Fahne erspart blieb. An der Fahne, unter der zwei Millionen unserer Besten ihr Leben ließen, hängt unser aller Herz; und darum kämpften mir auch dar um, daß sie einst wieder über einem besseren Deutschland flattern konnte. Darum auch wählte der Führer des neuen Deutschland, als er die Fahne der deutschen Revolution schuf, die gleichen ruhmreichen Farben. Er gab seiner Fahne aber gleichzeitig durch die Einfügung des Hakenkreuzes und durch die Verteilung und Anordnung der Farben und Flä chen eine neue symbolische Bedeutung. Die Zeit, die alle wahren Deutschen von ganzem Her zen ersehnten, ist da; und mit ihr kamen auch die alten lieben Fahnen wieder zu Ehren. Vereint wehen jetzt die beiden Fahnen liber Deutschland und jeder schmückt voll Freude mit ihnen sein .Haus. Jede der beiden Fahnen hat ihre Daseinsberechtigung. Die eine als Mahnung au jene, die unter ihr kämpften und starben, die andere als Sinnbild des neuen Werbens. Beide Fahnen haben ihren Sinn und beide müssen auch vom rein ästhetischen Standpunkt bejaht werden. Außer ihnen sicht man jedoch zuweilen auch eine Kombination beider Fahnen. Es ist die schwarz-weiß-rote Fahne mit Hakenkreuz. Diese Kombination kann in keiner Weise befriedigen. Tie ist weder ein amtliches Zeichen des Reiches, noch hat sie irgendeine geschichtliche Bedeutung. Als ausgesprochen schön kann man sie ebenfalls nicht bezeichnen. Gewiß sind viele Volksgenossen nicht in der Lage, sich eine neue amtliche Hakcnkreuzfahne anzuschaffen, während sie jedoch gern ihre innere Verbundenheit mit der national sozialistischen Bewegung zum Ausdruck bringen möchten. Diesen Volksgenossen ist nur zu raten, daß sie ihre alte schwarz-weiß-rote Fahne weiter benutzen. ES bleibt ihnen ja unbenommen oder ist vielmehr sogar erwümcht. daß sie dazu noch einige für geringe Kosten erhältliche kleine Hakcnkrenzsähnchen an die Fenster stecken. Jedenfalls muß eine Vermischung beider Fahnen sowohl aus sachlichen als auch aus Schönheitsgründen als unglücklich bezeichnet werde». M üeitte ol>: Mimm-sSM-öMe in Nerlin. Feierliche Umbenennung vor dem Reichstag. )l Berlin. Ans Anlaß der Umbenennung der Fried- rickt - Ebert-Strafte in Hermann - Göring - Strafte fand gestern nachmittag vor dem Reichstag eine Feier statt, zu der n. a. Oberbürgermeister Dr. Sabm und der stellver tretende Gauleiter der NSDAP. Berlins, Görliper, er schienen waren. Staatskommissar Dr- Lippert führte in seiner Ansprache u. a. aus, daß in der Hauptstadt deS neu- geschaffenen Reiches inr eine Friedrich-Ebert-Straße kein Anlaß mehr vorlirae, bedürfe keiner besonderen Begründung. Künftig werde diese Straße mit dem Namen des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring benannt. Nach dem Deutschlandlied, da» von der Zuschauermenge mitgeiungen wurde, sprach der Polizeipräsident als Beaus, tragter des Ministerpräsidenten Hermann Göring der Stadt Berlin für die erwiesen« Ebre seinen Lank aus.
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