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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330913
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-13
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1933
- Autor
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Riesaer kommunistische Flugblattherfteller vor dem Sönvergericht. die einzelnen Pakete ekhielt. Am anderen Tag« ist Lehman« mit Nebeb nach Gröbitz und Großenhain gefahren, um di« Pakete an Genoffen zur Verteilung abzugeben. An Großen hain selbst hatte der Angeklagte Voigt die Verteilung Über nommen, der einzelne Exemplare an Kirst, Hill und Grille zum Lesen gab. Aber nicht nur die Verteilung und Weiterleitung von Druckschriften hatten die Angeklagten übernommen, sondern auch dieselben selbst heraeftellt. Am 81. März und 24. April 1SS3 wurden in der Wohnung deS Angeklagten Terra ge meinsam mit Lehmann und Nedeß etwa 1500 Stück Flug blätter gemeinsten Inhaltes auf einem AbzuaSapparat her- gestellt. Am 8. Mai stellten Lehmann und Nedeß wieder eine größere Anzahl in der Wohnung des Martick in Grub- nttz her. Der Text und die Matrize sollen angeblich von Wach stammen. Tie Angeklagten Riedel, Fischer, Rosenberg und Thiele haben bann die Flugblätter teils ans den Stra ßen verstreut ober an einen gewissen Robert weitergegeben. Gerade Riesa war ein Ort, in dem dte KPD. auch nach der nationalen Revolution versucht hat, ihre illegale Tätig keit fortzusehen. Sier war es nun gelungen, einmal dl« Rädelsführer dingfest zu machen. Der Staatsanwalt bean tragte ein« strenge Bestrafung, und es erhielten: Kirst, Inst. Teurer, Grill« je drei Monate; Riedel, Fischer und Rosenberg je drei Monate zwei Wochen; Thiel« und Hill je vier Monate; Benedix und Voigt je fünf Monate; Martick nenn Monate; Terra «nd Pannoscha je zehn Mo nate; Nebeb ein Jahr «nd Lehmann ein Jahr zwei Monate Gefängnis. Bei Kirst gilt die Strafe als durch die Unter suchungshaft verbüßt. NLP. Freiberg, 12. September. Das Gondergerlcht für da» Land Dachse« verhandelte in seiner Dienstagsttzung argen IS Angeklagte wegen Verbreitung und Herstellung kommunistischer Druckschristen. Dte Verhandlung richtete sich gegen den Glasmachermeister Alfred Pannoscha, , Tischler Otto Just, Stellmacher Karl Teurer, Arbeiter Max Benedix, Tischler Alfred Terra, vürogehilfe Heinz Nedeß, Schlaffer Erich Lehmann au» Riesa, Aroettrr Richard Max Martick aus Grubnitz, Melker Julius Voigt, Bauarbeiter Arthur Kirst, Feilenhauer Hill, Schmied Richard Grille aus Großenhain, Eisenwerksarbeiter Bruno Riedel, Glasschleifer Rudolf Fischer, Walter Ludwig Roseubera und Schuhmacher Erich Thiele aus Riesa. Dte Verhandlung gab einen Einblick in die verbreche rische Tätigkeit der KPD. bei der Verteilung illegaler Druck schriften. Anfang April kam Pannoscha zu Just und bat, für ihn «in Paket auS Leipzig auzunehmen. Eine Zeit später kam da» Paket. Er gab eS dem Angeklagten Teurer zur Weiterleitung an Pannoscha. ES kam aber in die Hand de» früheren kommunistischen Stadtverordneten Benebix, der e» wieder -um Martick brachte. Martick versteckte baS Paket nun in her Scheune seiner Schwiegereltern. DaS Paket ent hielt di« berüchtigten Hetzschriften: »Im Zeichen de» Kreuze»" und bi« »Kommunistische Internationale". Zu Martick kam nun eines Tages der kommunistische Unterkreisletter Wach und gab ihm den Auftrag, baS Paket in mehrere kleinere zu packen und diese auf der Straße nach Riesa an einer be stimmten Stelle dem Kommunisten Terra zu geben. Terra war von Nedeß hierzu beauftragt worden, dessen Auftrag geber wieder der Angeklagte Lehmann war, der dann auch OerMches und Sächsisches. Riesa, den IS. September 1938. —* Wettervorhersage für den 14. September lMitaekeilt von der Gächs. LanbeSwetterwarte zu Dresden.) »ortvauer de» wolkigen Wetter« mit zeitweiligen Nieder, schlügen, auffrischende Winde aus südwestlichen bis west- Uchen Richtungen, etwas kühler. —* Daten für den 14. September 1833. Sonnenaufgana 8.31 Uhr. Sonnenuntergana 18,18 Uhr. Vondaufgang LS.56 Uhr. Monduntergana 16,30 Uhr. 158»; Albrecht W. von Wallenstein, kaiserlicher Heer führer im SO jährigen Krieg, geb. (vor 350 Jahren). 1760; Der Komponist Luigi Lherubini in Floren» geb. laeft. 1842). 176» r Der Naturforscher Alexander von Humboldt in Berlin geb. lgest. 1858). 1817: Der Dichter Theodor Storm in Husum geb. lgest. 1888). 1»»0r Der Literarhistoriker Friedrich Wolter» in München grst. (geb. 1876). «-* Gewerbesteuer fällig! Im amtlichen Teile wird daran erinnert, daß am 15. September 1888 der 2. Termin der Vorauszahlungen auf die Gewerbesteuer für da» Rechnungsjahr 1038 fällig wird. —* Dostagentur Nöberau. Vom 18. September ab wird da» Postamt Nöderau in eine Postagentur mit der Bezeichnung „Röderau überRiesa" umgewandelt. Letztere wird bet dem Kaufmann Adolf Anbrich, Zeit hainer Straße 4, untergebracht. Sie hält folgende Dienst- stunden ab: Werktags 8,0—11,0 und 14,0—16,80, Sonntags 8,0—8,0. —* Dte Riesaer Standesamts-Nachrichten für bi« Zett vom 1. bis 81. August 1838 befinden sich in der 8. Beilage. —vdz. Achtung, Frist ablauf für Ablösung der Kraftfahrzeugsteuer! Im Anicklluß an eine bereit- kürzlich veröffentlichte amtliche Meldung wird von zuständiger Stelle nochmals darauf Angewiesen, daß die Gerüchlte unzutreffend sind, wonach demnächst die Kraftfahr- zeuastcuer für gebrauchte Wagen beseitigt werde. ES wird wiederholt betont, daß eine Steuervergünstigung für ge brauchte Kraftfahrzeuge lediglich erzielt werden könne durch die Ablösung der Kraftfahrzcugsteuer. Die Anträge hier für müssen spätestens bis zum 1. Oktober 1038 vorliegcn, wobei eine Verlängerung dieser Frist nicht in Frage kommt. Die ÄvlöiungSbeträge können in zwei gleichen Teilen entrichtet werden. Genauere Auskunft erteilen die Finanzämter. —* Zurück zur Natur! Wir sind mitten in einer ülvßen Umwälzung. Vieles toll und muß ander» werden. Der Revolution der Köpfe muß eine Revolution der Beine folgen! Kümmerlich gering ist in dem 60-Millionen-Bolk die Zahl der Wanderer. Darum muß dem Heranwachsenden Geschlecht der Drang zur Natur frühzeitig eingepflanzt werden. Wandern ist ein urdeutschcs Tun, aber längst v«h nicht Volks litte. Die letzten Jahrzehnts haben wette ll. WMk AWMlll t« de» LrtnitatiSktrche, am Freitag, den 15. September, 8 Nb» abend». Diese Abendmustk umfaßt Werke verschiedener Komvo« »ist««. Neben einem Zeitgenossen Bachs, der in streng linevrem Aufbau neun Variationen über einen Choral mit einer Fug« aiirklingen läßt, steht ReaerS festliche Toccata. Iwan EchönebaumS Choralwerkr dringen mit tiefem Ernst ein in den Stlmmnnasaebalt zweier unserer schönster Cho räle. Auf kurze Einleitung folgt eine Fuge, au« dem Deist de« Chorals hernuSgewachseu, und leitet über zum Choral, der, in seinem harmonischen Gewände abgeändert, sich bin- «ussteigert zu einem machtvollen Schluß. Das zweite-Werk schließt mit dem Cboral, gesungen vom Ebor. __^Der Ehorverrin, unter Leitung de« Komponisten, hat sichohiersür »ur Verfügung gestellt. tvortrggSfolge: Job. Gottfried Walther (1684—1748) Vartita und Fuge über: »Jes« meine Freude". Max Reger (1878—1316) lroooot, ck-woll op. 59. Schristverlesang, Gebet und Segen. J»<« Schünebonm, ov. 68,2: Introduktion, Fuge und Lhoral über: »A«» tiefer Not schrei ich ,« Dir". Iwan Gchönebanm, ov. 65,1: Introduktion. Fuae und N«ral über: »Jerusalem, d« bochgebaat« Stadt" (mit — Der Eintritt ist frei. Spenden werden dem kirchlichen Ratwerk »uaesührt. Die nächste Veranstaltung umfaßt Werk« von Bach und Händel kür Orgel, ferner ein« Sonate Air Oboe und miet Duette von Händel. Sie wird am darauffalgenden -rettag ftattflndrn. Schichten auch unseres Volkes immer mehr von der Natur entfremdet. Für Zahllaie singen die Vögel, blühen die Blumen umsonst. Je schwerer cs ist, die Millionen van Volksgenossen wieder in Lohn und Brot zu bringen, desto wichtiger ist es, dem Auge und Gemüt Sättigung zu geben an den reichen Gaben der Heimat und der vater ländischen Landschaft. Darum gilt es, neben der Wirt schaft auch die bedenklich eingerosteten Gelenke des Kultur menschen anzukurbeln I —* Lange Abende sm Herbst. Herbstabende haben ihre besonderen Reize. Der lange Wintcrnbi'nd mit seiner Steigerung häuslicher und öffentlicher Geselligkeit bereitet sich! vor, sommerlich- Gepflogenheiten klingen leise nach. Der Herbst ist der Mittler zwischen Sommer und Winter. Er verbindet zwei Extreme und hat wie der Frühling von jedem dieser beiden etwas. Die Tage sind kürzer geworden, künstliches Licht beherrscht schon die Straßen der Stadt, noch ehe da und dort die Arbeit des Tage» ihr Ende erreichet hat. Und aus dem Lande, wo dte Arbeit mehr al» in der Stadt vom Tage abhängt, wo zumindest die Nußenarbeiten mit Beginn der Dunkelheit abgebrochen werden müssen, läutet es früher Feierabend. Länger al» in anderen Jahreszeiten kämpfen Licht und Dunkel um die Herrschaft. Stunden vergehen, ehe der erste Abendschatten sich zu nächtlichem Dunkel vergrößert hat. Und in diesem ausgedehnten Ringen zwischen Licht und Nacht liegen die geheimen Schönheiten herbstlichen Sein». In der Stadt merkt man wenig davon. Man muß auf dem Lande sein, um den Herbstabend richtig genießen zu können, muß an einem warmen, klaren Herbstabend den verlöschenden Tag belauschen können ader erleben, wie die wallenden Herdsinebel gegen Lickt und Helligkeit streiten. Der Herbstabend ist schön und wohltuend, aber man mutz ihn dort zu finden wissen, wo er noch seine alten Rechte hat. —* Keine allgemeine Blindenrente. Die Spitzenverbände der deutschen Friedensblinden hatten im Frühjahr dem RetckMat und Reichstag einen Gesetzentwurf unterbreitet, mit dem sie die Einführung einer öffentliche rechtlichen Blindenrente erstreben. Wie da» Vdz-Büvo er fährt, hat der ReichSarbeitSminister in einem Schreiben an dte Landesregierungen mitgeteilt, daß bei der angespannten Finanzlage des Reiches den Anträgen auf Einführung einer öffentlicki-rechtlichen Blindenrente leider nicht ent sprochen werden könne. Die Fürsorge für körperlich Be hinderte, soweit sie nickt Kriegsbeschädigte sind, müsse viel mehr den Ländern Vorbehalten bleiben. —* Keine vaterländischen Lieder in den Kirchen. Dte Sächs. Evang. Korrespondenz teilt mit: In der letzten Zeit ist eS mehrfach vorgekommen, daß Unter dem Eindruck der großen Ereignisse in unserem Volk auch bei gottesdienstlichen Feiern in der Kirche vater- ländtsche Lieder angestimmt worden sind. Soweit dies aus dem spontanen Bedürfnis des Augenblicks geschehen ist, wird es ganz gewiß nicht tragisch zu nehmen sein. ES wird jedoch« daran erinnert, baß grundsätzlich in den Gottesdiensten jeder Art mir der Ehoral sein Reckt hat. Das BolkÄied mag auf dem Kirckiplatz und gegebenen falls vom Kirchturm erklingen, aber nicht im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier. Auch das sogenannte geist- lichie Volkslied sollte, soweit eS sich nicht um Kinder gottesdienste oder besondere Veranstaltungen handelt, bei gottesdienstlichen Feiern in den Hintergrund treten. Ins besondere aber ist dem Unfug unbedingt zu wehren, daß Trauungs-Feierlichkeiten mit musikalischem Beiwerk aus gestattet werden, die dem kirchlichen Sinn und Stil nicht entsprechen. —vdz. N ur nvck! abg este m Pelt e N S KK. -W im- pel. Auf Befehl der Landesführung deS N2KK. müssen, wie der „Völkische Beobachter" meldet, alle NSKK.-Wimpel ab 1. Oktober mit dem Dienststempel der Landesführung uder einer der Bereichführungen versehen sein. Unge stempelte Wimpel dürfen nicht mehr geführt werden. Alle NSKK.-Mitglieder werden ersucht, sich vom 11. September ab bei ihrer Bereichführung unter Vorlegung ihres Aus weise» zur Abstempelung deS gesetzlich geschützten NSKK.- WimpelS zu melden. Weiter wird darauf aufmerksam ge macht, daß der NSKK.-Wimpel stets auf der linken Seite des Fahrzeuges zu führen ist- —vdz. Kernsprech-Anschlußsperre bei Zah lungsverzug. Auf eine Eingabe des ReichSverbandeS des Deutschen Handwerks hat der Rcichsvostminister folgen de» über die Vorschriften bei Zahlungsverzug für Fern- sprech-Anschlüsse mitgeteilt: Bleiben für einen Anschluß die Gebühren rückständig, so wird der Teilnehmer am neunten Werktag nach Absendung der Fernsprechrechnung an die Zahlung erinnert. -Die Zahl der Erinnerungen muß aber auS Ersparnisgründen eingeschränkt werden: deshalb unter bleibt die Erinnerung, wenn der Teilnehmer in den vorher gegangenen 12 Monaten dreimal an die Bezahlung der Fernsprech-Rechnung erinnert worden ist. Hierauf wird er bei der dritten Erinnerung aufmerksam gemacht. Ist auch bis zum 12. Werktag nach Absendung der Rechnung keine oder keine ausreichende Zahlung eingegangen, so wird dem Teilnehmer fernmündlich mitgeteilt, daß der Anschluß ge sperrt wird. DaS geschieht auch dann, wenn bei einem zahlungssäumigen Teilnehmer, der in den letzten 12Mona- ten bereits dreimal an die Bezahlung der Gebühr«: erinnert werden mutzte, die Erinnerung am neunte« Werktag nach! der Absendung der Rechnung unterbleibt. Die Anschluß sperre wird hiernach! stets, wenn sie verhängt werden muß, nur unter Benachrichtigung deS AnIchlußinhaberS ange wandt. Auck! jetzt kann der Teilnehmer die Sperre noch abwenden, wenn er die Gebühren sofort bezahlt und der Fernsprechrechnungsstelle oder der Vermittlungsstelle die Zahlung ohne Verzug nochwcist. — Der Post Minister betont, daß dieie Vorschriften auch den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragen. Denn ein Teilnehmer könne, wenn es ihm nickt möglich >ei, die quf der Fernsprechrechnung angegebene Zahlfrist etnzuhalten, Stundung oder Abtragung der Rcstlchuld in Teilbeträgen beantragen. Solchen Anträgen werde in der Regel statt gegeben. —* Die deutsche Tomate allen voran! Noch immer nickt scheint die Kenntnis Allgemeingut geworden zu iein, dost die Tomate mit die gesündeste und vitamin reichste Frucht ist, die uns der Sommer bietet. Zwar hat sie sich erfreulicherweise und mit vollem Recht bereits einen gewissen Platz unter den Nahrungsmitteln der jetzigen Generation erobert, während man sie vor 20 bis 30 Jahren kaum kannte: aber den ihr wirklich gebührenden Platz hat sie noch nicht inne. Denn sonst könnte es nicht immer wieder geschehen, daß viele Ausflügler, Sportsleute» Ju gendliche, aber auch Mütter für ihre Kleinsten die grün und unreif geerntete Banane der wirklich erfrischenden, auf bauenden Tomate nur aus Unkenntnis ihres wahren Wer tes vorziehen. Die leuchtend roten, gleichmäßig runden und glatten, nickck gerippten Früchte werden in hochgezüch teten Sorten überall von: deutschen Gärtner angcbaui. In folge des die Qualität steigernden Anzuchtverfahrens Und sie höchst nährstoffreich, fleischig, schnittfest und vor allein stets frisch. Versuche auch Du dieses Erzeugnis deutscher Scholle und deutschen Fleißes! Bald wird auch Dir die heimische Tomate ein? unentbehrliche Erfrischung sein! Stauchitz. Deutsche Volkshochschule in Stauchitz. Unter dem Vorsitz des BezirkSobmanneS des NTLB., Pg. Schulleiter Schaaf, wurde dieser Tage die Deutsche Volks hochschule Stauchitz gegründet und die VortragSfolge bis März 1034 festgclegt. Das Institut steht in: Dienste der Volksgemeinschaft und hat die Bildnngscrweitcrung aller Volksgenossen, auch der nicht der NSDAP, angehörende::, zur Aufgabe. Die geschäftlichen Belange werden vertreten non Schulleiter Schaaf als Vorsitzenden, Dr. Tränkner für Verwaltung, Schwiegershausen für Kasse und Grabner für Presse. Im Laufe der einzelnen Vortragsabende sprechen folgende Herren über die nachstehenden Themen: Herden (Jahna) über „Nasse und Vererbung", Hartung (Hof) über „Deutsche Volkslieder", Dögnitz (Bloßwitz) über „Programm der NSDAP." Ranbold (Seerhausen) über „Ludwig Jahn und die körperliche Ertüchtigung", Dr. Tränkner iStanchitz) über „Verlorenes deutsches Land", Merbach (Seerhausen) über „Der Ausbau der NSDAP". Weitere Redner werden noch gewonnen werden. Sim 17. Oktober tritt die Volkshoch schule mit der Eröffnungsfeier zum ersten Male in Erschei nung St.-N. Seibt ans Oschatz wird dabei Näheres über die Ziele ausführen. Im Nahmen der Volkshochschule laust zugleich ein Stenographiekursus, der von Lehrer Lippert durchgesührt werden wird * Görzig bei Strehla. Germanische Brand- gröber gefunden. Zu den mannigfaltigen Funden aus der Urzeit, die in den letzten Jahren auf der Görziger Dorf flur gemacht werden konnten, gesellten sich Ende voriger Woche drei weitere, die für unsere heimische Vorgeschichte von größter Bedeutung sind. Auf einer Kupp' östlich des Dorfes läßt die Gemeinde auf dem Felde des Gutsöesitzcrs Hofmann, Görzig, einen Wasserbehälter errichten. Von Herrn Hofmann unterrichtet, daß aus dem Felde schon vor dreißig Jahren Urnen gesunden, aber nicht ausgehoben wor ben seien, beauftragte Herr Baumeister Obenaus auS Strehla seine Arbeiter, beim Grundgrabeu scharf aufzu paffen. und tehulsam vorzugehen. Daraufhin gelang es den Arbeitern, .dre: Brandgräbcr zu bergen, oie die Zerren Gutsbesitzer Hofmann und Baumeister ObenauS den: nord sächsischen VorgeschtchtSmuseurn in Riesa schenkten. Zwei den Urnen sind freihändig geformt und besitzen den kurzen Rand auf der Schulter und bauchiges Unterteil. In den oberen Knochcnschichten lagen eiserne, vom Rost mehr oder weniger angegriffene Schmuck- und GebrauchSgegenstänbe: zwei Fibeln und ein Gürtelhaken. Letzterer ist auf seiner äußeren Seite bronzeplattiert und mit Buckelchen verziert. Die dritte Urne ist auf der Drehscheibe hergcstellt worden; Schmuckstücke lagen leider nicht in ihr. Die Formen der Gefäße und die Beigaben ermöglichen es, die Funde zeitlich zu bestimmen; sie entstammen dem letzten vorchristlichen Jahrhundert und sind typisch westgermanische Knlturdenk- mälcr. Der Umsicht und dem verständnisvollen Verhalten der beteiligten Herren ist es somit zu danken, daß inter essantes Kulturgut unserer germanischen Vorfahren ge borgen werben konnte. Darum sei ihnen allen auck, an dieser Stelle herzlichst gedankt. — Nordsächsische Meldestelle für Urgeschichtsfunbe: Lehrer Alfred Mirtschin, Nicsa, Poppitzer Straße 21a, erreichbar durch Tel. des Herrn Dach beckermeister Grimm, Riesa. Sah las sau. Der Seitensprung der — Henne. Wahr scheinlich eine Henne ist Montag in der Scheune des Herrn Gutsbesitzers O. N. in Sahlaffan auf einen Anlasser ge sprungen und hat diesen eiugerttckt. Mit der Zeit ist dabei irgend etwas durchgeschmort und es gab eine starke Rauch, entwicklung, so daß man schon einen Brand vermutete. Rechtzeitig bemerkt, gelang es, weiteren Schaben zu ver hüten. Großenhain. Ein Riese wurde gefällt. Montag mittag wurde die eine der beiden Fabrikessen der ehemals Kämpfeschen Ziegelei nahe der Waldaer .Straße durch Sprengung umgelegt. Die Durchführung derselben lag in den Händen des Pioniertrupps der hiesigen 5. Eskadron des R.-RgtS. 12. Bereits vor einiger Zeit war die Bohrnng der Sprenglöcher im Fundament des Schlots vorgcnommcn worden, insgesamt sieben, davon drei an der Ncigungsseite nach Osten »nd je zwei an der Nord- und Südseite des starken Mauerwerkes. Diese Löcher wurden nun durch den Pioniertrupp unter strengster Absperrung im weiten Uni- reise mit nicht weniger als 132 Dynamitpatronen gefüllt. Mittels Zündschnur und in die Sprengladung eingefügten Sprengkapseln wurde dann die gefährliche Füllung zur Explosion gebracht, mehrere dumpfe heftige Detonationen, schwer neigte sich die zirka 42 Meter hohe Zicgelsteinsänlc des Schlotes wie vorgesehen nach der östlichen Richtung, knickte im Sturz noch tu der Mitte etwa ein und stürme zu Boden. Eine umfängliche grau-schwärzliche Staubwotke stieg auf von der Trümmerstä'tte, einer riesigen Trauerfahne gleich, und entschwebte in westlicher Richtung. Tie Ziegelei ist, nachdem sie bereits seit längerer Zeit stilliegt, ans Ab- bruch verkauft worden. Ju einigen Wochen soll auch die zweite Esse ebenfalls umgelegt werden. * Nossen. 90. Geburtstag der ältesten Einwohnerin. Am Dienstag beging die älteste Einwohnerin von Nossen, Fräulein Anna Unger, ihren 90. Geburtstag. Der Hocl> betagten gingen zahlreiche herzliche Glückwünsche zu. * Dresden. Im Interesse der Bekämpfung der Ar- beitölosigkeit hat die Kötitzer Lebcrtuch- und Wachstuchivcrke A.-G. Kötitz in diesem Jahre bereits Neubauten errichtet, durch dte über 500 000 -N.K der deutschen Wirtschaft zugcführi wurden, worin mindestens etwa 240 000 Löhne enthalten sind. * Dresden. Dentistentagung. Tie Fachgruppe Dentisten de» Deutschen Tcchnikcrverbandes hielt unter Leibung ihre» Vorstehers Häntzschel in Dresden eine ans dem ganzen Lande besuchte Führertagung ab. Der Reichs- fachbearbeiter Pg. Hempel vom Reichsverband Deutscher Dentisten legte Zweck und Ziele der nunmehr eins eßenden Fachgruppcnarbeit dar. Eingehend wurden die neueren Bestimmungen der Reichls verlicherunLsordnuns und die
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