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Riesaer Tageblatt ,°q<E-v. und Anzeiger lLlbedlall und Änielger). Lageblatt Riesa. Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Tageblatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Biro lasse: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 224. Monmy, 2S. September 1933, abends. 86. Ialira. Da« Riesaer Tageblatt erschettlt jede« La, abend« '/,8 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). 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Gegen zwei Uhr erschien der K r o n p r i n z in der Stahl helmuniform mit der Mütze seiner Danziger Leibhusaren und begab sich in das Stadion. Einige Minuten später folgte unter stürmischer Begrüßung der Menge Vizekanzler von Papen. Nicht endenwollende Heilrufe kündigten das Herannahen des Autos des Führers an. Als der Wa gen, in dem der Führer und der Dundesführer des Stahl helm, Seldte, fußen, in das Stadion einbog, steigerte sich die Begeisterung der Menge ins Ungemessene. Nach einer kurzen Ansprache an die dort versammelten Stahlhelmer, die in den grauen Kolonnen einen begeisterten Widerhall fand, schritt der Kanzler in schlichter brauner Uni form zwischen einem Meer von Fahnen zu der Stadthalle. Unmitteloar hinter ihm folgten der Bundesführer des Stahl helm, Seldte, der Kronprinz mit seinen Brüdern Prinz Os kar und Prinz Eitel und seinem ältesten Sohn, Vizekanzler von Papen, der stellvertretende Führer der NSDAP., Heß, und Stabschef Röhm. Oer Führer ehrt -as Frontsol-atentum Der Führer leitete seine großangelegte Rede ein mit dem Hknweis darauf, daß das Zusammensinden der Repräsentan ten einer neuen Weltanschauung mit den Trägern der besten alten Tradition einst in der deutschen Geschichte als ein glück licher Tag zu verzeichnen sein werde. Aus diesem Entschluß werde auf spätere Generationen noch Kraft ausströmen, er werde für immer ein sichtbares Zeichen sein, daß das junge Deutschland entschlossen sei, der Sünden der Väter zu ent sagen. Das sei unser aller Gelöbnis: „Am Anfang unseres Kampfes stand Deutschland, am Ende unseres Kampfes wird wiederum Deutschland stehen!" Der Führer zeichnete sodann ein umfassendes Bild der bisherigen Entwicklung der nationalen Bewegung. Er warf einen Rückblick auf das gewaltige Ringen unseres Volkes im Weltkriege Wir seien Zeugen gewesen der höchsten Größe unseres Volkes, aber auch Zeugen seiner Undankbar keit, feines inneren Verfalls und seiner schmachvollsten Kapi tulation, Zeugen der Jahre der entwürdigendsten Unterwer fung einer schamlosen Besinnungslosigkeit, aber auch des sich wieder regenden nationalen Bewußtseins, Zeugen ber deut schen Wiedererhebung und, so Gott wolle, auch der deut schen Freiheit! Der Führer entwickelte dann die inneren Gründe für den Verfall und zeigte die Gesetze auf, aus denen zwangsläufig die Niederlage kommen mußte. Im Jahre 1918 sei die innere Organisation des deutschen Volkes zusammengebrochen und mußte zusammenbrechen, mangels eines tragfähigen und für diese Zeit geeigneten weltanschau lichen Fundaments. Gegenüber der Zerrissenheit des weltanschaulichen Den kens. das der liberale Staat geradezu konzessioniert habe, habe die nationalsozialistische Bewegung den Gedanken in das deutsche Volk wieder hineingepflanzt, daß es etwas gibt, was sich über die individuelle Freiheit erhebt, nämlich das Leben und die Freiheit aller. Diese Auffassung müsse man unter allen Umständen durchsetzen und wenn nötig, auf zwingen. Ls sei die Aufgabe der Führung, das für die Erhal tung der Ration Notwendige zu erkennen und mit eiserner Lnischlossenhei» durchzuführen. Da, Volk suche die straft und habe sie zu allen Zetten gesucht. Ls sei unglücklich, wenn es keine starke Führung findet. Darum sei es kein Wunder, daß das Volk heute dieser Regierung zusubele, und diese Führung müsse den Mut besitzen, ein Gesetz aufzustellen, das nach höchster Einsicht Allen zuträglich ist. Ich kann keine Armee führen, wenn ich es jedem einzelnen Mann freistelle, Ilcb vor den Feind zu stellen oder zurückzuweichen. Der stampf um Deutschland mußte aus einer anderen Welt kommen als der, die sich nach dem S. November ISIS in Deutschland breitmachte, und er ist aus der Welt des deutschen Soldatentums gekommen. Und so wissen wir es auch ganz genau, keiner von uns würde ln Ehren oder in unserem Kleid sein, wenn nicht hinter uns die große Armee gewesen wäre, der wir alle gedient haben. Jeder von uns weiß, was wir sind, das sind wir nur geworden durch die Schule, die wir da draußen durchgemacht haben. Sie hat uns gelehrt, im Selbstvertrauen uns auf die eigene Kraft zu verlassen. Ls war die Gefahr vorhanden, daß Viele das Gleiche wollten und sich nicht zu einigen vermochten, wir dürfen alle dem Schicksal dankbar sein, daß es in uns den großen Elnigungsgedanken erhalten hat. Euer Führer hat die Größe der geschichtlichen Stunde erkannt und damit eine Einigung herbeigeführt. Mr kämpfen damit nun gemein sam für dieses neue Reich, wenn wir die wenigen Monate, in denen wir diesen Kampf durchgefochken haben, an unseren Augen vorüberziehen lassen, dann dürfen wir mit Stolz bekennen, die Vorsehung hat diesen Kampf gesegnet. Mir yaven oas Volk gewonnen Daß wir die marxistische Organisation zertrümmert haben. Laß wir ihre Parteien aufgelöst haben, daß wir ihre Häuser gesperrt, ihr« Führer fortgejaat haben, ist alles nicht wichtig. Aber das eine, daß wir das Volk gewonnen haben, daß das Volk nun uns gehört, daß das Volk in unserer Be wegung die Führung wirklich sieht und anerkennt, das ist das Entscheidende, ist das, was uns glücklich macht. So sind wir denn in diese Revolution einmarschiert, haben sie sieg reich bestanden und marschieren nunmehr hinein in eine große, neue Zukunft unseres Lebens. Wir wollen in diesem Augenblick derer gedenken, die uns das ermöglicht haben. Wir wollen auch des Mannes gedenken, der in seinem hohen Alter uns zu dieser Erneuerung die Möglichkeit gab, und der seinen Namen wie ein Schutzschild über Liese Entwicklung gehalten hat. Wir wollen an diesem Tage aber auch beson ders unserer Armee gedenken, denn wir all« wissen genau, wenn das Heer nicht in den Tagen der Revolution auf unse rer Seite gestanden hätte, dann ständen wir heute nicht hier. Wir können versichern, daß wir dies niemals vergessen werden, daß wir in ihnen die Träger der Tradition unserer ruhmreichen alten Armee sehen und Laß wir mit ganzem Herzen uns mit allem, was wir vermögen, uns für den Geist dieser Armee einsetzen werden. Und so baut sich denn dieses neue Deutschland auf auf einer ganzen Reihe von Bekenntnissen des Vertrauens, und ich finde, es gibt nichts Herrlicheres in der Entwicklungsge schichte de» neuen Deutschlands al» die Tatsache, daß in der Zeit seine» werden» wir den Männern die Hand reichen konnten, al» wir einander nichts anderes zu geben hatten al» einfach ihr gegenseitige» Gelöbnis der Treue und der Kameradschaft und des Willens, zusammenzuarbeiten für unser Volk. : an unserem Freude und Le ich zu diesem Tage hergekommen, der genau " )t» andere» ist als das eierliche diesem Gelöbnis und zu dieser Ge innuna. , um Ihnen allen zu sagen, daß ' - ' ' »ße Mis ion ge- weg zu gehen. „Entschlossen, -te große Mission gemeinsam zu erfüllen" Ich bin der heiligsten Ueberzeugung, daß der vielleicht tn der deutschen Geschichte sehr seltene Entschluß für Zu sammenarbeit nicht nur Erfolg hat, sondern daß er zu einem der segensreichsten Entschlüsse überhaupt werden wird, wir wollen uns die Hand reichen und wollen die Treue, die große Gemeinschaft aufrechterhalteu, die wir Volke einst gerühmt haben. Mit innerer Fre wegung bin ich zu diesem Tage hergekommei wie Nürnberg für mich nich! Bekenntnis zu diesem Gelök Ich bin hierher gekommen, i wir glücklich und entschlossen sind, dle gros meinsam zu erfüllen und in Treue unseren „ . „ , wir denken dabei an diejenigen, die Opfer brachten. Sie sind heute unsere guten Geister. Sie sind die Meister für die Zukunft. Sie marschieren mit in unseren Reihen, wir alle misten, daß wir durch sie die Kraft bekommen haben, da» Wunder der deutschen Erhebung zn vollziehen. Veleimlnis der Treue Franz Ssl-te hul-igt -em Führer Die Begrüßungsansprache des Stahlheim-Dundesfikh- rers Franz Seldte gestaltete sich zu einem eindrucks vollen Tre u e g e löbnis zur nationalsozia listischen Bewegung und zu ihrem Führer Adolf Hitler. Der Reichsarbeitsminister führte ass, für diese Reichsführertagung habe er den Stahlhelm nach Hannover entboten, von wo auch Hindenburg 1914 zur Tan nenbergschlacht gefahren sei, Hannover, der Geburtsstadt Scharnhorsts, in bestem Geist diese Tagung stattfinden sollte. Das Thema von Hannover sollte der unentwegte Gedanke des Aufbaues und des Kampfes um eine bessere und starke deutsche Zukunft sein. Immer sei die nationale Arbeit in den letzten vie^ehn Jahren unter dem Druck des roten Systems gewesen. Vier zehn Jahre opferoollen Kampfes im Innern, so sagte der Bundesführer, liegen hinter uns. in denen Hunderte von Kameraden als Opfer im Freiheitskampf und auch im Bru derkampf fielen. Und heute, meine Kameraden, welcher Wandel der Dinge. Durch Gottes Fügung find wir beute frei. Hier ist unsere innere FreihÄk erkämpft, und heute stehen wir nicht mehr in der Opposition. Heute steht hier mit 70 000 Führern vertreten der ganze Stahlhelm vor Adolf Hilter. Daß dieser Durchbruch gelungen ist. das dankeu wir Ihnen, unserem Bolkskanzler und Führer Ado ff Hitler. Der Durch bruch ist gelungen dank Ihrer Idee, dank Ihrer Fähigkeit, dank Ihres Mutes, und wie ich auch sagen dark domk Ihres eisernen Fleißes. Sie, meine Kameraden vom Stahlhelm, haben stnf» z»hn Jahre in Not und Tod dem Vaterland die Treue ge halten. Ich sage euch meinen Dank fürdiese Treue! Kameraden, wir Frontsoldaten haben in den November tagen 1918, als es keinen gab, der uns aufrief, als wir uns vergeblich nach dem Führer umschauten, der den Feuerbefehl gegen die rote Meute geben sollte, uns selbst das Gesetz geben müssen, nach dem wir dann angetreten sind. Ich selbst habe damals mich und meine Frontsoldaten auf die eine Sache und auf die eine Karte gestellt: Auf das nie versiegende deutsche Frontsoldatentum und dann habe ich mir gelobt, diese vereinigten deutschen Frontsoldaten, diesen Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, durch nichts zer setzen oder sprengen zu lassen, sondern diese treue Mann schaft, koste es, was es wolle, geschlossen zu halten, um sie einmal geschlossen zum Einsatz bringen zu können. Das, meine Kameraden, habe ich erreicht. And heute, meine Kameraden, sehe ich wiederum auf eine Sache, auf eine Karte, auf einen Mann: Ich sehe unsere Sache, die Sache des Stahlhelm, aus Adolf Hit ler. (Stürmischer Beifall.) Kameraden, der Krieg konnte 1918 nur so enden, wie er geendet hat, weil uns der große politische Führer fehlte. Deutschland und das deutsche Volk konnten nur deshalb so in die Knie gedrückt werden, weil der politische Führer nicht da war, der dem deutschen Volk einen Befehl geben konnte, der es wieder aufrichtete. Wir, meine Kameraden vom Stahlhelm, haben jahrelang nach einem Führer ausgeschaut, aber wir haben auch zu der Zeit, wo wir den Führer noch nicht sahen, dennoch unentwegt und zäh für den kommen den Führer gearbeitet. Der Stahlhelm begann den Vor marsch zur inneren und äußeren Befreiung und gleichzeitig begannen Sie, Herr Volkskanzler Adolf Hitler, Ihren ge nialen Vormarsch von drüben, von der anderen Seite her Meine Stahlhclmkameraden, dle allen Frontsoldaten wollten nur Soldaten sein. Sie, Adolf Hitler, schufen dle politische Bewegung und die politischen Kämpfer, und Ihnen wurde der Sieg! Ich habe das erkannt und anerkannt, und wir Frontsolda ten vom Stahlhelm, die wir im November 1918 uns selbst das Gesetz gegeben haben, wir folgen auch heute diesem Ge setz und wir dienen diesem Gesetz. Soldatenlos ist es. be fehlen zu müssen und zu können. Soldatenschicksal ist es.