Volltext Seite (XML)
821. 1. Nkilagk;nm Riesaer Tageblatt. Donnerstag, 31. September 1933, avenvs. 8«. Jahr«. Der Ta« »er »rntscheu Bauer» Die Durchführung in Sachse» Der Leiter der Landespropagandastelle Sachsen, Salz» mann, äußerte sich einem Pressevertreter gegenüber über die Durchführung des „Tages des deutschen Bauern" am 1. Oktober in Sachsen. Danach geht die ganze Arbeit zur Vorbereitung des Tages in engster Fühlungnahme mit den Kreisen und Ortsgruppen der Partei vor sich. Die Ortsgruppenleiter organisieren in Zusammenarbeit mit den Landbllnden in den Dörfern die Feiern. Es ist dabei zu unterscheiden zwischen dem Erntedanktaa auf dem Land« und in der Stadt. Auf dem Lande, wo di« Dinge Verhältnis» mäßig einfach liegen, soll der Tag nach Möglichkeit an die Bräuche der ländlichen Erntedankfeste anknüpften. Es wird das Bestreben der Propagandastelle sem, möglichst viele Volksgenossen hinaus aufs Land zu bringen. Auch in den Städten soll der Tag feierlich begangen wer den. Genau wie auf dem Lande soll in allen Städten der Sonntag mit einem Wecken um 6,30 Uhr begonnen werden. Auch der Rundfunk eröffnet um diese Zeit sein Sonderpro gramm. In allen Gottesdiensten wird der Erntedanktaaiü« Mittelpunkt der Predigten stehen. Anschließend an die Got tesdienste sind Standkonzerte auf öffentlichen Plätzen vorge sehen, an die sich in allen Städten Umzüge anschließen wer den, die ähnlich sein werden wie die Umzüge des 1. Mai. Die Umzüge werden in den großen Städten einheitlich auf einen großen Platz geleitet, in kleineren Städten auf den Markt. Hier soll überall ein Bauernführer eine kurze An sprache halten. Um 16 Uhr wird die große Rede des Reichs kanzlers vom Bückeberg bei Hameln durch Lautsprecher übertragen werden. Mit einem gemeinsam gesungenen Cho ral wird der offizielle Teil des Festes sein Ende finden. — Der Erntedanktag soll gleichzeitig zu einem Großkampftag gegen Hunger und Kälte ausgestaltet werden. MiMWWkIIlI.KilIiW MklMllMMergWmklii! Im Ausstellungspalast in Dresden fand eine außer ordentlich stark betuchte Tagung der Führerschaft des Sächsischen Junglandbundes statt, der von Be ginn an Ministerpräsident v. Killiugerund der Landes- banernobmann Gutsbesitzer G r d m a n n-Streumen bei wohnten. Zu der Tagung waren viel Ehrengäste erschienen. Man bemerkte u. a. den Gründer und langjährigen Führer des Reickis-Junglcmdbundes, Anvo Schlimpert-Lauenhain, Graf Vitzthum von ^Eckstädt für das Wirtschaftsmini sterium, Vertreter des Sächsischen Landbundes, der Land-- wirtschaftskammcr, des Genoffenschaftsverbandes u. v. a. Ministerpräsident v. Kittinger ermahnte die Bauernjugend in sehr persönlich und herzlich gehaltenen Ausführungen, die großen Pflichten der Bauerniugend nicht zu vernachlässigen. Warnte aber auch davor, in ein falsches Muckertum zu verfallen. Im Anschluß an die Rede nahm der Bundesführer die feierliche Verpflichtung von mehr als achtzig neuen Innglandbnndführern aus dem Lande vor. Nach Ver lesung eines feierlichen Treuebekenntnisses zu Heimat und Scholle, zur Fahne der Freiheit, zum Hakenkreuzbanner und zu Adolf Hitler sprachen die Neuverpflichteten die Eidesformel. Frau Pfarrer Langer sprach über dieIung- »i idchenarbeit im kommenden Winter. Bundesgeschäfts führer Albert gab den Geschäftsbericht, der von der außerordentlich regen Arbeit des Iunglandbnndes Zeugnis ablegte. Bauerrwbmann Erdmann stellte dem Junglandbund auch für die Zukunft leine ganz besondere Aufgabe: Ans ihm solle die neue Führerschaft herauswachsen, voll des revolutionären Geistes eines Adolf Hitler. Die deutsche Erde werde niemals mehr in die Hände von Spekulanten "allen können. Dafür werde das neue Erbhofrecht sorgen. Der deutsche Bauer werde durch die Maßnahmen Adolf Hitlers und Walter Darrös auf ewig seßhaft bleiben. Die hervorragende Tagung, die unter der Leitung von Bundes führer Schumann stand, endete mit einem Schlußwort des Ehrenvorsitzenden Arno Schlimpert und mit dem Ge sang des Horst-Wessel-Liedes. Die LA.-Kapelle Beil be stritt den künstlerischen Teil der Veranstaltung. IieMW. Hn WtW de» «eiikli Mn. vdz. Mit ungeheurer Wucht hat die NSDAP, unsere oem Verfall nabe Wirtschaft ersaßt und ihre Räder wieder in (Sana gebracht. NeneS Leben vulft durch unser Vater land, überall regen sich fleissige Hände, nm daS begonnene Werk zu fördern. Es kann keinen Fehlschlag geben, denn scr Befehl nßd Wunsch unsere? Führers allein schon ist eine sichere Grundlage für den Erfolg jeden Unternehmens und so konnte der Volkskanzler beim Reichsparteitag in Nürn berg der Welt das Gesicht eines neuen Deutschland zeigen. Das geeinigte Volk legte dort seinem Führer ein gewal tiges Treuegelöbnis ab. Nicht einer Macht beugten sich hier deutsche Stämme, aus vollem Herzen sprach die Nation ihrem Retter tiefsten Dank aus. Dieses neue Deutschland begegnet uns beute auf Schritt und Tritt, so auch im gigantischen Kampf gegen die Arbeite- losigkeit. Auch die Lotterie der NSDAP, für ArbeitSbe- schaffung ist trotz ihres noch nie dagewesenen Umfanges in zwei Monaten, also vier Wochen vor der Ziehung, fast voll» ständig ausverkauft und die letzten Lose sind nur noch in einem Teil der Verkaufsstellen zu haben. Jeder, der bis beute zur Seite stand, must sieb daher beeil*«, eines der letzten Lose zu erwerben. Keiner darf sich abseits von Volksgemeinschaft und tSlück stellen. MW MSlmkssrrtrelrr iwlen MWH. vdz. Berlin. Die Abgesandten des deutschen Hand werks Schmidt und Mensch, die die italienische» Hand werker-Organisationen besucht haben und dabei auch vom italienischen Staatschef Mussolini empfangen wurden, haben ein Danktelegramm au Mussolini gesandt. Sie bekunden darin ihre aufrichtige Bewunderung für das, was sie in Italien gesehen und gehört haben, besonders, soweit es den neuen Geist des Handwerks und der Jugend betrifft. Wei- ter itatten sie ihren Dank ab sür die kameradschaftliche und brüderliche Gastfreundschaft, die ihnen der italienische Hand- werkSverdand gewährt habe. Mit dem italienischen Hand» werksoerbandr hätten sie ein Abkommen getroffen, von dem sie hofften, daß rS die beste Garantie iür ein nutzbringendes Zusammenwirken des ruroväiichen Handwerks bieten werde. Dem Führer des Faschismus sprechen sie die Ueberzeugnng aus. daß di« Braunhemden im»«r mit de» Schwarzhemden sitstuiimmigrbeitea werd,». Sie Wende« im neuen Deutschland. Am 20. September 1933 sand im Sitzungssaal der Amtshauptmannschaft Bautzen, der bekanntlich die Be arbeitung der Wenden-Angelegenheiten im Gebiet der ftüheren Kreishauptmannschaft Bautzen übertragen ist, aus Anlaß verschiedener Vorkommnisse der letzten Zeit zwischen der Amtshauptmannschaft und einer Reihe von maßgeben den Vertretern der Wenden eine Aussprache über die Stel lung der Regierung zu den Wenden statt, in deren Verlauf Amtshauptmann Dr. Sievert-Bautzen im Namen der sächsischen Regierung folgende Erklärung abgab: Von altersher haben die Wenden Freud' und Leid mit ihrem deutschen Vaterlande geteilt. In guten wie in schlech ten Zeiten haben sie ihre staatsbürgerlichen Pflichten treu erfüllt und dafür auch die gleichen Rechte erhalten wie jeder andere Deutsche. Weder im Reichsrecht, noch in den Gesetzen Sachsens und Preußens sind ihnen irgendwelche Sonderbestimmungen auferlegt. Auf allen Gebieten des j staatlichen Lebens, insbesondere auf kulturellem Gebiet, konnten sie sich im Rahmen der für alle Deutschen gelten den Gesetze frei und ungehindert entfalten, und bis in die letzte Zeit hinein wußten sie ihrem Vaterlande durch Wort und Tat Dank dafür. Zahlreich sind die in der Vorkriegs zeit in Parlamenten und Versammlungen abgegebenen Er klärungen ihrer unverbrüchlichen Liebe und Treue zum deutschen Vaterlande und, seitens der Oberlausitzer Wen den, zum angestammten sächsischen Königshause, dessen freundschaftliche Verbundenheit in der wendischen Bevölke rung allgemein bekannt war. Zahlreich sind auch die Be weise ihrer Vaterlandsliebe -durch die Tat. - Im großen Kriege haben sie Schulter an Schulter mit den anderen Deutschen tapfer gekämpft und für das gemeinsame Vater land geblutet. Nie gab es daher auch in Deutschland eine wendische Frage bis zu jenen tiefbedauerlichen Ereignissen unmittel bar nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges, als ein zeln« Wenden, die sich als Führer der wendischen Bevöl kerung aufspielen zu können glaubten, die damalige innen- und außenpolitische Ohnmacht Deutschlands mißbrauchten und mit ausländischer Hilf« die Losreißung der Lausitzer von Deutschland betrieben. Gerecht« Strafe hat seinerzeit den Haupträdelsführer getroffen nicht nur vor Gericht, sondern auch vor seinen eigenen Stammesbrü dern, die — von wenigen Ausnahmen abgesehen — seine landesverräterischen Bestrebungen aufs schärfste verurteilten und sich schließlich völlig von ihm lossagten. Trotzdem war damals die landesverräterische Bewegung noch nicht beendet. Wenn auch die wendische Bevölkerung in ihrer Gesamtheit von diesen Bestrebungen innerlich und äußerlich weit ab rückte, so suchten immer und immer wieder einige wenige verirrte Heißsporne Verbindung mit gewissen ausländischen deutschfeindlichen Organisationen, die es nicht dulden wollen, daß sich die Wenden in ihrem deutschen Vaterlande wohl fühlen, und die darum mit dem Ziele ihrer „Befreiung" vor aller Welt von einer angeblichen Unterdrückung der Wenden in Deutschland reden. Sie nennen sich zwar Freunde der Wenden, aber diese haben sie längst erkannt und ihre Einmischung, di« ihnen nichts als Schaden bringen kann, energisch abgelehnt. Um so bedauerlicher ist es, daß trotzdem diese angeblichen Freunde eine kleine Zahl von Wenden gefunden haben, die sich als Stütze ihrer Bestrebun gen im Inlands hergeben. Daß gegen diese Bestrebungen, die auf dem Nährboden eines kranken und ohn mächtigen Deutschlands der Nachkriegszeit Wurzel fassen konnten, im nationasiozialistischen Deutschland mit der glei chen Schärfe wie gegen all« anderen Ondesverräterischen Be strebungen vorgegangen wird» ist selbstverständlich. Das möge sich der kleine Kreis von Personen, die es angeht, und die der Regierung wohlbekannt sind, gesagt sein lassen. Ungerecht aber wäre es, das wendische Volk in seiner Gesamtheit unter dem unverantwortlichen Verhalten ein zelner leiden zu lassen und die ungezählten Beweise seiner Treue und Anhänglichkeit zum deutschen Vaterlande zu ver gessen. Darum sei hier klar und deutlich ausgesprochen, daß — entgegen den zahlreichen Behauptungen der ausländi schen Presse — das im Laufe der letzten Monate nötig ge wesene Vorgehen gegen diese einzelnen nichts mit der Ein stellung der Regierung zur wendischen Bevölkerung, in ihrer Gesamtheit zu tun hat oder haben wird, daß vielmHr genau so wie bisher auch in Zukunft jeder Wende auf allen Ge bieten des politischen und kulturellen Lebens die gleichen Rechte wie jeder andere deutsche Staatsbürger genießen sols. Insbesondere soll auch künftighin den Wenden die Erhal tung und die Pflege ihrer volkstümlichen Eigenarten, Sitten, Trachten und Ge bräuche unbenommen bleiben. In der Beschulung der Wendenkinder soll keinerlei Aenderung eintreten. Niemand wird die Wenden in der Pflege und am Gebrauch der wen dischen Sprache im täglichen Leben und bei kulturellen Ver anstaltungen hindern, noch in der Pflege der wendischen Literatur und der Herausgabe von wendischen Zeitungen und wendischen Büchern, soweit die allgemein geltenden Vorschriften beachtet werden. Niemand wird ihnen somit verwehren, das, was ihre Vorväter an Großem und Schö nem auf kulturellem Gebiet geschaffen haben, in Ehren zu halten und weiter zu pflegen. Denn die Regierung weih, daß nur ein Volksstamm, der seine Vergangenheit ehrt und sich zu seinem Volkstum bekennt, ein gesundes und starkes Glied am Körper des Volksganzen sein kann. Ebenso aber wie die Regierung allen berechtigten, in ihrem Volkstum begründeten Wünschen der Wenden vollstes Verständnis entgegenbringt und über ihnen schützend die Hand hält, muß sie auch erwarten und verlangen, daß nicht nur die wendische Bevölkerung in ihrer Gesamtheit, sondern auch die kleine Gruppe der Verführer und der Verführten sich ihrer Pflichten dem deutschen Vaterlande gegenüber wieder voll und ganz bewußt wird; denn nur auf diese Weise kann die wendische Bevölkerung sich selbst im Rahmen des großen deutschen Vaterlandes eine sichere Grundlage für eine glückliche und segensreiche Zukunft schaffen. Hierauf erklärte Herr Iustizrat Dr. Herrmann (Bautzen) im Namen der anwesenden Vertreter der Wenden und des wendisch-stämmischen Teiles der Bevölkerung der Lausitz folgendes: Wir haben mit tiefer Befriedigung von der soeben na mens der Regierung abgegebenen Erklärung Kenntnis ge nommen. Insbesondere erfüllt uns da« erneut zum Ausdruck gekommene Verständnis der Regierung für die Pflege un seres wendischen Volkstums, vor allem unserer Sprache, unserer Sitten und Gebräuche, unserer Tracht und anderer kultureller Belange mlt aufrichtiger Dankbarkeit. Im Ra- men der wendischen Bevölkerung, die hier durch uns vertre- ken ist. geben wir die Zusicherung ab. daß. ebenso wie unser wendisches Volkstum stets nur ein Teil des großen deutschen Staates gewesen ist. wir auch in Zukunft über der Pflege unseres Volkslum» nie vergessen werden, daß wir mit dem deutschen Volk für alle Zeiten zu einer unlösbaren Einheit verbunden sind. Wir lehnen daher aufs schärfste die landes verräterischen Bestrebungen einzelner ab. mit denen die wen dische Bevölkerung al» solche nie etwa» zu tun gehabt hak, und verwahren uns ebenso energisch gegen das Verhalten einzelner ausländischer Organisationen, die sich zwar unsere Freunde nennen, in Wirklichkeit aber durch ihre deutsch feindlichen Vroklamationen und Sympathiekundgebungen sür die wendische Lausitz nichts wie Mißtrauen zwischen uns und unsere deutschen Brüder säen und uns hierdurch unendlich schaden. wir wollen mil diesen Bestrebungen dieser angeblichen Freunde nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich nicht» zu tun haben; denn ebenso wie die Lausitz auf ewig unsere geliebte Heimat sein wird, wird Deutschland für alle Zeiten unser großes Vaterland sein, an dem wir in Liebe, Treue und Dankbarkeit hängen, und mlt dem unser Schicksal un lösbar verknüpft ist. Dee «rotze Werbeieldzug der Deutschen Arbeitsfront. MWrlS Mil Ml MllWMMWk!" Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, hat folgenden Appell veröffentlicht: „Wie bereits anaektindigt, findet im Rahmen des großen Propaganda- Feldzuges des Neichspropagandaministerinms gegen Hunger und Kälte ein Merbefeldzug der Deutschen Arbeitsfront statt. Unter dem Motto: Wir gehen in die Betriebe! darf in diesen Wochen kein Betrieb Deutschlands unberührt bleiben. Ich selbst werde im Verein mit den Führern der Gesamt verbände der Deutschen Arbeitsfront Tag für Tag nnter- wegS sein und erwarte, daß alle Dienststellen und Redner der Deutschen Arbeitsfront das gleiche tun. Wir wollen dem arbeitenden Menschen im Betriebe die Hand drücken. ES muß wahr werden, in diesem Winter darf kein Volksgenosse hungern und frieren. Die früheren Machthaber führten daS Wort Sozialismus aus den Lippen, wir wollen es in die Tat umseßen. Vorwärts mit Hitler gegen Hunger und Kälte! gcz. Dr. Robert Ley." Dazu wird noch bekannt, daß feder Gau-Betriebszellen- leiter bis zum 1. Oktober seinen Werbcscldzngsplan bet der Neichslcitung der NSBO. einzureicheu hat. Aenderunae» der Arbeitslosenhilfe. MkMg Del LmSMWst. Milm WlizlM WWW Ser SkMWll MS MIWW Ihm AlMliSMen. * Berlin. Die Rcichsregiernng hat ein Gesetz über Aeudernngen der Arbeitslosenhilfe beschlossen, das deiiiiiöchst im Reichsgesetzbiatt veröffentlicht wird. Dieses Gesetz bringt zunächst die Herausnahme der Land- und Forstwirt schaft, sowie der Rinnenfischerci einschließlich der Teichmlrt- schast »ud der Küstenfischerei aus der Arbeitslosenversiche rung. Mit der Befreiung von der Verpflichtung entfallt sür die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der betroffenen Berufe die Pflicht, Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu zahlen. Boi der Erleichterung, die das Gesetz hiernach den botrof- feneu Arbeitgebern bringt, muß erwartet werden, daß diese Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer iu diesem Winter weit gehend durchgchalten werden. Soweit Arbeitslose dieser Berufe bis zum 39. September 1933 die Anmartschast auf die Leistungen der Arbeitslosenhilfe bereits erworben haben, werden ihre Ansprüche durch die Neuregelung nicht berührt. Der Begrisf der Landwirtschaft ist in dem Gesetz genau um schrieben. Dabei ist die bisher umstrittene Frage, ob der Gartenbau zur Landwirtschaft zu rechnen ist, iu bejahendem Sinne entschiede». In weiteren Vorschriften wird die Finanzierung der Arbeitslofenhilfe zum Teil neu geregelt. Während die Auf wendungen der Krisensürsorge bisher zu vier Fünfteln das Reich und zu einem Fünftel die Gemeinden getragen haben, fallen die Kosten der Krisensürsorge künftig der Rcichsan- stalt für Arbeitsvermittlung und ArbeitSiosenversichernng zur Last. Damit sind die Gemeinde» künftig an dem Auf wand der Krisensürsorge nicht mehr beteiligt. Auch Reichs mittel werden hierfür nicht mehr zur Verfügung gestellt. Abgesehen von der Entlastring her Gemeinden bringt die Bestimmung eine wesentliche Vereinfachung der Verwaltung. Endlich ist die Eigenlast der Gemeinden sür die anerkannten Wohlsahrtserwerbslosen für die Zeit vom 1. Oktober 1933 bis 31. März 1934 aus monatlich 28^ Millionen festge setzt. Durch diese Bestimmung werden die bisherigen Lasten der Gemeinden für diese Ausgaben entsprechend dem dringen den Bedürfnis der Gemeinden herabgesetzt und, um den Ge meinden die Aufstellung eines klaren Haushalts zu ermög- lscheu, sür die nächste Zeit fest begrenzt. Tas Gesetz soll am 1. Oktober 1933 in Krajt tret«»