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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330921
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-21
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1933
- Autor
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den verflossenen acht Monaten ist ein starkes Postament er schaffen worden, auf dem die Wirtschaft stehen kann. Die Wirtschaft könne fetzt wieder auf lange Sicht disponieren, weil bei dieser Regierung nicht die Ge fahr besteh«, daß sie morgen oder übermorgen nicht mehr da ist. wenn es gelingt, die salsonmätzlge Rückwanderung der Urbestermassen im Herbst und Winter aufzuhaltea, werde im nöchftea Frühjahr neuer »eueralangrisi mit einem durchschlagenden Erfolg einsetzen können. Um die» zu erreichen, find graste und neue Maßnahmen erfor derlich. Richt nur die Reichsregierung, sondern auch die Wirtschaft hab« hierbei die Erziehungsarbeit zu leisten, auf die es in erster Linie ankomme. E» gilt vor allem, die Ideo logie der Bedürfnislosigkeit und der systematischen Linschrön- lung de» Bedarfes, also den vom Kommunismus ausgehen den Primitivität»!»!» zu bekämpfen. Dieses bolschewiwsnsche Ideal der allmählichen Rückentwickluna der Zivilisationsan- fprüche müsse unelgerllch zur Zerstörung oer Wirtschaft und be« ganzen Leben» fuhren. Diese Ideologie beruhe auf der Ängst vor dem RSchsten. auf der Furcht, irgendwie her vorzutreten, und basiere auf einer niederträchtigen «eidlichen Gesinnung. Da» Entscheidende ist nicht, daß alle sich beschran ken, sondern daß alle sich bemühen, vorwärl» zu kommen »nd sich zu verbessern. Vie deutsche Wirtschaft kann nur bestehen unter einer ganz bestimmten vedarfshöhe und unter einer ganz bestimmten kultursorderung de» deutschen Volke». Der Reichskanzler ging dann im einzelnen auf die in dem vom Reichswirtschaftsminister vorgetragenen Wirt schaftsplan enthaltenen Maßnahmen ein. Der Reichskanzler schloß seine Ausführungen mit einem Bekenntnis zu den ewigen Qualitäten des deutschen Volke». Aus neuen Fähigkeiten werden sich immer wieder neue Möglichkeiten für den Aufstieg auch der deutschen Wirtschaft ergeben. Der Vorsitzende des Reichsstandes der Deutschen Industrie, Dr. Krupp oonBohlen, dankte im Namen des Gene ralrats dem Reichskanzler für das Vertrauen, das er den Männern der praktischen Wirtschaft durch die Berufung in den Generalrat zum Ausdruck gebracht habe, und gelobte feierlich rückhaltlose und bedingungslose Unterstützung der Reichsregierung in ihren überaus schwierigen Aufgaben durch alle Zweige und Organisationen der Wirtschaft. Der unterschütterltche Glaube des Reichskanzlers an die Zukunft unseres Volkes gebe auch den Männern der Wirtschaft deck Mut und die Kraft, alles einzusetzen für den Wiederaufbaus einer gesunden nationalen Wirtschaft in einem starken natio-» palen Staat unter nationalsozialistischer Führung. Re Grußpflicht in der SA. u Berlin. Wie die NSK. mitteilt, hat der Chef des Stabes der SA. und SS. eine Versügnng über die Gruß pflicht innerhalb der SA. erlassen, in der u. a. folgende Be stimmungen fcstgelegt sind: ES ist zu unterscheiden zwischen dem deutschen Gruß und dem SA.-Gruß. — Während der deutsche Gruß in einem Erheben der rechten Hano in beliebiger Ausführung besteht, also mehr einen allgemeinen kameradschaftlichen Gruß bar stellt, wird der EA.-Grnß nach den Bestimmungen der SA.- Dienstvorschrift (usw.) durch Anlegen der linken Hand an daS Koppel und Heben des auSgestreckte« rechten Armes anSge» führt. — Der SA.-Gruß ist zu erweisen: Allen ranghöheren Führern der SA- und GS., des in die SA. eingegliedertcn Wehrstahlhelms, sowie gegenüber den Offizieren der Reichs wehr und der Landes- und Schutzpolizei. Der kameradschaftliche deutsche Gruß ist zu wechseln zwi schen allen im Range gleichgestellten Angehörigen der SA. und SS. üntereinander, sowie mit den eine entsprechende Dienststellung einnehmenden Angehörigen der Reichswehr, der Polizeien, mit den Angehörigen des Stahlhelms, des Deutschen LustsportverbanbeS, der Hitler-Jugend, des Bahn- schutzeS, sowie mit der gesamten Parteigenossenschaft, sofern sie durch vorschriftsmäßig« Bekleidung als solche erkennt lich ist. Die Verfügung weist ferner daraus hin, baß es ein selbstverständliches Gebot des Taktes und der Höflichkeit ist, daß der im Range Niedrigere den Ranghöheren zuerst grüßt, sofern eS sich um die Erweisung des SA.-GrußeS handelt, und baß im übrigen der Jüngere dem Aelteren zuerst den Deutschen Gruß erweist. Genau so ist es aber Pflicht der Gegrüßten, in gleicher Weise korrekt zu banken. zellmlM In zelle 4, Mso-Mll. DI« Zelle lV der Ortsgruppe Riesa-West hielt am 18. -S. MtS. im Nestourant „Fekdschlößchcn" ihren für Monat September festgesetzten Zellcngbend ab. Kurz nach 80 Uhr begrüßte Zelleniloiter Pg. Barthel die Erschiene nen, vor allen Dingen den für diesen Abend gewonnenen Redner Pg. Poppe, der einen Bericht vom Parteitag in Nürnberg geben sollte. Pg. Poppe verstand cs vortreff lich, den Anwesenden den Verlauf des größten Treffens der braunen Armee zu schildern, so daß wohl feder Parteigenosse ihm noch gern stundenlang gelauscht hätte. Anschließend begrüßte der Zellen! eit er den inzwischen noch erschienenen Ortsgruppcnletter Pg. Nonber und dankt« Pg. Poppe für seime vortrefflichen Ausführungen. Weiter wurde bovamntgegeben, daß am 20. September tm Hotel „Sächsischer Hof" «ine OrtSgrnppenvcrsammlung. und am 16. 10. 1986 der nächste Zelle nabend statt findet. Nachdem der Ortsgruppenlolter Pg. Neu her u-och über den Gautag der OrtSgruppenkeiier in Dresden berich tet und verschiedene Ausführungen über den wahren Natio nalsozialismus gebracht hatte, schloß der Zcllenleiter mit einem dreifachen Sieg-Heil aus unseren Führer den Zellen abend. MllmlsizlolMchk MUMM Wlm. Immer noch zeigte das SA.-Heim Gröba seinen Fest» chmuck, als sich die Frauenschaift Gröba in ihm versammelte, 'n, Rückscl-an zu halten ans das verflossene erste Jahr ihres testehcns. Die Anwesenheit der verehrten Kreistetterin 'gn. Schreyer hob diesen Abend des 18. September über den ormalen Bersammlnngsadend hinaus, und einig« kurze Berichte und Schilderungen, die nebst hausbackenem Kuchen .'boten wurden, gäbe» dem Nahmen dieser Zusammenkunft .in feierlich-festliches Gepräge. Mit 12 Frauen stellte sich beim Herauslüsen der OrtS- gruppe Gröda aus der Riesaer Ortsgruppe im September 1982 di« Frauenschaift aus eigene Fitste. Heute ist die Hundert bereits überschritten. Was sie für die Bewegung und damit für die Naiiton bisher leisten durfte und konnte, mögen «intge Zahlen zeigen. Bis Ende August dS. IS. hat die Gröberer Frauenschast 10900 Portionen Miiiagessen, anfangs in Privat-, später in eigener Küche gekocht, und für sc 20 Pfg. an bedürftige Volksgenossen abgegeben. Daneben «Mitten noch vund 8700 Portionen kostenlos heraus bei be sonderen Veranstaltungen der Bewegung. Mne merrvimge Familie könnte davon 11 Ja-re und 6 Monate ihre Mii- tagSmahlzcit decken. VS ist hier nicht der Platz, von geleisteter Arbeit zu schreiben, die den Nationalsozialisten Selbstverständlichkeit ist. Schon die» eine wird cdte Lebensfähigkeit und die Arbeit»- fvaudigkeit der Frauenschaft unter ihrer bewährten Führe rin beweisen. Auch an dbes«r Stelle sei allen denen herzlich gedankt, dbe uns tn unserem Werk unterstützten und förder ten um- dazu beitrugen, unserem obersten Führer den Kampf zu erleichtern. Aus dem Gesang der 2. Strophe des Deutschlandliedes „Deutsche Krauen, deutsche Treue . . klang so recht der Mut und die Zuversicht, auch für die Zukunft mii zu helfen am Aufbau unseres 8. Reiches: mii ihm schloß die schlichte Feier den Abend. Mit diesem heiligen Willen beseelt gingen wlr auseinander, um erneut den Kampf mit dem Elend der heutigen Zeit auszunehmen, Segen zu stiften, Not zu lin dern, Hilfe zu bringen denen, Vie unserer bedürfen und dte sich unserer herrlichen Bewegung würdig erweisen. Am Sonntag, den 17. 9. rdef dte Frauenschaft Grüba zu einer Dampferpartie nach Nünchritz mit anschließender Be- sichtigung des Nünchritzer Arbeitslagers und zu gemein- samem Bummel durch den sagenhaften Glaubttzer Busch auf. Ihrem Ruft wurde zahlreich Folge geleistet. Begünstigt von herrlichem Herbstweiter -traf di« frohe Schar in vorge rückter Abendstunde wieder tn Riesa «in. Deutsches Erntedankfest l.0ttoberlS33 Stadt and Laad - Sand in Hand! Kia «o» - ein Sott - ein Vaterland! ^ertliches «nd Sächsisches. Riesa, den 21. September 1933. —* Wettervorhersage für den 22. September (Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Meist schwache Winde an« nördlicher Ricdtnna, wechsel- hafte Beoölkuna, vielfach Nebel, nach kühler Nacht örtlich wieder Frost möglich, tagsüber mäßige Erwärmung, nur vorübergehend leichte Niederschläge. —* Daten für den 22. September 1933- Sonnenaufgang 5,44 Uhr. Sonnenuntergang 18,00 Uhr. Mondausgana 9,2« Nbr. Monduntergang 18,24 Uhr. 1792: Der französische Nationalkonvent proklamiert dte Republik. 1862: Aushebung der Sklaverei in Amerika durch Abraham Lincoln. 1914: Kapitönleutnant Weddigen, der Führer von U-Boot 9, vernichtet drei englische Panzerkreuzer bei Hoek »an Holland. * * R e i ch S ft« u e r tab e lle. In -er vorliegenden Tageblatt-Ausgabe veröffentlichen wir «ine Reichs- st eu« rtav eil«, die nach dem neuesten Stand« d«r Ge setzgebung., Rechtsprechung und Verwaltungspraxis angefer tigt ist. Beit b«n zahlreichen Gesetzesänderungen entspricht dte Tabelle einem Bedürfnis der Praxis. —* so Jahre alt. Heute, am 21. September, voll endete der hier, Htnbenburgplatz 12, wohnhafte Altveteran und Sozialrentner Karl August Steffin, geboren 1843 in Rönnebeck, Kreis Neuruppin, sein SO. Lebensjahr. Vater Steffin ist eifriger Nundfunkhürer, erfreut sich allgemeiner Beliebtheit, macht — soweit cs die Witterung zuläßt — täg lich noch seinen Spaziergang und erzählt gern von seinen Jugend- und Kriegserlebnissen. Im Jahre 1808 zum Militär in Berlin etngezogen, hat er in der Folgezeit an den Feld zügen 1804 tn Dänemark, 1860 und 1870/71, dabei an den Schlachten bet Königgrätz, MarS-la-Tour und an der Be- lagerung von Metz tetlgenommen. Bon 1867—1928 wohnte Stesfin in Prestewih bet Licbcnwerba, wo er seiner Tages arbeit nachging und sich 1888 ein eigenes Häuschen erwarb. Im August 1V28 nahm ihn sein Sohn zu sich nach Riesa. Vater Steffin war zweimal verheiratet und konnte mit der zweiten Frau dte goldene Hochzeit feiern. Heute ist er Witwer. Von seinen 4 Söhnen sind noch drei am Leben. Dem betagten Veteran würben verschiedene Aufmerksamkeiten zuteil. Heute mittag ehrte ihn der Rundfunk. Vom Kriegerverein König Albert, besten Mitglied er ist, sowie von der Frauen gruppe des Vereins wurden Geburtstagsspenden überbracht, darunter auch ein Bild des Reichskanzlers Adolf Hitler. Ein Bild vom Reichspräsidenten hat er schon vor einigen Jahren erhalten. Der BezirkSvorstcher des Militärvereins- bezirkS Großenhain, Major a. D. von Minckwttz, sandte Glückwünsche in Form eines geschmackvollen Bezirksgrußes. Am Sonntag wird sich die Familie Stesfin zu einer 90. Ge burtstagsfeier vereinigen. Mögen dem lieben Alten noch recht frohe Stunden in seinem Erdendasein beschieben sein. —* He r b st b e g in n. Am 23. September ein Uhr eine Minute mittags hat der Sommer aufgehürt zu lein und überläßt die Herrfck.aft dem Herbst. Die Sonne tritt rn da« Zeicken der Waage, und der Tag hat dieselbe Läng« wie die Nacht. —* Reisbilbung im ElbtaL In den letzten bei den Nächten trat einer Vorhersage gemäß i.n Aufheitcrungs- gebieftn der erste Bodenfrost «in. An tiefsten Stellen -eS Elbtobes waren gestern und heute friih Reisbtldungen zu beobachten. Di« Temperaturen sanken örtlich bis auf -en Gefrierpunkt. Das dürfte rin Zeichen dafür sein, daß es mtt dem B lumen leben bald zu En de gehen wird, und das wir im übrigen Vorkehrung«« zu treffen habens dte uns vor Schaden bewahren. —* Aus den Riesaer Lichtspielhäusern. Im Publikum mach» sich immer stärker der Wunsch nach wirklich guten Filmen, die sich nicht auf eine fade, ober flächliche Handlung aufbauen, sondern eine wertvolle starke Handlung alS BafiS haben, bemerkbar. ES ist deshalb zu begrüßen, daß ein Meisterregisseur wie Robert Siodmak jetzt den Fjlm „Brennendes Geheimnis" nach der ergreifenden, berühmten gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig inszeniert hat. Das Drehbuch schrieb Dr. Friedrich Kohnec. Die Musik komponierte Allan Grap nach Texten von Max Kolve. Für die Hauptrollen wurden Darsteller von größter Prominenz und Beliebtheit, wie Willi Forst, Hilde Wagener, HanS Joachim Schaulust, Alfred Abel, Lucie Höflich,, Rina Maria, HanS Richter, Alfred Beicrle «und Ernst Dumke verpflichtet. Der Film gelangt iu, „Capi do l" ab morgen Freitag zur Aufführung. — Im „Union-T h eat«r" in der Goethestraße spielt mau den Tonfilm „Tausend für eine Nacht" mit Claire Rommer, Trude Berliner und Harald Paulsen in den Hauptrollen. (Näheres siehe heutig.-s Inserat.) —* Verlegung der Zöglinge aus der Lan tz e S e r z i e hu n g s a n sta l t Bräun Sdvrf. Das Ar- beitS- uiid Wohlsahrtsministerium teilt mit: Die Land s- erziehungsanstalt Braunsdorf wird am 30. September ge- schiloften. Vorschläge für die anderweite Unterbringung der Minderjährigen lind den Wohlfahrts- und Jugend- ämtern als Fürsorgcerziehungsbehörden mitgeteilt wor den. Die Entlassung der in Bräunsdorf untergc-brachten Minderjährigen muß bis zum 30. September erfolgen. —* Der Tierschutz im Unterricht. Der Lehrerschaft aller Schulen ist es bereits durch Verord nungen des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung zur Psi ich» gemacht, im naturkundlichen Unterricht auch die Fragen des Pflanzen- und Tierschutzes zu behandeln. Trotzdem wird immer wieder darüber geklagt, daß Schul kinder das richtige Verhalten gegenüber der Tierwelt ver missen lassen, insbesondere Eier aus Vogelnestern nehmen und die Vogelbrut stören. Dadurch kann eine Verarmung unserer heimischen Tierwelt verursacht werden. Außer dem bringt ein solches Verhalten di« Kinder auf den Weg einer allmählichen Verhärtung und Verwilderung des Gemüts. Die Schule muß deshalb — so heißt es in einer neuen Verordnung des Ministeriums für Volksbildung — in ihrem Unterricht und vor allem auf den Wanderungen jede sich dietentzr Gelegenheit nützen, .um in den Kindern Verständnis für die Bedeutung der heimischen Tierwelt zu Wecken und die Jugend zur Schonung aller unschädlichen Tiere und zur Vermeidung jeder Tiorauälerei zu erziehen. DaS Anlegen von Eiersammlungen ist zu verbieten. —* Schweres Mißgeschick eines Imkers. Die Meißner Imker wandern seit 12 Jahren regelinästrg in die Heideblntc. Keine Unkosten und Müden werden gc- schleut, um den Bienenvölkern eine letzte „Sommerfrische" zu gönnen. Zugleich seht der Imker auf die Heide sein« letzte Karte, zumal in diesem Jahre, wo der Sommer in bezug auf Honig eine schwere Mißernte brachte. So wan derten auch dieses Jahr 400 Meißner Bienenvölker in die Heide, zum Teil auf den Schießplatz Königsbrück, zum Teil auf den Truppenübungsplatz Zeithain-Lager. Gerade dieses Jahr brachte die Heide «inen leidlichen Ertrag und die Imker freuten sich, wenigstens soviel zu ernten, daß die Kosten für den Transport und das Winterfntter gedeckt waren. Bei der Abholung seiner Völker mußte der Vorsitzende und Führer der sächsischen Jmkerschaft, Lehrer Richard Scholz, Meißen, eine furchtbare Entdeckung macken. Als er bei Morgengrauen an leinen Wanderstand herantrat, fehlten 2 Stöcke gänzlich. Man fand sie später, gänzlich erbrochen, ihres Honigs beraubt, die Völker getötet, die Brutwaben verstreut, zwischen Ginster büschen. In 2 andere Völker waren Schwefelfäden ins Flugloch gesteckt worden. Auch diele Volker waren tot. Bei den anderen 6 Völkern waren die Fluglöcher ge sperrt und die Sckwefelsäden lagen zur Vernichtung schon bereit. Dem Imker ist ein nicht zu ersetzender Schaden erwachsen, da besonders 2 Völker mit jahrelang geführtem Zuchtbuch zu den besten Rassevölkern zählten. Diese Freveltat hat leider auch den Anstrich eines persön lichen Racheaktes, denn die auf demselben Stande ausgestellten Völker anderer Imker blieben völlig unbe helligt. Die Ermittlungen der Gendarmerie lind im Gange. Hoffentlich gelingt es, diese rohen Burschen zu fassen. —* Zurückweisung von Gesuchen an den Reichskanzler. In einer amtlichen Auslassung wird darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler noch immer mit Gesuchen aller Art überschüttet wird. Solche Ge suche müssen in den weitaus meisten Fällen wegen Ar beitsüberlastung und Unzuständigkeit der Reichskanzlei den Einsendern zurückgesandt werden mit dem Hinweis, sich au die zuständige Stelle, d. h. in erster Linie an die unteren und mittleren Verwaltungsbehör ¬ den der Länder oder des Reiches zu wenden. —* Der Stand der Tierseuchen in Sachsen am 15. September 1933. Nach dem amtlichen Be richt de? LandesgeiundheitsamteS über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 15. September 1933 wurden am Stichtage festgestellt: in 3 Gemeinden und 3 Gehöften Milzbrand, in 1 Gemeinde und 1 Gehöft Schweinepest und in 4 Gemeinden und 5 Gehöften Geflügelcholera. —* Gartenbauausstellung des Deutschen S i e d l e r b u n d e S. In den Tagen vom 23. bis 25. September veranstaltet der Deutsche Siedlerbund in den Räumen des Dresdner Städtischen AnsstellungspalasteS eine Gartenbauausstellung, die sämtliche Gartencrzeugniss« der Siedler, sowie eine nebenberufliche Siedlerstelle zeigen wird. Gleichzeitig wird die Staatliche Pflauzenschutzstelle umfangreiches Anschauungsmaterial für die Obstbaum schädlingsbekämpfung ausstellen. Die Ausstellung wird am Freitag, den 22. September, nachmittags 15 Uhr eröffnet. * Zeithain. Am 18. S. vevanstalioten die NSDAP.- Orts-gruppen Zeithain-Dorf und Zcfthain-Lager gemeinsam einen Schulungsabend im „Reichshof" Zeithain. Als Redner des Abends war Kroisühulungslcfter Pg. Wollny, Großenhain, erschienen. OrtSgruppenlofter Pg. Steinert, Zel-thain-Lager, eröffnete die Zusammenkunft und begrüßte die Parteigenossen der Heiden Ortsgruppen und den Redner des Abends. Nach einigen Mitteislungen des kommissarischen OrtSgruppen-leitcrs Pg. Schütze an die Parteigenossen von Zeithain-Dorf erhielt Pg. Mollny das Wort. In seinen Ausführungen ermahnte er die Parteigenossen immer wie der, wahre nationalsozialistische Gesinnung zu pflegen, in allen Dingen unserem großen Führer Adolf Hitler als Vor bild nachzueisern. Seine lebendige Art und die Ueberzcu- gungStraft seines Vortrages erweckten lebhaften Widerhall und starken Beifall bei allen Parteigenossen. Ortsgruppen leiter Pg. Steinert dankte im Namen aller dem Redner. Mit einem dreifachen Sieg-Heil ans unseren obersten Füh rer und dem Gesang des Hvrst-Wessvl-Liodeö wurde der Abend geschlossen. Großenhain. Mit dein Motorrad verunglückt. Dienstag nachmittag in der 6. Stunde verunglückte der bei einem hiesigen Ingenieur beschäftigte M. H. mit seinen! Adotorrad zirka drei Kilometer hinter Wildenlmin durch Wegrutschcn des Hinterrades. Er zog sich eine stark blutende rechtsseitige Kopf- und rechtsseitige Armverletzung zu. Die erste Hilfe wurde ihm von zwei auf gleichem Weg« kommenden SS.-Männern von der 4/1I./46. SS.-Stan darte Trupp Großenhain zuteil, die ihm die Kopfwunde mit ihrem immer bei sich füllenden Berbandspäckchen Ver bünden. — Ein etwas dunkler Vorgang, der noch der rest losen Aufklärung bedarf, hat Dienstag vormittag auf dem Wege nach! Zschauitz, welcher vor der Bahnüberführung Großenhain—Weinböhla—Dresden im Zuge der Staats straße Großenhain—Meißen links abzwcigt, seinen vor läufigen Abschluß gefunden. Dort sicherte die hiesige OrtSpolizei ein Kraftrad mit Seitenwagen, welches im Straßengraben verlassen mehrere Stunden dagcstanden hatte. Im Beiwagen befand sich «in Militärmantel mit Hakenkreuz-Armbinde, in welchem ein Namcnsschildchen „SA.-Mann Franke" eingeheftet ist. Das Rad selbst war verschiedentlich absichtlich beschädigt worden. Auf Rück fragen in Dresden ergab sich, daß diese Beiwagenmaschine daselbst gestohlen worden ist. Anscheinend haben der oder
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