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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193308084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-08
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1933
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es mutz der Raum der 3. Klais« ' en Türe er dllrch retcken wird. Die BaßnßofSräume, in denen lich bi» vor Monaten da» BahnhofSvostamt befand, stehen im Umbau. Hier wird eine Halle geschossen, in die auch der Fahrkarten- Berkaus verlegt wird. Die jetzt den Bahnsteig von der Borhalle trennende Geländersckranke fällt weg, so datz dein Publikum ein weit größerer Raum zur Verfügung steht. Da» Häuschen für die Fahrkartenkontrolle kommt an den Ausgang in der Halle zu stehen, denn der Verkehr au» dem Bahnhofe hinau» wird künftig nach der Rückieit« de» Bahnhof» erfolgen, der bi» jetzt bestehende Zugang in den Bahnhof von der Seite de» BahnhofSrestaurantS entlang her kommt in Wegfall. Der Weg leibst aber bleibt nickt nur bestehen, sondern wird noch üm etwa» verbreitert. Damit anck da» Borfahren von Wagen und Auto» am Bahnhof möglich ist, wird hinter diesem eine neue Straße gebaut. Der bisherige Aufenthaltsraum für Reisende 2. Masse wird verkleinert. Die bisherige AuSgangstür nach dem Bahnsteige fällt weg, .. " " """ " durchschritten werden. An die Stelle der j kommt ein Fenster nach der Bahnsteig-Seite. die Verkleinerung de» Zimmer» der 2. Klasse gewonnene Raum wird dazu benutzt, um eine Abortanlage für Männer und Frauen zu schaffen und dadurch den Uebelstand zu be seitigen, datz diese bisher stet» außerhalb des Bahnhofs gebäudes ausgefuchst werden mußten. Dem Amtsvorstelser wird ein größeres Dienstzimmer geschaffen und ebenso er fahren die Gepäckränme eine Vergrößerung, und durch Schaffung eines direkten Zufahrtsganges vom Bahnsteige aus wird der dienstlich« Gepäckverkehr erleichtert. Der ganze Umbau wurde Herrn Baumeister Apitz übertragen, und zwar sollen die baulichen Arbeiten binnen vier Wochen beendet sein. Nachdem dann noch die Heizungs- und Licht anlage hergestellt sein werden und der Bahnhof nicht nur in dem neugeschaffenen Räumen, sondern vor allem auch in seiner Fassade den gerade dort seit Jahren nötigen Anstrich erfahren haben wird, dürfte er sich in seiner neuen Auf machung recht schmuck präsentieren, namentlich wenn auch der Blumenschmuck beibehalten wird, der jetzt fast täglich erfreute Betrachter zu anerkennenden Worten veranlaßte. (Gr. Tgbl) * Dresden. Ein Fahrradmrrder abgeurteilt. Am 29. Juli suckte die Polizei in der Wohnung des vorbe straften Kutschers M. Hartmann nach einem Radioapparat, den sie nicht fand, Wohl aber ein Fahrrad, das kurz zuvor gestohlen worden war. Hartmann gab an, datz er dieses Rad mit einem Unbekannten getauscht habe. Das Tauscl>- vbjekt gab er zu, gestohlen zu haben und ebenso gab er weitere 13 Fahrraddiebstähle aus dem Jahrs 1932 zu. Hartmann wurde in Haft behalten und stand jetzt wegen Diebstahls und Hehlerei vor dem Amtsgericht. Hier wollte er zuerst den völlig Unschuldigen spielen, mutzte aber unter dem Drucke der Beweislast die Diebstähle endlich zu geben. Das Gericht legte ihm acht Monate Gefängnis aus. Dresden. Vergnügungsfahrten in fremden Autos. Dank der Aufmerksamkeit eines Beamten der Wachs- und Schließgesellschaft wurde in der Nacht ein junger Bursche in dem Augenblick festgenommen, als er mit einem frem den Kraftwagen davonfahren wollte. Benzinmangel wir ihm zum Verhängnis geworden. Im Verlaufe der Ermitt lungen wurden von der Kriminalpolizei weiter drei männ lich« Personen im Alter von 18 bis 21 Jahren festgenom men. Sie hatten gemeinschaftlich aus dem Stadtgebiet wiederholt Wagen entführt, mit ihnen große Touren unter nommen und sie irgendwo abgestellt. Die herrenlos ge fundenen Wagen wurden meist erheblich beschädigt ihren Eigentümern zurückgegeben. Die Festgenommenen wurden in 12 Fällen der Täterschaft überführt. * Dresden. Unwetterschaden. Am Montag abend ging nach einem überaus heißen Tage über Dresden ein Gewitter nieder, das Regen und starke Abkühlung mit sich brachte. Durch den Sturm wurde vielfach Schaden ange richtet. Die Feuerwehr wurde mehrmals alarmiert, um über die Straße gestürzte Bäume zu zersägen und die Ver kehrshindernisse zu beseitigen. Der Fernsprechverkehr war nahezu «ine halbe Stunde unterbrochen. * Dresden. Weihe eines Parteiheims der NSDAP. Am Sonnabend und Sonntag fand in feierlicher Weise die Weihe des neuen Parteiheims der NSDAP., Sektion Wilder Mann, statt. Nach der Weihe der Scktionsfahne, die am Sonnabend abend durch den Gründer der Sektion, William Richter, vorgenommen wurde, fand ain Sonn tag vormittag die eigentliche Weihefeier statt. Die Weihe rede hielt Landesbischof Goch. Der Feier wohnten u. a. auch Oberbürgermeister Zörner und Stadtvit Büttner bei. * Freiberg. NS. Motorsporttag. Die Stadt Freiberg stand am Sonntag völlig unter dem Zeichen des national sozialistischen Motorsporttages, dem zu Ehren viele Häuser Flaggrnschmuck angelegt batten. Nach einem Festgottesdienst und der Vereidigung von SA-Leuten, wobei Pfarrer Sachsen. m«y«r die Predigt hielt, fanden eine Geländeqnersahrt und ein« Schnitzeljagd für Kraftwagen statt, an der sich etwa dreißig Fahrer beteiligten. Den sportlichen Veranstaltungen wohnten u. a. Gruppenführer Hayn, Oberbürgermeister Hartenstein und zahlreiche Ehrengäste bei. * Pirna. Wollhandkrabben in der Elbe. Ein Go- pitzer Fischiermeister könnt« am Freitag zwanzig und am Sonnabend sogar hundert Wollhandkrabben aus der Elbe, fischen. Dies beweist eine gefährliche Zunahme dieses Schädlings auch an der oberen Elbe. * Rathen. Tödlich abaestürzt. Um Sonntag nach- mittag stürzte an der sog. Rahmranke bei Ratben eine etwa 30 jährige Spaziergängerin ab. Ei« wurde in schwerverletztem Zustand geborgen und verstarb, noch eh« ärztliche Hilf« zur Stelle war. * Sohland (Spree). Ehrungen. Der Ehrenbrand- direktor Zosel wurde in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um di« hiesige Ortsfsuerwehr einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. In mehr al» 20 jähriger Dienst zeit bekleidete er sein Amt unter sieben Gemeindcvorständen und Bürgermeistern. Kommandant Oßwald wurde eben falls zum Ehrenmitglied «rnannt. Eine Deputation der Feuerwehr überreichte beiden eine Ehrenurkunde. Durch Bürgermeister Ahollinger, Sohland, erhielt Zosel noch «ine künstlerisch ausgeführte Ehrenurkunde unter Glas und Nahmen ausgehändigt, auch wurde ihn: die Berechtigung zum Tragen der seitherigen Uniform verliehen. Zosel ist gleichzeitig 1. Vorsitzender und geschäftsführender Vor stand (Ehrenvorsitzender) des Verbandes der schiützengesell- lchaften in der Amtshauptmannschaft Bautzen. * Seifhennersdorf. Zwei Arbeitsstunden für die Spende der nationalen Arbeit. Die etwa l>00 Mann um fassende Belegschaft der Firma Paul Rentsch G. m. b. H., hat der nationalen Arbeitsspende den Erlös von -Wei vollen Arbeitsstunden zur Verfügung gestellt. Im Zu sammenhang damit hat die Geschäftsleitung der genannten Firma beschlossen, den gleichen Betrag zur Verfügung zu stellen, so daß dem guten Zweck eine ansehnlich« Summe zugeführt werden kann. * Zittau. Entlassung. Der Herr Reichsstatthalter hat auf Vorschlag des Wirtschaftsministeriums den Baurat Dr. Lindt an der Staatsbauschule in Zittau auf Grund von 8 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufs» beamtcntums aus dem sächsischen Staatsdienste entlassen. * Löbau. Betrügerische Zigeuner. Eine hausierende Zigeunerin, die einer lheligen Witwe Spitzen verkauft hatte, veranlaßte die leichtgläubige Frau, gegen das Versprochen von Glück und Segen all ihr Geld in Papier einzutchllagen und in einen Schrank zu verschließen. Am nächsten Tage wollte die Zigeunerin den Schwankschlüssel zurückbringen« Netz stck jedoch nickt wieder blicken. Bei gewaltsamer Oeff- nung de» Schranke» entdeckte man, daß die Zigeunerin von dem darin verwahrten Geld« sich vorder eine grö ßere Summe angeeignet hatte. * Leipzig. Vom Lastauto tödlick überfahren. Am Montag nachmittaa wurde der 43 Fabre alte Mechaniker Alfred Riirkriem, als er mit seinem Rade die DieSkanstraße in Leipzig-Klrinzschocher überqueren wollt», von einem Last- auto überfahren. R. trug «inen Gchädrlbruch und innere Verletzungen davon und starb kurz nach seiner Einlieferung in» Diakoniffrnhau». * Rochlitz. ArbeitSdicnst-Stammlagcr Rochlitz. Den Vertretern der Stadt Rocklip und der Lagersührung ist in Dresden bei der Bezirksleitung für Arbeitsdienst er öffnet worden, datz das Arbeitslager Rochlitz als Stamm lager für den kommenden Arbeitsdienst anerkannt ist. ES ist das erste Stammlagcr in der Amtshauptmannlchift RoMitz. Die Oberleitung des Baubüros und die Bau führung oller städtebaulichen Fragen liegt in den Hän den des bisherigen Lagcrfllhrers Dipl.-Jng. Hammer-Rochr- litz. Zum Nachfolger des Lagerführers ist der bisherige Geschäftsführer der evangelischen Arbeitsgemeinschaft Ober leutnant a. D. Bonnetz, Dresden, bestimmt worden. Tie Umbauarbeiten der ehemaligen Weberei sind im vollen Gonge, so daß in kurzer Zeit das Lager auf 210 Mrnn aufgefüllt werden kann. * Rochlitz. Eindrucksvolle Justiz. Der in Schutzhaft genommene Arbeiter Merkel trug dieser Tage, begleitet von SA.-Männern, ein Schild durch die Stadt, auf dem zu leien stand, daß der Träger einen armen Volksgenossen und sich fälschlich als SS -Mann ausgegeben hatte. Diese öffentliche Anprangerung hat nicht ihr Ziel verfehlt. * Hartha. Organisierter Kirchgang. Die Kirchge- metndeglieder werden dazu aufgerufen, den organisierten Kirchgang durchzuführen, dessen Wesen darin bestehen soll, datz jede Familie in jedem Gottesdienst wenigstens durch ein Samilienglied vertreten ist. Alle Vereine, Vereini gungen und Körperschaften sollen ebenfalls allmonatlich einmal gesckllofsen am Kirchgang teilnehmen. * Waldheim. 75 Jahve Turnverein Waldheim. Der Turnverein Waldheim (DT.) kann in diesem Jahr auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. Die Jubiläumsfeier fin det am 9. und 10. September statt. Mit über 800 Mit gliedern ist dieser Verein der stärkste Verein Waldheims. * Hartmannsdorf bei Burgstädt. Rücksichtslose Automobilisten. In der Nähe der „Recenia" fuhr in schnel lem Tempo ein Auto einen Fußgänger an und flüchtete, ohne baß sich der Fahrer des Wagens um den Schwerverletz ten gekümmert hätte. Ein anderer Autoführer nahm die Verfolgung des Flüchtigen auf und konnte ihn in Penig stellen. Der Schwerverletzte wurde dem Krankenhaus in bedenklichem Zustande zugeführt. — In der Kreuzung bet Stadt Chemnitz wollte der Führer eines Personenkraft, wagens einen anderen Überholen. Dabei wurde der Motor radfahrer Rudolf aus Kändler angefahren, Über das Auto geschleudert und so schwer verletzt, daß er in besinnungs losem Zustand ebenfalls Aufnahme im Krankenhaus finden mußte. * Hohe «stein-E. Schwerer BerkehrSunfall. Am Sonntag nachmittag fuhr ein Zahnarzt au» Hohenstein-E. mit seinem Kraftwagen, in dem seine Mutter, sein Bruder und eine Verwandte sahen, am Collenberger Berg in Glauchau vermutlich infolge Versagens der Bremse gegen «inen Baum. Der Zahnarzt und seine Mutter wurden so schwer verletzt, baß sie ins Glauchauer Krankenhaus gebracht werden mußten. Die beiden anderen Personen erlitten ebenfalls erhebliche Verletzungen, konnten sich jedoch nach Anlegung von Notverbänden nach Hohenstein-E. begeben. * O be r stü tzen g rü n. Dieser Tage verstarb die älteste Einwohnerin von Oberstützengrün, Frau Emilie verw. Kvauß, im 92. Lebensjahre. * Wvlfsgrün. Am Dienstag konnte die älteste hiesige Einwohnerin, Frau Laura verw. Hergert, in gei stiger und körperlicher Frische ihren 90. Geburtstag feiern. * Hermsdorf. Am Sonntag vollendete Frau Eleo nore verw. Tetzner ihr 90. Lebensjahr. * OelSnitz i. E. Furchtbarer Selbstmord. Auf schreck lich« Art und Weise hat sich am Sonnabend nachmittag «in hier wohnhafter Bergmann das Leben genommen. Er war al» Schießmeister auf der Grube des Kaiserin-Augufta- Schachtes beschäftigt. Der Lebensmüde band sich mehrere Sprengpatronen an den Leib und brachte diese mit einer Zündschnur zur Explosion. Der Mann wurde in mehrer« Teile zerriss«». U. a wurden der Kopf und der Oberkörper bis unter die Arme vom Rumpfe getrennt. Der Grund zur Tat dürfte in Lebensüberdruß zu suchen sein. * Crimmitschau. Todesfall. Der Mitinhaber der Wollhandlung und Kammgarnspinnerei O. R. Beher, der weit über die sächsischen Grenzen bekannte Industrielle Karl Gustav Beher ist im Alter von 61 Jahren durch Schlaganfall gestorben. Aufruf des Arbeitsamtes Oelonih Durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm flössen 743 ?00 Reichsmark in den Bezirk Oelsnitz i. V. Es wurden bereits Arbeiten im Werte von 344100 RM in Angriff genommen, während Darlehen im Werte von 300 100 RM noch brach liegen. Das Arbeitsamt weist in einem Aufruf darauf hin, daß die Umwertung dieser Restdarlehen in Arbeit vaterlän dische Pflicht sei und fordert zur Ablösung der Doppelver diener sowie der Ausländer und zur Ausnahme von Haus- angestellten in den Privathaushalten auf. Neue Arbeitssiammlager Da« seit etwa einem Monat bestehende NS-Arbeiis- lager in Freiberg ist jetzt durch Verfügung des Reichs kommissarg als Gruppenstammlager in den Deutschen Ar beitsdienst übernommen worden. Es ist zur Zeit mit etwa hundert Mann belegt. An Arbeiten werden durchgeführt Hegerbeseitigung in der Mulde und Wegeverbesserungen. Das von der NSDAP errichtete Arbeitslager Burg Doigtsberg bei Oelsnitz i. V. wurde vom Staat aner kannt und übernommen. Die dem Sächsischen Justizministe rium gehörende Burg wurde auf drei Jahre als Arbeits lager zur Verfügung gestellt. , Letrieb^inschränkungeu und .stillegungen weiter rück- i gängig Die Zahl der beim Sächsischen Arbeit«- und Wohlfahrts ministerium eingehenden Anzeigen über beabsichtigte Be- triebseinsck^änkungen und -stillegungen hat sich wieder ver ringert; st« betrug im Juli vs. Js. nur noch 155 (gegen 126 im Vormonat und 265 im Juli 1S32) und hat damit den nie-drtgsten Stand seit 1S2V erreicht. Ebenso blei ben die auf Grund der Anzeigen vorgenommenen Entlassun gen weiterhin erheblich hinter denen in der gleichen Zeit der Vorjahre zurück. (1939: 3636, 1930: V460, 1931: 3946, 1932: 11907,1933:1478). — Nach der Krantenkassenzählung erhöhte Sch die Zahl der in Sachsen beschäftigten Arbeitneh mer im Mai mn^aft 48 000. * * Vvrzburg. 80 Kvetsgemetnden lohne Arbeitslose. Dts Zahl der Arbeitslosen konnte im gesamten Gebiet des Kreises Schweinitz vom Februar ds. Js. bis setzt um 75 Pvozent gesenkt werden. 80 von den 110 Landgemein de« des NeiKS Md Mltmeh? t-et VM ArMtMsxn. Die Zahl der Erwerbslosen in den restlichen 80 Landge meinden beträgt im ganzen 101. Auch in den Städten ist die ArbeitSlolenzifser stark gesunken. In einem Schrei ben de» LandratS an die Städte und Gemeinden wird zum Ausdruck gebracht, daß es in kürzester Zeit gelingen müsse, den gesamten Kreis von Arbeitslosen frei -u macken. * Herzberg. Ins Konzentrationslager gebracht. Zu sammen mit einer Reihe von Schutzhäftlingen au» den Kreisen Torgau und Delitzsch wurden kü^ltch auch meh rere frübere Krcistagsabgeordnete im Kreis Schweinitz in das Licktenburger Konzentrationslager gebracht. Bet den KreistagSabgeordneten handelt es sich um den Sozialdemokraten Baguleh aus Schönewalde sowie um den Kommunisten König aus Herzberg, der fein Kreistags mandat infolge der Wendung der politischen Ereig nisse nicht mehr antrcten konnte. Er -hat allerdings be reits in früberen Jabren die kommunistische Partei im Kreistag vertreten. Unter den Nebergefübrten befindet sich ferner der früher sozialdemokratische Führer Richter aus Herzberg, der dem inhaftierten KreiStagsabgeordncten Baguleh sehr nahe steht. * Torgau. 2'/, Jahre Zuchtbau» wigen versuchte» MünzverbrechenS. Mit einem Fall versuchte» Münzver- brechen» batte sich die 3. Strafkammer des Landgericht» Torgau zu beschäftigen. Gin Eilenburger Arbeiter, der wegen dieses Delikt» auf der Anklagebank saß, batte Metall plättchen in Form von Zehnpfennigstücken bergestrllt und Zweipfeuniastückeu durch ein ÜegierungSverfahren da» Aus sehen von Zehnpfennigstücken gegeben. Die so hergerichtete» Stücke batte er »um Spielen an »eldspirlautomaten benutzt. Er hatte seine Straftaten bei seiner polizeilichen Verneh mung auch zugegeben. Das Urteil lautete auf 2'/, Jahre Zuchthaus. * Leuna. Ehrung des Turnfestsiegcrs Krötzsch. Der Turnfestsieger Krötzsch vom Turn- und Sportverein Rössen, der am Sonntag abend aus Stuttgart über Merseburg nach, Leuna zurückkehrte, wurde auf dein Marktplatz in Merseburg vor einer nach Tausenden zählenden Zuschauer menge von Oberbürgermeister Dr. Mokebach im Via men der Stadt herzlich begrüßt. Durch die Straßen Merse burgs führte der Zug den Sieger dann nach Leuna, wo am Abend ein Fackelzug stattfand. In einer Siegerfeicr mackste der Gemeindevorsteher von Leuna, Klotzsch, die Mitteilung, daß die Gemeinde dem Durnfeststeger Krötzsch Grund und Boden zur Errichtung eines eignen HauWS auf Leunaer Gelände schenke und dafür sorgen werde, daß Krötzsch das Kapital zum Hausbau zur Verfügung ge stellt wird. SkWMIkk Mik MW Aili. * Rehefelä. In Rehefcld-Zannhaus fand eine Ge dächtnisfeier für die Königin Carola statt, die früher mit Vorliebe hier geweilt hatte. In der Kapelle, die 1878 erbaut wurde, hielt tn einer kurzen Gedenkfeier Bürgermeister Schilling eine Ansprache, in der er die hohen Verdienstes dieser edlen Frau würdigte. Auch am Carola-Gedenkstein nahe am Schloß fand eine Gedächtnisfeier statt, an der sich u. a. SA., Stahlhelm und Freiwilliger Arbeitsdienst betei ligten. Vertreter dieser Verbände legten Kränze aus Fichte und Tanne, aus den heimischen Wäldern, nieder. Ferner fand ein Kinderfest statt, wie es die Königin seinerzeit für die Kinder des Ortes veranstaltet hatte. In einem Fest- gotteSdicnste schilderte Pfarrer Schubert, Hermsdorf, das Leben der Königin und betonte ihre engere Verbundenheit mit Nehefeld. Zu einer Feier in der Grenzbaude war auch Prinz Ernst Heinrich mit seinem Sohne Bodo gekommen und wurde vom Bürgermeister und Gemeindcrat feierlich begrüßt. Unter den Ehrengästen bemerkte man Amtshaupt mann Minckwitz, Oberkirchcnrat Michael, ferner Vertreter des Stahlhelm, der SA-, des Arbeitslagers und der Militär vereine der Umgebung. Nach einer zweiten Gedächtnisfeier tn der Kapelle fand ein Fcstzug statt, sowie die Aufführung eines Märchenspieles durch die Schulkinder. Ikk IW.-UrlWWN LMSMIMWsten. )( Meißen. Der Bund der sächsisch-thüringischer» Landsmannschaften hielt am Sonnabend und Sonntag in Meißen seinen IS. MiedersehenStag ab. Zu der Tagung waren Bundesangehörige aus den entferntesten Teilen des Reiches, so aus dem Saargcbiet und aus Danzig, nach Meißen gekommen. Der Sonnabend brachte einen wohlge lungenen Begrüßungsabcnd, auf dem Oberbürgermeister Dr. Busch die Gäste begrüßte. Die eigentliche Bundes tagung begann am Sonntag vormittag. Sie galt vor allem der Gleichschaltung des Bundesvorstands. Der langjährige 1. Bnndesvorsitzende Pilz-DreSden war mit der Vornahme der Gleichschaltung beauftragt. Der Bundesvorstand — künftig Fithrerbcirat — wurde vom Bundesvorsitzcnden er nannt. Ihm gehören die bewährten bisherigen Vorstands mitglieder wieder an. Der Bund nennt sich künftig Reichs bund sächsisch-thüringischer Landsmannschaften, Sitz Dresden. Es wurde beschlossen, Ministerpräsident v. Killinger die Schirmherrschaft des Bundes anzntragen. An Reichspräsi dent von Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler, Mini sterpräsident v. Killinger, Reichsstatthalter Mutschmann und Reichsstatthalter Sauckcl wurden Regrüßnngstelegramm« abgesandt. Eine Anzahl verdienter Bundesmitglicder wur den durch die Verleihung der Bnndesehrennadel ausge zeichnet. Am Sonntag mittag wurde ein imposanter Festzug ver anstaltet. Den Abschluß der Tagung bildete ein Festball am Sonntag abend. Dem Bund gehörten Ende 1932 94 Landsmannschaften an. M Los zu klm MM. Der Glaube kann Berge versetzen, Wahr« BolkeSliebe — kann Arbeit schaffen. Darum nimm ein Arbeitsbeschaffungslos l * 1 Mark — 1 ArbeitSbeschaffung-loS 1 Mark kann gleich sein: der Haupttreffer 1 Mark — I V« Stunde Arbeit und Brot für den Feiernden! 4 Um eine Mark: für ein Arbeitsbeschaffungslos schaffst Du I V« Stunde Arbeit und Brot für «inen Bruder uud kurbelst di« Wirtschaft damit an. In 1'/« Stund« Arbeit «erden Werte aeschaffen; I V« Psd. Fleisch oder 5 Psd. Brot oder 4 Liter Milch oder 12 Eier können Absatz finden. Schließ Dich nicht aus! Denn ArbeitSbeschaffuuaSloie bringen Segen: Mr. de» Feiernden, de» Bauern und Handwerkern! * Ja den nüchternen Alltag fällt ein Hoffnungsstrahl: «» kann Dir da« Glück die Zukunft mit Geld vergolden: De« SSlöffk.l dsulj ist ej»,ßLLltLüiI»»ffuLaLloL»» ,jvu. Mark.
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