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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193308084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-08
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1933
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SlWWwWt im MMeiWklw. Der ReichSeinheitSvcrband des deutschen Gaststätten- gewerbeS, Berlin, erläßt folgende Bekanntmachung: Bet der Bildung der Gaue hat die Reichslcitnng des REV. feststellen müssen, daß in einzelnen Teilen Deutsch. lanbS eine große Zahl unorganisierter Gaststättcnbesitzer vorhanden ist. Wenn auch die Frage der Zwangsorganisation bei dem zu erwartenden ständischen Ausbau der deutschen Wirtschaft ohne weiteres in Erscheinung treten wird, so ist doch bis zu diesem Zeitpunkt in jeder Beziehung durch die einzelnen Verbandsgaue dafür Sorge zu tragen, daß sich schon vorher freiwillig die einzelnen Betriebe dem NEV. anschließen. Im Zeitpunkt der nationalen Erhebung Deutschlands ist die Feststellung wichtig, daß alle NcrufSangchörigen des Gast stättengewerbes nicht nur von der nationalsozialistischen Weltanschauung durchdrungen, sondern auch alle Einrich tungen deS deutschen Gemeinschaftslebens im Sinne der Staatsgewalt auSgebaut werden. So wie die nationalsozia listische Revolution bzw. Evolution nicht eher zum Stillstehen kommen wirb, bis baö ganze deutsche Volk zu einer einheit lichen Willensgcmetnschast verschmolzen ist, genau so wird der REB. dafür sorge«, das; auch in organisatorischer Be ziehung sich dieser Ausbau für das ganze Gaststättcngowerbe organisch vollzieht. Absolute Voraussetzung fiir den REV. ist, daß sich jeder Betrieb restlos und in erhöhtem Maße, wie bisher, an unserem Aufgabenkrets beteiligt. Im Gegensatz zu dem früheren OrganisationSlebcn tritt jetzt eine allmähliche Neuverteilung in Kraft, und auch im Gegensatz zu früher muß jeder Gastwirt eine gesühlSmäßige Abneigung, die er früher gehabt hat, beiseite lassen. Die Totalität im REB. sichert den Erfolg und deswegen fühlen mir uns als Reichs leitung verpflichtet, allen denjenigen Gastwirten, die etwa glauben, durch Beitragsersparnng klug zu handeln, klar vor Augen führen zu müssen, daß sie mit dem Augenblick, wo sic sich zu unseren Gegnern bekennen, niemals Gelegenheit haben werden, in die deutsche Arbeitsfront ausgenommen zu werden. In aller Schärfe und mit allem Nachdruck erklären wir auch als Reichsleitung, nachdem uns regierungsseitig die Gründung des REB. als Berufsorganisation übertragen worden ist, daß wir von diesem Rechte deS Gaststätten gewerbes als Bestandteil der nationalen Wirtschaft in jeder Beziehung Gebrauch machen werden. Derjenige, der nicht mit uns geht, ist nicht mit der Gesamtheit des Volkes völlig verbunden und hat als Außenseiter die Verantwortung selbst für sein unkluges Handeln zu tragen. Wtr geben den unorganisierten Berufskollegen noch einmal Gelegenheit, sich dem REB. anzuschließen und machen schon jetzt darauf aufmerksam, daß nach dem t. Oktober d. I. nur noch unter gewissen Voraussetzungen Ausnahmen mög- lich sein werden. Wir werden uns dann die Saboteure unseres Gewerbes aründlich anschcn, ganz abgesehen davon, daß wir selbstverständlich dafür Sorge tragen werden, baß für spätere Ausnahmen eine solche Aufnahmegebühr in Frage kommt, daß von einer Ersparnis überhaupt keine Rede mehr sein kann. Bei dieser Gelegenheit nehmen wir aber auch noch Veranlassung, aus die Erfolge deS REB-, die wir durch unsere wöchentlichen Presseberichte der Fachpresse zur Verfügung stellen, hinzuweisen, wonach der REB. den Beweis erbracht hat, daß cS auch mehr als unklug ist, noch jetzt der Bewegung fernzustehen. Durch die Tätigkeit der Güte-Kommissionen sind ungeheure Werte für einzelne Be triebe gerettet worden. Durch die dauernden Verhand lungen der Güte-Kommissionen mit Vermietern, Braue reien, Steuerbehörden usiv. ist so manche Existenz gerettet worden. Auch der Umstand, daß in Konzessionsangelegen- heiten der NEV. entscheidend in Erscheinung tritt, weist nicht nur die Berechtigung unserer Organisation nach, sondern verpflichtet jeden Bctriebsinhaber zur Mitarbeit. MeilWeii m Kl AW res Mer »er SM Wo. Der Rat hat in seiner Kollegtalsitznng vom 4. August 1988 folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Die Zahl der Mitglieder für die neugebildeten Gewerbesteuer-Ausschüsse wird auf 4 herabgesetzt. 2. Die bei der Grundsteuer im Erlaßwcge ein tretenden Ermäßigungen sollen bei der Berechnung -er Straßen- und Schleusen-Reinigungsabgabe grund sätzlich keine Anwendung finden. 8. Auf ein beim Rat cingegangencs Gesuch vermag der Rat eine Ausdehnung der Gültigkeit der Gchwtmmnnterrtchtskartcn des städtischen Elbbabes auf das der Ausstellung folgende Jahr nicht auszu sprechen; auch lehnt er die Anbringung eines Bei schlages für die am Ufer befindliche Brunnenwasser- Brause ab. 4. Nachdem Herr Oberingenieur Matthäus schon früher zum Leiter des gesamten Luftschutzes der Stadt Riesa vom Rate bestellt worden ist, wirb ihm ein Luftschutzbeirat beigcordnet. In diesen werden ge wählt: von der Stadtverwaltung der Erste Bürger meister und der Bauamtsvorstand; vom Reichsluft schutzbund Herr Oberingcnieur Haide und als Ver treter der HauSbcsitzcrvereinc Herr Stadtverordneter Möbius; als Vertreter der Industrie Herr Direktor Gerbes und Herr Direktor Wiegand von der Mittel deutschen Stahlwerke A.-G. Hierüber wurden noch 24 Punkte erledigt. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 8. August 1933. —* Wettervorhersage für den 9. Aua u st lMitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu DreSden.j Teil« beiter, teil« wolkig, marin, vereinzelt Gewitterregen, zeitweise auffrischende Winde aus westlicher Richtung. —* Daten für den 9. August 1933. Sonnen aufgang 4,31 Ubr. Sonnenuntergang 19,39 Uhr. Mond aufgang 20.41 Uhr. Monduntergang 9,10 Uhr. 1839: Der Augenarzt Karl Theodor Herzog in Bayern geb. laest. 1909). 1896: Der Flugtechniker Otto Lilientbal bei Rhinow gest. (geb. 1848). 1919: Der Naturforscher Ernst HaSckel in Jena gest. laeb. 1834). 1929: Der Karikaturen - Zeichner Heinrich Zille in Berlin gest. (geb. 1857). * —* Abermals Abendgewitter. Nach einem wiederum außerordentlich heißen Tage ballten sich gestern am Abendhimmel erneut unheilverkündende Wolkengebtlde zusammen, die sich immer mehr und mehr unserer Stabt und deren Umgebung näherten. Das Donnergrollen wurde tmmet heftiger und Blitz auf Blitz durchzuckten eine Zeitlang die abendliche Dunkelheit. Glücklicherweise kam aber bas Gewitter hier nicht zur vollen Entfaltung, so daß wesent licher Schaden wohl nicht entstanden ist. Der einsetzende Regen brachte zwar die erwünschte Abkühlung, sic war aber nur vorübergehend. Schon während der heutigen Vor- Mittagsstunden wurde die drückende Schwüle der gegen wärtigen Sonnentage wieder empfindlich spürbar. —* 40 jähriges Meister- und Geschäfts- jubtläum. Morgen, am v. August 1M8, ist eS Herrn Glasermeister Ern st Keßler, Riesa, BiSmarckstr. 47 wohnhaft, vergönnt, das 4»jährige Meister- und GeschäftS- jubtläum zu begehen. Herr Keßler, ein Riesaer Kind, er lernte baS Glaserhandwcrk bet dem Glasermeister Schuster, dem Vater des jetzigen Glaserei-Inhabers Herrn Glaser meister Paul Schuster. Als selbständiger Handwerksmeister errichtete vor nunmehr 4v Jahren der Jubilar in seiner Heimatstadt Riesa eine eigene Glascvwerkstatt, die sich inner halb der verflossenen vier Jahrzehnte zu einem in Stabt und Land bestens bekannten handwerklichen Unternehmen entwickelt hat. — Wir entbieten dem verehrten Jubilar hiermit herzlichsten Glückwunsch; möge cs ihm vergönnt sein, noch viele Jahre im Kreise seiner Familie sich einer gedeihlichen Fortentwickelung seines Gewerbebetriebes er freuen zu können. —* Die Frauenschaft Riesa-Ost hatte kürzlich zu ihrem ersten Familienabend eingelabcn. Der große Schützenhaussaal, prangend in den Zeichen unserer natio nalen Erhebung und von den Mitgliedern der Frauenschaft mit Blumen herrlich geschmückt, bot einen prächtigen Anblick. Bon der Mitte der Bühne leuchtete das Bild unseres ober sten Führers, von einem Lorbcergowinde umrahmt. Die Leiterin der Frauenschaft, Frau Krüger, begrüßte alle Anwesenden, insonderheit die Kreisleiterin. Pgn. Schreyer, sowie den Kreisleitcr, Pq. Holding hausen, aus das herzlichste. Nach Absingen des 8. Verses des Deutschlandliedes und Vortrags des Prologs durch Frl. Freyer nahm unsere Kreisleiterin bas Wort zu einer kurzen Ansprache. Sie knüpfte dabei an ihre Worte anläß lich der vor 14 Tagen erfolgten Gründung der Frauenschast an und machte die Frauen nochmals daraus aufmerksam, daß die nationalsozialistischen Fraucnschaften keinerlei Kaffeekränzchen darstcllen, sondern Arbeitsgemeinschaften sind, die eS sich zur heiligsten Pflicht zu machen haben, am Aufbau deS neuen Deutschland mitzuwirken, wobei jede ein zelne Frau ihre ganze Kraft für die Idee deS National sozialismus einsctzeu müsse. Der Dienst der nat.-soz. Frau begänne natürlich immer zuerst in der Familie, in der Er ziehung der Kinder im bewußt christlichen Sinne und im Geiste unseres obersten Führers. Die nat.-soz. Frau müsse bestrebt sein, etwas Besonderes darzustcllen, sich daran ge wöhnen, schweigen zu lernen und in jeder Weise vorbildlich zu leben und zu arbeiten. Mit einem dreifachen „Sieg-Heil" auf unseren obersten Führer beendete Pgn. Schreyer ihre Ausführungen und cs erklang der 1. Vers des Horst- Wessel-Ltebes. — Alsdann richtete unser Kreisleiter, Pg. Holbtnghausen, einige Worte an die Frauenschaft. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß alle so zahl- reich erschienen waren, nm den Anfang damit zu machen, den von uns Nationalsozialisten schon lange erträumten Ge danken der Volksgemeinschaft in die Tat umzusetzen. Wir müßten alle bestrebt sein, uns gegenseitig zu achten und zu lieben und die Gegensätze, die bisher im deutschen Volke zwischen Ständen und Berufen geherrscht hätten, zu über brücken. Wir Nationalsozialisten seien glücklich darüber, daß die innere Zerrissenheit und Zerklüftung unseres Volkes durch bas einigende Werk unseres obersten Führers nun und für alle Zeiten beseitigt worden sei. Damit niemals wieder in unserem Volke Gegensätze in die Erscheinung treten, müßten wtr uns alle gegenseitig verstehen lernen, Selbsterziehung üben und bei allem, was wir tun, immer daran denken, ob man auch im Sinne unseres obersten Führers handele. Unser Kreisleiter betonte weiter, daß eS ihn herzlich freue, wenn die Fraucnschaften in diesem Sinne arbeiteten. Er wünschte dann allen Anwesenden einige recht frohe »nb vergnügte Stunden. — Die von den Mitgliedern der Frauenschaft gespendeten Kuchen waren innerhalb kurzer Zeit verkauft und brachten unserer Kasse einen recht netten Erlös. Einige Herren der SA.-Kapclle hatten sich in uneigennütziger Weise in den Dienst unserer Sache gestellt nnd spielten fleißig deutsche Märsche und Tänze, so zum guten Gelingen des Famtltcnabends beitragend. —* I in C a P i tol laust ab heute das Flimmert „De r Läufer von Marathon". Ein Film mit echten, zum grüßten Teil hier noch nie gezeigten Aufnahmen von der letzten Olhmpiade in Los Angeles, der in einem groß artigen, spannenden Endkampf um die Marathonlauf-Welt meisterschaft gipfelt. Ein (von Eugen Schüfftan) ausgezeich net fotografierter Spielfilm von Geschmack mit durchweg famosen schauspielerischen Leistungen. Ein Film mit Ethos, über dem das Leitmotiv der Olympisch«?» -spiele steht, daß es nicht darauf rntomme, zu siegen, sondern anständig zu kämpfen; ein Leitsatz, den hoffentlich alle, die den Film sehen, mit sich in den Alltag tragen werden. E. A. Duponts Regte gibt den Bildern Linie und Profil. Viele seiner Szenen strahlen sonnige?, optimistisches Fluidum aus und spiegeln echten Sportgeist wider. Man wird mitgerissen, gepackt und folgt den Geschehnissen bis zum Schluß mit größter Aufmerksamkeit. Ausnehmend gut die Besetzung. In vorderster Reihe steht Brigitte Helm, deren freie», natürliches Spiel zu immer stärkeren Erwartungen berech tigt. Es ist erstaunlich, wie sich diese Künstlerin seit „Metropolis" gewandelt hat- Hans BrauIcw.tter undVi tor de Kowa assistieren ihr glänzend. Als waschechter Berliner Trainer ist Oskar Sabo von herrlichster Komik, ebenso darf Ursula Grabletz nicht unerwähnt bleiben. —sek. Die Landesshnode einberufen. Die ev.-luth. Landesshnode ist zu ihrer ersten Tagung für Freitag, den 11. August IM, einberufen worden. —vdz. Neuer Aerztevertrag mit den kauf männischen Be ru f s kr a nk e n ka s se n. Zwischen dem Hartmannbund und dem Verband kaufmännischer Berufs- kranlenlassen ist mit Wirkung ab 1. August ein neuer Ver trag abgeschlossen worden. Von den alten Vertragspartnern ist der Verband gewerkschaftlicher Berufskrankenkassen weg gefallen. Vcrtragsärzte sind nach dem neuen Abmachungen nur Mitglieder einer.Ortsgruppe des Hartmannbundes, die sich zur Ausübung der vertragsärztlichen Tätigkeit nach Maßgabe des neuen Vertrages durch Unterzeichnung eines Verpflichtunysscheincs bereit erklärt haben. Ausgenommen sind alle dieicnigen Aerzte, die nach den Bestimmungen der Znlasfungsordnung des Reiches für die rcichSgesetzlichen Krankenkassen nicht zulassungsfähig sind. —* Grundsätzliche Zusammenarbeit zwi schen dem Evangelischen Bund und Deutschen Ehristcn. Der Bundesvorstand des Evangelischen Bundes hat folgenden Beschluß gefaßt: Der Evangelische Bund sächsischer Landesverein, ist bereit, sich mit der Glaubens bewegung der Deutschen Christen zu verbinden und sein Werk, seine Organisation und seine Führer sinngemäß zur Verfügung zu stellen. —* Drillichanzügc als Dienstkleidung. Im Interesse der deutschen Landwirtschaft hat die Reichs regierung Maßnahmen getroffen, um den Anbau von Flachs zu fördern. In einem Runderlaß an sämtliche Behörden der preußischen Staatsverwal tung, wird, wie das Vdz-Büro meldet, vorauf hin. gewiesen, daß dieie Maßnahmen zu einem Eriolg nur füßr-n können, wenn auch für einen gesteigerte» Absatz der ans dem Flache gewonnenen Erzeugnisse Vorsorge getrost-» wird. Eine erhebliche Besserung der Absatzverhä'tnstse würde erreicht werden, wenn bei der Beschastnuq non Uni formen, Dienstkleidung und sonstigen AuSriistungSaegcst- ständeu Lcinengcwebe verwendet werden würde». Insbesondere sei hierbei, an eine verstärkte Verwendung von Leinen-Drillichanzügcu zu denken. Erhöhte AuSgab-n seien jedoch angosichts der. Finanzlage auf jeden Fall zu ver meiden. Ferner wird in dem Erlaß beton', dis; ein dringen des Interesse daran bestehe, die Verwendung von inlän dischem Leder zu steigern, nm der bcutsch-n Lcdcrindu- strie die Aufrechterhaltung ihrer Betriebe zu ermöglichen- —* Zusammenschluß der sächs. Schwestern- verbände. Zur Gausachbearbeiterin und Leiterin für den Zusammenschluß der sächsischen Schwcsternverbände in nerhalb der Ttandcc-vrganisation der RcichsarbcitSgcmcin- schaft des GcsnndhcitodicnsteS, Neichssachschaft deutscher Schwestern, ist Schwester Amalie Rau lLtadtkrankcn- haus Friedrichstadt Dresden) ernannt worden. — R u h egeld her A n g c st e I l t e u v e r > i che r u » g statt Arbeitslosenunterstützung. Der sozial- wirtlcl-astliche Zeitungsdienst mcid.-t: Nach den Bestimmun gen des Angestelltenverlickorungsgc-setzes wurde bisher Ar beitslosen, die das 60. Lebensjahr vollendet hatten und seit mindestens einem Jahr ununterbrochen arbeitslos waren für die weitere Dauer der Arbeitslosigkeit das Ruhe geld gewährt. Bestand jedoch ein Anspruch aus Arbeits losenunterstützung oder Krisenuuterstützung, so begann das Ruhegeld frilh-sttens mit dem Wegfall dieses Anspruches. Da die Krisenfürsorge seit einiger Zeit zeitlich unbegrenzt gewährt wird, habe» sich, aus dj-scr Regelung Härten er geben, denn die arbeitslosen 'Angestellten waren von dem vorzeitigen B ezug des Ruhegeldes abgeschlossen. — Der ReichsarbeitSmstiister hat nunmehr mit Wirkung vom 7. 'August auch für die lausenden Fälle eine neue Regelung getroffen. Danach kann für Arbeitslose, die nach 8 397 Abl. 1 und 2 des Angcstelltenversicherungsgesetzcs Ruhegeld beziehen können, nach einer Nnterstützungsdauer in der Arbeitslosenversicherung und in der Kriscnsürsorgc von zulammen .52 Wochen die Weitergewährung der Krisen unterstützung eingestellt werden, loser» der 'Arbeitslose das beantragt. Die Arbeitslo en gelangen dann in den Genuß ihres Ruhegeldes aus der Angestclltenveriickerung. Ob der Arbeitslose einen Antrag stellen will, bleibt seinem Er messen überlassen. Die in Frage kommende» Arbeitslosen sind in geeigneter Weife auf das Antraasreckat hinzuweisen. —" Schutz der Ernte. Es genügt nicht, den Anbau der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu fördern, sondern es ist notwendig, auch auf die Erhaltung der Bodencrzeug- nilsc und auf den "Schutz vor mannigfacher ihnen drohender Gefahr bedacht zu sein. Eine der Gefahren, die alljährlich große Opfer an Bodenerzeugnissen fordert, ist das Feuer. Dieter Gefahr sind besonders die in Schobern, Diemen, Mieten, Barmen, -sckobertchuppen und offenen Feldscheunen untergebrachten Erntevorräte ausgesetzt. Durch die Ver sicherung wird zwar der Schaden des Versicherten zu einem erheblichen Teile ausgeglichen, die Erzeugnisse selbst sind aber der deutschen Volks- und Nährwirtschast verloren. Der Brandgefahr muß im Interesse der Volkswirtschaft und zur Sicherung der Ernährung vorgebeugt werden. Der Land wirt vermeide nach Möglichkeit die Ausstellung von scho bern und die Unterbringung der Ernte in Ichoberschuppen und offenen Feldscheunen, zum mindestens sorge er dafür, daß die gcfahrcrhöhende Unterbringung auf freiem Felde so kurz wie möglich bemessen, also möglichst bald nach der Ernte gedroschen wird. Bei Aufstellung der Schober sei strengste Beachtung ^der polizeilichen Vorschriften höchste Pflicht. Uebcrgrvhe Schober und Bilding von Schoberdör- fcrn vermeide man ungcachäet etwa dadurch bedingter lln- beauemlichkeiten. Kinder und fremde Personen dulde man nicht in der Nähe von Schobern. Beim Ausdrusch achte man auf vorsichtige Aufstellung der Dreschmaschinen. Bet den Ernte- und Dvescharbeiten schreite man unnachsichtig gegen Verstöße gegen das Rauchverbot ein. —* Aus dem Reich des Waldes. Von der Wissenschaft wurden bisher 963 Arten Pilz« in Sachsen festgestcllt. Darunter ist natürlich auch das Heer der kleinen Pilze, die für gewöhnliche Pilzsammler, weil für die Küche unverwendbar, kein Interesse haben. Aber für die Wissenschaft sind natürlich auch diese von Interesse. —* Drucksachen als Brie ff allen. Das Ver schieben von Briefen und Postkarten in Drucksachen sendungen bildet fortgesetzt die Ursache unliebsamer Brief verschleppungen und Briefverluste. Als besonders gefähr lich in dieser Beziehung erweisen sich die häufig zur Ver sendung von Drucksachen benutzten offenen Briefumschläge, bei denen die Absender die am oberen Rand oder an der Seite vorhandene Klappe nach! innen einschlagen. In den dadurch entstehenden Spalt verschieben sich unbemerkt Briefe, Postkarten usw., die dann in der Drucksache oft weite Irrfahrten machen. Zur Fernhaltung von Unlieb- samkeiten und Schädigungen sollten alle Versender davon absehen, die Klappe solcher Umschläge nach innen einzu schlagen; viel besser ist es, die Klappe über die Rück seite des Umschlags lose Überhängen zu lassen. Als zweck mäßig haben sich Umschläge bewährt, die an der Verschluß klappe einen zu'ngenartigen Ansatz haben, der in einen äußeren Schlitz des Umschlags gesteckt wird. Sie sichern den Inhalt vor dem HerauSfallen und verhindern das Einschieben anderer Sendungen. —" Maulwurfsgrillen. Maulwurfsgrillen rich ten in Feld und Garten durch Abfressen der Wurzeln und durch ihre Grabtätigkeit nicht selten Schäden an, indem die Pflanzen gelockert und zum Vertrocknen gebracht wer den. DaS mit kräftigen Grabbeinen ausgerüstete Tier lebt in Erdgängen, die entweder dicht unter der Oberfläche hin oder nach den etwa 10 Zentimeter tief gelegenen Nestern führen. Wenn die Maulwurfsgrillen auch durch Vertilgen von Schnecken und Insektenlarven nützlich sein können, io macht sich doch bei stärkerem Auftreten eine Bekämpfung nötig. Wie diele am zweckmäßigsten durchzu führen ist, erfrage man bei der Staatlichen Hauptstelle für landwirtschaftlichen Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübel- allee 2. "Priestewitz. Bahnhofsumbau. Was lange währt. Wird gut! möchte an die Spitze dieser Notiz gestellt werden, denn lange genug, viele Jahre lang, hat es gedauert, bis cs mit einer Verbeiscrung des hiesigen Bahnhofs nun wirklich ernst wird. Projektiert ist schon viel worden, vor allem im Zusammenhang mit der ja leider nicht zustande gekommenen Nordostbahn, die jahrzehntelang immer erneut im Landtag wiederkehrte und zuletzt in einer Form genehmigt wurde, die nur wenig befriedigen konnte. Nach einem der seiner zeit bearbeiteten Projekte sollte der ganze Bahnhof Prieste witz mehr nach Trottewitz zu verlegt werden, und zwar >o, das; ein Ueberlchneiden der Leipzig—Dresdner und der Priestewitz—Eottbuler Strecke nicht mehr erforderlich Ivar. Die Austührung dieses Projektes hätte rund fünf Millionen Mark gekostet. Die hatte man damals nicht und heute fehlen sie erst recht! Der Bahnhof Priestewitz hat in der Zeit, seit Herr Oberinspektor Keigolog hier seines Amtes waltet, schon manche Verbesserung erfahren. Für den Betrieb selbst ist die Errichtung der Stellwerke, die Verbreiterung des Ueberganges, Einführung elektrischer Beleuchtung, die Neu herstellung des Bahnsteiges von Bedeutung. Seit vergange nem Montag sind nun Bauarbeiten im Gange, deren Ergeb nis vor allem dem reisenden Publikum zum Vorteil ae-
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