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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-08
-
Monat
1933-07
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
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MIMl LMllW w tev MkL , Umstritten« Hintergründ« der Londoner Pakte. )< Berlin. Der Londoner Besuch de» Volk»kymmiss»r» Litwinow tu Part», dem et« Besuch t« Rom folgen soll, unterstreicht die Bedeutung der Londoner Vstvakte al» ent- schloffen« Annäherung, um nicht zu sagen Etngliedersmg Rußlands in da» europäische Staatensystem. Daß eS den Unterzeichnern der Pakte nicht in -er Hauptsache auf «in« theoretisch« Formel über die Definition de» Angreifers im Fall« einer kriegerischen Entwicklung ankommt, ist unbe streitbar. Der politische Sinn de» au» drei Kategorien be- stehenden Londoner Vertragswerte» ist, wa» die Verträge Rußland» mit seinen unmittelbaren Nachbarn betrifst, die Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen. Die zweit« Kategorie gegen die Abmachungen mit -er Tschechoslmvakei und Gübslawien, die die Form eine» mehrseitigen, asten anderen Staaten zum Beitritt offenstehenden vertrage» er halten Hao«. Auherdem ist ein besonderer gleichlautender Vertrag zwischen Rußland und Litauen abgeschlossen wor den, da diese» Land sich »war von der gemeinsamen Politik der Ranbstaaten nicht au-schließen will, aber von Polen nicht auf dt« gleiche vertragliche Eben« zugelassen worden ist. Schon diese vtelaestalttae Gruppierung zeigt, baß verschiedene Tendenzen am Werke sind, die, je nachdem ste sich durchsetzen, -en Lharakter de» gesamten Vertragswerte» bestimmen werben. Dt« eigentlichen Ranbstaatenverträge erscheine« al» Verwirklichung «ine» der Hauptziele Polens, bas sich al» bi« gegebene Vormacht dieser Staatengruppe betrachtet und nur bedauert, baß im Augenblick Finnland noch nicht detaetreten ist, wodurch die Kette vom Schwarzen bi» zum Weißen Meer vollständig würbe. Der mehrseitige Vertrag »wtschen Rußland und ferner liegenden Staaten ist ein Ge- otlbe, da» sowohl dem Völkerbund wie dem Biermächte-Pakt in mancher Hinsicht ähnelt und zu ihnen gegebenenfalls in Konkurrenz treten kann. Noch gehen in den einzelnen Säubern die Meinungen darüber auSetnanber, ob RußlaUd mit biefer Schätzung, die ein Ergebnis der Abrüstungs konferenz vorwegnimmt, den Völkerbund mattsetzen oder ob e» im Gegenteil seinen Eintritt in die Genfer Institution vorberetten will. Ans alle Fälle werben bte Londoner vst^ pakte al» «in Schachzug gegen den Biermächte-Pakt, de« in Moskau besondere Nervosität erregt hat, auszufassen sein. All« dies« burcheinandergehenden Strömungen erfordern auch vom deutschen Standpunkt aus aufmerksame Beachtung, «eil st« zeiaen, baß da» Versailler System, da» 14 Jahr« lang die Zusammensetzung der politischen Gruppen tn Europa bestimmt hat, von Grund auf erschüttert ist und neue politische Gedanken zur Verwirklichung drängen. Mtw VOkk-iWkil Msevelis. Sei«« Teilnahme am Haager Schiedsgericht «ub am WasseuauSfuhrverbot? Washington. Präsident Roosevelt hatte mit seinen Hauptmitarbeitern eine ausführliche Besprechung über Fragen der Weltwtrtsckaftgkoaseren, und der Währung. Nach einer Universalmelbung soll Roosevelt entschieden haben, baß Amerika bem Haager Schiedsgericht nicht beitritt und an Abmachungen itb«r ein WasfenauSsuhrverbot nicht teUuimmt. Eine ander« Politik würbe im Widerspruch zu der neuen amerikanischen Politik der außenpolitischen Iso lierung stehen. Führende Demokraten erklären dazu» die Londoner Konferenz habe endgültig bewiesen, daß A««rika von Europa keinerlei Mitarbeit zu erwarten habe. Der neu« amerikanische Regierungskurs finde die volle Unter- SÜtzung beider Parteien in den Bereinigten Staaten. vrMeiWW Ar ievrrM«i WWMer. vb». Aus bem Gebiete der für den Schutz der mensch lichen Arbeitskraft so wichtigen Unfallverhütung besteht insofern «in gewtsser Dualismus, al» diese nicht nur durch Reichs- oder LanbeSgesetze, sondern auch durch die von den BerusSgenoffenschasten erlassenen UnfallverhütungSvor- schriften g«reg«lt wird. Bei der großen Zahl der gewerb lichen BerufSgenoflenschasten, die zur Zeit «8 beträgt, führte dieser Umstand zu einer nicht unbeträchtlichen Uneinheitlich kett in der Behandlung dieser Fragen. Zur Beseitigung diese» Zustande» hat, wie »Der Deutsche" meldet, da» ReichSardeitSmtntstertum den LäuderanSschnß zur Unfall verhütung gebildet, der jetzt seine erste und wichtigste Auf gabe erfolgreich gelöst hat, indem er mit bem Verband der Berufsgenossenschaften und mit dem RetchSvcrsicherungSamt Normal-UnfallverhütungSvorschrtften vereinbart hat, die sowohl alle Erfahrungen der neuzeitlichen Unfallverhütung», technik verwerten, al» auch den Anforderungen der Landes- regierungen tn allen Punkten entsprechen. Dies« vor. schriften werden nicht nur dt« Grundlage für bi« von den einzelnen BerusSgenoffenschasten zu erlassenden Vorschriften bilden, sondern auch von der staatlichen Gewerbeaufsicht al» Richtlinien für BetriebSüberwachung angewendet werden. SMkWWW 0« MllMlk. Begin« nächsten Montag in Jüterbog. js Berlin. Der preußische Justizmintster Kerrl teilte auf einem Preffeempfang mit, daß er den Sturmbannfüh rer bei der SÄ. und Rechtsanwalt Spieler zum Oberstaats, anwalt ernannt und mit der Aufstellung und Leitung des ersten Gemeinschaftslagers für Referendare beauftragt habe. Der Minister betonte, baß die jungen Referendare, dt« spä- ter einmal Rechtsanwälte oder Richter sei« wollten, in die- sen GemetnschaftSlagern dazu erzogen werbe« sollten, die für Richter unbedingt erforderliche soziale Verbindung mit bem Volk« zu bekennen, also zum Gemeinschaftsleben erzo gen werden und dabet vor allem auch die wahre Kamerad- schäft kennen zu lernen und da» schlicht« deutsch« Menschen tum, das allein sie befähigt, später als Rechtsanwälte oder Richter im nationalsozialistischen Sinne tätig sein zu können. Oberstaatsanwalt Spieler teilte mit, daß bereit« am nächsten Montag der erste derartige Lagerkursus auf bem Truppenübungsplatz in Jüterbog beginnen werde. Die Teilnehmerzahl der Referendare werde zunächst 50 betragen und ste werde in jeder Woche durch wettere 60 vis zu dem lausenden Bestand von 200 gesteigert werben. Die Referen dar« würden in diesem Kursus einheitliche Kleidung tragen. Ste müßten auch einheitlich mit Mitteln ausgestattet sein. Daher müßten ste beim Eintritt tn da» Lager Ihr Veld ab- «Wen, da» aufbewahrt wird und von -em ste nur einen Betrag behalten dürfen» der einheitlich für alle Referendare festgesetzt wirb. Ebenso würben den Referendaren sämtliche juristische Bücher, die ste etwa mttbrtngen sollten, abgenom- men, denn ste sollen tn diesem GemeinschaftSlager nicht .büffeln". Der Zweck ihre» Aufenthaltes dort sei vielmehr d»4 den Körper zu stählen und da» Gemeinschaftsleben sowie den Geist de» neuen nationalsozialistischen Staate» kennen z« lernen. Statt der juristischen Bücher werde daher eine Bibliothek mit weltanschaulicher nationalsozialistischer Lite rat« eingerichtet werden. Aerztlicher Geheimbimd ausgehoben. vdz. I« Berlin ifd « am Ureitag gelungen, «in« Zen tralstelle tzgr Greuelprtma»a»»a»er»r«itu«a ansznheben, di« sich uni« kie« Nomen „Verntnngtzftell« für «erste" in Verbindung mit der jüdischen Gemeinde gebildet batte. G» bandelt sich um «in« Vereinigung marxistischer, kam- «u«istischer und anarchistischer Aerzte, von der die nat.- so». A«r»t«schaft Kenntnis bekommen batte. Mit dem Se- Heimen Staatspolizeiamt ist sofort ein« umfangreiche Aktion in die Weg« geleitet worden. Um 8 Uhr früh waren de- reit» SV marxistische Aerzte verhaftet. T» fand ein« um fangreich« Durchsuchungsaktion statt, bei der zahlreiches Vrlaftende» Material gefunden wurde, au» dem sich ergab, daß e» sich um »ine Geheimorganisotion für Treuelpropa- gandazwecke handelte. Man fand auch Anordnungen, die zur Säbotage gegen die Regierung ansforderten. Berlin. sFunksvruch.) Wie wir zu den Meldungen über die von der Geheimen Staatspolizei aufgehobene marxistische „Beratungsstelle für Aerzte" von unterrichteter Sette ergänzen» erfahre«, hat Sie Aktiv« »u einem vollen Erfolg geführt. Unter dem Deckmantel der Hilf-tättgketj hatte sich tn dieser Organisation eine Zentrale für lande», verräterische und marxistische Propaganda und Hetze ausge macht, -ie bereit» umfangreiche Mittel gesammelt hatte. Da» beschlagnahmte Material beweist »ie lande-verräterisch« T«»d««» >»d Tätigkeit einwandfrei. Go befindet sich unter den beschlagnahmten Schriftstücken «ine mnfangretche AnS- landSkorresponbeuz, »um großen Teil in fremden Sprachen. Hier wird im Sinne der berüchtigten internationalen marxi- frischen Hetz« gegen da» neu« Deutschland agitiert. Von besonderer Bedeutung ist tn diesem Zusammenhang, bah zu Beginn diese» Jahre» die jüdisch«« Aerzte 7» Prozent »er Berliner Aerzteschast ««»machte«, von denen die meisten, wie einwandfrei festgestellt werben konnte, tm marxistisch» staatsfeindliche« Sinne agitierte«. Noch heute sind etwa 8000 jüdische Aerzte ungehindert in Berlin zugelaffen, d. h. 00 Prozent aller Aerzte der Reich-Hauptstadt sind Juden bet einem Anteil der Juden von 1 Prozent der gesamten Be völkerung. Die Tatsache, baß diese stch auch heute noch im Ginne der staats- und volksfeindlichen Marxisten betätigen, besagt genug. ffrmW» Ak estmelM« zuMAve-W. vdz. Die gesamt« evangelisch« Iuaendbrweauna Deutsch land« bat sich unter di« Schirmherrschaft de» Bevollmüch- tigten d«S Rei»«ran»l«r», WehrkretSpfarrrr Müller gestellt. In «iner Sitzung des ZentralauSschuffe« für Inner« Mission, dem di« evangelische Jugend angeschloffen ist, wnrden unter Leitung de« ftaatSkoMmiffarischen Bevollmächtigten Bfarrer Tbemel San« n«d Ausgaben der evanaelische» Jugend i« neue« Deutschland mit dem R«ich»«art D. Stang« und den Führern der evangelischen Jugendverbänd, eingehend durchgeiorochen. Ttnmmig wurd« der innere Neuaufbau der evangelischen Jugend gefordert und in Grundlinien fest- grtegt. Vereinfachung der OrganisationSsorm und Ver jüngung der Führerschaft werden durchgekührt. Tin vorbe- haltlose« Ja »um nationalsozialistischen Staat wurde von der ftaatStreuen evangelischen Jugend ausgesprochen. barem ms lest akllaer vametm ich« «immer. Sinzelaktione« ««tersagt - Korrespondenz »ür „Warenhäuöfrage" .... - ro» _irt. Vor» warenhausähnliche cht geböte«, ihre Hauptaufgabe zu' verhelfen, darf die NS.-Bewegüng . „ . . , ..... .. von ihnen abhängigen Betrieben die Arbeitsplätze nimmt. Den Gliederungen der NSDAP, wird daher untersagt, bi» auf wettere» irgendwelche Aktionen gegen Warenhäuser und warenhausähnliche Betriebe zu unternehmen. Andererseits ist eS den Mitgliedern der NST boten, für Warenhäuser zu werw Berlin,?. Juli 1988. ,l Berlin. Die Nationalsozialistische Korre verüfsentltcht folgende parteiamtliche Bekanntgabe: Die Einstellung -er NSDAP, zur „Warenhauvfraw ist im grundsätzlichen Sinne nach wie vor unverändert. Jh Lösung wird zu geeigneter Zett tm Ginn« der NS.Lri arammes erfolgen. Im Hinblick aus die allgemeine Wi schaftSlage hält dt« Parteileitung vorerst et« aktives gehe« mit d«m Ziele, Warenhäuser nutz warenhansäh Betriebe z«m Erliege« ,« bringe«, sür nicht geböte«. In einer Zeit, da die NS.-Regierung ihre Hauptaufgabe darin steht, möglichst zahlreichen arbeitslosen Volksgenossen »u Arbeit und Brot zu verhelfen, darf die NS.-Bewegung nicht bem entgegenwirken, indem ste Hunderttausenben von Arbeitern und Angestellten in den Warenhäusern und den von ihnen abhängigen Betrieben die Arbeitsplätze nimmt. Den Gliederungen der NSDAP, wird daher untersagt, . tebern der NSDAP, ver- en. ge». Rudolf Heß. Sie «kstillmll der MMenWWM md Ser velMen MeitrSWe» * Berlin. Ein Mitglied -er Gchrtftleituna des „Preu ßischen Pressedienstes der NSDAP." nahm Gelegenheit, die al» Referentin für Mäbchenschulung und Mädchenerziebung in» Preußische Kultusministerium berufene Reichsleiterin im NS.-Lehrerbund, Hedwig Förster, über Aufgaben natio- nalsozialistischer Frauenerztehung zu befragen: Sie äußerte sich zunächst über die Gestaltung de» Dtädchenschulwesen», da» -er Schaffung einer wahren Volksgemeinschaft dienen muß. E» hat stch zu gründen auf raffenmätztge Blut»- und daher GestnnungSverwandtschast und auf Arbeitsgemein schaft, Lebensgemeinschaft Gchicksalgemetnschast -er beiden Geschlechter in Familie, Gemeinde uyd Staat. Im Gegen- satz »ur vergangenen Epoche de» Liberalismus werben Lehre und Leben -er Schule auSgertchtet sei«: nicht auf Ausbildung der selbstherrlichen Persönlichkeit, sondern aus Dienst: Dienst tn der Familie, tn der Gemeinde, im beruf, lichen Leben, im öffentlichen Leben. Es wird eine wesentliche Entlastung von Wissensstoff ein treten zwecks körperlicher Ertüchtigung und Freimachung von Kräfte» für den Dienst in der Familie. Es wir- eine planmäßig« Mütterschulung einsetzen müssen. Der Lehrstoff lüüü m m VkWk Uklkll! Jemand, der einem viel und gute» vtetet, von dem «an stch betreut fühlt und der immer nur danach strebt und trachtet, einem zu nützen, bedarf jedenfalls -er steten sorgfältige« Behandlung. Eine Freundin aber, die Ste nicht verlieren können und dabei -och alle diese Eigenschaften besitzt, anspruchslos ist und nie etwa» üvelntmmt, ist da» Riesaer r«,eblatt. SS hält stet» innige Gemeinschaft mit seiner Leserschaft. Wer dies« Freundin noch nicht besitzt, «öae Ne stch sofort sichern. SS liegt i» seinem eigen«» Interesse, wird ganz ander» al» bisher durch Volk«- und Leben»«»-« ausgezeichnet sein und in seiner Verarbeitung stet» ein- münden tn praktisches Tun. SS wird gerade tm Mädchen- schulwesen eine starke Verminderung der aus wissenschaft liche» Studium htnzielenden Gtubienanstalten «intreten zu- gunsten von Schulgattungen, bte hinführen zu handwerklich (Hauswirtschaft, Landwirtschaft) und künstlerisch gestalten- den, wie jugend- und volkSpslegertsch«« Berufen. Di« ArbritSdteuftpslicht der Fra« ist z« bejah««. Ste ergibt stch ganz natürlich 1) aus der nationalsozta. ltsttschen Forderung der gründlichen Erziehung der Mädchen zur Ehe als Beruf, 2) au» der Tatsache, -aß bte wenigsten Familien heutzutage wirtschaftlich oder erzieherisch tm- stände sind, die Mädchen allseitig und gründlich tm natio nalsozialistischen Ginn« für Hausfrauen- und Mütterberuf auSzubilben, 8) au» der Notwendigkeit, die Mädchen einmal ein ganzes Jahr hindurch — losgelöst von allen ltberalistt- schen, klassenverhebenden, moralisch verseuchten ober ver zärtelnden „Atmosphären" zu Hause — die Zusammengehö rigkeit aller deutschen Menschen, welchem Stande ste auch angehvren mögen, tn engster Arbeit», und Lebensgemein schaft praktisch erleben zu lassen, auf daß ste nachher dies« Anschauung, dieses Erlebnis einer Volksgemeinschaft mit hinetnnehmen tn Beruf und Ehe. 4) bte ArbeitSdtenstpflicht ergibt stch au» der Notwendigkeit, baß die Mädchen der Stadt einmal ein ganzes Jahr hindurch aufs engste und tätigste hineingestellt werden in den Ablauf de» Naturge- schehen» in der Landschaft, damit ste wieder ein wirklich lebendiges Verhältnis gewinnen zu Land und Landwirt schaft. Umgekehrt ist eS dringend erwünscht, daß die Land mädchen durch ÄrbeitSheime in der Nähe der Stabt eine lebendige Anschauung bekommen von städtischer Kultur, vom geistigen und künstlerisch«« Leben vnb Gestalte» unsere» Volke». MWU »kl UWWMlSlWWllI 0 Berufs-, Fach, und Arbeitaeberverbänd« der Jndu- strie, des Groß- und de« Einzelhandels fordern jetzt vielfach die ihnen noch nicht angefchlofsenen Berufsangehörigen »um Beitritt mit der Begründung auf. daß ein solcher im Hinblick auf die bevorstehend« berufsständiich« Organisation der Wirt schaft notwendig sei. Diese Annahme ist unzutreffend. Der Aufbau der berufsständlschen Organisation erfolgt von unten nach oben. Die Berufsangehörigen der Industrie, de» Groß- und de« Einzelhmroel« werden deshalb in Sachsen von den Gewerbekammern, den Jndlcktrie- und Handelskam- mern fachlich zusammengeschlossen. Alle genannten Verbände stehen außerhalb de» berufsständlschen Aufbau» der Wirt schaft. E« liegt deshalb kein« Veranlafsung vor, jetzt noch verbänden dieser Art beizutreten. MMN MW ist M! Der Verband Sächsischer Industrieller al» vertrauen», stelle für Luftschutz im Bereiche de» Freistaate» Sachsen hatte am Donnerstag die von ihm zu betreuenden Firmen von Dresden und Umgegend, insbesondere bte verantwortlichen Werkluftschutzletter, zu einer informierenden Sitzung ge- laden, an der zahlreiche Industriell«, sowie die Vertreter de» NeichSstatthalter», des Ministerpräsidenten, der Ministerien und des Dresdner Polizeipräsidiums teilnahmen. Der Vor- sitzende -eS BGJ., Wilhelm Wtitle, begrüßte bi« Ver sammlung und erteilte bem Kapitänleutnant a. D. Pretzell da» Wort, der über die Sitzung de» HauptauSschufle» sür industriellen Luftschutz des ReichSverbanbe» der Deutschen Industrie am 11. Mat 1988 berichtet«. Er charakterisierte bte «ngehenr« Bedeutung des Lnstschntze» für Deutschland, die ganz besonder» tn diesen Tagen durch das Ueberfliegeu der Stabt Berlin Lurch fremde Flieger offenbar geworben sei. Da «tn aktiver Luftschutz Deutschland» nicht möglich sei, so sei man lediglich auf -en passiven Lustschutz angewiesen, der nunmehr t« umfassender Weise organisiert werbe» soll. In Sachsen sei «tn« LandeSgruppe de» RetchSlustschutzvunde» unter Leitung von Ministerialrat Kramer gegründet worben, der «ine möglichst rasche Erfassung aller neben den leben-- wichtigen Betrieben tn Frage kommenden industriellen Firmen ««strebe. Der Redner gab sodann da» auf der HauptauSschußsitzung beschlossen« großzügige Organisation»- werk bekannt. „Aus der Praxi» de» Werkluftschutzleiter»" gab Dr. Meyer von der Chemische« Fabrik von Heyden in Radebeul Aufschluß. Er sprach stch namentlich über da» Ein- greifen de» organisatorischen Werkschutzes im Ernstfälle au» und schildert« bte Tätigkeit der Schutzgruppen und ihrer Führer, die Organisation der Flucht der Belegschaften bet Angriffe«, die Verhinderung von Paniken, Alarmübungen usw. Dipl.-Jna. Luther, Werkluftschutzleiter der Zeiß Ikon-Werre in Dresden, referierte über Luftschutzübungen tn Schlesien und ihre Auswertung für die sächsische Indu strie. An Hand vorzüglicher Lichtbilder zeigte -er Redner, welch« Beachtung der industrielle Luftschutz m Schlesien ge sunden hat. Es müsse grüßte Bedenken auSlüsen, daß dt« Bevölkerung Sachsens die Grüße der Gefahr feindlicher Luftangriffe noch nicht voll erkannt hab«. Der Redner ver- langte auf Grund seiner Erfahrungen Gewährleistung des planmäßigen Zusammenwirken» aller beteiligten Kreise, Verhinderung jeder Geheimtuerei in bezug aus Luftschutz, einri'chtungen und beschleunigte Einrichtung beS zivilen und industriellen Luftschutz«» auch in Sachsen. Poltzeimajor Basset sprach bem BSJ. den wärmsten Dank der Behörden dafür au», baß er es unternommen habe, diese Sitzung etnzuberufen. Reichsbahnrat,Dr. Hartwig macht« mit großem Nachdruck darauf aufmerksam, baß e» keinen größeren Irrtum geben könne, al» den Luftschutz für eine phantastische Angelegenheit zu halten. Auch tn Sachsen wolle und werde man in voller Erkenntnis der drohenden Gefahr alle» tun. um den Luftschutz vorwärts zu treiben.
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