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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-08
-
Monat
1933-07
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
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<^I»eh6ruclc sämtliekpr Artikel unfl!Uu0tr»klo»»n vardareNl) vl« K-hlheral, o-rr flropfkrankhett -r« Rodle». Die Kohlh^knie ist s«br ansteckend und tritt zmvellen so verheerend «us, daß sich der Kohlbau aus den befallenen und verseuchten Leckern nicht mehr lohnt. An den Wurzeln erscheinen knolleniSs-^ Mige, wulstige Austreibungen von verschiedenster Form tzyd Große, so daß sich dl« Pflanzen nur kümmerlich entwickeln können. Das Blattwerk wird welk, verkümmert und stirbt mitunter gone ab. Die Krankheit wird durch Samen oder Setzling« aus den Mistbeeten Übertragen, verursacht wird sie durch «inen Schimmelpilz, der tn- den Zellen der Wurzeln wuchert und so di« Mißbildungen und Dachstumsstörungen Hervorrufi. verrotten und verfaul«» die Wur zeln, dann gelangt der Pilz in den Boden, wo er im Ruhezustände mehrer« Vahr« lebensfähig bleibt. Sobald dann Kohlrüben oder -"— . .. ihren, oder' . , , ».wachsen,"' >on neuem in gesund« Pflanzen ein und ruft die Man hat beobachtet, daß eine saure Beschaffenheit Ausbreitung der Krankheit sehr günstig ist. DI wichtigste vorbeugende Maßregel, die Kohlhernie aus " feuchten Acker etnzuschränken und zu unterdrücken, bestehl Acker dauernd gut mit Kalk zu düngen und die Kalkdüngung immer dann zu wiederholen, wenn Kohlrüben oder andere kohlamge Ge wächse aus demselben Felde anzebaut werden s " " " ' sich gezeigt, daß ein« schwache alkalische Beschaffenheit de» Acker» die Krankheit in vorhandener Weise nicht auskommen läßt. Weiter ist ganz besonders daraus ' — später aus» Feld gepflanzt sunden Boden, der frei voi Saatbeet ist in ' Setzlinge in ei« . ... , kann man pe vor dem Auspslanzen, einen Brei von Lehm, Kuhdünger, U! 2,5 g Usvulun und 25 g Solbar au atz von Solba« di«nt hier vornehmlich .... chrecken, di« n«b«n v«r Kohlhemte einer der gefährlichsten Schad- Ina« des Kohle» ist. Alle kümmerlich aussehenden Pflanzen find rechtzeitig herauszuztLhsn und zu vernichten. Vk» Vr«hhttzkranN)«kt -er flotzlpflau-ea. Di« Erreger d«r Drehherzkrankh«tt od«r PlindderzigkeU der Koh!- art«n sind zwei nah« verwandt« Gallmückenarten. Di« Weibchen legen von Mitt« Mai an «twa 15 Lier je Pflanz»^ meist auf der Oberseite ,funger Blattstiele, ab. Nach etwa 4 Tag« schlüpfen die aelblich-wetßen Maden au» den Eiern und saugen nun an der Oberslache des'saftigen Stengelgewebes. Bei starkem Befall kommt es-zu einer völligen Zerstörung des Herzen«. Bei schwächerem Be fall erfolgt nur ein« Verdickung der Blattstiele auf der Unterseite und «ine hierdurch bedingte Drehung der Herzblatter. Di« Ent wicklung der bi« 2 mm großen Sallmuckenlarven dauert etwa drei Wochen. Rach dieser Zeit gehen sie zur verpupung in di« Lrd«. Während der wärmeren Jahreszeit schlüpfen die fertigen Gallmücken nach 2—3 Wochen aus und suchen bald wieder neue Kohlpslanzen zur Eiablage auf. So tonnen 3—4 Bruten während de» Sommers aufeinandersolgen. 2m allgemeinen werden nur die jüngsten Blät ter von de» Larven angegriffen. Wirsing, Blaukraut und Weißkohl find daher nicht mehr gefährdet, sobald die Kopsbildung eingesetzt hat. Dagegen können Kohlrabi, Rosenkohl und Blumenkohl wäh rend der ganzen Entwicklung, letztere bis zur Blumenbildung von den Maden der Drehherzmücke beschädigt werden. Für di« Be kämpfung der Schädlinge ist zu beachten, daß sie bei der Eiablage solch, Stellen bevorzuge«, die sich im Windschutz von Häusern, Her ten, hohen Feldkulturen oder in Bodensenken befinden. Femer hal ten sw sich gewöhnlich in der Näh« ihrer Brutstätten aus, sodaß häufig solche Felder wieder befallen werden, die an im Vorjahre betroffenen Schläge angrenzen. Da die Puppen der Kohlgallmucken im Boden überwintern läßt sich durch Verabfolgung ätzender Dün gemittel wie. Branntkalk, Kainit und Kalkstickstofs zur Verminderung der Schädlinge beitragen. Für die direkte Bekämpfung der Dreh- herzmücken kommen Berührungsgifte wie Labak-Seisenlösung (1 kg 1oH> Tabakextrakt und 1—2 kg Schmierseife aus 100 Liter Wasser), Kresol-Setfen-Lösuna (HL ktz Rohkresol und 1 kg Schmierseife aus 100 LUer Wasser), Spiritur-Getsen-Lösung (2 kg Schmierseife und 1 Liter Spiritus auf 100 Liter Wasser) oder Insektenpulver-Seifen lösung (1^ kg frische» Insektenpulver und 2 tg Schmierseife aus 100 Liter Wassert in Betracht, die allsrding« wiederholt während de« gefährdeten Lntwicklunaestadium» angewendet werden müssen. An Stelle der Spritzbrühen können auch Streumittel wie Tabakstaub oder Insektenpulver in da» Herz der Pflanzen eingestäubt werden. Bei der Anwendung empfiehlt e» sich, die'genannten Mittel mit gleichen Teilen feingemahlenen Kalkes (kohlensauren Düngekalkes) zu vermischen. Hur Fernhaltung der weiblichen Gallmücken von der Eiablage hat sich auch das Ausftäuben von Naphthalin über die Pflanzen (40—50 g Rohnaphthalin aus 100 Pflanzen) al« geeignet erwiesen. Auch da« Einstreuen einer Prise Kochsalz ober Kainu in das Herz der taufeuchten Pflanzen kann zu einer Derminderung der Drehherzfeuche beitragen. Dr. D. Vom Krebs -er ldbstbäume. Es gibt zwei Arten von Krebrkrankheit, unter welcher in erster Linie die Obstbäume zu leiden haben, und zwar den offenen ober brandigen (Abb. 1) und den /geschlossenen oder knolligen Krebs schicht, indem man - an beiden Seiten desselben Draht anbringt, diesen durch da« Flechtwerk nach oben steckt, und so den oberen Rand de» Korbe« mit den tzolzschonern verbindet. Dar Durchscheuem der Weidenruten in Schwingen wird verhin dert, wenn die Rückseite de« Boden» mit zwei starken Schutzschienen oberhalb der Flechtung (Abb. 2) versehen werden. Dies« Schutz schienen steckt Man äusüeden Ende in die Flechtung und nagelt st« dann aus di« anderen «veilen auf. P. R. -eien z,' drr in- ,Übungen und I . saulen die Wur- „ Boden, wo er im Ruhezustände ensfähig dleibt. Sobald dann Kohlrüben oder ander« kohlartiae Gewächse aus demselben Acker wiederkehren, oder kreuzblüttge Unkräuter, wie Hederich oder Ackersenf darauf wachsen, dringt der Pilz von neuem in gesund« Pflanzen ein und ruft die Krankheit hervor. Man hat beobachtet, daß eine saure Beschaffenheit des Poden» der Ausbreitung der Krankheit sehr günstig ist. Die wichtigste vorbeugende Maßregel, die Kohlhemte aus einem »er st darin, den sollen; denn » hat vorhandener Weise nicht aüstommen läßt. Weiter i zu achten, daß die jungen Pflanzen, die i werden sollen, auf einen vollkommen ge- vom Erreger ist, herangezogen werden. Da« immer gut zu kalten. Besteht die Gefahr, daß die einem bereit» befallenen Saatbeet gezogen sind, dann . um den Pilz abzutötrn, in stspulun und Solbar tauchen, . . „ uf 1 Liter Wasser). Der Zu- atz von Solbar dient hier vornehmlich dazu, di« Kohlfltez« abzu- chrecken, di« neben d«r Kohlhemte einer der gefährlichsten Schad- Lage un- Musstchtra im Gemüsebau. Ebenso wie L«t vielen anderen landwirtschaftlichen oder gärt nerischen Erzeugnissen nähert sich die einheimische Erzeugung auch im Gemüsebau immer mehr dem tatsächlichen Bedarf. Entscheidend für diese Entwicklung im einheimischen Gemüsebau waren Vie gün stigen Absatz- und Preisverhältnisse beim Gemüse in der Nachkrieg»- zeU. Der Verbrauch wandte sich immer mehr dem Verzehr da» für ' die Ernährung sehr wertvollen Gemüse» zu und erweiterte die Absatzmöglichkeiten, so daß nicht nur die einheimische Gemüseanbau fläch« stündig «in« Vergrößerung erfahren konnte, sondern auch die ausländische Einfuhr von Jahr zu Jahr gewaltig anwuch». Durch die Unrentabilität vieler Ackersrüchte veranlaßt, haben auch zahlreiche Landwirte, namentlich in den letzten Jahren, den Ge müsebau ausgenommen. Aber auch in den Hauptanbaugebieten für Gemüse, in denen der feldmäßige Gemüsebau seit Jahrzehnt«» iw- trieben wird, ist ein« erhebliche Anbausteigerung vorg«nomm«n worden. Allein in seldmäßiger Bestellung und in Erwerb»g,müse- baubettiehen ist der Gemüsebau seit dem Jahre 1927 um rund SO Prozent ausgedehnt worden. Besonders stark wurde der Anbau von Spargel, Rosenkohl, Blumenkohl, Rotkohl und Frühkartoffeln vermehrt. Die stark« Ausdehnung des einheimischen Feldgemüse baues war außer auf die günstigen Absatzverhältnisse, die ihren Höhepunkt in den Jahren 1928/1929 erreicht haben, auch aus die Einschränkung de» Zuckerrübenbaues zurückzusuhren, sür den ren table Srsatzfruchte gesucht werden mußten. Da neben der Vergröße rung der Anbauslachen auch eine Ertragssteigerung je Flächenein heit zu verzeichnen war, vermehrt« sich die Gemüseerzeugunz ganz beträchtlich. Indessen hat die Derbrauchszunahm« mit dem gesteiger ten einheimischen und ausländischen Angebot nicht Schritt gehauen. Mit der Verschlechterung der Wirtschaftslage ging der Verbrauch zurück und die sinkende Kaufkraft der Bevölkerung führte somit bei eingeschränkten Absatzmöglichkeiten zu Schwierigkeiten bei der Un terbringung der Gemüseerzeugung oder erlaubte den Absatz nur zu ständig finkenden Preisen. Auch di« steigende Selbstversorgung zahl' reicher städtischer Verbraucher Kat mit zur Einschränkung der Ab satzmöglichkeiten sür Gemme beigetragen. Durch die Erzeugung in Kleingarten fällt ein erheblicher Teil der früheren Verbraucher für die Produktion des Feldgemüsebau«» und de» Erwerbegartenbaue» fast gänzlich aus. In der Haupterntezeit versuchen sie sogar die Ueberschusse ihrer eigenen Erzeugung zu verkaufen. Der deutsche Gemüsebau besindet sich somit gegenwärtig in einer außerordentlich schwierigen Lage. Vielleicht am ungünstigsten ist die Entwicklung im Frühgemüsebau, der zum großen Teil mit staat licher Unterstützung in der Nachkriegszeit aüszebaut worden ist. Die ausländische Konkurrenz West- und Südeurovas vermag auch bet sinkenden Preisen noch auf den deutschen Markten zu konkur rieren, weil sie au« wirtschaftlichen und klimatischen Gründen bil liger produzieren kann. Besonder» di« südlichen Länder treten in den Winter- und Frühjahrsmonaten in großem Umfang« al« Ab geber aus den deutschen Märkten auf und nehmen die Spitzen preise für sich in Anspruch. In der tzaupterntezeit sinken dann die Preise ins Bodenlos«. Im Sommer und im Herbst vorigen Jahres haben die Preise vielfach einen derartigen Tiefstand erreicht, daß ne nicht viel mehr al» zur Deckung der Handel»unkosten ausreichten. Der Preisrückgang war besonder» stark bet Kohl, Tomaten, Gur ken und Spargel. Dvbet hat es sich gezeigt, daß der Preisrückgang zuerst und am stärksten die geringwertigste Ware trifft und daß die besseren Qualitäten wtderstandrsahiger sind. Die beschränkte Auf nahmefähigkeit der Frischmärkte wie der Konservenindustrie wird. wahrscheinlich auch noch in diesem Jahre anhalteN. Die Möglichkeiten bei denjenigen Zweigen des Gemüsebaues, bet deNen die Einfuhr noch beträchtlich war, dürfen nicht überschätzt werden. Deshalb empfiehlt auch jetzt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft ihren Mitgliedern, von einer Erweiterung der Gemüseanbauslächen abzu sehen. Man kann sich dieser Mahnung nur anschließen und jeden Landwirt vor einer übereilten Erweiterung feiner Gemüseanbau flächen oder gar NeueinsÜhrung des Gemüsebaus in feinem Betrieb nachdrücklichst zu warnen. Wenn auch bei diesem oder jenem Er zeugnis «ine vorübergehende Preiserhöhung stattgefunden haben sollte, darf man sich dadurch nicht verleiten lassen, den Anbau dieser . SemüsearttN zu erweitern, da erfahrungsgemäß ein solcher Kon junkturanbau regelmäßig zu starken Rückschlägen führt. Auch im Konservengemüsebau sollte man nur soviel anbaurn, al» man auf Grund vorheriger Vertragsabschlüsse sicher absetzen kann. Landwirt«, die den Feldgemüsebau bereit» seit einiger Zeit be treiben, haben die Erfahrung gemacht, daß eine ganze Reihe vop günstigen praktischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen gegeben sein muß, wenn der Gemüsebau von Erfolg begleitet fein soll. Man muß sich darüber klar sein, daß durch den Feldgemüsebau das Ri siko de» Betriebe» sehr stark vergrößert wird. Die Anforderungen an da» Betriebskapital und all« Aufwendungen steigen mit ihm außerordentlich. Deshalb kann auch der Verlust ganz beträchtlich sein und direkt zum wirtschaftlichen Ruin führen, wenn der Absatz nicht gesichert ist. Der Gemüsebauer muß die Absatzmöglichkeiten für feine Erzeugnisse, sei er auf den Frischmärkten oder bei den Konservenfabriken, aut kennen. Kleinere Markte find ost nicht auf nahmefähig genug, dann bleibt ost nur di« Belieferung von Groß märkten übrig. Und hier kommt e» ganz besonders aus die Liefe rung von Qualitätsware an, die auch die sonstigen Anforderungen des betreffenden Markte» berücksichtigen muß. Beim Absatz an Kon servenfabriken sind feste Verträge am sichersten. Leider sind auch die Konservenfabriken von der Wirtschaftskrise nicht verschont geblieben und auch sie haben ihre Erzeugung stark eingeschränkt. Außerdem halten sie sich von der Abschließung von Verträgen zurück, weil sie sicher sein können, genügende Mengen von Gemüse zur Erntezeit bei austretenden Ueberangeboten auf den Märkten zu billigsten Preisen auskausen zu können. Oder sie schließen häufig die Verträge zu solchen Spottpreisen ad, daß «in Anbau überhaupt nicht mehr lohnend Ist. Gewiß hat auch die Konservenindustrie über einen ganz beträchtlichen Absahrückgang zu klagen. Auch ist die zunehmende Bedeutung der Dosenkonservierung mittels der kleinen Dosenver- fchlußmaschinen nicht zu unterschätzen. Mehr als bisher muß man daher den Gemüsebauer vor freiem Anbau zweck» späteren Der- kaufes an die Konservenfabriken warnen. Da» Risiko, da« der Ge müsebauer damit «ingeht, ist hier größer al» jede Anbaurent«. Da die Marktlage ost sehr schwer zu übersetzen ist, muß der Ge müsebauer während der Ernte immer auf dem Sprunge sein, um alle sich bietenden Möglichkeiten aurzuschopfen; denn bei der Ver sorgung des Markte« gibt es auch heute noch Lücken, di« e« für den einheimisch«» Gemüsebau aurzusüllen gilt. Alle Maßnahmen beim Anbau und bei der Düngung müssen darauf gerichtet sein, nicht nur große Mengen, sondern auch beste Ware zu erzeugen. Die Grundlage dafür ist die sichere Beherrschung aller Anbau- und Düngungsmaßnahmen, eine richtige Sortenwahl und «ine sorg fältig« Ernte. Die Aussichten der Gemüseerzeugunz sür die nächste Zukunft sind, wie au» diesen Darlegungen hervorgeht, noch immer nicht beson ders günstig. Die Zuruckdrängung der ausländischen Einfuhr durch Zölle oder Kontingentierungen wird eine gewisse Erleichterung bei einzelnen Gemüsearten, aber kein« wesentliche Besserung bringen können. Diese ist allein von der allgemeinen Wtrtschastsbelebung zu erwarten, die «in« Hebung de» Verbrauche» und der Kauskrast d«r Verbraucher mit üch bring«« wir» Lr. S. Mehr Pflanzenschutz! Schuld an der ständigen Zunahme der Pslanzenkrankheiten und Schädlinge sind zwetsellos in erster Linie die intensive Bewirtschas- tung und Ausnutzung des Bodens, ferner aber auch die vielfach noch vorhandene Interesselosigkeit an Pflanzenschutz und Schädlingsbe kämpfung. In Anbetracht der großen wirtschaftlichen Notlage ist es aber unbegreiflich, daß viele Landwirte und Gärtner diesen wichti gen Fragen noch gleichgültia gegenüberstehen. Sparsamkeit am Pslanzenschutz ist völlig verfehlt. Auf Grund statistischer Erhebungen ist sestgestellt worden, daß die Verluste, die der Volkswirtschaft durch Krankheiten Und Schädlinge der Kulturgewächs« zugesügt werden, alljährlich «twa ein Drittel der Gesamternte, in Geldwert au»ge- drucki, 2—3 Milliarden Mark betragen. Diese Verluste zu verhüten oder möglichst derabzumindern, ist da» Ziel des praktischen Pflan zenschutzes. Neben den vorbeugenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheiten und Schädlinge, wie richtige Auswahl des Stand orte» und der Düngung, gute Bodenbearbeitung, Entwässerung, sachgemäßer Anbau (Saat- und Pslanzzeit, Aussaatdichte und Pflanzweite, Pslanztlefe, Fruchtwechsel) und sorgsam« Pflege der Pflanzen, Verwendung von gesundem Saat- und Pflanzgut, Aus lese gesunder Pflanzen zur Nachzucht, darf die direkte Bekämpfung nicht außer acht gelassen werden. Dabei ist die richtige Auswahl der Bekämpfungsmittel und deren rechtzeitige und sachgemäße Anwen dung für den Erfolg ausschlaggebend. Sichere Gewähr für gute Wirksamkeit bieten nur die vom Deutschen Pflanzenschutzdienst ge prüften und «mpsohlenen Pflanzenschutzmittel. Alle jene, dle mit den vslanzenschutzltchen Maßnahmen noch nicht genügend vertraut sind, seien auf den amtlichen Pflanzenschutzdienst verwiesen, d. f. die Hauptstellen für Pslanzenschutz, deren Ausgabe es ist, der Prori» mit Rat und Tät an die Hand zu gehen. Außer den Hauvtstellen kommen al« Auskunftsstellen und die Fachberatungsstellen für Obst und Gartenbau in Betracht. Die Auskunstserkeilung sowie die Un tersuchung kranker Pflanzen sind gebührenfrei. E« muß aber dafür Sorge getragen werden, daß da» Untersuchungsmaterial gut ver packt wird, weil die genaue Feststellung der Krankheit oder de» Schädling» nur in möglichst frischem unversehrtem Zustand möglich ist. Prof. Dr. Korfs. Zör-erung -es Zlachs- un- Delfaaten.-lnbaues. Die R«ich»regierung Kat Maßnahmen zur Förderung des An baues von Lein- und anderen Oelsaaten ergriffen, insbesondere um eine zweckmäßige Verteilung der landwirtschaftlichen Produktion aus die einzelnen Betriebszweige herbeizuführen. Zur Förderung des F'aMsa bs>"e» r-m d<>>, And tter van Flam« beim Absatz seiner Ernt« ein höherer Prei» al» der Weltmarktpreis gezahlt werden, vom Reich wird dem Käufer di« Prämie gezahlt, sobald er nachweist, daß er dem Erzeuger den Marktpreis zuzüglich der Prämie bezahlt hat. Zu diesem Zweck sind vom Reich zunächst eine Million RM zur Verfügung gestellt worden. D>« Prämie für den Doppelzentner wird 4 RM. betragen und zwar für Stroh- flachs einschließlich Leinsaat und Kapselm Damit mird Gleichzeitig eine bessere Verwertung der kommenden Leinsaaternte-gesichert. Wird der Strohflach», auch nach Ausarbeitung im eigenen'Betrieb in der Form von Faser getrennt von der Leinsaat abaesetzt, so bleibt eine Austeilung der Prämie auf beide Erzeugnisse Vorbe halten. Durch dies« Losatzpramien kann der Lrlö» für den Hektar angebauten Flach» um etwa 225 RM gesteigert werden. Nimmt man eine Durchschnittrernte von 40 Doppeszentnern Flachsstroh, 8 Doppelzentnern Leinsaat und 8 Doppelzentnern Kapsel« fe Hektar an, so kann damit gerechnet «erden, daß nicht nur di« Anbau kosten gedeckt wrrden, sondern noch ein namhafter Uebrrschuh er zielt wird. ' - , . Dom 1 August 1933 ab wird jede im deutschen Zollgebiet ge legen« Oelmühle aerpslichtet, in bestimmten Zeiträumen gewiss« Hundertsähe der Mengen von Oelsaaten und OelsrÜchten, ^>le in dieser Zett yexarbeitet werden, an inländischen Oelsaaten ru ver wenden. ' Bon ersterrer Krankheit werden vornehmlich kränkliche, schlecht ernährte Bäume befallen, während letztere hauptsächlich bet voll wüchsigen, gut ernährten Bäumen auftritt. Der offene Krebs, mii „Brand" bezeichnet ist der gefährlichste von beiden, er ist kenntlich an den schwarzen Rändern ringsum. Diese sollte man, sobald sie an einem Baume einigermaßen wahrnehmbar sind, sofort aus schneiden, um ein weiteres Umsichgreifen zu verhüten, und die «nt» standene Wunde sofort mit Lehm und Kuhdung hergestellten Brei verstreichen. Ein solches, ohne vorheriges Ausschneiden der Ränder ist zwecklos, da der Krebs sonst unter dem Verband ruhig weiter wuchert. Ein gut gewachsener, kräftiger Baum vermag diese Krankheit auch wieder leicht zu unterdrücken, während kränkliche zumeist daran zu Grunde gehen. Deshalb sollten krebskranke Bäume eine gute Dün gung, aus Lauche und Holzasche bestehend, sofort schalten. Die dterekte Ursache de» Krebses ist zunächst der Krebspilz, wäh rend die indirekte Ursache, welche Vas Gedeihen de» Pilze» be fördern, zu nasser Boden, kümmerlich« Ernährung, Anreiben an den Pfahl und sonstige Beschädigungen, wie durch den Pflug ufw. sind. Gewisse Sorten zeigen auch an und für sich eine große Kreos- empsindlichkeit. Es sollten nur solche bei der Anpflanzung berück sichtigt werden, welche sich sür die betreffende Gegend eignen. Haltbarmachung von Weiüenkörben. Bei den verschiedenen Gartenarbeiten werden an die Weiden körbe, Schwingen ufw. immerhin große Anforderungen gestellt. Die Haltbarkeit Vieser Geräts läßt sich bedeutend vergrößern, wenn aus di« Unterseite de» Korbbooens zwei Holzleisten, noch besser ein Holzkreuz, wie Abb. 4 zeigt, genagelt wird. Die Befestigung ge-
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