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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-08
-
Monat
1933-07
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1933
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157. S. Vetta-e znm Viesskr raaevlatt. Sonnavend, 8. AnN IMS, adenvs. 86 Ialirq. Horst gtHwann, Leipzig. - Eie Barster Vertrage Haven Mittel, unk Sübvsteuropa mehr «nd mehr balkanistert. die Grenzen pon Staat und Bolkßtu« verschob«» und Wirtschastloraaniömen zerrissen, wozu «och di« allgemeine Wirtschastdkris« ihre« Teil bei- getragen hat. Dir gesamt« «uhenpolttik der nationalen Demokratien kreist um die Begriff« Assimilation und Irre. de»ta, die Minderheiten sind rechtlp», Staatsbürger .nie. deren Rang«»* geworden, sei «S in Italien, Ungarn, Polen usw. Nirgend» aber ist der Gesamtorganismus sich wirt- schaftlich austauschender und ergänzender Staaten so ge- schädigt worben wie im Donauvaum. Schon seit mehr als ei«Än Jahrzehnt hat man versucht, zu einer Lösung zu kommen. Wer aber die staatlichen Verhältnisse im Donau raum auch nur einigermaßen kennt, wird zu -er Ueber- »eugung gekommen sein, baß all die bisherigen Kombina- iioue« und Konstruktionen zu einer wesentlichen Besserung der Verhältnisse nicht geeignet waren, da sie nickt vom rein wirtschaftlichen, sondern vom volitisch-egoisti'cken Stand- punkt -es französischen Imperialismus aus geschaffen wur- de«. Interessiert find am Donauraum in erster Linie Frankreich, die hinter ihm stehende Kleine Entente (Rumä- nien, Tschechoslowakei und Südslawiens. ferner Oesterreich und Ungarn. Das Deutsche Reich ist bisher durch die fran zösische Jsolierungspolitik ausgeschaltet worden. Die Kleine Entente, das Werk des tschechischen Außen- Ministers Dr Benesch, ist ein vollkommen unorganisches, innerlich brüchiges Gebilde, das aber -urch die eifrige Unterstützung von feiten Frankreich» zu einer gewissen Ve- deutung im Völkerbund gekommen ist. Eine wirtschaftliche Einheit vermögen die drei Staaten kaum zu bilden, von denen die Tschechoslowakei und Rumänien nur in losem territorialen Zusammenhang stehen, während sich die tsche- chische und südslawische Grenze überhaupt nickt berühren. Dnr wahren Charakter der Kleinen Entent« sollen die Aus» sührungen -er deutschgeschriebenen „Prager Presse" wieder geben: „ ... Es ist unzweifelhaft, daß die Kleine Entente auch bei dieser Gelegenheit nicht nur ihren festen Entschluß zur tatkräftig«« Abwehr aller Tendenzen und Strömungen »n den Tag legen wird, die den Frieden und den Status guo in Zentraleuropa berühren, sondern daß sie auch die Richtlinien ihrer künftigen Aktivität bestimmen wird, die darauf gerichtet ist, die friedlichen und konstruktiven Ge. danken der Kleinen Entente zu verbreiten, ihnen Gehör zu verschaffen und mit ihnen auf dem internationalen Forum burchzudringen. Denn die Kleine Entente ist überzeugt, daß gerade ihr« Methoden solcher Natur sind, baß Europa oder zumindest Zentraleuropa an ihnen — ebenso wie «S an ber Gegnerschaft gegen die FrtedenSverträge und am Revisionismus krankt — gesunden könnte." Der Gegner dieser Kleinen Entente, dem politischen Instrumente Frank reich», ist das faschistische Italien, das vor allem die Drohungen Jugoslawien» („Tod den Italienern. Wir ver langen die Revision der Grenzen bis -um Jsonzo") auf merksam verfolgt. Für Frankreich und Italien ist die endgültige Lösung der Donaufrag« «ine Angelegenheit gegenseitiger Rivalität. Während Frankreich «in enge» Staatengefüge, in dem fran. zöstsch gesinnte Elemente vorherrschen sollen, anstrebt, fürch. tet Italien eine allzu groß« Belastung seiner Ostgrenze durch «inen solchen Staatenverband und bedarf der Unter, stützung Großbritannien«. Frankreich würde «» gern sehen, wen« «» Oesterreich auf Kosten seiner Souveränität zum Eintritt in die Kleine Entente bewegen könnte. Uebrigen» hat bi» setzt auch Polen seine Selbständigkeit bewahrt. Mussolini hingegen ist der Meinung, baß Oesterreich und Ungarn für sich existieren könnten, allerdings unter der Voraussetzung, -aß beide Mächte mit ihren unmittelbaren Grenznachbarn und -en westlichen Großmächten «in gute» Einvernehmen ausrechtzuerhalt,« imstande wären. Er be trachtet da» Pröblest, eben mehr wirtschastSgeogravhilch nnd fordert Erleichterunae« -er HandelSbeztehunaen unter den m Frag« stehende» Donaustaaten. Eine» anderen Plan verfolgt der tschechische Anden- Minister Dr. Benesch der vom Baltikum bis zur Adria einen Wirtschaftsbund gründen will, dem Polen, die Tschechoslowakei, Oesterreich, Südslawien, R"w^nien, Ungarn uE noch einige andere Balkanstaat-n beitrrten sollen. Wie wenig geeignet für eine Beseitigung der Schwierigkeiten auch dieses Prosekt ist erweist ein Blick aus di« WtrtschaftSkarte. Unter all dies.« Staaten ist die Tschechoslowakei der einzige hochindustrielle. Alle anderen sind mehr oder, weniger aararisch eingestellt. Bei einem solchen Zusammenschluß würde freilich die Tscheckoslowakei für ihre industriellen Erzeugnisse einen großen Markt fin- den, wäre aber auch nicht annähernd in der Lage, ein"« Großteil der aararilchen Produkte der anderen Länder auf- ,vnehmen, so Laß diese gezwungen wär-n. senseitS -er serreiligen Zollschranken Absatzgebiete zu suchen. Die nationale Bewegung in Deutschland hat schließlich auch die politischen Kräfteselder Europa» nicht unbeeinflußt gelassen. Da Sie Probleme der Donausraae für Frankreich erst eine tiefe Bedeutung hinsichtlich der Bcziehnn-smöalich- leiten zu Deutschland bekommen. Mussolini aber de", natio nalsozialistischen Deutschland die gr«'t-n Snuivtt'U'n zu- kommen läßt und immer mehr zum Mittler der Interessen der zentraleuropäischen Völker geword»,, ist, hat fick Frank reich Italien etwa» genähert in der Absicht. eS von Deutsch, land zu lösen. Immer deutlicher fühlt man die von persön- MM Kl StnMMIll sUkil, dann wird er durch seine Bemühungen Neugierige anlocken, die sich ein kostenlose» Vergnügen schaffen wollen, aber nie- mal» ernstlich daran denken, zu kaufen. Man hat nicht da rechte Vertrauen zu solchen Berkaufsmethoden, auch wenn das Angebotene noch so praktisch und billig erscheint. Ernst hafte Käufer haben gewisse Vorurteile und lassen sich von einem noch so redegewandten Straßenverkäufer nicht beein- flussen. Darum bietet der erfolgreiche Geschäftsmann nichts durch Schreien an. Er wirbt zielsicher und vornehm durch Werbedrucksachen und kleidet sie in ein Gewand, das dem Geschmack des Schönen entspricht. Er schafft Vertrauen durch die Art und Weise, wie er da» Angebotene darstellt. Eine schlechte Druckarbeit hat für ihn keinen Zweck, darum läßt er sich von einer bekannten und leistungsfähigen Druckerei beraten. Der erfolgreiche Geschäftsmann kommt zu uns, wenn er Arbeiten zu vergeben hat. Tageblatt,Druckerei. sicher Initiative getragene Politik de» ungeheuer begabten italienischen Staatsmannes, «ine Politik, die wirklich den Willen zum Aufbau erkennen läßt, während die seiner französischen Kollegen an Aktivität merklich eingebüßt hat. Denn die Geister, bi« Frankreich seit ISIS auf den Plan rief, diese schemenhaften Gestalten, Haven Fleisch nnd Blut bekommen und üben einen nicht unbeträchtlichen Druck ans die französilche Politik aus. In diesem Ginne sind auch die Zugeständnisse, di« Frankreich setzt an Italien »nackt. derart, daß sie für di« Meinung der Kleinen Entente noch tragbar sind. Frank, eeicks Schuld an Italien ist erheblich groß, do es weder sein« Versprechungen von Illlö für Italiens KriegSteilnabme noch die kolonialen Wünsche Italien» erfüllte. Und wenn man setzt von einer Generalbercinignng der französisch italienischen Beziehungen spricht, so bars man sich dadurch über den wahren inneren Konflikt nicht hinwegtänschen' lassen. Sehen wir von Teilfragen ab (Grenzregelung in Lnbien, NiederlassungSstatuS in Tunis Erörterung der Mandatsfragens, so weist uns der Konvikt wieder fn -en Donauraum zurück. Italien erstrebt nicht nur eine Schwä chung ber französischen Machtnosttion ans b-nn Balkan, son. der« überßannt Frankreichs Verzicht ans Oeaemoniebestre- bungen. Mussolinis Fordernng der Revision der Friedens verträge, sein Eintreten für die Regelung d-^ dentscken Westgrenze, sckließlick sein Vorschlag eine,' österreichisch ungarischen WirtschgstSnnion. der von den britischen Divio- maten mit grober Zuversicht anfaenmnmen wurde, zwingt Frankreich augenblicklich zum Nachgeben. Diese WirtsckastSunion gibt wenigstens die Möglichkeit einer wirtschaftlichen und politischen Besserung der jetzigen Verhältnisse. Die Frage der Restaurgtian der österreichisch ungarischen Doppelmonarchie, die Mussolini ebensowenig wie Frankreich und die Kleine Entente wünscht, bezeichnet auch Großbritannien als „inopportun nnd unzeitgemäß". „Ungarns englische Freunde sind sich dessen sehr wobl be wußt, daß «ine allzu versrttbte Restauration der Nabs- burger für die Sache der Revision nur einen schwer-« Rück- schlag bedeuten würde. Eine Restauration der Habsburger würde bei den Nachbarn NnaarnS (gewiß unberechtigte, -och in Anbetracht ihrer hnsteriicken Psychologie unvermeid liches Befürchtungen um die Sicherheit ihres gesamten zu- sammengerafften Besitze» Hervorrufen und Ungarn die Revision seiner Grenzen wieder in weitere Fernen rücken." Damit ist natürlich nichts gegen die Person des ErbkönigS Otto, der sich in Großbritannien großer Sympathien er freut. gesagt. Wie sehr die britische Diplomatie eine ante Lösung der Donaufrage wünscht, davon legen die Ausfüh rungen im „Manchester Guardian" Zeugnis ab. „Bor einem Jahre noch verhielt man sich diesen Plänen gegenüber ganz andelcS. Doch zur Zeit hat jede der in Frage kommenden Großmächte «in gewichtiges Argument für der-n Verwirk- lichung vorzubringen. Für Frankreich ist der Gedanke ent scheidend, baß «ine wirtschaftliche Vereinigung von Oester reich und Ungarn da» einzige Mittel wäre, um -en Anschluß Oesterreichs an Deutschland zu verhindern. Deutschland sagt sich, daß Oesterreich einer Aufopferung der italienischen Freundschaft und einer diplomatischen Isolierung Deutsch lands nicht wert sei. Und für Großbritannien ist die Aus sicht ausschlaggebend, -aß die Verwirklichung der Mnssolini- schen Pläne eine dauernde wirtschaftliche un- politische Stabilisierung der Dinge im Donauraum schassen würde." Werfen wir «och «Inen Blick auf das aufstrebende Un- gar«, da», vorwiegend agrarisch eingestellt, sich dem indu- striellen Oesterreich zu nähern sucht. Bezeichnend dafür ist der Handelsvertrag vom Spätherbst -es Jahres 1b32. Im heutigen Ungarn kann man drei verschiedene Richtungen hinsichtlich de» Anschlusses an Oesterreich seststellen. Die legitimistische. di« unter Markgraf Georg Pallavicini und Tibor Kalla» die Restauration fordert, «ine andere, die eine politische Bindung mit Oesterreich ohne Erörterung der HabSburgerfrage propagiert, schließlich die dritte, die zwar D«lAMeass»I»F «nr Sv« Roman von Deez Ander» :: Copyright by Verlag t) Neues Leben, Bayr. Gmain. Nachdruck verboten. Um den Wert der Gemäuer noch zu steigern, erzählte « dem gerührt tuend«» Amerikaner, wi« sehr er an diesem Schlößchen hing«, daß ihn dies Hau» mit den schönsten Er- innerungen seine» Leben» verbände. Hier hatte er seine einstmalige Gemahlin ksnnengelernt; hier, inmitten des hmerlichen Walde«; in tiefer Abgeschlossenheit hätten st« ihr« Flitterwochen verlebt. Kl« schönste Zeit seine» Leben» hätte er tn diesem Schloss« verdracht. E» «ar «ine rührende, doch erfundene Geschichte; der Fürst hatte da» Schlößchen tn seinem ganzen Leben kaum vekreten. Di« Erzählung verfehlte aber nicht ihre Wirkung. Man Drichon wollte um jeden Preis da» Schlößchen kaufen. Der Fürst war Uber sich selbst erstaunt; er hatte nie ge dacht, dass «r mit einem so gewiegten amerikanischen Ge schäftsmann so glänzend verhandeln konnte. Wiederum beiderseits vollauf zufrieden, fuhren st« nach Schwerte zurück. Tom hatte auch diesmal an der Besichtigungsfahrt nicht ieilgenommen. Seine Tätigkeit lag auf anderen Gebieten. Allan Drithon konnte sich auf seinen „old boy" verlass«»; Prinzeß Eve war Feuer und Flamme für den starken, jun- aenhasten Tom. Sie waren, während die Väter im Walde sorgfältige Besichtigungen vornahmen, den ganzen Vormit- ia^m Schloßpark umhergetollt. Wi« Kinder hatten sie Der Schnee war ein verlockender Gesell«. Wahr« Kano, naden mit Schneebällen wurden aufgeführt. Daß dabei auch «st« Fensterscheibe in Trümmer ging, erhöhte di« Begeiste rung nur. Sogar «inen Schneemann hatten st« gebaut. Nicht so einen gewöhnlichen aus drei immer kleiner werdenden Ku- geln mit Augen au» Kohlenstückchen und einem Besen als Waffe. Nein, dieser Schneemann stand auf zwei kurzen Deinen, hatte einen etwa» dicklichen Leib, breite Schultern, «inen fein modellierten Kopf mit großer Adlernase. Auf diese Nase setzte Lor eine alt« Hornbrille. In den breiten Mund kam Tom» kurz« Pfeife, auf den Kopf stülpt« sie «ine Reisemüde. Und Mister Brithon, der Vater, war fertigt Eve, di« Sinn für Form hatte, war die Urheberin die- ft» Plan,» gewesen und hatte di« Anleitungen gegeben. Tom hatte ihr« Angaben brav aus« «führt, und Gve» feine Hände hatten da» Gesicht fast ähnlich modelliert. Jetzt führten sft «inen Indian«rtanz mit Freudengebrüll um ihr Standbild auf. In ihrem Jubel und in ihrer Ausgelassenheit m«rkftn st« gar nicht, daß st« von den beiderseitigen Vätern Deobach, tet wurden. Der Fürst schmunzelt«, trotzdem ihn da» Tret, den Gve» gar nicht vergnügt stimmte Gr schätzt« da« Jun- a-vLakte ibrea Welevs nickt. Dach seiner Ansickt batte man großer Jung« vielleicht, ich trag« Ihnen'Ihre bubenhafte Zerstörungswut nach?" Eve lachte. Tom verteidigt« sich. „E» geschah wirklich unabsichtlich! Ich schwöre es!" „Worum handelt e» fich eigentlich?" fragte der Fürst. „Mister Brithon hatte einen Schwächeanfall bekommen, ganz plötzlich, so aus heiterm Himmell" erzählte Eve. „Und dabet ist er gegen meinen Schneemann gestolpert und hat ihn umgerissen!" Allan Brithon fuhr auf und wandte sich gegen Tom. „Das ist «ine Ungeheuerlichkeit, old boy! Das Monument Allan Brithon» zerstörst du, mein Standbild!" Go« erschrak. „Sie haben den Schneemann gesehen?" In ihr Gesichtchen stieg leichte Röt«. Sie schämte sich etwas. „Ich habe metne Freude daran gehabt, Durchlaucht, und hätte e» für meine Sammlung angekauft, wäre es nicht aus so wenig haltbarem Material." Gr machte eine kleine ehr furchtsvoll« Verbeugung zu Eve. „An Ihnen ist eine große Künstlerin verlorengegangen l" Al» di« Drichon» sich in dem ihnen eingeraumten Frem- denzimmer zum Mittagessen umzogen, fragte Allan, warum Tom eigentlich die amüsante Schneefigur zerstört habe. „Sie war dir zu ähnlich, mein verehrter Herr Vater!" antwortete Tom mit Betonung. „Du bist kleinlich, old boy! Wir haben nichts mehr zu wagen, nur zu gewinnen! Di« Sache steht gut! Bevor wir abfahren, mußt du mit der Prinzeß heimlich verlobt sein! Verstanden?" Tom nickte. „Wohin fahren wir eigentlich?" fragte er. „Angeblich nach Schweden, um große Holzgeschüfte zu machen, damit du im Bild« bist. Das Telegramm, das uns dorthin ruft, wird morgen hier eintreffen. Dann verschwin den wir hier für einige Wochen von der Bildfläche, um, wenn Eves Sehnsucht nach dir und die fürstliche Sehnsucht nach meinem im Mond« liegenden Gelde gestiegen ist, wieder -ü erscheinen und reinen Tisch zu machen! Jawohl!" „Hattest du eigentlich im Anfang gleich geplant, daß Ich mich in die Prinzeß verlieben sollte oder —" forschte Tom. „Du dich verlieben in di« Prinzessin?" unterbrach ihn Allan. „Du bist wohl.. ." . „Keine übertriebenen Ausdrücke, Allan!" bat Tom. „Also, Tom, tu mir den einzigen Gefallen und sei ver- nünftigi Selbstverständlich muß sich die Prinzessin in dich verlieben, wenn sie nicht schon — Feuer und Flamme für dich istl Und do» ist mir erst eingefallen, als ich euch beide nach unserer ersten Fahrt in die Forsten so einträchtig plau dernd vorfand I* „Sol Und weißt du auch, daß diese Einträchtigkeit zwischen uns erst nach einer ziemlich gepfefferten Ohrfeig« zustandegekommen war?" „Wer hat die empfanget»? Prinzeß Gve etwa?" Tom reckt« sich und lachte: „Lebte sie dann noch?" ^Also dul" Allan «ar beruhigt. „Nimm do» nicht tro. gisch! Es geht auf GestMtsunkostenl" Um dieseux Zeit saß Fürst Heinrtch, der fich sehr schnell mit Lilke des alten Gckemann umüeroaeN-Hvtte. wieder in, mit achtzehn Jahren di« verdammte Pflicht und Schuldig- kett. Würde und Gelassenheit einer Dame zur Schau zu tra- gen. Sr schmunzelt«, weil Allan Brithon sein Gesicht zu einer grinsenden Grimasse verzogen hatte und Mühe zu haben schien, ein lauft« Lachen zu unterdrücken. Heimlich, um da« Vergnügen der Jugend »richt zu stö. ren, zogen sich die Väter wieder zurück. „An Prinzeß Gve ist «in Bildhauer verlorengegangen, Durchlaucht!" sagt« Man Brithon, als sie in dem Rauch, zimmer de« Fllr^n saßen. „Ein Jung«, Mister Brithon!" seufzte der fürstlich« Vater. „Selen Sie nicht unwillig darüber! Ich für metnen Teil bin sehr glücklich, daß Prinzeß Gve ein — also Prinzeß Eve ist. Und sie sollten es auch sein. Wie hätte sie sonst meinen old von so sehr entflammen können? Und halten Sie «ine Verbindung —" Mr. Drichon unterbrach seine Rede. Gve und Tom waren etngetreten, um sich, von der Winftrluft und dem Toben ermüdet, auszuruhen. Der Fürst dachte über die Worte Drithon» nach. „Also auch der Vater Tom» erwog ein« Verbindung des Hauses Gchwerte-Lipphauftn und Drithon!" Bei diesen Amerikanern ging doch alles sehr fix! Kein langwelliger Familienrat, kein Wenn und Aber! Falls nun auch Eve Neigung für diesen Plan verspürte, war ihm um di« Zukunft nicht bang«. Gr wandte sein Gesicht zu Gve, um au» ihren Mienen vielleicht schon das Geschick des Hauses Schwerte-Lipphauftn zu lesen, und erschrak. Von der Freude und Ausgelassenheit, die sie vor «in paar Minuten noch erfüllt hätten, war in beiden Gesichtern — Tom saß In der Nähe Eves — nicht» zu sehen. Gleich- gültig blickt« Gve zu Allan Brithon, der jetzt noch einmal seinen Eindruck schilderte, den do» romantische Iagdschlöß- chen auf ihn gemacht hott«. Tom» Gesicht drückte Trotz au» und Nachdenklichkeit. War zwischen den beiden etwa» vorgefallen; hatte es einen Zwist gegeben? Sr bedauert« jetzt, seiner Tochter nicht schon angedeutet zu haben, daß Tom Brithon. ihm al» Schwiegersohn nur willkommen wäre und daß Unbedachtsamkeiten und Lau« nen, die Go«» Lharakter schon zuzutrauen waren, nicht nur sein«, sondern auch ihr« Zukunft gefährdeten. Allan Drithon hatte sein« Schilderung des Iagdschlöß. chens beendet. „Du mußt dir das Idyll unbedingt anfthsn, „old boyi" redete er auf Tom ein. „Ich will es kaufen, und schließlich, nicht wahr, ist in geschäftlichen Dingen auch deine Meinung maßgebend." Tom nickt«. „Machen Sie doch nachmittag «in« Schlittenpartie dort hinaus!" schlug der Fürst vor. „Mein« Tochter wird St« gewiß gern begttittn!" „Selbstverständlich, Papa!" sagt« Sv« vberrascht. Der Fürst hörte sofort heraus, baß ihr« Bereitwilligftit, mit Tom zu fahren, nur erzwungen war. ^2ck komm« Dill" verkündete Gve. -Oder denkeu Sie
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