Volltext Seite (XML)
MM WM »Löbau. Unter regster Anteilnahme der Bevölkerung von nah und fern wurde am Donnerstag in Groß-Schweib- niy, seiner Heimat, der so jäh au» dem Leben gerissene „Dturm-'Flieger Ernst Kröde zur ewigen Ruhe gebettet. Biele Abordnungen, darunter SA., SS. und Stahlhelm, sowie Polizei, zum Teil mit ihren Fahnen, gaben dem Toten daS letzte Geleit. Nach -er Predigt deS Geistlichen sprachen für daS Land Sachsen der RetchSttatthalter Mutschmann, für die Stadt Fürth, in »er sich baS Unglück zugetraaen hatte, deren Bürgermeister,' auch ReichSsportkommissar von Tschammer und Osten hatte «S sich nicht nehmen lassen, persönlich einen Kran, nieder,ulegen. Wahrend hoch oben rin Flugzeuggeschwader seine Kreise ,og und Blumenspenden abwarf, wurden die sterblichen Ueberreste de» toten Flieger kameraden in dem mit der Hakenkreuzfahne bedeckten Sarg der Erde übergeben. Dann senkten sich die Fahnen über der offenen Gruft, während die Kapelle das Lied vom Guten Kameraden intonierte — so sand die Trauerfeicr einen würdigen Abschluß. * Di« gesamten WerkSkameradrn und -kameradinnen der St«rm»Zsgarett«usabrtk widmen -em toten Sturmflieger Ernst Fröbe den folgenden tiefempfundenen Nachruf. Unser Dturmslteger, Freund und WerkSkamerad Pg. Ernst Fröde hat seine letzte Fahrt beendet. Millionen Deut scher, die ihn und seinen Sturmvogel kannten, ihn bei seinen Kunstflügen bewunderten, oft um sein Leben bangten und zitterten, haben trauernd Kenntnis genommen von dem furchtbaren verhängnisvollen Unglück, das ihm sein so viel versprechendes junges Leben kostete, ihn seinen Angehörigen, seinen Freunden, Kameraden, seinem ihm liebgewonnenen Wirkungskreis und einer ihm kur, bevorstehenden groben Aufgabe entriß. Du aber, toter Held und Kamerad, dein Pflichtgefühl, dein Mut und deine Entschlossenheit werden unS mahnen. Für das aber, waö du für uns geleistet, für die Treue und Kameradschaft, die du uns gehalten, danken wir dir. Bom Chef bis zum kleinsten Mitarbeiter sind wir einig in dem Gedanken: Du warst einer der Besten. Du wirst in unS und mit unS weiterleben. Du bist tot und lebst doch! vmii der dkuhW MtMl ill nMSrWem LMlerormit iM. Berlin. lFunkspruch.) Staatssekretär Reinhardt gab heute Pressevertretern noch einige Erläuterung«« zu dem Gesetz gegen Verrat der deutschen Bolkswirtschast. Er wieS darauf hin, baß sich dieses Gesetz gegen Kapital, und Steuer, slncht, die schlimmsten Krankheiten, die am Mark der deut« schen Volkswirtschaft zehren, richte. Wer sich der Kapital oder Steuerflucht schuldig mache, begehe wirtschaftlichen Ver rat, Verrat an der deutschen Bolkswirtschast. Ein solcher Verrat an der deutschen Volkswirtschaft steh« dem militä rischen Landesverrat gleich und könne nicht stark genug be straft werden. Das gestern erlassene Gesetz werde dem Kapital- oder Steuerflüchtigen die allerletzte Gelegenheit geben, straffrei zu bleiben. Straffrei bleibe, wer die ent sprechenden Anzeigen bis zum 81. August 1988 den zustän digen Stellen — Finanzamt, Zollamt oder Hauptzollamt — mache. Staatssekretär Reinhardt erläuterte bann dis Einzel heiten des Gesetzes, über die wir bereits berichtet haben. Er wies dabei insbesondere auf den 8 8, demzufolge die jenigen, die ihre Anzeigepflicht nicht rechtzeitig erfüllen, wegen Verrats der deutschen Wirtschaft mit Zuchthaus nicht unter drei Jahren bestraft werden; praktisch nebenbei gesagt, Zuchthaus von 3 bis 16 Jahren. MM m zeWlM M vminlWW. , )l Dresden. Düs Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit: Nachdem vor einiger Zeit die Wochenzeitung »Düst Dresdner Echo auf längere Zeit verboten worden ist, ist seht vom Polizeipräsidium auch di« hier erscheinende Wochen zeitung „Neue Revue" ans die Dauer eines Monats, dar ist bi» 7. Juli 1933, verboten worden. Da» verbot ist erfolgt auf Grund der Verordnung de« Reichrprästdenten »um Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1983. Weiter find durch Beschluß de« Polizeipräsidiums vom 1. Juni 1933 die Bereinigungr» »Freie Mensch««", Sitz Dresden, und »Frei« Menschen Ovvo", Sitz Dresden, ans Grund von 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz« von Volk und Staat vom 28. Februar 1983 auf gelöst und verbot«« worden. Wer sich al« Mitglied der aufgelösten Vereinigungen betätigt, die aufgelösten Per- einigungen auf andere Weise unterstützt oder den dnrch die Vereinigungen geschaffenen organisatorischen Zusammenhalt weiter aufrecht erhält, wird nach 8 1 der eingangs er wähnten Reichspristdentenverordnung bestraft. VMMlMllM MU« WWW M SimaWMl. Berlin. lFunkspruch.) Neber die Behebung der VerkehrSnot zu auf den Waßerttraßen notwendigen Maß nahmen fand gestern Im Reich«»,rkebraministerium «in« vom Reichskanzler angeregt« A«»sv«ach< «wisch«« vor- treteru de« Reich»«»« und der Btn«««schiff«hrt statt. Die Aussprachen führten zu dem Srgebni», daß stch dl« Nelchrdad« bereit «rNstrte, einzelne« al» besonder» b«»«tch«ete« Wünschen der Schiffahrt iow«tt al» irgend «»glich zu entlvrech«« und die noch offenstehenden Fragen in wohlwollendem Ginn, zu prüfen. Diese Prüfung soll alsbald aniaenommen und unter Mitwirkuna de« Reichs- verkehrSmtnisterium« beschleunigt zu Snde geführt werden. M«kseb W SekwMNW In MNMWt. Berlin. lFunkspruch.) DaS Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit, das am 1. Juni dieses Jahres erlassen worben ist, hat sich, wie wir von unterrichteter Seite er fahren, bereit» außerordentlich günstig ausgewirkt und «S wirb damit gerechnet, baß in Auswirkung des Gesetze» bi«««« Jahresfrist rund 1369 099 Arbeitslos« in den Pro» dnktiouSprozeß zurückgcführt sein werde«. Auch das In stitut für Konjunkturforschung sagt in seinem soeben er schienenen Wochenbericht ein günstiges Ergebnis voraus, wenn alle Kräfte de» deutschen Volke» stch zu einheitlichem Denken und Handeln in der von der ReichSregicrung an gegebenen Richtung zusammenfinden. UcbrigcnS werben im Laufe de» Jahres 1983 weitere Gesetze zur Verminde rung der Arbeitslosigkeit folgen. KIMNWM zm helWMiWelr vom 7. Juni 19»». ff Berlin. Nach dem AuSwei» der ReichSbank vom 7. Juni 1983 hat sich in der verflossenen Bankwoche die ge, samt« Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 198,9 auf 3518,9 Millionen verringert. Im einzelnen Haven die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 19,1 Millionen auf 8159,8 Millionen die Lombarbbestänbe um 91,8 Millionen auf 74,4 Millionen abgenommen, die Bestände an Reichsschatzwechseln um 8,6 auf 65,0 Millionen und die Effektenbestänbe um 2,9 Millionen auf 320,2 Millionen zugenommen. An ReichSbanknoteu und Rentenbankscheineu zusammen sind 111,2 Millionen in die Kassen der ReichSbank zurückgeflossen, und zwar hat fick der Umlauf an Reichs banknoten um 96,2 auf 8»72,6 Millionen derjenige an Rentenbankscheinen um 15,0 Millionen auf 880,8 Millionen verringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm in der Berichtswoche um 8,4 Millionen auf 1487,8 Millionen ab. Die Bestände der ReichSbank an Rentenbankscheinen haben sich dementsprechend auf 28,1 Millionen dieje nigen an Scheidemünzen auf 288,7 Millionen erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 875,6 Millionen eine Abnahme um 68,2 Millionen Die Bestände an Gold und keckungSsiihigeu Devisen haben sich um 13,7 Millionen auf 485,6 Millionen ver mindert. Im einzelnen haben die Goldbestände um 21,1 Millionen auf 851,2 Millionen abgenommen, die Be stände an beckunaSfähigen Devisen dagegen um 7,4 Millio nen auf 84,4 Millionen zugenommen. Die Deckung der Note« betrug am 7. Junt nach Abzug der noch bestehenden kurzfristigen Devisen-Berpflichtungen in Höhe von 45 Millionen Dollar 7,3 Prozent gegen 7,6 Pro zent am Ende der Vorwoche. Me MIMMW Mr Ilr MlMtWten in MsMklWOtze«. Berlin. lFunkspruch.) Das ReichSkabinett hat gestern auch ein Gesetz über die Zahlungsfristen i« Aufwertung»« fache« verabschiedet. Nach dem Gesetz vom Juni 1980 war die Aufwertungs fälligkeit bis zum 31. Dezember 1934 verteilt und vor- gesehen, daß der Schuldner auf Antrag durch die Aufwcr- tungSstelle eine Zahlungsfrist feststellen lassen konnte. Diese Regelung erwies sich tm Laufe -er Zeit als zu streng. Da der Kapitalmarkt immer «och sicht ergiebig genug ist, soll durch daS gestern verabschiedete Gesetz dem Ans» wertuugSschnlduer die Möglichkeit gegeben «erden, sich in de« Fälle«, in bene« bisher ein Zahlungssristversah»«« nicht mehr offen gestand«« hat, nun noch einmal an die Answer« tnngSstelle «ende« z« könne« zwecks Festsetzung einer Zahlungsfrist, die aber nicht über den »1 Dezember 1984 hinanSgehen darf. Die neuen Anträge müssen Vis späte« sie«» znm 81. Juli dieses Jahre» gestellt «erben. LandeSktrckltche «reditgenoffenschaft für Sachsen e.Ä.m.v.H. )( Dresden. D as am 31. Mär» 1933 ab gelaufene 8, Geschäftsjahr ergab einen Reingewinn von 58976,51 Mark. Die Generalversammlung beschloß, hieraus wie derum di« gesetzlich zulässige Höchstdividenoe von 8 Prozent auSzusckiütten, 18310 Marr dem Reservefonds und 25000 Mark dem außerordentlichen Reservefonds (nunmehrige Reserve rund 210000 Mark) zuzuführen. Die restlichen 54S4L1 Mark werden ans neue Rechnung vorgetragen. Tvotz aller Beunruhigung deS wirtschaftlichen Leben» zeichnete sich der allgemeine Geschäftsgang de» Insti tute» bet bescheidenen Fortschritten durch eine bemerkens wert« Stetigkeit an». Insgesamt wurden bisher von der LandeSkirchltchen Kreditgenossenschaft an 366 Kirchgemein, den und kirchliche Anstalten Darlehen im Gesamtbeträge MUunter bringt Vergeßlichkeit viel Schaden, Acrger nnd .anch Leid. Der Kluge nutzt das Heimatblatt, wenn er mal wa» verloren hat.. Durch eine kleine Anzeige im Riesaer Tageblatt sind schon unzählige verlorene Gegenstände wiedergcfnnde» worden. Anzeigen-Annahme in der Tageblatt-GcschäftSstclle Riesa, Goethestr. 69. von 4320300 Mark bewilligt. Die Bilanzziffer erhöhte sich von 2 700 651,57 Mark auf 2 769 690,05 Mark. In der Generalversammlung wurde» die turnusmäßig auSsckvideiiden AnfsichtsratSinitglieder KreiShauptmann i. R. Dr. Morgenstern- D resden, L?berkirchenrat Jcntsch- Chemnitz und Geheimrat Wirthgcn-DreSden wicdergewähltz SMle-WM. Berlin. lFunksprnch.s Der heutige io. Verband- lungStag im Gercke-Prozcß tsi der Tag der Verteidigung. Gleich bei Beginn der Sitzung nimmt Rechtsanwalt Dr. Langbein das Wort zu seine,» Pläkwncr, in dem er fick zunächst dagegen w"»Pe die Angelegenheit Gereke als Korruptionsfall zn bezeichnen. Müll« WM!«Ser W. )( Moskau. Der Wettfliegrr Mattern ist heute krüb 4 Nbr in Velowo b-i Vrokopiemsk zum Weiterflug in Richtung Krasnojarsk ansgest egen. 28 Wer Ser KWW in Man. )l Tokio. Nach den lekteu Feststellungen bat bi» Txvloslon des Pulvermagazins in Hamamatsu L5 DodeS- ovser gefordert. 18 Personen wurden nerwunder. Di» Ursache der Katastrophe ist noch in Dunkel geküNt. Wlnrz einer bnlWWen Aimie. Ein Arbeiter und fünf Kinder getötet. Sofia. lFunkspruch.) Bei Plewra in Nordbulgarien stürzte eine tunnelsörmig angelegte Tongrube, in der zwei Arbeiter beschäftigt waren, in dem Augenblick ein, als 10 in der Nabe siebende Kinder den Tunnel betraten, um den Arbeiten zuzusehen. Trotz der wsort aulaenommenen Rettungsaktion konnten «in Arbeiter und fünf Kinder nur noch alS Leichen geborgen werden. Alle übrigen wurden in besorgniserregendem Zustande ins Krankenhaus gebracht. We MUOMeiiMW M Alegrame vom 9. Junt 1933. Die Hcssenfahrt Göring» im Nnndsnnk. Berlin. sFunkspr.) Neber die Fahrt des Minister» Göring durch das Hessenland, die er mit dem neuen Ober präsidenten von Hessen-Nassau, Prinzen Philipp, ausführt^ berichtet heute abend um 22 Uhr im Berliner Sender, im Güdwestfunk und mehreren anderen deutschen Sendern der Ches vom Dienst tm WTB., Alfred Bern. Die englische« Gportslieger in Travemünde. Lübeck. lFunkspruch.) Die englischen Sportfliegeik die über Pfingsten als Gäste in Deutschland weilten, trafen heute mittag auf dem Rückflug nach England, von Schwerin kommend, tn Travemünde ein. Mattern nach Tschita gestartet. Moskau. lFunkspruch.) Der Weltflteger Mattern ist heute vormittag kurz vor 12 Uhr von Krasnojarsk nach Tschita gestartet. sollt' MWWNMllkl. Dresden strahlte im Pfingstschimuck, Malen kränzden lickitgrün alle Türen, Fenster blinkten, Feststimmung überall. Auf den Bahnhöfen wimmelte es von AiuSflüglern, die Züge konnten kaum den gesteigerten Verkehr bewältigen. Dazu lockten aus selten blauer Elbe die schönen weißen Dampfer, auf dem Schloßplatz maien geschmückte Auto busse, und die „Fahrt ins Blaue" mit ihrer vomantischien Ungewißheit gab herrliche Gelegenheit zu besonderer Psingstfreude. Wa» ist dagegen ber Ausflug des braven Dresdner „Kalkelatorichl" Von anno Dazumal mit Kinder wagen und Regendach und dem unvermeidlichen „Voten Lienstmann", wie wir «» so schön im Gtadtmuseum abge bildet sehen? Sind deshalb alle Dresdner zum Pfingstfest auswärts? O nein, da gab «S wie alljährlich in vielen Familien Besuch aus naher und fernerer Umgebung und am Naä»- mittag einen Spaziergang. Am frühen Morgen, daS ist nun schon längst so Sitte, gibt es überall «ine heitere PfmgstmllUk, da mutz man auch dabei gewesen sein. Im Näcknitzer Bolkspark, von dem aus der Blick über die Stadt ein besonders schönes Bild gewährt, wurde sogar «in Jubiläum gefeiert. Zwanzig Jahre sind eS her, daß der Gelangverein „Dresdner Tannhäuser" dort zum ersten Mal einen Morgengesang am Pfingstsonntag den Dresd ners zum Best« «ch. Solchem W die Mine Sitte ge blieben und viele Dresdner erfreuen sich an den a capellw- Chören der wohlgeschulten Gänger. Der Nachmittag brachte dann den Taheimgebltebenen «inen besonder» anziehenden Festzug, der auch der Pflege Heimatlicker Sitten diente. Deutsche Volk»- und GebiraS- tvachten, von Ahn auf Vater und Sohn vererbt, auS allen Gauen deS Vaterlandes, waren in Gruppen geordnet durch vw Straßen der Stadt, über Brücken und Plätze gezogen. CS galt ein Heimattreffen der verschiedenen Trachtenver eine, die schon am Tag vorher festliche Stunden in Dresden verlebten. Da sah man die verschiedenen Überlieferten Trachten deS Bayrischen Berglands, die Tälzer, die Ettaler, die au» der Berchtesgadener Gegend und andere. Zwei SA.-Leute mit ihren Fahnen begleiteten einen Fahnen träger in seiner GebirgStracht, dann folgten in buntem Zug Dirndl mit ihren runden Hüten, den weiten Röcken, dem Miedertuch, junge und ältere Frauen stattlich und ge sund auSsehend. Eine recht rundliä>e Frau, die gerade vor der Musikkapelle herschritt, bekam eS plötzlich mit der Tanzlust, sie drehte sich im Wettergehen, die Arme in die Setten gestemmt, das Hüteten schief auf dem Kopf, die Wangen gerötet, als Ware sie daheim aus dein Tanzsaal, und ihre Hellen Juchzer klangen dazn. Dann die Bursäien in ihren „GamSledernkn" mit dem Adlerflaum oder dem Gamsbart auf dem Hütl, den Daumen in den Hosen träger gehakt. Die Bayernverelne, über daS ganze Land verstreut, zeigten hier, wie tapfer sie an sieben alten Kitte» hängen. Witten unter tlmen die Münchner Schäffler m ihren «oten Wämsern, sie haben dann tm Zwinger ihre berühmten historischen Lanze aufgeführt. Ein Festwagen deS „Weihenstephaw' mit dem leibhaftigen Münchner Kindl folgte, und man sah tm Geist da» reizende Städtchen Freising mit dem Branereigut sich auf mäßigem Felsen erheben. Aus fröhlicher Sommerfahrt nach den Bergen hat der Anblick schon oft die Herzen entzückt. Unsre Erzgebirger fehlten nicht im Zuge. Einen be bänderten Stab trugen sie, geschmückt mit den geschnitzten Holzfiguren der Heimat. Burschen und Mädels hielten die Enden der Bänder, bcveit, den malerischen Tanz ihrer Gegend aufzuführen. Auch die Vogtländer waren ver treten, und im heiteren Durcheinander von Musik und buntgekleideten Mädchen, von lachenden Männern und flatternden Fahnen entging dem Beschauer wohl dies oder jenes. Im Festliokal sin Saal des Zoo ist dann gewiss noch mancher Tanz ans guter alter Zeit zn den Klängen der Zither oder der Ziehharmonika aufgeführt worden. E» ist gut, daß die lieben alten -Heimatlitten im neuen Deutschland nun endlich ihren wohlverdienten Platz finden. Viele haben darum getrauert und gebangt und im Fest halten an den Neberliesernngen und Trachten der Väter heimlich dem Strom der Zeit entgegengearb-siet. Drum -Heil dem neuen Kurs! Heil aber auch dein Sochienland, das noch so manchen Schatz an Heiinatliebe in sich trägt' lind Heil der Stadt, die itzr Pfingstfest isichc tchöner scl unkten konnte, als mit der Bewertung solchen Gutes.