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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330609
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330609
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-06
- Tag 1933-06-09
-
Monat
1933-06
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1933
- Autor
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Jur Volks-. Berufs- «ad Betriebszählung. In der heutigen Nummer des Riesaer Tageblatte» er- Kartellen. S,ndllaten «nd Lrnft» ErhebungSpapiere aus« demnach außer Berückstch- Verctne für religiöse Binnenfischereien, Denti- F-cucrbestattunaSanstalten genannten BetricbS- Kanalisa- Krankcn- ^^Bezügttch der Erfassung der Kleingärten in -er land, wirtschaftlichen Betriebszählung wird noch folgendes be» ""«»läßlich letzten, im Nähre 1025 stattgefundenen Volks-. Berufs- und Betriebszähluna fand auch «ine Fest- stellung der Kleingärten (Lanbengärten, Heimgärten. Schrebergärten) statt. Häufig sind bei dieser Zählung Sie Kleingärten von den die HaushaltungSliste auszufüllenden Personen deshalb nicht angegeben worden, weil die Gärten nicht am Hause, sondern von der Wohnung entfernt lagen oder weil „angenommen" wurde, daß die Kleingärten in Gesamtzahlen von den Kleingärtenvereinen usw. zur Zählung angegeben würden. Auf diese Weise sind der Statistik viele Kleingärten verloren gegangen. Nm solche Lüchen in der Erhebung von Anfang an ans- znschließen, wirb darauf aufmerksam gemacht, daß die Kleingärten, die von der Haushaltung aus bewirtschaftet werben, auch auf der 4. Seite der Haushaltungsliste „I. Fragen über Bodenbervtrtschastung" von der betreffen den Haushaltung «inzutragen sind. Hierbei ist es vollkom men gleichgültig, ob die betreffenden Kleingärten in -er näheren oder weiteren Umgebung -er Haushaltung des Wohnorts ober fogax außerhalb der Gemeindegemarkung liegen. DaS Hauptmerkmal für die Aufnahme eines Gar- tens in die Haushaltungsliste ist die Bewirtschaftung durch den Haushaltungsvorstand oder ein anderes Mitglied. Da verschiedentlich viele Kleingärten von der Haushaltung ent fernt liegen, ist es erforderlich, daß sich auch die Zähler und auch die Hausbesitzer in vorstehendem Sinne nach dem Vorhandensein von Kleingärten erkundigen und erforder lichenfalls nachträglich -i« Aufnahme des Kleingartens in die bereits ausgefüllte HaushaltungSliste veranlassen. Im allgemeinen muß erwartet werden, -aß mit Rück sicht auf die volkswirtschaftliche Wichtigkeit der Zählung alle Revölkcrungskrcise nach bestem Können an dem Zäh lungswerke mit helfen. Es muß außerdem erwartet wer- den, baß von selten der Hausbesitzer -en Zählern die Aus übung ihres ehrenamtlichen Zähleramtes durch größtmög lichstes Entgegenkommen erleichtert wird. Hierunter ist zu verstehen, die Erteilung der erforderlichen Auskünfte und ferner die Ileberprnfung -er durch die einzelnen Mieter ausgefüllten ErhebungSpapiere in Bezug auf deren richtige und lückenlose Ausfüllung. Außerordentlich begrüßt wird es auch, wenn den Zahlern in der Wohnung des Haus besitzers die Möglichkeit gegeben wird, die Zäblpapicre einer ersten Prüfung zu unterziehen. Diese Prüfung ist unbedingt notwendig und erleichtert dem Zähler wesentlich die Ausführung seines Amtes. In der heutigen Nummer des Riesaer Tageblattes er geht vom Rate der Stadt Riesa die amtlich« veka«ntmach»«g über di« Dnrchsührung der am 1«. Jnni d. I. ftattsindend«« Volks-, Berufs- «nd Betriebszählung. Zu bemerken ist besonders, daß der Rat der Stadt Riesa von der Möglichkeit in 8 2 der Verordnung ,ur Durchführung des Gesetzes über die Volks-, Berufs» und Betriebszählung 1038 lNcichSministerialblatt S. 151) Ge- brauch gemacht hat. Danach sind die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter verpflichtet, die ihnen durch die ehrenamt lichen Zähler auSgehändigten ErhebungSpapiere innerhalb de» Hauses an die Hausbewohner zu verteilen und bis zum 10. Juni 1083 mittags wieder cinzusammeln und zur Ab- holung bereitzuhalten. Es geht auch an, mit diesen Aus gaben einen im Hause wohnenden Hanshaltnngsvorstanb zu betrauen, sofern weder der Hausbesitzer selbst noch sein Stellvertreter im Hause wohnen. Bei Inempfangnahme der ErhebungSpapiere durch den Zähler hat der. Haus besitzer oder sonst dazu Befugte daraus sein Augenmerk zu richten, daß «r auch die ausre chende Stückzahl ausgehändigt erhält. Etwaiger Mehrbedar ist sofort beim Zähler gel tend »u machen. Inzwischen ist durch das statistische LandeSamt in Dres den ein weiteres Merkblatt zur Zähleranwetsung heraus- gegeben worden, da» sich insbesondere darüber ausspricht, welche Wirtschaftszweige von der gewerblichen Betriebs zählung nicht zu erfassen si»d. Unter Berücksichtigung der Wirtschaftsstruktur Riesas hätten ttgung zu bleiben: Altersheim, Anstalten und Zwecke. Arzt, Badeanstalten, sten, Desinfektionsanstalten sBeerdigunasgesellfthaft), Massageinstitute, Müllabfuhr betriebe, Musikkapellen, Musikunterricht, Naturheil» kundige, öffentliche Rechtspflege. Privatgelehrte, Rechts anwälte, NeichSvcrwaltnngcn, Ncttnngswesen, Schrift steller, Schulen, Schwimmanstalten, Sportplätze, Straßen reinigung, Tanzuntcrricht, Unfallstationen, Unterrichts anstalten, Veterinärwcscu, Waschfrauen, Zahnärzte, Lichtspieltheater, Friedhöfe, Funkstationen, Gefängnisse, Gemeindeverwaltungen, Gerichte, Gewerbeschulen, Ge werkschaften, Handelsschulen, Hebammen, itionSwcsen, Karussells, Kirchen, Kochfraucn, anstalten. Die Betriebe aller anderen vorstehend nicht Wirtschaftszweige werden von der gewerblichen zählnng erfaßt. Eine Ausstellung der zu erhebenden Zweige ist auf S. 4 der HaushaltungSliste M. Erläuterungen, Ziff. 8) abgcbruckt. Zu beachten ist. daß auch von selbstän digen Rechtsberatern, Architekten, Treuhändern sowie von „Fest der Jugend" am Tage der Sommersonnenwende. Berlin. lFunkspruch.) Der Ncichöminister des Inne re« Dr. Frick hat znm „Fest der Jugend" ausgernsen. Teil, nehmen sollen alle deutschen Schulen, Jugendvercine. Turn« uud Sportvereine, Wehrverbände und sonstigen nationalen Bereinigungen lSA., SS., Stahlhelm, ttysshäuserbund, Hitlerjugend usw ). Festtag ist die Sommersonnenwende; Sonnabend, 24. Juni, wird der Feier dieses Tages gewidmet sein. Der Schulunterricht soll an diesem Tage aus Aula'» der Wettkämpfe anSfallen. Am Vormittag fiud-u die Wett kämpfe der Schüler, am Nachmittag die Wcttkämvfe der Schulentlassenen statt. Abends treffen sich die Teilnehmer am Sonnenwendfeuer. Sonntag, 25. Jnni, soll die Feier in einer Wanderung auSkltngen. Zur Durchführung dieses groben, das ganze Volk umspannenden Festes sind vor allem die örtlichen Ver bände für Leibesübungen und die Jngcndbünde auSerschen, die die Vorbereitungen sofort in die Hand zn nehmen habe«. Die nationalen Verbände und die Schulen müssen hierbei selbstverständlich einbezogen werden. In größeren Städten sind Bezirksfeiern einzurichtcn. In Gemeinden soll der Bürgermeister bezw. der Gemeindevorsteher die in Frage kommenden Vcreinssührer zusammcnrufcn und die Leitung der Veranstaltung einem aus der Jugend herauSgewachseucn Jugeudführer übertragen. Mit dem „Fest -er Jugend" greifen wir eine Sitte unserer Ahnen aus. In diesem uralt heiligen Fest wollen wir die deutsche Jugend zur Verbundenheit mit Natur und Heimat, Volk und Vaterland führen. In ihm soll sic den Stolz auf Nasse, Art und Geschichte erleben. Es gilt, dem Nahmen des Festes dieser Aufgabe anzuvassen. Gesang und Musik, Lied und Volkstanz sollen die Wettkämpfe der Jugend umrahmen. Znm Schluß soll da? Sonnenwcndfeucr alle Teilnehmer ' in schlichter Weihestunde vereinen. Wenn an diesem Abend ! zum ersten Male in -er Geschichte unseres Volkes die ganze , deutsche Jugend am Feuer versammelt ist und ihr Gesang , zum Nachthimmel steigt, wird sich ein Feuer der Liebe und I Opfcrbercitschaft für das Vaterland entzünden und nicht j wieder verlöschen. Oertliches «nd Siichstsches. Riesa, den V. Juni 1633. —* Wettervorberiaaefürden 10. Jnni 1SS3 lMitgeteilt von -er Sächs. Landeswetterwarte zn Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde aus nördlichen Richtungen, veränderlich, starke Bewölkung. Temperaturen wenig ge- ändert, Auftreten von Störungen, die gewitterartigen Ch«ramr haben können. —* Daten für den 10. Juni 1933. Sonnen aufgang 3.37 Ubr. Sonnenuntergang 20.21 Uhr. Mond« «ufgana 23.OL Uhr. Monduntergang b,24 Uhr. 1180: Kaiser Friedrich Barbarossa geft. 1807: Franzosen von den Russen und Preußen bei HeilSberg zurückgrschiagen. 1818: Der französische Maler Luftave Eorbet geb. West. 1877). 1814: Gründung der Universität Frankfurt am Main. —* Ein schwerer, tödlich verlaufener Un fall hat sich in Glossen zugetragen. Der ehemalige Molkereibirektor von Niesa bezw. Meißen, Herr Maximilian Hennig, weilte seit einigen Tagen bei seinem Bruder, Herrn Paul Hennig in Glossen, zu Besuch. Herr M. Hennig ist Weidmann und probierte seine Büchse durch Schüsse auf eine Rchbockschcibe. Er tat dies schon am 7. und auch gestern vormittag wieder. Nachdem er drei Schüsse auf die Scheibe abgegeben hatte, dürfte er die Büchse mit Stechhahn geladen neben sich gestellt haben, durch das Ausstößen löste sich der vierte Schuß, der Herrn H. in die linke Seite drang und ihn tödlich verletzte. DaS Geschoß ist im Körper stecken geblieben. Der hoch bedauerliche Unfall, der LaS Leben des im 6l). Lebensjahre Stehenden so plötzlich endete, dürfte die herzliche Anteil nahme weitester Kreise erwecken. —»Silberhochzeit mit der 3. Ehefrau. Gestern, am 8. Jnni 1033, konnte der Rentner Herr Hermann Fischer, Goethestraße 80 wohnhaft, mit sei ner Gattin, geb. Werner aus Riesa, das silberne Ehe jubiläum begehen, nachdem er bereits zweimal verwitwet war. Herr Fischer nahm als Fußartillcrist In den Jahren 1017/18 an dem Weltkriege teil. — Zur Silberhochzeit herz lichsten Glückwunsch! —* Trauergeläut für Ludwig Ihmes». Am kommenden Montag findet in der Leipziger ttniveriitäts- lirche eine Trauerfeier für den entschlafenen Landcobischof statt. Für dielen Tas ist in allen Kirchen des Landes Trauergeläut angeordnet worden, während die Kircheufah- nen aufgezogen werden. —* Wetterverschlechterung bevorstehend. Regenfälle und Abkühlung in Au8licht. Im Bereich des ehemaligen KältetzochS ist die Luft schon so erwärmt, daß eS unter gleiclweitiger Ostverlagerung immer mehr abbaut. Auch das atlantische Tief geht von Besten und Norden zum Angriff über. Für die erste Hälfte der Woche vom 11. bis 17. Juni wird Verschlechterung, Ge- ivittertätigkeit mit zeitweiligen Regenfällen und Abkühlung in Aussicht zu nehmen sein, dann dürfte sich wahrsckieinlich wieder etwas ruhigeres, wärmeres Wetter einstellen. —* Bis zu 3000 RM. Belohnung für die Er« mittlung der Fälscher von Reichsbanknoten. Trotz häufiger Warnungen vor der Annahme falscher RcichSbanknoten gelingt es Fälscl^ern, in erster Linie kleine Gewerbetreibende mit falschen Noten zu betrügen. Wer die Verhaftung der Hersteller dieser Noten und Beschlagnahme deS Falschmünzergeräts veranlaßt oder hierzu beiträgt, bat Anspruch auf einen seiner Mithilfe entsprechenden Teil obiger Belohnung. Die Reichsbank belohnt auch diejenigen Personen angemessen, durch deren Mithilfe die Festnahme von wissentlichen Verbreitern falscher ReichSbanknoten ge lingt. Hierdurch werden alle bislierigen Auslobungen der Reichsbank, in denen für die Ergreifung von Herstellern falscher ReichSbanknoten höhere Beträge als 3000 RM. vorgesehen sind, kraftlos. —* Verband sozialer Baubetriebe. Der beauftragte oberste Leiter der gesamten wirtschaftlichen Unternehmungen des Allg. Deutschen GewerkschaftSbundsS, des Afabundes, des DGB- und THV., Bankdircktor Karl Müller, hat zum Sonderbeauftragten für den Verband sozialer Baubetriebe und die ihm angeschlossenen Bauhütten uud Baunebenbctriebe den Architekten Franz Strasser er nannt und ihm alle notwendigen Vollmachten erteilt. Hier« durch sink der Verband sozialer Baubetriebe und alle ihm angeschlossenen Betriebe gleichgeschaltet und dem Aktions« komitee der Deutschen Arbeit unterstellt worden. —* Fristverlängerung für die Einrei chung der EosinierungS-BezugSscheine. Die auf Grund der Hühnerweizenaktion ausgestellten Weißen Eosinweizen-Bezugsscheine waren nach dem Erlaß des Reichsministcriums Gcschäftsabteilung Berlin durch den Händler einzureichen. Diele Frist ist bis 30. Jun, ds. Js. verlängert worden. Ebenso hat der Herr Reichsminister die Frist für Eosinierung bis zunv 15. Juli dS. Js. ver längert. —* Diebstahl von Gipfelbüchern in der Sächsischen Schweiz. Nach einer Mitteilung des SLchsisch>en Bergsteigerbundes sind in der letzten Zeit einige der neugelegten Gipfelbücher auf Kletterfxlsen der Sächsiscizen Schweiz wieder entfernt oder verschandelt wor den. Die Nachforschungen haben ergeben, daß cs sich bei den Tätern um Koimnunisten handelt. Der Sächsische Bergsteigerbund richtet einen Appell an all« Bergsteiger, derartige Ungehörigkeiten a.isrotten zu helfen. —* Der Stand von Tierseuchen in Sachsen am 1. Juni 1083. Stach dem amtlichen Bericht de» Landes» Gesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sach, scn am 1. Juni wurden Milzbrand in vier Gemeindest und vier Gehöften tarn 15. Mai 3,3), Maul- und Klauenseuche in zwei Gemeinden und zwei Gehöften s0,0) und Schweine, pest in zwei Gemeinden und zwei Gehöften l2,2) festgestellt. —* Teilung der Standart« 139. Au» der Standarte 139 mit dem Sitz in LeiSnig, die die G«biet« von LeiSnig, Döbeln, Oschatz, Strehla, Mügeln, Dahlen, Luppa, Grimma, Wurzen, Eolditz und Rochlitz umfaßte, werden jetzt drei Standarten gebildet: Standarte 139 mit dem Sitz in Döbeln, Standart« 245 mit dem Sitz in Rochlitz und Standarte 179 mit detm Sitz in Grimma. Alle drei Standarten gehören nach wie vor zur Untergruppe Leipzig. Standarte 139 umfaßt di« Gebiete Von Döbeln, Hainichen, LeiSnig, Oschatz, Strehla, Mügeln, Dahlen, Luppa. Führer wird der bisherige Sturmbannführer Pötschke-Oschatz. Die Standarte 245 be fehligt der bisherige Standartenführer Schröder-Leisnig. Ihr gehören an die Bezirke Rochlitz, Geringswalde, Wechsel bürg, Burgstädt, Mittweida und Penig. Die Standarte 179 führt der bisherige Standartenadjutant Owe. Sie umfaßt die Gebiete von Grimma, Wurzen und Borna. — Wie schon an anderer Stelle berichtet, bekleidet Sturm führer Müller-Strehla ab 15. Juni den Posten eine» Stau- dartenadjutanten bei der neugebildeten Standarte 245 (Rochlitz). Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht ent schieden. Man sieht Herrn Müller nur ungern scheiden. Er war ein bestens bewährter Sturmführer und genoß in seiner SA. wie auch in der Einwohnerschaft volles Vertrauen. In seinem neuen Wirkungskreise wünschen wir Herrn Müller vollste Befriedigung. —* Vorsicht mit dem Tintenstift- Besonders aus dem Grunde, weil seine Schrift schwer vcrlöschbar ist, bildet der Tintenstift heute einen Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens. Der Farbstoff aber macht den Tinten stift nicht ungefährlich, da er, wenn er auf die menschliche Haut bezw. die Schleimhaut kommt, stark ätzende Wirkung besitzt. Gelangt z. B. bei ungeschicktem Anspitzen eines Tintenstiftes ein kleines Teilchen der Bleistiftmais« in die Haut, w erzeugt es dort eine heftige Entzündung, bei längerem Verweilen oft schwere Zerstörungen. Weit ge fährlicher wirkt das Eindringen von Tintenstiftteilchen ins Auge. Wird ein S ttckchen Tintenstift verschluckt, so ist der Farbstoff des Stift s imstande, auf der Schleimhaut des Magens schwere (es tz'uürige Veränderungen zu er zeugen. Deshalb sorge man bei Tintciistiftverletzungcn zu nächst für schleunige ärztliche Hilfe. Kindern gebe mau einen Tintenstift überhaupt nicht in die Hände. Unter allen Umständen ist aber gerade beim Tintenstift zu vermeiden, ihn vor Gebrauch mit Livpe und Speichel in Berührung zu bringen. * Glaubitz. Am nächsten Sonntag steht die Kirch gemeinde Glaubitz-Zschaitcn im Zeichen des Gnstav- Abolf-Festes. Morgens Uhr findet in der Mutter kirche ein Kinder- und JugendgvtteSdicnst statt, bei dem Pfarrer Guderlen von der Gustav-Adolf-Lache zu der Jugend reden will. Auch die früher Konfirmierten sind herzlich dazu eingeladen. Nachmittags 3 Uhr wird bann in Glaubitz F c st g o t t e s d i e n st sein, bei welchem Herr Oberkirchcnrat lic. 0. Nietzsche! von Oschatz die Fest predigt halten wird. Im unmittelbaren Ansch'un daran findet im Wolfschen Gasthof in SageriN die Nachfeier statt, bei welcher Herr 0. Nietzsche!, der früher Generalsekretär der Gustav-Adols-Ttiftung in Leipzig war, über die Arbeit deS Vereins berichten wird. Auch der .Kirchenchor wird Mitwirken. Tas Gnstav-Adolfs-Werk verbindet in seiner Arbeit den evangelischen und den Lentschnationalen Ge danken. Jeder Dcntsch-Evangelische muß auch ein warmer Freund dieses Werkes sein. Darum wird zu diesem Feste ganz besonders eingeladen. dt. Lichten see. Gestern konnte der Landwirt und der Bürgermeister Richard Jobst und seine Gattin Minna geb. Mittig, die sich beide bester Gesundheit erfreuen, das Fest -er Silbernen Hochzeit feiern. Dem sich allerseits großer Achtung und Wertschätzung erfreuenden Silberpaare wurden aus diesem Anlaß außerordentlich viel Glück- und Segenswünsche, sowie Geschenke und sonstige Ehrungen zu teil. * Prausitz. Straßensperrung. Die Straße von Scheerau bi? Bahnhof Prausitz (Amtshauptmannschaft Meißen) wird wegen Ker Ausführung von Bauarbciten auf die Dauer Ker Bauarbeiter: — voraussichtlich 10 Wochen — für allen Durchgangsverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Striegnitz—Roitzsch und Paltzschen- Dörschnitz verwiesen. Ostrau. Ehrenvolle Berufung. Kantor Johannes Pallmann ist vom Ministerium für Volksbildung als Helfer deS Bezirksschulrates in Döbeln ernannt worden. (Der Helfer des Bezirksschulrates hat die Aufgabe, den selben in der Uebcrwachung der NnterrichtSerteilung der Lehrer in der Leitung der Junglehrer-Arbeitsgemeinschaft und in der Erledigung von ArbeitS-, Verwaltung? und anderen Anfsichtsmaßnahmen zu unterstützen.) Außerdem ist Pallmann die Stellvertretung Kes erkrankten «und zur Zett beurlaubten Bezirksschulrates von Döbeln, des Herrn Leupolt, von jetzt ab in vollem Umfange übertragen worden. Mügeln. Neuer Schützenkönig. Mit Kem Königs schießen und Schützeneinzug fand am Mittwoch das dies jährige Schützenfest seinen Abschluß. Der Königsschutz ge lang dieses Jahr dem Ratskellerwirt Earl Gruhle, welcher alS Schützenkönig proklamiert wurde und damit die Kö- nigSwürde von seiner Vorgängerin, Ker Schützenhaus wirtin Frau Hulda verw. Bahrtch übernommen hat. Döbeln. Diebes- und Hehlerbande ermittelt und teilweise festgenvmmen. Durch umfängliche Erörterung?» tätigkeit ist es dem Kriminalposten Döbeln gelungen, zwei weitere Einbrecherkolonnen auszumittcln. Ein Teil der Diebe bezw. Hehler — zulammen 11 Personen — wurden festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Unter Füh rung des schon sclßver vorbestraften Fleischers R. W. und des weiter ebenfalls oft vorbestraften Bauarbeiters O. K. sind diese Einbvecherbanden bis zu 5 Mann losgezogen. Bei einem weiteren Teil der Mttäter handelt es sich nm von auswärts zugezogene Melker und Landarbeiter im Alter von 20 bis 25 Jahren und ebenfalls vorbestrafter Personen. Zur Kennzeichmung der Gefährlichkeit dieser Einbrecher soll nicht unerwähnt bleiben, daß beispiels weise tn einer einzigen Nachct vier schwere Diebstähle ver übt worden sind. Der gefährlichste dieser Einbrecher dürfte nach dem bisherigen Erörterungsergebnis zu mindestens 20 Einbrüchen und Diebstählen als Täter in Frage kommen. Obwohl sämtliche Täter von Anfang an alle verübten Schandtaten hartnäckig leugneten, konnten sie und ihre wei teren -Helfer unk Hehler zu bisher über 20 Diebstählen und Einbrüchen überführt werden. Wie üblich, ist auch hier in den meisten Fällen daS gestohlene Gut sofort nach der Tat veräußert und von gewissenlosen Hehlern auch ahne weiteres aufgekauft worden. Teilweise ist daS Diebesgut auch nach den Großstädten verschoben und sogar durch einen auswärts wohnhaften Mietkraftwagenbesitzer, der an solchien Tagen extra nach Dübeln bestellt war, unmittelbar nach der Tat mit fortgenommen worden. Der größte Teil der ermittelten und festgenommenen Täter dürft« län geren Freiheitsstrafen entgegensetzen, so daß dieses Diebes gesindel für längere Zeit unschädlich gemacht ist.
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