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Riesaer Tageblatt und Auieiger (Llbeblatt mü> Ameigcr). Tageblatt Riesa. a Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Tageblatt ist Las zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokasse: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. I- 142. Mittwoch. 21. Juni 1S33, abends. 8«. Jahr«. Da« Rkfaer Tageblatt erscheint jede« Ta, abend« '/.« Uhr mit «««nahm« der Sonn, und Festtag«. vezugSpret«, gegen »orau«zahl«ng, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preis- «rhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesg; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa Auslösung der deuWnalwnalen Kampsslasseln. Auflösung des Stahlhelm in der ganzen Rheinproviuz zwecks Neuorganisation. )s Düsseldorf. Das Oberpräsidium der Rhein provinz teilt mit: Zur Wahrung der öfseutliche« Sicherheit und Ordnung in der Rheinprovinz wurde im Einvernehmen mit dem Oberpräsidenten heute früh nm 3 Uhr auch in de» Regierungsbezirken Aachen, Koblenz, Köln und Trier der Stahlhelm seitens der zuständigen Reaierungsprästbenten in seiner jetzigen Führung aufgelöst. Die Geschäftsstelle« und Heime des Stahlhelm wurden vorläufig geschloffen, die Ver mögenswerte sichergcstellt. Diese nunmehr einheitlich in der ganzen Provinz ge troffenen Maßnahmen bezwecken, den Stahlhelm von allen in letzter Zeit cingcdrungenen marxistischen und sonstigen staatsfeindlichen Elementen zn säubern und die wertvollen alten Kräfte des Bundes nach ihrer Befreiung von schlechter politischer Führung der eigentlichen Ausgabe des Stahlhelm als eines unpolitischen Wehrverbandes zu erhalten. Zu diesem Zwecke sollen insbesondere alle nach dem ersten März d. I. neu gegründeten Ortsgruppen und Untergliederungen innerhalb der Rheinprovinz dauernd aufgelöst und die übri gen Gruppen hinsichtlich ihrer Führung und ihres Mit gliederbestandes einer sorgfältigen Säuberung unterzogen werden. Zur Durchführung der erforderlichen Maßnahmen werden die Regierungspräsidenten in ihren Bezirken be sondere Beauftragte bestimmen. «- ölMellMttWIMN III MW MgeW. )l Dessau. Das anhaltische Staatsministerium hat die Stahlhelm-Ortsgruppen Raguhn und Jeßnitz und ihre Organisationen mit sofortiger Wirkung aufgelöst. WßWkWk Mil Wi Oie deuWlUiWlen KmMOiii. Berlin. (Funksprnch.) In verschiedenen Ländern begann heute morgen aus Grund schwerwiegenden Mate rials, das der politische« Polizei in die Hände gefallen war, eine große Aktion gegen die deutschnationalen Kampfstaffeln, da sich ergeben hat, daß sich in den Reihen dieser Nerbände, die hier und da bereits örtlich aufgelöst sind, überwiegend Kommunisten eingenistet haben. Diese Kommunisten, die bisher keinerlei organisatorischen Zusammenhang habe« durften, die weder uniformiert sein konnten, noch Waffen tragen dursten, haben die Gelegenheit benutzt, in diesen Kampfstaffeln Uniformen und Waffen zu erlangen und diese Kampsstasfcln zu einer Art Oppositidnselement gegen die Regierung der nationalen Revolution auszubauen. Die örtlichen Aktionen begannen mit Haussuchungen und Be schlagnahme der Waffen und Uniformen. * WWW »kl RllWWMlllen MWWM IN SWkll. Dresden. lFunkspruch.) Die Auflösung der Deutsch, nationalen Kampsstafscln sür den Freistaat Sachsen ist ange ordnet worden und bereits in der Durchführung begriffen. * VMA »er HmWWe »er NeMmWM Wut In VE«. Berlin. lFunkspruch.) Der amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Ans Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräsi denten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1983 in Verbindung mit 8 14 des Polizeivcrwaltnngsgesetzes hat der preußische Minister des Innern die Kampfringe der Deutschnationalen Front sfrtther Dentschnationale Kampf- stasfeln) einschließlich sämtlicher Formatjonen, sowie die im Bismarckbund znsammengcschloffenen Jngenbgrnppe« im ganzen Gebiet des Freistaates Preuße« aufgelöst und ver boten. Das Verbot ist erfolgt, weil die angestelltcn Ermitt lungen einwandfrei ergeben haben, daß kommunistische und sonstige staatsfeindliche Elemente in größtem Umfange Auf nahme in den Formationen des Kampfringes gesunden haben. Die Kampfringe bildeten bei dieser Sachlage eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit des Staates und der Bevölkerung. Die getroffene Maßnahme war deshalb zur Abwehr der von diesen zersetzten Organisationen für die öffentliche Sicherheit und den inneren Frieden drohenden Gefahren notwendig. Ein bedeutungsvoller Tag sür Sämig. Sie BOI »er »Mn Mziger MWMWW» Wenni«. * Danzig. Der Danziger BolkStag trat am Dienstag nachmittag zu seiner ersten Tagung zusammen. Die 38 nationalsozialistischen Abgeordneten waren in Uniform er schienen. Die Diplomaten- und Pressetribünen waren über füllt. In der Diplomatenloge sah man u. a. den Danziger Völkerbundskommissar Helmer Nosting, ferner den deutschen Generalkonsul Freiherr Dr. von Thermann, sowie den sowjctrussischen Generalkonsul Dr. Kalina. > Die Sitzung wurde mit einer kurzen Ansprache durch den bisherigen Senatspräsidenten Dr. Zieh« als dem Alterspräsidenten eröffnet. Nach kurzen Erklärungen eines kommunistischen und eines sozialdemokratischen Abgeord neten wurde zum Präsidenten des Volkstages der national sozialistische Abgeordnete von Mnnck mit 62 von 72 Stimmen gewählt. Für die Wahl des Abgeordneten von Wunck stimmten die Nationalsozialisten, das Zentrum und die Deutschnationalcn, dagegen stimmten die fünf Kommunisten, während die Polen und Sozialdemokraten insgesamt 13 weiße Zettel abgaben. Sodann wurde mit den Stimmen der Nationalsozia listen, des Zentrums und der Deutschnationalcn eine Ab änderung der Geschäftsordnung angenommen, die bedeutende Verschärfung bringt. Zum Vizepräsidenten des Volkstages wurde sodann der Abgeordnete Botrykus gewählt, zum zweiten Vizepräsi denten der nationalsozialistische Abgeordnete Batzer. Nach der Wahl von acht Beisitzern (sechs Nationalsozialisten und zwei Zcntrumsangehörigc), sowie nach der Wahl von Aus schüssen wurde zum Präsidenten des Senats der bisherige Vorsitzende des Danziger Landbundes, Dr. Raufchning, mit 49 von 86 abgegebenen Stimmen gewählt. Für den Präsi denten hatten die Nationalsozialisten (38), sowie der zu den Nationalsozialisten übergetrctene Abgeordnete Bertling und 10 Zentrumsabgeordnete gestimmt. 17 weiße Zettel wurden abgegeben. Die Kommunisten hatten sich nicht an der Wahl beteiligt. Nach einem dreifachen Sieg-Heil auf den Dan ziger Senatspräsidenten Dr. Nanschning gab der Bertreter der Deutschnationalen Front, Abg. Weise, eine Erklärung ab, daß die Deutschnationale Front bei der Wahl der Sena toren Stimmenthaltung üben werde. Sodann wurden mit den Stimmen der Nationalsozia listen und des Zentrums folgende Senatoren gewählt: Vorläufiger Vizepräsident und Innensenator: Arthur Greiser (NSDAP.), KultnSsciiator Roeck (NSDAP), Senator für Betriebe: Dipl Jng. Huth (NSDAP.), Senator für Finanzen: Dr. Hoppenrath (NSDAP.), Senator sür Bauwesen: Hochschulprofessor Hoeppner (NSDAP.), Senator für Soziales: NegierungSinspektor Hohenfeldt (NSDAP.>, Senator sür Volksgesundheit: Medizinolrat Dr. Kluck (NSDAP), Znstizsenator: Dr. Wiercinski-Keiser (Zentrum), Senatoren zur besonderen Verwendung: von Mnnck (NSDAP.), Bertling (NSDAP.) und Prälat Sawatzki (Zentrum). vmWm »es neue« SanMer semts. * Danzig. Nach der Wahl deS neuen Senats vertagte sich der Danziger Volkstag um eine halbe Stunde; in der dann folgenden neuen Sitzung vereidigte der Präsident des Bolkstages die zwölf neugewählten Senatoren. Daraus wurde beschlossen, die nächste Bolkstagssttznng am Freitag, 23. Juni, abzuhaltcn, in der das Ermächtigungsgesetz einge bracht und SenatSpräsident Dr. Nauschiiing eine bedeutsame Regierungserklärung abgcben wird. Die Sitzung wurde dann mit einem dreifachen Sieg-Heil ans den Führer Adolf Hitler und dem Gesang des Deutschlandliedes beschlossen. Die Marxisten hatte» vorher fluchtartig den Sitzungssaal verlassen. Im Anschluß an die Volkstagssitzung trat -er nene Senat zu seiner ersten Sitzung zusammen, wo als erste Amtshandlung ein Beschluß gefaßt wurde, die National sozialisten Post und Gerber, die als politische Gefangene seit Monaten im Gefängnis sitzen, zu beurlauben. Ferner fand in dieser ersten Senatssitzung eine Besprechung über das Ermächtigungsgesetz statt, das am Freitag dem Volkstag vorgelegt wird. Um 8 Uhr abends übernahm dann der neue Innen senator Greiser die Danziger Schutzpolizei. Den Abschluß dieses für Dauzig bedeutungsvollen Tages bildete ein eindrucksvoller Fackelzug der gesamte« SA., SS. und Hitlerjugend durch die Straßen der Stadt. WsWlW IN »kk SkWstlistklle »kl SkMWMlM MMtel. Berlin. (Funkspruch.) Die Polizeiabteilung z. b. V. Wecke erschien heute vormittag unvermutet in den Räumen der Geschäftsstelle der DNVP. gegenüber dem Reichstags gebäude und nahm eine Haussuchung vor. Berlin. (Funksprnch.) Die Ergebnisse von Haus suchungen in den Heimen der Deutschnationalen Kampf staffeln in Berlin, Beuthcn nnd anderen Städten haben dazu geführt, daß die Deutschnationalen Kampsstaffeln ausgelöst und verboten worbe« sind. * Kampfring junger Deutschnationaler und Kampsstasfeln in Bremen aufgelöst. Bremen. lFunkspruch.) Wie die Polizeidirektion mitteilt, sind der Kampfring junger Deutschnationaler und die Deutschnationalen Kampfstaffeln in Bremen aufgelöst worden. Auslösung der Deutscknationalen Kampsstasfeln in Oldenburg. Oldenburg. (Funkspruch.) Die Aktion gegen die Deutschnationalcn Kampsstasfeln setzte heute morgen auch in Bremen und Oldenburg ein unter Beteiligung von Polizei und SA. ES wurde vielfach belastendes Material bei den Haussuchungen gesunden. Im Gebiete des Freistaates Oldenburg ist die Auslösung der gesamten Kampfstaffeln an geordnet worden. M MllM Weil »le »eiiWWlNiM MINWW. Berlin. (Funkspruch.) Zu der heute vormittag durch geführten Aktion gegen die dcutschnationalen Kampfrinac erfahren wir, daß nicht nur im Gebiet Preußen, sondern im ganzen Reichsgebiet die Haussuchungen bei den stthrcnden Mitgliedern der Kampfringorganisationcn durchgesührt wo ben sind. Die Maßnahmen haben sich als notwendig erwiesen, nachdem sestgesteOt wurde das stellenweise 89 bis 7l> v H. der Mitglieder sich ans Konn nn'sten und Marxisten zu lammensetzen. Auch bei der am vergangenen Sonnabend ausgehobenen sozialistischen Gchcimsitznng in Hamburg wurde Material vorgcfundcn, das auf konterrevolutionäre Elemente innerhalb der Kampfringe hindcutetc. In den letzten Tagen ist es in Frankfurt a. O. zu blutigen Zu, sammenstößen gekommen, ein Beweis dafür, daß, wenn nicht von staatlicher Seite eingegrisfen worden wäre, Sclbst- hilfcaktivnen geaen die Kampfringe erfolgt wären. Die ganze Aktion richte sich in keiner Weise gegen die dentschnationale Front, sondern lediglich gegen die Kampf ringe aus Sicherheitsgründen. Ebensowenig richte sich die Aktion etwa gegen den Stahlhelm, über dessen Zusammen arbeit mit der NSDAP, gegenwärtig Erwägungen zwischen dem Reichskanzler und dem Reichsarbeitsminister Seldte im Gange sind. Der Stahlhelm ist nicht etwa in einer Linie mit dem Kampfring zn nennen. Ein Toter bei Auslösung des dcutschnationalen KampsringcS in Frankfurt a. O. Frankfurt a. O. (Funkspruch.) Wie der Regierungs präsident in Frankfurt a. O. mitteilt, ist bei der gestern er folgten Auslösung des dcutschnationalen Kampfringes Widerstand geleistet worden und eS ist zu Tätlichkeiten ge kommen. Der frühere Angehörige der KPD-, Arbeiter Walter Kvrsing, der im Februar aus der KPD. ausgetreten ist nnd jetzt zur deutschnationalen Kampsstassel gehört, wurde bei den Auseinandersetzungen erschaffen. MW le» 8WWWM SM. Berlin. (Funksprnch.) Der erste Bundeslübrer des Stahlhelms und Reichsarbeitsminister Franz Seldte hat folgenden Ausruf erlassen: Die nach dem siegreichen Durchbruch der nat-soz. Revo lution nachträglich betriebene Ausbreitung nnd das Verbal, ten des Kampfringes junger Dentschnationaler, dessen Vor- l'andcnscin und Zweck anch dem Stahlhelm stets nnve ständ- lich war, hat heute eine Aktion ansgelöst, deren Notwendig keit im Sinne der nat.-soz Staatsidec gegen jede Rcak ion anerkannt werden muß. Darum besehie ich entsprechend meinen Fehrbelliner Ausführungen gegen jede Real ion: Der Stahlhelm steht heute nnd znkttnstia zn Adolf Hitler i und in der Front der nat.-soz. Revolution. gez. Franz Seldte.