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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330629
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-06
- Tag 1933-06-29
-
Monat
1933-06
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1933
- Autor
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gesamten angenommen. AuSgesüllt wurden 43 Land- und Karstwtrts^vftSkartrn und 441 Gewerdekarten. Die Zählung wurde ehrenamt- lick> van eine« ZählungSkommissar, 10 Oberzählern und 81 Zählern durchgesührt. * Dahlesn. Die Stadtverordneten berieten in ihrer letzten Sitzung, lediglich über Kragen des Wasserleitung», baues. Hinsichtlich der Vergebung der vauarbetten verlas Nürgcrmeistcr Morgenstern zunächst das Protokoll des be. ratenden Ausschusses. Ohne Aussprache wurden darauf die Empfehlungen! des Stadtrats im gesamten angenommen. Einstimmig genehmigt wurde auch ein vom Stadtrat vorge legtes vorläufiges OrtSgesetz über die Anschlutzpflicht an die städtische Wasserleitung, deren Bestimmungen in einer spä teren Wasserwerk-Ordnung Ausnahme finden sollen. Als der Bürgermeister noch zum Schluß um eine grundsätzlich« Stellungnahme zu einem vorliegenden Kläranlage-Projekt bat, hatte die Versammlung nichts dagegen vorzubringen. * Dresden. Ratssitzung. Die Stadtverordneten hatten d^n Rat um systematische Untersuchung aller Alt wohnungen und Beseitigung von Elendsvierteln ersucht. Der Rat beschloß in seiner Sitzung am Dienstag, den Stadt verordneten von den bisherigen umfänglichen Arbeiten der Stadtverwaltung in dieser Richtung Kenntnis zu geben. AuS dem Bericht des Rates geht hervor, daß die Schieds stelle für HauSerhaltung von Mitte 1923 ab in etwa 11 MO AltwohnungSgrundstiicken sb. s. mehr als 80 Prozent aller Dresdner Altwohnhäuser) die Erhaltung von mehr als 29 999 Altwohnunaen durch Zwangsverfügung ober Mit hilfe von Darlehen au« Steuermitteln betrieben hat. Da« neben ist auch das Baupolizeiamt allein im Jahre 1981 in 1890 Fällen durch Wohnungsdurchsuchungen usw. tätig ge worden. Der Bericht stellt fest, baß nahezu alle gefährdeten Grundstücke und Wohnungen in -er Stadt ersaßt worden seien. — Auf ein weiteres Ersuchen der Stadtverordneten beschloß -er Rat, beim Polizeipräsidium dahin vorstellig zu werden, daß dem Verbote des sog. Anreißens durch Aus werfung empfindlicher Strafen und Androhung der Ge- schäftsschlteßung im Wiederholungsfälle besonderer Nach druck verliehen wird. * Dresden. Verkehrs Unfall. Am Mittwoch! nach- mittag stieß Ecke Wiener Straße und Basteiplatz eine Rad fahrerin mit einem Personenauto zusammen. Die Radlerin zog sickt Leim Sturz erhebliche Kopfverletzungen zu und mußte dem Johannstädter Krankenhaus zugeführt werden. * Freiberg. Wie von der Kreisleitung Freiberg der NSDAP, mitgeteilt wird, ist dem Geschäftsführer der Allgemeinen Ortskrankenkasse Freiberg, Hertel, mit so fortiger Wirkung gekündigt worden. Die Stellvertretung hat vorläufig Herr Starke übernommen. * Königsbrück. Der Tod im Dienst. Hier wurde ein Rekrut der Kraftfahrabteilung 4 im Dienst durch! einen Platzpatronenschuß tödlich verletzt. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. * Bautzen. Der Hausbaltplan. Der Stadtrat ver abschiedete in seiner letzten Sitzung den in Einnahme und Ausgabe ausgeglichenen GesamtbauSbaltplan sowie die Haushaltvläne für die städtischen Werke. Ebersbach. Im Laufe des Montag« wnrden hier zahlreiche ehemalige Funktionäre und Mitglieder marxi- Weber Barteten festgenommen. Gin Teil der Verhafteten wurde später wieder entlasten, während 12 Personen dem Schutzbaftlager Hainewalde zuaefübrt wurden. * Grimma. Grimma wirb Sitz eines Stammlagers deS Arbeitsdienstes. Die Stadt Grimma hat sich verpflichtet, das bisherige Stahlhelm-Arbeitslager in der Lobeckstraße auf eigene Kosten auszubauen und dem Staate zur Unter bringung eines Stammlagers unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. In Grimma und Umgebung sind bereits Arbeits vorhaben von etwa 120009 Tagewerken für den Arbeits dienst bereitgestellt. Es handelt sich um Arbeiten, die be reits technisch durchgeprüft und finanziell gesichert sind, wie Herstellung des Straßenbettes für zwei Straßen in Grimma, Uferregulierungen an der Mulde, umfangreiche landwirt schaftliche Meliorationen, Teichschlämmungen u. a. m. * Mittweida. Provokateure. In den letzten Tagen wurden hier der Händler Haierkorn, der Pserdestliicbter Jahn, die Steinarbeiter Reinicke und Zumpe und der Tchie- ferdecker Brammer wegen politischer Provokationen fest- genommen. * Riederbaßlau. Unaufgeklärter Tod. Die Sek» tion der am Freitaa am Erlenbad in Zwickau au« der Mulde geborgenen Leiche des Schlossers Arthur Reinhold aus Niederhaßlau bat noch keine Aufklärung über den To des jungen Mannes gebracht. Die AngehSrigen Reinholds stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, datz ein Verbre- chen vorliegen müsse. * Planitz. Der in Radsportkreisen weit über Planitz hinaus bekannte Leiter de« Planitzer Radsport-Llubs, Ernst Haustein, ist dieser Tage freiwillig aus dem Lebe» geschieden. MW U vei MiMkkkU M M» MllllM M »WM liegen hinter den Mitgliedern des Vereins und deren Ange hörigen, konnte doch dieser Verein, der sich der Pflege der Tradition und der Kameradschaft widmet, vom 24. bis 26. Juni das 50jährige Bestehen des Vereins und zugleich das 25jährige Jubiläum seiner Fahne begehen. Neben dem Verein selbst waren es aber unge zählte Militärvereins-Kameraden aus dem Großenhainer Bezirk und selbst außerhalb Sachsens und die übrige Be- oölkerung, welche fvohgcstimmt mitfeierten. Am Sonnabend abend gab ein Zapfenstreich der Stahlhelm-Kapelle Großenhain den Auftakt zum Fest und der Haupttag, der Sonntag, wurde ebenfalls musikalisch durch Wecken dieser Kapelle eingeleitet, wobei sich eine Abordnung des Vereins mit Gewehren am Umzug betei ligte. Programmäßig gedachte man dann am Vormittig der Daten des Weltkriege» durch feierliche Akte an den Gefallen en-Ehrenmal en in den beiden be nachbarten Orten. An dem Gedenksteine in Klcinraschütz und dem in Großraschütz wurden unter dem Abspielen des LiedeS vom Kameraden Kränze niedergelegt, während die Teilnehmer in Achtung verharrten. In kurzer An sprache der Kameraden Pezöld und Boigt wurden die Namen der gefallenen Helden verlesen und ihnen für ihre Treue bis zum Tode Treue seitens der Lebenden gelobt. Amtshauptmann v. Zez schwitz hatte es sich nicht neh men lassen, diesen schlichten, erhebenden Feiern beizu wohnen, da er an der Hauptfestlichikeit nicht teilnehmen konnte. Nun ging'» im Rückmarsch nach dem Heim des Militärvereins-Bezirksvorstehers Major a. D. v. Minck- witz, vor dessen Wohngrundstück «ine Ehrenwache aufge zogen war, um die Vereinsfahne abzustellen. Bald fanden sich weitere Vereinssymbole hier ein von den als Gäste anrückenden Vereinen und Verbänden, deren mehrere Dutzend an der Jubelfeier teilgenommen haben mögen. Die Großenhainer nationalen Verbände waren hierbei nicht unerheblich vertreten, insonderheit natürlich die Mitglie der der Militärvereins-OrtSgruppe. Bald zeigte die Stunde den Beginn des vorgesehenen Festzuges, welcher sich gegen 2 Uhr wiederum unter regster Anteilnahme der Bevölkerung mit Trompetenschall und Paukenschlag durch das freundlich und farbenreich ge schmückte Großraschütz vom Hause de» Bezirksvorstehers aus nach dem Turnplatz bewegte. DsorL d« eigent lich« Festakt statt, zu dem Chorvarträge de» Gelang- verein» „Loreley" (Leiter: Lehrer Hörnigl, «in Vorwruch de» Kam. Berlin den ansschmückenoen Rahmen bildeten. Der Ortsbürgermeister von Großraschäitz, Mehl, über reichte dem Jubelverein mit herzlichen Wünschen eine Svende, und in gleicher Weile begrüßte der BereinSvor- sitzende Kurtz Pezold all die Erschienenen, vor allem die Ehrengäste von nah und fern. Er skizzierte anschließend die Entwicklung seines Verein» und kam auf die Fahne zu sprechen, die bekanntlich eine Stiftung des verstorbenen Fabrikbesitzer» Walter Kaemvfe ist. Der Vorsteher schloß seine Ansprache mit dem Ausdruck der Hoffnung, bah das BereinSheiligtum vorangetrygen werden möge in eine schöne und bessere Zukunft deS Vaterlandes. Die Fest red« selbst hielt Pfarrer Z s cho ch»Großenhain, dessen Ausführungen einem Rückblick in die Vorkriegszeit Deutschland», die GeburtSzeit der Militärvereine, und auf die Schmachperrode des Vaterlande» mit dem Tage von Versailles galten. Er würdigte aber auch die lichtvoll hereingebrochene und Besserung für die Nation ver heißende neue Zeit und erflehte den Segen de» .Höchsten für unser Volk. Nunmehr schlossen sich die Gratulanten mit ihren Wünschen und teilweise auch Gaben für den Festverein an, für die allesamt der Vorsitzende Pezold herzlichen Dank aussprach. Damit fand der feierliche Teil des Tages seinen Abschluß. Der Festzug setzte sich wieder in Bewegung und marschierte zum großen Exerzierplatz bei Kleinraschiütz, das sich ebenfalls zu Ehren des Jubilars geschmückt hatte. Dort war für allerlei Belustigung und Speise und Trank gesorgt, so daß trotz de» feucht unsicheren Wetters ein reger Betrieb sich entfaltete. ES herrschte Frohsinn bis in die Spätnachmittagsstunden unter tatkräftiger Mithilfe der Stahlhelm-Kapelle, die Konzert bot. Uno am Abend rundete sich das Vergnügen vor allem für die Jugend in einem Tanz in den Gasthöfen zu Groß? und Kleinraschütz. Beim Festakt nahm auch der Bezirksvorsteher, Herr Major v. Minckwitz, Gelegenheit, in treffenden Worten die Bedeutung des Jubelfestes für Verein und Ort in Ver bindung mit der industriellen Arbeitsstätte vieler Kame raden, sowie der Landwirtschaft zu würdigen. Die Fahne des Vereins als gemeinsame» Banner der Angehörigen der verschiedenen Berufe, Landwirte, Arbeiter, Angestellte und Beamte, war stets eine Mahnung zur Selbstbesinnung auf das Gemeinsame und Verbindende, so daß auch in schwerster politischer Kampfzeit ein Hort des Friedens und der Verständigung im Orte bestand. Anschließend über brachte als Vertreter des Militärvereinsbundes das Prä sidialmitglied, Kam. Schrüffer, dem Verein, als «inen der treuesten im Bunde, ein Ehrengeschenk für die Fahne, verbunden mit den besten Glückwünschen. — Am Montag abend traten die Kameraden vollzählig am Skassaer Ehrenmal an, um auch dort eine Gedenkfeier für die Gefallenen und Verstorbenen des Vereins zu begehen. Die Stahlhelm-Kapelle umrahmte die von Kam. Bruno Rößler gehaltene Ansprache und führte den Verein mit schneidiger Marschmusik durch Kleinraschütz über die noch bestehende Festbrücke nach! Großraschütz, wo ein Fest-Sveise- ball - im Gasthof stattfand. Als erstes ging die dienstliche Handlung des Herrn B.zirksvorstehers vor sich, der für langjährige treue Mitgliedschaft zwölf Kameraden mit Ehrenzeichen beglücken konnte, und zwar die Kame raden Mas Pöttrich, Robert Fritsche, Herrmann Heselich und Wilhelm Beulich für 40 jährige, sowie die Kame raden Mehl, Sicker, Breunig, Otto Richter, Max Ulbricht, Kurt Schmidt, August ZIchau und Eamillo Trentzsch für 25 jährige dem Verein bewiesene Treue. Im Verlaufe des Abend» wurde vom Vorsitzenden die einstimmig vom Gesamtvorstand beschlossene Ernennung von Ehrenmitgliedern vorgenommen. ES waren die Kameraden Elias Pöttrich, Robert Fritsche, Hermann Heselich, Wilhelm Beulich, Otto Born und Veteran Gott lieb Richter für dem Verein in langen Jahren bewiesene Treue und tätige Mitarbeit. Auch dem Herrn Bezirksvor- steher, Major von Minckwitz, wurde die Ehrenmitglied schaft angetragen, nachdem er als Förderer der Militär vereinssache und treuer -Hüter des alten Soldatenstandes gefeiert worden war. Er nahm die Ehrenmitgliedschaft unter Dank an und versicherte dem Vereine treue Anhäng lichkeit für alle Zeit. Gr. Tgbl. MeWe Her MrMW. Wie wir vom Statistischen Amt Dresden Er fahren, hat die Volkszählung ergeben, daß am 18. Juni 1V3S die ortsanwesende Bevölkerung 642 989 Personen be trug. Davon entfallen 637 427 Personen auf Dresden-Stadt und 5882 auf Dresden-Albertstadt. Von den Bewohnern von Dresden-Stadt waren 293122 männlichen und 344 318 weiblichen Geschlechts. In Leipzig belief sich die Zahl der ortsanwesenden Personen am 16. Juni auf 702 050, und zwar 381135 männ liche und 370 915 weibliche. Am 16. Juni 1925 betrug die Einwohnerzahl 663 548. Während der letzten acht Jahre ist also eine Zunahme um rund 38 500 zu verzeichnen. Im Bezirk der Amtshauptmannschaft Grimma, ohne die Städte Grimma und Wurzen, hatte die Volkszählung folgendes Ergebnis: 89 744 Personen, davon 44 366 männ liche und 43 732 weibliche. Am 16. Juni 1925 wurden im Bezirk 85 005 Einwohner, und zwar 41273 männliche und 43 732 weibliche, gezahlt. * Werdau. Die Einwohnerzahl belief sich am 16. b. M. auf 21478 Personen, davon 9987 männliche und 11188 weib liche. Das bedeutet seit 1928 eine Zunahme um 426 Ein wohner. * Pirna. Die Einwohnerzahl beträgt nach dem vor läufigen Ergebnis der Volkszählung 33 819 gegen 39 486 im Jahr« 1928. Wtesl SW WM». In sämtlichen Orten des Sachsenlandes wehten am Mittwoch die Fahnen und Flaggen, entweder auf halbmast gesetzt oder mit Trauerflor versehen, zum Protest gegen den Schandvertrag von Versailles, der besonders dem sächsischen Bolk durch die riesengroße Arbeitslosigkeit die schwerste Er schütterung und unermeßliche Not brachte. Endlich, nach vier- zehn langen, dunklen Jahren können wir, geeint durch den Volkskanzler Adolf Hitler, in aller Öffentlichkeit vollst« Der- Währung gegen die in Versailles uns aufgezwungene und von den Novemberoerbrechern unterschriebene Demütigung in allen ihren furchtbaren Auswirkungen Protest einlegen. In der Landeshauptstadt zeigten sämtliche Straßenzüge Fahne neben Fahne, vor allem schwarz-weiß-rote und Ha kenkreuzfahnen; die kirchlichen Gebäude hatten die Kirchen flaggen mit Trauerflor gesetzt. Diele Fahnen flatterten nicht, wie üblich, frei im Wind, sondern waren sestgezurrt zum Zei chen der Unterdrückung. Besonders eindrucksvoll war das Bild des Adolf-Hitler-Platzes; zehn lange, völlig schwarze Fahnen wehten von den Flaggenmasten, an denen am Abend die NTSO Dresden ihre große.Pro.teMndgeb.ung abbielt. UMkgMAkWkr! * Dresden. Am Mittwoch abend hielt die NSDAP, auf dem Adolf-Hitler-Platz eine Massenkundgebung als Protest gegen Len Schandfrieden von Versailles ab. An -er Kundgebung, die um 9 Uhr begann, nahmen viele Zehntausende teil, die schon lang« vor Beginn d«n Platz dicht umsäumten. Auf dem Platze waren an 19 hohen Masten schwarze Fahnen aufgezogen, die der Kundgebung ein wuchtig-ernste» Gepräge gaben. De« Kundgebung wohnten zahlreiche hohe Führer der SA., SS. und de» Stahlhelms sowie Offiziere der Polizei und Reichswehr bei. Die Polizei hatte eine Ehrenkompagnie gestellt. Nachdem die Verbünd« der SA.. SS. und de» Stahl helms einmarschiert waren und in weitem Karree Aufstel lung genommen hatten, ergriff LandtagSvizepräsideni Euno Meyer das Wort. Mitten in der Zeit der nationalen Erneuerung stehe man einen Augenblick still und gedenke «ine» Tage», der Schmach und Schande über Deutschland gebracht, der dieses große Volk erniedrigt habe, des Tage» von Versailles. Der Bersailler «ertrag habe weder Sa« Kriegsende bedeutet, «och sei er ei« Friede«Svertrag schlecht» hi« gewrse«, er habe vielmehr «ersacht, De«tschla«d kür immer a«8 dem Leben der Völker auSzuscheiden. Da» deutsche Volk und sein« Regierungen bis zum Januar diese» Jahres hätten alles getan, um diesen Friedensvertraq von Versailles die Note zu geben, di« der Feind wünschte: di« Note der SelLsterniebrigung. Knechtselig lebte bas Volk, ge führt nicht von Männern der Ehre, sondern von sogenann- ten Parteiführern, die dem Volke erzählen wollten, daß es in der Demokratie durch Erfüllung der Verträge sich seine Freiheit erkaufen könne. Lauge Zeit sei unser Bolk diesen Weg mitgegangen. Da hätten es eine Handvoll Männer auf sich genommen, Deutsche um sich zu sammeln, die sich dem Unrecht entgegenstemmten und dem Volke die Wahr heit ins Gesicht sagten. Versailles zum Trotz sei diese deutsche Bewegung der Treue und Opserbereitschaft unaufhaltsam gewachsen. In vierzehnjährigem Kampf gegen Klassenhaß, ReligionS- und StanLcsunterschiede habe diese Bewegung die Oberhand behalten. An der Spitze des neuen Staate» stehe der Generalfelbmarschall des Weltkrieges, neben sich dem Frontgefreiten, der Los ganze deutsche Volk um sich geschart habe. Was man in diesen Tagen erlebe, hätten wir alle noch gar nickst in seiner' vollen Tragweite begriffen. DaS Sehne« unserer Urväter nach deutscher Einigkeit sei Wirklichkeit geworden. Ein Reich, ein Volk, ein Führer, da» sei Las Große, das mau jetzt erleben dürfe. Wenn man die heutige deutsche Jugend unter den Siegeszeichen Les neuen Deutschland marschieren sehe, dann lerne man wieder hoffen, daß auch die Schmach von Vcrsaiells schwinden werde. „Die Knechtschaft dauert nur noch kurze Zeit" — wenn wir dies recht begreifen, wenn wir dies hören und fühlen, Sann sind wir rechte Deutsche, dann überwinden wir Versailles! Gewaltig brauste das von der Menge aus -en Führer Adolf Hitler auSgebrachte dreifache Sieg-Heil über den Platz. Begeistert sangen -die Tausende das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied. — Der An- und Abmarsch der Ver bände vollzog sich in musterhafter Disziplin und Ordnung. MWll. vezemder I7S7 rnid 178 Wre Wer... Ein Kurzbericht zu dem Film: „Der Choral von Leuth en", der ab morgen in Riesa im „Capitol" läuft. Auf der zermahlenen Landstraße nach Leuthen brechen aus dem Dezember-Frühnebel die ersten Kavallerie patrouillen Friedrichs. Vorsichtig, Fühler der großen Armee, tasten sie die Landschaft ab. Der Feind ist spürbar nah. Hinter ihnen biwakiert die Armee, erschöpft von Ge waltmärschen. Im grauen Morgen qualmen die Feuer noch. Die Posten, die Grenadiere sind erstarrt von der eisigen Frühkälte. Patrouillen kommen zurückgejagt, Schreie, Kom mandos: An die Gewehre! Patronentaschen klappern, Bajo nette klirren, die Regimenter formieren sich. Schon rasseln die ersten Artillerieabteilungen vorbei. Dumpf poltern die Geschütze aus der gefrorenen Straße. Friedrich steht vor seinem Zelt, umgeben von seinen Generälen. Als erster schwingt sich Seydlis aufs Pferd und ^renqt klirrend an der Spitze seiner Kürassiere in den Nebel. «Auf die Pferde, Messieurs, aus nach Leuthen!" Dumpfe Trommelwirbel. Ueberall wälzen sich die Kolonnen vorwärts. Die ersten dumpfen Kanonenschüsse. ES ist der Morgen des 8. Dezember 1757. Einige Stunden später ist das Schicksal Schlesiens ent schieden. Die Oesterreicher — 82 999 Mann — von Fried richs genialen Umzinglungsmanövern geblufft, lassen sich von 33 000 Mann cinkrcisen, in 80 Minuten ist alles ent schieden, die Truppen Dauns, Nadasdys und Luchesis in wilder Flucht lassen 12 809 Mann als Gefangene und bei- nahe die Hälfte ihrer Geschütze in den Händen der Preußen zurück. Schlesien ist zurückerobert, und über das abendliche Schlachtfeld brausen die Klänge des Chorals „Nun danket alle Gott!", des „Chorals von Leuthen". 178 Jahre später — Spuk auf der Landstraße. Aus dem Nebel eines Novembertages lösen sich Zietenpatrouillen und traben am Autoparkplatz vorbei, wo Lastauto», elegante Privatwagen neben einer alten, gelben Dilligence stehen. Friedrich — Otto Gebühr — umgeben von seinen Generälen von riesigen Scheinwerfern, die auf hohen Türmen montiert sind, beleuchtet, schwingt sich aufs Pferd — „Messieurs, aus nach Leuthen". Und rasselnd jagen die Kürassiere Scyblitz in den Nebel. Ueberall brennen noch die Lagerfeuer der Grenadiere, die Truppen formieren sich — Regisseur Froelich brüllt vom Turm Kommandos ins Megaphon — die Filmschlacht be ginnt. Schon donnern die ersten Kanonenschüsse . . . Daagy Henn. Einzelheiten über den Spitzenfilm deutscher Schauspiel kunst finden unsere Leser im heutigen Anzeigenteil. Der Film wirb sicherlich auch in Riesa die Beachtung aller nationalen Einwohnerkreise finden. Anreisen O tüs Äe /omiadeack-Nlu-ade «ter „Meraer rased/attei" mit ^vkünäixungs» kür Lovvtax oäsr Hootax volle w»n »okort »dxsbsn lasssn. ^nrsißsu-^unabmo uuä uvvvt- 8»ltliods Lilka dsi L-vkortiguuz von ^aesixsa täzliok voo trüb 8 vkr ad. Q»»«!,»»»»Atz«II» E»» kGtzNtzllD 20. ^»E,I»I««G».
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