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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193305120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330512
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-12
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1933
- Autor
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MtlkkW M vdz. Der Muttertag am 14. Mai 1933 Inti einen Auftakt barstellen für die Verwirklichung des neuen Staatswjllens, der den Lebensgeletzen de» badenständtgen VolkStum» zum Ausdruck verhilft. Ein deutscher Mutter tag mutz von letzt ab ganz andere WesenSzüge tragen a!S irgend ein Muttertag auf der 'Itzelt. Er hat den Sinn, ein Tag der Begegnung zu fein zwischen Mutter und Bolk. Der Geist der Mütter fall wieder al» Urelement der Votks- feele erkannt und erlebt werden. Die Gestalt der Mutter muh in Deutschland wieder au» dem Gefühlen von Blut und Boden Hervorwachlien. Das Werk der Mutter mutz Glaube und Heimat, Wirtschaft und Kultur wieder zu einem festgefügten Belitz der Nation machen. Der Tag der Mutter werde ein. Tag de» Tanke» an die Trägerinnen und Hüterinnen der Nation. Land und Mütter — das find die Grundelemente, in denen Bolk, Staat und Zukunft in dem Matze bodenständig wurzeln» in dem diese Grundelemente Ehrfurcht, Bedeutung und Schutz ihrer Eigengeletzlichkeit innerhalb der staatlichen Ordnungen haben. Land und Mütter lind in Gefahr. Die Vtvt de» Acker» ist die 'Not der Mutter. Eine gewissenhafte Erfüllung der bei un» geltenden sozialen Gesetze ist überhaupt ohne rechtzeitige Bewah rung de» bodenständigen Muttertum» unmbglich. Wir brauchen dte Aufnahme der Mütterarbett in da» Arbeits gebiet, der Arbeitsgemeinschaften, der BersicherungSträ- ger, Aerzte und Wohlfahrtspflege: wir brauchen die Wand lung der Krankenversicherung zur GesundlxitSverfictserung. WM man nach den Geietzen eine» Staates und den ungeschriebenen Gesetzen der Verantwortung kommender Geschlechter gegenüber dem Bolk die Erhaltung seine» Leben» und feiner Gesundheit sichern, so mutz die Wer tung und Pflege der Mutter, die Erhaltung und Ausbil dung ihrer Kräfte als Grundleistung aller sozialen Arbeit anerkannt und durchgeführt werden. Die Sicherung sol cher Grundleistung ist ein Entschluß staatSPvlit,scher Weis heit, wirtschaftlicher Notwendigkeit und moralischer Ver pflichtung. „IlillmMMk." Um den Kameraden und sonstigen Interessenten etnen Einblick in unsere Reichswehr zu vermitteln, hatte die Lei tung der Sächsischen Militärvereine des Bezirks Riesa für gestern zu einem Vortragsabend im „Wettiner Hof" eingeladen. Als Vortragender war Freiherr v. Biedermann, Hauptmann im 10. ReichSwehr- Jnfanterie-Regiment, gewonnen worden. — Der Borsteher der Vereinigten Militürvercine, Kamerad Mammitzsch, eröffnete den Abend, indem er zunächst die Erschienenen, und besonders Herrn Hauptmann v. Biedermann herzlich willkommen htctz. Leiber war dem Rufe zur Beteiligung an dem Vortragsabend nicht in dem Mabe entsprochen worden, wie man es erwartet hatte. Herr Hauptmann v. Biedermann leitete seinen erschöpfenden, tiefgründigen und hochinteressanten Vortrag über unsere Reichswehr ein mit dem Hinweis daraus, datz noch vieles über den Stand des deutschen Reichsheeres der breiten Oessentlichkeit unbekannt sei und daß viele der deutschen Volksgenossen die idealen Ziele unserer HeereS- macht noch nicht erkannt haben. Des öfteren werde auch jetzt noch von gewisser Sette gepredigt, man rüste zu neuem Kriege, zu neuen Opfern an Leben und Gut. Diese Mei nungen zu zerstreuen, sei der Zweck des Vortrages. — Redner wandte sich in seinen Ausführungen dann zunächst dem am Schlüsse des Weltkrieges von deutschen Männern unterschriebenen Frieden, dem „Frieden auf jeden Preis", und dessen Folgen zu, wobei er besonders auf dte noch heute bestehenden Kontrollmabnahmen über unsere bedeutendsten Verkehrsmittel Eisenbahn und Schiffahrt hinwies. An verschiedenen Beispielen illustrierte er den harten Druck, der un» durch das Unterschreiben des Versailler sog. Frie» LenSvertrageS aufgebttrdet worden ist. — Anschließend gab Redner etnen geschichtlichen Rückblick auf die verflossenen 25 Jahre, auf die Zeit vor dem Kriege, in welcher Deutsch land noch aus voller Höhe war, trotzdem damals aber so manches verabsäumt habe. An Hand von Zahlenmaterial zog er dann interessante Vergleiche zwischen der Heeres- stärke der übrigen Staaten und des 100 O0ü-Mann-Hecres Deutschlands. Zur Erläuterung des NuSmatzes der vorge tragenen VerglctchSzahlen bienten einige sehr übersichtliche Karten. Diese Karten zeigten, datz fast die ganze Welt an der Aufteilung Deutschlands interessiert gewesen ist und bei Abfassung des FriedenSbiktateS mitgesprochen hat. Hierbei erwähnte der Herr Vortragende das Buch „Das Friedens diktat", das in keiner Familie fehlen dürfe. Er ging nun mehr des Näheren auf einzelne Paragraphen des Der- träges, der die bekannten Verbote enthält, ein. Kritisierend beleuchtete er dabei die Genfer AbriistungSverhandlungen. die bekanntlich trotz konkreter und positiver Bestimmungen und trotzdem alles genau festgelegt ist, immer wieder zu neuen Schwierigkeiten Veranlassung geben. Alles, was in Deutschland getan werbe, sei streng dem Fricdensvertrage angepatzt. Nach diesen allgemeinen Erklärungen beschäftigte sich der Herr Vortragende eingehend mit der Frage unserer Reichswehr, die bekanntlich nach Auflösung der alten deutschen Armee gebildet worden ist. ES war nicht nur für die älteren Kameraden der einstigen Armee, sondern wohl auch für die jüngeren Zuhörer hochinteressant, dem Vor tragenden zu lauschen, der in seinen Darlegungen alle Einzelheiten erschöpfend behandelte. Er schilderte unser deutsche» Seer im Rahmen de» GesamtverbanbeS bi» herab zur kleinsten Gruppe, ja bis znm einzelnen Mann. Aus gehend von den Waffengattungen erwähnte er, datz uns be sonders die schweren Waffen fehlen. Dann beschrieb er dte Uniformen und die Abzeichen der einzelnen Truppenteile, sowie die Zugehörigkeit zur Truppe und zur Kompagnie. An Hand einer Karte zeigte er sodann die Standorte der Truppenteile. Man konnte sich davon überzeugen, datz in folge der Beschränkung des deutschen Heeres dte Standorte fehr weit voneinander getrennt sind, lieber Ranglisten und Kommanbobehördcn wurde cbeiifalls eingehend berichtet, ferner über Verwaltungsausgaben, über die Zusammen setzung und Einteilung der Kompagnien, ttber Exerzter- und Gefechtsausbildung, wobei besonders hervorgehoben wurde, datz jseber einzelne Mann als vollwertiger Einzel kämpfer ausgebildet wird. Auch mit den Maßnahmen des innere» Dienstes wurde die Hörerschaft vertraut gemacht. Zusammenfassend kann gesagt werben, baß man am Ende des Vortrages über die 12jährige Dienstzeit des ReichS- wchrsoldatcn bestens unterrichtet worden war. Jedem Ange hörigen unserer Reichswehr ist innerhalb seiner Dienstjahre >cichlich Gelegenheit geboten, sich für einen Zivildienstberuf vorzubereiten. — Am Schlüsse seiner Ausführungen kam Redner nochmals auf die gegenwärtigen Abrüstungsver- bandlungen in Genf zu sprechen. Mahnend und eindring lich wies er auf den unverhohlenen Vernichtungswillen. mit dem wir bekämpft werden, und ans die Gefahr hin, die dem deutschen Volke besonders vom Osten her droht. Mit dem Appell an den Wehrwillen des gesamten deutschen Volkes schloß Herr Hauptmann v. Biedermann seinen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag. Anschließend ergriff der Führer dcS Bezirks des «tahl Helm B. b. F., Herr Rechtsanwalt Rudolph, das Wort. Er kennzeichnete die Tätigkeit und die Ziele des Stahlhelm, der p»» Anfang seines Bestehens den Webrwtllen gepflegt und gefördert habe. Semetnsinn mit den MilitärverelnS- kgjneraden und den Kameraden der SA. "nd SS., die sich nur äußerlich durch dte Uniformen unterscheiden, werde der Stahlhelm unter der Führung der berufenen Männer weiter tätig sein zum Kegen des gesamten deutschen Volkes. Dazu bedürf« e» aber der tatkräftigen Unterstützung weitester Kreise. Kamerad Mammitzsch schloß den Abend mit Dankes- worten an den Herrn Vortragenden und alle Erschienenen. In da» von ihm auf unser deutsches Vaterland, auf deik Herrn Reichspräsidenten und dte übrigen Führer beS deut schen Volkes ansgcbrachte „Sieg-Heil!" stimmten die An wesenden begeistert ein. — IW SkMWkk MU Der berühmt» Kamvislieger Hauptmann Loerzer, Ritter de« Vonr le nitrit», bat soeben sein Krschein«« «u dem nächsten Sonntag in Grotzenvqin stattstndenden Alugtag zugesaqt, der mit einer nationalen Knndgehuna verbunden ist. Die Veranstaltung bedeutet für Nordsachsen «in Treig- ni», N« ist so ««plant, daß d>e D-ranstaltung weit über Sachsen» Grenzen btnau« größte Veachtnna finden wird, zumal der Aufmarsch der gesamt«« Standart« 1V1, de» Etablbelm» und dir Militiirv«rein« da« Programm ver vollständigen. M18. M WMzmm M die vemmdiW m MWerlne ms MMelie». )l Berlin. Wie das BdZ.-Büro meldet, ist in einer neuerlichen Verordnung des Reichsministers für Ernäh rung und Landwirtschaft und des RcichsinncnministerS nochmal» unterstrichen worden, daß mit dem 15. Mai d. I. d«r DeklariernngSzwang für dt« Margarine und Kunst« speisesette t« Bäckerete«, sowie in Gast, «nd Schankwirte schäften tn Kraft tritt. Die gesetzlich« Bestimmung geht da hin, daß in allen Fällen, in denen in Gastwirtschaften, Schank- oder Speisewirtschaften, bei Bäckereien und Kondi toreien Lebensmittel feilgehalien oder verkauft werden, die unter Verwendung von Margarine, Kunstspetsefetten, Speiseölen usw. herqestcllt ober zubereitet werden, diese Tatsache in einem besonder«« AuShang de« Verbrauchern zur Kenntnis gebracht werden mnß. Der AuShang muß darlegen, welche Oele oder Fette verwendet werden. Solche Ansbänge wüsten in genügender Zahl so angebracht sein, daß sic für den Verbraucher deutlich sichtbar sind. Sie müs sen in deutscher Sprache und in leicht lesbarer schwarzer Schrift auf weißem Grund erfolgen. Gleiche Hinweise in derselben Art sind auf den Speisekarten, Preisschildern oder Preisverzeichnissen zu machen. Wer diesen Vorschriften vorsätzlich oder fahrlässig zuwiderhandelt, wird mit Geld strafe bis z« 10 MV bestraft. Die neue Verordnung sagt, datz im übrigen die früheren Bestimmungen über die Kenntlichmachung von Behältern für Margarine und Kunstspeisefette erst zu einem vom Lanbwirtschaftsmlnistcr zu ernennenden Zeitpunkt in Kraft treten sollen. Hierbei handelt eS sich um die auf den Behältern deutlich sichtbaren Angaben ttber die Hunbcrttcile aller für dte betreffende Margarine oder die Kunstspciscfette verwendeten Roh stoffe. LertWes «nd Sachfisches. Riesa, den 12. Mai 1933. —* Wettervorhersage für den 13. Mai 1933 lMitgeteilt von der Sächs. Laude-wetterwarte zu DreSden.s Meist fchwach» Winde au» West bi» Nord, vorwiegend stark bewölkt, örtlich Nebel, Temveraturoerhältnille wenig geändert, Auftreten van Niederschlägen in abnehmender Ergiebigkeit. —* Daten für den 18. 1983. Sonnenauf ¬ gang 4,08 Ubr. SonnennntergaM 19,45 Uhr. Mond- aufgana —. Monduntergang S.Ü^IHr. 1801: Der französische KomMnift Auber in Pari« oest. laeb. 1782). 1980: Die deutsche Frauenfkihrerin Helen« Lang» in Berlin gest. (geb. 1848). 1980: Der Polarforscher Fridtjof Nansen in Svsaker bet Oslo gest. (geb. 1801). M WM M MM »er IIleM WWtkl verMkl. Schreibmaschine und Vervielfältigungsapparat aufgefunden. Der Polizei ist eS nunmehr gelungen, die Hersteller «nd di« Verbreiter der tn de« letzten Tage« «erteilte« aufrüh rerisch«« Handzettel zu ermitteln «nd sestzanehmeu. — Die zur Herstellung benutzt« Schreibmaschine «nrde im benach barten Grub nttz in einem Garten vergrabe«, der Ver vielfältigungsapparat ebenfalls in Grnbnitz in einem Schuppe«, unter Holz «nd Kohle« versteckt, vorgefundeu und beschlagnahmt.' * —* Im Dienst verunglückt. Heute vormittag in der 9. Stunde stürzte beim Rangieren auf -em Zweiggeleise der Firma Fatzfabrik Klose der Rangierarbeiter, Herr Rein hold Zaulig, wohnhaft Niesa-Gröba, Oststrabe, infolge Unwohlseins vom Güterwagen und kam dabet unter dte Näber eines Wagens zu liegen. Dem Bedauernswerten wurde der linke Fuß abgefahren. Die erste ärztliche Hilfe leistete Herr Dr. Recke, der dann die Ueberführung ins Riesaer Krankenhaus anordnete. —* Riesa als Ort zur WiedersehenSfeier und Dankes Hauptversammlung der ehe- maligen 178er! Die Vereinigung ehern. 178er wirb am 13. nnd 14. Mai dieses Jahres viele Angehörige des ehem. 13. Kgl. Sächs. Jnf.-Negts. 178 Kamenz als Gäste zu einer Wiedersehensfeicr und DankcShauptvcrsammlung begrüßen können. Morgen, am 13. Mai, abends 20 Uhr. findet im Saale des Restaurants Elbterrasse ein Begrtttzungsabend mit Angehörigen statt. Sonntag, -er 14. Mai soll ein Tag ernster Beratung sein. —* Muttertagfeier. Kommenden Sonntag ver anstaltet die Frauengruppe vom Ev.-nat. Arbei terverein Riesa Lei Hüpfnex eine Muttertagfeier, zu der durch Anzeige in vorliegender Tageblatt-AuSgabe ein geladen wird. —* Die Ortsgruppe Riesa -es Allgemeinen Sächsischen St eblerver Landes hielt am Mittwoch im Saale des SchtttzenhyuseS zu Riesa eine vom kommissa risch Beauftragten, Herrn Freier, cinvernfcne aukerordent- llche Hauptversammlung ab. Herr Freier gab einen Uebcrblick und betonte, datz, nachdem die Bücher und Akten der Ortsgruppe beschlagnahmt und einer Kontrolle unrerzogen worden leien, nunmevr noch em vnkm/>«ver!mn. diger mit der genauen Nachprüfung beauftragt «vorbei' ist, die mit Beschleunigung durchaefübrt werben soll. Herr Holding Hansen al» kommissarischer Oberbürgermeister crgrtfs im Laufe der Versammlung das Dort unb bat in seinen Ausführungen dte Siedler, sich voller «ertraucn hinter dt« neuen Männer der Ortsgruppe zu stellen und, sicherte zu, jederzeit ein offenes Ohr für da» Wohl «nd Wehe der Siedler zu haben. — In den neuen Vorstand mur- den berusen die Herren Freier, Mehlhorn, Hofmann, Sietzsch, Heuer, Hähne und Clauß. —* Quartett-Verein „Harmonie". Der Be ginn des Festabends erfolgt nicht um 7 Uhr, sondern pünkt lich 8 Uhr. . - - „ —* Braune Messe in Riesa! Der Kampfbund de» gewerblichen Mittelstandes (Kampfgemeinschaft gegen Warenhaus und Konsumverein) Ortsgruppe Riesa, veran staltet am 21. und 22. Mai in den beiden Festsälen -es Hotel zum Stern eine Warenausstellung unter dem Motto: Braune Messe. Die Aussteller sind die ortsansässigen Handwerk-, Handel- und Gewerbetreibenden, soweit sie Mitglieder des Kampfbunbcs sind. — Die Ausstellung soll der denkenden deutschen Hausfrau wie überhaupt jedem Besucher vor Augen führen, Latz sich das ortsansässige Gewerbe unab- lässig bemüht, durch Qualität unb PreiSwttrdigkeit das möglichste für den Verbraucher zu tun. Das Gesamtbild unserer Volkswirtschaft bedarf mehr denn je der Pfleg« und Stärkung, nicht um den privaten Nutzen des einzelne«, son- -ern zur Wtedcrbegründung und Sicherung von BolkSwohl- fahrt und BolkSkultur. Dte Ausstellung wird jeden Be sucher überzeugen, datz er es nicht nötig bat, sein Geld zu Einkäufen, in jüdische Warenhäuser, Konsumverein« oder Filialgeschäfte zu tragen. Endlich soll -er Verbraucher er kennen, Latz es gerade der gewerbliche Mittelstand ist, der Sem Nachwuchs den Weg zum Aufstieg bahnt. Dienst an Volk und Vaterland leisten somit Handwerk Zindel und Gewerbe. Rund SO ortsansässige Firmen aller nichen be- schicken die Braune Messe, so -atz bereits heute beide Säle restlos belegt sind. Durch rege Propaganda in den Nachbar städten sowie ans dem Lande hofft man an diesen Tagen auf einen bedeutenden Zuzug an Fremden. Die Eröffnung -er Ausstellung findet durch unseren kommissarischen Ober bürgermeister, Herrn Eugen Holdinghausen, statt. Lange. —* Zwang zur Preisauszeichnung für Kaffee ab 1. Juli. Wie da» BdZ.-Büro meldet, ver öffentlicht der ReickMommissar für Preisüberwachung so eben eine Verordnung, in der vorgeichrieben wird, datz beim Kleinverkauf von Kaff,-« in vorbereiteten Packungen auf der Packung die Menge des Inhaltes in Gramm, ferner der Abgabepreis der Packung und der sich hiernach errechnende Preis fe Pfund der Ware anzugeben ist. Die Angaben müssen in einheitlicher Schrift von mindestens l> Millimeter Lchristhöhe erfolgen. Die Verordnung'tritt am 1. Juli ds. Is. in Kraft. —* Sprechstunde des Wirts chaftsMini sters. Wirtschaftsminister Lenk wird täglich von 10 bis 12 Uhr Sprechstunde abhalten und bittet besonder» aus wärtige Besucher, sich nach dieser Zeit zu richten. —* Das amtliche Fernsprechbuch für den Oberpostdirektiousbezirt Dresden soll, wie die Nachrichten stelle der Obervostdirektion Dresden mittcilt, neu auf gelegt werden. Aenderungen können nur berücksichtigt wer den, wenn >ic spätestens bis 24. Mai der zuständigen Bcrinittlungsanstalt schriftlich nnd pvstfrcr mitgeteilt sind. —* 500 NM. Belohnung für Aufklärung einer Mordtat. Am 28. April wurde im Walde der Sterneveck (Brandenburg) ein Mann erschossen aufge- fnndcn. Die Leiche ist offenbar mit Benzin übergossen und verbrannt worden. Die Perlon des Ermordeten konnte bisher nicht sestgestellt werden. Er ist 20—30 Jahre alt, etwa 175 Zentimeter groß, schlank, bartlo» und hat dunkelblondes Haar. Kleidung: Dunkler, inodefarbiger Ulster oder Mantel mit roten K'arostreifen, braune Kletter weste (Reißverschluß, unten schwarzgelb gemusterter Woll rand) hellrot gemusterter Pullover, gelbgrüneS Sport hemd, kniefreie Trikotunterhose, hellgraue gemusterte Knickerboekcrhole mit bläulichen Karostreifen, dunkelbrauner Ledcrlpvrtgürtel, braungrane Sportstrümvfe, schwart Halb schuhe, blaue Schirmmütze mit Kordelschnur und Sport- bezw. Seglerabzcichen, Makohemd, „H. U." gezeichnet. Der Unbekannte ,st mit einem Kraftwagen mit „Gigant"-Be- rcifung an die Fundstelle gebracht und dort ermordet wor den. Wo wird ein Mann in oben beschriebener Kleidung vermisst? Für sack-dienliche Mitteilungen, die an die nächste Kriminal- oder Polizeidienststelle erbeten werden, hat der Regierungspräsident in Potsdam eine Belohnung von 500 RM. ausgesetzt. —" Eine große Banernknndgebung wird, wie schon erwähnt, der Sächsische Landbnnd gemeinsam mit dem Iunglandbuud, der Landwirtfchaftskammer nnd dem Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften am Sonntag, den 14. Mai zu Meißen veranstalten. Sie beginnt pünktlich nachmittags 1 Uhr und findet im gro ßen Snnoensaal de» Theaterr-Eafss statt, der von 12 Uhr ad für die Teilnehmer geöffnet fein wird. Nach einem Begrüßungswort des M. d. R. GutSpächter KSrner-PiSko- wih, der jetzt an der Spitze der agrarpolitilchen, agrar technischen und agrarwirtschaftlichen Einrichtungen der sächsischen Landwirtschaft steht, werden Herr Schladebach für den Sächsischen Landbund und ie ein Vertreter deS IunglandbundeS, der Kammer und der Genossenschaften grundsätzliche programmatische Erklärungen abgeben, die dann von Herrn Körner tn einem Schlußwort zusam- mengefaht werden. Die ganze Kundgebung wird von musi kalischen Darbietungen einer DA.-Kapelle umrahmt fein, die voraussichtlich schon von 12.30 Uhr ab im Sonnen saale konzertieren wird. Damit treten zum ersten Male die großen landwirtschaftlichen Organisationen Sachsens nach ihrer Bereinigung unter einer einheitlichen Führung vor die Oessentlichkeit. Sie wollen vor dieser ein Be kenntnis znm neuen Staat nnd ihre» uneingeschränkten Vertrauens zu der ReichSvegierung und insbesondere znm Reichskanzler Adolf Hitler ablegen und den entschlossenen und unverbrüchlichen Willen kundtun, verantwortungs bewußt mitzuarbeiten an der Lösung der großen Auf gaben, Vor die sich die Reichsregierung gestellt sieht nnd von deren erfolgrcick-er Lösung die Zukunft des Staates und da» Schicksal des deutschen Volkes abhängt. —" Helft Arbeit schaffen! Der Landesausschutz des Sächs. Handwerks schreibt uns: Im Mittelpunkt der großen Rede des ssteichskauzlers am Feiertag der natio nalen Arbeit stand die Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch Arbeitsbeschaffung, soweit hier die private ArbeitS» befchasfung in Frage steht, handelt eS sich zunächst um eine beherzigenswerte 'Aufforderung an das ganze deutsche Volk, mit notwendigen Anschaffungen nicht zu warten und alle 'Ausgaben, durch die Arbeit beschafft werden kann, so rasch wie möglich zu machen. Wie der Kanzler mit Recht be tonte, hat jeder Unternehmer, Hausbesitzer, Geschäftsmann und jeder einzelne die Pflicht, nach feinem Vermögen mit zuhelfen, Arbeit zu schaffen und vor allem hat jeder die Pflicht, fick der deutschen Arbeit zu erinnern. — Soweit Neuanschaffungen nicht möglich sind, machen sich aber be stimmt zahlreiche Reparatur- nnd Jnstandietzungsarbeiten notwendig, die jetzt zur Förderung deS wirtschaftlichen Aufbaues vergeben werden müssen. Das sächsische Hand werk wendet sich än jeden einzelnen Volksgenossen, an die Hausfrauen und an die Geschäftswelt, in diesem Sinne die anfallenden Arbeiten baldigst zu vergeben unb damit der Parole des Reichskanzler» Folge zu leisten.
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