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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193305222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330522
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-22
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1933
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3« Jahre Riesaer Sportverein r>e KINMW dkl BoWkkllk. Berlin. (Funksprucb.) Au der stellenweise ent standenen Nervosität über die Entwicklung der Butter- preis» wird vom Büro des PreiSüberwacbungSkommiffar« daraus hinoewiesen, daß bei einer Notierung von 1.20 RM. für das Gfund Butter im Großhandel die Gestehungskosten de» Ginzelbandels vor der Berechnung des Gewinn»»- schlage», d. h. Verpackung. Lran»port, Dersicheruna usw. 10 Wsennig« betragen. Der Dreisüberwachungskommiffar rechnet dazu mit einer Berdienstspanne von 12 bi» 14 Wrozent. Da» würde «inen Sesamtprei» im Ginzel- handel von 1.45 und 1.50 RM. bedeuten. Schon vor 14 Lagen hat der Reichskommissar sür Preisüberwachung in einem Rundschreiben an die Lünderregierungen darauf hingewiesen, dah ungerechtfertigten Preissteigerungen ent- gegengrtreten »erden muh und vor allem keine Erhöhung tu MüMmM«u«« «aslalea ««de» darf. »ur Durchführung der in der Vorlage genonnten Bauvor haben (Aeuerlbschgebäude, Wasserleitung) di« erforderlichen Mittel fehlen. Da« Kollegium beschloß einstimmig, di« Vor lage g/SS mit Rückstcht auf ihre finanzielle Undurchführ- barkeit abzulehnen und von Fall zu Fall Gntschliehnng »v soffen, wenn irgend etwa» geschafft werden soll. Nichtöffentlich wnrde »eiterberaten. Schon seit Wochen wird Propaganda gemacht für die Feierlichkeiten dc» Rtesakc Sportverein» anläßlich seine» 80jährigen Bestehen». Der alt« Sportpionier im Nord» fachsenlanbe will auch in dieser Beziehung tonangebend sein. Nach unendlichen Vorarbeiten war nun der Zeitpunkt der Jubiläumsfeiern herangereift, die am vergangenen Sonn abend abend mit einem in allen seinen Teilen gelungenen Mumm etngeleitet wurden. Geschmackvoll war der Festsaal de» Hotel Höpfner mit den Fahnen der nationalen Erhebung, de» VMBB. und mit Pflanzengrttn auSgeschmückt. Die Ehrentafel der im Weltkrieg gefallenen RSBer hatte einen Ehrenplatz gefunden. Auf den Tischen vor der Bühne waren die im heißen Kampf errungenen Trophäen zu sehen, und von anderen Tischen grüßten bunte Gportlerwimpel. Also, schon rein äußerlich war alle» zu frohem Festverlauf abge- sttmmt. Der S. Vorsitzende de» Jubilar-Verein», Herr H. Richter, konnte eine überaus zahlreiche Festgemeinde be grüßen. Ein ganz besonderes Willkomm zollte er dem Oberhaupt unserer Stabt, Herrn kommissarischen Ober bürgermeister Holdtnghausen, ferner den werten Mitgliedern de» EhrenauSschufse» der Veranstaltung, an deren Spitze ebenfalls Herr Holdinghausen steht, sowie den Spitzen der Behörden, den Vertretern der verschiedenen Ge sang-, Turn- und Sportvereine, de» Faltboot-, Ruder verein», der Gewerkschaften, den vollzählig erschienenen Herren Schulleitern der Riesaer Schulen, Vertretern de» VMBB. etc. Herr Richter gab des weiteren seiner Freude Ausdruck, daß der Einladung des festgebenüen Verein» so vielfach Folge geleistet wurde, wa» sicher ein Zeichen dafür sei, baß bis Werbearbeit auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Schließlich wie» der Sprecher noch auf die hohen Ziele de» Verein» hin, di« deutsche Sportjugend zu wehrhaften Män nern für da» Vaterland vorzubereiten, um damit beizu tragen, daß Deutschland wieder frei und stark werbe. Der Feftkommer» «ar recht wirksam umrahmt von musikalischen Darbietungen der Orchester-vereint- gung der verufsmusiker Riesa, unter Leitung de» Herrn Max Pfützner. Namentlich die so flott ge spielten Marschweisen sanden ihre ganz besondere Anerken- nung. Recht dezent war die einleitende Darbietung .Sport und Vaterland", ein Festspruch zum 80jährigen Be- stehen de» RSB. mit Gefallenen-Ehrung von Herrn Lehrer I. Schneider, umrahmt von Chören de» sich liebens würdigerweise in Len Dienst de» Sporte» gestellten DoppelguartettS Liedertafel, Grvba, und mit der Darstellung von lebenden Bildern von Sportlern und Sportlerinnen de» RSB. unter Leitung de» Herrn A. Gl auche und Frl. W. Malecki. I« dem in BerSform gehaltenen Festspruch, der bet allen so ungeteilte» Lob fand, feierte der Verfasser, Herr Schneider, den Jubtlarverein als treuen Kämpfer für den Sportgedanken im Nordsachsenland, wo er stet» die führende Stellung etnnahm. Der Sport sei auch damals schon wie noch heute, ureigenste» Gebiet der frischen Jugendkraft gewesen, die keine Hindernisse scheute. Als des großen Krieges trübe Wolkenschatten des deutschen Vaterlandes Bestand bedrohten, da eilten auch aus dem Kret» de» RSB. die Besten hinaus zu Kampf und Tob. Ehrende Worte wurden den auf der Walstatt gebliebenen Kämpfern gewidmet. Die Kapelle untermalte diese Stellen hohen Gedenken» mit den Weisen „Morgenrot. . ." und „Ich hatt' einen Kameraden" auf der Bühne waren hierzu trefflich abgestimmte lebende Schattenbilder (Auszug und Kampf de» Feldgrauen) zu sehen. Der Sportgebanke, so fuhr Herr Schneider dann u. a. in seinem Festspruch fort, den die für Deutschlands Ehre Gefallenen einst in jugend lichem Geist gewahrt, soll nun treue Hüter finden. Mehr denn je gelte heute da» Mahnwort: Gesunder Körper birgt gesunden Geist. Am 80jährigen Juvelrag gelte es auch zurllckzuschaucn und auszublickcn, waS noch kommen mag. Feierlich soll auch in dieser Stunde der Männer erinnert werben, die sich so uneigennützig in Len Dienst des Sport gedanken» stellten. In Wehmut sei de» Manne» auch zu gedenken, der treuer Führer war in mancher WtrtschaftSnot, voll Unermüdlichkeit — ein Mann der Tat. Leider entriß ihn der Tob nur allzufrüh. Otto Schinkel wird auf ewig in der BereinSgeschtchte de» RSB. fortleben. Als unter seiner Hilfe ein eigener Sportplatz erbaut war, ging es vorwärts im RSB., überall reiches Blühen und Ge deihen. Ehrenvoll klang im ganzen Berbandsgebiet der Name NSV. Dieser Teil wurde von Kapelle und Chor würdig abgeschlossen. Die Sportler und Sportlerinnen zeigten in verschiedenen Bildern die so vielseitige sportliche Betätigung im RSB. Das Schluhbild brachte bann das Gelöbnis zu unserem Bolkskanzler und einem einigen Deutschland. Begeistert stimmte die Festgemeinde Las Deutschlandlied an al» äußere» Bekenntnis zum deutschen Sport und Vaterland. Das Doppelquartett „Liedertafel" Gröba konnte dann mit einigen netten Ltedvorträgen gefallen und erntete für diese saubere Darbietung sowie die im späteren Verlauf de» Abends gesungenen Lieder herzlichen Beifall. Alsdann ergriff Herr Pfarrer Lin- -Gotha, Vorstands mitglied des VMÄB-, bas Wort zu seiner Festrede. Er betonte eingangs, baß er mit Freude die Einladung zu dem bedeutungsvollen Tag de» RSB. entgegengenommen habe, zumal er bereit» anläßlich der Gedenktafel-Wethe unter den Riesaer Sportlern weilen durfte. Der Festredner verwies auf die hoben Pflichten und Aufgaben be» Sportverein». Sportvereine seien wahre Leben»- und Arbeitsgemein schaften. Der Einzeln« ist im Sport nicht«, erst tm Verein gelingt gemeinsames Erleben unb Erstreben. SO Jahre seien gewiß tm Gang der Ewigkeit «ur «ine kleine Zeit spanne. Aber, wa» seien 80 Jahre tm Krei» der Freunde. Herr Lin» erinnerte nur daran, welche Opfer e» erfordert Lat, um diese 80 Jahre glücklich und in Ehre bestehen zu rönnen. In 80 Jahren könne sich so viel verändern, und ganz besonder» im Sport. Ja, e» gab eine Zeit, da wurde der Sport verlacht und verhöhnt. Heute ist es natürlich anders. Da gehört der deutsche Sport »um offiziellen deut schen Volksleben. Dann ließ sich der Redner über die Auf gabe be» Sporte» au». Die deutsche Sportjugend stehe unter besonderer Kontrolle; wehrhafte, nicht gleichgültige und lebensbejahende Menschen sollen herangebildet werden. Wir brauchten nervenstark« Menschen, stark an Körper, die fähig sind, dem Rhythmus der Maschinen zu folgen. Die Rede klang au» in der Forderung, mitzuhelfen an der sittlich ein wandfreien Ertüchtigung unserer Jugend tm Geiste des deutschen Vaterlandes. Die Reih« der Ansprachen eröffnete unser kommtfsa- rischer Oberbürgermeister, Herr Holdinghausen. Er bekundet«, mit besonderer Freude der Einladung Folge ge leistet zu haben und al» Gröbitzer nun nicht mehr Lokal- Patriot zu sein. Er habe da» Sportfeld mit dem politischen Kampfgebiet vertauschen müssen und auf diese Weise ebenso für Bolk unb Vaterland gebient. Al» kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Riesa richtete er herzliche Äe- grützungSworte an die Festversammlung. Seinen wetteren Ausführungen stellte er die Worte Adolf Hitler» voran: «Du bist nicht», Dein Bolk ist alles", welche gerade in den Sportvereinen, wo nur in Gemeinschaft Gewaltige» erreicht werben kann, eine vorzügliche Auslegung finden. Weiter wünschte er dem Jubelveretn rasche» BorwärtSkommen, wozu er auch die Unterstützung der Stabtbehörbe versprach. WaS früher LaS Militär an Erziehungsarbeit geleistet, bas falle jetzt den Sportvereinen zu. So gab' der Herr kommis- farische Oberbürgermeister noch seinem Wunsche Ausdruck, daß e» dem RSB. gelingen möge, eine kraftvolle Jugend heranzuziehen, denn „in einem gesunden Körper wohnt «in gesunder Geist", wa» schließlich mit einem dreifachen Steg Heil auf Len RSB. bekräftigt wurde. Anschließend dankte im Namen be» RSB. Herr Schneider dem Oberhaupt der Stabt für die herzlichen Glückwunschworte und nahm schließlich die Ehrung ver- -ienter Mitglieder de» RSB. vor. Es wurden mit der Ehrennadel ausgezeichnet: die Herren H. Born, P. Göpfert, H. Richter, Fr. Thielemann, M. Kurz» reuther, W. Große, ÄmtSgerichtSrat Schille-Leipzig, R. Röhle, W. Fickler, H. Aurich, F. Hübner, M. Spranger und Frl. Apel. Für Herrn Hütten direktor Möller war ferner eine von Herrn Fickler ge schmackvoll ausgefertigte Urkunde über die Ehrenmitglied schaft bereitgehalten. Da Herr Möller aber nicht anwesend war, wird di« Urkunde bet einer der nächsten Festveranstal tungen überreicht werden. Hiernach überbrachte der Vorsitzende de» Gaue» Ost sachsen, Herr Wagner, die Grüße de» Gaue», Verbände» und Bunde» und würdigte den zähen Kampf de» RSB-, um auch in der Umgebung der Grobstadtvereine die gute Post- tion zu behaupten. Weiter konnte der Vorsitzende die ver dienstvollen Mitglieder de» RSB., die Herren Lehrer Schneider und Direktor Wiegand, mit der VMBB - Ehrennadel auSzeichnen. Schließlich brachte Herr Wagner auf den Führer be» neuen Deutschland ein dreifaches Sieg Heil auS; die Festversammlung sang den 1. Vers des Horst- Wessel-LiebeS. Herr Imhof vom Sportverein Röderau sprach weiter dem Bruderveretn, mit dem die Röderauer in guten sportfreunblichen Beziehungen stehen, herzliche Glückwünsche aus und übermittelte ein nettes ErinnerungSgeschenk. Dann wurde im Programm der schönen Darbietungen fortgefahren. Es gelangte eine Tanzdtchtung von Herrn Lehrer I. Schneider und Frau M. Rühr, betitelt „Der schwingende Tempel" zur Aufführung. ES war eine ge schmackvolle Tanzzusammenstellung, die von -er Gavotte, über schlichten Volkstanz, Btedermetertanz, Girltanz hin zum alten guten Wiener Walzer führte. Die Tänze wurden von niedlichen Mädchen in herrlichen Kostümen sKostümhau» Berger) ausgeführt. Frau Martina Schulze sang dazu einschlägige Volkslieder und die Damen Frl. Irmgard Reith und Frl. Ruth Hanewald kündeten die Tänze in reizenden Berschen an. Das Publikum war entzückt und quittierte recht beifällig. Nach weiteren musikalischen Darbietungen verkündete der S. Vorsitzende, Herr H. Richter, den Schluß Le» offi- -teilen Teiles. Er bankte nochmals sür den so zahlreiche« Besuch, besonders allen denen, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Der ganz besondere Dank für die so wohl gelungene Ausgestaltung des Abend» gebühre aber Herrn Lehrer Schneider, der in so selbstloser Weise ein Fest- Programm »usammengestellt unb ausgearbeitet hat, da» alle in hervorragender Weise unterhielt. Nach weiteren Konzertdarbietungen ging die Sport gemeinde in dem Bewußtsein auseinander, daß die Jubi- läumS-Fetern de» RSB. mit dem Festkommers einen recht würdigen Auftakt genommen haben. SeWWk SkmeWeveroMlMW zilMchklst am 1». Mat 19»». Herr Gorst, v «ibnitz eröffnet« die Sitzung mit begrü ßenden Worte». Er gab zunächst einen kurze» Bericht über die Auswirkungen des Gesetzes zur Aeuderung der Gemeinde ordnung. Nach diese« Gesetz« mußt« einer von den Brüdern Winkler au» de« Kollegium auskcheiden. Herr Gv. Hugo Winkler ist deshalb freiwillig ausäeschiiden. Der an sein« Stell« tretende neu« Gem«indeverordnet« Herr Turt FuchS wurde hierauf vom Vorst, in sein Amt riuaewlese». Anstelle des au»geschied«n«n Herrn Winkler wurden gewählt in den GerwaltunaSauSschnß Herr Gv. Fuchs, in den St«a«rau»schutz Herr GV. Fut S, In den Revisions ausschuß Herr Gv. Renstsch. Die Wahl der stellvertretende» Bürgermeister wurde bis »ur KlSrana der Btzrgermeitter-Urag» vertaat. Da« Kollegium beschloß einstimmig, de» Einspruch des Herrn Fran» Grill« gegen di« Ablehnung de« SVD.-Wahl- vorschlage» zu, Neubildung des Eemeindeverordnrtenkolle- gium« abzulrhue», da dieser Vorschlag de» Bestimmungen de» «lrichschaltunaSgesetzeS nicht entspricht. Di« Vorlage des Gemeinderat«« betr. die Beseitig»»»« der verkehrrsaulen an der Gtroßenkreuzuna bet Backer« meister Apel «urde nach kurzer Aussprache einstimmig ad- gelehnt, da da« Kolleiium aus dem Staudpunkt staud, »atz di, V«rk,hr»söulrn zweckmäßig find. Lu der Vorlage S/tzS de« Gemeinderat««, di« noch »an Herrn Bürgermeister Zill eingereicht worden «ar, führt« Herr Gü^emetst« «G. »rtz d«L«ruM» gesunden, in -er er seine komisch« Charaktedisterunattunst ins rechte Licht setzen kann. — Tempo Vi» «um Schluß! Belgern. Die im Oschatzer Bezirkstag von der NSDAP.- Fraktion aufgerollte Frage Le» Vahnvaue» Riesa — Strehla —Belgern süßt aus einem Projekt, mit dem man sich schon in -en 80er Jahren eifrig beschäftiat Lat. Oftmals schien «s, als wäre der vahnba« so gut wie beschlossen« Sach«; tat- sächlich war in d«n Jahren 1S8PS7 di« Angelegenheit »ach Len Ergebnissen der gepflogenen Verhandlungen so «eit fortgeschritten, daß man annehmen konnte, der Verwirk- lichuna Les Projektes siche nichts mehr tm Wege. E» gab aber schließlich Loch ein« bittere Snttäuschung. Der sächsisch« Staat hatte zwar gegen eine Konzessianierung keine Beden ken, auch sollte die Mitbenutzung de» Bahnhöfe» Strehla unter gewissen, später zu vereinbarenden Bedingungen ein- geräumt werden, jedoch wurde eine finanziell« Unterstützung LeS Unternehmens durch den sächsischen Staat und Lie Stadt Strehla abgelehnt. Die Kosten für Lie Wetterführung der Bah» auf sächsische» Gebiet wurd«n mit 138 000 Mark ver anschlagt. Das wäre durchaus tragbar gewesen, aber Sach sen — bockte. Preußischerseits dagegen ließ man nicht nach, dem Projekt das Wort zu reden im Hinblick auf LaS fast bi» »um Notstand auSwachsende Fehlen jeglicher Verbin dung im südöstlichen Teile -es Kreise» Torgau. Da» Pro- jekt versandete wie so viele andere, die in guten Zeiten hätten verwirklicht werden können. —* Ab 1. Juni EinheitSqnvt« im Elbekar te N. Ab 1. Juni wird versuchsweise die neue Einheits quote im Elbekartell für den Talverkehr eingeführt, so daß dann nur noch im Bergverkehr die Beteiligung ge trennt nach Einnahmen und Fahrtleistungen zu berechnen ist. Hiermit wird die erste Maßnahme in der Umgestaltung de« Elbekartell» praktisch wirksam. Der Talverkehr auf der Elbe steht ab 1. Junt auf völlig neuen Grundlagen. Inzwischen dürfte durch eine Reform deS Gesetzwerke» für die Elbeschiffahrt vor allem die Notverordnung vom 28. Dezember' 1932 aufgehoben werden. An dem Entwurf de» neuen Gesetze», das Wohl im wesentlichen ein Ermäch tigungsgesetz darstellen wird, arbeiten gegenwärtig di« zuständigen Stellen. Statt des Reichskommissars werden zwei Bevollmächtigte mit sehr weitgehenden Vollmachten au» SMsfahrtSkreifen für die Elbeschiffahrt eingesetzt wer den. Da sich die Einflußmöglichkeit deS Elbeschiffer-Be- triebsverbandeS jetzt wesentlich vergrößert hat, wird sicher einer der Bevollmächtigten aus den Kreisen der Privat schisfahrt genommen werden. Die seit 15. Mai inS Leben getretenen Güterverteilungs- und Kontrollstellen in Aussig, Dresden, Magdeburg, Hamburg und Berlin erfüllen rei bungslos ihre für die Elbeschiffahrt sehr bedeutsamen Aufgaben. Wenn diele Stellen mit der Zeit entsprechend ausgebaut werden, könnte unter Umständen sogar auf daS verwickelte Vertragswcrk und den etwas schwerfälligen Apparat der Kartcllvrgauisation verzichtet werden. Jeden falls ist das Reformwerk am Elbekartell nunmehr wesent lich Vorwärtsgetrieben worden. Die beiden Reichsbevoll- mächstigten werden schon bald Gelegenheit haben, daS HilfS- werk fttx die Elbeschiffahrt zu vollenden. Ernste Sorge bereitet noch die Frage der Abwrackung schon im Hinblick auf eine etwaige Vermehrung deS tschechoslowakischen Schiffsparkes auf der Elbe. * Nünchritz. Auf dem Ballonfüllplatz der Chemi schen Fabrik von Heyden A.-G., Radebeul, Zweigfabrik Weißig, startete am vergangenen Sonnabend 8,SS Uhr der der Ballon „Lauchhammer" zu einer Fahrt mit einem Führer und 3 Begleitern. Nach nur rund östünbiger Fahrt landete dieser infolge Gasverlustes 11,30 Uhr im Zeller Wald, Flur Markersbach. * Freiberg. Elekirawärmetagung. Unter Leitung de» Direktors Camizzi trat hier der Verband Sächsischer Elektrizitätswerke zu seiner Hauptversammlung nebst an schließender Elcktvowärmetagung zusammen. Nachdem der Gesamtvorstand seine Aemter zur Verfügung gestellt hatte, wnrde der Betriebsleiter Nötiger - Sebnitz, der der NSDAP, angehört, einstimmig zum Vorsitzenden gewühlt. Aus der Elektrowärmetagung, die im Braunkohlenfor- schungsinstitut der Bergakademie stattfand, hielt Professor Brenthel vom Hüttenmännischen Institut der Akademie einen Vortrag über Elektrizität als chicmische Encrieguelle. Ministerialrat Kirsch begrüßte die Tagung namens der Staatsregierung, Oberbürgermeister Dr. Hartenstein für die Stadt Freiberg, während der Rektor Professor Dr. Freiherr v. Walther im Namen der Freiberger Bergaka demie BegrttßungS'wvrte sprach. Sodann sprach Prof. Dr. Knoops über die Bedeutung der Elektrowärme für die Elektrizitätswerke und die. Industrie. Nach der Tagung besichtigten die Teilnehmer die Staatlichen Hüttenwerke, die Institute der Bergakademie und den Freiberger Dom. * Leipzig. Tödlicher Berkehrsiinsall. Am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr ist ans der Staatsstraße in Zwen kau die 60 Jahre alte Witwe Reinhardt von einem Kraft- radfahrer umqefabren worden. Die Fran wurde nach dem Zwenkauer Krankenhaus gebracht, wo sie inzwischen ihren schweren Verletzungen erlegen ist. Somit die Ermittlungen bisher ergeben haben, ist dem Kraftradfghrer «in Verschul de« nicht beizumeffen. * Mittelherwigsdorf. Ihren 88. Geburtstag beging am 20. Mai Fra« Karoline verw. Großer. Frau Grober ist die älteste Einwoherin Mittelherwigsdorf«. Sie bat e« sich nicht nehmen lassen, am Tage der nationalen Arbeit an dem Festzug teilzunehmen. Auch sonst ist Frau Großer noch recht rüstig. * Stvllberg. Zuchthaus sur «Inen unaetreuen Bürgermeister. Der frühere Bürgermeister von Neuwies« bei Stollberg, Richard Winkler, batte im Jahre 1830 dem Verein Bolkshaus einen Kredit eingeraumt, obwohl dieser nicht bewilligt worden war. Um dies« unerlaubte Kredit gewährung zu verdecken, hatt« Winkl«r gemeinsam mit seinem Sohn Kurt Winkler, der Kassierer bei der Giro kasse Neuwiese war, ein Sitzun«Sprotokoll ««fälscht und, nachdem eine Revision glücklich vorüber war. den betreffen- den Protokollvermerk wieder entfernt. Beide batten fich jetzt vor der Strafkammer de« Landgericht« Chemnitz zu verantworten. Diele verurteilt« «ege» gemeinschaftlicher schwerer Urkundenfälschung den ehemaligen Bürgermeister Winkler zu 1 Jahr 4 Monate» Zuchthaus und 200 Mart Geldstrafe und seinen Sohn zu 1 Jahr 2 Monaten Zucht haus und 100 Mark Geldstrafe. * Lim buch. Schwere Verfehlungen eines Elektrizi- tätswerkdireltors. Der Direktor oeS hiesigen städtischen Elektrizitätswerkes ist vor einiger Zeit in Schutzhaft ge nommen worden. Jetzt hat der Festgenommene, Direktor Munde, eingestcmden und diese- Geständnis auch durch leine Unterschirift erhärtet, dah er von Lieferanten de» Elektrizitätswerkes laufend Unterstützungen an Geld an genommen hat. ES wurde ihm auch nachgewiesen, dah er von einer Firma, die in den Jahren 1920/29 für rund 400000 Mark Lieferungen an das Werk hatte, etwa 3 Prozent dieser Summe erhalten hat. Ntunde hat auch weiterhin eingestanden, von einer anderen Firma zahl reiche elektrische Gevüte empfangen zu haben. Ein Kraft wagen Mundes, dessen Versicherung, Steuer und Betriebs stoff meist auS der Werkskasse bezahlt worden ist, konnte sichergestellt werden. Beschlagnahmt wurden Wetter 8000 Mark Barvermögen, das anfangs nach Leipzig verschoben worden war. Der Fall, der auch noch weitere Kreis« ziehen wird, ist der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Wetter« örtl, unü ULk. LsLrtLte» t» tu 1- BeUau, —
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