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WM WWUMN E MI öen «emmim. Dem Herrn Reichskanzler werden täglich von Bereinen, Verbänden und Gesellschaften usw. in ungeheurer Fülle wohl gemeinte Einladungen zu Versammlungen, Tagungen, Stif tungsfesten, Festessen und dergleichen übersandt. Bei der überaus starken Belastung des Herrn Reichskanzlers mit Amtsgeschästen ist es ihm nicht möglich, auch nur dem klein sten Teil dieser Einladungen Folge zu leisten. Ebensowenig ist die Reichskanzlei bei ihrem geringen Personalbestand in der Lage, alle Einladungen zu beantworten. Es wird daher dringend gebeten, von Einladungen an den Herrn Reichs» 'anzler freundlichst Abstand zu nehmen. Eens wartet aus Hitlers Rede Die Sitzung de« hanptausschuffe, der Abrüstungskon ferenz aus Donnerstag verschoben Der Präsident der Abrüstungskonseren;, Henderson, Hot ««geordnet, daß die für Montag vorgesehene Sitzung de, hauptausschusse, der Abrüstungskonferenz aus nächsten Don nerstag verschoben wird. Verschiedene Delegierte Hütten ihm, Henderson, mikge- teilt, dah sie in der vorgesehenen allgemeinen Aussprache zu nächst nicht endgültig zu den zur Debatte stehenden Aragen Stellung nehmen konnten angesichts der Tatsache, dah di« deutsche Regierung den Reichstag >u einer Sitzung einveru- fen habe, um dort eine wichtige Erklärung über die Abrü stungskonferenz abzugeben. Unter diesen Umständen sei er, Henderson, nach reiflicher Ueberlegung und nach Befragung de, Vizepräsidenten Politis sowie de, Generalberichterstat- ters Venesch zu dem Schluß gekommen, dah die für Montag vorgesehene Sitzung des Hauptausschusses zwecklos sei. Aus der von Henderson veröffentlichten Erklärung geht deutlich hervor, dah die Vertagung nicht auf Wunsch der deutschen, sondern anderer Delegationen stattfindet. Ra do lny erklärte Henderson ausdrücklich, daß die deutsche Delegation zu der Debatte am Montag bereit sei, und er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Konferenz während seiner kurzen Abwesenheit in Genf ihre Arbeit sortsetzeu werde. Henderson wir mit Nadolny derselben Meinung. Die für die Vertagung nunmehr angegebenen Gründe zeigen, welch große Bedeutung man aus der Abrüstungs konferenz der angekündigten außenpolitischen Erklärung oe, Reichskanzlers beimiht. Tatsächlich nimmt die Einberufung des Reichstags schon jetzt das Interesse der Konferenz völlig gefangen. Das Rätselraten über den mutmaßlichen Inhalt ist groß. Roch nie sah man hier in Genf einer deutschen Re gierungserklärung mit so groß-r Spannung ent gegen wie seht. Wie ün MW Morl mven«. Dresden. Der Eröffnungssitzung des neuen Säch sischen Landtages am Dienstag nachmittag 3 Uhr geht unter Borantritt einer Abteilung berittener Polizei die feierliche Einholung des Reichsstatthalters Mutschmann voraus, der vor dem Landtagsgcbäude die Ehrenkompagnie der Schutz polizei, der SA. und SS. abschreiten wird. Der ReichSstatt- haltcr wird dann vom Eröfsnungspräsidcntcn Dönicke empfangen werden, der ihn weiter begleitet. Es folgt dann die Vorstellung der Behörden. In der Zwischenzeit wird der Landtag eröffnet und der Präsident gewählt. Während der Rcichsstatthalter den Plenarsitzungssaal betritt, wird die Sitzung unterbrochen. Mutschmann nimmt sodann das Wort zu einer Ansprache an den neuen Landtag. Anschlie ssend erfolgt die Abgabe der Regierungserklärung durch den Ministerpräsidenten v. Kittinger. Nachdem -er Reichs statthalter das Landtagsgebäude verlassen hat, findet ein Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie statt. Es folgt dann der Rückmarsch nach dem Gaubüro. Ueber die Beteiligung der Reichswehr an der Feier ist noch nichts bestimmt. Die nächste Sitzung des Landtages wird am SS. Mai stattünden. Ans der Tagesordnung stehen Anträge ans Acndcrung der Verfassung und der Geschäftsordnung, die Wahl der Ausschüsse und das Ermächtigungsgesetz. Sie MW» öÄMMm Miolseii Wer SiiÄesWW und MldsreMW. * Dresden. Bom Stablbelm B.d.F. wird mitgeteilt: „Die heute (Sonntag) in Dresden abgehaltene Landestagung oller Führer des LV. Sachsen im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, bracht« dir feste Geschloffenbeit aller Führer und den Gedanken unerschütterlicher Treuegefolgschaft zur Führung des Bundes und zur Reichsregierung unter ihrem Führer Adolf Hitler zum Ausdruck". VrivatslSübig« »ach Berlin grlade» Dr. Schacht ans der Rückreise Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat mit dem Lloyd- dampfer „Europa" die Rückreise angetreten. Vor der Abreise übergab Dr. Schacht der Preffe em« Erklärung, in der es u. a. heißt: „Ich hatte Gelegenheit, die Bank- und WähungsprobleMe zu besprechen, die, weil sie Privatgläubiger betreffen, nicht Gegenstand von Besprechungen zwischen den Regierungen sein konnten. Das Problem, unseren ausländischen Privat schulden nachzukommen, liegt nicht in der möglichen Schwie rigkeit der Aufbringung durch die einzelnen Schuldner, son- d rn in der Schwierigkeit, den Transfer dieser Zahlungen durch Anschaffung der notwendigen Devisen zu bewerkstel- liqcn. Da alle nach Deutschland fließenden Devisen nach den gegenwärtigen Bestimmungen an die Reichsbank abge führt werden müssen, kann der Schuldner Devisen nur durch die Reichsbank erhalten. Vor zweieinhalb Jahren verfügte die Reichsbank über ungefähr 750 Millionen Dollar in Gold und Devisen, die teils aus dem Außenhandel, teils aus ande ren Quellen flammten. Seitdem habe« die deutschen Schuld ner 2,5 Milliarden RM in Gold und Devisen auf auswär- tme Schulden zurückgezahlt, wodurch die Gold- und Devisen reserve der Reichsbank auf eine außergewöhnlich niedrige Ziffer herabsank. Au« dem Reichsbankausweis ist zu erse- >en, daß diese Reserve von Woche zu Woche zurückgeht. Angesichts dieser Lage beabsichtige ich, die Vertreter der Inhaber deutscher Obligationen in den verschiedenen Ländern m ersuchen, sofort in Berlin zusammenzukommen, damit sie mit uns die Lage prüfen und erwägen, auf welchem Wege »an der augenblicklichen Lage am beste« gerecht werden kann.- Manner, von denen wir viel erhoffen. Sachsens neues Kabinett. Von links: Justizministcr Dr. Thierack, Arbeitsminister Dr. Schmidt, Finanzminister Kanrps, Ministerpräsident von Ktllingcr, Statthalter Mutschmann,' Volksbildungs ¬ minister Dr. Hartnacke, Innenminister Dr. Fritsch, Chef der Staatskanzlei Dr. Günther, WirtschastSminister Lenk, Mini sterialrat Wielisch. Sächsische vauecnkundaebung. „Wer Mr »Ml veuWM!"- velemms iier sWWeuvMm zur mlimim IWerW. Die sächsischen landwirtschaftlichen Organisationen traten am Sonntagmittag zum erstenmal nach ihrer Gleichschaltung und Zusammenfassung mit einer großen Kundgebung in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste in M e i ß e n an die Oef- fentlichkeit. Nach Begrüßungsworten des Präsidenten K ö r- n e r-Piskowitz, der gegenwärtig an der Spitze des gesamten agrarpolitischen Apparats in Sachsen steht, feierte der stell vertretende Vorsitzende des Sächsischen Landbundes, Land- tagsabgeordnetcr Schladebach, den mit dem Durchbruch der nationalen Revolution endlich verwirklichten organisato rischen Zusammenschluß der deutschen Landwirtschaft. Der Sächsische Landbund habe eine Umstellung und Umformung nicht nötig gehabt; denn an seiner nationalen Zuverlässigkeit habe bisher niemand zu zweifeln gewagt. Es lägen jetzt zwei große Aufgaben vor uns, einmal die Rettung des deutschen Bauern zur Erhaltung der Lebens grundlagen des deutschen Volkes, und zweitens die Rettung des deutschen Arbeiters durch einen Großangriff auf die Arbeitslosigkeit. Beide Aufgaben könnten nur auf dem Wege einer Gesundung der deutschen Landwirtschaft gelöst wer den. Denn ein Staat könne allenfalls ohne Großstädter, aber niemals ohne Bauern existieren, das eigene tägliche Brot könne nie durch einen industriellen Exportüberschuß ersetzt werden. Der Redner schloß mit dem Ausdruck des vollsten Vertrauens zur Führung des Volks- und Bauernkanzlers Adolf Hitler. Hierauf sprach der Führer des Iunglandbundes, Schu- m a n n-Zatschke, namens der jungen Generation. Bis vor kurzem sei der Sächsische Iunglandbund die einzige Jugend organisation im Reich gewesen. Seine Hauptaufgabe sei, die Bauernjugend zu wappnen für den schönen Beruf des deut schen Bauern und die Liebe zur Heimat und zur eigenen Scholle zu erhalten. Vor dem Kriege stellte das platte Land bereits 60 Prozent der Rekruten; heute stamme die geistige Führerschaft der Nation zu 55 Prozent vom Lande und aus den kleinen Städten. Die Aufgabe des Junglandbundes sei, nicht einen geschäftstüchtigen, sondern einen bodenverwurzel ten, Heimattreuen Iunabauern beranzuzieben. Dr. Winter von der Nachrichtenstelle der Staats kanzlei wies auf den grundlegenden Unterschied zwischen der aararpolitischen Auffassung der germanischen und der roma nischen Völker hin. Die Germanen hätten stets nur Boden erobert, um ihn selbst zu besiedeln und zu bebauen, während die alten Römer Land eroberten, um es durch Sklaven zu bebauen und den Ertrag des Landes zu genießen. Der Natio nalsozialismus stütze sich auf den altgermamschen Gedanken der Selbsthilfe und der Pflichterfüllung, auf den Grundsatz, daß man eine Sache ihrer selbst willen tun müsse, nicht um ein Geschäft daraus zu machen, denn Gemeinnutz gehe vor Eigennutz. Hierauf sprach der Direktor des Verbandes der landwirt schaftlichen Genossenschaften in Sachsen, Rösler. Heute gebe es in Sachsen über 600 landwirtschaftliche Genossenschaf ten, die die verschiedensten Aufgaben hätten. Ihre Grund lage sei als durchaus gesund zu bezeichnen, und dies gelte besonders auch von der Sächsischen Genossenschaftsbank. Der Redner stellte ein ehrliches und aufrichtiges Zusammenarbei ten mit dem neugegründeten Landhandelsbund in Sachsen in Aussicht. Vizepräsident Bennewitz von der Landwirtschafts kammer teilte mit, daß aus Ersparnisgründen die fünf Kreis direktionen in Sachsen verschwinden würden. Die Senkung der Beitragslasten sei von der nationalsozialistischen Fraktion in der Landwirtschaftskammer energisch in Angriff genom men worden und werde weiter im Auge behalten. Rolegderg über leine London-Reise Alfred Rosenberg ist Sonntagoormittag nach Berlin ab gereist. Bei seiner Abfahrt kam es zu Kundgebungen auf dem Bahnsteig. Nachdem Rosenberg im Zug Platz genommen hatte, erging sich eine Anzahl Personen in feindseligen Rusen auf die neue Regierung in Deutschland. Ein Mann, der eine rote Fahne schwenkte, wurde von der Polizei vom Bahnhöf entfernt. Die Rufe erneuerten sich, als der Zug sich in Be wegung setzte. Vor der Abreise erklärte Rosenberg, daß er mit dem Ergebnis feiner Besprechungen zufrieden lei. Auf die Frage, Zusammenfassend erklärte zum Schluß Präsident Kör ner: Das Neben- und Durcheinander der landwirtschaft lichen Organisationen höre jetzt auf. Ihre vier Säulen, näm lich der Sächsische Landbund, der Junglandbund, das Genas- senschaftswesen und die Landwirtschaftskammer seien jetzt unter seiner Leitung in einer Hand vereinigt. Wo sich die Aufgabengebiete dieser vier Organisationen überschnitten, müsse in Zukunft eine Neuregelung Platz greifen. Die Haupt aufgabe, den Bauernstand zum Sturm gegen das Weimarer System zu organisieren, sei jetzt weggesallen. In Zukunft gelte es, die Stellung der neuen nationalen Regierung zu stützen und zu untermauern, wenn es sein muß, auf dem Wege der Zwangsinnung. Die Kundgebung schloß mit dem gemeinsam gesungenen Deutschland, und Horst-Wessel-Lied. An den Reichspräsiden ten von Hindenburg, Reichskanzler Hitler und den Reichs bauernführer Walter Darre wurden Begrüßungstelegramme abgesandt. MlrelellWnz der WOMMer. Der Sächsiscl)e Junglandbund hielt m Dresden eine stark besuchte Vertreterversammlung ab. Landesvorsitzender Schu- man n-Zatzschke hielt eine kurze Begrüßungsansprache, wor auf Major a. D. Boetz einen Rückblick über die Iungland- bundbewegung in den letzten zehn Jahren gab. Landesoorsitzender Schumann brachte dann zwei Tele gramme zur Verlesung, die an Reichskanzler Adolf Hitler und den Führer der Landwirtschaft, Walter Darre, gerichtet waren, und in denen beiden die treue Mitarbeit des säct)- sischen Junglandbundes an ihren großen Zielen zugesichert wird. In den Bundesvorstand zugewählt wurde die Bundes schwester Ida Binder-Löbau. Einstimmig faßte die Ver sammlung eine Entschließung, dem Reichsvertrctertag die Wiederwahl Arno Schlimperts-Lauenheim zum Führer des Reichsjunglandbundes dringend zu empfehlen. Präsident Körner überbrachte die Grüße des Säch sischen Landbundes; die Zusammenarbeit zwischen Landbund und Junglandbund werde sich in Zukunft noch enger als bisher gestalten. Vor allen Dingen werde er aber dafür sorgen, daß in Zukunft die gesamte bäuerliche Jugend im Iunglandbund zusammengeschlossen werde. Landesgeschäftsführer Albert sprach über wahres Führertum. Es gelte für den Iunglandbund, sich auch im eigenen Kreis von dem „Schwindel der Mehrheit" und den parlamentarischen Abstimmungen freizumachen. Der Präsident des Reichslandbundes, Gutsbesitzer Meinberg, wies in seinem Vortrag darauf hin, daß der Liberalismus in der Landwirtschaft nur einen Teil der Volks- wirtschaft habe sehen wollen. Heute aber wüßten wir, daß die Landwirtschaft jenseits aller Rentabilität steht, dah die Landwirschaft nicht ein Teil, sondern die Grundlage jeder Volkswirtschaft überhaupt ist. Es dürfe in Zukunft keine privatkapitalistische Ausbeutung des deutschen Bauern und des deutschen Arbeiters mehr geben. Eine gewaltige Aufgabe sei zu lösen, und cs würde auch an Rückschlägen nicht fehlen, aber es müsse gelingen, das Dritte Reich des deutschen Bau erntums zu errichten und die Bauernbataillone des Land bundes seien berufen, diesen Kampf in erster Front mitzu kämpfen. — Die Ausführungen Meinbergs fanden den leb haften Beifall der Versammlung, die das Horst-Wessel-Lied und das Deutschlandlied sang. ob er gesunden habe, daß das britische Volk der neuen Regie- rung in Deutschland sympathisch gegenüberstehe, erklärte Rosenberg, die Ansichten seien je nach den Personen, mit denen er gesprochen habe, verschieden gewesen. Diejenigen Dinge, die man in Deutschland nach vierzehnjährigem Kampf als selbstverständlich und bedeutsam erkannt habe, seien m ihrer vollen Tragweite in England nicht gewürdigt worden, wohl wegen der Verschiedenheit der politischen, wirtschaft lichen uno geographischen Voraussetzungen. Er hoffe jedoch, daß bei genauerer Kenntnis der Entwiclnmg^mien der deut schen Revolution Deutschland auch in Großüvikumien wach sendes Verständnis finden werd«.