Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1932

• Erscheinungsdatum: 1932-06-25
• Sprache: Deutsch
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• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206253
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• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320625
• Sammlungen: LDP: Zeitungen
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: Zeitungen
• Strukturtyp: Ausgabe

85. Jahr«. F. Beilage ;nm Riesaer Tageblatt. Sonnave«», 25. Jani 1S32, abends. Rundfunk. Wachengrogkam« R»»tzs»nl»rogra«m stir Sonntag, 26. San» L «ipzt g-D r « » d, n 6,00 Funkaymnastik; 6,18 Frühkonzert; 7,18 Morgenmusik »om 111. Bezirk der Leipziger Eausänaerbundes; 8,18 Landwirt- schaftsfunk: Zwischenfruchtbau: 8,45 Orgelkonzert auf der Sil- bermannorgel der St. Georgenkirche zu Rötha: g,15 Morgenfeier; >0,48 Ebn Vortrag über Thüringen; 11,15 Einführung in die Kantate zum 5. Eontag nach „Trinitatis" um 11L0'Siehe, ich will viel Fischer aussenden", von Johann Sebastian Bach; 12,15 Mittagsvonzert; 14,26 Winke für di« Landwirtschaft; 14,36 Spra chenfunk: Esperanto; 15,66 Der Plauener Volkschor singt; 15,36 Lin mulUaltscher Querschnitt durch das heutige Mexiko' 16,16 Hausmusik für Violine und Klavier; 16,45 Das deutsche Derby; llebertraming von Hamburg; 17,66 Chorkonzert; Uebertragung oon der Jlgonkampsbahn Dresden anläßlich des deutschen Lieder tage»; 17,48 Einführung in folgende Sendung: 18,06 1. Tag: Di» Walküre"; ein Luhnenfestwiel von Richard Wagner; Ue bertragung aus der Staatsoper Dresden; 19L6 Heinrich Seidel zum Gedächtnis; 19,26 Sportberichte auf Schallplatten, Aus schnitte au» dem Lückendorfer Bergrennen; 19,56 Blick in die Zeit 26,66 Orchesterkonzert; 22,08 Nachrichtendienst; anschließend Tar.^- »rusik. «leichbleibend» Lagrssolge: 7,18 Schallplattenkonzert mit Werbenachrichten; 9,36 Wirt schaftsnachrichten, anschließend Wetterdienst. Vertehrsfunk und Tagesprogramm sowie: Was die Zeitung bringt; 11,00 Werbe- aachrichten außerhalb des Programms; 13,06 Presse- und Bör senbericht. Wetterdienst, Wasserstandsmeldungen und Zeitangabe; 15,35 Wirtschaftsnachrrchten; 17,36 Wettervoraussage; 17,56 Wirtschaftsnachrichten. Slundsunkprogramm für Montag, 27. Juni Letpzi g-D resden 6,06 Funkgymnastik; 6,15 Frühkonzert; 16,15 „Kreuzzug der Kinder" ein Lehrspiel; 12,06 Joseph Haydn; 14 06 Theaternach mittag für Erwerbslose: 14,15 Ernst Frieböse liest seine Erzäh lung: „Vision hinter Stäben"; 15 00 Frauenfunk: Christine Vul- pius; 16,00 Künstlernachwuchs; 18 00 Stunde der Neuerscheinun gen: „Neue Jugend"; 18,36 Weltliteratur in Lebensläufen: Jo seph Hergesheimer; 19,00 Volksmusik: Voigtscher Zitherverein Leipzig; 19,30 Auf Alexander des Großen Spuren durch die Li bysche Wüste zum Ammonsorakel; 20,46 Beucht über die Urauf führung im Naturtheater aus den Ereisensteinen; 21,00 „Unrecht in Kalifornien", ein Hörspiel von Wolfram Brockmeier; 22,05 Nachrichtendienst; anschließend Johann Christian Vach. Rundsunkprogramm für Dienstag, 28. Juni Leipzt g-D r » » den 6,00 Funkgymnastik; 615 Frühkonzert; 7,15 Schallplatten konzert aus Liebenstein (Thüringen) ; 16 00 Eröffnungsfeier des europäischen Nationalitäten-Kongreües; Uebertragung v. Wien; 12,00 Liederstunde; 14,00 Erwerbslosenberatung; 16,00 Mittel deutsche Denkmalpflege; 16,30 Nachmittagskonzert; 18,00 Wie geht man in die Berge? >8,30 Sprachensunk: Französisch: 19,00 Volkskunde als Eegenwartswissenschaft; 19,30 Blasmusik; die Bergkapelle Borna; 20,40 Gesänge in Einsamkeit; 21,10 Tages fragen der Wirtschaft: 22,26 Nachrichtendienst; anschließend das Leipziger Streichtrio spielt. Slundsunkprogramm für Mittwoch, LS. Juni Letpzi g-D resden 6,66 Funkgymnastik' 6,15 Frühkonzert; 8,15 Dienst der Haus frau: Einiges über Kochgeschirre: 10 10 Schmfunk: Bei den afri kanischen Riesen, Erlebnisse im Lande der Watusio; 12,00 Mit tagskonzert: 14,00 Erwerbslosenfunk: Wir bauen uns ein Rund- funkgerat; 15,00 Funkbericht aus Wehlen a. Elbe; 16,00 Für die Jugend: „Der Spielmann und die Tänzerin im Wasserfall"; Konzert, dazwischen liest Hertha Viwel-Voll zwei Geschichten für die Klemeren; 18,10 Sein und Sollen in den letzten pädagogi schen Neuerscheinungen; 18,30 Sprachenfunk: Italienisch; 18,55 Was erwarten Sie vom Olympia? Walther Schneider spricht mit dem Leipziger Meisterjchwimmer Herbert Heinrich; 19,05 Hypothekenbanken und Bausparkassen; 19,30 Unterhaltungskon zert; 20,45 Blick in di« Zeit: 21,00 „Der Wettlauf mit dem Schatten", Schauspiel in drei Aufzügen von Wilhelm von Scholz, 12,15 Nachrichtendienst; anschließend Unterhaltungsmusik Slundsunkprogramm für Donnerstag, 30. Juni Letpzi g-D r » » den kl,06 Funtgymnastik; kt15 Frühkonzert; 9,66 Gemeinschafts programm der deutschen Schulfunksender: In einer kölnischen Altbier-Brauerei; 12,00 Opernduette und Ensembles; 14,00 Versicherung oder Fürsorge für die Arbeitslosen? 16,06 Nach mittagskonzert' 18,00 Hygienefunk: Hautbräunung und Som mersprossen; 18,30 Sprachenfunk: Spanisch; 18,56 Arbeiterfrei zeiten: 19^0 Einführung in die folgende Sendung 20,00 „Sin fonie der Tausend" von Gustav Mahler; 22,05 Nachrichtendienst; Funkstille. »undkunkprogramm für Freitag, 1. Juli Leipzt g-D r » » den 6,06 Funkgymnastik, 6,15 Frühkonzert; 12,66 Johann Strauß- Konzert; 15,15 Dienst der Landfrau: Hühner-Rassen für die Wtrtschaftsgeflügelzucht; 16,06 Der Sternenhimmel im Juli; 16,30 Da» Leipziger Sinfonieorchester; 17,30 Wissenschaftliche Um schau: „Kulturen im Osten"; 18 25 Sprachensunk: Englisch: 18K6 Eegenwartslexikon: 19,60 Das menschliche Lachen; 19,30 Unter haltungskonzert; 21,10 „Von Spitzeln und Detektiven", ein Hör spiel; 22,10 Nachrichtendienst: anschließend Collegium mustcum. Slundsunkprogramm für Sonnabend, 2. Jul» L »tpzt g-D rr » den 6,00 Funkgvmnastik; 615 Frühkonzert; 12,00 Opern-Ouver- türen und -Vorspiele; 14,30 Kinderstunbe: Spielen und Basteln; 15,15 Funkschach; 16,00 Funkberatuna; 16,30 Photosunk; 17.60 Nachmittagskonzert, 18.30 Deutsch: Richtige und falsche Mehr zahlbildung; 18,56 Bericht von der Tagung de» Reichsstädtebun des in Dresden; 19,00 Einführung in die Vortragsreihe „Das Weltall wird erforscht"; 19,30 Reinhold Becker-Stunde; 20,00 Alte und neue Tänze; 22,05 Nachrichtendienst; anschließend Tanz musik. korngsprei» 2,— KM. okv» Austellgskilbr. öl« AustsIIuvg ös« liissser ligsblatt», kür H»»l> Müveoksv. auf das tu alle» Schichte» der Einwohnerschaft »o« Ries« und Umgegend gern gelesene Riesaer Tageblatt »nm Bezug nehme« jederzeit «»tgege» kiir Altbirschstein: Hugo Rühle, Boritz Bahra: Hugo Riihle, Boritz. Bloßwitz: W. Naujoks, Seerhausen 17 Bobersen: Frau E. Vogel, Bobersen Nr. 72 Boritz: Hugo Rühle, Boritz Canitz: O. Thiele, Gröba, Oschatzer Straße 19 Glaubitz: Frau Helle Nr. 6 Gohlis: E. Kühne, Nr. 57 Groptitz: W. Naujoks, Seerhausen 17 Gröba: A. Haubold, Strehlaer Str. 17 - M. Heidenreich, Alleestr. 4 „ A. Riedel, Oschatzer Str. 2 „ Frau Kulke, Kirchstr. 19 Grödel: O Vetter, Gröbel Nr. 1 Heyda: Frau H. Horst, Heyda, Nr. 42 Jahnishausen-Böhlen: Frau TrtmuS, Nickritz Nr. 21o Kalbitz: Frau Müller, Seerhausen Nr. 18<i Kobeln: A. Dietze, Kobeln Nr. 18 Langenbcrg: Otto Scheuer. Bäckermeister Leutewitz bei Riesa: Willi Herrmann, Leutewitz Nr. 17g. Mautitz: W. Naujoks, Seerhausen 17 Mehltheuer: Rich. Gruhle, Mehltheuer Nr. 59 Mergendors: L. Schumann, Poppis 13 Merzdorf: O. Thiele, Gröba, Oschatzer Str. 19 Moritz: K. Vetter, Grödel Nr. 1 Nickritz: Frau TrimuS, Nickritz Nr. 21o Nünchritz: Marte Thränitz, Wiesentorstr. 6 Oelsitz: M. Schwarze, Nr. 41 Pahrenz: A. Dietze, Kobeln Nr. 18 Pausitz: M. Schwarze, Oelsitz Nr. 4l Poppitz bei Riesa: L. Schumann, Nr. 13 Prausitz: Frau Trimus, Nickritz Nr. 21o Riesa: Alle ZeitungSträger und zur Vermittlung em diese die Tageblatt-Geschäftsstelle Goethesir. 59 (Telefon Nr. 20f Röderau: M. Schöne, Grunbstr. 16 Sageritz: Frau Helle. Glaubitz Nr. 6 Seerhausen: Frau Müller, Seerhausen Nr. 18<i Weida (Alt«f: Fr. Kluge, Lange Str. 115 Weida sNea-j: F. Pöge, Lange Str. 26 Zeithain-Dorf: S. Sandholz, Teichstr. 13 Zeithain-Lager: Richard Schönitz, Buchhändler Lounlag, 26. Juni. Berlin — Stettin — Magdeburg. 6.06: Funk-Bymnastik. — Anschließend aus Bremen: Norag Frühkonzert aus dem Freihafen. — 8.00: Mitteilungen und prak tische Wink« für den Landwirt. — Anschließend: Wochenrückblick auf di« Marktlage. — 8.20: Hausfrau und Landwirt. — 8.55: Morgenfeier. Uebertragung de» Stundenglockenspiel» der Pots damer Garnisonkirche. — Anschließend: Uebertragung de» Glocken geläut, d»s Berliner Doms. — 10.05: Wettervorhersage. — 10.45: Au» dem Schloßpark Oranienburg: Bon der 700-Jahrseier der Stadt Oranienburg. — 11.30: Aus Leipzig: Kantate zum 5. Sonn- tag nach „Trinitatis". „Siehe, ich will viel Fischer aussenden", von Johann Sebastian Bach. — 12.05: Junge Lyrik. — 12.18: Au, Leipzig: Mittagskonzert. Leipziger Sinfonie-Orchester. — 14.00: Llternstunde. Da, Elternhaus al, Psleastätt« unserer Iu- gend." — 14.30: Thormusik. 1. Mannerchöre. Arnold Ebelscher a capella Chor und Schöneberger Liedertasel. — 15.00: Gastspiel der Funkgemeinschast engagementsloser Schauspieler der Bühnen- genossenschasü „Pjotr", von Klabund. — 15.50: Aus dem Zoolo gischen Garten: Konzert. Musikkorps des 3. Batl. 9. Preuß. Jnf.- Regts. — Als Einlage um 16.45: Aus Hamburg-Horn:, Da, Deutsche Derby. — 17.56: Au» dem Naturtheater Volkspark Jungsernheid«: Sinatrcfsen 1932. — 18.20: Quedlinburg. Ein drücke au» einer uralten Stadt. — 18.50: Franz Schubert. Sonate G-dur, op. 78. Johannes Strauß, Flügel. — 19.25: Hans Nüch tern liest au, eigenen Werken. — 19.50: Sportnachrichten. — 20.00: „Surcous", der Freibeuter. Komische Oper in einem Vor spiel und drei Akten von Robert Planquette. — Während einer Pause: Tages- und Sportnachrichten. — Anschließend: Zeitansage usw. — Danach bis 0.30: Tanzmusik der Kapelle Gerhard Hoff mann ^Snigswusterhausen. 6.00—8.55: Berliner Programm. — 10.00: Aus Kufsteln: Konzert aus der Heldenorgel. Fritz Heitmann, Berlin. — 10.45: Aus Leipzig: Thüringen. — 11.30: Berliner Programm. — 12.05: Zehn Minuten Lyrik. — 12.15—14.00: Berliner Programm. — 14.30: Aus dem großen Jahrhundert deutscher Prosa: Eichendorfs und Annette von Droste-Hülshofs. — 15.00: Stund« des Landes. Aegyptische Bauernhochzeit. — 15.30: Junge Generation spricht. — 16.15: Aus der Ausstellungshalle, Gelsenkirchen: Ausschnitt au» der Veranstaltung ,Z0 Jahre evangelische Arbeitervereine." — 16.30: Berliner Programm. — 18.00: Lu» der Staatsoper, Dres den: „Die Walküre", I.Akt, von Richard Wagner. — 19.00: Aliee Fliegel liest eigene Dichtungen. — 19.30: Aus Stuttgart: Dämmer schoppen bei Lutter und Wegner. Eine Hörfolge om E. T. A. Hoff mann von Curt Berendt. — Anschließend: Berliner Programm. Mcmtag, 27. Juni. Berlin — Stettin — Magdeburg. 6.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend bi, 8.18: «kn» Breslau: Frühkonzert. Orchester erwerbsloser Berufrmusiker. — 11.30: Aus Hannover: Schloßkonzert. Sinfonie-Orchester des Deut schen Musiker-Verbandes. — AI» Einlage gegen 12.30: Wetter meldungen. — 14.00: Bekannte Schlager von gestern und heut. (Schallplatten.) — 15.20: Aus Arbeit und Leben. Die Zeitung im Leben der Gegenwart. — 15.45: Vorbereitungen zur Relle. — 16.05: Moderne Feuerbestattung. — 16 30: Lieder. Mary Wurm- Meisenberg, Sopran: Am Flügel: Joseph Stahl. — 16.45: Chopin. Sonate b-moll op. 35. Hellmut Baerwald, Flüael. — 17.10: Rus sisch« Gesänge. Artur Forwerk, Baß. Am Flügel: Joseph Stahl. — 17.30: Jugendstunde: Ferienfahrten im Boot. — I7L0: von der bildenden Kunst. — 18.00: Ausschnitt au» der 700-Jobrfei«r der Stadt Oranienburg. — 18.30: Aus dem Tost Berlin: Unter haltung»- und Tonz-Mustk. Kapellen: Bsla Earkizi und Adolf Ginsburg. — 18.55: Die Funk-Stunde teilt mit... — 19.00: Stimme zum Tag. — 19.10: Aus dem Cafe Berlin: Fortsetzung der Unterhaltung?» und Tanz-Musik. — 19.25: Hans Friedrich Blunck liest eigene Dichtungen. — 19.50: Kammerorckester-Konzert. — 20.35: Grenzberichte. — 20.55: Aus dem Konzertsaal der Hoch schule für Musik: Konzert aus Anlaß des W. Geburtstages von Corl Thiel. — 21.10: Aus Frankfurt a. M.: Lormundschoftssache Gerd Junker. Ein Hörspiel von Auditor. — 22.30: Zeitansage usw. — Danach bis 0.30: Aus dem Europa-Garten: Tanzmusik der Kapelle Adalbert Lutter. Köuigswusterhausen. 8.45: Wetterbericht. — 6.06: Funk-Gymnast». — 6.18: Wie- derholung des Wetterberichtes. — Anschließend bi, 8.00: Früh konzert. — 9.30: Alle Tage Ferien. — 10.00: Reuest« Nachrichten. — 10.10: Schulfunk: Ein« Fahrt « di« Dobrudscha. — 12.00: Wetterbericht. — Anschließend: Schallplattenkonzert. — Anschlie ßend: Wiederholung des Wetterberichtes. — 13.35: Neueste Nach richten. — 14.00: Konzert. — 15.00: Kinderstunbe. Rio und das Preisaueschreiben. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.40: Stund« für di« reisere Jugend. Jack London. — 16.00: Pädago gischer Funk. Führerpersönlichkeilen im Unterricht. — 16.30: Uebertragung des Nachmittagskonzertes Berlin. — 17.30: Die Kunst des Tierausftopfens. — 18.00: Musizieren mit unsichtbaren Partnern. — 18.30: Spanisch für Anfänger. — 18.55: Wetter bericht. — 19.00: Aktuelle Slunde. — 19.20: Stunde de» Land wirt». Die Bienenzucht im Dienste der Landwirtschaft. — 19.35: Die geistige Situation der Zeit. — Anschließend: Wiederholung des Wetterberichtes. — 20.00: Aus Hilversum: Niederländisches Europa-Konzert des PHUHarmon. Orchesters der VARA. — An schließend: Berliner Programm. DrMer SireiWt. Eine eigenartige Kleinkunst. tsb. Dresden. In Dresden besteht die Ortsgruppe einer Vereinigung, die über ganz Deutschland ihre Netze gezogen hat und «ine besondere Art von Kleinkunst mit histo rischen und kulturhistorischen Interessen unterhält. Sie nennt sich mit dem Namen der klassischen Vertreterin der Weltgeschichte, der Muse Klio, und ihre Mitglieder stehen, wie die Schwester der Musen, mit der Kunst in engster Be ziehung. Es ist der Bund der Zinnfiguren-Sammler. Wer denkt bei diesem Namen nicht an Spielzeug? Schachteln voll Soldaten, bunt und glänzend bemalt, mit denen unsere Väter und Brüder einst leidenschaftlich gern spielten? Dies aber, was die Zinnfiguren-Sammler betrei ben, ist kein Kinderspiel, es ist eine Arbeit, ebenso künstlich, wie künstlerisch, und erfordert ernstes Studium, geschickte Hand, künstlerische Begabung. Maler von Ruf und Rang stehen in ihrem Sold. Bastler im besten Sinne des Wortes, nimmt solch ein Sammler irgend ein Thema, meist aus der Weltgeschichte, eine Schlacht, eine historische berühmte Begebenheit oder irgend ein anderes Motiv. Der Künstler entwirft die Figu ren und fertigt doppelseitig die Zeichnung an, die genau passen muß. Diese bekommt der Graveur, der danach in Schiefer die Gießform herstellt. Man kann es sich kaum vvrstellen, wie genau und sein solche Formen gearbeitet sein müssen. An einer Seite befindet sich das Gießloch und nach allen Richtungen müssen kleine Lnftkanäle gestochen werden, damit die Zinnlegierung in alle Ecken und Winkel gelangen kann. Dann tritt der Künstler wieder in Aktion. Er lötet um, setzt hier an, feilt dort weg, bis die Stellung lebendig und naturwahr heranskommt, und bemalt endlich mit matter Oclfarbe. Wohl gibt es auch Fabriken in Deutschland, die allerlei künstlerische Zinnfiguren in Serien und einzeln Herstellen, doch reichen diese nicht an die Arbeiten eines LvezialkürütlerS berar». Sind die Figuren fertig, so entsteht das Diorama. In einem Kasten wird der gemalte Hintergrund ausgestellt, der Boden je nach Bedarf mit Sand, gefärbten Sägespänen ober, falls Wasser vorgetäufcht werben soll, mit einer besonderen Masse belegt. Bauwerke, Bäume beleben plastisch das Bild, und endlich werden die Figuren io gestellt, wie cs die her- zustellcnde Begebenheit erfordert. Hierzu kommt nun künstlerisches Empfinden des einzel nen zur Geltung, und wahre Museumstücke der Kleinkunst sind aus stiller Werkstatt ans Tageslicht gekommen. Museumstücke! Im Landcsmuscum für Sächsische Volks kunst in Dresden-Neustadt stehen täglich die Beschauer be wundernd vor einigen solchen Werken, von Liebhabern ge schaffen. Da sieht man die Geschichte des Reinicke Fuchs nach den Bildern Moritz von Schwinds, als Triptichän dargestellt. Da ist unser Schloßhof naturgetreu gemalt, in dessen Innen raum die Schweizer Garde Augusts des Starken gerade auf gezogen ist. Sonnig wirkt das plastische Bild, sogar der Schlagschatten des Gebäudes auf den Hellen Fließen ist nicht vergessen. Dann eine Falkenjagd zur Zeit Johann Georgs des Bärtigen, in die Landschaft der Dresdner Heide gestellt. Ein erzgebirgisches Dorf im Winter. Das alte Zollein nehmerhäuschen an -er Bautzner Chaussee um 1810. Ferner ein reizendes Diorama, wiederum in Form eines Tripti chons, die Lausitzer Osterreitcr vor einem stattlichen Bauern gehöft mit allem Drum und Dran dieser originellen Volks sitte. Intim, mit voller Genauigkeit ist der Brand des Kaditzcr Kirchturms dargestellt. Hier hat ein Feuerwehr hauptmann, der den Brand geleitet, mit vieler Liebe sein Erleben künstlerisch sestgelegt, Kirche und Pfarrhaus, die alte Mauer, die tausendjährige Linde und jede» Grabmal sind zu sehen und die Figuren in der Aufgeregtheit des Ereignisses. Sieht man hier mehr kulturhistorische Bilder und Er eignisse, so hat das Armee-Museum in Neustadt Schlachten bilder derselben Kunst aufzuweisen. Hier muß natürlich ganz genau gearbeitet werden, jede Montur, jede Fahne in den gegebenen Formen und Farben des Regimentes und der Zeit. Die meisten und seltensten Stücke jedoch befinden sich in Privatbesitz. Da gibt cs einen Sammler, der nur Bilder ans der sächsischen Geschichte baut, ein anderer nur solche aus dem Leben und den Taten Friedrichs des Großen. Ein dritter baut Dioramen aus Dresdens Vergangenheit nm 1818, ein anderer wieder Begebenheiten ans der Geschichte des Gerichtswesens, Verurteilungen, Hinrichtungen. Samm ler untereinander kennen meistens solche wertvolle Dar ¬ stellungen. Da gibt es ein Diorama, das die Karrcnsträs- linge in Hamburg nm das 15. Jahrhundert lebendig wicder- gibt. Sie waren je nach Zahl ihrer bereits abgedientcn Strafiahre mit ebensoviel Glöckchen behangen und mußten den Müll aus den Straßen znsammenholen. Ein malerisches Rundbild ist ferner das Duell im Nymphenbad zur Zeit Augusts des Starken. Darstellungen der Schlachten bei Weißenfels mit Friedrich dem Großen und Lendlitz, vom Finkcnfang bei Mayen nnd andere, eine Karawane in der Wüste mit Arabern und beladenen Kamelen, eine Vlisscl- jagb, ein Heerlager im Dreißigjährigen Krieg, Häuser, Kirchen, Wald und Dörfer, das alles ist im kleinen Maßstab künstlerisch und historisch genau in jedem einzelnen Stück gearbeitet. So ist die Sänfte Wallensteins ein Meisterwerk der Gießtechnik. Spezialisten gibt cS im Gcländcbaii, in der Architektur wieder andere, die alle Liebe nnd Genauigkeit den Zinnfiguren selbst zukommcn lasten. Man glaubt es kaum, daß noch in unserer schnellebigen, aller intimen Beschäftigung abholden Zeit mit so viel Idealismus in dieser Kleinkunst gearbeitet wird. Oder wirkt sich hier gerade der Gegensatz doppelt stark ans? Wer Mitglieder der „Klio" kennt, weiß, mit welchem Eifer und welcher Freude sie an die selbstgestellten Ausgaben Heran gehen, sei cs beim Verfertigen, Entwerfen oder auch ni>' beim Gruppieren der Figuren. Regina Berthold.