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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-25
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1932
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kMliiMttllkl jür Sonntag, -en 26. Junt 1932. s. Sonntag «. TrivitattS. Im Gchmelztiegel? Jeremia spricht einmal über sein Volk daS unheimltche Wort: „Der BlaSbalg ist verbrannt, bas Blei verschwindet; das Schmelzen ist umsonst, denn -as Böse ist nicht davon geschieden" <Jer. 6,29). Ein Wort über uns? Frank Thieß schreibt in seinem Buch „Wiedergeburt der Liebe": „Das schöne Wort vom „Uebergang" beginnt zu nehmend nervös zu machen, wir beginnen zu ahnen, daß uns ein organischer Prozeß der Geschichte erfaßt hat". Legt sich nicht immer gewisser auf uns die Erkenntnis, daß die Geschichte unserer Zeit mehr ist als ein mehr oder minder zufälliges Aneinander von politischen und wirtschaftlichen Konstellationen? Eine unheimliche Zielstrebigkeit ist alledem inne, was Mer Krieg und Revolution und Wirtschaftskrise hin bis in diese Tage geschah. Unheimlich, weil immer mehr bricht, weil es eine Zielstrebigkeit zum Tode zu sein scheint. Ein Schmelzprozeß, der immer weiter greift, der unheimlich weit greift. Wie ost dachten wir, seht sind wir durch, und immer noch ist der unheimliche Schmelzer am Werk. Kein Zweifel mehr: Hier soll etwas vergehen! Und wer diesen Schmelzprozeß mit den Augen des Glaubens steht, wer begreift, daß sich hier ein biblisches Ge schehen vollzieht, der erkennt, daß mehr eingeschmolzen wird als bloß ein System und daß dieser furchtbare Prozeß nicht eher zur Ruhe kommen wird, als bis die allerletzte Grund haltung, d. h. die religiöse Grundhaltung des Menschen umgeschmolzen ist. DaS gelang noch nicht. Wir selbst sperrten uns da gegen. Man will noch immer nicht sehen, daß der Dreh punkt dieser unheimlichen Geschichte, die über uns gekom men ist, unser Grundvcrhältnis zu Gott ist, — nicht das zum Volk, nicht das zum Mitmenschen, sondern das zu Gott! An diesem Punkte ist der gewaltige Schmelzprozeß biolang noch umsonst gewesen. Die Opfer, die er gefordert hat, immer noch umsonst geopfert. Wann endlich werden wir cinsehcn, was nottut? Wann wirst du es cinsehcn? Lk. MtlrilWkil m »kl Sitzung lies Rules »er Stutzt Ries«. Der Rat der Stadt Riesa hat in seiner Kollegialsitzung vom 23. Juni 1932 folgendes beschlossen: 1- Die Reparatur des Kessels im Stadtkrankenhausc hat eine Mehrausgabe von 8-13.30 verursacht. Dieser Betrag wird nachverwilligt. 2. Die Berpflegkosten im Stadtkrankenhause sollen ab 1. Juli 1932 um weitere 5 Prozent gesenkt wer den. Tie Zustimmung der Kreishauptmannschaft hierzu soll noch cingeholt werden. L. Dem Beschlüsse der Stadtverordneten wegen vor sorglicher Kündigung der Verträge mit der Mol kereigenossenschaft stimmt der Rat mit Mehrheit zu. Zu Punkt 1 ist noch die Zustimmung der Stadt verordneten erforderlich. Hierüber wurden noch 31 Punkte beraten. FillMSk I» SM«. Die Freie Bereinigung für Fundpflege in Sachsen hielt in Riesa ihre erste Hauptversammlung ab. Die Ver einigung hat -as Ziel, in: Sinne des Denkmalschutzes nach gemeinsamen Richtlinien die Fundpflegc an -en Boden altertümern im öffentlichen Interesse dnrchzuführen. Sic ist ein Zusammenschluß aller in diesem Sinne arbeitenden Privatpersonen und SammlungSlcitcr. R. Moschkau, Leip zig, sprach über die Fundpflegc im Leipziger Land, wie sie sich in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat. Dr. W. Frcnzel, Baiitzcn, konnte aus der Fülle der reichen Erfah rungen in der Obcrlausitz als einem wohlorganisiertcn Landesteil berichten. Vor allem wurde eine Entschließung angenommen, die den zuständigen Ministerien zügelten wird. Diese beschäftigt sich mit den Aufgaben nnd Wünschen der Vereinigung, die eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den staatlichen Einrichtungen erhofft. Eine Karte von Sachsen zeigt die Pflcgcrgcbictc, wie sie in den letzten 30 Jahren organisch entstanden sind. A. Mirtschin, Riesa, führte in dem erstaunlich reichhal tigen Heimatmuseum Riesa, das ein Sammelbecken der Funde im mittleren Nordsachscn darstellt. Mirtschin über reichte den Teilnehmern zugleich eine gedruckte Gabe, den Fundbericht über den neuesten einzigartigen Verwahrfund der älteren Bronzezeit, der in Nödcrau in einem Tongcfäß geborgen wurde: bronzene und goldene Schmuckstücke, ein Dolch und eine Bernsteinkette N700 vor Ehr. Geb.). Die Exkursion hatte einige Burgwälle an der Elbe zum Ziele. Unter Führung von Dr. W. Radig, Dresden, be trachtete der Kreis aller im Lande tätigen BorgeschichtS- sreunde den slawischen Ringwall von Leckwitz, der aus einer ovalen Obcrburg und einer sich halbkreisförmig anlehnen den Niederburg besteht. Nach Würdigung der uralten Elb- surt bei Merschwitz besuchten die Teilnehmer den im Walde verborgenen Ningwall bei Alt-Hirschstein, der zur Deckung der Furt über dem Slbwcrdcr angelegt sein mag. Eine Wanderung durch den Schloßpark und die Betrachtung der Lage nnd Form des ausragenben Schlosses Hirschstein bil deten den Abschluß der Tagung, die zahlreiche Vertreter aus allen sächsischen Landesteilen mit vorgeschichtlichen Sied lungsgebieten zu fruchtbarem Austausch zusammengeführt hatte. Dr. R. Lertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 24. Juni 19S2. —'Wettervorhersage für den 26. Juni 1 SS2 Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweilig lebhafte Wind« aus West bi« Nord, meist schwach bewölkt, örtlich Nebel, zeitweise Niederschläge. —* Daten für den 26. nnd 27. Juni 1S32. Sonnennusgana 2,45 (3,45) Udr. Sonnrnuutergana 20,20 (20,20) Uhr. Mondansgaug 23,56 (—) Uhr. Mouduuter- gang 17,53 (14,04) Uhr. 26. I u n i: 1841: Der Architekt Daul Wallot in Oppenheim «. MH. geb. (gest. 1SI2). 1V18: Der österreichische Dichter Peter Rosegger in Krieglach gest. (geb. 1843). 27. Juni: 1856: Joseph Meyer, Gründer des Bibliographischen Institutes, in Hildburghausen gest. (geb. 17VS). MMMWIU tzm Riesser MetzW. Allenthalben ist der Johannistag zu einem stimmungs vollen Gedenktag für die Toten geworben. Die Gräber der lieben Heimgegangenen, die mit unS in Liebe und Freund schaft verbunden waren und vor unS bereits durch das dunkle Tal des Todes gegangen sind, schmückte man mit Blumen und Kränzen. Aus diese Weise empfängt die tief ernste Stätte deS Todes einen sinnig freundlichen Ton. Es rauscht etwas von einem wundersamen Dennoch-Blühen, Dennoch-Lebcn. Wohl mancher der zur Gedächtnisfeier Ge kommenen fühlte sich durch die erbauende Predigt des Herrn Pfarrvikar Pökert an daS Dichterwort erinnert: „DeS Todes rührendes Bild steht nicht als Schrecken dem Weisen und nicht als Ende dem Frommen". Der Prediger sagte u. a.: Wie wir am Totenfeste uns im Gedenken an die Dahingeschiedenen am gleichen Orte zusammenfinben, so sei cS auch am Johannistage, dem Höhepunkte des JabreS und der Zeit der Sommersonnenwende, in dem Bewußtsein, daß unser Leben ebenfalls ein Ende haben werde. Unter den geschmückten Grabhiigeln ruhen jung und alt, all die Lieben, mit denen ein Stück Geschichte unseres Lebens ver bunden war. Im Geiste durchleben wir noch einmal ihr Bild und in Wehmut die schwere Abschiedsstunde. Der Tod hat in bas Leben eingegriffen, manche Erwartungen zer stört und unsere Verhältnisse ganz anders gestaltet, als wir dachten. Das ist die Macht deS Todes, vor dem sich alle beugen müssen. Er führt in ein besseres Jenseits, wo es keine Standesunterschiede mehr gibt nnd wir alle gleich sind, lieber dem Erdenleben steht Christus. Er hat dem Tode die Macht genommen. Im Christenglauben können wir den rechten Trost und die Hoffnung auf das bessere Jenseits finden. Der Geistliche gedachte auch der Gefallenen, die nie vergessen werden dürften und denen wir zu danken hätten. Sie opferten ihr Leben für unsere Freiheit und für unser liebes Vaterland, in dem jetzt unüberbrückbare Klüfte das Volk trennen. Die Gefallenen sind nicht tot, sie sind in der Ewigkeit. Sie waren uns Vorbilder in der Glaubensstärke, die ihnen Mut und Hoffnung gab. Ihnen müssen wir über das Grab hinaus geloben, einig zu sein. Ein Volk des Christentums kann nicht untergehen. Nus allen aber muß der Glaube au JesuS der rechte Trost sein. Gebet und Segen fügte der Geistliche seiner eindrucksvollen Predigt an. Vom M i s s i o n s p o s a u n e n ch o r wurden einige Cho räle geblasen und die Allgcmcingesänge von Strophen der Gesangbuchlicdcr 622 und 65g begleitet. TaS stimmbegabte Musica-Sacra-Quartett sang „Christus ist mein Leben", „Wie sic so sanft ruhn" und „Harre meine Seele". Die Andacht fand am Kriegerchrcnkrcuz statt. Trotz zeit weiligen Sprühregens hielten die andächtig Lauschenden standhaft bis zum Schluffe aus. * — * Friedensrichter Lauschke gestorben. Im 77. Lebensjahre verschied gestern Herr Böttchermeister Oswald Lauschke in Gröba. Als Friedensrichter für Gröba waltete er iiber zwei Jahrzehnte seines Amtes. Vor der Einverleibung mit Riesa war er auch Gemeinbeältcster in Gröba und genoß als solcher großes Vertrauen in der Ein wohnerschaft. Die Beerdigung erfolgt am Montag mittag l-2 Uhr in Gröba. —* Unser Heimatmuseum ist an diesem Sonntag nachmittags von 2-^-4 Uhr geöffnet. Eintritt frei. —* Oefsentliche SchulbezirkSvorstandS- n nd S ch u l a u s s ch u ß s i tz u n g findet Mittwoch, den 29. Juni 1932, nachmittags ^6 Uhr im Ratssitzungssaale statt. Die Tagesordnung hängt im Rathaus und in den Verwaltungsstellen aus. —* Zulassung zur ärztlichen Kassen praxis. Das Schiedsamt bei dem OberversicherungSamt Dresden bat Herrn Dr. Bode als praktischen Arzt, Herrn Dr. G tt r i ch als Kinderarzt zur Kassenpraxis zugelassen. —* Die Elbe steigt wieder. Durch die im ganzen oberen Elbegebiet in den letzten Tagen niedergegangenen starken Negensälle ist die Elbe erneut stark gestiegen. Seit gestern ist hier ein Wuchs von über 1 Meter zu verzeichnen. —* Die Bcrgungsarbeitc' am Hafen eingang in Gröba sind nunmehr beendet worden. Die abgesackten Eisenträger sind rest'oS gehoben worden. Die gesunken gewesene Fracht wurde an Land gebracht und be reits verladen, um per Kahn nach dem Bestimmungsort Tangermünde zum dortigen Brückenbau gebracht zu wer den. Die Hebungsarbeiten wurden mit Umsicht von der Mühlberger Reederei Diecke u. Busse durchgesührt, die das Hindernis schnellstens beseitigte. Bei diesen Arbeiten hat sich auch der Taucher Naumann aus Dresden ganz be sonder^ ausgezeichnet, der unter schwierigen Verhältnissen zu arbeiten hatte. Wenn er in dem trüben Elbwasser einen Eisenträger ausgcspürt hatte, mußte er jedesmal in seinem schweren Taucheranzug die Leiter zum Kahn emporsteigen, um die Trägerleine zu holen, damit diese am gefundenen Träger befestigt werden konnte, der dann vom Leichter, der mit seinen vielen Hebemasten etwas vorsintflutlich an mutete, heraufgezogen wurde. —* „Unsere Heimat." Aus der Fülle der Ereig nisse, die die Geschichte unsrer nordsächsischen Heimat bilden, hat unser Chronist Johannes Thomas, Riesa mit oft bewiesener Forschcrfreude neuerlich ein Thema heraus gegriffen und zum Gegenstand einer Betrachtung in der heutigen Heimatbcilagc Nr. 28 gewählt, das sich „Schul angelegenheiten und Schulhausbau in Bobersen bei Riesa zur Mitte des vorigen Jahrhunderts" überschreibt. Für «in kleineres Ge meinwesen, wie sie unsre norbsächsische Schwestergemeinde drüben über dem Elbstrom ist, bedeutet natürlich das heute veröffentlichte Thema einen ganz wesentlichen Bestandteil zur Ortsgcschichte überhaupt. Schule und Gemeindeerleben, das hing doch stets dicht zusammen. Es ist deshalb wohl zu erwarten, daß alle an Schul- und Heimatangelegenheiten sich erfreuenden Leser unsres Blattes den aus sicheren Quellen geschöpften Nachrichten des Themas lebhaftes Interesse zollen werden. — Weitläufig und umfangreich, vielseitig und fast unerschöpflich ist das interessante Arbeitsgebiet des Chronisten, vor allem dann, wenn ihm viele und gute Quel len die Erschließung der Vergangenheits-Ereignisse im gro ßen Heimatbczirke ermöglichen, wie dies bisher -er Fall gewesen ist. Für jeden Ort unsrer Heimat wissen wir so nach in Zukunft etwas zu bieten und beantworten heute allgemein manche an uns aus vielen Ortschaften unsres Leserbezirks ergangene Bitte um Veröffentlichung geschicht licher Nachrichten damit: mit ein wenig Geduld und stand hafter Treue zur Heimatzeitung wird zrvar nicht jedem alles, so aber doch jedem das Seine geboten werden. Dazu sind wir mit dem an maßgebender Stelle anerkannten Werke „Unsere Heimat" gern bereit. Hoffentlich finden aber die Anhänger dieses Werkes auch immer m«hr und mehr die Ueberzeugung, daß di« gebundenen Jahr gänge „Unsere Heimat", die jederzeit in unsrer Geschäfts stelle, Goethestraße 59, käuflich erworben werden können, in Haus und Hand jeden echten, wahren Heimatfreundes unbedingt gehören. —* Ferien reisende! Besorgt rechtzeitig Wahlscheine! Wer sich am Wahltage auf Reisen be findet, soll möglichst frühzeitig bei der Gemeindebehörde seines Wohnorts einen Wahlschein beantragen. Ferien reisenden, die Anfang Juli verreisen und am 31. Juli sich außerhalb ihres Wohnorts aufhalten, wirb empfohlen, den Wahlschein schon jetzt zu beantragen. I» dem Antrag ist neben den Personalien und der ständigen Wohnung auch anzugeben, wohin der Wahlschein nachgesandt rvsrben soll. Die Stimmlisten und Stimmkarteten liegen vom 10. bis 17. Juli -u jedermann- Einsicht aus. Wer sich in dieser Zett außerhalb seines Wohnortes aufhält, kann die Stimm liste oder Stimmkartei durch einen dritten Stimmberech tigten einschen lassen. —* Allgemeinverbindlichkett der Bau- arbettertarife. DaS NeichSarbeitSministerium hat unterm 21. Juni 1982 die baugewerblichen BezirkStarifver- trägc für Ost- und Westsachsen und die dazugehörigen Lohn bestimmungen mit Wirkung vom 1. Junt 1982 für allge- meinverbinblich erklärt. Infolgedessen besteht jetzt eine einheitliche Regelung der Löhne und Arbeitsbedingungen, an die alle Baugeschäste und alle Bauarbeiter gebunden sind, gleichgültig ob sie einer Organisation angehörcn oder nicht. —* Verständnis für das Weidwerk! Uns wird geschrieben: „Am 1. Juli beginnt im Freistaat Sachsen der Abschuß des Nehbocks. Der Sächsische Jagdpächterbund e. V. bittet alle Naturfreunde und Spaziergänger in Wald und Flur, dem Weidwerk so viel Verständnis entgegenzu bringen, um unnötige Störungen in der Zeit von nachts 2 Uhr bis morgens 6 Uhr und in der Zeit von abends 6 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, wie durch lautes Schreien im Walde und unberechtigtes Betreten des Holzes jenseits der Waldwege zu vermeiden. Der Sächsische Jagd pächterbund c. B. bankt allen Verständigen schon im voraus." —* Kommunallastensenkung aus der Retchso st Hilfe 1982. Durch die Verzögerung in der Verabschiedung des Reichsetats sind Zweifel aufgetaucht über die im Rechnungsjahr 1982 an die Gemeinden des Kommunallastensenkungs-Gebietes der Reichsosthilfe zu ge währenden Senkungsmittel. Hierzu teilt der Verband der preußischen Landgemeinden mit, daß im Etat für die Kom munallastensenkung genau wie im Vorjahr dreißig Mil- lionen vorgesehen sind. Es soll jedoch beabsichigt sein, diesen Betrag auf 27 Millionen zu senken und die fehlenden drei Millionen auf andere Weise zu decken, so daß sowohl das bisherige Betreuungsgcbiet als auch die bisherigen Sen- kungssätze unverändert bleiben. Um die ins Stocken ge ratenen Zahlungen zunächst wieder in Fluß zu bringen, hat aus Anregung des Verbandes der Reichsfinanzminister die Präsidenten der Laudesfinanzämter angewiesen, zunächst vier Fünftel der bisherigen Senkungssätzc an die an der Lastcnsenkung beteiligten Gemeinden des Osthilfegebietes vom 1. April 1932 ab in monatlichen Teilbeträgen auszu- zahlen. —* Arbeitslosenhilfe und Kri > enlohn - steuer. Das Sächsische Finanzministerium hat unter Hin weis auf die Ncicksnotverorduung vom 14. ds. Mts. über die Abgabe zur Arbeitslosenversicherung u. a. fol gende Bestimmungen getroffen: Bei den staatlichen Be amten, Angestellten und Arbeitern, deren Bezüge nach den Gehaltskürzungsverordnungen allgemein gekürzt wur den und bei denen deshalv eine Befreiung von der Krisen« lohnsteucr anerkannt wird, beträgt die Abgabe 1,5 v. H. des jeweils gewährten Arbeitsentgelts, mithin des Be trages, der nach Durchführung der allgemeinen Gehalts kürzung verbleibt. Zum Arbeitsentgelt in diesem Sinne gehören auch Gewinnanteile, L>ach- und andere Bezüge, die neben Gehalt oder Loyn gewährt werden. Die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe ist vom tatsächlichen Bruttoarbetts- entgelt zu berechnen. Die staatlichen Kassenstellen haben die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe bei zeder Zahlung nach den gleichen Grundsätzen wie bei der Lohnsteuer einzube- halten und die einbehaltenen Beträge gesondert an das Finanzamt abzusühren. Die Krisenlohnsteuer wird vom Arbeitslohn, der für die Zeit nach dem 30. ds. Mts. gewährt wird, nicht mehr erhoben. —* Der Siebenschläfer spielt bekanntlich in der Wetterbetrachtung eine große Rolle; denn dem Volks glauben nach zeigt Regen am 27. Juni an, daß es sieben Wochen lang fortregnen wird. Dieser Glaube ist jedoch mehr ein Aberglaube, wie wissenschaftlich längst festgestellt worden ist. Auf einen regnerischen Siebenschläfer kann gutes Erntewetter folgen. — Seinen Namen hat der Siebenschläfertag von den sieben Märtyrern Maximianus, Malchus, Martinianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Eonstantinus, „Trabanten des Kaisers Decius", die sich zur Zeit der Christenverfolgung im Jahre 251 in einer Höhle verbargen ^ind, als Kaiser Decius diese hatte zumauern lassen in Schlaf verfielen, aus dem sie erst unter Theodosius 11. im Jahre 446 wieder erwachten. Nachdem sie vor dem herbeigeeilten Bischof Martin von Ephesos und dem Kaiser selbst das Wunder bezeugt hat ten, entschliefen sie — vom Glorienscheine der Heiligkeit umgeben — für immer, -so berichtet die Legende, welche die katholische Kirch« in den 27. Juni legte. —* Die Bedeutung der Schlachtsteuer-- No veile. Die soeben vom Preuß. Staatsministerium verabschiedete Novelle zur Schlachtsteucr enthält eine wich tige Neuerung. In ihr findet sich die Ermächtigung deS Preuß. Finanzministers, die im Schlachtsteuer-Gesetz als Ergänzung für die innere Schlachtsteuer vorgesehene Aus- gleichssteuer für die Einfuhr von Fleisch aus außerpreußi schen Ländern auf Grund von Gegenseitigkeitsvcrein- barungen mit anderen deutschen Ländern, die eine Schlachtsteuer haben, wie Bayern, Sachsen und Baden, oder die im Begriff sind, eine solche einzuführen, zu be seitigen. Die Preuß. Staatsregierung hat bereits un mittelbar nach Erlaß der schlachtsteuer die Initiative er griffen, die anderen Länder?- zu einer solchen gegensei tigen Aushebung zu veranlassen. Die Ermächtigung soll den erwarteten Vereinbarungen die gesetzlich« Ausdrucks möglichkeit schaffen. —* Richtlinien für die Devisenbewirt schaftung. Im „Reichsanzeiger" werden die neuen Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung veröffentlicht, die an die Stelle der Richtlinien vom 29. Dezember 1931 treten. Es handelt sich dabei in erster Linie um «ine An passung der Richtlinien an die Neufassung der Devisen verordnung vom 23. Mai. Auch die Vorschriften, die gegenüber den Richtlinien vom Dezember neu eingesügt sind, waren überwiegend bereits in Erlassen des Reichs- wirtschastsministers an die Stellen für Devisenbewirt schaftung enthalten und bedeuten daher sachlich keine Neue rung. Neu eingesügt ist die Vorschrift, daß mit Wirkung ab 1. Juli wie bisher schon bei Schecks jetzt auch bei Weck,sein, die ins Ausland versandt oder einem Inländer zugunsten eines Ausländers ausgehändigt werden, die er forderliche Genehmigung auf dem Wechsel selbst oder ans einem mit ihm verbundenen Blatt enthalten sein muß. — WK. Wer ist „Angehöriger"? Sozialver sicherung und Neichsversorgung gewähren bei Durchfüh rung eines Heilverfahrens für einen Versicherten bezw. Vcrsorgungsberechtigten ein Hausgeld für die Angehö rigen, die der Erkrankte ganz oder überwiegend unter, halten hat. Träger des Anspruchs ist der Versicherte selbst, nicht der Angehörige. Der Begriff des Angehörigen ist in Len Gesetzen nicht segelegt. Die Rechtsprechung des Rcichs- versicherungsamts versteht darunter Familienmitglieder, die in einem rechtlich anerkannten Verwandtschafts- oder SchwägerschaftSverhältntS zu dem Versicherten stehen. Auch uneheliche Kinder gehören dazu, wenn die Vaterschaft des Versicherten festgestellt ist. Der Angehörigenbegriff der Neichsversorgung wird in dem gleichen Sinne ousgelcgt. Unter Unterhaltsgewährung wird in der Sozialversicherung verlangt, daß der Versicherte die Angehörigen ganz oder überwiegend unterhalten hat. Die Neichsversorgung ver wendet anstelle beS Begriffs -es überwiegenden Unterhalts den v muß < Reicht Prüf» auch i worbe nung deutsck aufgef Minis Ncifez zur Z bcrechi bcschli die D diemn liche s erfahr sang r Vcrkll Hekrai 1981 8 gcgebc Auch , in Sa gefun! 6212 L ten. Hektai 1931 s Reichs men! sinnig daran die v, sindet und (i den T die sc stehen Zahns flecht zum Ä auf d sind, ist die über vcrbre Gefaly viel z nicht : die Ur Halmei * eignet, schattit hielt i gang i durch der Al guarte nierte müden Weber Leben" Durchs geschul Schnitz dercho, eine C Herr ,Er m tragen Mahn: fällig, Kantor „Eintr ist der des Lc nur di schloß der AI der O tztahlh deutsch tigen Herr I spräche kriege Brücke Gehör Feier. * ( M.-». 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