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Pik PklMe PkiiWahn im dlvril M. 78 Million«» uicbt ««deckt« MrbrnuSaabe. )( Berlin, Der Wsiterverkebr der Deutschen Beich«. babn »rreicht« im April 1832 eiuen bietzer in diesem Flriib- jetzremenut nicht gekonnten Tiefstand. Di« Zahl der liir den Eesomtoerkeir arbeitriäulich im Durchschnitt gestellten Wogen betrug im April d«. I«. 88 478 «egeniiber 115 473 lm April 1931 und geaeniiber 134092 im April 1930. Der Persoueuderkebr flnnt» nach Ablout der Otter, lerirn bei der andauernd trostlosen Wirtschaftslage schnell ab und erreichte im ganzen weder den Nmiong de« Miirz- »erkebrS noch viel weniger den de« vorsitbrlaen An-'l. Ueter dir Betriebberaebniss« im Avril IllSL wird berichtet, daß di» Sinnabmrn in«g»samt 230,44 «Vormonat 244,5) Millionen RM. betrugen Die Ausgaben der Be- triebSrechnnna stellten sich aus 293,63 (297,1) Millionen RM. Giuschlietzlich des Dienste» der neuen Schuldner schreibungen und Anleiben und der sesten Lasten ergeben sich Gesamtausgaben von 308,47 <312,2) Millionen RM. Di« Gesamteinnobmen »eisen also geg-nkibrr dem Sraeb- nis de«.Vorjahres rin» Abnahme um N8 Million«« RM. und gesenstber 1929 nm SVL Million«» RM. aut. Der Personalbestand vermindert« sich o»f 613 362 (618 401) Köpfe al» Folge weiterer Eparmahnahmen und der Ginl«»»ng von Feierschichten. Vermischtes. Tod eines Reich sw ehr osfiziers aus dem Schießplatz. Der Leutnant Werner Lenns von der 3. Abteilung des Artillerieregiments in Ludwigsburg war gestern aus dem Truppenübungsplatz während des Schars schießens zur Beobachtung am Fiel kommandiert. Aus dienstlichem Interesse verließ der Offizier den schuß- sicheren Unterstand. In diesem Augenblick wurde er von einer Granate getroffen und sofort getötet. Drohbriefe an Marlene Dietrich. — 10000 Dollar gefordert. Wie aus Hollvwood gemeldet erhält die deutsche Filmschauspielerin Marlene Dietrich seit Wochen anonyme Drohbriefe, in denen 10 000 Lollar gefordert werden, andernfalls die Entführung der vier jährigen Tochter Maria angedroht wird. Die Tochter Maria wird bereits wochenlang von Detektiven bewacht. Auch ein wohlhabender in Hollvwood wohnender deut scher Wäscheimporteur Egon Müller erhielt einen Droh brief, in dem 500 Dollar gefordert werden. Müller hat einen vierjährigen Sohn. Die Polizei sieht die Droh briefe als eine Verschwörung gegen die wohlhabenden Kreise der deutschen Kolonie an. Blitz zerstört 30 ll e b c r l a n d m a st e n. Auf der Straße zwischen Bühl und Kilchberg in Württemberg hat der Blitz seltsame Berwüstungcn angerichtct. Er schlug in die dort stehenden Masten der Kraftübertragung und hat diese in einer langen Reihe — es mögen über 30 Masten sein — Stück für Lrtück zersplittert. Fetzen bis zu fünf Meter Länge hat dieser eigenartige Blitz herausgcrifsen, ohne daß jedoch die Masten umgelegt wurden. Die Witwe des tödlich verunglückten Ozeanfliegers Eudresz eines toten Kindes entbunden. Der tödliche Unfall des ungarischen Ozeansliegers Georg Endreiz hat gestern eine traurige Weiterung gefunden. Tic Witwe des Fliegers wurde eines toten Mädchens entbunden. Das Kind ist offenbar infolge der schweren seelischen Erschütterungen und der Physi schen Erschöpfung nicht lebensfähig gewesen. Acht Monate Gefängnis für einen „Na tu r h e i l k u n d i g e n". Bom Wittenberger Gericht (Bez. Potsdain) wurde dieser Tage ein Maurer Kl. verurteilt, der als „Naturheilkundiger" in vielen Städten Prak- tiziertc und auch eine ganze Reihe Leichtgläubiger fand. Nach den Werbeschreiben gab es keine Krankheiten, die tkl. nickt zu heilen gewußt hätte. Für die Kuren wur den Honorare verlangt, die weit über den Wert der ein fachen Kräutermittel, welche zum regulären Preis aus der Apotheke bezogen wurden, hinausgingen. Apparate und Geräte zur Untersuchung besaß Kl. nicht. Die Urinprobcn, die der Naturheilkundige sich geben liest, hak er, wie er vor dem Gericht zugab, einfach weggegossen. Der Staats anwalt stellte fest, daß es sich bei dem Angeklagten weder um einen sogenannten Wunderdoktor noch um einen Kur pfuscher, sondern einfach um einen Schwindler handele. DaS Gerillt erkannte auf acht Monate Gefängnis wegen fortgesetzten Betruges. Eldlvner ZuguM Ser-nM. * Trier. Di« R«ichSbadudir«kti»u Leier t«ilt mit r Am D»n»«rSt«a morsen knr, nucb 7 llhr fuhr der Per« so»«n»»g von Hermeskeil nach Simmern in der Niib« der Station Unzendrrp anf kur» vorher »b,«stLr»t« Frist, mast«» auf. Der Lokomativsstbrer statt« da« Hindernis bemerkt, konnte aber trotz Schaellstremsung «In Auffahren nicht mehr vermeid«». Hierst«! entgleisten Lokomotive und Dackmagrn. Durch den Anprall wurden mehrer« R«tf««d« t» V«u Person«»»»,«» »erletzt. Diner von ihnen mutzt« mit «in«r vrnNquetschnng in da« Frankenstaus in Limmer» «in,»liefert »erden. Di« üstri,«» tru,«n nur leicht«»« Ser- letzungen davon. Rundfunk-Programm. Sonnabend, d«u 4. Juni. Berlin — Stettin — Magdeburg. 6,00: Funk-Gymnastik. — Anschließend bi, 8.16: Au, König,» berg: Frühkonzert. — 11.30: Au« Königsberg: Mittaaskonzert. — Al, Einlage gegen 12.30: Wettermeldungen für den Landwirt. — 14:00: Au« Operetten (Schallplatten). — 16.20: Jugendstunde: „Ich und mein Arbeitskreis". — 16.40: .Interessante« au, der Versicherung". — 16.05: Unterhaltungskonzert. Berliner Tonkünst ler-Orchester. — 18.00: Di« Erzählung der Woche. — 18.25: „Ame rikanischer Journalismus". — 18.50: Mitteilungen de, Arbeits amtes. 18.55: „Die Funkstunde teilt mit..." — 19.00: „Stimme zum Tag". — 19.10: Querschnitt durch di« Oper: „Sizilianisch« Vesper" von Giuseppe Verdi. Chöre: Professor Hugo Rüdel. — 19.50: „Zehn Minuten Sport". — 20. 00: Aus München: „Auf geht',!" Unter'm bayrischen Himmel. Mitwirkende: Sepp Lauer (Lieder zur Laute); Els« Aulinger; Erna Fentkch; Theodor Luzin» ger; Albert Spenger. Rundfunk-Orchester. „Der Sühneversuch". Ein trutziges, aber lustige» Bauernstück in einem Akt, von Lorenz Strobl. — 21.10: Tages- und Sportnachrichten. — 21.20: Kabarett. — 22.25: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Danach bl» 0.30: Alt« und neu« Tanzweisen. Kapelle Otto Kermbach. König «Wusterhausen. 5.45: Aus Hamburg: Wetterbericht für di» Landwirtschaft. — 6.00: Aus Berlin: Funk-Gymnastik. — 6.16: Au» Hamburg: Wie derholung des Wetterberichts. — Anschließend bi« 8.16: Berliner Programm. — 9.00: Stunde der Unterhaltung. Martha John er zählt aus Friedrich Hebbel „Mutter und Kind . — 10,00: Neueste Nachrichten. — 10.10: Au» Frankfurt: Schulfunk. „Zar und Zim mermann von Lortzing" (I. Akt). — 12.00: Wetterbericht für die Landwirtschaft. — Anschließend: Schallvlatten-Konzert. — An- chlleßenü: Wiederholung des Wetterbericht» für die Landwirt» chaft. 13.30 bi» 15.00: Berliner Programm. — 15.00: Jpgend- tunde. „Ernste« und Heitere» au, der Jugend Wilhelm Bode,". — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 16.45: Frauenstunde. „Frauen Helsen sich untereinander". — 16.00: „Verschollene Vor läufer". — 16.30: Uebertragung aus Hamburg: Nachmlttagskon- zert. — 17.30: Viertelstunde für die Gesundheit: „Wer soll Gym nastik treiben?" — 17.60: „Wo, jeder über Unfälle im Master wissen müßte". — 18.10: „Haithabu, die verschollene Wickinger- Stadt". — 18.30: „Der Naturalismus in der Dichtung de, 19. Jahrhunderts" (I). — 18.56: Wetterbericht für die Landwirtschaft. — 19.00: Englisch für Anfänger. — 19.30: „Ich glaube an Gott". Aussprache mit den Hörern. — Anschließend: Wiederholung de» Wetterberichts sür die Landwirtschaft. — 20.00: Aus dem Kur theater Bad Homburg: Gastspiel de» Südwestsunk». 1. Alt-Ber liner Typen. 2. „Die schlimmen Buben in der Schule". (Erstauf führung). 3. „Tanz der Völker". Ein Funk-Potpurri, zusammen gestellt von Eduard Künneke. Mitglieder de» Frankfurter Rund funk-Orchesters. Da» Symphonische Jazz-Orchester Matthias Sei ber. Eine Schrammelkapelle. — 22.20: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Danach bi» 0.30: Berliner Programm. Hs ist kviu 6vlä äa? Vas stimmt mvdt! Wen« auch viel« Staatsbürger bast Schicksal ster Erwerbslosigkeit teil«»», es gibt aber auch «och viele Volksgenosse«, die ihren regelmäßigen Verdienst habe». DaS ist der Kreis der kaufkräftige« B«r» braucher. Der wird heute mit alle« zu Gebot« stehenden Kräfte« umworben. Aber auch der Er« werbSlose ist kein Staatsbürger zweiter Klaffe. Wenn er auch nicht die Kaufkraft des Verdienende« besitzt, er ist immer ein Verbraucher, der sei» kleiues Einkommen so gut wie nur irgend möglich für seine täglichen Bedürfnisse ausgeben wird. Wer also als Geschäftsmann glaubt, baß Werbung unter des heutigen Umständen keinen Zweck hat, irrt sich sehr. Es kommt daraus an, in der Wahl der Werbemittel das richtige zu benutz«»». Gibt «S da etwas Besseres als die Anzeige im Riesaer Tageblatt, di« rasch und billig im Nu zur ganze« Stadt spricht? Mit Au« »eigen werben, heißt mehr verdienen l Mk! m AllaiktlW. Leipziger Börse vom 2. Juni. Die gestrigen Kurssteig»- rungen führten heute zu Eewinnmitnahmen. Da» herauskom- menoe gerrnge Material wurde zu weichenden Kursen ausge nommen, was bei Schubert L Salzer zu einem Verlust von 6 Prozent führte. Thüringer Gas gaben 3, Etöhr und Thüringer Wolle je 2 Prozent her. Di« übrigen Kursverluste gingen nur selten über 1 Prozent hinaus. Alrenburger Landkraft gewänne» S Prozent. Leipziger Feuer, Serie 1, 9 Prozent. Am Anleihe markt letzte sich die Erholung fort. Leipziger Schlachtviehmarkt vom 2. Juni. Austrieb: Och sen 15, Bullen 112, Kühe 59, Kalben 25, Kälber 864, Schaf« 298, Schweine 1766, zusammen 31<4 Tier«. Direkt von Fleischer« zu geführt: Rinder 37, Kalber 88, Schaf« 82, Schweine 564. Preise: Ochsen und Kalben belanglos; Bullen 29—31, do 2 26—28, do tz 24—25, do 4 22—23; Kühe 1 —, do 2 24—25, do 3 20—23; Käl- Ker 1 —, do 2 40-42, do 3 36—39, do 4 32—Ltz. do 5 28—31: Schafe 1 —, do 2 36—39, do 3 32—35, do 4 29—31; Schweine 1 33—34, do 2 33—35, do 3 32—33, do 4 30—31. Geschäftsgang: schlecht. Ueberstand: Ochsen 5, Bullen 40, Kühe 6, Kalbe« 4, Kälber 10, Schafe 75, Schweine 190. Dresdner Börse vom 2. Juni. Die Börse blieb in der Grund stimmung freundlich, wenn auch Hauptwerte vernachlässigt lagen. So büßten Schubert L Salzer 4,5, Reichsbank 1.75, Polyphon 5 Prozent ein, Photo-Eenußscheine minus 8 RM. Bautzner Brau erei gewannen 4, Erste Kulm 3, Felsenkeller, Reichelbräu und Schöfferhof je 2 Prozent. Gebrüder Hörmann verkehrten gegen über vorgestern 10 Prozent höher. Geraer Strickgarn, Heiden auer Papier, Wunderlich, Görlitzer Waggon, Großenhainer Web stuhl. Strohstoff, Braubank zogen je bis 3 Prozent an. Elektra und Elektr. Betr. Riesa lagen sogar 5 Prozent fester. Anleihe« uneinheitlich, Renten etwas freundlicher „Wir wollen erst einmal in das Hotel zurückfahren, in dem ich auch wohne. Dort reden wir weiter." Sie ließ alles mit sich geschehen, stieg in das Auto, das der Amerikaner heranwinkte, und lehnte mit geschlossenen Augen in einer Ecke desselben. „So , Miß Thomas, jetzt wollen wir erst einmal lun- chen. Sie sind nur deswegen schwach, weil Sie nichts zu sich genommen haben." Ada war während der Fahrt wieder zu sich gekommen und trat zurück. Abermals begütigte der alte Herr: „Ich weiß, daß man Sie bestohlen hat; aber davon reden wir später. Jetzt werden Sie mir nicht abschlagen, wenn ich Sie bitte, mir bei meiner Mahlzeit Gesellschaft zu leisten." Ada Thomas hatte das Gefühl, als ob abermals daS „große Wunder" feine Hand nach ihr ausstreckte; aber dieser alte Herr flößte ihr unwillkürlich Vertrauen «in, und außerdem lehnte sich ihr junger Körper gewaltsam gegen Hunger und Schwäche auf. Der Amerikaner schien ein sehr geachteter Gast des Hotels zu sein. Er hatte Ada seinen Arm gereicht, führte sie in den Speisesaal, und augenblicklich stellten die schwarzen Kellner nach amerikanischer Sitte eine außer ordentliche Fülle von Gerichten, alle die verschiedenen Gänge, die bei dem reichhaltigen Lunch serviert wurden, auf einmal auf den Tisch. „Nun greifen Sie zu! Ein Glas stärkenden Wein, der Ihnen sicher sehr gut tun würde, kann ich Ihnen leider in dem „trockenen" Amerika nicht anbieten; aber nehmen Sie dafür einen Schluck starken Kaffee." Die ersten Happen brachte Ada nur mit Ueberwindung über die Lippen, dann aber brach ihre jugendstarke Natur durch, und sie aß mit dem Hunger eines gesunden Men schen, der vierundzwanzig Stunden nichts genossen. Der alte Herr nahm ebenfalls von den Speisen und vertiefte sich inzwischen in eine Riesenzeitung, damit Ada nicht das Gefühl habe, beobachtet zu werden. „Ist ein Pärlour-room frei?" fragte er den Kellner und sagte dann erklärend zu Ada: „Ich möchte ausführlich mit Ihnen reden. Darf Ihnen aber selbstverständlich nicht zumuten, mein Zimmer auf zusuchen, und Sie noch weniger bitten, mich in Ihrem Zimmer zu empfangen." Die ruhig-ernste, freundliche, aber immerhin zurück haltende Art dieses Mannes hatte für Ada etwas Be- iwingendes. Sie hätte gar nicht für möglich gehalten, bm nicht zu gehorchen. Sie traten in ein kleines, behaglich mit Klubsesseln eingerichtetes Zimmer. Der Herr bat sie, Platz zu nehmen, setzte sich ihr gegenüber und zog sein Zigarettenetuis auL der Tasche. „Sie rauchen?" „Danke, ich möchte nicht —" „Dann gestatten Sie mir." Er tat ein paar lange Züge. „Zuerst möchte ich Ihnen sagen, wer ich bin. Mein Name ist Mac Clean, Inhaber der Viehverwertungs- gesellschaft Mac Clean Brothers in Chikago. Mehr als dieser Name wird Ihnen vielleicht bedeuten, wenn ich Ihnen sage, daß ich Reverend Will Thomas in Joseph- City sehr gut kenne und wegen seines Charakters außer- ordentlich schätze." Unwillkürlich griff Ada feine Hand. „Sie kennen Will?" „Und daS ist die einfache Erklärung für mein ganzes Handeln. Ich habe natürlich heute früh im Radio die rät selhafte Schmuggelgeschichte gehört und auch den Namen Ada Thomas gelesen. Weil dieser Name mir auffiel, bin ich heute vormittag in die Verhandlung des Schnellgerich- tes gegangen, habe wenigstens den Schluß derselben und Ihre Freisprechung mit angehört und Ihnen dann, schon mit der Absicht, mich mit Ihnen bekanntzumachen, dieses Hotel genannt. ' : Sie haben nicht so unrecht, wenn Sie mich für einen Kriminalbeamten hielten. Ich habe, wenigstens für mich allein, den Privatdetektiv gespielt und Sie beobachtet. AIS ich sah, daß Sie mit verstörtem Gesicht daS Hotel verlie ßen, bin ich Ihnen gefolgt. Es darf Sie nicht wundern, daß ich Sie nicht sofort anredete; denn mir lag daran, zuerst weiter zu beobachten. Ich war Zeuge, als Sie mit dem Kapitän sprachen, in daS Custom-House gingen und es nach kurzer Zeit verzweifelt verließen. Weil ich von mir sagen darf, daß ich mich auch hier in NeuorleanS eines ziemlichen Ansehens erfreue, war es mir leicht, von dem mir bekannten Beamten zu erfahren, was Ihnen wieder zugestoßen. Ich fand Sie auf der Bank am Jackson Square und brachte Sie hierher. DaS ist alles, waS ich Ihnen über mich zu erzählen habe, und ich brau- che nur hinzuzufügen, daß ich Ihnen, schon Will Thomas zu Liebe, gern helfen möchte. Ich muß aber auch klar sehen und bitte Sie daher, mir die ganze Geschichte Jbrer abenteuerlichen Reise noch einmal Henau berichten. Sollten Sie wirklich aus Unwissenheit oder auS jugend lichem Leichtsinn irgend etwas getan haben, WaS Sie nicht hätten tun dürfen, so sagen Sie mir ruhig auch das. Ich bin nicht vom Gericht und meine eS gut mit Ihnen." Ada sah ihn voll an. „Ich habe nichts zu sagen, dessen ich mich schämen müßte." Es tat ihr ordentlich wohl, diesem freundlichen alten Herrn ihr ganzes Herz ausschütten zu können, und sie er- zählte ihm alles, von den Sorgen daheim, vom Telegramm ihres Vetters bis zu dem Verlust ihres Geldes. Mac Clean hatte schweigend zugehört; jetzt sah er sie an „Ich bin überzeugt, daß Sie mir die volle Wahrheit gesagt haben, und will Ihnen helfen. Ich fahre morgen nach Chikago zurück und möchte Sie bitten, mich zu be gleiten. Ich werde die Hotelrechnung für Sie bezahlen und besorge Ihnen eine Fahrkarte bis Chikago. Da Sie wahr- scheinlich vorziehen werden, nicht allein zu reisen, müßte ich Sie allerdings bitten, bis Memphis mit mir den Flußdampfer zu benutzen; von da an werden wir die Eisenbahn nehmen. Ich denke, daß wir am Donnerstag in Chikago eintreffen werden und mochte, wenn Sie mei nem Plan zustimmen, ein Telegramm an Reverend Will Thomas schicken, daß er Sie am Donnerstagabend iw Auditoriumhotel in Chikago in Empfang nimmt." Mac Clean lächelte fein. „Sie brauchen nicht zu glauben, daß ich Ihnen etwas schenken will. Reverend Thomas wird mir die Auslagen schon wiedererstatten, wenn ich ihm seine Braut zuführe. UebringenS ist eS sehr möglich, daß wir in Memphis mit meiner Frau und meiner Tochter zusammentreffen." Er sah, wie das junge Mädchen ihn zögernd anblickte und lachte hell auf. „Ich bin wirklich kein AlkoholschmuHgler und will Ihnen Hern hundert Adressen angeben, be» denen Sie sich nach mut erkundigen können." Jetzt war sie wieder rot geworden; denn er hatte ihre Gedanken erraten. „Ich danke, danke Ihnen von ganzem Herzen. Was könnte ich anderes tun, als mit beiden Hän den zugreifen l Ich weiß ja gar nicht, was aus mir ge- worden wäre —-" Mac Clean stand auf. „Dann wollen wir auch gar nicht mehr davon reden. Jetzt fahren Sie in Ihr Zimmer hinauf und schlafen ein paar Stunden. Vielleicht habe ich gegen Abend noch Zeit, Sie im Auto ein wenig spazieren zu fahren, damit Sie noch einen besseren Eindruck von NeuorleanS bekommen, als Sie ihn bisher hatten. Morgen vormittag geht unser Dampfer." Ada blieb zögernd stehen. „Sie haben noch etwas auf dem Herzen?" „Sie sind ja doch der einzige, den ich um Rat fragen kann. WaS mag nur auS meinen Möbeln und meinem anderen Gepäck geworden sein?"