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LveNageznm Riesaer Ta«rdlait. Dienst««, S. April IS3S, abends 8S. Jahr« vm- eiter Vor- inie, Oecke sver- >aus 'ft rd itz, us en 00 >ch er g- en n- a- ! r- en- kier 2er ner er« äs est« der iri« )en eni rch ge« er« Er . ms) cd« ieg es. itc. er- och die die ast Freiherr von Reitzenstei« r. Der bekannte deutsche Rennstallbesitzer und Sevrenretter Freiherr von Reitzenstein ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Er war Präsident des Ttransberger Renn vereins und ist auch persönlich unzählige Male in den Lattel gestiegen. Leinen berühmtesten Lieg errang er in dem großen Tistanzritt Berlin—Wien über 560 Kilo meter, aus dem er als deutscher Sieger hervorgrng. i e ii. igen mein nvr- chtig be- nal- nckt ines ngs- wer- rden inen mit ein mit nten Die Zeppelin-Mannschaft wählt. Das Wahlverfahren für Seeleute, die bekanntlich schon vor dem Wahltcrmin ihre Stimme abgeben können, ist zum ersten Male auch auf die Luftschisfahrt ausgedehnt worden. Tie Besatzung des „Graf Zeppelin" hat vor Beginn der zweiten Südamerikafahrt zur Reichspräfi- bentenwahl abgestimmt. Tie Stimmzettel werden aller dings erst am Abend des 16. April — zusammen mit den Stimmen der Friedrichshafener — gezählt. Erdrutsch in Italic«. Die kleine Stadt Santo Stefano unweit Neapel ist von einer unerwarteten Katastrophe betroffen worden: 16 Häuser versanken plötzlich — ohne das, man vorher irgendwelche Anzeichen des drohenden Unheils bemerkt hätte — in den Höhlen der alten Grabstätten, auf denen diese älteste Stadt Italiens ausgebaut ist. Zum Generalmajor befördert wurde der Inspekteur der Kavallerie, Freiherr von Hirschberg. Der IN. Evaugelische Reichselterutag wurde mit einer Kundgebung im Lustgarten in Pots dam unter der Parole „Wir kämpfen für ein neues Geschlecht" abgeschlossen. Studienrat Landgrebe diri gierte die Gesangsvorträgc des Potsdamer Männer aesangvereins. Sbeln lorett turn- nzabl a für Ent- Fecb- iisnna aui. und i mit abalb Platz ierker, liescn > mit n. — >oden Ab- n zur ibnis iieren recht mken lung iecht- ich. ge eicht dem ung lten äsen nein Nir- and Aus san- lött- ltcr das icht. Auf oer- iren uer. lere stoss icht irde inte lige in ldet )ts- inf- >er- ist er Der Winter war über die Steppe hinweggebranst, und die Hirten begannen ihre behaarten Kalbslederhosen mit leichteren M vertauschen. Man hätte wohl ein freundlicheres Erwachen der Natur erwarten können, aber es begann wie immer mit Schmutz und Schneeschmelze. Und das unruhige Element, das Wasser, das man im Sommer so sehr entbehrt«, strömte nun von überall herzu, verwandelte alles zu schwarzem, schmierigem Brei und arbeitete sich geräuschvoll durch alle Rinnen und Ritzen. An einem der ersten Tage des Mai, als die Steppe, so weit sie reicht«, ganz voll grüner, lustiger Gräser stand und die Ebene eine einzige Symphonie in Grün und Rot und Blau und Weiß erschien, fing Kaschka, der Wolfshund, um Mitternacht zu heulen an. Sein Gekläff war markerschütternd. „Wölfe?" dacht« Janos. „Nein Jetzt nicht mehr." Ihm war, als vernehme er «in Wimmern. So rasch seine alten Glieder es erlaubten, stand er in der matten Helle, die über der weiten Ebene lag. Kaschka sprang an ihm hoch und gebärdete sich wie toll. Und wieder dieses Wimmern! Janos lauschte. Trotz seiner siebzig Jahr« war sein Obr scharfhörig wie das eines Raubtieres Dann ging ein Zucken über sein Gesicht. Er rief mit kosendem Laut einen Namen in das Dunkel. Nur der Wind, der über die Gräser strich, gab Antwort. Mit Augen, die so scharf waren wie die eines Sperbers, und mit einem Rücken, der sich nach abwärts neigte wie der eines Kriechenden, suchte er die nächste Umgebung ab. Dann «in leiser Rus. Ein stilles Lächeln Seine perga mentenen Hände nahmen mit einem Zittern das Bündel auf, an dem Kaschka herumschnüffelt«. Sonst war nichts zu jeden. Török zog einen Brief aus der Tasche, entnahm ihm einen beigelegten Zettel und reichte ihn Szengeryi hinüber „Ganz noch das Kind," sagte er lachend und sah dem Spiel der Wasser zu, die gurgelnd gegen die Küste schlugen. Der junge Mann las: „Lieber Belak Ich danke Dir für Deinen Brief. Besonders für di« schöne Anrede. Daß Du Sehnsucht hast, tut mir leid. Aber wenn Du recht fleißig bist, wird das Heimweh bald vergehen Ich denke oft an Dich, natürlich jetzt zur Weihnacht bedeutend weniger, weil es so viel anderes Ki tun gibt. Die Aga sagt übrigens, Du würdest es in Madagaskar auch nicht so genau nehmen mit dem Nach hausedenken. — Lieber Bela, wird man wirklich nicht schwarz, wenn man eine Negerfrau auf die Wangen küßt? Versuch es doch einmal und schreib mir dannl Wenn Deine Handschuhe zerrissen sind, dann schreibe mir's. Die Aga flickt sie Dir. oder ich stricke Dir neue. In Liebe Deine Rosmari«." Szengeryi lachte hell auf, streichelte di« wenigen Zeilen mit zarten Fingern und steckte sie in seine Brieftasche. Der Professor schmunzelte immer noch still vor sich hin. „Die Aga wird nicht wenig Mühe mit ihr haben. Sie füttert das Mädchen mit den Brocken ihrer Erfahrung, will alles und nichts sagen und so werden die beiden ewig nicht klug aneinander, das Kind nicht an der Alten und die Alte nicht an dem Kind." Als er merkte, daß Szengeryi gar nicht auf ihn hörte, ging er nach dem Zelt Etwas später kam er wieder heraus und legte Bela die Hand auf die Schulter „Komm! Die Moskitos fangen zu schwärmen an. Es ist das beste, unter das Netz zu schlüpfen. Török hielt Szengeryis Recht« fest. „Man soll nicht Träumen nachhängen, deren Erfüllung noch in so weiter Ferne liegt und die möglicherweise für immer nur Träume bleiben werden. Sollten aber Eure Herzen sich finden, so will ich dir jetzt schon die Gewißheit geben, daß mir kein anderer als Sohn so sehr willkommen ist wie du." Der Professor empfing einen Druck der jungen Hand, den er noch spürte, als er bereits den Kopf auf das Roßhaar kissen seines Lagers gleiten ließ. Der Schrei der Halbaffen tönte klagend durch den nächt lichen Urwald. Die Zähne des Fingertieres wühlten in den Baumrinden und verursachten ein leises Knirschen und Krachen. Ab und zu surrte ein Käfer gegen die Zeltwand, prallte ab und verstummte jählings. Ununterbrochen prallt« das Meer gegen die Korallenriffe. Szengeryi lag mit offenen Augen, über di« sich allmählich flimmernde Nebelgebilde legten. Er sah Rosmaries süßes, unschuldiges Kindergesicht über sich geneigt. Aus der Fern« erklang Horvaths Geige. Unruhig warf er sich auf die andere Seite. Rosmaries Lippen streiften die seinen. „Wenn du wiederkommst, Ros- marie . Der Schläfer fuhr empor und lab sich erschrocken ill der kMelMr-iergMr 5. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Ein sorgloses, seliges Kinderlächeln lag auf ihrem Gesicht, als Aga hereinkam, um das Licht abzudrehen, weil Ros- tnarie es Tag für Tag zu vergessen pflegte. Enge des Zeltes um, gleich darauf wieder auf die Kissen zurücksinkend Moskitos schwirrten gegen das Netz. In tausendfältiger, doch immer gleicher Melodie, sangen die Frösche ihr Lied. Horvaths Geige mengte sich darein. „Heute nacht, lieber Schatz . . ." Rosmaries Kindermund schluchzte. „Ich will schlafen, schlafen," dacht« Szengeryi und warf sich von einer Seit« auf die andere. Todmüde schlossen sich seine Augen. Christbaumlichter um gaukelten ihn, Rosmaries Zöpfe glänzten im Gold der Ker zen. Er breitete di« Arme nach ihr aus. Aber Guido Horvath stand dazwischen und hi«tt schützend die Arme gegen das Kind „Sie ist mein!" Szengeryi stöhnt« auf, warfZich auf den Freund und zer trümmert« ihm mit einem Faustschlag den Schädel. Mit dumpfem Laut glitt der Geiger zu Boden. Bela erwachte schweißgebadet Er wagte nicht mehr ern- zuschlafen und saß mit hochgezogenen Knien, bis das Morgen rot über di« Wipfel schoß. Professor Török stand auf dem Felsgestein des Hochlande« von Madagaskar und wühlte mit Hacke und Schaufel m den vulkanischen Ueberresten, die seine Forschererwartungen noch um vieles übertrafen. Einen Steinwurf weiter abwärts saß Bela Szengeryi und studierte das Geäder eines Felsens, aus dem er schon ein großes Stück herausgebrochen hatte. Der Schweiß tropft« ihm in kleinen Rinnsalen über Brust und Rücken. Di« Hitze war unerträglich. Gegen Abend stiegen sie zu den Urwäldern hinab, die an das Hochland grenzten und sich nach Nordosten hin in ein« Küstenlandschaft verloren. Zwei Madagassen, die als Führer und Träger dienten, schlugen bereits die Zelte auf Sie standen dicht an den Stranddünen, von einem Gehänge flatternder Blattpflanzen überdeckt. Die Mangrovenwäider, die wie dräuende Unge heuer nach dem Wasser starrten, warfen breite Schatten über das Gelände Nichts als das Rauschen des Ozeans und das Gekrächz der Sumpfvögel unterbrach die Stille. Bela Szengeryi nahm ein Bad, und Török wartete nun, vor seinem Zelte sitzend, bis der junge Mann wieder herzu schwamm. Ans Land springend, ließ er sich von einem der Madagassen trocken reiben und verschwand in der Hütt«. Während er dort Toilette machte, stellte Török ein kleines Tischchen bereit und legt« zwei Palmenwedel darüber, auf denen ein Kerzchen brannte. Es war von der Hitze ganz schief gezogen und drohte jeden Augenblick zu fallen. Daneben stand eine Kiste Zigarren und eine Flasche Likör. „Frohes Weihnachten, mein Lieber!" sagt« er, als Szen geryi wieder zum Vorschein kam. Bela mußte sich erst be sinnen. , , „ „ Dann lachte er. Die Umgebung war so gar nicht weih nachtlich Die rechte Stimmung von Schnee und krachendem Frost fehlte. Ueber ihren Häuptern schwankt« sattgrünes Laub, feuer farbene Lianen spannten sich von Wipfel zu Wipfel Um die Stämme woben sich zartgrüne Vorhänge von Blatt pflanzen in gelb, rot, weiß und lila Sie sahen aus wie ein Hauch und wurden durch den geringsten Luftzug zum Beben aehrsM.