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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-04
- Tag 1932-04-05
-
Monat
1932-04
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1932
- Autor
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W Ml MM Auf stillen Wegen geht man gern, wenn irgend etwas das Gemüt bewegt hat, waS nach innerer Verarbeitung drängt; auf stillen Wegen geht man gern, um abseits vom Lärm deS Tages -um Quell neuer Lebensenergien zu kommen; man geht aber auch gern auf stillen Wegen, wenn man allein sein will mit der Natur, um ihrer selbst willen. — besonders werrn sie so schön sich zeigt, wie in den tüngst vergangenen Frühlingstagen. Stille und schöne Wege Haven wir genug in unsrer Heimat, wir wissen sie nur manchmal nicht gleich zu finden. Oft fragen sich die Menschen hier zu Lande gequält: wo geht man einmal hin, um ein schönes, das Ange erfreuendes Stück Natur zu sehen? und wissen selten frohe Antwort auf diese Frage der Sehnsucht. Und doch gibt es der Antworten so viele, die die Frage verstummen lassen. Ein solches Stück stillen Weges ging ich letzthin zwischen Mittag und Abend; ein Weg war's, der mitten durch ein romantisches Stück Schlosspark führte, ein stilles Dörfchen durchquerte und sich hinter Vusch und Strauch, entlang eines versiegenden Wässerchens in weiter Wiese verlor. Verlockend lag die Sonne auf diesem Wege, mit ihrer Wärme das Leben in allen Kreaturen der Natur erweckend und in Bewegung haltend; Ast und Halm streckte sich wohlig im stärkenden Ge fühl der Lebenszufuhr; jubilierend dankte das Gefieder der Sonne für die Freude des schönen Tages. Kein unharmonischer Laut lag über diesem kleinen, schönen Stück Heimat; in der Ferne sah man wohl auf dem Kamme des leichten HiigelzngeS den Bauersmann bei der Feldarbeit; man sah in den Gärten am Rande des Dörfchens den Häusler mit Spaten und Hacke schaffen — die Klänge dieses Werkens verliefen sich aber im Raum, ehe sie deS Wanderers Ohr erreichten. Rundum wunderbare Stille, jene Stille, die des Schöpfers Hand geschaffen, und vor der sich der Mensch neigt im Bewusstsein seiner Nichtigkeit. Laut los zieht das heimatliche Bächlein durch Wiese und Busch, seine leicht anivachscuden User mit Hunderten von Märzen bechern und Veilchen, von GänseröSlein nud ersten Ane monen übersät; über dieser Blumenpracht jagten und hasch ten sich In; svuneuerhellten Spiel die jungen, bunten Falter, die den Weg ins Leben gewagt haben. Noch ist daS Leben da draussen kaum erwacht, noch ist kein Spriessen und Grünen zu sehen, es lässt sich nur erst ahnen und fühlen — und doch ist dieser stille Weg auch jetzt schon von sonderbarem Reiz, im ersten FrüblingSlicht und -kleide; ein Weg mit seinen Aninutigccitcn, der dem Men schen hilft, zn vergessen, waö trübe ist und traurig im alltäg lichen Leben; ein Weg, der recht wohl auch nach innen führt. Zwisthen Mittag und Abend ging ich diesen Weg, und die sich neigende Sonne umstrahlte den tnrmhasten, fast tausendjährigen Talwächter im Westen mit gvldrotcm Glanze; gegen Osten umschattete sich jener vertrante, andere Schlosspark mehr und mehr mit ticlercr, dunklerer Fär bung — langsam neigte sich der Tag, der ein doppelt schöner war in seinem Frühlings Sonnenglanze und in seiner Friedlichkeit. Geh' ihn auch einmal, diesen stillen Weg! I. Th-, R. Lertlichcs nnd Sächsisches. Riela, den 5. April 1932. —* Wettervorhersage für den 6. Avril- Mitgeteilt von der Sachs. Landeswctterwarte zu Dresden.) Zeitweise lebhafte Winde aus veränderlichen Richtungen, meisten? stark bewölkt, Temperaturen kind aber nur wenig verändert, später etwa? abnehmend, örtlich kommt es zu Nebelbilduna. zeckweiba auch Niederschläge. —'Daten für den 6. A v r i l 1932. Tonnenauf- gana 5,25 Ulm. Eonnennuteraaug 18,41 Nbr. Mond ausgang 5,21 Uhr. Moudunteraana 19,32 Udr. 1520: Ter Maler Raffael Eanti in Rom gest. <aeb. 1483,. 1528: Albrecht Dürer in Nürnberg gelt. laeb. 1471). 1870: Der Komponist Oskar Straus in Wien geb. 1884: Ter Dichter Lmauuel Geibel in Lübeck gest. lged. 1815,. —-k- Der Riesaer Frühjahrs-Jahrmarkt war auch gestern, entgegen den früheren Jahrmärkten, von bestem Wetter begünstigt und brachte noch einmal lebhaften Verkehr nach der Bndenstadt. Namentlich in den Nachmit tagsstunden war der Zustrom der auswärtigen Besucher wieder sehr stark; der Geschäftsgang war einigermassen zu friedenstellend. In den Abendstunden, als der Jahrmarkt zu einer rein Riesaer Angelegenheit wurde, wurde dagegen nur noch wenig gekauft und viele Fieranten packten schon vorzeitig ein. Am VergnügungSeck drunten am Altmarkt nnd Meissner Strasse herrschte auch am gestrigen Montag noch der übliche Rummel. Der Riesaer Frtthjaürs-Jahr- nmrkt fand nun am heutigen Dienstag um 12 Uhr seinen Abschluss. — Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich ist, wird das Motorradrennen an der senkrechten Wand, eine ganz tolle und hier noch nie gebotene Sportsensation, auch heute abend noch einmal gezeigt werden. —* Schulaufnahme in der Parkschule. Mon tag früh 10 Uhr versammelten sich Lehrerschaft und Eltern der Schulneulinge zur Aufnahme der Kleinen in der Turn halle. Nachdem der Chor ein Lied vom Osterhasen gesungen hatte, sprach eine ältere Schülerin einen Willkommensgruss. Darauf ergriff einer der Elcmentarlehrer, Herr Lässig, das Wort. Er erzählte den Kleinen, wie er den Osterhasen getroffen und dieser sogar versprochen habe, zu der Auf nahme zu kommen. Gross war die Freude der Buben und Mädels, als der Hase wirklich erschien und jedem sogar ein Ei schenkte. Als dann der Osterhase den Raum wieder ver lassen hatte, erfolgte die amtliche Ausnahme durch den Schul leiter, Herrn Oberlehrer Richter. Ausgenommen wurden 2 Klassen mit 80 Kindern, und zwar 40 Knaben und 49 Mädchen. —* Aufnahme der Schulneulinge in der P e st a l v z z i s ch u l c Riesa. Unter zahlreicher Beteili gung der.Elternschaft fand gestern vorm. 10 Uhr in der n,^urnhallc die Aufnahmefeicr der ABC-Schützen statt. Es o^crden diesmal 2 Klassen gebildet, eine Knabenklassc mit er beachtlichen Zahl von 46 Kindern und eine Mädchen blasse mit 36 Schulanfängern. Eine besondere Freude brachte oi.e Lehrerschaft der erwartungsvoll lauschenden kleinen Ge sellschaft mit einem lustigen Märchenrcigen „Schneewitt chen", den die Mädchen des ö. Schuljahres unter Leitung der Herren Golle nnd Schneider darbotcn. Besonders der spassige dicke Zwerg Pnmperlink versetzte die Kleinen in fröhliche Stimmung, und sic traten nach BegrüssungSworten des Herrn Schulleiters Poppitz mit ihren zukünftigen Lehrern gefolgt von Vater oder Mutter den Weg in ihr Schul zimmer an. —* Aufnahme der Schulneulinge der Gröbaer Schule. Am Montag um 10 Uhr wurden in der Volks schule Gröba die Schulneulinge ausgenommen. Die Kleinen wurden zunächst durch eine hübsche, scherzhafte Ansprache seitens einer Schülerin der oberen Schuljahre begrüßt, worauf Frl. Waldmann die Ansprache hielt. Sie ge dachte zunächst der Kleinen, die voll freudiger Erwartung dieser Stunde entgcgenblickten, bis sie den Ranzen das erste Mal auf ihrem Schulweg probieren konnten. Nachdem die Rednerin den Kleinen etwas von der ersten Schularbeit er zählt hatte, wandte sie sich an die Eltern und Angehörigen mit der Bitte, den veränderten Schulmethoden vertrauens voll zu begegnen und lud sie gleichzeitig zu regem Schul- besuch ein. Zur Ermunterung der Kleinen wurden dann von den Kindern des 2. Schuljahre» einige hübsche Sing spiele vorgeführt, die grosse Freude auslösten. Es waren: Der kleine Gärtnersmann, Die beiden kleinen Maler, und Die 5 Hellaute. Das Reigenspiel von Dornröschen schloss die Darbietungen für die Kleinen ab. ES folgte nun die amtliche Aufnahme durch den Schulleiter. Es wurden im ganzen 74 Knaben und 69 Mädchen ausgenommen, die in 4 Klassen eingcteilt wurden. —* MietzinS st euerbefretung in Altwoh- nnngen betr. Bon der Nachrichtenstelle der Staats- kanzlet wird mitgeteilt: Mit Wirkung vom 1. Januar 1932 hat die Reichsrcgieruug durch ihre vierte Notverordnung vom 8. Dezember 1981 die Mieten in den Altwohnungen um 10 v. H. der Friedcnömiete gesenkt. Durch die gleiche Not verordnung hat sie mit Wirkung vom 1. April 1932 die MictzinSsteuer um 20 v. H. herabgesetzt. Mieter, die wegen HilfSbedttrftigkett von der Entrichtung der MictzinSsteuer befreit find und demzufolge bisher in Höhe von 51 v. H. der Fricdenömiete befreit waren, werden künftig infolge der Minderung der MictzinSsteuer nur noch in Höhe von 40,8 v. H. der Fricdenömiete befreit sein. Das ist für sic immer noch etwas günstiger als für die hilfsbedürftigen Mieter der meisten übrigen deutschen Länder, z. B. Preussen, in dem die Befreiung nur 38,4 v. H. ansmacht. Wirtschaftlich gesehen, stehen sich die von der Mtetzinsstcuer befreiten Mieter vom 1. 4. an im allgemeinen nicht schlechter, als dies im Dezember 1931 der Fall war, da, wie schon ausgeführt, auf der anderen Seite die gesetzliche Miete um 10 v. H. der Friedensmiete gesenkt worden ist und beide Senkungen sich ungefähr ausglcichcn. Unbillige Härten, die sich im Einzel falle ergeben, können durch die Wohlfahrtspflege gemildert ivcrdcn. —* Realste uersperrverordnung 1932. Die Notverordnung vom 19. v. MtS. enthält weitere Bestim mungen über die Realsteuersperre 1932. Ein Teil dieser Bestimmungen gilt nur für die Länder, die bereits 1932 ganz oder teilweise zur Steuervereinlieitlickmug übergeben. Für Sachsen gilt die Real-Steuerspetre auch für da-5 Rech- nungsiabr 1932 mit der Massgabe, dass die Rcalstcuern für die Steuerpflichtigen nicht ungünstiger sein dürfen als für daS Rechnungsjahr 1931. Das bedeutet also, dass nicht die Steuersätze von 1930, sondern die von 1931 weiterhin bindend sind, soweit sie über dem Landesdurchschnitt liegen. Die Realstcuer-ZuschlagS ä e dürfen in t Ermächtigung der LandeSbehöeden bis zum Landesdurchschnitt erhöbt werden. Die Uinlagcsätze der BczirkSverbäude dürfen im Rcchimngs- jabr 1932 gegenüber den für 1931 massgebenden Sätzen nicht erhöbt werden. Die oberste LandeSbebörde kann im Einzelsall aus besonderen Gründen Ausnahmen zulasscn. —* L a n d t a a s a u t r a g. Die deutschnationale Land« tagssraktion hat einen Antrag eingcbracht, die Regierung zu ersuchen, auf die Reichsrcgieruug einzuwirken, dass die Gemeindegetränkestcuer sofort aufgehoben wird. In der Begründung des Antrags heisst eS, das Aufkommen an Gemeindegetrüukesteuer in Sachsen sei sehr dürftig und stehe in keinen! Vergleich zu den Aufwendungen zur Er hebung der Steuer. —* Abgewiesene Klage der Beamten. Der Landesbund Sachsen des Deut'chen BeamtenbundeS hatte in Vertretung der ihm angeschlosjenen sächsischen Beamten- und Lehrergewerkschaften beim Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich in Leipzig Klage nach Art. 19 der ReickL- verfassung gegen den Freistaat Sachsen und das Sächsische Staatsministerium erhoben. Darin wurden die Notver ordnungen des Reiches und des Landes Sachsen, insoiveit sie das Beamtenrecht und die Verfolgung der Rechte der sächsischen Beamten im VerwaltungSvcrfahren betreffen, angefochten. Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich hat nunmehr, wie die Sächsische Gemeindebeamtenzcitung mitteilt, diese Klage mit der Begründung abgewiesen, dass dem Landesverband Sachsen im DBB- bezw. den in diesem Bunde zusammengeschlosjeueu Beamtengewcrkfchasten die Parteifähigkeit abzujprecüen ist. Der Beschluss des Staats gerichtshofes ist unanfechtbar. —* Gemeindetag fordertErweiterung der Steuerhoheit. Der Steuerausschuss des Sächsischen Gcmcindetages nahm in seiner letzten Sitzung Stellung zu den Anträgen der Hauptversammlung des Sächsischen Bürgermeistertages vom 25. Januar 1932 für eine Ver- waltungsrcform im Freistaat Sachsen, in denen eine Er weiterung der Gemeindesteuerhoheit durch Austeilung der Stcuerarten zwischen Reich, Ländern und Gemeinden ge fordert wird. Da diese Fragen eng verknüpft sind mit den im Gutachten des Staatssekretärs a. D. Dr. Popitz über die Neuregelung des Reichsfinanzausgleichs enthalte nen Problemen, wurde die Aussvraclie hiermit verbunden. Eine eingehende Prüfung aller Punkte der Denkschrift des Staatssekretärs Popitz sei notwendig, weil die L>chnft eine für die Gemeinden zum Teil günstige, zum Teil aber nicht unbedenkliche Tendenz in der Richtung einer Verstärkung der Staatsgewalt und einer verstärkten Einflussnahme der privatwirtschaftlichcn Kreise auf die Kommunalverwaltung verfolge. Zur Denkschrift wird auch der Vorstand des Säch sischen Gemeindetages noch ausführlich Stellung nehmen. —* Tagung dersächsifchenDesinfektoren. Unter starker Beteiligung aus ganz Sachsen hielt der Landesvereiu staatlich geprüfter Desinfektoren für Sachsen im Hygiene-Museum in Dresden seine diesjährige Haupt versammlung ab, der u. a. als Ehrengäste Obermedizinal rat Dr. Bremme als Vertreter des Innenministeriums und des Gesunoheitsamtes, Obermedizinalrat Dr. Plange vom Wohlfahrtsbezirksamt, Dr. Lange vom Sächs. Gemeinde beamtenbund, Prof. Dr. Tüpfle und Dr. Michael vom Deutschen Hygiene-Museum beiwohnten. Obermedizinalrat Dr. Plange gab einen kurzen Ueberblick über das Leben und die Bedeutung deS Entdeckers des Tuberkelbazillus, Robert Koch. Weiter hielt Obermedizinalrat Dr. Plange einen Vortrag über „Senckjenbekämpfung und Sparen". Wersdörfer - Berlin sprach über „Die Rattenplage und ihre planmässige Bekämpfung". — Nach Erstattung des Jahresberichts und Erledigung der Wahlen wurde ein stimmig eine Entschliessung angenommen, in der dagegen protestiert wurde, dass durch die Sparmassnahmen von Staat und Gemeinden auch Einschränkungen auf dem Ge biete der Entseuchung vorgenommcn werden mussten. Die Bevölkerung müsse unter allen Umständen vor der Ver breitung ansteckender Krankheiten oder Epidemien geschützt bleiben. —* Der Evangelische Bund im Gustav- Adolf-Jahr. Für die am 21. und 22. Mai 1932 in Leipzig-Plagwitz stattfindende Landesvereinstagung des Evangelischen Bundes ist das Programm im einzelnen fertiggestellt. Sim Sonnabend, dem 21. Mai, abends wird im Felsenkeller in Plagwitz ein evangelischer Volksabend gehalten, der unter folgendes Thema gestellt ist: Deutsches Volk, vergiss nicht die Helden deiner Geschichte!— Astr rüsten in Gustav Adolfs Geist die Kämpfer mit der Kraft des Evangeliums! — Zu diesen Themen spreck-en: Pfr. Heber- lein-Zwickau, Morihkirche, Dr. med. Metzger, Frankenstein. Für die am Sonntag stattsindenden Festgottesdienste sind Oberdomprediger D. Richter, Berlin, und Oberkirchenrat Liz. Dr. Kühn, Auerbach (Vogtl.), gewonnen worden, in der öffentlichen Hauptversammlung wird Dr. Paul, Greiss- wald, über Gustav Adolf als Glaubensüeld sprechen. —* Beschränkung in -er Notenabgabe in- nerhalb der Freigrenze. Zahlungen an -as Aus land können künftig nicht mehr durch Anschaffung und Ver sendung von ausländischen Noten, sondern nur noch durch Ueberweisung, Postanweisung, Schecks ufw. erfolgen. JnS- besondere ist der Erwerb von ausländischen Noten inner halb der Freigrenze zum Zweck der Vermögenöanlage un zulässig. Erhebung über die Schädigungen deS Handwerks durch die Wirts chaftsbetriebe der öffentlichen Hand. Die Notverordnung vom 6. Okt. 1931 ordnete in ihrem Filmten Teil Kapitel VIII die Prü- fungspslicht der WirtschastSbetriebe der öffentlichen Hand an, allerdings mit der Ermächtigung der Reichsregierung, die zur Durchführung dieser Vorschrift notwendigen Ver ordnungen noch zu treffen und den Zeitpunkt des Inkraft tretens zu bestimmen. Seit jener Zeit ist in der ganzen Frage nichts weiter unternommen worden. Auf der anderen Seite werden die Klagen des Handwerks über die zu nehmende Konkurrenz dieser Betriebe immer grösser. — Der Rcichsverband des deutschen Handwerks beabsichtigt, nunmehr erneut in der Angelegenheit bei der Retchsregie- rung vorstellig zu werden. Um mit genügend beweis kräftigem Material ausgerüstet zu sein, wird zu diesem Zwecke zurzeit eine Erhebung veranstaltet, die die Schädi- guug des Berufsstandes durch die öffentliche Hand erfassen soll. ES wird grosser Wert darauf gelegt, dass jeder Ort in den einzelnen Kammerbezirken, in dem sich Betrieb« der öffentlichen Hand befinden, mit in die Untersuchungen ein bezogen wird. Die Zusendung der vorliegenden Frage bogen erfolgt durch die zuständigen Handwerks- und Ge werbekammer». Die beschleunigte nnd sorgfältige Durch führung der Erhebung liegt im Interesse des gesamten Handwerks. —* L o h n v er h a n d l u n g e n im stich fischen Baugewerbe. Auigrund der Notverordnung hallen im sächsischen Baugewerbe zwischen den TarifvertragSpar- teien bis zum 2. April Verhandlungen über eine Neu regelung der Löhne statt',»finden. Von Arbeitgcbcrscite war der Tarif bereits Anfang Januar zum 30. April ge kündigt worden. Am Freitag fanden nunmehr zwischen den Tarifparteien Vorverhandlungen statt, die jedoch zu keinem Ergebnis führten und auf unbestimmte Zeit ver tagt wurden. Von Arbeitgeberseite wurde ein bedeuten der Lohnabbau, von Arbeitneluuerseite Beibehaltung der gegenwärtigen Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit ge fordert. —* Die Not der Geflügelzüchter. Unter dem Motto „Geflügelzüchter in Not" veranstalteten der Landesverband Sächsischer Geflügelzüchtervereine und der Klub Deutscher Geflügelzüchter, Gan Sachsen, in Nieder sedlitz eine gntbcsuchtc Kundgebung. Oberlandwirtlchafts- rat Römer, Direktor der Staatlichen Versuchsanstalt Halle- Eröllwitz, und Geflügelzüchter Dr. Trübcnoach-Grüna er örterten die Ursachen der gegenwärtigen Notlage der deut schen Geflügelzucht. Der Veranstaltung wohnten auch Ver treter des Wirtschaftsministeriums und der Landwirtschafts kammer für den Freistaat Sachsen bei. —* Von der sächsischen Bienenzucht. Der Landesverband sächsischer Bienenzüchtervereine hielt die ser Tage in Dresden eine Gesamtvorstandssitzung ab. U. a. wurde beschlossen, die Beiträge für Erwerbslose herab- zusetzen oder völlig zu erlassen, Verminderung der Aus gaben für die Geschäftsführung deS Verbandes insbe sondere durch Wegfall der diesjährigen Vertreter- und Hauptversammlung. Stellung genommen wurde insbeson dere zur Frage der Bekämpfung der Bienenseuchen durch Ausbildung einer genügenden Anzahl von Seuchenwarten und die Entschädigung solcher Imker, die durch noch uner forschte Krankheiten ihrer Bienenvölker betroffen worden sind. Wie ausgeführt wurde, war das Jahr 1931 der Bienenwirtschaft in Sachsen nicht günstig. Die Zahl der Bienenvölker ist durch Seuchen und Vergiftungsfälle von 66000 auf 63l)00 zurückgegangen. Auch die Houigernte konnte nicht als befriedigend angesehen werden. —* Sächsische Kindererholungstrans- porte 1931. Nach den über die Bezirksmeldesteile des Sächsischen Gemeindetages gegangenen Transportmel dungen sind im Jahre 1931 nach und von der Ostsee (Kinderheim Wiek) insgesamt 17007 Hin- und Rücktrans- Porte erfolgt: nach der Nordsee 1522, ausserhalb Sach sens, vorwiegend in Heime 6936; nach Ostpreußen, Meck lenburg und Pommern, vorwiegend in Landpflege 2154; nach dem Auslande 1950, innerhalb Sachsens 6267; zu sammen 35 836 Hin- und Rücktransport«. Die Zahl der entsandten Kinder beträgt also die Hälfte der vorstehend genannten Zahlen. Die von der Bezirksmeldestelle wegen einer Rationalisierung der Kinderentsendung unternom menen Schritte sind von gutem Erfolg begleitet gewesen. Ein grosser Teil der Entsendestellen hat, wo dies möglich war, den Anregungen der Bezirksmeldestell«, näher ge legene -Heime und in erster Linie die teiliveise leer stehen den Heime von Bezirkssürsorgcverbänden zu belegen, Folge geleistet oder, soweit noch vertragliche Bindungen Vor lagen, dies für die Zukunft in Aussicht genommen. —vdz. Aprilwetter im Volksmund. In die sem Jahre wird es sich bewahrheiten, dass der „aprilis", der „öffnende" Monat der Römer, auch zu unserem Früh lingsmonat wird. Auch dürfte die volkstümliche Benen nung „Wandelmond", der zum Lustwandeln im Freien wieder einladende, und Wiesenmonat, ob des nunmehr sprossenden Grasteppichs, zutrefsen, denn die Ostersonne leitete erstmals den heiteren Lenz ein, der nunmehr seine Herrschaft zu behaupten hat. Dies wird ihm aber nicht leicht fallen; denn urhcrkömmlich tut der April, was er will. Ob seiner Launenhaftigkeit bekam er auch spottweise den Namen Narrenmonat. Regen und Sonnenschein, Grau peln, Schnee, Kälte und blaue Sommerluft wechseln nicht selten in ihm ab. Darum auch die Redensart: „Launisch wie Aprilwetter", „ein Gesicht machen wie der April" oder „Aprilwetter und Herrengunst, darauf zu bauen ist um- sunst." — Doch hat der April auch seine guten Seiten. Dies geht aus den jahrhundertealten Wetterregeln hervor, die von ihm Erfreuliches zu melden wissen: „Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn"; — „Biel Schnee, den der April entfernt, lässt zurück eine reickie Ernt"; — „Warmer Aprilregen bringt grossen Segen"; — „Wenn der Avril Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht": — „Kalter April bringt Brot und Wein in Füll'": — „April kalt und nass, füllt Scheunen und Fass"; — „Je früher im April der Schlehdorn blüht, desto früher der Schnitter zur Ernte zieht"; — „Hat der Kirschbaum einen Blütenhut, ist auch Korn und Rebblüt' gut"; — — aber umgekehrt: „April windig und trocken, macht alles Wachstum stocken"; — „Wenn der Mond scheint hell im April, so schadet er der Baumblut viel". Wölkisch. Motorradunfall. Sonntag nachmittag kurz nach 6 Uhr platzte einem Motorradfahrer, -er aus Richtung Wölkisch kam, auf der Ebene zwischen Ober muschütz und Zehren die Bereifung des Hinterrades. Die schwere Opel-Maschine geriet ins Schleudern, drehte sich um die eigen« Achse und kippte schliesslich um. Der Fahrer, rin Herr au» Bischofswerda, sauste in hohem Bogen über die Lenkstange und landete am Straßenrand, wo er noch 5 Meter weit rutschte. Trotz dc» schweren Sturzes waren die Verletzungen gering; er konnte nur mit dem rechten Bein schlecht auftreten. An der Maschine waren der Lenker, einige Hebel und die Futzstange verbogen. Das Fahrzeug wurde an Ort und Stelle «pariert, und mit O4stündig«r
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