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Tanltz. Der freche Mnvruch. Heber den in der Nacht »um Sonnabend beim Gutsbesitzer KreU veritbten Ein- bruchsdiebstahl, worüber wir schon kur» berichteten, erfährt man noch folgende Einzelheiten: Die Diebe haben im Erd- geschah die Fensterscheibe einer kleinen Stube eingedrückt, haben das Fenster aufgewirbelt und sind sodann in die in der ersten Etage gelegene Räucherei gelangt. Sie stahlen 3 Schinken, 3 Speckseiten. 2 Rauchfleischseiten und 1b Eier. Das Diebesgut haben sie anscheinend in ein« Sofadecke eingepackt, die sie ebenfalls mitgel>en hieben. Stümper in ihrem „Fach" scheinen sie nicht gewesen zu sein, denn die Eigentümer haben von dem Einbruch nicht das geringste wahrgenommen, obwohl das Schlafzimmer in unmittel barer Rähe des Tatortes liegt. Vorher hatten die Spitz buben einen Einbruch bei Gutsbesitzer Fischer versucht. Dort hatten sie am Küchenfenster bereits «in« Eisen stange herauSgewuckiet und wären dann sicherlich auf die gleiche Weise wie später bei Krell ins Innere des.Hauses gelangt. Sie sind aber durch den Hund gestört worden, der ansä'Lug, worauf im Hause Licht gemacht wurde. Die polizeilichen Ermittlungen sind im Gange. Lommatzsch. Vom Frühjahrsmarkt. Das schöne Wetter hatte am Jahrmarktssonntag sehr starken Besuch von auswärts nach Lommatzsch gelockt. Wie immer, herrscht« in de» Nachmtttagsstunden der Hauptbetrieb, und es ist sicherlich auch allerhand gekauft worben. Von einzelnen Geschäftsleuten am Orte ist ein guter'Geschäftsgang ge- meldet worben. Löbschütz b. Lommatzsch. Frecher Raubübcrfall. In der Nacht zum Sonntag gegen 11.30 Uhr ist auf den 71 Jahre alten GutöauSzttglcr Ernst Kühne und seine 7tt Jahre alte Schwester, die Rentnerin Marie Kühne, beide im Wohn haus« des Gutsbesitzers Magnus Kiihne in Löbschütz Nr. 8 wohnhaft, von zwei Unbekannten ein Raubüberfall auSge- sührl worden, und es sind ihnen dabei etwa 300 NM. in die Hände gefallen. Sämtliche Angehörigen des Herrn Kühne hatten sich gegen 9 Uhr abends nach dem Obergeschosse be geben, um sich schlafen zu legen. Nur Herr Ernst Kühne war im Wohnzimmer zurückgeblieben, hatte eine Zeitung gelesen und war dann eingcschlafcn. Plötzlich wurde er von der Bank, auf der er faß, hernntcrgcrtfsen und auf den Fuß boden geworfen. Er sah sich nun zwei unbekannten Män nern gegenüber, die Gesichtsmasken trugen, ihn an Händen und Füßen fesselten und mit den Worten „Geld heraus* von ihm Geld forderten,- Herr Kühne wurde hierbei auch mit einer spitzen Hacke, wte sie von Maurern zum Schlagen von Löchern in Mauerwerk benutzt wird, bedroht. Nachdem er versichert hatte, kein Geld zu besitzen, haben die Täter ihm ein Stück zusammengvkniilltcs Zeitungspapier in den Mund geschoben und ihm überdies einen Schal um den Mund gebunden,- nm Herrn Kühne am Aufstehen zu hindern, haben sie noch einen schweren Tisch auf ihn gelegt. Alsdann gingen die Täter nach dem Obergeschosse, haben zunächst die verschlossene Tür zum Schlafzimmer der 76jährigcn Marie Kühne aufgcbrochen und diese, die im Vette lag, zur Herausgabe ihres Geldes anfgefordert. Da die Ueberfallene zu schreien anfing, haben die Täter ihr wiederholt mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ein mit- gebrachtes Stück Bettzeug in den Mund gesteckt, vor den sie außerdem noch ein Stück Tuch banden,- ferner wurden ihre Hände mit Bindfaden zusammengcbunben und das Deckbett auf die Greisin geworfen. Darauf sind die Täter noch in eine zweite, der Marie Kühne gehörige Kammer einge drungen, wo sämtliche Behältnisse durchwühlt wurden und offenbar nach Geld gesucht wurde. Von dem Vorhaben, noch zwei weitere Türen zu erbrechen, haben die Täter abge lassen, als die übrigen Angehörigen der Kühneschen Familie nm Hilfe riefen. Die Täter sind dann, etwa 5 Minuten nach der Tat, mit einem Motorrad in Richtung Wölkisch ge flüchtet. Sie werden, wie folgt, beschrieben: Der eine etwa 1,65 bis 1,68 Meter groß, mittlere Statur, weicher schwarzer Filzhut, rote und gelbe Gesichtsmaske, ohne Kragen, dunkler Jackettanzug, annehmbar lange Hose: der zweite etwa 1,66 Meter groß, ebenfalls rote und gelbe Gesichtsmaske, ohne Kragen, dunkles Jackett und annehmbar dunkle lange Hose. Die Ueberfallenen haben im Gesicht und an den Hand- gelenken Verletzungen davongetragen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Täter — ober wenigstens einer von ihnen — mit den Verhältnissen bei Kühne vertraut gewesen sind,- Erörterungen in dieser Richtung sind im Gange. Sach dienliche Angaben, die zur Ermittlung der Täter führen können, werden an den Gendarmericpostcn erbeten. Choren bei Nossen. Die gefährliche Ortsdurchfahrt. Autvunfälle, die verhältnismäßig noch gut abgelaufen sind, haben sich in den letzten Tagen an den Ausgängen von Choren ereignet. Eine Zugmaschine mit zwei Anhängern, einer Holzhandlung in Gauernitz gehörend, fuhr, von Döbeln kommend, den ziemlich steilen Schasberg herab. Die beiden Anhänger waren mit zirka 190 Zentner Alt papier beladen. Durch Nichtfunktionieren der Bremsvor- rtchtungen drückten die Anhänger so auf die Zugmaschine, daß dies« direkt herumgedreht wurde und ein Anhänger umstürzte. Dieser fiel aus die ziemlich starke Steinmauer, dieselbe auf etwa acht Meter durchbrechend. Glücklicherweise hielt die Mauer den Sturz ab, sonst wäre der Anhänger zirka 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Außer einem Bruch des linken Vorderrades ist sonst dieser Unfall glücklich ver- laufen. Nur war der Verkehr auf der Straße einige Stun den gesperrt und mußte umgeleitet werden. — Ein weiterer Unfall ereignete sich abends am Osteingang von Choren. Ein großes Lastauto, «in Fünftonnenwagen mit gleich star kem Anhänger, kam mit einer Ladung Bieruntersetzer, von denen jeder Wagen 100 Zentner geladen hatte, vom „Kur prinz" Großschirma. Nachdem der Lastzug in Nossen noch getankt hatte, wollte «r ans der Staatsstraße Döbeln- Leipzig seinem Ziel, dem Rheinland, zufahren. Am Berg vor Choren, an der zweiten Kurve dicht vor dem Dorf, eingang, bemerkte der Wagenführer, daß die hydraulische Bremse nicht funktionierte. Infolge des starken Gefälles hatte er bereits den zweiten Gang eingeschaltet und ver suchte nun zunächst, den Anhänger tn den Straßengraben zu fahren. Ans zirka 40 Meter nahm der Anhänger acht Bäume mit. Da aber der Anhänger nicht in den Straßen graben geriet, lenkte er mit Geistesgegenwart den vorderen Wagen in den kaum «inen Meter tiefen Straßengraben, worauf sich der Waaen und der Anhänger in den Graben an die ziemlich hohe Böschung legten. Dadurch wurde sofort der Fahrt, die in der Dunkelheit infolge Nichtfunktionieren« der Bremse schlecht hätte auslaufen können, ein Ende gesetzt. Der den Wagen steuernde Besitzer aus Hannover, sowie seine ihn hcgleitende Frau blieben unverletzt. * Dresden. Tas Erzgebirge wirbt für seine Spiel waren. Hier veranstaltete der Verband der erzgebirgische» Spielwareninteressenten eine Kundgebung, die den Zweck hatte, die Oesfentlichkeit auf die schwierige Lage der «rz- aebirgiscken Spielwarenindufirie aufmerksam zu machen, lieber diese wirtschaftliche Seite der Angelegenheit sprach Syndikus Menzel, während Professor Seifert von den Staatlichen Spiclwarenschulen Grünhainichen-Seiffen den mehr künstlerischen Sinn der Veranstaltung umriß. Wie im Winter der Weihnachtsmann, so soll am Johannistag da» JohanniSmSnnchen den Kindern die schönen Gpiel- sackzen aus dem Erzgebirge bescheren. Mit großem In teresse und lebhaftem Beifall wurde der Vortrag auf- genommen, den Hofrat Professor Dr- OSkar Seiffert über die Aufgaben d«S Märchen» in unserer Gegenwart hielt. Schließlich fand die Uraufführung eines FilmeS statt, der das Erzgebirge, Land und Leute und ihre Arbeit, in anschaulicher Weise schilderte. * Dresden. 200 Jahre Dresdner DretkönigSkirche. Am 1. Mai waren 200 Jahre seit dem Tage der Grund steinlegung zur Dresdner Dreitönigskirche vergangen. Die Kirchgemeinde beging diesen Tag in feierlicher Wesse. Da» Gotteshaus ist von George Bähr und Pöppelmann gebaut. ES hat zwei Vorgänger gehabt, von denen der erste aus dem Anfang des 1b. Jahrhunderts stammte und bei der großen Brandkatastrophe der Neustadt im Jahre 163b mit ab- brannte, und der zweite unter August dem Starken abge brochen wurde, als die Hauptstraße angelegt wurde. "Dresden. Havarie einer Zille. Am Sonntag nach mittag spielte sich an der AugustuSbrücke vor den Augen Tausender von Zuschauern ein nicht alltäglicher Vorfall ab. Dort war eine auf der Fahrt nach Hamburg befind liche Elbzjlle, die 600 Tonnen Zucker mit sich führte, so unglücklich angeschlagen und yängengeblieben, daß es der Besatzung trotz eifrigster Bemühungen nicht gelang, den Kahn frciznbekommen. Erst ein zu Hilfeleistungen herbei gerufener Raddampfer vermochte schließlich das Fahrzeug flott zu bekommen. * Dresden. Tarifkündigung. Vom Arbeitgeberver band des Dresdner Großhandels e. V., Dresden, und dem Verein Dresdner Spediteure e. V. sind der bestehende Manteltarisvertrag und das zur Zeit gültige Gehalts abkommen zum 31. Juli bezw. 31. Mai ds. Js. gekündigt worden. * Dresden. Schwerer Motorradnnfall. Am Sonn tag abend ereignete sich Ecke Schubert- und Trinitatisstraß« ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem mit 8 Per sonen besetzten Kraftrad und einem Personenauto. Der aus Bautzen stammende Krastradssi-rer kam mit leichteren Ver letzungen davon, dagegen mußten seine mitsabrcndc Frau und sein 5jäbrigeS Söhnchen mit erheblichen Verletzungen ins Cnrolakrankenhans gebracht werden * Dresden. GesangSmcisterin Molln von Kotzebue gestorben. Im Alter von 84 Jahren starb ans dem Weißen Hirsch die Gcsangsmeisterin Molln von Kotzebue. Die Künstlerin, eine Enkelin des Lustspieldichters August von Kotzebue, spielte früher in Dresden eine große Nolle. Auch als Musikschriftstellerin hat sie sich einen Namen gemacht. " Dre 4 den. Das Ovler eines Lochstaolers Wie dem Dresdner Anzeiger aus Berlin gemeldet wird, ist dort der junge Dresdner Gntsbeamte Fritz Dlempel dnS Opfer eine? vielgesuchten Hochstaplers geworden. Auf eine Anzeige eines angeblichen Gutsbesitzers Horst von Fiemming, der einen Gutsinspektor suchte, meldete sich Blemvel, suhr nach Berlin und wurde von Flemming um die gefordert« Kaution in Höbe von 3000 Mark geprellt. Nach den Ermittlungen der Polizei bandelt es sich bei dem anarbiichen Guts- besitze! um den 36 Jabr« alten internationalen Hochstapler Armand Scknurpseil aus Radeberg. Es wurde festgestellt, daß er erst vor kurzer Zeit in Pommern mehrere Guts besitzer um rund SO 000 Mark geschädigt bat. Neustadt. Unfreiwilliger Zugaufenthalt durch ein Schwein. Auf der Bahnstrecke Bao Schandau—Neukirch unweit der Bahnstation Ottendorf mußte der Lokomotiv führer zweimal den Zug anhalten, weil sich mitten auf der Brücke eine Ferkelsau tummelte. Die Fahrgäste waren nicht wenig erstaunt, als sie die Ursache dieses unfret- willigen Aufenthaltes bemerkten. Das Schwein mußte erst von dem Schauplatz seiner Tätigkeit Vertrieben werden, um die Weitertahrt zu ermöglichen. Bautzen. Walpurgisfeier im Lausitzer Land. Fast hat es den Anschein, als ob heimatliche Sitten und Bräuche sich trotz aller Modernisierung oes Lebens auss neue durch setzen wollten. Bereits das Osterfest brachte ein noch nicht dagewesenes Interesse für die alten Lausitzer Osterbräuche, das historische Bautzener Eierschieben und das Osterreiten, das in Bautzen und dem ganzen Bautzener Bezirke bis hin auf nach Crostwitz und Marienstern und hinüber bis nach Wittichenau treulich gepflegt wird. Nunmehr hat auch die Feier des Walpurgisabenos, das traditionelle Hexen drennen, eine bisher noch nicht beobachtete Beteiligung ge funden. Zu Hunderten lohten am Sonnabend abend mit Einbruch der Dunkelheit die Walpurgisfeuer auf. Im Stadtbezirke selbst wie in der nächsten Umgebung wurde in einem bisher noch nicht dageivesenen Umfange „gegokelt". Von den Bergen grüßten die Feuer herüber, hinunter inS Flachland und fanden hier ein freudiges Echo. Uederall erklang Jubel und Frohlocken: „Der Winter ist dahin — hell glänzt der Auen Grün!" * Bautzen. Der Kamps um di« Strompreissenkung. Unter Leitung von Bürgermeister Mietrach-Oberförstchen fand am Sonntag nachmittag in Kleinwelka «ine große Protestversammlung gegen die Strompreispolitik der ÄSW. statt. An der Versammlung waren 40 Gemeinden durch über 100 Abgeordnete vertreten. Sämtliche Redn«r brachten einmütig zum Ausdruck, daß die bisher erfolgte Strom- Preissenkung völlig unzureichend sei. Es wurde einstimmig beschlösse», einen SOprozentigen Preisabbau und Abschaffung der Zählermiete zu fordern. ES wurde ein Ausschuß ge bildet, der mtt der ASW. weiter verhandeln soll. * Bautzen. Einbrecher im Goldwarengeschäft. In der Nachlt zum Sonntag wuroe hier ein am Kornmarkt gelegenes Goldwarengeschäft von Einbrechern heimgesncht. Den Tätern fielen etwa 150 Uhren sowie zahlreiche Ringe, Ketten, Feldstecher usw. in bedeutendem Werte in die Hände. Der Besitzer des Goldwarengeschäftes hat für die Wiederherbeischafsung der gestohlenen Gegenstände und die Ermittlung der Täter eine Belohnung von 500 Mark aus gesetzt. * Landen. Gutsbrand. Am Eonntaa nachmittag geriet in Brösa ein in der Näbe dr« Anwesen« de« Wirt- schaftsbesiders Dietke liegender Strobbaufen auf uner mittelte Weise in Brand. Durch den herrschenden Wind wurde dar Feuer auf die Scheune des Anwesens dbertragrn und von dort griffen die Flammen bald auf da« Wohn bau« Aber. Da mehrere weitere Gebäude stark gesäbrdet waren, mußte di« Bautzener Motorspritze alarmiert werden. Die beiden Gebäude «rannten vollständig nieder. Wer Brandschaden ist bedeutend. * Zittau. Die RationalifferungSmaßnahmen bei Wagner L Mora« A-B. Von der vereinigte Textilwerke Wagner L Moras A-G. Zittau wird in Ergänzung der bereit« von uns veröffentlichten Meldung von einer aeplan- ten teilweisen Ltillegnng de« Betriebes mitgrteilt, da« eine Stillegung der gesamten Fabrikation nicht beabsichtigt ist. ES bandelt sich lediglich nm «ine durch die Schrumpfung der Wirtschaft und das Sinken der allgemeinen Kauikraft bedingte neue Durchrationaltfierung dr» orsamten Sabri- kation«brtrirb«S. Man will erst einmal die angrsammelten Waren abfließen lassen und dann erst wieder iür die Lager arbeiten. Die auf den sogenannte« „DlrektelSben anfg«- bantr Abiatzorganisation der Vereinigten Textilwerke er leidet durch die geplanten Maßnahmen keine Aendernng. Mutzschen. Bürgermeister nicht wicdergewählt. Bürgermeister Bretschneider hatte tn einem Schreiben ge beten, über seine Wiederwahl Beschluß zu fassen. Bei der Abstimmung wurden 7 Stimmen für und 8 gegen das Ver bleiben Breischneibers im Amt abgegeben. "Leipzig. VO-Jahrfeier der UniversitLtS-Nerven- klinik. Vor SO Jahren bat Geheimrat Professor Dr. Flechsig die von ihm erbaute UnIversitätSnervenkliuik in Leipzig eröffnet. Zur Zeit der Gründung batte Leipzig wohl di« führend« psychiatrische Klinik Deutschlands. Di« Klinik wurde von Geheimrat Flechsig 38 Jahre geleitet; sein Nachfolger im Amt war Geheimrat Prof. Dr. Bumk«. Seit 1S2K hat Prof. Sckräder die Leitung der Psychiatrischen und Nervrnklinik der Universität Leipzig. * Chemnitz. Gefängnis für einen gerissenen Be trüger. Das Chemnitzer Gemeinsame Schöffengericht ver urteilte nach mehrtägiger Verhandlung den 51 Jahre alten, in Warschau geborenen Kaufmann Mendel Schoel Rosenzweig wegen Konkursvergehens und Krebitbetruges zu 2 Jahren 1 Monat Gefängnis. N. hatte sich jahrelang unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Waren aus Kredit beschafft und seine Lieferanten um rund 70 000 Mark ge schädigt. Obwohl er den Osfenbarungscid geleistet hatte, spielte er sich als zahlungsfähiger Käufer auf. Außerdem hatte er seine Bücher derart unordentlich geführt, daß keine Ueberstcht über seinen Vermögensstand möglich war. — Der mitangeklagte 48 Jahre alte kaufmännische Agent Oswald Hermann Weidlich, der in zwei Fällen die unwahren An gaben Rosenzweigs bestätigt hatte, erhielt 200 Mark Geld strafe. * Falkenau. Der wandernde Berg. Nach ein jähriger Dauer sind die von der Reichsbahn dnrchgeführt.'n Abtragungsarbeiten am wandernden Berg bei Falkenau nunmehr beendet worden. Insgesamt wurden rund 301000 Kubikmeter GcstcinSmancn abgetragen. Man rechnet da mit, daß nunmehr für die an dem Berg vorüberführendc Eisenbahnlinie Dresden-Reichenbach keinerlei Gefahr mehr besteht. "Schönau bei Chemnitz. Ein Kind tödlich über- kabren. Arn Sonnabend nnchmittaa wurde hier das sünf- inbriae Söhnchen de° Fabrikanten Nblmann von einem Prrsonrnkra'imaaen überiahren und so schwer verletzt, das eS bald darauf verstarb. " Langen chnrSdorf. Kein Geld in der Wohl- fabrtSkasie. In der letzten Gemeindeverordnetensikung teilte Bürgermeister Notbe n. a. mit. daß an eine pünktliche Aus zahlung der laufenden Unterstützungen iür die Wohlfahrts- erwerbslosen nickt mebr gedockt werden könne, da die Wohl» fabrtSkasie leer sei. Dieser Uebelstand sei durck rigorose Eintreibnna der Bczirksnmlane entstanden. " C r i in m i t s ck a u. Tödlicker VerkebrSuniall. Am Sonntag mittag wurde ans der abschüssigen Straße von Dänkritz eine Radfahrerin von einem Motorradfahrer an- oekabren nnd aus die Straße aescklendert. Dir Verunglückte erlitt sckwere Verletzungen und mußte in? Kran'enbauS ge krackt werden, wo sie bald darauf verstarb. Ter Motor radfahrer kam mit leichteren Verletzungen dauon. Di« Sckuldfrage ist noch ungeklärt. "Pt üb lau. 50jährige Sängertreue. Fünf Mitglie der des hiesigen Gesangvereins .Liederia-el" konnten für 50jährige Sänaertreue besonder? geehrt und mit dem Deut schen Eängerbrieie sowie dec goldenen Bundesnadel aus gezeichnet werden. ES sind die; Emil und Ernst Heilmann, Otto Hötzler, Eduard Pester und Willibald Lcköu'eld. " Meerane. Kirche und Volk in der Entscheidung. Am 30. Avril und 1. Mai hielt der Volkskirchliche Laien bund in Meerane seinen diesjährigen Bundestag ab. Nach den Begrüßungsworten von Superintendent Lindner-Glau chau und Pfarrer Sammler-Meerane sprach Studiendirek tor Sauer-Dresden über „Unsere Aufgaben im Kampfe gegen die Gottiosenbewegung". Drei Referate, die den Dienst an den Erwerbslosen behandelten, lösten lebhafte Aussprache aus. — Der Sonntag fand seine Einleitung in einem Waldgottesdienst. Im Fcstgotiesdienst in der St. Martinskirche predigte Superintendent Gerber-E!f«m- nitz über „Gott hat uns einen Hellen schein gegeben". In der Vertrcterversammlung nach dem Gottesdienst« gab Bundcsdirektor Diele-Dresden einen umfassenden Jahresbericht. Zum 1. Vorsitzenden wurde Pros. D. Hick- niann einstimmig wiedergewählt, der später im Saale des Kirchgemeindehauses einen Vortrag über das Thema „Kirche und Volk in der Entscheidung" hielt. In seinem Schlußwort wünschte Oberpfarrer Schmid-Meerane dem Bunde weiter wie bisher Mut, Können und Freudigkeit. Ter Riesaer Längerbesuch. Bad Liebcnweröa. Goldener Sonnenschein und hervorbrechendcS Grün lagen über unserem schönen Wäld chen, als Sonntag vormittag gegen 10.30 Uhr der bereits angekttnbigtc Sängerbesuch aus Riesa mit zwei großen Ver kehrs-Omnibussen der Stadt Riesa eimras und etwa 80 Sänger des MGV. „Orpheus" nach hier brachte, Unsere Gesangvereine „Liedertafel" und „Eintracht" nnlrcu fast vollzählig zur Begrüßung am Kurhaus erschienen und emp fingen die Gäste mit dem Sängcrspruch. Nach kurzer Zeit formiert« sich ein langer Zug, und unter Vorantritt d«r vom „Orpheus" gestellten eigenen, etwa 20 Mann starken Kapelle erfolgte bei schneidiger Marschmusik der Einzug in die Stadt bis zum Marktplatz. Hier sangen die Sänger unter der Stabführung von Lehrer Adolf Borsch sWein- berge) und Lehrer Kraube iNiesas vor einer zahlreichen Zuhörerschaft „Tas ist -er Tag des Herrn", „Sonntag istß" und „Frühling am Rhein". Die Lieder wurden von Kon zertstücken der Kapelle umrahmt. Nach -em im „Nord deutschen Hof" eingenommenen Mitragessen unternahmen die meisten Teilnehmer «inen Spaziergang in die Umgebung Liebenwerdas, bis sich alle wieder gegen 3 Uhr nachmittags im Kurhausgarten zu einem fröhlichen Zusammensein bei Konzert, Gesang und Tanz trafen. Hier wurden die bisher bestehenden freundschaftlichen Bande zwischen den Vereinen unserer Stadt und den Riesaern erneut aufgefrischt, wozu die Reden der beiden Vorsitzenden Adler iRicsaj und Ktenast lLicbenwerdas wesentlich beitrugen. Nach einem herzlichen Häirdcdruck verabschiedeten sich die Riesaer gegen 9.30 Uhr abends mit dem Wunsche, die Liebenwerdaer Sänger recht bald einmal in Riesa begrüßen zu können. — Derartige Zusammenkünfte können im Interesse des deut schen Liedes nur begrüßt werden. Solche großen Chöre, wie sie tn Liebcnwerda auf dem Marktplatz gehört wurden (es sangen etwa 150 Sängers, spornen nicht nur den ein zelnen Sänger an. sondern bilden auch einen Genuß sü« die vielen anläßlich einer solchen Veranstaltung zusammen- kommenden Zuhörer. Ois 2sitvsrbsllnisss vsrlsngsn billig« ^.rtiksl. Blouson «E bringt sis in cisn kocrbivsrtigsn lgsrno-Lrrsugnisssn. Vsr- TA S"k0 lemgsn Lis bsi Ikrsrn tläncilsr lgsmo-^rtibsl unci sobtsn TA S E Lis sut kiis blsn-rots ?soknng. Igsmcr bscisulst ivsbrbsüs s