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„Die Mode vom Tage" Zrühjahrskleiölmg für Kinder ftsttiiieoch «»willckier üetidel voll Uluiirattoa«» verdate» MU m >»-X 18«d IX» ISS» ISS! ISSS ISS» ISS« ISSS IS« ^bL7 ISSS Die Meldung de» Kinde» ist eine Visitenkarte seiner Eltern. Au» dem Kinderkleidchen kann der menschen kundige Beobachter ersehen, ob die Mutter ordentlich, erzieherisch richtig denkend, ob sie eitel, einfach oder bescheiden ist. Der Kinderkleidung liegt nicht nur eine körperliche Notwendigkeit, sondern eine hohe erzieherische Wertung inne. Die Einstellung des Kindes zu seiner Garderobe ist für seine ganze innere Entwicklung wichtig. Man muß das Kind lehren, seine Kleider zu schonen, ohne ihr Sklave zu sein. Man muß ihm frühzeitig Geschmack beibringen und e» zur Ordnung und Sauber keit ermahnen. Die Kleiderpflege soll nach vollendetem zehnten Lebensjahre dem Kinde selbst überlassen bleiben. Die Mutter macht diese 'Arbeit nicht mehr selbst, sondern leitet das Kind nur an, seine Sachen zu bürsten, «etwaige Flecken zu entfernen, Risse und schadhafte Stellen in Ordnung zu bringen. Ein wichtiges erziehe risches Kapitel wird auf diese Weise erledigt. ! Die Zetten sind hart und schwer, und die Anschaffung neuer Ktnderkleider muß eingeschränkt werden. Trotzdem soll unser Kind nicht nachlässig und schäbig aussehen. Man ahnt gar nicht, wie stark gerade Kinder einen Mangel ihrer Garderobe als Minderwertigkeitsmoment emp- finden und darunter leiden. Prattische Ueberlegung und richtige Ausnützung der vorhandenen Bestände wird daher heutzutage besonder» nötig sein. Wie leicht kann man zum Beispiel durch die herr schende Mode der Sattel- und Passenkleidchen aus der Not eine Tugend machen! Man setzt da» zu kurz gewor- dene Kleidchen in einen Sattel, dessen Reste noch zum Besatz des Röckchens oder der Stulpen dienen und die Harmonie des Ganzen richtig bewahren. Auch Russen- kitte! und Russenblusen lassen sich sowohl seitlich als auch von unten her durch Borten erweitern. Die anknöpf- baren Röckchen und Höschen sind ungemein praktisch, da die dazu' gehörigen Blüschen in verschiedenartigster Ausführung aus alten Sachen und ausrangierten Dingen hergestellt werden können. Für elegante Sonntagskleider junger Mädchen ist Taft zu empfehlen. Er ist nicht teuer, sieht sehr gut aus, benötigt keinerlei Aufputz und begnügt sich mit Benzinwäsche, die in wenigen Minuten durch- geführt ist (durch Benztnschwenken und an der frischen Luft trocknen). Die große Kostürmnode hat auch auf die Iungmädchen- kleldung übergegriffen. Hier handelt e» sich wirklich um ein Jackenkleid, nämlich ein Kleid, bet dem das Jäckchen nur Ergänzung ist und da» daher für wärmere Tage gedacht ist. In diesem Zusammenhangs sei auch darauf hingewiesen, daß die Lehren von der Abhärtung gerade hinsichtlich der Kinder gerne mißverstanden werden. ES ist ganz falsch, Kinder, um sie abzuhärten, gar zu leicht zu kleiden und die allzukurzen Kleidchen nebst strumpf- losen Beinen, die man so häufig auch an recht kühlen Tagen sehen kann, lassen derartige Kinder geradezu bemitleidenswert erscheinen. DaS wohlige Gefühl, das Wärme hervorruft, ist auch Kindern eigen. Abhärtung ist gut und angezeigt, da sie als vorbeugendes Moment Krankheiten verhüten kann, aber man darf Kinder nur tm Sommer und ganz allmählich abhärten. Im Winter muß ein an Kälte nicht gewohntes Kind warm bekleidet sein. Die Kopfbedeckung für Kinder wird Immer einfacher. Sie verschwindet vielfach ganz, um nur bescheidenen Mützchen oder aus Mantelstoff hergestellten Kappen Platz zu machen. Li. 18S4- Bon 4—« Jahre. Mäntelchen in einfacher Form aus tweedarttgem Stott mit gestepptem Gürtel. _ IAH- Bon s—io Jahre. Kleid aus rotem Wollstoff. Der Blute wird «in kurzes Bolero-Jäckchen aufgearbettet. Den Rock umgehen schmale Falten. *Ä2^.^?^*rter Knabenmantel für »—8 Jahre. Der Knopfverschluß ist zweireihig Samttragen. .AA dlnzug für Knaben von »—8 Jahren, mit auf. geknöpftem Beinkletd. Die Bluse ist in ^en Einschnitten ,» diesem reizenden Mädchenmantel für S—» Jahre A die Pelerine hinten geteilt und genau so wie vorn« mit Bog«n und Knöpfen versehen. weetM«»«ttt«»ster m» », «tzmmem-». Mäntel, Kost»«-. Kleider L.- M. Binsen. Röcke. Ki»ber«arher»be. Wäsche 8V Pf. Z» beziehen »nrch ble Geschäft»stelle. heimlich, denn er ist sich bewußt, daß er falsch handelt und er Wo liegt also der goldene Mittelweg, den man gehen läßt deswegen Andere nicht gerne in seine Karten sehen. " ' - Der richtige Sparer aber tut das ganz öffentlich mit dem schönen Selbstbewußtsein, das jede richtige Handlung von selbst mit sich bringt. Während der Geizige Wohl eine der am wenigsten sympathischen Menschengestalten darstellt, bildet ein am richtigen Platz sparender Mensch ein wahres Borbild für eine Menschengeneration, die da» Sparen eigentlich nicht mehr versteht. Einer der wesentlichsten Unterschiede zwischen der Frau von heute und der von eichst scheint un» darin zu liegen, daß diese, die in rührender Bescheidenheit aufaehen und überhaupt keine persönlichen Wünsche äußern durste, das eine Extrem bildet, während die berufstätige und selbständige Frau von heute tm Gefühl ihrer Unabhängigkeit auf dem Standpunkte steht, daß sie sich als arbeitender Mensch möglichst viel leisten müsse. Hier ist da» andere Extrem deutlich zu sehen. Schon in den alten Griechensagen findet sich eine ver. Warnung des Geizigen. Die Sage vom König Midas, der sich wünschte, daß alles, was er oerühre, zu Gold werden möge, ist ein Schulbeispiel dafür, wie tief die Abneigung gegen Geiz tm Menschen verwurzelt ist. Mida», der nicht» mehr zu sich nehmen konnte, da jede Speise, die er in den Mund nahm, sofort zu Gold wurde, mußte schließlich ver- hungern. Und der französische Satiriker Moliere rollt in seinem »Geizigen- die ganze tief verborgene Tragik des Menschen, der sich zum Sklaven de- Geldes macht, auf. »Vs« Philosophie »es Sparen«. Wer nicht zu sparen braucht, ist unglücklich k Dieser eigentlich Paradox klingende Satz hat feine tiefe Berechtigung. Denn bekanntlich hat da» Leben für denjenigen, der aus dem Bollen «schöpft, der sich weder Einschränkungen noch Zwang aufzu- erlegen braucht, viel weniger Reiz al» für uns, die wir vor- märtsstreben und das Erreichen von Zielen zwecks Erfüllung Pon Zukunftsträumen vor uns haben. Im Sparen selbst liegt eine gewaltige Philosophie, eine LebenSIunst, wenn nicht der Maßstab für die Meisterung des Daseins überhaupt. ' wir sind heute leider ein sehr verarmte» voll und die Gr- Mahnungen zur Sparsamkeit finden oftmals eine grenzen- lose Verständnislosigkeit, weil sie vielfach auf die ürnge ^Generation stoßen, die noch immer vom Motto der Jnfla- !lion«zeit »Geldausgeben ist richtiger al» e» behalten" beet«, flußt ist. Wo liegt eigentlich die Grenze zwischen richtigem und unrichtigem Sparen? Wa» ist lobenswert, wa» bereit falsch? Wann ist man noch Sklave de» Geldes, wann aber richtiger und echter Lebenskünstler? Der Geizige Ist der Gegenpol de» LebenSkünstlerS, jenes, der mit geringen MUteln ein ihm angenehm scheinendes Dasein zu führen vermag. Der Geizig« spart in der Regel llNsLkL IHoDellLr Kleidbaus'hell^rGabaÄtwe für da» Frühjahr. Der Rock ist mtt Quetschfalten au-gestattet, die Bluse mtt einem weißen Pikeekragen. 1848b. Dazu passend« Jacke mit eingeschlitzten Taschen. IS4». Kleid für Mädchen von ls—ia Jahren au» moder- nem Wollstoff in aparten Karos. Die Quetschfalten um- ziehen den Rock ringsherum. Die Hüstenpasse läuft am unteren Rand« in Zacken aus und wird dem Röckchen aufgesteppt. IS»». Für»—-Jahre. Elegante»Hänaerlleidau»dunkel, hlauem Samt. Kragen, Einsatz und Manschetten au» weißem soll? Die Sparsamkeit nämlich kann sich niemals auf große sondern stet» nur auf kleine Ausgaben beziehen. Nur kleine gesparte Beträge, nur kleine in der Küche, dem Haushalte und sonstwie gemachte Ersparnisse ergeben in ihrer Gänze eine beträchtliche Menge. Wir denken an die vielen Weib, lichen Lebenskünstlerinnen, die Frauen von Arbeitslosen, von Männern mit kleinen oder unsicheren Einkünften, für die ein jeder Faden, ein jede» Streichholz, eine jede Brot- rinde ein Wertobjekt bedeutet, und die «» auf diese Weise zuwege bringen, trostlose Zeiten zu überdauern. Man darf sich seiner Sparsamkeit niemals schämen und leider gibt eS viele Charaktere, die da in einer Art von Großmannssucht beständig erzählen, was sie alles kaufen und für sich ver- wenden, so daß andere sparsame Menschen in ihrem Innern irre werden, ob ihr sparsame» System da» richtige sei. Es ist stet» richtig, überflüssige Ausgaben zu vermelden und wer Ueberfluß hat, soll diese Dinge Menschen zukommen lassen, die sie dringend benötigen und die auf diese Weise von für sie schwtettaen Ausgaben befreit werden. Und noch eine»: Kommen Menschen, die stets Üppig lebten, in Not, so wird ihnen nicht so gerne geholfen al» solchen, von denen man weiß, daß sie stets sparsam und vernünftig wirtschafteten. Richtiges Sparen setzt eine gewaltige Disziplin und seelisches Gleichgewicht voraus. Wer da» bestämng au den Tag legi, stellt sich ein gute» Zeugnis au» l Ereve de Chine. Da» Kleid hat eine Gchulterpasfe und in der vorderen Mitte einige eingelegte Falte«. 18S1. Hängerkleid für -—8 Jahre, aus gemustertem Wollstoff. Die Schulterpasse läuft in Zacken au», die festoniert werden. Kragen und Manschetten au» weißem Rips, sind gleichfalls mit Feston» ausgestattet. 1882. Kittelanzug für Knaben von r—t Jahre«, au» LackÄrttl Wollstoff. Seitlicher Knopfverschluß. Schmaler 18»». Kleid au» zweierlei Stoff, für Mädchen von 8 bi» 10 Jahren. Für diese Machart eigner sich ein ausrangiertes Kleid von der Mama.