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Riesaer Tageblatt »--».cm,««.: uud Allieiger MedlM mü> Auuiga). Tageblatt Mesa. ° Dresden 1530. Fernruf Nr. «. DaS Riesaer Tageblatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Girokaff«: Do^tsack Nr. 52. Großenhain d-s Finanzamt» Riela und des LauvtiosiaintS Meißen behördlicherseits beittmmte Blatt. Mies- Nr er I? 1t« Montag, 2«. Mai 1S85, abends 88. Aaljrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn» uud Festtage. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) SS Psg., Einzelnummer IS Pfg. Antigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 1V Uhr vormittags auszugeben,- eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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September 1933 am User de» Main» bei Frankfurt die erste Schausei Sand hob. da tat er e, mit den Worte«: »Und ehe wieder Jahre vergehen, so« ei« Riesenwerk zeugen von unsere» Dienst, unserem Fleth, unserer Tätigkeit und unserer Entschlußkraft." Rach nicht viel mehr denn I X Jahren ist da, erste Teilstück diese» Riesen werke« vollendet — eia Kunstwerk vollkommener Schönheit, da» sich harmonisch in eia Stück herrischer deutscher Land schuft «insügt. Und wie der Führer an jenem 23. September inmitten deutscher Arbeiter, die bi, dahin da» Joch der Ar deikiostgkeii zu tragen hatten, ai» erster de« Spate» in di« Hand nahm, so ha» er auch da» über di« Autobahnen ge spannte Band zerrissen and damit da» erste Stück der Reichr eutodahnen dem Verkehr übergebe«. A» i»rr kkjW»ns5fteße Das ganze Rheingebiet stand feit Tagen im Zeichen die se» historischen Ereignisse« In Frankfurt a M., in Darm stadt und in all den kleinen Städtchen und Dörfern zu dei- »e« Seiten der Autobahnstrecke wurde Hau« für Haus mit Fahnen geschmückt. Aehntausende von SA.- und SS.-Män- nern marschierten zum Spalier und zur Absperrung auf. Fast 70 Sonderzüge brachten Zehntausend» von Volksgenossen, die Zeuge des denkwürdigen Eröffnungsakte« sein wollten. Ge waltig wie der Aufmarsch der Hunderttausend« war der mo torisierte Aufmarsch, dessen Organisation in den Händen von NSKK.-Oberführer Prinz von Hessen unter der Oberleitung mm Kvrpssührer Hühnlein lag. An Kilometer 9I, wo di« Streck« von Frankfurt her in die Autobahn einmündet, mit ten nn schönsten Teil des Frankfurter Etadtwaldes, ging der Staatsakt vor sich. An einer hohen Böschung war die Redner tribüne errichtet, von der sich ein weiter Blick auf die Auto bahn un'' den großen mit Menschen und Kraftwagen gefüll ten Platz eröffnete. Hinter der Rednertribüne versammelten sich die Ehrengäste. Unmittelbar vor d«r Rednertribüne wäre« die Lastkraftwagen mit den 5500 Arbeitern aufgefah ren. Anschließend hatte« di« Fahrzeuge de» RSKK. und DDAC und der Autoindustrie Aufstellung genommen. 20 000 Angehörige der Parieigliederungen Frankfurts füllten di« seitliche» Ausbuchtungen des weiten Platze». Die des Sithrers Kurz vor 12 Uhr ttaf da« Flugzeug des FShr « r » auf dem Frankfurter Flugplatz ein In seiner Begleitung befan den sich die Reichsminister Dr. Goebbels und Dr. Schacht. Kurz zuvor waren bereit» di« Reichsminister Dr Frick und Blomberg sowie der Ehef der Stade», Lutze, in Sonderflugzeugen eingetroffen. Die Fahrt durch die Stadt erfolgte unter unbeschreiblichem Jubel der Bevölkerung. Aus dem viele Kilometer langen Weg hatten PO.. SA., SS HI.. DAF., Schule« usw. Aufstellung genommen. In seinen, Wagen stehend, immer wieder den Arm zum Deutschen Grutz erhebend, grüßte den Führer ein kaum noch steigerungs fähiger Begeisterungssturm, bi» sei« Wage« di« Einmündung zur Reichsoutobahn erreicht«. Die Meldung de; 8t»ek»li»l»eNorr Todt Muh Eröffnung d«« Staatsakte« erstattete zunächst der Seuevaliuspektor des deutsche« Straßenwesens. Dr. Todt, dem Führer Meldung über di« Vollendung der ersten Teil strecke der Reichsautobahn zwischen Frankfurt und Darm- stadt. Vleichzeitig meldete er zur Berkehrsübergobe in sechs Woche« die zweite Teilstrecke bei München. Insgesamt wer- den rund 400 Kilometer im Laufe diese, Jahres an zehn Mecken des Reiches fertig. Dor 20 Monaten habe der Führer »m Anfang der jetzt fertiggestellten Strecke am Mainufer bei Frankfurt mit dem Spaten in der Hand den Befehl gegeben, We Bauarbeiten für da» modernste Straßennetz der Well in Angriff zu neunen. Au» jenen 799 Arbeiter«, die nach jahrelanger Arbeits losigkeit am 23. September 1933 zur Arbeit angetrelen seien. Alen 250 999 geworden, die direkt und indirekt beim Bauen der Reichsautobahnen beschäftigt seien. Mit rund 4000 Beam ten und Angestellten Hobe die Gesellschaft „Reichsautobohnen" die vauarbeiten aus einer Gesamtlänge von 1590 Kilometern st, Angriff genommen und nahezu für da» Gesamtneh von rnnd 7000 Kilometern die generellen Pläne ferliggestelll. Die ^sancke deutsche Bauindustrie sei mit über 1090 Unterneh- nungeu beim van der Reichsautobahne« beschäftig». Dur Generalinspektor gedachte dann mit ehrenden Mor- im dar iker Arbeitstameraden. die beim Bau an der ersten TeMreck« tödlich verunglückt seien Zur ersten Fahrt Ober di« Strecke seien alle angetreten, die daran mitgearbeitet hät ten. 4000 Arbeiter sollen nach dem Führer ats erste Über die Straße fahren. Anqetreten seien ferner die Gesellschaft Reichsautobahnen mit sämtlichen obersten Bauleitungen und Abordnungen der Arbeiter au» dem ganzen Reiche. Ange- treten seien ferner Abordnungen der deutschen Industrie, des NSKK-, des DDAE. und der Automobilindustrie, die mit 300 Fahrzeugen ihre Bereitschaft für diese Strecken zum Ausdruck bringe. Der Generalinspektor übergab dem Führer diese erste Strecke mit der Bitte, sie als erster zu befahren und dem Werke weiter fein Interesse zu bewahren. Der Führer daatt den Männern der Arbeit In herzliche« Worten sprach der Führer dem General inspektor Dr. Todt seinen Dank aus und zugleich allen Män nern. die mit an diesem Werk gearbeitet haben. Er freu« sich, daß dieses Dokument der Arbeit in seinem ersten Teil der Nation heute übergeben werden könne. Im Anschluß daran begrüßte der Gauleiter Reichsstatt- halter Sprenger den Führer, die Reichsminister, Reichs leiter, Sauleiter und alle Bolksaenossen, die herbeiaceilt waren, um dem feierlichen Akt der Uebergad« der ersten Teil strecke der Reichsautobahnen beizuwohnen. AK nächster ergriff der Generaldirektor der Dewjchen Relldsbatm Dr. DorymMer das Wort zu folgender Rede: .Mei« Führer! Volkgenossen, insonderheit Männer vom Ban!" Vor kaum 1k Jahren versicherte ich Ihnen, mein Füh rer, das, die Deutsche Reichsbahn ihren Stolz und ihre Ehre darin sehen würde, die Pflichten zu erfüllen, die ihr durch Ihren Anstrag zugesallcn sind, den Ban der Reichs autobahnen z« übernehmen. Ich glaube, die Deutsche Reichsbahn hat ihr Wort gehalten. Unsere Tochtergesellschaft, die Gesellschaft Rrichsauto- bahnen, feiert als Bauherrin nnd Erbauerin der Reichs autobahnen heute ihren Ehrentag. Von 12 Obersten Bau leitungen hat die Reichsbahn 1» mit im Bau ersahrenen Oberbauritten aus ihrem Betrieb besetzt. Dazu kommt, das, die Reichsbahndtrektionen, durch deren Bezirk Abschnitte der Rcichsautobahuen lausen, deren gesamten technischen, Finanz, und Verwaltnngsdicnft übernommen haben Heute zeigen wir Ihnen den ersten fertigen Abschnitt als die Frucht unserer Mühe und Arbeit. Wir wissen, daß der Bau der Autobahnen für den Straßenbauer nnd erst rech« für den Eisenbahningenienr Neuland war. Lernen konnten wir nur aus den Erfolgen oder Fehler« weniger bereits im Auslande erbauter Strecken. Auch für die heute zu eröffnende Strecke muß erst die Erfahrung zeigen, wie weit von «ns das Richtige getroffen wurde Die Benutzer dieser Strecken werden unsere Lehrmeister sein, die uns zeige« sollen, wie das große Netz der Reichsantobahnen technisch richtig gestaltet werde« kann Aber das eine steh« schon fest nnd ist von dem Vorred ner schon zum Ausdruck gebracht worden: Von unseren Baustellen ha« sich ein Segen über das deutsche Land ergos sen Hunderte von Ingenieuren nnd Techniker« und Tankende von Arbeiter« haben nach lange« Jahren zer mürbender Arbeitslostgkeit wieder ihr Brot gesunden. Man muß Deutschland nach allen Himmelsrichtunacn hin durchfahren oder noch bester mit dem Flugzeug überfliegen, wenn man einen richtigen Eindruck von den gigantischen Ausmaßen dieses Werkes gewinnen will. Verstehen wird man seine Größe aber erst, wenn über kurz oder lang das Ausland seine Autobahnen an dir deutschen anschließt; denn dann wird man besten inne werden, daß wir das Kernstück bauten von Verkehrswegen, die die beiden gro ßen Kontinente Europa und Asien miteinander verbinden und vielleicht in fernerer Zeit vom Atlantischcn bis zum Stillen Ozean eilen. Das Werk, dessen ersten Abschnitt wir heute eröffnen, wird zu den großen Ingenieurbauten sich rechnen dürfen, von denen Jahrhunderte erzählen, so wie wir heute spre chen von der Ehinestschcn Maner, dem alten Kaiser-Kanal, den «ignpttlchen Köniqsgräbern nnd non den Kanälen von Suez nnd Panama in neuer Zeit. Uns Männern vom Ban oblieat es nicht, lange Reden zn halten. Unser Arbeitsfeld ist das werktätige Schaffe«. Reben soll für nns nnser Werk. Dieses Werk ist aber Ihrem Hirn entsprungen. Ich darf Sie deshalb, nicht nur weil Sie ans unseren Reihen hervorgeqangcn sind, son dern auch weil wir Ihren Gedanken in die Tat nmletztcn al» de« Man« vom Ban begrüßen Ihrer Sachkenntnis überlasten wir es, darüber zu nrteileu, ob das, was wir schufen, schlecht ist oder gut. Die Arbeiterlidalt degriiht de» Fiihrrr Namens der Arbeitskameraden, die an dem Da« der Reichsautobahn Frankfurt—Darmstadt mitgewirkt haben, richtete ein Ichwerknegsbcschädigter Maschinist herzliche Be- grüßungswort« an den Führer. Unter großem Beifall der Teilnehmer des Staatsaktes gab er feiner Freude und Ge nugtuung darüber Ausdruck, daß der Führer feinen Arbeits kameraden nicht nur Arbeit gegeben, sondern auch über Klas sen und Stände hinweg rin neues Deutschland errichtet habe, in dem jeder im andern einen Arbeitskameraden sieht. Seim Ansprache Nana au« in «in dreifaches Sieg Hell auf den ersten Arbeiter der Nation. .Armee »es Spatel» lwd der Arbeit" Ak letzter Redner sprach Reichsminister Dr. Goeb- bei», der mit beredten Worten das stolze Werk der Reichs autobahnen pries. Diese Straßen würden noch in Jahrhun dert«« Zeugen von der Schöpferkraft de* Rationalioztalis- mu» stin. Di« Erfindung d«s Bolkswagens. der aus dem besten Wege Itt. werde diese Straßen für di« breiten Mas sen de» Bolkes erschließen. Die Arbeiter, die an den Auto- bahnstrahen arbeiten, seien in der Tat die Pionier« des mo dernsten Straßenbaues der Wett gewejen. Der Minister dankte all den Tausenden unbekannten Arbeitern, dir an dem Bau dieser Straße mitgewirkt Haden und zu ihrem Teil mit dafür sorgten, daß da» nationaljozialistijch« Regime Taten zutage sön»«r«. die die Jahrhundert« überdauern werden. »Eure Ramen. deutsche Arbeiter, werden einmal vergehen eure Straßen aber, deutsche Arbeiter, werden bestehen, und In den kommenden Jahrhunderten wird die Ratton noch mit Stolz sagen: L» sind die Strotzen, zu denen der Führer dey piaa und die Initiative gab. E» find die Straßen, die deutsche Arbeiter gebaut haben. Werfen wir in dieser Stund« einen Blick in die weite Dell, so werden wir" — führt« der Minister weiter aus — „mit Stolz feststellcn können: Während man anderswo redet, hat das deutsche Arbeitertum den Spaten geschultert und mit der Arbeit begonnen. Während die anderen nur Waffen armeen aufstellten, haben wir neben der Armee der Waffe di« Arme« des Spatens nnd der Arbeit aufge baut. Wir sind nicht weinend und bettelnd in die Welt ge gangen und haben Almosen erfleht. Wir hoben uns selbst gc- halfen und wünschen von der Welt nur. daß sie uns in un serer Arbeit in Ruhe lasten möge. sStarker Beifall.) Da» deutsche Volk will keinen Krieg, es hat im Innern genug Probleme zu lösen. L» hat auch eine Armee nicht auf gebaut. um Krieg führen, sondern om den Frieden zu ga- rantieren. fLanganhaltender Beifall.) Mit stolzer Freude stellt der deutsche Arbeiter heute wieder fest, daß seine Arbeit nicht mehr der Willkür der Welt prckgegeben ist, sondern daß eebeu dem Arbeiter, der den Spaten schultert, der Soldat steht, der da, Gewehr schultert, um die Arbeit de» Arbeiter» zu beschützen. Reber allem aber hält der Führer die wach«. Auch in dieser Stunde vereinigen wir un» im DankgelSbni» au ihn. Alle diese vielen Arbeiter, mein Führer, die in dieser Stunde um Sie versammelt stehen, danken Ihnen nicht nur ihre Arbeit, sondern sie danken Ihnen auch ihren neuen Glauben an die Nation und ihre neue Hoffnung auf die Zu kunft und ihre Zuversicht au» das L-I-n des deutschen Vol ke?'" '^'cht endenwollender Beifall.) Dem Verkehr übergeben Rach der Rede Dr. Goebbels' bestieg der Führer seine» Kraftwagen, um mit diesem das 109 Meter südlich bei klo- meter 9,9 über die Bahn gespannte Band zu zerreißen. Da mit war die erste Teilstrecke der Reichsaulobahnen dem Ver kehr übergeben. Ein Erlebnis ganz besonderer Art war die erste Fahrt auf der nun ihrer Bestimmung übergebenen Teilstrecke des riesigen Reichsautobahnwerkes. Auf 600 000 Menschen schätzt man die Zahl der Schaulustigen, die die Strecke säumten. 90 000 Mann SA. und S«s. waren zur Absperrung heran gezogen worden. Unbeschreiblich war der Jubel der Masten, als der Führer vorüberfuhr. Bei Darmstadt machte die Wagenkolonne halt. Adolf Hitler nahm die Borbeifahrt der Arbeiter und anderen Mitarbeiter am Reichsautobahn bau ab. Mehr als 180 Lastwagen trugen die 5500 Arbeiter, die an der jetzt fertiggestellten Strecke selbst mitaewirkt ba-