Volltext Seite (XML)
|oo O OOP ~ o o o 1 Recitativ und Juwe^n-Arie aus der Oper Fräulein Marguerite Zintgraff »Margarethe« von Ch. Gounod ■. Granges-Marnand (Schweiz). (Klasse: Frau Kammersängerin E. Baumann.) Recitativ. Ich gäb' was drum, wenn ich nur wüßt’, wer heut’ der Herr gewesen ist! Arie. Es war ein König in Thule, Getreu bis in das Grab, Dem sterbend seine Buhle Einen goldnen Becher gab. Er hat ein edles Wesen, So schien es mir sogleich. Es ging ihm nichts darüber, Er leert’ ihn jeden Schmaus; Die Augen gingen ihm über, So oft er trank daraus. Und als es kam zum Sterben, Zählt’ er seine Städt’ im Reich, Gönnt alles seinen Erben — Den Becher nicht zugleich. Ich wußte nichts zu sagen; Erraten tat ich nur. Er sah ihn stürzen, trinken Und sinken tief ins Meer! Die Augen täten ihm sinken, Trank nie einen Tropfen mehr! Nur große Herrn, sie gehn So stolz daher, so huldvoll auch dabei. Doch nun davon nichts mehr! — O Valentin, hört Gott mein Flehn, Bald kehrst du heim! Bin hier ja so allein! Einen Strauß! Siebei kam, mich zu sehn. Ach, armer Freund! — Was seh’ ich da? Wo kommt das reiche Kästchen her? Ich wag’ heran mich kaum! Doch vielleicht, — dabei der Schlüssel liegt; Soll ich es öffnen? Ha, ich bebe! Warum? Tue ich deshalb doch keine Sünde! O Gott! Welch’ reicher Schmuck! Ist’s ein lieblicher Traum, der mich täuscht, der mich belüget! Und der mit seinem wunderbaren Glanz mich Ach, ich wage es kaum, [betrüget! Und trüge doch so gern Hier diese Ohrgehänge. Ach, ein Spiegel liegt dabei, Gleich darin sich zu sehen. Recht bequem! Wie nun ihm länger wider stehen ? Ha, welch ein Glück, mich zu sehn, Mich hier so prächtig und schön! Spiegel klar, ich dich frage: Bin ich’s denn: Schnelle mir es sage! Nein, ich bin es nicht. Nein, mein Bild nicht hier sich zeiget, ’s ist ein stolzes Königskind, Vor dem Jeder sich beuget! Ach, wär’ er jetzt bei mir, Säh’ er so schön mich hier, Kaum würd’ er mich erkennen, »Holdes Fräulein« mich nennen! Ah, wie so schön diese Prachtmich schmücket! Begierig bin ich nun, zu sehn, Wie Kett’ und Armband mir wird stehn. Gott! Es ist, als ob eine schwere Last mich drücket. Ah! — Ha, welch ein Glück, mich zu sehen usw. usw. Concerto pathetique für Pianoforte (Bearbeitung von E. Reüss) (Emoll) von Fr. Liszt . . . Herr Max Ludwig aus Glauchau (Sa.). (Klasse: Prof. R. Teichmüller.) Orchesterbegleitung: Das Schülerorchester, Leitung: Herr Kapellmeister Prof. SlTT. Einlaß >/ 2 6 Uhr. — Anfang 6 Uhr. — Ende 8 Uhr. Das Direktorium des Königl. Conservatoriums der Musik. o o o o o o o Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. OOP Q Q O