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Riesaer Tageblatt und Anreise» lLldrdlatt md Ameigry. --«««»«« Lag-biatt Ri«,-. * D«ad« UW. Fernruf Nr. «. Da» Mesa«, Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der »mtshanptmaanschast Girokaff« DoMack Nr. »2. Brokenhain. d-s Finanzamt» Mesa und de« Sauvtzollamt» Meikeo behördlicherseits bestimmte Blatt. Nies- Nr. ö» 36 Dienstag, IT. Februar 1S3S, avenvs 88. Jahr-. Da« Mesa« Tageblatt erscheint jede« Tag abend« '/,» Uhr mtt «usnahme der Son», und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, dnrch Postbezug RM. 2.1« einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l« aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg., Einzelnummer IS Pfg. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 1« Uhr vormittag» aufzugebe«; eine Gewähr für da» Erscheine» an bestimmte« Tage» und Plätzen wird nicht übernommen. 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Di« von Italien in der letzten Doch« voraenommmm Mobilisierung von zwei Divisionen umsaht nach amtlicher Auskunft etwa 2S0V0 Mann. Es bestätigt sich, datz di« Verschiffung dieser Truppen vorerst nicht vor» genommen wird. Di« zuständigen Stellen treffen fedoch all« Vorbereitungen, um im Fall einer Häufung der Zwi schenfälle und der Verschärfung der Beziehungen dies« voll ständig ausgerüsteten Truppen sofort in di« Grenzgebiet« von Italienisch-Ostafrika entsenden zu können, wo an den Hauptpunkten bereit» seit längerer Zett Material und Pro viant für grob« Truppenoerbände angesammett worden sind. Di« in den letzten Monaten gleichzeitig in di« Grenz gebiete entsandten italienischen Freiwilligen belaufen sich aus wenig« tausend Mann, die bei einem Umsichgreifen der Gärung unter den abessinischen Grenzstämmen nur «inen ungenügenden Schutz der seit Jahren von Italien besetzte« vorgeschobenen Posten bilden können. von italienisch« Seite wird gräbt« wert ans dl« Fest- flellnng gelegt, datz die getroffenen Älahnahmen „»»schließ- lich vorbereitenden und Abwehrcharakter tragen und datz darüb« hinan» weder üb« diplomatische Schritte noch üb« ein« militärische Aktion etwa» L«stimmte» gesagt messte» könne. Was die Möglichkeit eines Ultimatum» betrtsfi, so wird ausdrücklich versichert, datz zurZeit keiueLb- jichtin dieser Richtung bestehe. Sollten sich aber die Ereig nisse weiter zusoitzen, und die Beziehungen sich noch kriti scher gestalten, so sei e« durchaus nicht ausgeschlosien, datz Italien zu diesem Verfahren greifen werde, nachdem die vom Dölkerbundsrat vor Monatsfrist anempfohlenen unmit telbaren Verhandlungen zwischen Italien und Abessinien di» heute nicht in Gang gebracht werd«» konnte». * Egglmd »lr Vermittler? Per Liudr»ck d« italienischen Vorbereitungen gege» Abessinien Di« ultimativen Forderungen Italien» an Abessinien al» Folge de» jüngsten Zwischenfalles bei Ualual sowie die Nachrichten über die militärischen Vorsichtsmaßnahmen der italienischen Regierung erregen in London beträcht liches Aufsehen. Die Blätter berichten in großer Aufmachung über die Mobilisierung zweier Divisionen italienischer Truppen und lassen sich aus Rom melden, datz ähnlich dem Vorgehen der Japaner in der Mandschurei, ein« Truppenexpedition ohne formale Kriegs erklärung auf den Weg gebracht werden würde. „Eoenina Standort" schreibt, daß das Dorgeken Jia- Ken« in Ostasrika England nichts angeb«. Soweit Abessinien in Betracht komme, sei England lediglich an dem Quellwasser de« in diesem Lande entspringenden Blauen Nil» interes siert, von dem di« Wasserversorgung de» Sudan abhänge. In London wird darauf hingewiesen. daß der Kaiser von «beffinie» tu ständiger Jühluug »iß dem britische» Geraubte» i» «ditt» Abeba stehe, d« ihm geraten habe, alle» zu vermeiden, wa» P» weitere» Schwierigkeiten führen könnte. Er Hobe ihm fern« geraten, io bald wie möglich unmittelbare Verhandlungen mit Aa st» zue ^fpgsluug der gieeuzstreitimkeiteu aufWuehWe»« M Urillie Lmttm vktlle zi tni »llltlttsgn MlßMWN Mm )f London. Die Nachrichten aus Rom über militä rische Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit den abessinisch-italienischen Schwierigkeiten werden von der Londoner Presse ausführlich besprochen. Di« Lage wird allgemein zwar als »»erfreulich, aber doch »icht als besorg» »iserregend betrachtet. In einem Leitaussatz der »Times" heißt «S, die militä- rischen Vorsichtsmaßnahmen der italienischen Regierung würden sicher in Genf Enttäuschung Hervorrufen, sie seien bedauerlich, aber sie könnten nicht als ungerechtfertigt ver urteilt werden, angesichts der ungeordneten Lage an der Grenze, wo die örtlichen Häuptlinge täten, was sie wollten, von einer Regierung, der e» nicht gelinge, ihre Stamme». Mitglieder zu hindern, die Untertanen eines Nachbarlandes ntederzumetzeln, könne man schwerlich erwarten, datz sie den Streitkräften ihrer selbständigen Häuptlinge u. ungenügend unterworfenen Stämme strenge Disziplin auferlrge. Auch dürfe man nicht vergeßen, daß sich der Kaiser durch seine Bemühungen, die Sklaverei abzuschaffen und die Macht des Adels zu beugen, viel« Feinde gemacht habe, die nur zu froh sein würden, ihn in weitere Schwierigkeiten mit Ita- lien zu verwickeln. »New Ehr»«iele" bezweifelt, daß Italien, dessr» finan- ziell« Lage erschüttert sei, auf einem fernen Kriegsschauplatz mtt schwierigem Gelände alle» ans» Spiel setzen würde, und datz e» sich in Gegensatz zu den Interessen Frankreichs »nd Großbritannien» bringen werde, der beiden Länder, auf deren Freundschaft Italien neuerdtng» soviel Wert leg«. Abgesehen davon beginne in Abessinien bald die Regenzeit, die Operationen umfangreicher Art unmöglich mache. Italien» Schritt sei wohl nur al» Warnung aufzufaffrn. Im Gegensatz zur »Dail» Mall-, die betont, daß da» britische Wohlwollen ganz auf der Sette Italien» sei, er- geh» sich der »Dail, Heralb" in einer unwilligen Kritik Italiens und bemerkt, da» vorliegende Beweismaterial beute darauf hin, datz sich der Schauplatz der Zusammen- stütze aus abessinischem Gebiet befinde. Da» Blatt fragt: vertraut Mussolini darauf, datz die französische und bri tische Regierung ohne Rücksicht auf den Schaden für den Völkerbund ihm die Bahn sreihalten werden, damit er einen Einmarsch in Abessinien vorbereiten kann? Oder raffelt er nur mit dem SäbU und macht kriegerischen Lärm, um seinen Faschisten zu zeigen, was für ein Teufelskerl er ist? btt MM Ak ltilllMilei ÄllMWNW lilÄltz )f Tokio. Die italienischen militärischen Borberei- tungen gegen Abessinien haben die größte Ausmerksamkeil der japanischen Presse erregt. Da» japanische Autzenmtni- stertum bat es aber abgelehnt, im gegenwärtigen Augen- blick zu der Lage Stellung zu nehmen, da bisher noch kein Bericht aus Rom eingetrosscn sei, der es gestatte, einen Ueberblick über die Verhältnisse zu gewinnen. In japa nischen politischen Kreisen werden die Zompathien für Abessinien nicht verheimlicht. Di« italienische Politik habe i» der letzten Zeit kei» grobes Verständnis in Iapa» ae» snnden, und die unklare Haltung Italiens gegenüber Japan mtt Bezug aus Rutzland und die italienisch« Politik in Europa könne von den japanischen politischen Kreisen nicht ganz gebilligt werben. Abessinien i» der Zange Italiens Die Karte zeigt das im Norden von Jtalienisch-Ernthräa und im Osten von Italienisch Lomaliland begrenzte Abes sinien. Zwischen diesen GebictSstrrifen liegt Britisch. Lomaliland und die französische Kolonie mit der Haupt stadt Djibutt. „Warum ich an Silier glaube" Vas Velentttuis ei«« englische» Pfarrers )s London. Dr. A. I. MacDo»ald, der Oberpsarrer »er Kirch« St. Du»fta», veröffentlicht in der .Daily Mail unter der Ueberschrift .Warum ich an Hitler glaube" einen Aufsatz, in dem es u. a. heitzt: Hitler übernahm die Macht im Jahre 1S38 zu einer Zeit, wo «in schlimmerer Feind, als jemals den Rhein be droht hat, bereits über die Weichsel vorgebrungcn war. Als Hitler loSschlng, gab «S « Millio»e« Kommunist«» i» Deutschland, »»» de»e» «tue Millian organisiert und be mass»« mar. Ich glaube an Hitler» »»eil er «icht »»r Deutschlanb »or dem Schicksal Rutzlands bewahrte, sonder» auch Europa gerettet hat, nicht »ur durch sei» Beispiel, son- »«« a»ch dnrch sei» Singreisen. Aber die Grötz« Hitlers wirb enthüllt nicht nur durch den Erfolg seiner Gegenrevolution, sondern auch durch ihr« Mild«. Keine Revolntto» mit solchen Ergebnissen ist je mals mit so wenig Blutvergießen durchgeführt worden Zwei Gründ« gibt eS für diese erstaunliche Neuerscheinung in einer Revolution: 1. hatte Hitler die Mehrheit des deut sche« Volkes Hinte« sich und 2. war feine Revolution, auch «e»« sie de« Kommunismus »nterdrückte, »icht radikaler Art. Er mag Tüchtigkeit, Schnelligkeit und unerschütterliche Treu« verlange«; aber wen» diese Eigenschaften vorhanden sind» wird er «ichtS i» Deutschland zerbrechen» das dazu bei tragen kau«, bei Deutschlands Erneuerung mitznhelfen. Die Religio« ist ein Beispiel hierfür. Hitler ist der erste große revolutionäre Führer» der die christlich« Reli gio» al» Hilfe für seine Politik «uterftützt. Er kennt das deutlich wie der erfahrene Pastor, datz es ohne Religion keine soziale Moral, keinen erhabenen politischen Idealis mus und keine wirkliche Reform geben kann. Somit schloß er ein Konkordat mtt dem Vatikan ab und er versuchte, sich die Mitarbeit einer geeinigten evangelischen Kirche in Deutschland zu sichern. Die beste Gewähr für die Stabili tät de» Regime» ist vielleicht in dem eindringlichen sittlichen Eifer «nd dem enthalsamen moralischen Leben dieses Man ne» zu finden. Zeichen der sittlichen Erneuerung Deutschlands sind überall zu sehe«. Das Hitler-Regime hat den unreinen Filmen et» Sude gemacht, die nächtlich«» Straßen gesäubert und die Nachtklubs geschloffen. Es stellt dnrch seine Pro paganda die untadelhaftcn alten deutschen Ideale wieder her. Bisher hat die Hitler-Regierung als einzige euro, pälsche Regierung das Problem der Nachkriegsjugeu» iu Angriff genommen. Anstatt es zuzulassen, daß die Gene- ration, die die Schule verlassen hat, aber noch nicht von der Industrie anfgenommcn worden ist, beim Bezug einer Arbeitslosenunterstützung verkommt oder ohne Arbeits losenunterstützung verhungert, hat Hill« die deutsch« Ingeud i» Organisatiouen eiugereih«, di« de« Geist mit gesuuder Politik uud moralischem Uuterricht beschäftigt, den Körper durch gesunde Nebnngen ermüdet und die den jun ge« Menschen gleichzeitig Nahrung» Kleidung uud Woh nung gibt. Einer der stärksten Eindrücke, den der Besucher des neuen Deutschland empfängt, ist die fröhliche Stimm« »»d das gesunde Gesicht des jungen Mannes, der in den Arbeits dienst eingerciht ist. Dasselbe gilt von den Kinder». Im letzten Sommer wnrden ISO» NW Kinder »ach den vo« der Negierung organisierten vager» entsaudt» um ihnen eine Sommerferienzeit zu geben. Uebcrall sah man gesunde braune Gesichter, glückliche, klare Augen, starke geschmeidige Gliedmaßen Ja! weil der Führer sagt» die Jugend fei der kostbarste Besitz einer Nation» uud weil er sie zu Führer« großzieht, die fei« Werk «ach ihm sortsetzrn werde». Schließlich glaube ich a« Hitler» weil er für interuatio» nalen Frieden eiutritt «nd uicht für den Krieg. Er mag den deutschen Delegierten befohlen haben, den Völkerbund zu verlaffen, aber nnr deshalb, weil die» der einzige Weg ivar, um Deutschland gerechte Behandlung zu sichern. Er mag das Recht zum Anfrüsten in Anspruch nehmen, aber nur deshalb, weil die Alliierten den Versailler Vertrag hinsichtlich ihrer eigenen Abrüstung nicht erfüllt haben. Der Aufsatz schließt: Tatsächlich sind di« Ha«dl«»ge» dieses bemerkenswerte« MauueS so folgerichtig gemese«, daß die Zeit gekommen ist» wo die britische Nation, di« für ihre faire Behandlung anderer berühmt ist» ihm ihr« un eingeschränkte Billigung und ihr uneingeschränktes ver traue« schenk«» sollt«.