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Ak Mlkkkl i« Wlüni»»Mn. Di« Meuterei im Zuchtbau« von Auburn, der ältesten Strafanstalt im Staat« Newyork, stellt sich al« außerordrnt- lich schwer berau«. In dem Zuchthau« waren in«a«samt 1700 Sträfling« untergebracht. Der Ausstand brach au«, al« sich die Gefangenen aus dem Hof de« Zuchthaus«« be fanden. Nachdem die Wärter überwältigt waren, stürmten di« Gefangenen in die Waffenkammer und »ersah«, sich mit Gewehre» »nd Revolver«. Mehrere Gedänd, wurden »an den Au«br«chern mit Silke von Betroleum tn Brand gesteckt. 4 Wächter wurde« «trdergeschoffr», bevor di« ersten Verstärkungen der Wachtmannfchasten herankamen. >« entspann sich dann «in »rets»ü«dtger schwerer Aamps »wischen der Polizei und den Gefangenen, der besonder« auf Seiten der letzteren verlustbringend war. 2 Sträfling« wurden erschaffen. 11 Gefangen« hingen »um arätzten Lei! schwerverletzt tn den Stacheldrähten auf den Mauerstmsen. Inzwischen hatte di« Gefängni«lettung Trappen zur Unter» stütz««« ««gefordert, «l« diese anmarschierten, besetzten etwa 40 Gefangen« die Mauern und eröffneten sofort da« Feuer. Im Sturm konnte die Mauer schließlich genommen werden. Die Meuterer mutzten sich ergeben Di« zur Löschung de« Feuer« herbeigeeilt« Feuerwehr hatte gleich falls «inen schweren Stand, da die Gefangenen die Schläuche mehrfach mit Meyern zerschnitten. 8 Gefangen« find ent wichen. Di« Zahl der verwundet«, Gesungenen beläuft sich auf «««gesamt SO. Da« Verhalten der Gefangener» läßt den Schluß zu. daß der Ausbruchsversuch sehr sorg fältig vorbereitet worden war. Bon den auS dem Gefängnis tn Auburn entsprungen«« Schwerverbrechern konnten bisher vier noch immer nicht ge fangen werben. Hunderte von schwerbewaffnete« Polizisten durchsuchen die Gegend. Die Wachen vor dem Gefängnis sind verdoppelt worben, da die Wut der Gefangenen über den mißglückten Ausbruchsversuch keine Grenzen kennt, so daß man auch hier mit neuen Meutereien rechnen muß. Der durch das Feuer entstandene Sachschaden wird von Sachver ständigen auf über eine halbe* Million Dollar geschätzt. Reue Meuterei. Im Staate Newyork kam es am Sonntag abend zu einer »weiten schwere« Meuteret im Gefängnis »o« Auburn, in deren Verlauf ei» Gefangener getötet und elf verwundet wurde«. Drei Wärter wurden oerletzt. An der Meuteret waren über LBVO Gefangene und »ahl- reich« Frauen beteiligt, die bei Ausbruch eine» kleineren Feuers versucht hatten, di« Hauvttore des Gefängnisse- zu stürmen. Erst nach längeren Anstrengungen war di« Polizei wieder Herr der Lag«. Im Verlaufe der Unruhen sind 10 Gefangene entwichen. MOW WkklM M MWItMki. tu. London. Der russische Botschafter DowgalewSkt sprach Montag kurz vor IS Uhr im englischen Auswärtigen Amt vor und hatte eine anderthalbstündtge Aussprache mit dem Außenminister Henderson. Am Schlüsse der Verhand lungen wurde folgender amtlicher Bericht ausgegeben: „Außenminister Henderson empfing heute nachmittag im Foretgn Ofsice -en sowjetrusslschen Botschafter in Paris, Dowgalewski. Die Verhandlungen dauerten anderthalb Stunden. Die gegenwärtigen Beziehungen -wischen Len beiden Ländern bildeten Len Gegenstand eines freuubschaft» licheu Meinungsaustausches und Außenminister Henderson wie Botschafter Dowgalewski erläuterten die Auffassungen ihrer beiderseitigen Regierungen. Der Botschafter gab dem Außenminister zu verstehen, daß er seiner Regierung Be richt erstatten werde und hoffe, in der Lage zu sein, die Be sprechungen Dienstag oder Mittwoch wieder aufzunehmen." Der russische Botschafter war ohne Begleitung im Koreign Office erschienen. Der Gebrauch des Worte» „freundschaftlich" lägt deutlich den Wunsch -er britischen Regierung erkennen, die Verhandlungen unter allen Um ständen zu einem erfolgreichen Abschluß zu führen. Der Hinweis auf eine mögliche kurze Unterbrechung läßt außer dem erkennen, -aß Lieser erste Meinungsaustausch, obwohl an sich unverbindlich, sich bereits wesentlich auf die mate riellen Streitfragen erstreckt und ihr günstiger Verlauf später formelle Verhandlungen leicht gestalten dürfte. Moskaus Auftrag für Dowgalewski in Loudorr. Nach Meldungen aus Moskau verlautet tn politischen russischen Kreisen, daß Dowgalewski bet -en russisch-eng lischen Verhandlungen tn London den strengen Auftrag habe, irgendwelchen englischen Forderungen sofort russische gegenüberzustellen. Die Sowjetregierung bestehe auf der Einstellung der gegen die Sowjetunion gerichteten Bestre bungen Englands, die Sowjetunion etnzukreisen. Die eng lische Politik im nahen Osten, in den baltischen Ländern und tn China sei ausgesprochen sowjetfeindlich. Die Sowjet regierung könne nur eine bedingungslose Anerkennung von Setten der englischen Regierung annehmen und auf Grund Lieser die wetteren Verhandlungen führen. In politischen Kreisen wird betont, daß die Entsendung Dom« aalewSkis «ach London kein Nachgeb«, i» de« bisherige« Standpunkt »er Sowjetregierung gegenüber de« englische« Forderungen bedeute. Politische Tagesiwersicht. Jüdischer Gottesdienst zu« Berfassungstng. Anläßlich des zehnjährigen BerfassungStageS sind «ach einer Mittet- tzng des Vorstandes der jüdischen Gemeinde tn Berlin am Sonnabend, den 10. August 1929, i« alle« Synagogen be sondere gottesdienstliche Veranstaltungen vorgesehen. Der Festgottesdienst der Gemeinde tn Berlin findet in der Sy nagoge Fasanenstraße statt. Am Nachmittag des 11. August 1929 wir- unter Führung des JugenbpfleaeauSschusseS der jüdischen Gemeinde ttr Berlin ein Sportfest im Poststadton veranstaltet. _ Nachkomme« schwedischer «oloniste» »erlasse« Rußland. Der aus Rußland abgegangene Sonderzug mit 882 schwe- bischen Kolonisten, die in di« Heimat zurückkehren, ist gestern über Rumänien an der »«arische« Grenze etngetroffen. Es handelt sich um die Nachkommen jener schwedischen Ko lonisten, die vor 150 Jahren am Ufer des Asower Meere» eine Kolonie bildete«. Sie wnrde« durch die jetzigen Ber- lsältntsse gezwungen, wieder ttr ihre alte Heimat zurückzu kehren. Der Sonderzug wurde von dem ungarischen Roten (kreuz empfangen, und die Insassen wurden bewirtet. In -er Hauptstadt wird den Schwede» «1» besonders festlicher Empfang berettatz vss neue ftsllrvMciie stabineN. Aristide Brian». If Pari». HavaS bestätigt, daß da» Kabinett vriand sich in derselbe« Znsammensetznng «sie »aS bisherige Sabi, nett PoiucarS gebildet hat. Sämtliche Minister behalte« ihre Aemter. Ministerpräsident Briand hat um 7 Uhr abend» dem Präsidenten ber Republik sein neues Kabinett, da» sämtliche Minister de» zurückgetretenen Kabinetts Poincars über nommen hat, ohne daß in der Verteilung der Aemter irgend ein« Aeuderung eingetreteu ist, vorgestellt. Di« Konstituie rung deS neuen Ministeriums wird heute im Journal offi ziell veröffentlicht. Der Ministerrat hat beschlossen, die Präsidenten des Senats und der Kammer zu ersuchen, die beiden Parlament« für Mittwoch nachmittag » Uhr zur Ent- aegennahme der Regierungserklärung zusammenzuberusen. Am Mittwoch vormittag wird ein Ministerrat stattsinben. Der Gang der Kabinettsbildung ttr Parts. Zurückblickend wird über den Verlauf der Krise berich tet, daß Briand zunächst, Herriot unmittelbar nach dessen Rückkehr nach Paris gestern früh 8 Uhr empfangen hat. Herriot machte die Annahme der Aufforderung, als Staat». Minister ohne Portefeuille in das Kabinett einzutreten, von der Zustimmung seiner Fraktion abhängig. Später erschien Daladier bei Briand, um ihm mitzuteilen, baß er mit Rück- sicht auf den inzwischen gefaßten Beschluß der Radikalen Fraktion sich nicht an der Regierung beteiligen könne. Herriot seinerseits hat Briand in einem Briefe seine Ableh- nung zur Kenntnis gebracht. Um 4 Uhr 15 Min. nachmittag ist vriand nach dem Ouar d'Orsay zurückgekehrt, nachdem er Poincar» eine« Besuch abgestattet hatte, um von der Bildung des neuen Ministe riums Kenntnis zu geben. Briand erklärte den Journalisten nochmals, eS ändere sich nichts an ber Zusammensetzung de» bisherigen Kabinetts, auch würden keine neuen Unterstaat»- sekretariate geschaffen. Sein zwölftes Kabinett werbe sich wahrscheinlich schon am Donnerstag -em Parlament vor stellen. Darauf aufmerksam gemacht, daß der Donnerstag ber Rote 1. August sei, antwortete Briand: WaS kann und da» auSmachen. Rach der Kabinettsfttzun- stelltcn sich Briand und seine Mitarbeiter um 18 Uhr dem Präsidenten der Republik im Elysee vor. Briand gab bei seinem Erscheinen folgende Erklärung ab: «Beglückwünschen Sie mich nicht zur Regierungsbildung, ich verdiene es nicht. Ich übernehme das alte Kabinett, weil es unmöglich war, Mne andere Lösung zu finden und die Zeit drängte. Machen Sie sich bitte nicht lustig über meine Absicht, Minister ohne Portefeuille tn die neue Regierung aufzunehmen. Im Jahr« 1924 wurde ebenso verfahren, damals im Interesse der einheitlichen Kriegführung. Sollte nicht das, wa» für den Krieg möglich war, auch für ein Werk des Friedens ge schehen können? Wenigstens im Interesse einer Entspan- nung hätte man es tun sollen, da zur Zeit innerpolitische Fragen nicht zur Erörterung stehen." Die überaus schnelle Lösung der Kabinettskrise läßt den Schluß zu, daß Frankreich an dem Termin des S. Augnst sefthalte« will. Die Vorbereitungen für die Haager Kon ferenz sind in zahlreichen Ministerien bereits im Gange. Die bevorstehende französische Regierrmgserkliirung. Die neue Regierung ist, wie Hava» berichtet, entschlossen, in ber einzuberufenben außerordentlichen Parlaments- tagung außer der an die Regierungserklärung sich wie üblich anschließenden Debatte über die allgemeine Politik der Re gierung keine weitere Aussprache zuznlasse«. Insbesondere soll Briand beabsichtigen, sich der Diskussion der Gesetzent- würse über Steuererleichterung und über die Amnestie in Elsaß-Lothringen zu widersetzen, so baß bereits am Mitt woch abend das Schlußdekret verlesen werden kann. Die Regierungserklärung, die Briand ausarbeitet, soll nur kur fein und sich saft ausschließlich mit außenpolitische« Frage» beschäftige«. Gute Presse für das Kabinett Briands. Die neue Regierung Briand hat im allgemeinen ein« gute Presse gesunden. Briand habe gewußt, so schreibt da» „Journal de Debüts", daß ein gutes Kabinett bereits vor handen sei und daß, wenn er ein neues Bilden wollte, e» nicht wesentlich anders sein könne. Der „Temps" bezeichnet BriandS neue Regierungsbildung al» eine geniale Lösung. Briand habe die Auffassung vertreten, daß es am Vorabend ber Konferenz im Haag «ine nationale Ausgabe gebe. Daher habe er versucht, die Radikalsozialisten unter diesem höhere» Gesichtspunkte zu gewinnen. Das sei an dem Widerstand der Radikalsozialisten gescheitert. Der „Soir" meint, eine große Partei wie die sozialdemokratische dürfe sich nicht systematisch von der Regierungsverantwortlichkeit fernhal ten. Ihr wäre zugesallen, gleich nach dem Rücktritt Poin» cars» Richtung gebend für die neue Politik aufzutreten. St« habe eS nicht gewagt, die Macht zu übernehmen. Man wußte eS, und man sei deshalb über sie hinweggegangeu. Tenatswahlev in Frankreich. Matin zufolge sollen die Senatswahlen, von denen ein Drittel der Senatoren betroffen werden, auf den 27. Oktober anberaumt werden. MW- tll MIAlltt gegen den Gesetzentwurf zur Aeuderung des Gesetzes über die Ginnahmebeschriiukung aus der Lohnsteuer. tu. Der Reichsrat hat bekanntlich gegen den Gesetz entwurf zur Aenderung des Gesetzes über die Beschränkung der Einnahmen ans der Lohnftener Einspruch erhoben. Die dem Retchsrat nunmehr zugeleitete Begründung diese» Einspruch» hat folgenden Wortlaut: Der Retchsrat hält mit Rücksicht auf die nachfolgend aufgeführten Bedenken eine fünfjährige Dauer des Ge setzes nicht für tragbar. Mit einer zweijährigen Dauer würde er sich abfinden. Die Bedenken richten sich nicht gegen die mit dem Gesetze beabsichtigten sozialen Aus gaben, sie richten sich vielmehr gegen die gewählte Art der Bewilligung, und zwar: 1. gegen die außeretatsmäßige Form der Bewilligung: 2. gegen die feste Verfügung über Einnahmen von unübersehbarer Höhe und die Larin liegende Zweckbin dung eines Teiles der allgemeinsten Steuer auf die Dauer von fünf Jahren. Die Lohnsteuer ist keine be sondere Steuer, sondern nur eine Erhebungsreform der allgemeinen Einkommensteuer: sie trifft nicht nur kleine Einkommen, sondern alle, auch die höchsten Gehalts bezüge, und stellt für Gehaltsbezüge bis zu 9290 RM. die gesamte Einkommensteuer -ar: 8. gegen -en unmittelbaren Eingriff in den Finanz ausgleich, ber darin liegt, daß das Gesetz den Charakter der Einkommensteuer als UeberweisungSsteuer, die zu 75 v. H. den Ländern und Gemeinden zuflieht, in Frage stellt. Der Reichsrat ist damit einverstanden, daß dis in dem Gesetz vorgesehenen sozialen Ausgaben bis zur endgültigen Regelung außeretatSmäßig von der RetchSregierung ge leistet werden. Der Reichsftnanzminifter hat davon Kenntnis genom men, -aß -er ReichSrat damit einverstanden ist, -aß die in dem Gesetz vorgesehenen sozialen Ausgaben bis zur end gültigen Regelung von der Reichsregierung geleistet wer den, und wird danach bet den Ueberweisungen verfahren. Zu -em Einspruch des Reichsrats gegen den Gesetz entwurf zur Aenderung des Gesetzes über die Beschränkung der Einnahmen aus ber Lohnsteuer ist ergänzend mitzu- tetlen, daß der 8 1 des Entwurfes folgendes bestimmt: Uebersteigt das Aufkommen aus der Lohnsteuer im Rech nungsjahr 1929 oder in einem darauffolgenden Rechnungs jahr, letztmals im Rechnungsjahr 1984, den Betrag von 1890 Millionen Reichsmark, so wirb von dem Ueberschuß der Betrag bis zu 75 Millionen RM. zur Erleichterung der knappschaftltchen Pensionsverstcherung und zur Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit und der Rest für den Ausbau und die Erhaltung -er finanziellen Leistungsfähigkeit ber In validenversicherung dem Haushalt des RetchsarbeitSmtni- sterium» überwiesen. Ueber die Verwendung und Vertei lung des der knappschaftltchen Pensionsversicherung -»kom menden Anteils bestimmt der RetckSarbeitSmtnister das Nähere. Im 8 2 wird bestimmt, daß, wenn in eine« ber ge nannten Rechnungsjahre da» Aufkommen aus der Lohn- steuer, aus den Monat umgerechnet, den Betrag von 1V8X Millionen Reichsmark übersteigt, auS -em Mehrauskommen vorbehaltlich der endgültigen Abrechnung Abschlagbeträge auf die für die knappschastliche Pensionsversicherung zu verwendenden 75 Millionen RM. ausgezahlt werben, die, auf dm, Monat umgerechnet, SN Millionen RM. nicht übersteigen. SMnlMs Wer MitrlMeMWm. Der ReichSaußenminifter, der ReichSverkehrSminift«, und der ReichSarbeitSminister haben dem Reichstag einen Gesehentwurf betreffend das internattonale Uebereinkomme« über die Gewährung einer Entschädigung für Arbeitslosig keit infolge von Schiffbruch vorgelegt. Der 8 1 des Ent wurfes enthält die Aenderung des 8 69 Abs. 2 der See» mannSordnung, die notwendig ist, um den Schiffsoffizieren und den Schiffsleuten im Falle der Arbeitslosigkeit infolge Schiffsbruchs die in dem Uebereinkommen vorgesehene Ent- schädigung zu gewährleisten. 8 2 sieht einen Zusatz zum 8 547 Abs. 2 des Handelsgesetzbuches vor, der de« Schiffer unter den gleichen Voraussetzungen einen entsprechenden Anspruch gewährt. Mit dem 8 3 wird dem Uebereinkommen vom S. Juli 1920 zugestimmt. Bisher ist dieses Ueberrin- kommrn von Grob-Britannien, Frankreich, Italien, Belgien, Polen, Spanien und einigen anderen Staaten ratifiziert worden M WM Ästen WW. vdz. Infolge der groben Arbeitslosigkeit und des un gewöhnlich hohen Krankenstandes der Versicherten waren die Einnahmen der deutsche« Sozialversicherung im ersten Vierteljahr 1929 nur wenig höher als in der entsprechenden Zeit des Vorjahres, während die Ausgaben eine beträcht- liche Zunahme auswiesen. In der Krankenversicherung wurden 26,7 Millionen vereinnahmt, 27,4 Millionen aus» gegeben, in der Invalidenversicherung kamen 243,2 Millionen ein, während die Rentenleistungen 265,8 Millionen erforder ten. Am wesentlichsten zeigte sich die soziale Not wieder bei der Arbeitslosenversicherung, bei der den Gesamtein nahmen von 205,2 Millionen Ausgaben von 459,5 Millionen gegenüberftehen. Mithin erfordert« im ersten Vierteljahr 1929 di« Arbritslosen-Verfichernug einen Zuschuß von KS4 Million«» RM. gegen nur 134 Millionen im Jahre 1928. Die durchschnittliche Zahl der Hauptunterstützungs- «npsänger und NotftandSarbriter in der ArbeitSlosen-Ver- sicherung zeigte steigende Lenden». Sie stellte sich im Januar mit 2 Millionen auf 11,8'/, aller Versicherten (8.1'/, im Vorjahr). Für Februar lauten die Ziffern aus 14,1 (8,2), für Mär» auf 13 (7,4'/,). Während somit all« Sozialversicherungseinrichtungen mehr oder weniger erheb- liche Zuschüsse erforderten, hat als einzige die Angrftellteu- vrrficheruug eine erheblich« Et«nadmefteiger«ug gehabt, vor allem infolge der Heraufsetzung der Versicherungspsticht- grenze und durch die Einführung neuer Beitragsklaffen nach der Verordnung vom 10. August 1928. Di« Beitrags einnahmen stellten sich daher für das erste Vierteljahr 1929 aus 91,4 Millionen und waren um 26,4°/. höher al» di« Einnahmen im entsprechenden Zeitraum 1928.