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»Am Ms" Li« wie-erent-eckie Hausiier. Da» Renntie» Ist beule nur noch Im hohen Norden von Europa und Amerika al» HauStier verbreitet, seither aber war e» auch in -an» Deutschland einheimisch, wie e» die Funde aus vorgeschichtlicher Zeit beweise«. Schon der bekannte Raturschilderer Brehm, der Verfasser de» .Lterlebens", hat angeregt, da» Renntier wieder nutzbar zu machen. Es gibt genug arm« Gebirgsgegenden, wo selbst die Ziege schwer zu ernähren ist, während da» an spruchslose Renntier dort mit Leichtigkeit sein Fortkom men finden würde und kein Zweifel darüber bestehl, daß ihm di« klimatischen Verhältnisse durchaus zufaaen müßten. Aufzucht und Ernährung machen -ar keine Schwierigkeiten, da» Fletsch ist auch für verwöhnt« Gaumen willkommen, di« Milch sehr fett und gesund, ver wendbar zum Buttern und verkäsen, auch die Zugleistung de» Tieres ist nicht ganz gering zu veranschlagen, kurz, man muß sich fragen, warum man nicht längst wieder Einbürgerungsversuche mit dem ehemaligen Haustier ge macht hat, zumal die Anschaffungspreise nicht unerschwing lich sind. Nun haben allerdings Gelehrte, welche da» Renntier bei den Lappländern beobachtet haben, ihr« Be denken ausgesprochen. Dort ist auf den endlosen Weid»- flächen das Renntier eben doch nicht mehr ein HauStier in unserem Sinn«, sondern für unsere Begriff« halbwUd» und man hat gesagt, daß ein solches Tier» dem man immer nachlaufen müsse, unseren Gebirgsbewohnern kaum viel Freude machen werde. Aber vielleicht liegt das nur an den Menschen, die mit den Tieren umgehen. Auch die Ziege lebt in Südeuropa, z. B. auf Korsika, für unsere Begriff« halbwild und ist bei uns doch ein ganz zahme», zuverlässiges Haustier geworden oder geblieben. Da e» dem Renntier keineswegs in Intelligenz mangelt, so ist e» wahrscheinlich einer guten Erziehung durch vernünftige Pfleger ebenfalls zugänglich. Wie dem aber auch sä. di« Frage ist insofern überholt, als zwei Regierungen, diejenige von Frankreich und die der Schweiz, sich gleich- zeitig entschlossen haben, einige Bersuchsrenntierherdea für die Bewohner ihrer Hochgebirgsgegenden anzu schaffen, so daß das bisher in Mitteleuropa nur in Zoo logischen Gärten vorhandene Renntier seit dem Jahr« 1928 wieder zu dem Haustierbestande von Ländern zählt» in denen es seit vielleicht zweitausend Jahren auSgestorben war. Wie es heißt» sollen in Böhmen ebenfalls ähnlich« Persuche gemacht werden, und vielleicht ist die Zeit nicht fern, wo wir auch in deutschen Gebirgen wieder Renn- tierherden begegnen, welch« die dürrsten Gipselweidm nutzbar machen. Des Landwirts Merkhuch. Die Tchleppkette an der Hackmaschine. Anläßlich -er Hack maschinenarbeit macht Rittergutsbesitzer vollenkopf in Milewo in Polen di« reichsbeutschen Landwirte auf «ine klein« prak tische Einrichtung aufmerksam, durch welch« man «tne voll kommen« Zerstörung des Unkrautes erzielt. Bet lehmiger» und etwas feuchtem Bode« schneide» die Messer -er Hack maschine vielfach Scheiben, welch« ungenügend auseinander» fallen und in welchen noch zahlreiche Unkräuter, -esoader» -i« kleineren Pflänzchen, unverletzt sitzenbleiben. St« wachse« dann hauptsächlich bei späterem Regen leicht weiter. Um mm da» sofortige und vollkommen« Zerkrümeln der Erde zu er reichen, durch welches all« Unkräuter bloßgeleat Werdern hängt man ein« schwere Schleppte«« an. Man befestigt st« an den beiden äußeren Radmessern der Hackmaschine unmittelbar über dem Boden. Die Kette arbeitet sehr sauber «nid schiebt di« Erdscheibchen von den Seite» nach der Mitte zusammen, wo sie diese vollkommen zerschleppt. Di« Anbringung der Kett« ist einfacher und für di« Pferde leichter als Poliereggen »der Balken, auch schmiegt sich di« Kette beffer den Bo-enune-eiv beiten an. Der Bedienungsmrnn wir- hierdurch rücht be- bindert. und Auskunst. nicht so wett.' Dagegen " " di« auf de« ' s Herater _ _ grüne Lu- Milden, vor der Blüte, in Hoienansatz, zusammen mit daran» «in hochwertiges sielen. Näher« Nachrichten st vor. Sobald sie bekannt l di« bedeutlaw« Nachricht Nr. S44. I. K. in B. Sffchegel trn Karpfenteich werde« dadurch bekämpft, daß man Enten auf den Teich brinG die als Wasserpolizei wirken. Sonst läßt maw wenn der Befall zu lästig ist, die Teiche ab und kallt sie gründlich. Die Egel der- schwinde» auch, wenn man einen «gefischte« Teich länger« Zeit, d. h. mehrere Monate, unbesetzt läßt. «r. ÄS. «. F. in A. versuche, «in« Lupine m züchte», di, als einwandfreie» und hochwertige» Grünfutter in Be tracht kommen würde, sind öfter angeregt worden und werde» mit großer Wahrscheinlichkeit eines Tages zu« Ziel« führen, zum Heile aller Viehzüchter in nichtkleesähigen Gegenden. Einst weilen find wir aber leider «och nicht ' . kommt aus Dänemark «ine sehr wichtige Nachricht, di« au! kürzlich in Berlin abgehaltrnea Fachkursus für Silofachbl bekanntgegeben worden ist. Dort ist es gelungen, grün ptn«, und »war in verschiedenen Z der Blüte und mit beginnende« ck Grasgemengr »u ensilierrn «nd Futter durch Heißveraärung zu er über das Verfahren liegen noch ni werden, werden wir «warben» a» zurückkonun«. illmtrierie IsnSwirkeliMelie Seilsge. V —- ' - --- I ... » von ntchttt, und rungen di« zertrampelt Schaden und Bekämpfung des Matszünslers. Mir Hatzen vor kurzem «in« Beschreibung de» für den Maisbau so schädlichen MatrjünSler» mit Ab bildungen veröffentlicht und gleichzeitig einig« Hinweis« zu seiner Bekämpfung mttgetetlt. Inzwischen Uegt nun ein Vortrag vor, den Dr. Zwölfer-Rastatt in -er Deutschen Landwirtschaftsaesellschaft gehalten hat und der -an, neu« Gesichtspunkt, über den bedrohlichen Schädling enthält. Der Mai»zün»ler ist nämlich drauf und dran, eine« Siegeslauf über di« Erde anzutret«, -er zur Folg« haben kann, daß der Maisbau, den wir in DeutsWnd mit Mühe zu heben versuchen, vollständig untertznntz« wird. Vie es scheint, ist der unscheinbar« Schmetterling, dessen Bild Abbildung r. Abbildung w. Auf diesem Weg« hat man bereit» gute und sichtbare Erfolge erzielt. Man hat inzwischen übrigens auch eine Schlupfwespenart festgeftellt, die dem Schädling beträcht lichen Abbruch zu tun vermag. Ob e» «lingt, diesen natürlichen Feind in großem Maße zu züchte«, um- di« Zukunft lehre». . „ Harnstoff auf leichtem Bode«. Da das verhältnismäßig neu« Düngemittel, -er Harn stoff, vielen Landwirten noch nicht au» eigener Erfahrung bekannt ist» werden folgend« Mitteilungen von Prof. Dr. Goy» Direktor der BodenunterfuchungSftell« Königsberg i. Pr.» Anspruch auf allgemeine Beachtung habe». über das Verhalten von Harnstoff im Bade» ist bis her wenig bekanntgeworden, zumal diese Düngerart erst in den letzten Jahren in größerem Umfang« hergestellt wird und in di« Reihe der Handff»dünger getreten ist. Harnstoff ist ein sehr hochwertiger Dünger, der beinah« zur Hälfte — 46 Prozent — au» reinem Stickstoff besteht. Der Kilopreis für reine» Stickstoff ist nicht höher al» der für ander« Stickstoffdüngemittel. Da -er Harnstoff keine Säure enthält, primär auch kein« solche im Boden bilden kann, ist er bet Böden, die kalkarm oder gar schon in stärkeren Säurezustand geraten find, dem schwefelsauren Ammoniak und überhaupt jedem Stickstoffdünger, der et» Sal, einer Mineralsäure — Schwefelsäure, Salzsäure — ist, vorzuziehe», wenn e» sich erweist, daß der Harnstoff auch sonst gute Eigenschaften besitzt, di« seine Anwendung in der Praxis empfehlenswert machen. Zu den in der Praxis wertvollen Eigenschaften gehört nun auch, daß di« dem Boden al» Handelsdünger verab reichten Nährstoffe nicht so leicht au-gespAt werde«, daß der Landwirt bei späteren Regenzeiten mit einer Au»- Waschung rechnen muß. Harnstoff dürste in seiner ur- sprüngltchen Gestalt nicht von den Pflanzen ausgenommen werden, sondern erst nach seiner Umwandlung. Diese er folgt zunächst zu kohlensaurem Ammoniak. Diese» Pro dutt hat alkalische Eigenschaften, kann also der Bodensäure entgegenwirkrn. Durch weitere bakterielle Tätigkeit geht da» Ammoniak dann in Salpetersäure über, es wird sich also unter Ausstoßung der Kohlensäure salpetersaures Ammoniak bilden. Erst, fall» die allmählich entstehend« Salpetersäure nicht von den Pflanzen ausgenommen wird, könnte ei« Überschuß an solcher entstehen, der al» Säure im Boden wirken würde. Da Harnstoff ja di« Form ist, in der der Stickstoff au» den Tierkörpern auSgeschied« wird» haben wir beim Kunstprodutt analog« Vorgänge wie bet natürlichem Dünger. Zur Umwandlung von Harnstoff in die pflanzenaufnebmbaren Formen ist Vak- terientStigkeit nötig. Di« natürlichen Dünger enthalten Batterien in reichlichstem Maß«, «in Boden 1» gutem Kulturzustand desgleichen. Zu einer guten Wirkung ge hört Wetter, daß der Harnstoff nicht au» dem Boden ver- sickert, wa» möglich ist, da ja di« Sttckftoffsalze, auch der Harnstoff, leicht wasserlöslich sind. Diese Gefahr besteht am meisten bei leichteren Böden, well diesen die Kolloid« fehlen. Von allgemeiner Bedeutung ist daher ein versuch, den wir im letzten Jahre auf leichtem Boden au »führten, wozu Harnstoff al» Düngemittel angewendet wurde und wobei «» sich zeigt, daß trotz der letztjährigen ungünstigen Witterung em« auSgezeichutts diese» Harnstoffes -»btkwmg wkk rkg^rtzn TtzfikkN Vt einer früheren AknnMvr tzlflMsslkssN hüben, ursprünglich in den Steppengaebieten Asiens zu Hause., Welche Nährpflanzen er dort bevorzugt, ist nicht bekam«. Er ist kein Kostverächter und befällt außer dem Mai» an Kulturpflanzen di« Gerste, di« Hirse, di« Rübe», ferner Hopfe«, Haiff, Bohne», Selleris Kartoffel, Tomate und in wärmere« Länder» auch die Baumwolle. Wahv- scheinlich lebt er aber »och in einer große« Zahl von Un kräutern, wo er «n» weniger auffällt. von Asien drang er zuerst »ach Europa vor und wurde von hier nach Amerika eingeschleppt. Dort wurde er 1S17 zuerst bei Boston be obachtet, wo er in einem Gebiete von einer Q«ad«ttmeUe Schade« anrichtete. Seither hat er sich über S0VVV Ouadratmelle« au-gebreitet, hat 66, 8V, ja selbst hundert Prozent der Maisernten ft» Len befallene» Gebieten ver- ' zwar so, daß nach den amerikanischen Schilds- Felder aussahen, als ob fie von Viehherde« wäre». Daher haben in einzelne« dieser Schadengebiete etwa drei viertel der Maispflanzer de» An bau al» aussichtslos eingestellt. S» besteht die Möglich- kett, daß der MatSzünSler de» WeltmaiSprsir beeinflußt wie «» ein anderer Schädling, der BaumwollkapseMfer, bereit» bet der Baumwolle tut. I« Jahre 1920 schon entschloß sich der amerikanische Kongreß, 4 Millionen Dollar für Bekämpfungsversuch« auSzngeben, eine gewiß nicht -» -oh« Summe, wen« man hört, daß tu diese« Iah» bereit» der an der amerikanische« Maisernte durch den Zünsler angerichtete Schaden 11» «llüone« Doll« betrug! _ Bei em» in Deutschland ist e» über bewktU auch st> wett, daß «S in de« 3200 Hektar, die tx Unserem Haupb maisbaugebiet, in Bade«, bebaut werde«, im vergangene« Jahr« nicht möglich war, eine« einzige« Acker zu entdecken^ der mairzünSlerftei war. «llerding» Ware« die Schade« meist «och »icht so groß, wie sie au» Amerika gemeldet werden, aber man sand doch schon 2V bi» 100 Prozent be schädigter Pflanzen und bi» z« 40 Prozent beschädigt« Kolbe«. Da» rechtferttgt e» also wohl, daß wir dieser Heraufziehen-«« neuen Gefahr volle Aufmerksamkeit schenk«!, zumal lebhafte Bestrebungen km Gange find, den Mai» auch in Gegenden, wo er bisher nicht angebaut wurde und feine Reif« nicht sicher isi, al» Sllomai» et» zubürgern. «wer die Lebensgeschichte -Ab Unscheinbare« Schmetterlinge» und seiner Raup« haben wir da» Nötige schon in unserem ersten Bericht mitgeteilt. Hier handelt es sich darum, wie ist die Weiterausbrettung de» Schäd ling» zu verhinderns Eine Beobachtung, die man t« Baven gemacht hat, ist von einer gewisse« Wichtigkeit. Mat» der Anfang, Mitte und Ende Mai gesät wurde, wies «inen ganz verschiedenartige« Befall auf. Beim frühesten waren alle Pflanzen, beim mittleren mrr ein Zehntel, beim späten nur ein ganz geringer Teil befallen. Daraus daff man nicht etwa die Lehre ziehen, daß man die Felder -ünslerfrei behalten würde, wen» man überall spät säen würde. De« Faltern wär« -an« die Auswahl bet der Eiablage genomme« und sie würde« «mr wahr- scheinlich di« späten Sämlinge gleichmäßig befliege» Aber es ist möglich, daß, wenn man zuerst eine Reif ----- - Ansaaten macht. Liese di« Schädlinge auf s daß man dann den Rest der Pflanzen unbest versuch« «ach dieser Richtung sollte jeder Mat» anbaut. Zu beachten ist, daß sich z» solche« Fang pflanzen besonders schnellwüchsige Sorten eigne«. Weiter wird empföhle«, die Maiswurzel« so tief wte «»»glich unterzupflügen und die Felder dann ganz vet» zu eggen. Diese» Verfahren hat sich anch t» Amerika schon bewährt. Noch besser wird «s natürlich sei», wen« «um di« Maiswurzeln, in denen der Schädling, wie neulich schon mitgeteift, überwintert, überhaupt von de« Feldern entfernt und sie verbrennt. Da» MaiSstrsh wird zweck- mäßig nach ungarischem Muster in SrdgruHen oder in oberirdisch«» Haufen eingesäuert. Dadurch werd« die in ihm wohnenden Raup« vernichtet und da» MatZstroh eignet sich dann -um verfüttern. In Badea hat man nun, um de» kVA» Herr zu werden, ein neue» Maiterntoverfahr« «uSgebtkdet. Der Mat» wird nicht mehr, wie früher, mit Sichel »der Hau messer über der vutzel atzgeschnttt«, wobei Amm» di« Gefahr besieh«, daß man nachträglich dl« al» Zuchtsiätt« und flberwinterungSplätze de» Schädling» dienenden wurzeln nicht genügend entfern« kann, sondern man sticht ihn mit einem besonderen Gerät au» der Erde. Unsere erst« Abbildung zeigt, wie -atzet vorgegangen wird. Man setzt da» Gerät, da» man mit einer Hand hält, dicht und steil am Wurzelhals an und tritt e» leicht in dl« Erde. Mit der andere« Hand ergreift man die ge- lockerte Pflanze, die sich nun letcht selbst au» schwerem und nassem Boden herauSzteheu läßt. Unsere zweite Ab bildung zeigt diese» Gerät, da» einem Distelstecher ähn- lich und leicht und handlich gearbeitet ist und da» vor» schwalbenschwanzähnlich ausläuft. Unsere dritte Ab- vildung läßt erkenn«, daß aus dies« Weise alle dicke» Wurzelt«»« der Pflanz«, in denen -er Schädling nistet, vollkommen au» der Erde enffernt sind. Di« versuche er gaben, daß dieses Ernteversahren ebenso schnell vor sich geht wie da» frühere Schneid« de» Stroh». Selbst wenn da» aber nicht der Fall wäre, müßt« man «» in «auf nehmen, um -er Plag« -er, « werden. Da die Maiswurzel» zur Zett der Ernte zu feucht sind, um ohne Beimischung eine, größeren Menge Reisig sich verbrenn« zu lass«, «nd da da» Stroh zum «er- brennen zu schad« ist, wird Mr d« Fall, daß di« oben empfohlene Einsäuerung al» Futter nicht in Frage kommt, folgender Vorschlag gemacht: Man trägt da» MaiSftroh zu einem Komposthaufen zusammen und befördert di« Verrottung mit Atzkalk »der Jauche. Diesen Hausen be deckt man mit Bohnenstroh oder Kartoffelkraut. Die Raupen, denen «» im Inneren zu heiß wird, wandern in die oberen, lustiger« BedeckungSschichten au». Diese werd« dann im Frühjahr, und zwar nicht zu spät, ver brannt. Dabet gehen durch die Hitze auch die wenigen Raupen zugrunde, die «o-b im äußere» Mai-tzroh zürück- «s ist möglich, daß, wenn man zuerst eine R« Ansaaten macht. Lies« di« Schädling« auf Len Rest der Pflanze« «nbe r mach«, der i solch« Fang- eigne».