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71 8. veNezr zn» Riesaer rezevlen. »ouw«, SS. Mir, 1»SS, ,»««»». 8«. Jahr,. SWMMItleM«. Bo« Dtvl-Gvmn-Vehr»rin Eßl la Bogel (Rie!a). Alle Organe, im besonderen die Mu»k«ln und deren Zellen, geraten durch Nichtgebrauch In einen Zustand der Verkümmerung. Daß dadurch sehr viel Lebendeneraie tm Me«schen gehemmt und unterbunden wird, bedars wohl keiner Beweisführung. Der bekannte Ehirurg Prof. Dr. Earl Julius Schlcich, dessen Werte: »Bon der Seele", „Am Schaltwerk der Gedanken" u. a weltbekannt sind, Äußerte sich einmal in einem Aussatz«, damit den Nagel auf den Kopf treffend, kur» und klar: .Man ist so alt oder so iung, al» der Gummi unserer Blutgefäße lahm oder elastisch ist." Das Mast unserer Gesundheit, so führt er dann weiter ans, unsere geistige und seelische Schwungkraft, unsere vitale Energie, unser Lebensalter hänge davon ab. Dr. Schleich betonte daß shstematiscl-e gnmnasttschc Hebungen an der mikroskopischen RtngmuSkulatur unserer Blutadern bezw. Schlagadern gan» erhebliche Betriebshtlien leisten. Die ge fürchtete Verkalkung der Schlagadern komme nur zustande, wenn der Kalkgehalt de» Blute» in erschlafften Aderwänsen ungestörte Depotstellen findet. Zur Erhaltung und Er höhung der Elastizität der kleinen und kleinsten Gefäße soll «ine betvußte aktive Gymnastik, welch« diese Gelöste zu einer „mikroskopischen Turneret", wie Dr. Schleich es nennt, anregt. die beste Borbeugung sein. Wenn dieser erfahren« Kenner de» menschlichen Körpers uns solche beachtenswerte Hinweis« gibt, müssen wir aus horchen und handeln. ES gilt nun einmal »u prüfen, welche» Gymnastik-Svstem Wohl am geeignetsten ist, eine solch« mikroskopische Turnerei der -Haut- und Blutgestiste, der Muskeln und Mu»kel»«llen herbejzusühren Der ge- wtssenhastc Gttmnastttlehrer muß wenigsten» die Haupt- sächlichsten erprobten System« kenne«, ja noch mehr, er muß. N« beherrschen, WM er »u einer die Individualität (persönliche Eigentümlichkeit) achtenden Methode kommen. , , Im knappen Rahmen diese» Aussatzes ist e» unmög- lich, aus die vielen Susteme näher einzugeben, und so will ich von den bedeuteten nur das Wesentlichste berühren Da» wohl bekaunreste Dnstem Mensendieck ist ein Aus- bmi-UebungskoniPler, der sich in der Hauptsache an den verelendeten Körper wendet, mit dem Endricle der türper- liclwn Grtuiidbeit. Hierher gehört auch zum Teil das Svstem Suröns. Seine zuweilen verkramvsten Nebungen, die eigentlich mehr zwilchen Sport und Gvmnastik liegen, sind lediglich sür Männer bestimmt. Dir Loheland-Ghmnastik erweitert dann schon die er wähnten Uebungsarten durch Atmung»- und Bewegungs- Übungen. Die Schule der Elisabeth Duncan betont, obwohl es auch ihr darum zu tun ist, den Körper von falschen Spannungen »u besrejen, allzu sehr das Technische, und damit bleiben alle Bewegungen in der Ballettaeste haften. Habe Kallmeyer, die in der Oefsentltchkeit fast ver- gcssen scheint, darf sich das Verdienst »»sprechen, als Erste das Svstem der Spannung»- und Entspannungsübungen eingesührt zu haben. Auf diesem Ka mever-Shstem baut Klara Schlaii- Horst-Notenburg bahnbrechend fort und setzt sich, auch dls Erste, sür einen die Bewegungsart bestimmenden Atem- rhvthmus erfolgsicher ein. Die Eiaenaefetzlichkeit eine» Kör bers bestimmt die Nebungen, die durch bewußtes Atmen die Blutschwingungen regulieren. Musikalisches Empstnden ist die 'Vorbedingung sür da» Dalcroze-system, denn Musik und Takt dienen hier der Anregung »u den Bewegungen, die eine bestimmte Tech nik de» Körpers erstreben. D«r Rhythmus wird von außen her regiert, wa» mehr »ur WillenSgvmnastik führt, als zur Körperbildung. Der bedeutend« Wert eine» solchen Systems darf ober nicht unterschätzt werden. Da» Svstem Bode ist Wohl da» für die Allgemeinheit verständlichste. Es handelt sich in diesem Falle um Aus- druckSgvmnasttk, deren Ucbungcn den Hantierungen des Alltag» entnommen sind, ». B Druck-, Stoß-, Schwung bewegungen, vom Gefühl deS Körperschwerpunktes veran laßt, von innen nach außen entwickelt. Bon allen den genannten Systemen hat die Dora Menzler-Tchule das Brauchbarste übernommen, nur mit der Einschränkung, daß Atmung nicht Ausgangspnnkt der Betvegungen ist, sondern nur Leiter, Träger der Hebungen. Den Eigenrhythmu» von Atmung und Herzschlag sollen ihr« Schüler an sich entdecken lernen und. darauf weiter bauen. Alle diese Systeme aber haben sich von vornherein aus den erwachsenen Mensct-en eingestellt und der Psychologie de» KindeS kaum Rechnung getragen. Die Gvmnastik- Schulen der neueren Zeit, von Systemen kann man hrer kaum spreche», wenden ihr Interesse auch der Kürper bildung des Kinde» zu, allerdings mit der Neigung zu tänzerischen Bewegnngen. Wertvolles und Selbständiges, Iva» wie ein System anmuten könnte, wäre in erster Linie bei Rudolf von Laban zu finden, wenn auch bei ihm Bewcgungskunst die vorherrschende Richtung ist, die einer gewollten Raumorientterung gewisse Plastik gibt Wir fühlen hier das Wirten des bildenden Künstlers. Die Lücke eine» brauchbaren Gymnastik-Systems für Kinder, muß Visr vIII Vontlnsnl»! ^ul»tkvttvn,rt»k!dlau. . HDD. rot ... . Oontlnsnl»! Seklsuokrslisn .... „ A» — KANN »ein ir»<I mlt 6vm »ArkGntAdnkLt LUSAtsttvn, Ilonas Befreiung. Krtmtnalroma« von Ha«» Hya«. Copyright by Greiner «. Eo., Berlin NW. S. S. Fortsetzung (Nachdruck verböte«.» „Dieser Mörder muß ein Mensch von seltsamem Orb- nmgSstnn -oder noch seltenerer Schlauheit sein," sagte des Kommissar zu seinem bewährten Helser, dem Kriminals asststenten Braun, „ich habe noch nie tn meinem Lebe« et« so sauber aufgeräumte» Mordztmmer gesunden. Krellichj bet dieser leisen, unheimlich geräuschlosen ... na, ich hätta beinah' gesagt Hinrichtungsart t Ich kann mir nicht» an deres denken, al»; der Kerl hat die Fra« sm Schlaf er drosselt. Da» fetzt nun allerdings eine recht genaue Be kanntschaft fettens der Meyer mit Ihm Vorau»." Der Kommissar sah seinen Beamten dabet fragend und dieser meinte tn seiner bedächtige« Art» „Tja, wa» ich da so jehört habe, Herr KommMar, da nach muß ja die olle Dame noch sehr viel Geselligkeit iehabk haben. Die Kinder a«f der Straße erzählen», daß allq Naselang 'n Besuch bet ihr jewesen ist... Aber wtt haben in der Zwischenzeit schon einen jungen Mann fest» genommen .,. De. Splitt — dessen kleine und magere Figur fein« Kraft und Zähigkeit kaum ahnen ließ, während der Krimi» nalassistent mit seiner Hünengestalt auf den ersten Blick die gewaltige Kvrperstärke, den vor nicht» zurü «schrecken de« Mut zeigte, die er tatsächlich desaß - Dr. Splitt schüttelte ablehnend den eckigen Kopf. Er hatte nicht viel übrig für die SriucknaHrartt- die »ach de« Erstbeste« langte, der sich al» zum Er mordeten t« irgendeiner Beziehung stehend «wieg. llnd den Gmchereigehllfrn, den «an da verhaftet haftru well andere bet ihm so dunkelbraune Lederhandschuh« gesehen habe» wollten, wie man nachher einen bet bev Ermordete« fand -na, er hielt de« jungen Mensche« nicht absolut für unschuldig; in irgendeiner Bezieh»«« zu der ermordeten Hausbesitzerin hatte er zwetfello» am» gestanden ... Er hätte da» nur nicht ans eine so blvb-I sinnige Weif« ableugnen sollen, dann wäre ihm sicher nicht« «schchen... so... er arbeitete nicht... hatte vtep Geld ausgeaeben, dessen Herkunft er nicht nachweisen konnte, in den Tagen, die fett de« Morgen verflossen waren, an dem die Tat begangen worden war... „Bringen Sie mir doch den Franz Kruschat her, lieber» Braun, ich will ihü nochmal akhörenl" Der Assistent, der, bet seinem gewaltigen Körper! doppelt verwunderlich, ausfallend leise ging, war hinaus,! al» Dr. Splitt noch immer die Arme auf die Pultplatte' und die sehnigen Hände inetnandergelegt, starr vor sich htnsah. j Der Kommissar, lwr die verschiedensten Studien de-j 'et-ban und lein Bermöom. cruk Reisen um bis ggM» Erb»! ««»gegeben hatte, «he er, dem leidenschaftliche« Hang fürj di« dunllen Wirrnisse de» Menschenleben» folgend, zur Sri», mtnalpolizet ging, hatte eine gewiss« Veranlagung da,«,, sich durch stark« Konzentration und ttefschürfenke Ginfüh., Iung 1« die Eigenheiten eine« neuen Falle» unter Um-; stände« so einzufinden, baß er da» dem Verbreche« zu-! gründ« liegende Geschehnis leibhaftig vor seinem innere« Ange erstehen sah. i , So befand er sich jetzt im Geiste k« 8er Wohmrng der ermordeten Rentiere. ! ! Die Fenstervorhänge an» grünem Stoss waren berab-j gelassen. Ein« schwere Dämmenmg, wie Nebel fast, lag! in dem Raum, und et« Mensch hantierte -art». Jetzt! beugte er sich zu eine« ans dem Teppich liegende«, großen »unbeweglichen Körper — e» war die Rentterek... Ja,, wie der Mörder sie, de« Oberkörper umfassens aashob,, da schlenkerten die fetten Arme der Toten zu beide»! Sette«... Er trug sie mit äußerster Sraftanstrenaung zur sstorüere hin, versöstvand da hindurch ... Da^ er regte! sie ans den Vorleger, machte da» Bett mit ei« paar rasche« und geschickten Griffe« aur hob sth die Totg, hinein «ch -eckte bad Bett ebenso rasch und mit b«sübr« Gekchicklzch» kett wieder z» ... Ja, so merkwürdig M gelang ihm da», daß «an nachher, wie er vom Bett «mikkir-tt und jein Wert prüfend überschaute, auch nicht -le Spur -atz« -aß jemand i« Bette lag. l Nun «achte sich der Mensch an» Rauben. Die recht be trächtlichen Mietet«gänge mußten hier z» finden sein Denn! 'die Meyer hatte die gefährliche Gewohnheit, die bet W eingehende« Beträge «ur einmal tm Kdüftetiahr «f die Bank zu tragen. Da» war ziemlich bekannt tm Haute — ein Wunder, daß nicht schon früher et« solcher Salgen. Vogel auf die Idee verfallen io«, da» golden« Rest «r»zu, nehmen — «nd der Mörder hatte darauf «whl seine« Plar gufgebaut. Der Kommissar so- im Geiste ton Mörder mA behüt. ! kamen Schritten, wie eine der großen, gestreiften Katze« in Indien» Dschungeln, durch die Wohnung schleiche« «nd wunderte sich nicht, daß er tn einer mit Kreionnestoff über. zogenen Kiste, die gleicht«« al» Sitzgelegenheit diente, iim Schlafzimmer schließ»- den großen Letnwandbeutel voll ^von Geldscheinen fand. Da nun mußte «» an der wohnnng-tür der Ermordeten geklingelt haben. ' Der Verbrecher stutzte. Aber ier schien kau« zu er schrecken. Er ging, jetzt mit festem, hörbarem Tritt durch wa» Wohnzimmer aus den Korridor hinaus und tn die -Küche. Dort hatte es an der aus die Hintertreppe führenden Tür geklingelt. „Was ist denn? Wa» wünschen Sie?" fragte der Mörder mit einer Stimme, deren Akzent und Klang den .Draußenstehenden dunkelgefärbt und ausländisch erschien. ' Bwei Frauen «nd ein Mann, der ein, Mlcbkann« trua. Munde» ans dem Treppenpodest; und ver Manu mit der Vlechkanne, der antwortete dem da drinnen» „wir wollten hören, wa» Kran Meyer machte. Sie Muß doch Milch haben!" La, und ich bi» die «usmärterk» ... tch unrtz «inl» Rach «iE kleinen Pause hörte« dte Leute den und», bannten Mann hinter der Tür antworten mit freundlicher, za ein wenig lachender Stimme, al» wollt- er ei« nettes, lustiges Geheimnis nur halb verraten: ^Lassen Sie «ur I Krau Meyer ist ganz wohl. Sie WM laber jetzt nicht gestört sein. Kommen Sie, bitte, mn A2 Uhr wieder!" Die beiden Frauen und 8er Milchmann stiege«, Vs- inerkunge» au»taufchend, die Treppe hinab. Inzwischen ping drinnen der Mörder über de« Korridor, durch das Wohnzimmer, wo er die Frau erwürgt hatte. Der Kommissar wurde in seinen Gedanken ganz unter brochen. Di» Tür ging. Brmeu trat ckn. .Herr Kommissar, der Kruschat kommt gleich." Dr. Splitt nickte. „Sie waren doch da, Braun, wie -le Meyer gefuEen wirr-»?" „Jawohl, Herr Kommiss« ich hatte zufällig aus Re- erwache 8S zu tun gehadt und ging mit, mit dem Wacht- m,-iüer Heinz, well mir schon so was ahnte. .." „Erzählen Sie doch noch einmal, wie war das?" La, also die Leute waren darauf aufmerksam y«. worden, weil die Frau Meyer doch gar mcht mehr zu sehe« war... dt« letzten Tage... «nd an der Tür hing ei« Zettel Lch bin verreist". Na, «nd die Portierfrau, die Fr« Heister, die erinnerte sich nu, daß sie damals, wo sie doch früh mit dem Milchmann und der Reinemachefrau vor der Tür standen, da hatte doch eine» gesagt, von -rinn» sie sollten man wieder gehe«. Krau Meyer wollte poch nicht gestört sein... ja, «nd dar« erinnerte sich die Wr« nn wieder, «nd die Heister meinte: da» hak-die Meyer auch gar nicht geschrieben, da» auf dem Zettel... Und da kamen sie auf» Revier, die Heister und noch eine Und meldeten da»." ' Dr. Splitt nickte abermals. La, «nd da gingen Sie gleich hin nach der Marlcu- dorfer Straße?" Lawohl, Herr Kommissar, und Netzen aufmachen durch 'n Schlosser. Und gingen rein «nd sucht«« und luchten «nd wollten schon wieder gehen, »veil alles so hübsch- in Ordnung war «nd nicht» verdächtige» ... Da seh' ich aus einmal untern, Lisch im Wohnzimmer den braunen Lederhandschuh. Laß er von 'ner Männerhand war, das sah ich gleich! Und da singen wir noch mal an z« suchen und, wie wir tn« Schlafzimmer kamen, da sagte ich: Hier riecht'» so merkwürdig!... da» halt' ich ja zuerst auch schon gemerkt, aber nuchte dumpfig« Luft «nd solange nicht aelllltet »md gebe «L Bett — «mt smb MG ckbW