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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192904162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-04
- Tag 1929-04-16
-
Monat
1929-04
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1929
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O-rtttch-s n«d Sächsisches. Riesa. den 1». «peil 1VS9. —'Weit»rvorb»r«aae ^ür den 17. April. Mitgeteilt Von der Stichs. Land«»wett»rwart» zu Dresden. Heiler ->» «olkta. Vevvrsteheiide -lackt anck im yltzck- land» Frost. TagSüber fort««r,tt»Nd» Erwärmung. NN» sang« Nöck mäßige di« friick« -Sind» an« Olt di« -rardap. ipilter allgemein abflanende Winde veränderlicher Rich tungen. -'Daten für den 17. April ins». Sannen- a«igang K,O1 Nbr. Sonneunntergang 18 59 libr. Monk- auigana 10.57 libr. Monduntrraona 3.04 llbr. 1774: Der Erfinder der Buchdruckschnellpreffe Friedrich König in ElSleben geb. lgrst. 1833». 1790: D« nordamerikanikche Staatsmann und Sckrist- stellet Benjamin Franklin gelt. <aed. 1700'. 1852: DI» Eckrjititelleriu Ida Boy-Ed iu Bergedors geb. igeft. 1928>. —' Der FriedbolSauSschub z n Riesa schreibt nn«r viel« ungepflegte Gräber und IckietNeftkttde oder ver- sinkend« Grabmale auf »Hierein Friedhof geben Anlaß, die Grabsielleuvesitzer daran zu erinnern, doch ihre B»r- storbenen nicht zu vergessen. ES ist irtzt die richtige Zeit, di» Gräber abzudearn, die Erde zu lauern, alte« Laub zu beseitigen und Borsorae siir eine FriidjabrSbepflanzung zu treffe». Wer dies nicht ielbst besorgen will, kann sein« Gräber der Friedhofsvenvaltung in Pfleae gebe». Die Entschädigung dafür iit niedrig. Alle« nähere darüber ist bei den Frieddosebeamten oder dem Pfarramt, Luther- platz 11, zu erfahren, Zu den schief»» Grabmalen iel be merkt: So sehr e» zu begrüßen ist, wenn Grübet geschmüSt und hergerichtet werden, so sei doch gewarnt davor, dies zu bald nach dem Begräbnis zu tu», »och ehe da» Erdreich sich zusammengesetzt hat. Da sollen di« Angehörig»» mög lichst einen Winter nach dem Begräbnis vergehen taffen, ehe sie an die Anshetlnng eine« Grabmale« deuten. Man cher Berlnst und Aergrr wird ihnen dadurch erspart bleiben. Man laste sich da von niemandem beeinflussen. Ist jedoch die Zeit gekommen, und entschließt man sich zur Herrichtung des Grabes und zur Anfstrllnng »mes Grabmale«, so wende man sich an einen a»wistenhasten Fachmann, der nicht nur eine gute, auch stilgerechte «Kunststelnsockel unter eckten Stritten??' Ausführung de« Denkmals gewährleistet, son dern auch »ine filt ere, jedes Schieiwerven oder Einstürze» ausschlirßende Gründung dazu lieirrt. Denn die Grab- stellenbesibrr halten für Unfälle, soweit solche auS unzu reichender Gründung der Trnksleiue entstehen. —'Ocsientlicke Bezirks« u Sschußsitzllng findet Montag, den 22. April, von». 10 Uhr im Sitzungszimmer der AmtSbanpluiannscha't in Großenhain statt. —' M i l i t ä r - si o n z e r t im „Ster n". ES sei auch an dieser Stelle rnipiehlcnd aui da« morgen abend im großen Lterniaal statifiudende Militär-Konzert lniigrwiese», da« van der Kapelle des 1. «Jäger-» BatlS. 10. (Sacks.) Infanterie Regis. ousgefnhrt wird. — Der Reinertrag wird sür wohltätige Zwecke verwendet. —* Konzert blinder Künstler. Wie auS dem Anzeigenteil ersichtlich, findet heute abend in der „Elb- terrasse" ein Konzert blinder Künstler statt. —* P v l ie i b c r l ch t. In der Zeit vom 12. big 15. ist an der vom Stadtteil Merzdorf nach Rclißen führende» Straße ein f i i s ch g e p s t a n z t e r Birnbaum ge stohlen worden. Die Krone deö Baumes war gekenn zeichnet, indem diese inil roter Oelsarbe bestrichen war. Sachdienliche Angaben werden an die nächste Polizeiwache oder Gendarmeriebeaintcn erbeten. —* Tie gemeinsame K I e m p n e ri n n u n g, der die Städte Oschatz, Mügenl, Riesa, Großenhain. Tahlen und Strehla angehüren, wählte in ihrer letzten Jnnungs- hauptvcrsamnilnng, nachdem ihr bisheriger Vorsitzender, Klempncrmeister Schumann-Oschatz eine Wiederwahl ab lehnte, einmütig zu ihrem Obermeister Klempner meister Otto Flach-Mügeln. —* Staatliche Autolinie Meißen —Dies« bar — Riesa. Ans Aieschntz wird dem ,.M. Tbl." ge schrieben: Nach jahrelangem Bemühen ist cs endlich ge lungen, unsere iianienilich im Winterhalbjahre von jeg lichem Vertehr angeschnittene Gegend dem staatlichen Auto verkehr anziischiießen. Eine am kommenden Mittwoch, nach, mittags ii Uhr abzuhallende Beratung im Sitzungssaal« der Amtshauptmnunschafl Meißen, zu der etwa 20 Ver treter der von der Linie berührten Gemeinden und Städte geladen sind, wird sich mit der Eröffnung, mit dem Fahrplan und der Garantiesumme usw. befassen. An sich stehl der Eröffnung nichts mehr im Wege, und ge gebenenfalls kann mit dem Betrieb der Linie ab 1. Mai gerechnet werden. — Ov direit bis Riesa gefahren wird, steht noch nicht fest Es sind Vorschläge gemacht worden, die Endstation nach Weißlg zu verlegen, da man dort nach Riesa und Großenhain entweder durch Umsteigen in die Autolinic-vRiesa—Großenhain oder auch durch Eisen bahnverbindung gelangt! —* St« nographentagung in Strehla. Die Tagung des KlitzschriftgaueS der Eollmvereine am Sonn tag hat ihren würdigen Abschluß gefunden. Di» Vertreter versammlung war sehr gut besucht und von fleben Vereinen beschickt worben. Ter Vorsitzende, Herr Lehret Pöhttlsch, RiesL begrüßte in üblicher Wels« die Vertreter, erstattete den Jahresbericht» der einstimmige Annahme fand und -le Jahresrechnung, die durch den Verein Strehla geprüft wor den war, wurde richtig gesprochen und dem Kassierer Ent lastung erteilt. Die Neuwahlen brachten folgende« Er gebnis: 1. Vorsitzender Herr Frischmattn, Verein Oschatz iHerren), 2. Bors. Irin. «Schulze, Verein Oschatz (Damen) r Kassierer Herr Schreiber, Verein Oschatz (Herren): Schrift führer Herr Kind, Verein Oschatz (Herren). Di« Vertreter versammlung stattete Herrn Lehrer Pöhnisch, Riesa, für süine aufopfernde Tätigkeit -en Dank ab. Eine besonder» gute Teilnahme wiesen auch die Wettschtetbrn auf, die in der Berufsschule burchgeführt wurden. Insgesamt betei ligten sich an diesen Schreibe» 78 Damen und Herren, so daß zirka 100 Arbeiten abgegeben wurden. Die Korrektur und Bewertung brr Arbeiten hat der Verein Gköbltz zu über nehme». Das genaue Ergebnis kann infolge der umfang reichen Arbeit erst später an dieser Stelle veröffentlicht wer den. — Die Veranstaltung de« Vereins, die abend« im Gasthof „Zum Schiffchen" abgehalten wurde, wie« einen guten Besuch ans. Die Konzertstücke und Gedichtsvorträge wurden beifällig ausgenommen. Der stenographische Schwank „Eine stenonraphierte Gardinenpredigt", die von besonders gutem Humor gewürzt war, fand allseitig einen lebhaften Beifall. Di« Mitglieder beS Verein« gaben ihr Bestes dazu her, und man kann wohl sagen, daß die Nollen ganz gut besetzt waten. — Wenn auch sonst die Arbeit der Stcnographenvereine darin besteht, -er Stenographie neu« Anhänger -uzustthren Ult- di« Mitglieder in den Leistungen vorwärts z« bringen, zeigte der Abend, daß auch Frohsinn nnS Gcjeliigkeil bei dem Ltrnographrnvüikchcn gepflegt wird. Stach den Darbietungen folgte der Bail und hielt die Schar der Stenographen und ihre Freunde und Gönner noch einige Stunden zusammen. Der Strehlaer Verein konnte dem PreiSschreibfond» de« Kurzkchttftgaue« der Eollniveretne «tuen ansehnlichen Betrag, -er durch Indu strie Alt- Häitdek dem Vertin »ur Verfügung gestellt wurde, überweEer^ lick L'WLW e LoMer Wed nicht «tNstiNen UW klagt« beS- > Landesarbeits- chSarbetttützttcht t MageaNspruch » an der Langfinger, und folgerte, .... , der Wohnung fein' könne. Er öffnet« mit einem Dietrick die Tür und stahl einige auf dem Korridor hängende Kleidungsstücke. Die anderen Räume betrat der Dieb sticht, weil in einem Zimmer ein .Hund bellte. Die Hausfrau Hütten besser ge- tan, wenn sie den Wächter des Hauses im Korridor gelassen hätte. Lommatzsch. Ein »edanerltcher Unfall hat sich am Sonntag tn Zehren zugetragen. Aus de« Fußsteig« in Richtung nach Meißen fuhr ein« Radfahrerin mit Namen Kunze, bi« bei Herrn Gutsbesitzer Straub« tn Zscheilitz be schäftigt ist. In derselben Richtung fuhr Herr Zigarren- sabrikästt Georg Krause aus Lommatzsch mit feistem Auto, «l« er die Radfahrerin Überholen wollt«, Sog diese kur» vor -em «sttv ans die linke Straßenseite au». Her« Krause ver- mvchte das Auto nicht mehr ««chtzetttg anzuhalten und streifte di« Radfahrerin mit dem Kotflügel, dt« dadurch -um Stürze» kam Das Unglück wollte e», baß in demselben Augenblick non Meißen Her da« Vtskowttzer Molkerei-Auto annesahren kam, da« gletchsall« nicht zum Hatten gebracht werden konnte und da« Mädchen überfuhr. Nachdem ihm Herr Dr. Fürsteman» die erst« Hilfe geleistet hatte, wurde es »em hiesigen Krankenhaus« -»geführt. ES Kat schwere Brustquetschungen und «ist« Btrtestkung de« Beine« -avon- aetragen, befindet sich aber «rsKUltcherwetse ans de« Wege der Vefferung. Nack den FeMellungen nnd «ach ««-sagen von Augenzeugen trägt das MÜ-cktn selbst an dem Unfälle dt« Schuld. Cavertitz. HeimatM In diesem Sah«« »ollen»«» sich 100 Kahre seit der Erbauung unserer alW und SO SMSSHSBWL für deü IS. und it. yuti d. I. -u einem HVMaRrft «u- sannnemuruien. —* Der Gewerkschaft» »und -er Angestell te« (G.D.A.), Ortsgruppe Riesa, veranstaltete am ver gangene« Freitag in der »Slbterrasle* seine Monat-ver- sammluN» mit einem Lichtbild«rvdrtrag «Eine Reise auf eine« Hapaa-ampfer nach Südamerika". — Hierüber -»richtet man «nti Nach Erledigung -e» gewerkschaftlichen Teil», der rple-eruin einen «tnbltck in tt» Sltltttt und Leist«». a»n -es G.D.A. gewährt«, genannt seien u. a. »et Erfolg ist Rr Leistung -et Angtstellten-Versichrruna, -er t» -en Tag«»» zeitungen der vefsentltchkett vekaitMg,geben worben «st, nn- »ie Tatsache, baß der G.D.A. setzt täglich an Leistungen sei««« Einrichtungen 899«) RM. an sein« Mitglieder auSzablt, kam«« die zahlreich anwesend«« Mitglieder und Gäste bildlich zu dem Genuß einer schöne» Nelle. Von Hamburg auS be- ginnend, wo die Gelegenheit wahrgenommen wurde, schöne und interessante Bauwerke und Anlage« zu bewundern, ver trauten wir «n» »inet» bet großen Havaabampfe» an, -essen herrliche Einrichtung und gediegene Au-stattüNg sofort den Blick gefangen nahmen und eine Bequemlichkeit verhießen, bi« im» einmal mit ober erst recht zu einer größere« Reis« gehört. Und keiner war getäuscht. Wer nicht spielen oder tanzen oder schwimmen »wüte, konnte Sport und linterhal- tung jeder Art treiben. Als ersten Hase» legte der Dampfer Lissabon an und nach kurze»» Aufenthalt und Besichtigung -er Stabt ging es -nach dem Westen*, dem Ziel so vieler «tu bester«« Leben suchender und sehr ost enttäuschter Auswan derer, die glauben, in Deutschland »ich« bav ,»« finde«, Wa ste in Amerika sofort zu erreichen hoffen, um — dort «ine Ent täuschung reicher geworben zu sein, da» einzige, wa» sie er reicht Haven. Au» biesrm Gedanken entreißt ein Sirenen geheul den Träumer, der, von -er Herrlichkeit de» weiten Ozean» gesaügen genommen, in Sinne» versunken war. Schon aber hat Gott Neptun -en Sinn«n^_.I j j j l erwischt itttb Ibn -ur Taus« atiberseye». Am Arquator. Kein Sträube« Hilst, die Lause muß vorgenommen «erde». Und da» Opfer macht gute Miene zum lustigen — nicht bösen — Spiel. Der Neugetaufte wird au» der reichhaltigen Speise kakte bann auch ergiebig gestärkt, unaufhaltsam zieht der Dampset seine Bah» UNd — Land in Sicht. Ein Ruf, alles läuft, nein, stützt an Bord. Ja, goldig liegt bi« Küste, wenn auch noch I» für uitserr Begriffe ziemlicher Entfernung. Rio de Janeiro. Eine wachsend« Stadt. In der Ferne ausstei- gendc Gebirgskette. Aue» überragend der 2NM Meter hohe Sa Mantiqueira. Große wette Kasserplantagcn, riesige Step pen, Baumwollfelder wechseln einander ab. Ein Landaus- slug lohnt sich, und wir sehen die schwatzen Arbeiter und Arbeiterinnen die Früchte bergen, die, geröstet, ihre» wür zigen Dust anSströmen. Wieder geht es weiter. Buenos AireS. Eine Stadt, die bekannt ist durch daS bei un» einmal «ehr begehrte Gefrierfleisch, tn Ermangelung anderen Flei sche». Hier sieht der Blick aus den Steppen die großen, kräf tigen Viehherden weiden, deren Hüter, die EowboyS, wild- auSsehrnde, verwegene Gestalten sich unserer Kamera stelle». Aber sie lächeln, also sind sie keine schlechten Menschen. Nur etwa» rauh in ihren Sitte». Wir kehren zurück zum Hasen und schauen auf da» mit großem Geräusch verbundene Leben und Treiben. Wieder vrrtranen wir un» unserem Dampfer zur Heimreise an. Das gewaltige Schauspiel — Himmel und Walser — macht einen tiefen Eindruck ans den Beschauer und läßt ihn die Uriermeßlichkrtt de» Weltall» ahnen. Schnel ler al» geahnt, taucht wieder dir europäisch« Küste auf und wir landen in Amsterdam, uw hier Vergleiche zwischen neuer und alter Welt zu ziehen. Ruhig und geniesten geht der Hollän der ntib ruhig, beinahe kleinstädtisch ist der Verkehr. Schöne alte Bauten zieren die Straßen Amsterdams und dir Freund lichkeit bet Einwohner zeigt un» den willkommenen Besuch. Die Grachten, Kanäle wie tn Venedig, an denen die alten Handelshäuser ihren Sitz haben, werden mit Kähnen Lesah- rcn und erhöhen den sriebltchen Eindruck. Wir verlaffen Amsterdam und steuern Hamburg wieder zu. Nach kurzer Fahrt sind Wit am Ausgangspunkt unserer Reise angekom« men und grüßen die heimatlichen Gestade. — Eine herrliche Reis« muß e» tn Wirklichkeit sein, und wir sagen der „Hapatz* Dank für -en Genuß, den sie uns durch die Bilder geboten hat. Wir selbst wollen nicht nachlassen tn dem Bestreben, durch Verbesserung unserer Lebenslage uns das mit au sicher», wa» einer kleine» Schicht Vorbehalten ist. Gerade dem Angestellten, der einen wetten Blick und Geschäft»« kenntni» haben soll, muß e» vergönnt sein, sich beides durch Reisen zu erwerben. — —g. Die falsche Fürsorgedame erneut vor Gericht. Niederträchtige Betrügereien verübte die 1896 zu Rcinhardtsdorf bei Bad Schandau geborene Wirt schafterin Emtite Martha Hentzschel, weshalb »ich schon wiederholt die Gerichte mit ihr befassen und empfindliche Strafen auswerfen mutzten. Die Betrügerin trat al» Pfarrrrstochter, ai» Schlvester vom Roten Kreuz, al» Für- sorgebame und tn ähnlichen Rollen auf, besuchte vor nehmlich alte Mütterchen und schwindelte ihnen vor, Erörterungen zwecks Erhöhung der Rente, Bewilligung «nner Unterstützung usw. anstellen zu müssen. Unter solchen Schwindeleien erlangte sie oftmals Darlehn und Ein- schr-ibegcbühren bis zu 10 Mark. Nebenher beging die Hentzschel auch andere Betrügereien. Bei den erstgenann ten BeirugSjerien, die tn den verschiedensten Gegenden Sachsens von ihr begangen wurden, legte sie den je weiligen Opfern ein Schweigegebot auf, sonst könnten sich dec Grvßmüiterchenverein, die zuständige Wohlfahrtsabtei lung, das Pfarramt und andere Organisationen vor Unter- stÜhiingSgesuchen nicht retten. Ain Montag verhandelte das Schöffengericht Dresden wiederum gegen Vie Hentzschel. Die Angeklagte hatte im vergangenen Jahre in Dresden und dessen Uinaenend in vielen Fällen metnrentnerinne», Witwen, alte Mütterchen und dergleichen Personen ausge sucht, dabei abermals die Rolle einer Fürsorgedame ge spielt und vielfach Beträge bis zu 5 Mark al» Einschreibe- gebühren oder al» Sils« auS augenblicklicher Geldverlegen heit auSgehänkngt erhalten. DaS Urteil lautete wegen fort gesetzten Betrugs im Rücksalle und Urkundenfälschung auf 1 Jahr Gefängnis und dreijährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. —* 8. Sächsischer Schlossertag in Plauen. Vom 4. biS 6. Mai findet in Plauen der 8. Sächsische Schlossertag statt. Am 4. Mat ist eine Obermeistertagung und am Sonntag die eigentliche ÄerbaNdStagung. Es wer den u. a. zwei Borträge gehalten mit dem Thema „Unsere Forderung au das künftige AuSbildüNgSgeietz" von Dr. Zimmermann-Dresden- und „Wirtschaftslage, Wirtschafts not, Handiverksnot' von SvndtkuS Tögel-Eotzmannsdors. —* VotkSbund Deutscher Krtkg«gräver- fttrsvrge- Am Sonntag hielt der Sächsische Lanves- verband de» VoikSbunde» Deutscklrr KrtegSgräbersürsorge in Chemnitz seine diesjährige Landesverbandstagung ad. Am Sonnabend hatte sich der Gesamtvvrstand zu Be sprechungen zusammennesundeit, denen sich am Abend eine cinsaclje BegeüstungSseier aüfch'.oß. Am Svnniag vor mittag traten dann die Delegierten zu einer geichlvssenen Vertreterversamtmung zusammen, der sich am Nnchmiitig die HktliptvttsatttNilung ansklüoß. Nach begrüßenden Wvr- wn des Landosverbandsvorsttzenden Schriftleiter Ficker- ühkmniß sprach Psa rcr Hojsmann-Chemnin ü er die Ar- bi-Iien de» Bunde». Es geianoteii zwei Entfch ießungen znr Annahme. In der ersten heißt eS: Die Hauptver antinlung de» Landrsverbandes Sachsen ersucht »le BuuöeSieitutta einmütig nnd dringend, erneut uns mit a'lcm nur mög lichen Nachdruck aus gesetzlichen schütz des Äol'S rau-ktn t» am Sonntag ReiNiniszere bet de» zustäNdt ien Reichs stellen kinzuwtrken. Soll der Volkstrauertag von keiner pietätvollen Wirkung nichts einbMn, soll der Ge- timtt de» Bolk»traueri»ü» erhalten un- weiter au»aebaut werden, dann ist ein gesetzlicher Schutz nicht läng« zu entdehren. Di« Vorlage und Verabschiedung de» da-u nötigen Gesetze» mutz mit aller Beschleunigun» dueckaeMrt werden Der weiter«, Antrag geht -»hin, MN ättWrltch zu Ehr n unterer gefallenen Helden veraNftältete» Volks- ttauertaa anderweit -U bänennen UM zwM ,,H»kden. »ebenltaä". Auch diettt Antrau «vurd» »ü» VRter- leitüNa an dt« BuntzeSleEUNä eiNßtNlmi» üngMtttnnien Al» Ort tier nächsten LanSe»v»rbaN»ßtasuK- WuW» Frei- berg in Au»sicht gen-mmen. . -* Wie-ersehe ns s»1»r h«? GreßenKatner Husaren. Am D-nnaben-, .tzen S. JuNt, Und LvNntag, de» fl JiiNi IlM, nüdet tn der aMn GatzNtsoN Prößen- liain eine Wiedersehen-feter der Angehörigen be» früheren 1. Husaren-Regimcnts, ,Lünig Albert" Nr. 18 »Nb des Reserve-Husaren-Negiment» statt. —- Versammlungen des B«tr1eb»a»walt» Winter in München Verbote». Di« tüt gestern und heute abend ejnberuscnen BersaNtNtliwttkn des Be- trjebSanwalt» Winter, der durch seine Aufwertung »Versamm lungen bekannt ist sind wegen Betrüge« vo< elnisen Mo naten zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wurde« durch die Poltzeidtrektton München verboten, weil sie in gleicher Weise ticke hte früheren Veranstaltungen dazu dienen sollten, die gütgläubigen An- Hänger Winter» zu schädigen. RechtsverßältNtfsd bei VertraaSbruch. Die Mutter einer Minderjährigen hat«, im HÜrbst 1vö7 mit einem Spinnereiunternehmen ettien Vertrag abgeschlos sen, daß die Tochter iii der Spinnerei auSg Jahre, vori arbeiten solle. Für den 2. Jane die Mutter daS ArvritSverhältni», und di .. .... au». Da die Firma aus andere Firmen einwirkte, daß sie die Minderjährige t«axn vertragBbruch» nicht, etnstellen mSchte», war diese 13 Wochen erwerbslos halb auf Schadenersatz. Das Arbeit»- unk gerickt wiesen ihr« Klage ab. DaS Rei ledoch hob beide Urteile auf und gaß der.. — statt. Die beklagte Spinnerei habe sich mit der Auflösung de» Lehrvertrage» und de» Dienstverhältnisse» schließlich einverstanden erklärt und auch die Entlafsung-papter« äu». gefertigt. Ihre Handlungsweise sei sittenwidrig Utw recht-- ferlige de» Schadenersatzanspruch der Klägerin. —* Tchted-sprüch für den sächsischen Steinkohlenbergbau. Bet den verhänbzung«» über den Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer ii» sächsischen Strinkohlenoetgbau ist von der Schlichter kammer folgender Schiedsspruch gefällt worben: Der be stehende Manteltarisvertrag vom 1. August 1921 mit van beiden Abkommen Vom 13. 12. 1923 und 2. 2. 1924 Wirb mit Ausnahme de» Paragraphen 7 verlängert bi» 31. 7. 1929. Soweit einzelne tarifliche Bestimmungen mit der gegenwärtigen Rechtslage nicht mehr überetnmmmen oder durch anderweitige gesetzliche Regelung überholt sind, müs sen sie dem Gesetz entsprechend gehandhabt werden. Die Erklärungsstist der Parteien. läuft bis Montag, de» S2. April, mittags 12 Uhr. —- Dr. Bumke Vorsitzender de» S. Ktras- senat» de» R«tck»aericht». Der neue RetchSge- richtSpräsident Dr. Bumke hat den Vorsitz im 3. Straf- sxnat de» Reichsgerichts übernommen, den vor ihm ^auch Dr. Simon» inne hatte. Dr. Bumke wird voraussichtlich die erste Mailihung diese» Senat» leiten. Sr bleibt damit seinem eigenen Herkommen au» der Strafjustiz wie auch bet von Dr. Simon» geschaffenen Tradition treu. Neben dem Vorsitz im 3. Strafsenat ist der RelckSgerichtSpräsi- deut gemäß den Bestimmungen der Verfassung Vorsitzen der de» StaatSgertchtshofe» und des ersten Senats des Ehrengerichtshofes. —* Der 8au-e»»«»«iu -er ftaatl. getzrüf- te« De-tnfektoren für Dachsen hielt Sonntag, den 7. April feine diesjährige JahreShanvtversammluna im alten Dtadtverordnrten-Sitzungssaal zu Dresden ab. Nach der Begrüßung -urch den ersten Vorsitzenden, Herrn In- fpektor Jäckel, wurde Jahresbericht sowie Neuwahl de» S. Vorsitzenden, -e» 1. Schriftführer» und de» 1. Schatz meister» vorgenommen. Hieraus sprach Herr Direktor Dr. Martin Vogel vom Deutsche« Hyatene-Mnkeum üb« da» Thema „Der Desinfektor al» Gesundheitslehrer". Der Redner führte in äußerst klarer Weise die Entwicklung-er hygienischen VolkSbelrhtuna vor Auge«. Gerade die DrS- insektton habe mit Pate gestände» an der Wiege der hvgie- Nischen Dolksbelehrung. denn kein Geringerer al» Karl August Lingner, der Begründer der Desinfektionsanstalt hat in seiner Denkschrift vom Jahre 1901 hingewiesen, daß eS eine wesentliche Aufgabe der DeSinfetttonsanstatt sei, die Bevölkerung über das Wesen der Jnfektionskrank- Wen aufzuklSren. Der Kontakt von Mensch zu Mensch ist hierbei da» Wichtigste, und gerade der.Desinfektor hat Gelegenheit, Mit allen Schichten der Bevölkerung in Be rührung »u kommen. Der Vortrag sand auch bei den Ver tretern det Behörden, Vie zahlreich erschienen waren, regen Beifall. Der wissenschaftliche B^rat. Herr Dr. Michael gab ein Referat über den Stand der Vorbereitung nlr den große» Kongreß 1930 anläßlich der Internationalen Hygiene-Ausstellung. Von fachlichen Fragen wurde be sonders die Art der Durchführung, der sogenannten lau fenden Desinsektton am Krankenbett besprochen und auf verschiedene uebelständ« hingewiessn. Die Sitzung dürft« für die etwa 200 erschienenen Desinfektoren von größter Wichtigkeit gewesen fein. —' „Ich bi» im Waschhaus!" Go stand Tür einer Wohnung in Halle »tt lesen. Tin Lan der zufällig daS Laus betrat daß, wer sich im MaschhauS I stahl einige ans "siem Korridor Längende Kleidungsstücke. Die anderen Räume betrat der Dieb, nicht, weil in einem
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