Volltext Seite (XML)
trüb diese» Verhält«» zwischen Georg und Litt nw seinen Beifall «habt, mm sie aber so sehr litt, hatte er schon ge- dachl ob er «och einmal Georg in» Gewissen reveu solle? ^Zch Halle alle» überlegt Onkell Ich würde ihm nie »ehr vertrauen könne». Jedes Wort, da» er zu mir sprach«, »üche ich für Lüge Halle»." Dam» schlich sie für «inen Mo. matt die Angen, die Hände wie m Qual zusammen-reffend: ^l»d er war für »»ich der Inbegriff de» Höchsten, Edelsten!" Der Onkel streichelte ih« Hande. Worte fand er nicht Nr dies» Cch«rrzen»<ut»bruch. Dann waren sie auf der Rampe de» Schlosst» »an der Freifrau und Mademoiselle empfangen, gerade wie vor Jahresfrist, und doch wie ander». Damals war «och sein guter Kroneck neben ihm, ste hatte« «in glückselig«» Kind in ihrer Mitte, de» die Zukunft in rosigem Lichte «tgegmlachtr, — heute hob er «m blaffe», teoillose» Rädchen au» dem Wage», de» in diesem Augenblick alle» geranbl woran da» H^ gehangen. Und er hatte ste schütz« wÄlen vor jede» rauhen Hauch. Vermessener Gebautt! Da» Leben »ar hart an ste herangrtrrteu, hatte gtt» jungen Trieb« ihm» Herze«» geknickt, würde auch der innerste Kelch arrroffm sei»? Oder hatte «in« höhere Ha«d sich schützend darüber gebreitet, daß « sich wieder öffn« ««ter sorgender Liebe «nd Pflege? Lr hoffte «»! I» seiner Leine» LUi wohut» ein« starte, mutige Seele, da» hatte er in diese» Tage» «rtanut; sie würde e» überwinde». Und al» er sie zart, al» wäre ste ei» zerbrrchvche» Wesen, seiner Fra» in die Lane legte, da stand in seine« Augen eine ernste Mahnung, die auSzuspreche» schien: ^Saßt ste nur, die wird mit sich allein ftrtigi" Und Lili? — Ja. sie war, wie der Freiherr gesagt, mit sich allein fertig geworben! — Langsam zwar und unter unmer sich wiederholenden schwere» Kämpfen. La» junge Herz bäumte sich doch ans muer den Trümmer» begrabener ho,,nunge» und Dünsche! In stundenlangem Brüte«, am Grabe ihre» Vater», kam Litt allmädlich di« Erkenntnis, wie wenig Frieden die Lieb» zu Georg ihr gebracht. Selbst dem bestech edelste» Baler batte sie ihr Vertrau« entzogen. Er war von ihr gegangen, o. ne das sie ihr Herz vor ihm entlastet. Jetzt drückte sie tnrser Gedanke, wie rin nicht mehr z» sühnende» Unrecht. Er halt» es zwar so gewollt, sch da» war'» — aber sie hätte darauf Nicht ringehen dürfen. Eie vrrl üllle ihr Gesicht wie in brennender Scham, st» »»ar verschmäht, verrat«. O, wie bäumte sich bei dieser ErienntniS der beleidigte Stolz; da» mm brunchte ste nun auch nicht einzugrstehen. Niemand sollte e» in ihrem Gesicht lese«. Jetzt erschien ihr auch aus einmal da» Verhallen ferne» VatcrS in einem andern Lickt. Er war ja auch hintergangen, in allen seine» Hoffuungeu betrogen, gerrche wie ste jetzt. La. »als hatte sie ihn verurteil^ wert Georg e» ttch und der alte Mann war stet» fo -Wg gegen ste gewesen. Alle Lieber welche man ihr «ntge«ngebracht, war kam» von ihr beachtet, nur die» «ine grobe Gefühl, da» ganz von ihr Besitz genommen, ihm, dem Falsche«, Treulosen hatte sie «» p» Füße» gelegt! — Nu« war sie gestraft! Jetzt siel ihr auf einmal ein, dab Mademoiselle ihr einst gesagt habe, sie sei sehr arm, besitze gar nicht» und der Onkel sorge für alle ihre Bedürfnisse. Wie, durfte ste da» ferne, aunchmen? Reich e» mußte ander« werde«, sie wollte arbeiten, wollte — jch wa» konnte ste nur tun? Nun. vor alle« Dinge» wollte ste ihnen danken für diese sorgend« Liebe und unbegrenztes Vertrauen. Sie würde auch zu dem Pastor gehen, der so einsam und allein war bei seinem leidenden Instand. Er hatte ja eben soviel verloren, wie sie. Bei Mademoiselle, zu der sie sich auSgyprochen hatte, fand sie iuuiges Mitgefühl, al» sie, immer noch unterbrochen von erneuerte» Tränen und Schluchzen, ihre» Gedanken und Empfindungen Worte lieh. Mademoiselle lobte ihre guten Entschlüsse und legte ihr immer au's Herr, daß sie vor allem dem Freiherr» zu danken habe, der sie wie ein eigene» Kind liebe. Sie müsse sich her» auSiurrißeu versuche» au» ihren Grübeleien, müsse wieder fröh ¬ lich sein dem edlen Maun zuliebe; der feste Will« vermöge viel. Dann erzählte ste ihr von sich selbst, von ihrer Jugend und ihrer entsagenden Liebe, und wie sie in Arbeit und treuer Afbchtersüllung Frieden und auch so manch« Freud« gefunden Bewundernd sah Llli zu ihr auf. Du bist groß! So Grove» werd« ich niemals leisten, tch hätte «te au» «v» mut entsagt." .Du bist auch noch vick zu jung, Lili. Erst im Kamps de» Lebe«» stählt sich unsere Seele; im Leid entwickelt sich die echte Heldengröße! Du sollst ja auch nichts weiter, al» unS all« fo recht von Herzen lieb haben, so rechte, wahre aufrichtige Liebe zeiae», und daun versuche. Deine autar Vor. käse auSzuführm." Fortsetzung folgt. Der Wanderer. Haft d« ein liebe» Fleckchen Auf Gottes weiter Wett, Wo e» vor alle« ander« Am beste» -lr gefällt, Dan« bist auf wette, Erde Du «tcht ein fremder Gast. Well d« nun auch hteniede» Roch ein« Hetmat hast. Wo friedlich du kannst ruhe» Wen« müd und matt dich auk Dort «»eilest du am liebste«. Rur dort bist b« zu Ha«». Im lieben Heimatsleckche» D« müder Wandrer du; Dein Haupt mögft friedlich lege« Rtchttü «ordnet eraeben bi« wag«rechte« Rett«: 1. Ko«- sonanl ». ««ropäische Hauptstadt, S. Pflanze, «. musikalisch« Vezetchmmg. v. Oper von »aguer, ü. Name de» Dachses 7. Kluft t« Frankreich, 8. Dell de» Auge». «. KonsonmM Die mittelste ««gerechte und senkrechte Reihe idtd gleichlautend. Rttsküsnna Nufere» KeenzWoet-SikbentzKEck^ Druck.««» Verla« v« Langer «. Winterlich. Niel«. — S» « dl« «edakttm» verantwortlich: Hetnrttd NRinm». WM» ft Erzähler an der Elbe. Bellet,. Gratisbeilage rau „UtesaerreZeblatt". Nr. KL. Riesa, K8. Mat L«ftS. ««.S-fto». Jes« seguerlöe HSnde. Ma« hat die Himmelfahrt Jesu, feine Heimkehr z«n «ater u«d t« die ewige Herrlichkeit, seine Thronbestriauna genannt. Fa. der »um Himmel aufgefahrene HeUNno -erricht als König,- ih« ist alle Gewalt tor Himmel und a«f Erden gegeben. Da» hat sich durch die Jahrhunderte htn- durch immer anfS neue erfüllt. Er hat aber seine Königg- macht nicht «ur dar« benutzt, die Setaen zu behüte« «ad durch mancherlel Notlagen ht«durchzuretten. f»«der« auch «m ste z» segnen. Die z«m Segne« aufgehobene« Hände, mit denen er von den Seine» schied, ft«d anftwhobe« ge blieben u«d habe« durch alle Zette« u«d Geschlechter segnend über de« Seinen gewaltet ««d tu« da» auch heute «och. Wenn ««fer Gewisse» vorwurfsvoll schlügt: Du haft »ich gegen Gotte» heilig« Will« verkündig» und btft i« der Schuld von ihm! — wer btt ft uuS a«S dieser drückend« inner« Not heraus? Wer and«» al» Kes» seg»«de Hände, die sich mit dem „Friede fei mit dir" beruhig«» auf unser unruhige» Gewissen leg«? Oder 1« dm Gtnnd« u»d Lagen de» Ungemach» «nd Herzeleid», wen» sich ««fer bangende» Her» «tcht tröste» taff« will, wie köstlich, wem» wieder dies« Hände etngretf« und «S fttl und getrost «nd stark mache«. Oder tnr Kampfe de» Leb«» «nd insbesondere im Kampfe mit dem argen Ketud t« der «tg«« ««st, wem» da unsre Kraft erlahm« will und wir ,« mtterlteg« drohen, daun find e» wieder dtefe Hände, an» denen wun derbare Kraft von ob« her auf unS überströmt, so dab wir Lurch-alte» ober un» wieder aufraff« können, fall» wir schon unterlegen sind. Dazu die Hilfe, die sie an» an d« Gräbern unserer Lieb« und bet -em Gedanke« <m unser eignes Sterben leist«. Hilfe, die darin besteht, dab ste un» den Himmel öffnen; denn wem» ste sich zu un» hernieder strecken. dann tut sich nn» der Himmel auf. Die» «ur t« kurzen Striche« ettr Bild von dem Wirk« der segnend« Hände Jesu. Man mühte Bücher schreib«, wollte «an diesen Segen bis tuS einzelne schildern. Welch et« wunder- herrliche» Glück, in ihm zn stehent Fast möchte e» un» dünken: „ES ist zu schön, al» dab e» wahr sei« könnte!" Aber eS ist tatsächlich da» Glück der Lhristenleute. «tcht aller ohne Ausnahme, sonber« nur derer, die ihre betende« Hände in Jesu segnende Hände leg« «nd so innige Füh- lang mit ihm habe«. Irgendwo in eine» Hanse hängt an der Wand ei« Bild, da» «nr zwei »nm Gebet gefaltete Hände zeigt. St« tiefsinnige» Bild. Sine ernste Mahnung » tst «nr et» Vitt« um Luft«, Gitter oder et« Ruf« Hilfe in der Not. aber «tcht et» Such« «ach Semei»- Sprtebeu und fruchtbare» Leb«. Fürwahr « ist et» übst- ganz von selbst mit «nd beglückt anch andre, «nd da» «höht drtng«. Wenn da» volle Segen an» der glich« wlidl« kann. über nn» fühl«. Kür dte den zum Segn« anfgehobe Leute dran, mrd da» tst mm «eine Frend« dran." Krtetekch. abfäm»«! Dieser Seg« tst aber nicht »nr für dte der Andacht und Srhebuug bestimmt, soube« für Herzensstürme. Roma« von RHellmuth. l 1. Fortsetzung. -Ich habe Dich gestern spiele« hören," unterbrach jetzt der Freiherr die etwa» bedrückte Stille. „Ja?" Georg« Augen blitzten. „Und wa» sagen Sie «an, Herr Baron?" „Daß das alle» schön und gut ist; doch sage, bist D« ganz glücklich?" „Aber, Herr Baron, diese Frage! Wenn ein Künstler da erreicht hat, sollte er da nicht glücklich, stolz und zn- frirden sein?" „Und wie denkst Du Dir so Dein« Zukunft, ich meine Deinen zukünftigen Hausstand?" Georg hob überrascht den Kopf. „Herr Baron, daran habe ich, um ehrlich zu sein, wirklich noch nicht gedacht, wenigsten» noch nicht in ernster lleberlegung. Gerade Sie, Herr Baron, rückten diesen „einstigen Hau»stand" in so weite Ferne —" „So, so — ja, stimmt — soll ja auch nicht deut «er morgen sein." Der alte Herr war ein schlechter Diplomat, «r verstand e» gar nicht, auf Umwegen auf sein Zick lob- »«steuern. Di« Sach« sing an, ihm unangenehm zu werden. Wie zufällig streift« fern Blick di« Dame im griechisch« Ge- «and«. Sin finsterer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. «Gedickt sich da» tttr «in« Ra«, der einem ander« Mädchen «fjaw» sich sein« Augen sti-». die Däner einer Sekunde, dann Lrrur gelobt hat?" fragte er plötzlich, mit der Bild deutend. „Und da wir gevade bei der wäsch, da» «an in den Zeitungen liest," entgegnete dm Frei herr scharf. „Und «i^ al» Lili» VornmNb »nd Pflegevater steht wohl da» Stecht solcher Frage zn." „Weiß Lisi von Ihrem Hiechem? Und glaub« Sie, ich würde «ein Wort nicht halt«?' „Wozu die» Umgeh« einer direkt« Antwort? Jch frage off« — Man» d« Man« — und »erlange «ine ein fache, bündige Antwort. — Roch einmal, ist etwa» Lahre» an dem Gerücht? — wie stehst Du mit jener ?" Er brach plötzlich ab. Quer über de» dunkle« Teppich fick auf einmal ein breiter Sonnenstrahl s» plötzlich, daß beide Httren sich überrascht umwendttrn. Die Portidr^ welche die Tür «MH dem Nebenzimmer verhüllte, war zurückgeschlagrn. Brett stoß da» Sonnenlicht durch die geöffnete Tür, und in dem Rahm« derselben