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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-28
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1927
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Al MlllMlM WWW Illi WWM M. laubttz—Rüderau — Riesa, . , _ Lande-grenz« in Mchtung Ortrand» 5. Röderau - Zetthain - Achtensee - Gröditz - Prösen- (Elsterwerba). Mr diese letzteren Straßen ist zu hoffe«, baß sie in abseh barer Zett mit erheblicher Staat-Hilfe chausseemäßig au-ge baut bezw. aänzlich vom Staate übernommen werben, damit He 1« de« Zustand kommen und in ihm erhalten werben, wie die» die ungewöhnlichen Berkehrsverhältniff« von heute zwingend erfordern. Im Rechnungsjahre 1926 betrug der Aufwand de» BeztrkSverbande» für Wegebau rund N Mil- Ito« RM Der Aufwand der Bezirksgemeinden, der außer dem «och hinzukommt, beträgt rund IM 000 RM., so daß ein Sesamtaufwand Mr Wegebau von 885 000 NM. im letzten Rechnungsjahr zu verzeichnen ist. In diesem Aufwand stich, soweit der Bezirk in Frage kommt, enthalten 161 MO RM. ve-irk-beitrag zur Unterhaltung von Gemeinde wegen tm allgemeinen, außerdem ein Betrag von 30 000 RM. zum teilweisen chausseemäßigen Ausbau der Straße Wilden hain—Glaubt- und weiter ein Betrag von 14 000 NM. zur Herstellung von wetteren 200 Meter Kleinpflastcr auf der Beztrk»strabe zwischen Rüderau und Riesa. Während des Sommer» 1927 soll auf der Straße Wildenhain-Glaubitz odr weiterer Kilometer chauffiert werden, wozu der BezirkS- verband wieder da» Opfer von 30 000 RM. zu bringen hat. Außerdem wirb eine wettere Strecke von 200 Meter auf der Bezirksstraße zwischen Rüderau und Riesa mit Klein pflaster belegt werden. Erfreulich ist auch zu berichten, baß auf der Wegestrecke zwischen Gröditz und Riesa schon in diesem Jahre mindesten- S Kilometer chausscemäßig ausgc- baut werden sollen. Wenn auch der Zustand der Wege in der AmtShauptmannschaft in einigen Gebiete» noch sehr zu «Maschen übrig läßt, so muß doch bet gerechter Würdigung der obliegenden Umstände anerkannt werben, daß der Be- -trk-verband in -en letzten S Jahren außerordentlich viel für den Wegebau getan hat und der Zustand der Wege im allgemeinen in zunehmender Besserung begriffen ist. Man che» könnte noch wett besser sein, wenn alle Gemeinden de» Bezirk», so wie e» in löblicher Weise voll einer groben An zahl von Gemeinden schon geschieht, rechtzeitig ihre Wege auSbefferten, wa» mit kleinen Mitteln geschehen kann, ehe erst immer et« totaler Verfall etntrttt, der dann sehr Hohe Ausgabe« fordert. Insofern könnte so manch einzelne Ge meinde noch da» Ihre dazu beitragen, dem Bezirksverband mmöttge Ausgaben zu ersparen. Im übrigen richtet die AmtShauptmannschaft mit der ihr vom Bezirksausschuß bet geordneten Wegebaukommtsston ihr besondere» Augen merk darauf, daß zur Beschotterung der Wege, die dem Durchgangsverkehr dienen und vom Bezirksverband nach de« Vorschriften der Gemeindeordnung bezuschutzt werden, nur gute», brauchbares Steinmatertal verwendet wird, weil sonst die Unterhaltung der Wege sowohl für den Bezirk wie für bi« beteiligten Gemeinden unwirtschaftlich wird. Im übrige« ist noch zu erwähnen, daß der BeztrkSverband stän- big bemüht gewesen ist, die Wegeverhältnisse nach Möglich keit den Bedürfnissen de» stets gesteigerten und besonder» de» Kraftwagen-Verkehr» anzupaffen. So ist e» der Amt», hanptmannschaft gelungen, die beiden schlechten Kurven an -er Staatsstraße Großenhain—Radeburg, die sich In Folber« und Kalkreuth befanden, in eine gerade Kursrichtung zu bringen. Die Unkosten hat, da e» sich um eine Staat», strabe handelt, der Staat getragen. ES ist zu hoffe«, daß im Gommer des Jahre» 1927 auch die schwierige Kurve in jMederrödern noch begradigt werden wird. Di« Wohlfahrtspflege. Der Geschäftsbetrieb de» Wohlfahrtsamt« bei« ve- StrkSverbande bat sich gegenüber dem Stande von vor 2 Jahren mehr als verdoppelt. ES wurden tm ganzen 7282 Hausbesuche gemacht, und zwar bei Säuglingen. Kleinkin der«, Schulkindern, Jugendlichen. Pflegekindern. Amtö- mündel», Fürsorgezöglingen, Gefährdeten, «ater Schutzauf sicht Stehenden, Schwachsinnigen und Psychopathen, jugend lichen und erwachsenen Tuberkulosen, Krüppeln, Geistes kranken. Schwangeren. Wöchnerinnen. Sozial- und Klein rentnern, Blinden, Tauben und Stechen, Epileptikern und Geschlechtskranken. 646 Besuche wurde« bei Gebrechlichen gemacht. In 17 Orten wurden 208 Mütterberatung»stunden abgehalten, dabei wurden SM Stillprämien und zwarinber Form von Naturalspenden, z. B. Nessel, Flanell, weiter in Nahrungsmitteln, wie Kakao, Zucker, Ret», Grieß, Lüiev» trän usw. verabfolgt. 132 Kinder wurden in der Erholungs fürsorge untekgebracht. und zwar 44 Kinder in Wiek auf Rügen, 10 in Kellenhusen, b0 in Frankenhaufen, 7 in Klein- gvaupa, 20 in Sohland an der Spree und 1 in Auerswalde bet Ehemnitz. In der Krüppelfürsorge fanden in Großenhain 5 Krüp- pelberatungSstunden statt, in denen der Landbeztrk mit 122 Personen beteiligt war. 1 Kind wurde in Mesa, 24 Kinder aus dem Südbeztrk wurden in Dresden vorgestellt, die der räumliche« Entfernung wegen nicht nach Großenhain kom- men konnten. In dieser Gesamtztffer von 147 sind 127 erst malige und 20 WieberholungSvorstellnngen enthalten. Don de« vorgestellten Fällen wurde« 87 an praktische Arrzte. SO an Fachärzte für Orthopädie, 10 an die Krüppelhilfe überwiesen und für 10 wurde Hetmbehandlung beantragt. Die Beratung findet unter Leitung eines anerkannten Fach arztes für Krüppelbehandlung statt. Es macht sich immer mehr bemerkbar, daß die schweren Fälle größtenteils nun- m«r schon erfaßt sind und e» sich bet der Mehrzahl der Reuberatungen um leichte beginnende Rückgratverkrüm mungen und leichte Bein« und Fußdeformationen handelt. Eine starke Zunahme hat der Geschäftsbetrieb tm Jutereffe der allgemeine« Fürsorge und im BorzugS- rerttenverfahren gehabt. Dom 1. Januar bi» 81. März 1SS7, also in nur einem Merteljahre, wurden 2888 Eingänge in der allgemeinen Fürsorge und 1448 im DorzugSrenten- verfahre« erledigt. Zur Zeit sind 2000 Aktenlagen für Klein, «nd Soztalrentnerunterstützungen in ständiger Be arbeitung zur Betreuung der betroffenen Rentner. In der geschloffenen Fürsorge sAnstaltsfürsorge) sind 114 Personen untergebracht, davon 84 in der LandeS-Heil- nnd Pflege- Anstalt Arnsdorf fgegen 19 im Mai 1925), 10 in der Er ziehungsanstalt für Schwachsinnige in Chemnitz-Altenborf, 17 in der hiestWM «effirr-pfttgeanstakt. 1 Person in Per Der Bmirk-vettdand der -sTps»--—«tmannschgsl Sroßen hat« hat infolge seiner große« räumliche« AuSüehnung für die Unterhaltung der öffentliche» Weg« sehr große Opfer avfzubringeu. Such für di« Gemeinde« de» Bezirk» ist die vegebaulaft sehr drückend. E» befinde» sich tm Bezirk Ge. «eindewege in einer Länge vo« rund 1200 Kilometer, die dem Durchgangsverkehr t« St»«e der Gemeindeordnung diene«. Etwa 66 Kilometer davon sind vom Finanzmini sterium al- Woge mit außergewöhnlich großem Durch gangsverkehr anerkannt worden. Dazu gehöre« die Wege- Großdobritz—Lenz — Zschauitz — Mülbitz — Großenhain, 2. Radeburg — Tauscha (»euer Anbau) — Glauschnitz — LGrol 4.«ro, Die Bezirk-Pfleges« stalt. In der BezirkSpflegeanstalt waren am Schluß de» Be- richtSjahreS untergebracht 91 erwachsene Pfleglinge, dar unter 86 männliche »nd 58 weibliche, außerdem noch 7 Kin der. Wettere Aufnahmen von Erwachsenen und Kindern stehen bevor. Innerhalb der Anstalt sind wesentliche Ber- befferungeu baulicher und sonstiger Art durchgeführt wor den. Tie BeztrkSvrrwaltung ist dabei, die Anstalt wirt schaftlicher zu gestalten. Zu diesem Zwecke werden zur besseren Verwendung des Abfalles Schweine gezüchtet. Außerdem ist ein großer Hühnerhof angelegt worden. Sine Gänsezucht ist in Vorbereitung. Trtrrkorhetlsttttte Serfrtede« »et Moritzburg. Di« übrige» befinde« sich i« andere« staatliche» oder privaten öffentliche« Anstalten. A« Auftvendu«»« für die tn Lande-anstallen «s«. be findliche« Personen entstanden tm laufende« Rechnung», fahre rund 22000 RM. Unkosten, für die Insassen der ve- »irkSpflegeanstatt «nd in sonstigen Anstalten rund 88 800 RM. In -er offenen Fürsorge (nicht in Anstalten Betreute) wurden rund 40000 RM» tn etwa 900 Etnzelfällen aufgc- wendet. Laufende Unterstützungen müssen z. Zt. in 116 Fällen gewährt werden. In der Wochenfürsorge wurden im Berichtsjahre i« 16 Fällen 879 RM. verausgabt. In 81 Fällen griff die Wanderersttrsvrg« ei« durch Gewährung von Schnhwcrk bczw. Fahr- und Zehrgeld nach -en Heimat orten. Die hierdurch entstandenen Aufwendungen im Be- trage von annähernd 1200 NM. erstattete zum größten Teil ber LandeSfürsorgeverband. In dtesem Betrage sind je 400 RM. Beihilfen für die Herbergen zur Heimat in Großen hain und Mesa mit enthalten. Konftrmandenbeihtlfen wurden an 209 Konfirmanden bewilligt, und zwar bedurfte e» 18« Anzüge, 6« Kleiber, 118 Paar Herrenschuhe, 70 Paar Damenschuh« und in 9 Fällen auch noch die Ausstattung mit Arbeitskleidung. Der Ge samtaufwand betrug rund 5600 NM. Bon den unterstütztcu Konfirmanden stammten 78 aus kinderreichen Familien mit 4 und mehr unterhaltungSberechtigten Kindern. 661 NM. wurden durch ein« Beihilfe des Landessürsorgeverbandes gedeckt. Zu Streitigkeiten vor den Berwaltungsgerichten in Wohlfahrts- und Fürsorgesachen kam r» in 6 Fällen, die mit nur wenigen Ausnahmen zugunsten des Fürsorgeverbandes entschieden worden sind. 2500 RM wurden (außer der Stadt Großenhain) an Wintersonderspenden verausgabt. Kleinrentner wurden im Berichtsjahre 389 mit einem monatliche« Durchschnittsaufwand von rund 4950 RM. unterstützt. Die Winternotstandsmaßnahme für Klein rentner erforderte einen Aufwand von 4100 RM, der aus Mitteln des Reichs gedeckt worden ist. Sozialrentner, die Unterstützung empfingen, hatte der Bezirksverband 457. Nach einer erfolgten genauen Nach prüfung durch den BeztrkSverband verringert« sich diese Zahl auf 417. Der monatliche Durchschnittsaufwand, -er ursprünglich 5400 RM. betrug, ist durch die Nachprüfung, die so viel Mühe bereitet hat, auf monatlich 4500 NM zurück gegangen. Unterstützt werden z. Zt. 429 Sozialrentner, in 18 Vtnzelfällen ist der entstehende Aufwand durch Siche rung-Hypotheken, di« ausschließlich auf Grundstücken von Rentnern ohne Kinder oder mit gut versorgten erwachsenen Kindern lasten, sichergestellt. Die Gesamthöhe der Hypo thek«« beträgt 29 942 RM. Rückzahlung an Klein- und So zialrentner gewährter Unterstützungen nach ihrem Tode erfolgte in 5 Fällen. Anträge auf Vorzugsrente sind ins gesamt 1015 gestellt worden. Hiervon sind bisher endgültig bearbeitet dem Ausschuß für BorzugSrente» vorgelegt wor be« 878, und zwar 789 unter Befürwortung und 8V unter Ablehnung der Bedürftigkeit. Der Beschwerdeausschub d«S Wohlfahrtsamtes tagte im Rechnungsjahr dreimal und erledigte 79 Beschwerden gegen Entscheidungen des Fürsorgeamtes. Hiervon wurden 67 Beschwerden zurückgewtesen, während in 12 Fällen stattge geben wurde. Die Jugendfürsorge d«S BezirkSverbandeS erstreckt sich zur Zeit auf 380 Pflegekinder. Im Lause des JahreS gingen 140 Ersuchen der Amtsgerichte an da» Jugendamt zum Vor schlag von Vormündern. Pflegern und Beiständen ein. In der Vormundschaft wurde im vergangenen Jahre ein ve- stand von 401 Vormundschaften übernommen. Bei -em Zugang von 197 neuen Mündeln mußte in 85 Fällen Nnter- haltSklage erhoben werden. 70 Fälle davon wurden zum Abschluß gebracht. Zur Durchführung -er Prozesse mußten 144 Termine wahrgenommen werden, davon 106 in Große«. Hain, 82 tn Radeburg, 6 in Mesa. Die niedere Zahl der Vertretungen vor dem Amtsgericht Mesa erklärt sich dar aus, daß da» Jugendamt immer mehr der Zett- und Geld ersparnis wegen dazu übergegaugen ist, das Jugendamt Mesa um Prozeßvertretung zu bitten. Diese» tst auch dem Ersuchen stets tn dankenswerter Weife entgegeugekourmen. Grobe Schwierigkeit«« bereitet der AmtSvvrmandschaft die Beitreibung -er Alimente, da sich leider et« großer Teil der unehelichen Väter um die Unterhaltung-Pflicht ihrer Kinder zu brücke« versucht. ES handelte sich dabei wieder um rund 400 Fälle, 102 mußte« einer Kontrolle durch Zah lung an die Bezirkskaffe und Nachhilfe durch Pfändung «nterworfe« werde«. Bet freiwilliger Anerkennung der Vaterschaft läßt da» Jugendamt die StndeSvSter die Ali mente direkt an die KindeSmntter zahlen, um Störungen bet Aussicht auf Eheschließungen »« vermeiden. Zu de» 102 schlechte» Zahler« vom Vorjahre käme« im Berichtsjahre «och 82 neue dazu. Ueber 14000 RM UuterhallSbetträge wurde« tm Berichtsjahre Lurch das Jugendamt beigetrieben. ES wirken sich jetzt die t« den ersten Jahre« erfolgreich auSgeführten Prozesse in den Pfändungen a«S. Die Ver hältnisse hätten noch besser liegen könne«, wenn sie nicht durch die Erwerbslosigkeit stark beeinflußt worbe« wäre«. Ganz besonderen Wert hat da» Jugendamt darauf gelegt, iu allen Fälle« die den Mündeln zustehende« Sozialrenten zu beantragen. Di« vo« den KindeSväiern regelmäßig ge zahlte« Reuten schwankten zwischen 5 und 48 RM monatlich. Der Normalsatz ist zur Zett 85 RM Zur Zett werde« 27 Schutzaufsichten nach 8 60 des RetchSjugendwohlfahrtSgcsetzeS geführt. In der Fürsorgeerziehung werden zur Zett 28 Jugendliche (17 männliche, 11 weibliche) betreut. Davon befinden sich 5 in Anstalten. Da» Jugendamt ist bemüht, die Anstaltserziehung möglichst zu verhüte« und versucht, die Fürsorgezöglinge lieber in geeignete Familten-Betreuung u«ter Aufsicht des Jugendamtes zu geben. ES find im Be richtsjahre 82 Fälle zu verzeichnen gewesen, wo Jugendliche vor Gericht gestellt wurden. Einen glänzenden Verlauf nähme« 8 amtlich« Jugend tage, die unter hauptsächlicher Mitwirkung ber Jugendliche« selbst in Radeburg, LampertSwalde und Rüderau stattfanden. Die Tagung«« lösten sowohl die Begeisterung und Aner kennung der Jugendliche» wie der Elteru au». Die Mitwirkung ber freien WohlsahrtStättgkeit ist zahlenmäßig nicht zu erfassen. Sie würbe jedoch regelmäßig in Anspruch genommen bei Len Funktionen als Gemeinbc- waisenrat und häufig bei Ermittelungen «nd Schutzaufsicht«« in JugendgertchtSsachen. Die Kriegerfürfor^. ES sind znr Zett 874 KrteaSdeschädtgte, 882 Kr§ög«D witwen, 1028 Halbwaisen, 84 Vollwaisen und 110 Krieger eltern tm Srtegerfürsorgeamt des Bezirksverbande» be treut. Zur Behebung wirtschaftlicher Notstände wurde« in 69 Fällen an Kriegsbeschädigte, tn 240 Fällen an Kriegs hinterbliebene jlnterstützungrn gezahlt. Darüber htnanö konnten aus den von der Hauptfürsorgestelle zur Verfügung gestellten Ablösungsgeldern, die tn erster Linie für Arbeits beschaffung nnd zur Erhaltung nnd Förderung der Er- Werbetätigkeit bestimmt sind, in 51 Fällen Schwerbeschädig te» Beihilfen gewährt werden, der UnterftützungSfürsorge diente ferner der DarlclmSsondS. ES wurden in 84 Fällen vom BezirkSsiirsvrgeverband Darlehen gewährt, in wei teren 12 gröbere TarlehnSbeträge zum Teil für Bauzweck« von der Hauptsürsvrgestelle vermittelt. Besondere Be achtung wurde der Kraiikenfnrsorge zngcwendet. In 111 Fällen wurden HeilbehanblungSkosten übernommen oLer wenigstens notwendige Beihilfen gewährt. Ter vorbeu genden Fürsorge diente die Unterbringung von 36 Krieger kindern und von 3 erwachsenen Kriegshinterbliebenen zu Erholungszwecke». Ans Anlaß der Schulentlassungen wur den an Kriegcrbalbwaiscu nnd -Watten 45 Anzüge, 82 Kleiber. 58 Paar Schuhe, zum Teil Berufskleidung, im Übrigen auch Wäsche aus Mitteln der Kriegrrsürsorge be schafft, außerdem wurden auch einige Barunierstützungen gewährt. Viel Arbeit erforderten die Kapitalabsindung»- anträge, die im letzten Rechnungsjahre wett zahlreicher waren als früher. Es wurden über 76 000 RM. ausgezahlt. In 11 Fällen dienten die Kapitalabfindungsbeträge der Er richtung neuer Häuser, in 9 Fällen dem Erwerb bebauter Grundstücke und in weiteren 9 Fällen der wirtschaftlichen Stärkung eigenen Grundbesitze) Zusatzrenten gelangten an 1545 BersorgungSberechtigte in Höhe von insgesamt 256000 NM. zur Auszahlung. Ten Kriegsblinden wurde je ein Rundfunkgerät beichasit, wobei bei der Anschaffung und zweckmäßigen Einrichtung der Rnndsnnfverein Gro ßenhain der Kriegerfürsorgeabieiluiig dankenswerte Dienst« erwies. Wenn trotzdem manches Gesuch auf Unterstützung unberücksichtigt bleiben mußte, so erklärt sich das daran», daß bei den hohen Mitteln, die für die Fürsorge erforderkkch sind, auf eine genaue Nachprüfung der Bedürftigkeit eines jeden Gesuchstellers unter keinen Umständen verzichtet wer den kann. Der BezirkSfürsorgeverband glaubr mit Rechst von sich sagen zu können, daß er auch aus dem Gebiete det Kriegersnrsorge im letzten Rechnungsjahre seiner Aufgabe, den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen eine ge^ hobene Fürsorge zuteil werden zu lassen, gerecht geworden ist. Der WoHuuugSba». Reichlicher als in den voraagegaugenen Jahre« floGe» im letzten Rechnungsjahre dem Bezirksverband Wob- nuugsbaunnttcl zu. Abgesehen von dem höheren Aufkmm men au» der Aufwertung»steuer und der Zuweisung au- dem staatlichen Ausgleichsstock für Wohnungsbau konnki die Bautätigkeit besonders durch die nn August und Oktober erfolgten Zuteilungen von insgesamt 444 1»0 RM. au» StaatSanleihemitteln gefördert werden. Auch der Bezirk-^ tag hatte wieder einige Mittel bereitgestellt, die allerdiugS nicht in erster Linie der Errichtung neuer Wohnungen, son dern vielmehr der Erhaltung vorhandenen WohnraumeS diene» sollen, eine Aufgabe, die immer dringlicher geworden ist. Im ganzen siud durch den Bezirksverband aus Mitteln -er Aufwertungssteuer, -ei» staatlichen SuSgleichSVocks. der Staatsanleihen und am» selbst aufgebrachten Mitteln 710 IM RM verteilt worden. Davon sind 201 Wohnungen erstellt worden bezw. und iu einzelnen Fällen zur Zeit noch im Entstehen begriffen. Wenn demnach die Beihilfe für je ein« Wohnung im Durchschnitt nur etwa 8500 RM. betrug mtt der Gesamtsumme also bei dem Bau auffallend vieler Wohnungen geholfen werden konnte, so ist das nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß der BeztrkSverbaud besonders daraus bedacht war, auch außerhalb -e- BezirkSverbauü«- für Wohnungsbau zur Verfügung stehende Mittel tu mög lichst weitem Umfange mtt herauzuzieheu. In diesem Zu sammenhänge seien Wohuung-baumtttel der Reichsbahn: der Poft, des Fond- für Baubeihilfen für kinderreiche Fa° nttlien und die Sapttalabfiudaugen für Kriegsbeschädigte besonder- hervorgehoben. Ueber dir erwähnte, durch den BeztrkSverband verteilte Summ« hinaus sind durch Vermit telung der LandesfiedluugS-Gesellschaft „Sächsische- Heim" i« Dresden au» den dem Staate für Landardeitcrwohnm»- ge« «nd Wirtschaftsheim hätten zur Verfügung stehend« Mitteln tm letzten Rechnungsjahre 151182 RM. -em Be-, ztrk-verbande zugefloffeu, eine Summe, die sich auf Bauten tu 18 Gemeinden verteilt. Waren die SiaatSanleihemittek hauptsächlich dazu bestimmt, durch Behebung der Bautätig keit die Erwerbslosigkeit zu mildern «nd flössen dies« Mit tel deshalb naturgemäß in erster Linie größeren Gemeinde» zu, so konnten doch bei Verteilung der übrigen Mittel Ge- suchsteller auch in kleineren Gemeinden noch ausreichend berücksichtigt werden. Ja-besondere bet den letzten Berte-« langen konnten Wohnung-baumtttel auch solchen Gemein den zugeleitet werden, die bei früheren vertrittmgen Ker anSgegangen waren. Das Gewerbegericht. DaS Gericht hat Mitte Juli 1924 sein« Tätigkeit begon nen. ES umfaßt den gesamten Bereich der Amtshaupt- mannschast unter Ausschluß der Gemeinden Nöderau und Nünchritz. Zuständig ist eS zur Zett auch für die Fälle, die ihm gesetzlich als Arbeitsgericht zugewiesen sind. Im Be richtSjahre sind vor dem Gewerbegertcht als solchem 10 Klagen von Arbeitgebern g«gen Arbeitnehmer und 82 Kla gen von Arbeitnehmern gegen Arbeitgeber verhandelt wor den. Davon wurde» erledigt 28 durch Vergleich, 10 durch AnerkenntniSurtetl, 6 durch BersäumniSurtetl. 16 durch Klagerücknahme, 5 durch außergerichtlichen Vergleich und 19 durch Endurtetl. Dor dem Gewerbegertcht al» Arbeite gertcht wurden 24 Klagen von Arbeitnehmern gegen Arbeit geber «nd 1 Klage eine» Arbeitgeber» gegen einen Arbeit nehmer anhängig gemacht. Bon diesen 2ki Streitigkeiten erledigten sich 8 durch Vergleich, 6 durch Klagerücknahme, 7 durch Lndurteil. Bei 9 Streitigkeiten stellten die Parteien da» Verfahren nicht fort. Insgesamt sind im Berichtsjahre 117 Klagesachen anhängig gewesen. Die Tätigkeit des Gc werbegerichtS hört lt. Reichsgesetz am 1. Juli 1927 aus, da Großenhain von diesem Tag« ab eine Zweigstelle des ne.' zu errichtenden Arbeitsgerichts Riesa erhält. Die Förderung des Obstbaues. Diesem TättgkeitSziveig wendete der BezirkSverdand auch im letzten Berichtsjahre seine grüßte Ausmcrksamlcit zu Der hauptamtlich angestellie BezirkSobhbaubcamtc entfaltet: nncder eine reichhaltige und segensreiche Arbeit. Eine Ein richtung, die sich besonders bewährte, baute der Bezirksvcr- band im Berichtsjahre ganz besonders ausserordentlich aus. Es war dies die Bczirksobsivcrivciiii'!ze-iielle, lercn gemeinnützige Tätigkeit unter Obsscrzcugeru nnd Per- branchern große Anerkennung ackuudeu bat «»- deren Nach.
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