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Sali«, zugemacht, «brr vstt üb« die mol Neidest wie >v«nn . , . Morien von Fräulein Jenkins die geringste Beachtung zu schenken. Letztere zog die Glocke mit einer Entschiedenheit, die ihre Gefühle etwas erleichterte. »Ich würde Ihnen sehr verbunden fein/ sprach sie, indem sie auf ihren Platz zurückkehrte, »wenn Sie mir mitteilen wollten, welche Anordnungen Major Beresford für die Heimkehr seiner Tochter getroffen hat. Er schrieb mir nur, daß Sie kommen würden, und daß Fräulein Beresford uns bald verlassen würde. Rach den zehn Jahren, die sie bei uns zugebracht hat, fühle ich natürlich grotzes Jutereffe für sie/ Fra« Galton nickte wieder. »Natürlich I» sagte sie »Aber »einer Meinung nach ist « tzst höchste Dummheit, ie in verschiedenen Zeitschristen ican §GG« HGst, Mist es ihr aß st» «ine« Aster, wo unsre und nachdenklich aus die oer- en. «ine Dame der Neuzeit sich , achter und die Verheerungen ! re mit einer Energie verbarg, «elche einer höheren ! würdig gewesen wäre. 1 m Gastons goldnes Haar und glattes Gesicht, ihre , elegante Figur und ihre zarten Farben waren so unzweisel hast Werk« der Kunst, daß Fräukin Jenkins vor Empötung > »Merle. Ihr Kleid von hellblauem Tuch, ihr elfenbein farbiger Neisemantel mit seinem Federbesatz, alle» war wie »in Wunder für Augen, die nur an di« einfache Eleganz von Grandchester gewöhnt waren. Aber di« Kron« von allem war der Hut, «in hoher Aufbau von Tüll und Rosen l Beinah« wäre Fräulein Jenkins «ine tadelnd« Bemerkung entschlüpft, aber sie er» innert« sich zur rechten Zeit daran, daß Escher Beresford in gewiff» Beziehung von dieser Dame abhängig sei» würde, und so gewann sie ihre Selbstbeherrschung wieder »Ich kann mir gut denken, daß «ine alt« Großmutter ob Gräfin oder nicht, sich im Anker ganz behaglich fühle» mag," fuhr Frau Gallon herablassend fort; »doch mein« französisch« Kammerjungfer ist schon ganz in Verzweiflung.' Fräulein Jenkins verbeugte sich kalt. Ihr war ein Wesen unbegreiflich, da» von einer französischen Kammer- snngfer abhängig «ar. „Ich vermute. Eie find gekommen, «n ««gen Fraulein Beresfords Austritt aus dem Institut mit mir zu frechen?* staat« sie. Frau Galton nickte. Ihre scharfen Augen wanderten im Zimmer herum und schätzten jeden «egenstand nach , seinem Geldwert und Geschmack ab. »Sie werd«n doch/ fuhr FrSulein Jenkins fort, »auch ! Esther» Großmutter besuchen, ehe Sie nach London zurück- > kehren ? Frau von La Perouse ist «in« ave Dame, und der Abschied von ihrer Enkelin wird ihr sehr schwer werden." , »Ich habe genug mit «einen eigenen Kindern zu tun/ « antwortete Frau Gallon entschieden, »ich kann mich nicht um Leute kümmern, die mich gar nichts angehen. Diese aste Französin ist di« Mutter der ersten Frau meines > Schwager», glaub« ich, und sein« zweite Frau braucht sich ' Nicht darum zu kümmern, was sie gern hat oder nicht!" ! Fräulein Jenkins erstickte fast vor Unwillen. »Aber ! Frau von La Perouse ist sehr alt und — nicht reich. Sie wird di« Vernachlässigung sehr fühlen." ! „Ich wünsche sehr, Esther Beresford sofort zu sehen, ! w«nn ich bitten darf," erwiderte Frau Gallon, ohne den «ehr als eine Nacht varaNwogen, sondern morgen nm dem ersten Zug wieder Elfte, bas «ttiche, Ire« hatte di« Tür dem Weg in ihre ... , . . ... nde Stimme der Dam« hörte, und lauschte «tt angebaltenem Wem. »Der Gasthof hak immer einen sehr guten Ruf gehabt, soviel ich weiß," erwiderte Fräulein Jenkins kalt. »Di« Gristu-Mutstr von Saudfield hat »st dost gewohnt, al» ihre Enkelin bei mw war." „0 wirklich!" sagte Frau Gaston, sie ungläubig an starrend. Fräulein Jenkins deutele feierlich auf einen Stuhl. »Esther hat ihrem Vater schon feit zwei Jahren gar nutzt» mehr gekostet. Sie hat zum Dank für ihre eigen« Ausbildung Musikftunden gegeben." »Lieber Himmel!" rief Frau Gaston entsetzt. »Esther hat Unterricht gegeben? Was werden meine Töchter dazu sagen?" Fräulein Jenkins wollte gerad« ihren Unwillen über Fra« Gaston« Ansicht in betteff des ehrenvollen Berufs einer Lehrerin aussprechen, al» die Tür 'geöffnet wurde und Escher eintrat. Sie kam etwa» schüchtern bis in die Mitte de» Zimmer», um di« Besucherin zu begrüßen. Diese starrte sie mst offenem Munde an, denn der Gedanke, daß Esther viel- leicht ein schönes Mädchen wäre, war ihr nie gekommen. Rim schien ihr deren Gesellschaft ein Unglück im Hinblick ans ihre eigenen Töchter, die von der Natur nur stief mütterlich bedacht worden waren. Esther sah verwirrt von «in« der Damen zur andern. Fräulein Jenkins sprach zuerst. »Esther die» ist Frau Gaston," sagte sie. »Sie ist gekommen, weil sie dich — mit z» deinem Later nehmen will." Esther kam freundlich näher und reicht« Frau Galton die Hand. »Wie geht es Ihnen?" sagte sie schüchtern, »vgter schrieb mir, daß Eie kommen würden. Es ist sehr gütig von Ihnen." Der Ton ihrer Stimme brach den Zauber, der Frau Salto» gefangen hielt. »Also du bist Esther! Ich denke, du wirst mich Tante Ellinor nennen. Ich hatte nicht ge ahnt, daß du so — groß wärest." Sie machte keine Bewegung, sie zu umarmen, nur ein kalter Händedruck, das war die ganze Begrüßung. Esthers Lippen zitterten ein wenig vor Enttäuschung, als sie di« harte, kalte Stimme hörte. »Setze dich, Kind!" sagte Fräulein Jenkins. »Es ist gar kein Grund, warum du stehen solltest." Und Esther setzte sich. Das goldene Licht fiel gerade auf ihr Gesicht, und sie sah so lieblich aus, daß Frau Saltons scharfe Augen ihr sagten, daß selbst das abge tragene blaue Wollkleid und die plumpen Schuhe solcher Schönheit reinen Eintrag tun könnten. Reiches, welliges, braunes Haar umgab das etwas blaffe Gesicht mit den großen grauen Augen, die unter langen, seidenen Wimpern hervorschauten. Der Mund mit den beweglichen, fein geschnittenen Lippen schien nur zum Lächeln geschaffen zu sein. Es lag ein Hauch von Reinheit und Unschuld auf der ganzen Erscheinung, die selbst auf Frau Galton solchen Eindruck machte, daß sie sich fragte, warum wohl dieses Mädchen alle Schönheit besitze, während ihr« eigenen Töchter nur das ihr Eigen nennen durften, was man durch Geld erkaufen konnte. »Du bist zu Hause sehr nötig," fing sie endlich an. »Ich habe meiner armen Schwester vorgeschlagen, daß sie dich kommen lasten sollte, damit du ihr ein« Stütze sein könntest. Du weißt, sie ist fast immer leidend, und es find fünf Kinder da." »Ich wäre schon lange gern nach Hause gekommen," sagte Esther, „aber ich dachte, Vater wünschte es nicht." »Es war kein Reisegeld da," antwortete Frau Äalton kurz. »Aber sie scheinen es jetzt irgendwie zusammen gebracht zu haben." In Esthers Wangen stieg eine peinliche Röte. Fräulein Jenkins hatte ihr so viel wie möglich verborgen, wie schlecht es um ihren Vater stand, darum traf die Er kenntnis sie jetzt wie ein Schlag. »Ich fahre in einer Woche mit meinen Töchtern auf der .Plejade" nach Malta und bin hergekommen, weil ich dir sagen wollte, daß es mir lieb wäre, wenn du den Tag vor unserer Abreise zu uns in den Gasthof kommen und mitfahren würdest. Ich habe in Malta für die Saison ein Haus gemietet." »Ja/ stammelte Esther, »aber es ist in der Mitte des Semesters, Fräulein Jenkins, wie soll das denn mit den Musikstunden werden?" „O, das wird schon geordnet werden, liebes Kind. D» mußt doch jetzt die Gelegenheit benutzen, weil deine Elter» dich zu Hause nötig haben." »Was deine Kleider betrifft/ siel Frau Salto» er, indem sie Fräulein Jenkins vollständig unbeachtet li«ß, ,,st» kann ich mich natürlich nicht um deine Ausstattung kümmern. Doch vielleicht hat Earri« «twas. was dir vatzt. w«n« man «» tt, wenig verändert." so große Sie say verächtlich auf das blaue Kleid, und Esther wüßte aus einmal, daß es schäbig und alt war, obgleich tdr da» dis jetzt gar nicht zuW Bewußtsein gekommen war. Fortsctzun« folgt. HerzensftSrme. ! Roman von M. Hellmuth. Schluß. Er hebl Tante Minchen aus dem Wägen,' eine klein«, rundlich«, schüchterne Dame, die aber sonst aus recht klugen Lugen in die Welt schaut, schüttest dann immer wieder feinem »jungen Freund«' die Hände, dabei zankend, daß er sich so lange in der Wett herumgetrieben, alleS in so lauter Fröhlichkeit, daß die anderen kaum zu Worte kommen. Lili ist an de» Tisch stehen geblieben, glühend« Röte bedeckt ihre Wangen, und »bre Hände zittern, daß die Taffen, tvelch« sie mechanisch zurechtschiebt, leise klirren. „Aber wo ist unser Putchen?" ruft nun der alt« Herr, und nun hott er sie herbei, und st« dankt ihm im Men seinen Wortschwall, mit dem er jetzt wieder aus di« Säst« entspricht. Da wird ihr in dein allgemeinen Trubel die Begrüßung leichter. Und mm sitzen sie alle um de« «afferttsch in glück- sicher Stimmung. WöllerS Augen ruhen unverwandt auf Lilis holder Gestatt, sie folgen jeder ihrer Bewegungen. Di« zierliche, graziöse Art, wie st« den Kaff« bereitet, entzückt ihn, «s verleiht ihr einen leisen Anstrich von hausfraulicher Würde die sie in seinen Angen mit neuem Reiz umkleidet. Zuerst hat er st« als tändelndes, liebreizendes Kind ge» sehen, dann in tiefer Trauer um den geliebten Vater, in herbem Weh um verlorenes LiebeSglück, immer hat er sie bewundert und geliebt. Selbst, daß sie ihn zurückgewiesen, «füllte ihn wohl mit tiefem Schmerz, doch seiner Verehrung für sie, dem Wunsche, sie glücklich zu sehen, tat «S keinen Abbruch. Nun sah er sie wieder, schöner, bolder denn je! Eie er schien ihm in diesem Augenblick als die Verkörperung jenes Gedichtes, daß er ihr einst gesandt: »Du bist rin Kind und sollst «S immer bleibeuk Ein echte» Weib bleibt stets rin Kind" — Fast erschrocken fuhr er aus seinem Sinnen auf, att dl« Baronin ihn jetzt anredete und ihn bah recht Schöne» von seiner Reise zu erzählen. Er hab« viel bei ihnen aut zu machen; denn ihr .Atter" habe sie all« weidlich gequält mst stink'- schlechten Laune, «elche nur seine Abwesenheit hervor- nc - . Gr ging, sich aufraffend, auf ihren scherzenden To» «kn und erklärte lachend, «S sei, so lang« er nun wieder zu Hause sei, nur mst ihm gezankt worden. Tante Minchen hab« auch »och nicht aufaehört, trotzdem sie ihm das schon st» jedem Briefe vlwgehalteu, daß er sich zu lange in der West herum treib«. Tante Minchen protestiert« argen da- letzte Wort. »Nu», dann war es vagabundieren," lachte de, Reff«. Eine übermütige Lustigkeit schien sich seiner zu bemächtigen, «Ud in diesem übermütigen Ton erzählte er von dem, was er gesehen, schilderte Land uud Leute in so humoristischer Weise, dabei sich selbst leise ironisierend al» unwissenden, pedantischen Krautjunker, wie « sich titulierte, daß alle ihm ' voll Interesse zuhörten. Der Freiherr war ganz elektrisiert und «klärte, «» sei «in« ganz famose Idee gewesen, dieses Ausstiegen auS dem Neste; «S komme dadurch rin frisch« Ton in da» lasche Leben bei ihnen. „Tut mir leid, daß ich nicht mitging," schloß « seine Rede. »Ab«, Onkelchen, Du mit Deinem Rheumatismus?" »eckt« Lili, welche mit leuchtenden Augen zugehört. »Ei sieh. Du klein« Naseweis!" lachte d« aste Herr. .Den Rheumatismus habe ich mir nur zwischen Euch Frauens leuten hi« angeärgert!" Nun ging die Unterhaltung auf wirtschaftliches Gebiet üb«, und jetzt kam Tante Minchen an di« Reihe. Sie ver stand nicht allein vom inneren Hauswesen zu reden, sondern wußte auch so vortrefflich« Ansichten üb« die Außenwirtschaft zu entwickeln, daß der Freiherr sich auf einmal «hob, ihr «ine tieft Verbeugung macht« und ihr „seine größte Hochachtung zu Füßen legte." .Ich hab« sonn mein« All« für di« beste i Wirst« im Umkreis« von zehn Meilen «klärt," sagst er, »doch tcht muß sie vor Ihnen du Waffen strecken, Fräulein Minchen. ! Da Ivnnst üb» pstS, allerdi»«» auch «tsta MG» in der wendrud, f- ft «rötest tief, nickst dann aber dem alte» « Zeite« erinnerst. »em Gespräch eiu« ander« Wendung p, Mb«. Jetzt bckämpsst der «ugerchest «iue leicht Lch hatte allerdings di« »Richt/ sagst « Buck aus Lili. Daun stch vou «derFreifrau wollten —" „Ratüttich ümüueT mtr «rüst' rief d«r ' dWWHU) — etwa» für «ölstr sich Lili hinüber.^ Hevm § tzruch d«i-«tz fr Welt umherstitschlertti; da» lässt ich tüst gefallen, sölchAfl Sstllvertrestr zp Haust »» habe» sts Tante Minchen wu«e bei drmgrspeudete» Lob fchr MM »der Tantchen hört da» nicht gern laut sagen." - , „Abgemacht!" ries der Freiherr, „und nm» schlaae Atz. «inen Gang iu» Freie vor, wenn «» den Damen recht ist." Sein« Gattin «cklärst, fie hab« Tanst Minche» MM hrrocken di« junge Brut zu zeigen, und Mademoiselle wolle sich ihnen ««schließen. -- „Guh dann gehen wir drei allein, wa», Putchen? JhrwN, lieb« Wöll«, werde ich «ine neue Anlage im Pmck zeigen, «tu« Eteimgrotst «tt Wasserst»», großartig, sag« ich Jhnenst* Nun schritten fie langsam dem Park zu, der am Herr in der Mitt« der beide» jungen Lenst, welch, beide eine leicht» Brianaenheit zeigten. Die Augen de» Freiherr« blitzte« desto fröhlicher. »Lasst hier noch manche» verschönern," tramh» «tz wird« die Unterhaltung und deutest auf mehrere Gärtneh welchr fleißig arbeiteten. „ES «acht mst Freude, hi« noch M schaffen, w« weiß, «le lang« «S mst noch vergönnt ist!" „Ab« Onkel!" — „Best« Herr Baron!" so ertönst» die Ausrufe neben ihm. „Welche Gedanken!" setzst WtlftE hinzu. < D« Freiherr wiegst bedächtig keinen Kops. „Bm übe» sechzig Jahr«. Drin Vater, kiebrS Putchen, war noch »eicht so alt, als er abgrrustn wurde. 'Aber vorläufig will ich «echt nicht, ich habe noch mancherlei zu beschicken. Sehe» Sih lieb« Woller, da ist also die Grotte; der Wasserfall kommt seitwärts. Wird sich hübsch machen, was? Sehe» Sie hi«t diesen Prachtblock. Hat Mühe armachtz ihn heraufzuschafstm Oben aus dem Plateau stehen Tannen und Wacholder. Ssitz wie gefällt Ihnen dir Anlage? Wird allerdings «fft werden." ,O sehr schön!" entgegnest Wöll« zerstreut, « hatG mehr stitwärt» nach List, als nach „der Anlage" geschämt. „Da» Wasser soll hi« aus dem Geröll rieseln, hat« schon versucht, wird auS dem Teich hrrüdrrgrleitet. Hat un» viel Müh« gemacht, hatte schon früh« mal angefangen, »«da dann aber nickt damit fertig, doch jetzt sollst es etwas ««den, um dent Put da «in« Freude »« machen. Eine Entschädigung für den langen trostlosen Winter, den fie neben dem all« kranken Onk« zugrbracht." , „Nun, wa» gibt'-?" DaS letzte gatt einem Gärtner, dm sich mit abgezogen« Mütze näherst. Dies« verlangst em« Besckeid üb« dw Aufstellung einig« Rhododendren, uud d« Freiherr ging mit den Worte« „Komme gleich wich«!" mW ihm. Litt sah ihm mit einem gerührten «lick «ach. -- „So ist « immer," sagst st«, „« stnat nur darauß mG « mir «ine neu, Freud« machen kann." „War der Winter wirklich so einsam und trostlos?" «un Wöll«, mit einem tiefen, beredstn Blick in LiliS ^Gestchtz ie Wimper», «ine zarte Röst „Für den armen Onkel wohl, « hatte für Mich «euig«, ich pflegst ihn gern. mich doch, daß —" sie brach ab; die Glut auf ihr« vertiesst sich. „wa» freut Sir, Lisi? Wolle« Sie G Mir sprechen?" SstM Stimme bebtk , Gin schelmisches Lächtt» pog üb« ihr PesßM »un Lr-Hli— Mumcheu -