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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192707022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-02
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1927
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FILES r. «»Ue-r PI» Mrferr r«,r»len. ««««»«», L. AnN L«ö7, m>««»». 8». Sehr,. ü. < sei di« U»WWilil kr MMiakr -PsUMklK k.», «H. LmBGlehmG der Kvn^mgenossenschaft ^tztracht», Köln- Mül-einr, vertu»-«». De« Auftakt »u den «erhanLlnng« 8N2» «» AnbUSumgfestakt der „Eintracht' <« Gürzentch am Samstagabend. Die t« Rundfunk« verbreit«« Festrede -test Generaldirek^r Peter Schlack M ». «.. »er Gründer Lr.rL"!K'NN-'U NeichSverbande» deutscher Konsumvereine. Sonndagmorae» eröffnet« Generaldirektor Schlack »te verband luoae» tm dicht besetzte» «aale des Zoologische« Sa««» «ft «»er vegrüß«ng»a«fprache a« di, Ehrengäste «nd Delegierte». verbanbSaefchäftSführer «»hold würdigte die Verdienst« des verband »di rettor» Schlack. Dank, Glück» wünfche «nd »te Hoff»»«« auf wettere erfolgreich« Däligkett bei verdient« Führer» gab« den Sruudton der Au»süb- nmg«. Zur raguug spräche« Grüße und Glückwünsche «etzr Oberbürgermeister Dr. Adenauer. Siea^Prästdent Els» ar», Prtvatbogent Dr. vleugels sür »t« Universität Köln, Fnstizrat Dr. Such» vo« deutsche» Genossenschastdvrrbandr, SandeSaest-äftSsührer Kaiser vom Deutsch«, Gewerkschaft»» b«»d«, Prälat Dr. Otto Müller. v«rband»präs«s der bat». Arbeitervereine. Pfarrer Fritz« für »t« evangelische Kirche«, gmnetnd« Köln, Dr. van de« Boom für de« Bolk-verrtu 1» M-Gladbach. Kardinal Dr. Schulte. Stetch«arbet1»mtntK«r Dr. Brann» und Reich-mtnister a. D. Dr. Herme» bekun dete» schriftlich «n» telegraphisch ihr« Anteilnahme «« »er Tagung. Da» erst« Referat hielt Staatssekretär ». D. Professor Dr. Fnlin» Hirsch über „Rationalisierung und Konsumae» rwssenfchaften. Stationalisterung sei ein neue» Wort für neu« Weg« zu ««em sehr alten Ziel«. Di« Auslese durch dar Mechanismus de» Markte» solle abaeldst und vorweg, genommen «erden durch genaueste rechenhafte Prüfung. Di« t« Gefolge der Rationalisierung «intretend« Arbeit», loftgkett müsse auf di« Dauer zu erhöhter Produktion und Kaufkraft führen. Die Organisation »er Warenvertetlnng fet erst spät von der großen RattonaliflerungSbewegung er- griffe« morden. Sin großer Aufwand an nicht genutzter Arbeit und ei« saft ebenso großer an nicht vollgenutztem Kapital charakterisiere bi« moder«« Handel-Wirtschaft. Die Rationalisier»««! habe durch neue vetrieböformen eingesetzt. Die entscheidend« Umwandlung i« der Warenverteilung führte da» MassenftNalsystem ein. Seine älteste und bisher wirksamst« Form fei di« Konsumgenossenschaft. Der bis herige Erfolg derselben sei glänzen-. 40 bi» 00 Millionen Familien umfasse« sie heute schon t« der alte« Welt. Dieser älteste« großen Rationalisierung auf gemeinwirtschaftlicher vast» entstehe aber neuerdings besonders im SuSlande eine starke kapitalistische Konkurrenz. EtnheitSpretSgeschäste, Selbstbedienungsläden. Wanderftlialen seien enrporgewach- se«, denen gegenüber sich auch -en Genossenschaften die For- deruua weitestgehender Rationalisierung ausdränge. Au» Le» Kostenvergleichen ergäbe sich di« Zielrichtung der Sostenverminberung in der Warenverteilung. Die Arbeit», koste« feie« zu senken, doch müss« der Satz gelten: Der höchste absolute Lohn wird bei richtiger Organisation der Betriebe der niedrigste relative Lohn. Die Arbeit sei weitgehend zu mechanisieren. Durch betriebSstatisttsche Vergleiche sei die beste Gewähr für die Auslese der Tüchtigsten geboten. Äe Vrbße der Lagerhaltung in Deutschland sei Verschwendung. Durch Standardisation müsse der Lagerumschlag ver vielfacht werden. Die Rationalisierung sei da» Mittel zur Senkung der BerteilungSkosten und zur Steigerung der Massnr kaufkr ast. Generaldirektor Schlack, M. d. R., sprach über da» Pro- Rem: „Mitbesitz in der Wirtschaft*. Wolle die Arbeiterschaft nicht Objekt der Wirtschaft bleiben, sonder» mitbestimmend und mitverantwortlich werden, so sei diese Standwerdung an vesttzerwerb gebunden. Die staatlich« Sozialpolitik könne da» Problem allein nicht lösen. Der Weg geh« nur über die Selbsthilfe. Der Ausstieg de» einzelnen aber löse nicht die StanbeSsrage, vielmehr müsse der Arbeiterstanb feine Mittel al« genossenschaftliche» Eigentum in die Wirt, schäft «»«setzen. Gewinnbeteiligung und Erwerb vo« Klein» aktie« seien unzureichend. Nur der EinheitSwtll« wend« da» Schicksal de» Stande». Der Genossenschaftsbewegung käme eine eminente wirtschaftliche, aber auch hohe sittliche Bedeu tung »«. Der in Atomen zersplitterten Kaufkraft der Mass« ft«h« der Zusammenschluß de» Kapitals in Kartellen. Syn- dikaten «nb Monopolen gegenüber. Di« Organisation der Kaufkraft bedeute eine starke Waffe zur Gestaltung de» Markt«». Der eigen« Erwerb von ProduktionSftätten -er wirksamste Weg für die breiten Schichten, mn in ... Wirtschaft hineinzuwachsen. Die Produktion erfolge am beste» aus dem Umwege über den organisierten Bedarf. Ne- be« die Organisation der Kaufkraft müsse di« der Sparkraft treten. Die genossenschaftlichen Sparinstitute müsse» ihre« Zweck voll und ganz zum Ausdruck bringen, um den Rück fluß der Gelber in bi« privatkapitalistische Wirtschaft <m»> zuschließen. Auch die Arbeitnehmerbanken sollte« diesen Gedanke« der Neuordnung beS Wirtschaftslebens mehr al» bisher pflege«. Eine wettere Aufgabe der Genossenschafts bewegung sei die Veredelung de» Verbrauche». E» würden Millionen für unnütze Dinge ausgegeben, und da» Notwen digste käme zu kurz. Auch diese Aufgabe ftt der genossen- fchaftlichen Selbsthilfe überlasse«. Die Selbsthilfe sei bi« Voraussetzung für dl« Mitwirkung der Gesetzgebung. Da» wirtschaftliche Hochziel der GenossenschaftSbewegung setze aber «in verantwortungsbewußte» Führertum voran». Montagmoraen sprach Direktor Fritz Klei« über „Er. »iehungSziel und Ausbildung der in der Genossenschaft Me WgtzmmfMot Io Sscllseo Einwohner Trimmitschan Döbeln Mittweida Ehemnltz Meißen Freital Pirna Mies- Aue Wurzen Da» Landtag ist f^tze« eine Denkschrift de» Arbeit», und vohlfahrtSurivtsterium» »uaegange«, t« der die Ergeb» nisse der WvhnuugSuotzähluna in Sachsen vom 8. Oktober l«ö »usammengestellt u«d bearbeitet find. A« her Zählung habe« sich ISSA» Woh«uua»fuch«nde beteiligt,' von dies«, habe» 44 W7 «in« eigene Aamtlienwo-nung, SS SSL st«» woh««ngSl»Sr hier»«» leben in Notwohnungen 1286. An etnköpftge» Haushaltungen, dt« 1« Untermiete oder Zivil- «ingnarneruUg lebe«, find 72M vorhanden, diese beiden letz, te« Gramen zusammen ergebe« die Zahl vo« 8400, 39828 sind zwettöpftge Familie«, vo» denen 188« getrennt leben, bet verwandten 1»S74 und in Untermiete usw. It vv7. Die Zahl der dreiköpfige« Familien, die ««trennt oder bei ver- wandten t« Untermiete, Ztvtlrinquartieruna us«. «ohne« — ihre Zahl wird mit 44878 angegeben — bezeichnet den dringendste« durch Neubau zu deckenden Bedarf an WoArruuaen. Die Zahl der in Sachs«, driuaendst fehlende« »oh«««, «en umß demnach auf 44 87» beziffert werde«. Auf 1880 Einwohner berechnet fthlen in Sachsen drin- gendst SM Wohnungen. Die vohn«ng»not»tfter de« Lande» beträgt demnach SM Deutlich hebe» sich Stelle« größter Wohnungsnot <Be zirke Stollberg, Zwickau, Chemnitz, Schwarzenbergs von -en Bezirke« geringster Wohnungsnot ab. In der Denkschrift wird dann auf die gegen die Zäb- lung erfolgte« Einwendungen eingegangen und zum Schluß bemerkt. Richtig ist, baß da» au» der WohnunaSnotzähluug z« gewinnende Bild «och »icht voststäudig ist. Zu seiner Er gänzung wird e« notwendig sein, zu wissen, wie verschieden groß die Ueberfüllungen der Wohnungen in den einzelnen Gemeinden und BezirkSverbänden, wie verschieden groß der Anteil der Kleinstwohnnngen am Wohnungsstande ist, n. a. m. Ueber diese Kragen konnte die Zählung vom 8. Ok tober 1926 nach ihrer Anlage keine Klarheit schaffen: die Klarheit wird erst von der ReichSwohnungSzählung vom 1«. Mai 1927 ,« erwarten sei«, die eine Erhebung über den gesamte« Woh«ungSb«stand bringen wird. Gegenüber aller Kritik Mrd da» Ergebnis der Zäblung auch für sich selbst sprechen müssen. Auch was zunächst an den Ergebnissen überrascht, klärt sich bald auf: wenn beispiel». weis« di« Wohnungsnot der Großstädte geringer erscheint, als den Erwartungen entspricht, so erklärt sich do» zwanglos dadurch, baß gerade den Großstädten in den Fahren 1924, 1825 und 1928 vergleichsweise weit reichere Mittel zur Be kämpfung der Wohnungsnot zur Berfügung gestanden haben, al» dem übrigen Land«: eS ist ihnen möglich gewesen, in diesen Fahren ihre anfänglich sicher weit größer« Woh- nunaSnvt stark z« vermindern Ueber da» Verhältnis her WohnnngASanmitteL zur WohunugSnat heißt «» in der Denkschrift: Stände überall der Ertrag der Wohnungsbaumittel 1« richtigen Verhältnis »um Umfange der Wohnungsnot, dann wäre e» möglich, überall i« Lande gleichmäßig mit der Bekämpfung der Wohnungsnot voran zuschreiten. DaS wichtigste Ziel wäre erreichbar, die Woh nungsnot überall im ganzen Lande zur selben Zeit be hoben zu sehen. We«n «a« 88 Probat der Friedensmiete« für de» Wohn««gSbau erhebt «,d sür di« einzelne Wohnnng durchschnittlich «ine Baubeihilfe von AM RM. gemährt, so find di« in Sachse» driugendst fehlend«» 48 888 Wahnun gen für drei» und «ehrköpfig« Familie» in LA Fahr«, ,« erstell««. An der gleiche» Zett kau» der fetzt dringendste Bedarf ftr den einzelnen Gemeinden und BezirkSverbänden nur da ge. deckt werd«», wo die Wohnung»notzifser zur Kopfertrag», ziffer t« gleiche« verhältnt» steht wie die be» Landes. So da» Berhältut» günstiger ist, kann der jetzt dringendste Be darf in kürzerer Zett, wo e» ungünstiger ist, erst in längerer Zett gedeckt werden. Aber uur in sehr wenigen Gemeinden — in erster Linie in den Großstädten — ist da- Verhältnis günstiger, in den meisten anderen Gemeinden und in allen BezirkSverbänden ist «» sehr viel günstiger. Besonders in »e« Ardeiterwotznfitzgemeiud«« i« Um« kreise der Großstädte «nd in einzelne« erzgebirgische« Be» zirkeu herrscht die größte Wohnn»a»nat: da es sich dort fast nur um kleine Wohnungen handelt, in denen sich eine dichte Arbett«rbevölkerung drängt, sind die Erträge der Auf. wertung-fteuer gering, und sie werden durch Erwerbs losigkeit und Kurzarbeit und durch Steuerbefreiungen noch vermindert. Die höchste« Wohnnngönotzisser« finden sich in den Städten OelSnist i. Erzged. Mar kranstädt l1S§1), Heide««« 115/17», Lugau s14,97», Planitz llSM). In Oeldnttz i. Erzgeb., der in Sachsen am un günstigsten gestellten Stadt, stehen jährlich 16181X1 RM. Woh- nungSbaumittrl zur Berfügung. Tie Zahl der dringendst fehlenden Wohnungen beträgt 347; um sie zu erstellen, sin8 2 082 l»0 RM. erforderlich, wenn die Beihilfe ans ww RM: durchschnittlich bemessen wird. Tie Stadt OclSnitz braucht demnach — aus sich allein angewiesen — fast l" Fabre, um nur den jetzt dringendsten Bedarf zu decken: die in OclSnitz jetzt «ohnungSlosen drei- und mclirkvpsigcn Familien müsse«, wenn man nicht dieser Stadt sofort mit große» Mit teln zu Hille kommen kann, damit rechnen, daß sie erst nach einer längeren Reihe von Fahren untergcbracht werden können. Dab«1 ist der lausende jtchrliche Neubedarf noch ganz un berücksichtigt geblieben. Nach Schätzungen, die als verläßlich gelten können, wurden in Lachse» vor dem Kriege etwa l0 0w Wohnungen jährlich neu erbaut, bei einer Bevölke rung von rund 4Z Millionen Einwohnern, also auf lOW Ein wohner jährlich 311 Wohnungen. Um vorsichtig zu gehe» soll der lausende jährliche Neubedarf an Wohnungen aus 8 auf se lwo Einwohner angenommen werden. Tanach ist e» möglich, für die beiden am günstigsten gestellten Groß städte Dresden und Leipzig, die beiden am ungünstigsten stehende» OelSnitz und Planitz und einen der unaünftigst stehenden BezirkSnrrbände. Schwarzenberg, einen überwie gend industriellen Bezirk des oberen Erzgebirge', eine ver gleichend« Rechnung aufzumachcn. die den tatsächlichen Ber bSttntffen am nächsten kommen dürfte. Unter den bezirk-freien Städten ergibt sich folgend« Lift« der dringenden Wohnungsnot auf lOw berechnet: 5.1«. 7.20, 8,82, 8.48, 8.10, 10,1V. ll.OO, 11,8», 11.80. 8,78. Leipzig 12.80, Plaue« 10,08, Bansten S.7S, Freiberg 8.82, Glauchau 8,35, Meerane 8,88, Werdau 10,84, Dresden 0.48. Zwickau 12,29, Zittau 7.49, Reichenbach 7,88 Tätigen*. Der Redner führt« au«: Die Alten in der Be wegung-seien auSgestattrt mit der idealsten Genossenichosts- anffaffung, sie seien organisch in ihre Arbeit hineingewachseu und hätten so Betriebe ««schaffen, die jedem Bewunderung abnötigteu. Beim Nachwuchse sei sowohl »ach der fachlichen al» auch «ach der genossenschaftlichen Seite vielfach ein Mangel festzustellen, der unbedingt ausgeglichen werden müsse. Insbesondere müsse an da» Verteilung-personal ge dacht werde«. Tüchtige» zuvorkommende» Personal sei auch bet den Genossenschaften die beste Reklame. Weil die Ge- noffenschaftSbewegung eine Volksbewegung sei, solle das Per sonal auch in ber Lag« sein, die genossenschaftlich« Urber zeugung andern mitzutetlen. Außer dem VrrteilungSper- sonal müssen «euch alle übrigen Mitarbeiter t« Len Btl- bunaSkrei» htneinaezogen werben. Zur Erreichung dieser Ziele entwickelte Direktor Klein ein Schulung»- und Kur- suSprogramm mit folgendem Aufbau: GenofsenschaftS- Seurtnar alljährlich für Führer; Buchfü-rung-kursu» als Fachkuriu«: Filialleiterkursu» für Lehrkräfte und beson- der» befähigt« Gehilfen; Personalkurse der Einzelgenossen schaften »nr Durchbildung eine» Personalstamme»; Verso- «alkonserenzen al» Vorträge im großen Rahme«; Lehr- lingSauSbildung und Lehrling-Prüfung al» Grundlage; den Lehrlinge« sei nach Abschluß der Prüfung durch promi nent, Genossenschaftler ein Gehilfrnbrief auSzuftelle». Ueber die vorzüglichen Bildungsmöglichkeiten der Berufsschulen hinaus brauchten bi« Genossenschaften ein genossenschaftliche» Schulungssystem aus der Praxi» für die Praxi», durch- getftiM Mit GenoffenschastStdeen und dem Willen der Mit arbeit an einer großen Sache. De» „Bericht über den Stand und die Tätigkeit de» RetchSverbandeS* gab BerbandSgeschästSführer I. Schvld, Köln. Wenn auch die GenossenschaftSbewegung allgemein noch einen Rückgang zu verzeichnen hätte, der sich al» Viani- dierung ber Krisenschäden darftelle, so sei -och die Entwick lung des ReichSverbanbe» eine zusiicdenstellcndr. ES ge hörten ihm am 1. Fanuar 1927 285 Gcnvssenschaiien an; die Mitgltederzahl von 738 892 weist eine geringe Steigerung gegenüber dem Vorjahre aus, doch ist hierbei zu berücksich tigen, daß allrrorrS eine große Anzahl von Richtkairienden ausgeschlossen wurde. Dafür setzte insbesondere im letzten Halbjahre auf Grund einer glänzend verlaufenen Werbe woche rin starker Zugang an neuen Mitgliedern ein. Der Gesamtumsatz betrug 128 606 893,— Reichsmark: davon ari der Eigenproduktion der Genosienschaften 16 973 755,— Reichsmark. Der Durchschnittsumsatz pro Kops der ange- schlossen«« Mitglieder weist zwar eine Steigerung von 8/11 Prozent gegenüber 1925 auf. bleibt aber noch hinter 1911 zurück. ES wird die Aufgabe der Verwaltungen sein, die Mitglieder noch bedeutend starker an die Genossenschaft zu binde» und ihren Gc'amtbedars zu erfassen. Die Zahl der beschäftigten Personen war 7239...Die GeschäftSguthabe« erhöhten sich um 44,1 Prozent. Einen glänzenden Aufstieg zeigt die Summe der Spareinlagen der Mitglieder, diese sind von RM. 9722213,— ans RM. 18138 591,—, also um 8HH Prozent gestiegen. Di« „Gepag", die genoffeuschastlich« Warenzentrale, sieht auf rin erfolgreiches Fahr zurück, der Umsatz steigerte sich von NM. 81872 425,— im Fabre 1925 auf RM. 4'. 1SV 294,- im Fahre 1926. Der Umsatz iu „Gcpag"-Flaqgenmarken- artikeln erreichte 1926 die Höhe von 34 278^9 Eigen- packunge». - Mit eine» tiefempfundenen Appell an die Tesegierien, die Anregungen der Tagung zum Wohle der dcutschcn Ver- braucherschaft au-zuwerten, schloß Generaldirektor Schlack den glänzend verlaufenen Genossenschaft»^. Dresdner Brief. Da» Papier m»d sei«, Herste»«»«. Kahn«» wehen, bunt« Wimpel flattern fröhlich quer über dt« baumbestandene LenSftvaße und, wie vor dem Eingang zu« Bienenstock das H*er ber fleißigen Hontgträger. so dräng« fich bi« Einlaßsucherr-en vor de« Tore« zur Fahre«, schau. E» war nicht l«icht, nach dem glänzenden Verlauf ber vorjährigen Ausstellung, die dem Gartenbau mit all den herrlichen Schaumögltchkeiten an Blumen, Obst, malerischen Anlagen, dem reichen Gebiet all«r in diefe» Fach schlagende« Dinge galt, einen Ausstellung»,w«ia zu finden, brr «henfo allgemein interessiere« würde, «nd die Ide«, da» Papier in Herftrlluna «nd allen sei««« Gebrauch»möglichketten zur Nachfolge z« stell««, kann ein« über««» glücklich« genannt Zuerst Hand«« viel« Dresdner dem Miehlen, ab«r desto ei«dri»aUch«ren Plakat der FahreSschau mit den bunten übereinandenkgelegte« Blättern ziemlich skeptisch gegenüber. Papier! Wa» ist schon weit« daran? E» ist zu viel in Gebrauch, al» daß man davon viel Aufheben» mache« könnte, »er schon -g» Entstehen der viel«« neuen Hall«n, bi« sogar da« Vergnügung»««! weiter hinaus nach den Eichwiesen g«- LrSngt haben — das Smporwachsen der „sprechenden Turms* zu bedeutender Höhe und all«», was mm beste« «naher« tm Boran» berichtete, habe« bi« Zweifler »nd Nörgler zu« Schweig«« gebracht. Noch m«hr, «in Sang durch all« die Hall««, di« dem Fern stehenden Einblick gewähren in den Industriezweig, dem, weil er so ganz und gar mit dem täglich«« Leben verknüpft ist, nachzuforschen kaum der Mühe zu lohnen schien. Aber «S kommt bei alle« Dinge« sehr auf da» „Wie* an. So zeigt sich die Au-stelluna al» ein Muster an Uebersichtlichkeit. Un- endlich viel gibt «» zu schauen. «S genügt bei ««item nicht ein Besuch, um «l da» Sehen»w«rt«. Wissenswerte in sich aufzunehmen. Durch den großen Eingang auf der Stübel-Allee gelangt man. nach link» gehend, in de« Maschinensaal. Da» ist «in Surren und Brummen, ein Schleifen und Pfeifen! Die betäubt bleibt der Ankömmling zuerst vor all Len blitzende« Räder» und Walzen, Zylindern und kreisenden Steinen. Aber hübsch ein» nach dem anderen in Augenschein genou». men, mein« liebe» Leute! Und je weiter ihr «inbringt «nd nach de« Warum fragt, desto herrlicher tut sich euch da» Wunder der Technik kund mit all den Brwegunaen und Be tätigungen, di« dem Schaffen der Menschenhand nachgeahmt sind, durch die maschinell« Gleichmäßigkeit noch erhöhte Re sultate zeitigend. Und doch beruhen all di« mechanischen Ar beiten auf dem schlichten Grundprinzip der primitiven Her stellung, sei e» in bezug auf da« Papier selbst oder aus all bi« komplizierten Drnckversahren, die wir tm Laufe der Zett hie, kennen lernen. Auf zwei gewaltigen Maschinen sehen «tr qu» den ob- geschälten Knüppln «nfrsr Nadrlbänm« dnrch Schleife», I Waschen und Sieben «inen Brei entstehen, den breite Allz stretfen nach und nach aussaugen und zu einer Mass« ver- I dichtet auf breite Walzen tragen. Ein KIing«lzeichen sagt an. wenn e» genug ist: nun wird der zuerst verdichtete Holz- faftrbrei, schon zu Platten gebrückt, obgelöst un- wetterge geben. Im weiteren Verfahren aus kunstvollen Maschinen wir- diese Masse verdichtet und versetzt und entwickelt sich langsam zu dem Begriff des Gebranchspapirr», den wir als selbstverständlich hinnehmen. Granitwalzen mit tadelloser Politur, klein« und mächtig große blitzende Ltahlwalzen, Kupscrwalzen und da- ver. wirrende Heer von Rädern und Hebeln gehorchen dem Druck einer Hand und fördern, teil- durch Wasser gehend, teil- fein und klar berieselt oder in Dampf gehüllt einen feinen weißen Papierstrrisen zutage, der gleich selbsttätig ausgerollt, wieder in dt« Drnckmaschtnr eingesetzt werden kann. Dann ist da» Papier besserer Qualität, das nach früherer Methode au» Lumpen hergestellt wird. Diese erst zu reini gen. zu zerkleinern und von allen harten Gegenständen zu befreien, dann durch Dampf, Lauge und zuflirßende» Wasser vollständig gebrauchsfertig vorzubrrciten. ist da» Werk der sinnreichen Maschinen, die eine uralte Herstellungsart dnrch Menschenhand abgelvst hat. Aus diesem Brei, der dann Bindung und Verdichtung erfährt, sehen wir di« bessere« «nd besten Paviersorten entstehen, die nun bereit sind, durch Druck vo« Wort und Bild kein« geistige Wertung zu erhalten. Regina vertßptzK 1
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