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MMWMM -d--Ä- M Vermischtes. Auto Unfall. Auf der Chaussee Seehausen—Wit tenberge ereiguete sich gestern vormittag -in schwerer Autounfalt. Der Kraftwagen deS Viehhändlers Behrends wrs Osterburg fuhr gegen einen Baum Dre drei In sassen des Autos wurden herausgeschleudert. Zwei blic hen besinnungslos liegen. Nur der Viehhändler Märtens auS Osterburg konnte sich noch bis zum Bahnhof Gott berg schleppen, um Hilfe herbeizuholen. Die drei Ver unglückten wurden in eine Privatklinik gebracht, wo sie in schwerverletztem Zustande daruiederliegen. Aufruhr in einem polnischen Gefängnis. Gestern brach in dem Warschauer Gefängnis Mokotow eine Sträflingsrevolte aus, an der sich etiva 120 Ge fangene beteiligten. Schon gestern traten die Gefangenen, da ihre Forderungen nach besserer Verpflegung unberück sichtigt blieben, in den Hungerstreik. Als Protest gegen das ihnen zum gestrigen Frühstück gereichte Brot, begannen sie zu schreien, zu pfeifen, die Zellenernrichtungien zu demolieren und sich zu verbarrikadieren. Andere Meu terer stürzten sich mit Brettern mrd Stuhlbeinen bewaffnet auf die Wache, so daß diese eine scharfe Salve in die Lust abgeben mußte. Der Gefängniswache gelang es end lich, des Aufruhrs Herr zu werden. .Hierbei erlisten einige Gefangenen leichte Verletzungen. - Das Flugzeug mit Anhänger. Auf dem Frankfurter Flughafen Rebstock landete der Kasseler Flie ger Antonius Raab mit einem Motorflugzeug, das im Schlepptau ein Segelflugzeug hatte. Mit dem Segelflug zug hatte der Flieger in Kassel verschiedene gut gelungene Versuche unternommen. Dann war er nach Karlsruhe zu einem Flugtag gereift. In Karlsruhe startete er mit dem Segelflugzeug als Anhängsel und nahm in Darmstadt eine Zwischenlandung vor. Dann'stieg er wieder aus und wurde mit seinem Anhänger rn Frankfurt bald darauf gesichtet. Wenige Minuten daran klinkte der Pflot das Segelflugzeug aus und landete wohlbehalten auf dem Landungsplatz im Frankfurter Flughasen. Einbruch in da- Salzburger Hauptpost amt. In der vergangenen Nacht wurde im Hauptpostamt ei« Einbruch verübt. Die Einbrecher erbrachen eine Kasse alte« System-, in der sich Postwertzeichen befanden, und erbeutet«, Postwertzeichen im Werte von über 4000 Schil ling und 325 Schilling Bargeld. »Ich engagiere Sie." Ein Stellungsloser be schloß, andere Leute zu engagieren, um selbst zu Gew zu kommen. Er bezog ein mite» Zimmer in eurem ersten Hotel und suchte rn den Zeitungen Personal für das Gut Johannesburg deS Grasen P. in Pommern als dessen beauftragter GutS-sekretär. Bereits auf die erste Anzeige meldeten sich Wirtschaftler, Inspektoren und dergl., dre er scheinbar gewissenhaft prüste und ihnen schließlich sagte: »Ich engagiere Sie, aber Sie müssen 1000 Matt Kaution stellen können!" Auf diese Weis« kam der Schwindler in Besitz von manchem Tausendmattschein, bis er verduftete. Die Geschädigten mußten ihre Leichtgläubigkeit teuer be zahle«. ' Bor der feuchten Doch« in Norwegen. In de« S3 Städten, die nach dem neuen Branntwerngesetz das Recht de» Verkaufs von Spirrtuosen erhalten haben, be reitet man sich auf ein« feuchte Woche vor, nachdem vom Anfang de» Monat» Mat an fest 13 Jahre» zum ersten Male den Einwohnern dieser Städte Gelegenheit gegeben war, Spirituosen auf gesetzlichem Weg« zu erstehen. Um dem zu «wartend«, großen Andrang rn begegnen, sind vollständig zertrümmert wurde. Der Fahrer, ein Polizei wachtmeister sowie sein Bruder wurden schwer verletzt. Drr Polizeiwachtmeister ist seinen Verletzungen erlegen. Die Internierung des Molkereibe sitzers. Im Auftrage des preußischen Ministers für Bolkswohlfahrt hat gestern mittag Ministerialrat Dr. Bever zur Klärung der aufsehenerregenden ZwangSnttermerung des Mollereibesitzers von Gunten in einer Irrenanstalt eine Untersuchung vorgenommen, als deren Ergebnis laut „Boss. Zeitung" mitgeteilt werden kann: Dr. Beermann, der während des Urlaubs des Assistenzarztes der Kur anstalt Berlin-Westend diesen vertrat, bat in einem Drrng- lichkeitsattest die Notwendigkeit der sofortigen Internierung von Guntens bescheinigt. Ob Dr. Beermann die Angaben, die das Dringlichkeitsattest enthüll, entsprechend seiner sub jektiven Ueberzeugung oder nach objektivem Befund oder etwa gegen besseres Wissen und Gewissen vorgnwmmen hat, dies nachzuprüien, muß Sache der ärztlichen Ehren gerichte sein, die sich des Falles anzunehmen haben. Der Brief, den Dr. Beermann an Gunten geschrieben bat und der die Aufforderung zu einer persönlichen Unterredung über Milchbelieserung der Anstalten enthielt, muß als schwerster Mißbrauch angesehen werden. Was den An staltsleiter Dr. Schloiner betrifft, so ist er von jeder Schuld und Verantwortung freizusprechen. Dr. Beermann, der die Zwangsinternierung vorgenommen hat, ist von der Änstallsleitung sofort entlassen worden. Der Ursprung der Mörder. Trotz Völkerbund, Abrüstungsgesasel und Weltfriedensphantasien hören Mord und Totschlag auf unserem Erdball nicht auf. Wenn man die Berichte in -rn Zeitungen liest, so möchte es bald' schei nen, al» würden die Verbrechen immer bestialischer ausge führt, wie der jüngste Mord vor den Toren Berlins an einem jungen Lllädchen aufs ueue beweist. Warum müssen die Menschen morden? und warum nur einzelne und nicht alle? Wer hat ihnen das Menschenumbringen gelehrt? Ein Statistiker hat die wenig schöne, wenn auch vielleicht äußerst lehrreiche Untersuchung angestellt, auS welchen Be rufen und Bevölkerungskreisen die meisten Mörder stam men. Er hat die Zahlen der letzten IN Jahre genomme« «ud es verstanden, sich auch über die verurteilten Mörder persönlich zu unterrichten. Dabei stützt er sich allerdings hauptsächlich auf Zettungsmeldungen, weshalb nicht anzu nehmen ist, daß seine Statistik vollständig ist. Seine Unter suchungen behandeln alle Mörder in zivilisierten Ländern. Er stellte fest, daß es eigentlich keinen Beruf gibt, der sich dadurch hervortut, indem er die meisten Mörder stellt. Da bei hat er verständigerwcise nicht die Berufsart der Mörder allein verglichen, sondern sich auch ein Bild zu machen ver sucht. wie stark die einzelnen Berufe prozentual der Bevöl- kerung sich anpaffe». So mußte er zu dem Schluß kommen, daß zehn Mörder aus dem Erdarbeiterberuf ebensoviel be- deute«, wie zehn Mörder aus dem Aerzteftand. Er ver gleicht weiter die Bildung der einzelnen Mörder und schließ lich die Ursache aller Morde. Seine Feststellungen ergeben, daß prozentual aus alle Berufe mit außerordentlich kleinen Unterschieden, die gleiche Zahl von Mördern kommt, und daß wohl die Zahl der Raubmorde in den ungebildete« Krei se» größer ist; dafür aber die Zahl der LiebeStragödien 1« den Kreisen der Gebildeten im selben Verhältnis zu bringe« ist. Man kann, wenn man dieser Statistik folgen will, fest- stellen, daß nicht zum Beispiel das au und für sich rohere Handwerk der Schlächter mehr Mörder stellt al» der geist liche Beruf. Auch die Brutalität der Mörder unterlieg» keiner bestimmten Klasseneinteilung. Es gibt brutal« Morde unter allen Berufsschichten. Der Vorsitzende der Weltwirtfchaftskonferenz ft, Ge«f. Der ehemalige belgische Ministerpräsident TbenniS, der als Vorsitzender diese« Welt parlament« der Wirtschaft die 187 Haupt delegierten der 48 vertretenen Staate« begrüßte. allein in Oslo 20 Verkaufsstellen nrit entsprechendem Per sonal eingerichtet worden. In den Schankstättcn dürfen die Spirituosen erst nach dem 20. Mar auSgesckänkt wer den. Man hofft, daß brs dahin die Städter ihre« größ ten Durst bereits gestillt haben, obwohl auch die Gast wirte mit einigen besonders ferrckten Wochen noch rechnen, nachdem sie zwölf Jahre lang lernen Tropfen „Schnaps" haben verabfolgen dürfen. Großfeuer in London. In der vergangenen Nackt brach in den Gasmacherwetten im Vorort Cholsca Großfeuer aus. In kurzer Zeit war der ganze um die Werke liegende Häuserblock bedroht. Dre Löscharbeiten waren sehr schwierig, weil ein Teil der mit Ga» gefüll ten Apparate explodierte. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Dammbruch und Uebersckwemmung bei Verona. Bei Verona brach gestern der Damm erneS Kanals. In einer Länge von etwa 40 Metern ergoß sich das Wasser auf die umliegenden Felder. Die Bevölkerung konnte sich retten. Zwei Häuser brachen zusammen. Der Feldschaden wird auf etwa eine Million Lire geschätzt. Der Ausbrecher Spang meldet sich Der Bandervlendieb Spang, der auf unerklärliche Weise au» dem Moabiter Untersuchungsgefängnis ausgebrochen war, hat an seinen Verteidiger einen Bries geschrieben, m dem er ihn beauftragt, Berufung gegen seine Verurteilung einzulegen und einen möglichst nahen Termin der- Be rufungsverhandlung anberaumen zu lassen, zu dem er persönlich erscheinen werde. Ein Fassadenkletterer festgenommen. Die Berliner Kriminalpolizei hat einen der berüchtiasten Fas sadenkletterer, dem große Einbrüche in Berlin, Frankfurt am Main, Wiesbaden und Düsseldorf geglückt sind, dem Bruder des „Kaiserhof"-Fassadenkletterers Saßner, den 27 Jahre alten Paul Kaßner, verhaftet. Raubüberfall aus den eigenen Vater. Au- Aachen wird gemeldet: Einen Raubüberfall auf fernen alten Vater unternahm der stellungslose Elektriker Fritz Dentzer. Er schlich sich nachts in das Schlafzimmer, schlug den 65 Jahre-alten Mann mit dein Bügeleisen über den Kopf und versuchte dem Bewußtlosen, der schwere Kopf wunden und eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, den Schlüssel zum Geldschrank zu stehlen. Al» der alte Man« nach wenrgen Minuten wieder auS seiner Bewußtlosigkeit erwachte, kam e» zwischen den beiden zu einem erbitter ten Kampf. Frau Dentzer Holle die Polizei zur Hilje, jedoch gelang es dem Sohne, die Flucht zu ergrÄjen. Tödlicher Unfall. In Malzhow bei Berlin stieß ein Lastkraftwagen mit «mein Motorrad zusammen, da» Di« «euer Wettrekord. Der Segelst eger Ferdinand Schul» hat ft, Noflitten (Ostpreußen) einen neuen Weltrekord ausgestellt. Er flog in 14 Stunden über 450 Kilometer ohne Motor. R«ßla«d fährt «ach Ge«f. Die russische Delegation für die Weltwirt- schaftSkoiiferenz weilte auf der Durchreise von Moskau nach Genf einige Stunden in Berlin- Recht« der Führer der Delegation, Ossinski. Du» 700jShrt,e LeUmeritz -« der Elbe. »e schmucke Sprachgrenzstadt Leitmeritz an der Ube kirrt im Mai ihr 700 jähriges Wiegenfest -V deutsches Gemeinwesen. In der großen KilonisationSperiod« des 12. Jahrhundert« nach Magdeburger Recht al« deutsche Stadt privile» anr». war Leltmeritz in der Zeit der DremyS« Men und Luxemburger «in bedeutender Handels- vkß. Durch Tapferkeit und kluge Politik von der Eroberung and Vernichtung durch die Hussiten bewahrt, konnte e« sich auf feinem Hügel über d« Elbe zu einem stattlichen Gemeinwesen aus- wachsen. Im Jabr« 1650 wurde es znm Bischofs« si, erhoben. Im Schlesischen und Tiebensäbriaen Krieg war e« oft der Aukmarschknotenpuntt »reuhischer Heer«: der alte Fritz weflt« öfter ßier. Heut» ist Leitmrritz eine nicht unwichtige Industrie-, Handels- und Schnlftadt, dir, da die großen Elodampkr bis hierher verkehren, auch viel von reichsdeutschen VergnügungSreisrnden besucht wird. Die 17 000 Einwohner sind ,»m überwiegenden Teil Deutsche, die sich tatkräftig gegen di« versuchte tschechische Uebersremdung zu wehren wissen. M A W Mr M.EL: