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Verbindung von Rune- und Arbcitsstrom so konstruier», daß auch der fachmännisch unternommene versuch, sie -urch Zerschneiden der Zuleitung oder durch Ueberoriickung de» Strom» anker Betrieb »u setzen. Alarm au-löst. Nach meiner Ueberzeuaung und Erfahrung vermag aber auch die beste mechanische Sicherung, die nicht irgendwie mit persönlicher Wachsamkeit verbunden ist. unliebsame Ueber- raschungen nicht au»,«schließen. Persönliche Wachsamkeit allein bietet natürlich nur einen mangelhaften Schutz. Durch ein gut abgestinnnte» Zusammenwirken ist jedoch absolute Sicherheit zu erzielen. Dabei mutz auf etwa» hingewiesen werden. Es ist eine natürliche Folge, daß, je stärker der mechanische Schutz der Dinge ist, desto häufiger Fülle von Gewaltanwendung gegen die Wachschutz ausübenden Per» Ionen werden. Juristisch gesprochen: Da. wo e» um große Objekte geht, wird das Verbrechen de^ Einbruchsdiebstahls mehr und mehr durch das des Raubes abgelöst werden. Diese sich langsam anbahnende Verschiebung ist bereirs vorauSzuspüren. Da sie in der Aenderung des Mittels beruht, wäre eS verfehlt, au» ihr Schlüsse zu ziehen, wie sie einer Kriminalstatistik, die sich von inoralstatistischer Betrachtuimsweise nicht loSmacl-en kann, nahe liegen. Geht man den Gründen für die nur langsame Entwicklung nach, so stößt man auf einen, der in diesem Zusammenhang auch noch in anderer -Hinsicht der Erwähnung bedarf. ES ist der Ausbau des Versicherungswesens. Das klingt paradox, aber wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, daß eine Unmenge von Einbrüchen nur deshalb möglich werden, weil das Gefühl, eintretenden Schaden auf andere Schultern abwälzen zu können, viele zur Sorglosigkeit verleitet. Leider hat in unserem Volke volkswirtschaftliches Denken sich noch nicht genügend durch gesetzt, sonst müßte der Einzelne gerade zu dem entgegen- aesetzten Ergebnis kommen, wofür er obendrein durch wesentliche -Herabsetzung, der Versicherungsprämie belohnt werden würde. Dabei wird ,S dem Publikum durch die last allen größeren staatlichen Polizeiverwaltungen in Preußen angealiederten Beratungsstellen gegen Einbruchs diebstahl so leicht gemacht, durch gute mechanische Siche rungen nicht die Versicherung überflüssig zu machen, son dern im Interesse der Allgemeinheit zweckmäßig zu er gänzen. M SmknWelM «tMil! Eine der wichtigsten wissenschaftliche« Expeditionen, an deren Spitze vier bekannte englisch« Astronomen stehe«, wird Ende dieser Woche nach dem malaischen Jnselarchipel auf brechen, um während der Sonnenfinsternis des v. Mat Be obachtungen anznstellen und ein für allemal die Richtigkeit der Einstcinschen Theorie zu untersuchen. Gleichzeitig wer te« 100 Jnstrumentenkasten mit Teleskopen, photographi sch«! Apparaten usw., für die Untersuchungen mitgenommen werden. ES handelt sich um die feinsten und genauesten Meßinstrumente, mit denen nach Möglichkeit Fehler, die das Resultat der Untersuchung beeinträchtigen könnten, ver- tnieden werden. Englische Astronomen haben bereits ISIS Beobachtungen auf Grund der Einsteinschen Theorie mit Erfolg angestellt. 1822 haben auch die Amerikaner die Stich- haltigkeit dieser Theorie festgestellt. Bei den jetzigen Unter suchungen werden Astronomen vieler Länder die Sonnen finsternis beobachten, eine Tatsache, die von internationalem Wert ist. Der König von Siam beabsichtigt, sich der Expedi tion anznschließen. Einsteins Theorie besagt in Kürz«, daß ein Lichtstrahl, der nahe der Sonne vorbeigeht, von feinem Wege abgelenkt wird. Der Stand der Sterne, wie wir ihn erkennen, ist eher ein relativer als ein exakter. Gewöhnlich find die Sterne unsichtbar, wenn die Sonn« am Himmel steht; während ^iner Sonnenfinsternis aber, wenn die Sonne minutenlang verborgen bleibt, kann man die Sterne photographieren. Diese Photographie wird über eine Nachtaufnahme aus demselben Himmelsabschnitt darüber entwickelt, und jeder Unterschied in der Lage der Sterne ist ein Beweis für Ein steins Behauptung. Die diesjährige Sonnenfinsternis wird vermutlich fünf Minuten dauern nnd genügend Zeit zu teleskopischen Photo graphien lassen. ksklsmS—« Gin «IckßlsGr knktor Im VlrrrcksktrlGdON. 8!ok ibrsr Racjavtunx ru vermällisöm, reift* tür «io« OwwdLkwAUUU» «w xroSar Lei wo6«ro« Loot- Isaten ist äi«s» Lrkwwtow nur KÄbst» vantifträUokkwt xvAvrä«. Iwo»« o«« Lilvxlioftkeit« re«6eo «uw vorftebsQ 6« «x«« kropaznuä» xaaoeftt. Lio oriziosil« «io« Xbdiläoox, soll« äw> kowela ovä »k Meöklox reirksv. 0a«klGPGGrV»SGdI»« «flrcß Iknsn krkolg bnngsn. La ist Zis Lltsste, xröÜte uoci vsrbrvitetsts 2s!tooK 6« Lsriric« ooä ist dodSnUüLeraait» daaüwwt ror Voröüsotiiednvx ä« «oüick« Lalmootwaolmoz«. Ivaarat« im Rissnsr Isxsblntt Lo6« iokolxscissssn »Usrxroüts Lvaoktuox uo6 brioxso aioftsrau Lickolx. Die Seburtüstuud« de» Prot«sta«ti»mn- schlug vor 400 Jahren auf dem zweiten Reichstage zu Speper, der Ende Februar 1529 abgebalten wurde. Gegen den ReichstagSabschied, der die strenge Durchführung des Wormser Edikte« beschloß, legten die evangelischen Stände — nämlich Kurfürst Johann der Beständige oon Sachsen, Markgraf Georg von Brandenburg, di« Herzöge Ernst und Fran, von Lüneburg, Landgraf Philipp von Hessen, Fürst Wolfgang von Anhalt mrd 14 Reichsstädte —ein« .Protestatio«- ein. Bon diesem Protest ging der Name «Protestanten- bald auf alle Anhänger der Neformqtion über. Oben r Speyer zur Zeit de» »weiten Reichstage». Link», die Unterschriften der Fürsten unter der Speyerer Pro testatio«. ES war ja auch am besten so — nnd doch schlich sich eine tiefe, hoffnungslose Traurigkeit In sein Herz. Es war ihm, als wenn er von seiner glücklichen Jugend Ab- schied nehmen sollte. ,, Wenn er Ertka doch noch einmal sehen und sprechen konntet Er würde sie wahrscheinlich morgen noch einmal sehen, wenn er seinen Abschiedsbesuch machte. Aber dann waren ihre Eltern, jedenfalls ihre Mutter zugegen, und es wurde nur ein kühles Lebewohl gesprochen, und Erika würde ihm flüchtig die Hand reich«!, und dann würde alle»; vorüber sein. Kein Inniges, freundliches Dort, kein lieber, guter Blick würde ihm mit auf den Weg gegeben werden. Die Schatten des Park» umfingen ihn jetzt. Der Weg, den er verfolgen mußte, um zum Hof -« gelangen, führte abseits vom Herrenhause vorbei, aber Fritz konnte rs sich nicht versagen, den auf da» Herrenhaus zuführen den Hauptweg zu verfolgen, um noch einen Blick auf da» Heim zu werfen, wo Erika jetzt im traumerfüllten Schlum mer ruhte. Ach, von ihm träumte sie gewiß nicht. Ihre Träum« waren erfüllt von den süßen Tönen der Geige und den. schmeichlerischen Worten, mit denen der Künstler ihr Herz umworben und betäubt hatte, daß sie jetzt meinte, ihn zu lieben, daß sie jetzt den früheren Freund, den Ge fährten so manchen lustigen Stretches vergessen hatte. In tiefer Ruhe lag das Herrenhaus da. Kein Fenster war erleuchtet, nur in dem an die Veranda anschließenden Speisezimmer brannte «ine kleine Ampel und verbreitete durch die bunten Scheiben ein matte» Licht. Die Tür zur Veranda war geöffnet und da» buntfarbige Licht der AmM siel in einem matten Reflex auf den Fußboden der Veranda. War es nicht auffallend, daß die Tür zum Speise zimmer offen stand? Wie leicht konnte sich jemand In da» Hau» erschlei chen. War es Unachtsamkeit de» Diener- oder — Wal es bestimmte Absicht? Fritz erschrak vor dem Gedanken, der in seiner Seel« aufblttzte. Nein, soweit konnte sich Erika nicht vergessen, daß sie StaniSlau» ein nächtliche» Stelldichein gab. Mit Gewalt unterdrückte er diesen Verdacht und zürnt« sich selbst, daß er auch nur einen Augenblick diesen Ge- danken hatte hegen können. Er stand noch da im Schatten der hohen Bäume und schaute nach dem einsamen Lichtschein hinüber, als sich etwas auf ber Veranda bewegte, der Schatten «in«; schlanken Frauengestalt huschte vorüber und verschwand in der Dunkelheit, die auf der Veranda herrschte. Und jetzt ein knurrender, brummender Laut! — Da mutzte Bella sein, der Hund Ertka«, die «tuen fremden Regungslos stand Fritz. Ein eisiger Schauer über rieselte ihn. Also war sein Verdacht doch berechtigt ge wesen, und Erika war töricht genug, ihre Ehre und ihren guten Namen diesem Menschen preiSzugeb«!, von dem Fritz wußte, wie wenig er da» Vertraue« eines reinen, unschuldigen Mädchens verdiente. Der Zorn erfaßte ihn, und rasch entschlossen trat er einige Schritte vor, um Erika zu warnen, um ihre törichte Handlungsweise vorzuwerfe« ... In demselben Augen blick sprang aber auch der Hund mit lautem Gebell bi« Veranda herab und auf ihn zu. »Still, Bella," sagte Fritz. "Ich bi« e» — kennst du mich nicht mehr?" Das zornige Gebell de» Hundes ging fir ein freund» Nches Winseln über, al» er Fritz erkannte. Dann lies er zur Veranda zurück, al» ob er sein« Herrin holen wollte. Erika trat jetzt in den Lichtschein der Lampe, fft schien zu zögern, sie schien ungewiß, ob sie bleiben ödes in da» Haus zurückgehen sollte. Endlich fragte st« mit leiser Stimme: „Wer ist da im Garten?" Da trat Fritz vor. „Ich bin e», gnädige» Fräulein — Fritz Born .. .* Ein Ausruf ber Ueberraschung entschlüpfte Erika- Lippen. "Sie, Herr Born?! — AVer was machen Sie hier so spät?" „Das könnte ich Sie wohl eher fragen, gnädige» Fräu lein," entgegnete er trotzig. „Mich? — AVer da» Ist Voch ganz natürllch — ich konnte noch nicht schlafen «nb wollte die herrliche Nacht» lüft noch ein wenig genießen." «Sie konnten nicht schlafe« — gewiß fehlte Ihnen vast schöne Geigensptel ..." Ertka zuckte zusammen. Die Dunkelheit der Nach verbarg ihr heiße» Errät«!. „Was wollen Sie damit sagen?" fragte sie ängstlich und scheu. „Verstellen Sie sich nur nicht, Fräulein Erika," fuhr er rauh fort, „ich weiß alles, nnd was ich nicht weiß, da» läßt sich leicht erraten. Ich weiß, datz Sir jede« Abend dem Getgenspiel ProkowSky« am offenen Fenster Ihre» Zimmer» lauschen; ich weiß, daß Sie seinen schmeich» lertschen Worten ein nur zu willige» Ohr leihen, Ich weiß, baß Sie unsere frühere Freundschaft vergesse« haben, daß Ne mich verachten, daß Sie diesen Herrn von Pro- kowSky, den Sie sonst den „schönen StaniSlau»" spottend nannten, daß Sie ihn jetzt lieben, daß Sie hierherge- kommen sind, nm Herrn von ProkowSky zu sprechen, «nb sehr enttäuscht waren, mich statt seiner zu treffen. Da elle» weiß ich, Fräuftft» Erika, Sie könne« mir niLts st«tzr vexhestnllchm^" Er hatte die Dort« zornig hervorgesprudelt und war so dicht an sie herangetreten, daß sie erschreckt einen Schritt zurückwich. Sie wußte im ersten Augenblick auch nicht, >vaS sie erwidern sollte. Fälsche» war in seinen Vor- «ürfen mit Wahrem vermischt, aber da» Wahre traf fi« mit heftiger Gewallt so daß sie fassungslos bastand. »Herr Born, ich bitte Sie . . ." konnte sie nur bammeln. - „Haben Sie keine Furcht," sprach er finster, „ich werd« «e nicht verraten. Aber warnen will ich Sie, Fräulein krtka, denn Sie schenken Ihr Vertrauen, Ihre Freund» schaff Ihre Liebe einem Unwürdigen." Meinen Sie Stcmi-lau» .. .?" „Ja, Ihn meine ich, Fräulein Erika. Ich habe lange geschwiegen, well ich zu stolz war, pr sprechen, weil e» ja wch mit unserer Freundschaft au» war und Sie doch sicht auf mich gehört hätten, aber jetzt kann ich nicht mehr jchwetaed. dum es wär« ein Unrecht, Sie nicht zu warnen, jetzt wo Sie einen Schritt getan haben, der Ihre Ehrn Ihren guten Ruf gefährdet..." „Herr Born?!" rief Erika entsetzt und erzürnt. „Ja — »der halte» Sie es für verträglich mkt de» Ehre einer jungen Dame, wenn Ne sich zu einem nächtlichen Stelldichein tu den Park schleicht?" „Da» hätte ich getan?!" „Habe Ich Die nicht eben jetzt dabei betroffen?" -Ich habe Ihne« doch erklär-, au» welchem Grund» ich hierhergekommen bin." „Wie kann ich daran glauben? StaniSlau» Prokowsky schleicht ebenfall» draußen umher ..." „Herr vorn," sagte jetzt aber Ertka mit festem, ärger» lichem Tone, „Sie werden beleidigend. Wer gibt Ihnen da» Recht, so zu mir zu spreche«? Sa» berechtigt Sie, «inen solche« häßlichen verdacht gegen mich zu hege«. Ich ersuche Sie, mich augenblicklich zu verlassen ..." „Fräulein Erika ...?" „Wenn Sie nicht wollen, bas ich in da» Han» znrüch- kehre." „ES ist wirklich nicht wahr, Fräulein Erika ...?" „Ich antworte auf Ihre Fragen nicht mehr .. „Aber Sie lieben doch Herrn von Prokowsky? k" „Und wen« ich'» täte, wa» ginge e» Sie au?" - „Ja — freMch," sprach er bitter. „Mich gebt e» ja nicht» an — nnd ich habe Sie nur um Verzeihung zu bitten, mein gnädige» Fräulein, daß Ich Im vertrauen auf unsere frühere tzreundschaft e» wagte, St« warne« «, wollen." „Die Erinnerung an unsere Freundschaft, He« Born wird mich Ihre bösen Sorte vergeffen lassen. Doch mm ist'« genug — gute Nacht, Herr Born, ich möchte in» Hau« gehen — man könnte un» zufammeu sehen," setzte sie mit wicht spöttischem Lächeln hinzu, „und. au! einen ähnlich«,