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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192710268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-26
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1927
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OertNcheS und TSchfifcheS. Riesa, den 26. Oktober 1927. ^-WK Dt« Pension der verheiratete« Be» amtin. La- Reichsgericht hat «tne für dt« gesetzlich pen» konterte Beamtin wichtige Entscheidung getroffen. Rach dem Urteil de» Reichsgericht». La» in eine« bestimmt« Falle au» grundsätzlichen Gründe« »om R«tch»verba«d -Di« «er. heiratet« Lehrerin* mit Hilfe Le» Allgemein« Deutsch« Sebrerinnenveretn» durch»«fochten morde« ist, darf nun mehr keiner auch auf Grund de» Personaladbaugesetze» ge- letzltch pensionierten Lehrerin, we«n sie «ach der Vensiont«. rung heiratet, bi« Pension entzogen werd«. Sichtig an dem Urteil ist, daß Maßnahmen der Länder, die mit der reichSgesetzlichen Regelung nicht übereinstimm«, kein« Gel- tun« haben. Da nach Ansicht de» Reichsgericht» Art. 1« der ReichSpersonalabbauverordnung unmittelbar gilt, folgt, daß alle Beamtinnen in ganz Deutschland, die wegen ihrer ver- heiratung abaebaut worden sind, die Abftnd«ng»fumm« au» -em Art. 14, Abs. 3 der Personalabbauverordnung fordern können, sofern sie seinerzeit die Snmeldesrist »««egehalten haben. Sie wurden bisher vielfach von den Ländern und Gemeinden abgewtesen, weil der Art. 14 nicht direkt gelt«. —* Di« deutschen Kleischergesekle« «nb die Arbeitszeit. Der zur Zeit in Leipzig tagende Bundestag de- Deutschen Fleischergesellenbunde» faßte zur Krage der Arbeitszeit folgende Entschließ«»»: Die Haupt- tagung hält die Regelung der ArbeitSgeit im Kleischerge- werbe durch Abschluß von Tarifverträgen für erforderlich. Al» Grundlage haben die Bestimmungen de» ArbeitSzeit- gesetze» zu dienen. Mit Rücksicht auf die Eigenart be» Ladenfleischeraewerbe» kann die wöchentliche Arbeitszeit tariflich aus höchstens 54 Stunden festgelegt werden. Bet Mehrarbeit über 48 Stunden sind die entsprechenden Zu- schlüge zu zahlen. —* Strafbare Veranstaltung von Glück», spielen. Das Hydra, ober Schneeballsystem führte in einer Strafsache gegen ben Kaufmann Arno Wolf in Chcm- nitz zu einer bemerkenswerten Entscheidung des Sächsischen OberlandeSgerichtS. Der Angeklagte, Inhaber einer Web- «arengeschäftS, hatte seit 1826 ohne behördliche Erlaubnis an mehr als 40 000 Personen Einheitsposten von Bettwäsche zum Preise von 42.80 RM. nach einem bestimmten Plane vertrieben. Dem mit dem ersten Abnehmer gesandten schriftlichen Kaufverträge, worin den Käufern Teilzahlungen in drei Monatsraten nachgelassen wurde, war die Klausel beigesügt, daß sich der Käufer die War« durch Zuweisung von 1—4 neuen Unterzeichnern «ine» gleichen Klauselver. trag» verbilligen könne. Er gewährte dem ersten Abnehmer für die Zubringung jede» neuen Käufers nach Empfang von dessen Anzahlung einen Preisnachlaß von IN Mark. Wenn vier Nebenmänner geworden waren und sämtliche i« 10 Mk. an den Angeklagten gezahlt hatten, wurde dem erst« Ab nehmer die Wäsche übereignet, obwohl er endgültig nur 2.50 RM. dafür aufgewendet hatte. Diesen Erfolg stellte der Angeklagte als Hauptstück der ganzen Unternehmung an bi« Spitze einer Werbedruckschrist: »Noch nie dagewesene Chan cen bieten sich Ahnen. Kür Golbmark 2,50 verschaff« ich Ahnen eine Garnitur prima Linonbettwäsche.... wenn Sie sich vier Kunden vergewissern, die die Wäsche zu gleichen Bedingungen kaufen wollen . . . usw. »Da» Retch»g«richt hat die Krag«, ob beim Hydra- oder Dchneeballsystem ein Kall der Ausspielung von Sach« «ach 8 286 gegeben sei be ständig in weitem Umfange bejaht, auch für di« Fälle, die die Besonderheit zeigen, daß nicht die Entscheidung, ob der Erwerbslustigc die fraglichen Sachen überhaupt erhält, son dern nur die Höhe de» von ihm für sie aufgewendet«» Prei ses von der Zubringung der Nachmänner abhängt. Der ReichSsinanzhof und da» preußische Justizministerium teilen diesen Standpunkt. Da» sächsische OberlandeSgericht ist dieser erweiterten Rechtsauffassung beigetreten, nur mit der Einschränkung, daß es nicht eine Ausspielung, sondern bi« Veranstaltung eines Glücksspiele» im Sinn« von 8 284 al» gegeben ansieht. Der Erfolg der Kundenwerbung häng« vom Zufall ab. Es solle mit dem vom Angeklagten an die Spitze seiner Werbeschrift in Aussicht gestellten Erfolg« der Liefe rung von Wäsche für 2H0 RM. eine beträchtliche Zahl von Abnehmern erzielt werden. So steigern sich bei jeder ein- zeknen Käuserkolonne die Zahl« der zu werb«-« Abneh mer derart, daß die zehnte Reihe bereit» 262 144 Abnehmer aufweist: für die 17. Reihe sind bereit» mehr al» 4 Milliar den Abnehmer erforderlich. Da» Publikum sei somit ange- wiesen auf gut Glück vorzugehen. Da» OberlandeSgericht hat deShalt das sreisprechende Urteil beS Landgericht» aus- gehoben und die Sache zu neuer Verhandlung und Entschei dung an den Borderrichter zurückverwtesen. —sek. Der Evangelische Film soll auch in diesem Winter wieder wirksam mit dazu helfen, da» In- teresfe unserer Gemeinden für die Liebesarbeit der In- neren Mission anzuregen. War es im vorigen Jahre be- sonders die Arbeit an den Taubstummblindenn, die der Film „Sprechende Hände" so ergreifend schildert, und da weitverzweigte Arbeitsgebiet der Inneren Mission, La der Film „Vom Unsichtbaren Königreich" in anschaulich, ster Weife darstellt, so ist eS in diesem Winter wieder ein ganz besondere» Gebiet, da» durch den Film au» der Krüppelfürsorge der Bolmarsteiner Anstalten „Der billige Born" berührt wird. Segensströme gehen von hier au», und eS dürfte sich lo-nen, ein« Blick Hinern zu tun in diese Anstalten und in wahrheitsgetreuen Bil dern zu sehen, wie hier armen Menschenkindern, die auf der Schattenseite de» Leben» standen, geholf« wird an Lech und Seele. Auch der Film „Und hätte der Liebe nicht", den die Evang. Bildkammer in diesem Winter neu anbietet, zeigt neben der lebensgetreuen Darstellung der Wirksamkeit de» Evang. WohlfahrtSdienste» in den Röten und Sorgen des Alltag» im ersten Teil in seinem zweiten Teil Bilder aus der Krüvvelfürsorge. Diesmal sind eS di« Altdorfer Anstalten bei Nürnberg, die uns vor Augen geführt werden. — Wenn man bedenkt, daß im vorigen Winter in nur etwa 140 Gemeinden Filme der Evang. Bildkammer für Sachsen vorgeführt wurden, so ist da nur ein sehr kleiner Teil. Ein große» Arbeit-seld liegt noch brach und e» ist zu hoffen, daß die Filme auch ge- rade in den Gemeinden Eingang finden, die sich bis jetzt noch nicht an eine Firlmvorführung wagten. Bon Mitte November ab wird dann hoffentlicht auch der Ostafrika. Film zur Verfügung stehen. Bestellungen und Anfragen sind zu richten an den Evang. LandeSpreßverband für Sachsen, Abt. Evang. Bildkammer, DreSden-Ä., Ferdinand, straße IS, 3. —* Organtfatio« der Strafentlassenen, sSrsorg «. Da» Wohlsiahrt-winisteriUm bewilligt Mittel. Wiederholt haben sich bt« Wohlfahrtsämter beim Arbeit», und WohlfahrtSministerinm und beim Landtag bemüht, daß höhere Mittel In den StaatShauShaltpka« für eine geordnet« Durchführung der Strafentlassenenfürsorge eingestellt wür den. ES ist jetzt erreicht ward«, daß da» Arbeit», und Wohl- fahrt-ministerium für die Dtrafentlaffenenfürsorg« Mittel zur Verfügung gestellt hat, di« über di« laufend« Unter stützung des Schutzvereins für Strafentlassene, de» bisheri gen halbamtlichen TrägerK diese» Fürsorgezweiges in Sach sen, HinauSgehen. Im Zusammenhang damit ist neuerbing» vom ArbeitS- und WohlfahrtSministerium mttgetellt worden, »aß zur Zeit «in« Umorganisation der Strafentlasienenfür- sorge in Vorbereitung ist. Voraussichtlich wird die schon lange geforderte stärkere Heranziehung der Wohlfahrtsämter bet der Strasentlassenenpsleg« damit eingeleitet und sie nun in stärkerem Maß« von -er amtlich« Wohlfahrtspflege ge tragen werd«. die wirtschaftlich« Lage der Familien ist, geht au» einer im „Auswärts" veröffentlichten amtlichen Statistik her vor. Danach betrug die Sterblichkeit bei Kindern von Handarbeitern 90,7 Prozent, von Lngestellt« 1SL Pro zent, von Handwerkern 15,6 Prozent, während die ent- sprechenden Zahlen bei Familien von Kaufleut« St) Pro zent, von freien Berufen 6,1 Prozent und von Beamt« und Lehre« 6,1 Prozent waren. Besserung der Leben». Haltung, namentlich wa» Wohnung und Ernährung be- trifft, und Verminderung der Frauenarbeit außerhalb der Familie muß demnach mit hygienischer ÄufNarung und unmittelbarer Jugendfürsorge Hand in Hand gehen, wen» die Kindersterblichkeit in all« «reisen auf da» Mindest maß zurückgeführj werden soll. —* Rückgang der ehelich«« Geburten- Ziffern. Nach dem BolkSzählungSergebni» vom 1». 6.25 sind di« Geburtenziffern innerhalb -er Ehen heute um fast die Hälfte zurückgegangen gegenüber -er Zeit vor etwa 40 Sah- re«. Wenn «an die Ehe-auer -er Frau« unter 50 Jahr« mit durchschnittlich 15 bi» 16 Jahr« anntmmt, wie die Durchschnittszahl lautet, so hätten di« Frauen von 1880 durchschnittlich »ter, die von 1010 etwa drei, die von 1925 aber nur noch zwei Kinder geboren. Eine Aenderung ge- genüber den verfloffenen Zelt« »«tat sich heut« auch darin, daß namentlich unter den jüngeren Frau« die Mütter seltener geworden sind. Unter tausend Ehefrau« im Alter von unter 25 Jahr« betryg der Geburtenrückgang in den Jahren 1880 bi» 1010 5 Prozent, 1910 bis 1V25 dagegen 28 Prozent. * Leipzig, wie man billig »u einem guten Geschäft kommt. Der Buchhalter Walter Findeif«, der vor dem Krieg schon wegen Betrug» usw. erheblich vorbestraft war. batte e« trotz dieser Vorstrafen verstanden, in der Maschinen- fabrik Malsin Leutzsch al« Buchhalter anzukommen und sich da» vertrauen de- Inhaber« in hohem Maße zu erwerben. Er wurde bald Prokurist, hat da« Geschäft vollständig selbständig aeleitet und hat Unterschlagung über Unter schlagung, Betrug über Betrug begangen. Da» vertrauen seines Ct>efe war so unerschütterlich, daß dieser Cbef seinem Prokuristen dankbar war, daß dieser ihn, de» Cbef nach einiger Zeit für ein Gnadengebalt von monatlich 800 Mk. in den Betrieb anftellte, den der Prokurist auf Grund seiner Betrügereien und Unterschlagungen zum Bankrott gebracht und von dem unterschlagenen Geld um «inen geringen Preis selbst erworben batte. Nach achttägiger Verhandlung bat das Schöffengericht Leipzig den Findeisen für dies« Straftaten zu der unglaublich geringen Strafe von 4 Monaten Gefängnis, 1500 Mk. Geldstrafe oder SO Tag« Hast verurteilt, wovon vier Wochen al» durch die Unter- suchungShafl verbüßt gelten. Man bat zwar den boden losen VertrauenSmißbrauch, den Findrisen sich zu schulden kommen lieb, als strafverschärfend angesehen, bat anderer seits aber eine Strafmilderung eintreten lassen, weil der von Findcisen betrogen« Fabrikbesitzer Mallin trank war und seine Angestellten nicht kontrolliere» konnte und ihn auch nicht kontrolliert bat, al« er auf die offenbaren Per- fehlungen de« Findrisen durch sein« Familienangevörigen und durch anonyme Briefe aufmerksam gemacht wurde. * Kirchberg. Karpfen nach Kirchberger Art. Ende Oktober, wenn der TetÄöirt seine Ftschbestände nachsteht und die KirmeSfeiern beginn«, setzt in unserer Stadt eine gewiße Hochkonjunktur tm Karpfenessen ein. Da kommt fast in jeder Familie mindestens zweimal die Woche -er schmack hafte und wohlbekömmltche Karpfen auf den MittagStisch. In der näher« und ferneren Umgebung hat unser« Stadt durch seinen „Karpfen nach Kirchberger Art" unstreitig «ine gewisse Berühmtheit erlangt, denn die Kirchberger Haus frauen verstehen es, aus dem Fisch durch die speziell« Zube- reitungSart eine Delikatesse zu machen, die unerreicht da steht. In einer der letzten Nummern der .Kirchberger Zei- /Nt/S» »»-kV tzVVM» »LS äi» 2u»tsUnox äse kieaaor lagsblatte» liir Oktober vüooobeo. Loragopreis 2.25 ans das in all« Schicht« der Si«woh«erkchaft von Riesa und Umgegend gern gelesen« Riesaer Tageblatt »nm Bezug nehme« jederzeit entgeg«« für Bobers«: L. Förster, Bobers« Nr. 67 Glanbitz: Frau Hesse Nr. 6 Gohlis: I. verw. Schreier, Nr. 54 b Gröba: A. Haubold, Strehlaer Str. 17 „ M. Hetbenreich, ALeestr. 4 , M. Kulke, Kirchstr. 19 „ O. Riedel, Oschatzer Str. 2 Grödel: Frau M. Hofmann, Moritz Jahnishausen-Böhlen: F. Steinberg, Pausitz Rr. 3 Kalbitz: F. Steinberg, Pausitz Nr. 3 Langenberg: Otto Scheuer, Bäckermeister Leutewitz bei Riesa: R. Mehle, Rr. 8 Mergendors: I. Straube, Poppitz Nr. 14 d Merzdorf: O. Thiele, Gröba, Oschatzer Str. 19 Moritz: Frau M. Hofmann Nickritz: F. Steinberg. Pausitz Nr. 3 Nünchritz: E. Gchwandtke, Meißner Str. 11 Oelsitz: M. Schwarze, Nr. 41 Pansitz: M. Schwarze, Oelsitz Nr. 41 Poppitz bei Riesa: I. Straube. Nr. 14d Prausitz: F. Steinberg, Pausitz Rr. 8 Riesa: Alle ZeitungStrüger und zur Vermittlung an Liese die Tageblatt^Sesch«st»stelle Goethestr. 59 lTelefon Nr. 20s Röder«: M. Schön«, Grunbstr. 16 Sagerttz: Frau Hesse, Glauvitz Nr. 6 Seerhausen: F. Steinberg, Pausitz Nr. 8 Weida lMt-j: Fr Kluge, Lange Str. llb Weida sNe»-s: F. Püge, Langestr. 26. Zeithain-Dorf: S. Sandholz, Teichstr. 13 Zeithain-Lager: Richard Schönttz, Buchhändler Am« für Stadt und Land^ find« wir nicht wenftwv ak» ? Inserate von Ktrm«, dt« lebenden Karpfen anbteten, und dabei gibt e» noch mehrere Händler, dt« e» nicht nöttq haben, ihr« Fische anzubteten. denn sie geh« weg wie warm» Sem- meln. g«wiß ein vewet», wie bege-rt in dies« Temen in Kirchberg der Karpfen ist. — In der DonnerStäg-Na« stat teten Diebe be« auf der LruterSbachcr Flur liegenden Karpfenteich ein« Besuch ab. St« versucht« b« ziemlich hohe« Damm abzugraben, da» Wasser abzulassen und den Ftfchvorrat mit bi» zu « Pfund schwer« Karpfen «itzu- nehmen. Da» Wasser lief aber nicht tn genügende. Weis« ab, fo daß bi« ganz« Arbeit Umsonst war und die Hoffnungen anf billigen Karpfenbraten sich nicht erfüllten. * * Eilenburg. Jugendlich« Selbstmörder. Nachdem erst vor einigen Lagen ein 15 Jahr« alter Lehrling sich da« Leben genommen batte, ließ sich, wie bereits gemeldet, di« ebenfalls von hier ttammende Marie Rothe in Leipzig von einem Zuae überfahren. Gestern bat nun auch die IS Jahre alte Frieda vrandau au» Alsleben. die in Eile», dnrg in Stellung war. sich in selbstmörderischer Absicht in di» Mulde gestürzt. Ein den Vorfall beobachtender Eisen bahner rettete die Lebensmüde. In allen drei Fällen sind di« Ursachen, di« zum Selbstmord führten, nicht bekannt. Dobrilnak-Kirchhain. Di« Steinkohlen- und Grdölkund« in der Geaend von Dobrilngk-Kirchhatn haben auch in der Belziger Umgebung hie vohrungen auf Stein kohle mit dem Ziele auf Anlsinduna vermuteter stärkerer Vetroleumquellen wieder aufleben lassen. Schon vor zwei Jahren batte man dort die ersten Versuche unternommen, und e» war in der verhältnismäßig geringen Tief« von 120 Metern «in Steinkohlenflöz angebobrt worden, das allerding« nicht besonders miichtia war. Nach den Ergeb nissen der neueren Bohrungen sind die Sachverständigen aber der Ansicht, daß, nachdem man auf Petroleum gestoßen ist» der Fundort abbaufiihig sein muß. M IMA MM« W W «M W vdz. Berlin. Gegenüber den in der Oeffentlichkeit ver- schiedentlikb anfgeftellten Behauptungen, daß die Personen tarife der Deutschen Reichsbahn verhältnismäßig teurer seien al« die der Bahnen anderer Lauder, bringt die Reichsbahn soeben «ine vergleichende Ausstellung zur Kenntnis, worin sie bemerkt, daß selbstverständlich dem deutschen Reisenden, der mit hochstehender Wahrung zahlt, die Fahrpreise in Frankreich, Belgien, Oesterreich und Italien niedriger er scheinen müßten als die deutschen Fahrpreise. In der In flationszeit hätten auch die Ausländer niraendS billiger reisen können als in Deutschland. Die Tarife der valuta schwachen Länder dürften sich überdies in absehbarer Zeit wesentlich erhöben, wenn dort durchgreifende Maßnahmen zur Festigung der Währung getroffen werden. Vergleiche man aber Länder mit stabiler und hochstehender Währung, so ergebe sich, daß die deutschen Fahrpreise auf Nab- und mittlere Entfernungen größtenteils wesentlich billiger sind al« B in Schweden, den Niederlanden, der Schweiz und England. S« kosten z. B. 50 bm Fahrstrecke in der dritten Klaffe Eil- oder Personenzng in Deutschland 2,50 Mk., in Schweden 8,64, Niederlande 2,77, Schwei» 8,03 und England 4 Mk; bei der 300 tm Streck« wird Deutschland mit einem Fahr preis von 15 Mk. nur von der Schweiz mit einem solche» von 14,58 Mk. unterboten, während B. in England diese Strecke 24 Mk. Fahrgeld kostet. Dabei muffe aber noch be dacht werden, daß in den meisten Ländern die dritte Wagen klasse bereit» die niedrigste ist, während die deutsche Reichs bahn, neben Dolen, noch die billigere vierte Wagenklaffs bietet, auf die bei uns mehr als 60 Prozent aller gefahrenen Personenkilometer fallen. Unter Einbeziehung der valuta schwachen Länder kosten 100 Fahrkilometer für die billigste Fabrgelegenbeit in, Ungarn 2,36, Belgien 2,46, Polen 2,60, Oesterreich 2,66, Deutschland 3,30, Frankreich 3,30, Italien 4,36, Niederlande 4,63, Schweiz 6,07, Schweden 6,72, Eng land 8,00 und Bereinigte Staaten 9,45 Mk. Weiter müsse man für die deutschen Fahrpreise noch berücksichtigen, daß zu den niedrigen Tarifen Fahrpreisermäßigungen gewährt werde» für Monatskarten, Arbeiterwochen- und Rückfahrt karten, für Fahrten im allgemeinen Interesse, zur Förde rung milder, sozialer kultureller Zwecke, für den SonntagS- und Ferienverkebr, für GesellschaftSfahrt« nsw. Etwa di« Hälft« aller gefahrenen Personenkilometer finden zu er- mäßigten Tarifen statt. Daher betrug die durchschnittliche Einnahme aus den gefahrenen Personenkilometern im Au gust ds. IS. nur 2,76 gegenüber 2,47 im Jabre 1913, was unter dem Fahrpreis für 1 tm in der vierten Klaffe liegt. WWie U »le WIMiMeiMM. vdz. Der Reichsausschuß für hygienische Volks- belehr««« veröffentlicht u. a. folgende Vorschriften für die Gesundheitspflege: 1) Wasche dich frühmorgens gut und reibe den Körper gründlich ab. Vor jeder Mahlzeit reinig« deine Hände, halte deine Nägel sauber, wasche vor dem Zubettgehen den Sckmutz des Taaes mit viel Wasser und Seif« von deinem Körper. 2) Putze die Zähne morgens und abends. 3) Nimm jede Woche ein Vollbad oder wasche wenigstens den ganzen Körper mit kräftiger Bürste. 4) Stehe rechtzeitig zur Schule auf, laß dir Zeit zum Morgenfriibstück, iß langsam und kane gnt und bevorzuge in der Ernährung Gemüse und Milch. Trinke nie Bier, Wein oder Schnaps. 5) Bürste täglich deine Kleider laber nicht im Zimmer), reinige deine Schuhe vor dem Betreten der Wohnung und Schule. 6) Geh frühzeitig zu Bett, schlafe lange, am beste» bei offenem Fenster. 7) Bewege dich täglich einige Zeit im Freien, halte dich gerade, atme tief, mache deine Schularbeiten in Absätzen. 8) Spucke nie mals auf Len Boden. 9) Hust« und niese niemandem ins Gesicht, halte ein Tuch oder die Hand davor. Atme durch die Nase. 10) Verricht« regelmäßig morgens deine Not durst, wasche dir nachher die Hände. WafferstSnde der Moldau, Gger und Elbe. I Oktober I Moldau Eger Elbe Ka» maik Mo» dran Laun Nim- bürg vranb- «t, Mel- nik Leit, meritz Aus- sig DreS- den Riesa 25. 26. 8 -j- 27 S? I I — 7 -t- 1 4- 4 4- 1! — 6 4- 1 4- 37 4- 36 4- 68 4- 62 — 5 — 10 --I55 -152 -100 — 92 Finanzielles. Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden in Dresden. Wie aus der in der vorliegenden Nummer enthaltenen Aufforderung ersichtlich ist, legt die Kreditanstalt Säch- sischer Gemeinden von ihrer Reihe 10 der 8 prozeNtigen, an der Dresdner Börse notierten Goidkreditbriefe bis zum 12. November 1927 «inen Teilbetrag von L MMtonen Goldmark zur Zeichnung auf; die Kreditbriefe sind Mündel- sicher nnd bi« Ende 1»»L vnkündbar. Die Zulassung zum Lombardverkehr der Retchsdauk wird beantragt werden. Der Zeichnungskurs beträgt 99,15 Prozent. Zeichnung« können bei all« Banksirmen, Svarkassen und Girvkass« bewirkt werden.
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