Volltext Seite (XML)
!N Gs war rein Uvttsel: alle «elt y!«ir „en ««sißer vrr Grfpenstrrvilla für Le» Brandstifters Und «ährend ich nun in eiligstem Lause -er Stätte de» Unglück» pistrrbte, da ginge» — zu meiner Beschämung muß ich'» gestehen — auch mir allrrkn seltsame, häßliche Gedanken durch den Sinn. Ich dachte aq .da» «iftig« Bemühen de» jungen Ehepaare», mich nach jener ersten SchreckrnSudcht an» dem Hause zu »«ttferuen. <»—^- —'— , va»um ooeerfl wroer lagen, womr « gekommen war, noch, wa» « drinnen in dem brennenden Hanse zu schaffen gehabt. Der inzwischen zur Stelle geeilte Arzt untersucifte jeine Ver letzung und meinte, e» würde Wohl nicht mehr viel Staat mit ihm zu machen sein, denn der Schädel sei jämmerlich zer schlagen- Dann legten sie ihn auf einen Wagen der frei, willigen Feuerwehr und fuhren ihn ohne sonderliche Eile in die Stadt. Di« Billa Eva aber war bei Tagesanbruch nur noch ein« schwelende und rauchende Nilin« — eine Stätte, nicht riumal wohnlich genug für Gespenster und andere unholde körperlose Schemen. — Es hatte mich viel Uebcrrednng gekostet, Alwörden und seine zitternd« Gattin zn dem Wege iu die Stadt zu de» stimmen. Ich lpttte sie in den von mir bewohnten Gasthof geführt und sie da in dem ihnen ringeränmten Zimmer sich selbst überlasten, da ich sah, daß «S so ihren eigenen Wünschen am beste» entsprach. Nun aber hielt ich Umschau nach dem verunglückte» Manne, der in dem zugleich al» Armenhaus dienenden Spital Aufnahme gefunden Halle. In der Tür de» alten, trübselig aussehenden Hauses fliest ich auf den Arzt, den ich vorhin hei seiner Verrichtung kennen gelernt hatte und auf eine andere, sehr gewichtig und behördlich Lreiuschaurnde Persönlichkeit. Ich pellte meine Frage und fügte, nm mich einigermaßen g«gt» de» Verdacht müßiger Neugier zu schützen, hstyu, dast ich «iu Freund des Pr. Heinz Alwördru sei. Da faßte mich die obrigkeitliche Persönlichkeit beim Arm - ich in den düsteren, muffigen Flur de» Haust». »Sie haben vielleicht schon gehört, dast die öffentliche Meinung Ihren Freund nahezu einhellig der Brandstffttmg verdächtigte, weil man wußte, daß er sich de» MordhänseS gern wieder entledigt hätte. Und ich halte es darum für meine Pflicht, Ihne» mitznteilen, dast von einem derartigen Verdacht nicht weiter di« Rede still kann. Demi der Brmidstifter liegt da drinnen, von seiner gerechte» Strafe ereilt. Er hat soeben, nachdem der Herr Doktor ihn zum Bewußtsein gebracht hatte, ein unumwundenes Geständnis abgelegt." .Ist e» möglich?" fragte ich, selbstverständlich anfS höchste interesstert. .Und was in aller Wett hat ihn zu diesem Ver- brechen getrieben?' .Die Absicht, unter dem Schntze der bei dem Feuerlärm entstehenden Verwirrung ungehindert in das Hau» zu gelangen und sich der Geldsumme zu bemächtigen, die das Oltroggesche Ehepaar in dem Schorusteiugang versteckt haben soll. Er ist im Znchthau» mit dem verurteilten Oltrogg« bekannt! ge worden, und der hat ihm von dem versteckten Gelde erzählt, vielleicht der Wahrheit gemäß, aber vielleicht auch nur, um ihn daulit zum besten zu haben. Nun, der Kerl Hot jedenfalls daran geglaubt, und nach seiner Entlassung an» dem Zucht hause, die vor kaum acht Tagen erfolgt ist, hat er sich nn- verweilt hierherbegebcn, um den vermeintlichen Schatz zu heben. Schon in der vorgestrigen Nacht will kr den ersten Versuch dazu gemacht haben. Ec hatte sich überzeugt, daß er weder durch die Haustür noch durch eines der Fenster in di« Villa gelangen könne, und er hatte sich darum für den Weg durch Len Schornstein entschieden, zumal er ja auf solche Art am leichtesten z» feiner Beute zu gelangen hoffte. Nachdem er de» Wachthuud durch einen hingeworsene» Brocken vergifteten Fleische» unschädlich gemacht halt--, gelangte er mit Hilfe einer im Garten Vorgefundenen Leiter und dank einer m seinen« Berufe als Dachdecker erworbenen Geschicklichkeit richtig aus das Dach und in den Kami». Aber der Schornstringang erwies sich im unteren Teil al» für seinen Leibesumfang zu eng, und er erzählt, daß er wohl eine halbe Stunde lang darin gefüllt habe, ohne sich answärts oder abwärts bewegen zn können, und daß er schon darauf gefaßt gewesen fei, iu der engen Röhre rin klägliches Ende zu finde», alS «S ihm dann doch endlich mit einer letzten unerhörten Anstrengung gelungen sei, sich wieder nach oben herauszuarbeiteu und die Billa auf demselben Weg« zu verlassen, auf den, er in sie hineingelangt war." Ich griff mir an di« Stirn, und wär, die Situation nicht so verzweifelt ernst gewesen — ich glaube wahrhaftig, dast ich laut ausaelacht hätte. Das also war die Lösung des un heimlichen Rätsels und die Erklärung für dei» Geiftecspuk der unseligen Nacht! Wir hatte» die verzweifelten Anstrengungen des im Kamin steckenden Spitzbuben gehört «nd sein von oer Todesangst erpreßtes Stöhnen, dessen Ursprung wir freilich unmöglich hatten erraten können. .Und dann," sagte ich, .dann war ihm natürlich die Lust vergangen, das Unternehmen ans diese Art zur Aus führung zu bringen." .Ja- — Nachdem er einen Tag und eine Nacht hatte vorüber»«-«» taffen, bekcklok er. «S auf andere Weile an ver» M«r erst«» SchrrckenSuacht an» dem Hause zu und di« twfrmldlichr» Verschöuermiasplaue, die Heinz Lttoördeu mir am heutigen Abend so geflissentlich «uv»' wickelt hatte, nwltte» mir in einem ganz ander«» Lichte er» scheinen. Ich war vittzn aufgeregt, um aus 'ueiuem kurzen Wege all« dies« Ding« logisch »ich folgerichtig zu überdenken, nur der fatal« verdacht, den ich nicht abfchntteln konnte, nagte «n «e n«» Herzen Und daneben war in meinem - Innern rive btimwe, die mir znrüsen wollt«: - ^venn ß« «» getan hättest, dürstest du sie deshalb wirtlich Wß biti h«r ptzwn »eg.bi«img ter Anitblick ans di« Bill, iwi w«d,, fdh ich fbfort, baß an eine Rirtimg da Hans« Ad« La» wchl kamst st-ch zst denken war. Da» Dach mußte bereits zn« Deik eingestürzt sei», denn »wisch:» de» lodernden Flammen wurden hier und da die nackte» Spanen ßchtber, Au» allen.Frustern Le» obne» Stockwerk» ob« ' zchagSlle di« gelbe Lohe, die dämmernd« Landschaft mit ein« mchttmüchttr, znckestdvn HttMn» überflutend- ' U» der im Gatte» «mfgchihrenen Spritze arbeitete» tvackere Mänuer im Schweiße ihr« Angesichts, and«« kletterten, da» Schlauchende in der Hand, an den Feuerleitern auf und »ied«, ohne Last doch irgendwelche Wirkung iHv« -eschästigrn «nd zog mich Dm« sichtbar geworden wäre. Eine große Menschenmenge hatte sich in der Umgebunq der Brandstätte anqesammett. Ungestüm Aach ich mir- Bahn durch den Hauken, um nach ««inen Freunden zu suchen, und Eva» hell«, gürtellos« Gewand, da» ich zwischen den Büschen de» Gatten» zu er späh« sandte, wie» mir den Weg zn ihnen. Sie fasten, eng aneinander geschmiegt,' auf einer Bank, Ser Kopf d« jungen Frau ruhte an der Brust de» Gatten, und ich sah, dast e» ihren schlanken Körper zuweilen wie im Fieder schüttelte. Alwörden aber starrte unverwandt in di« Kam»«», die sein Besitztum fraßen, wortlos, bleich und apathisch, wir einer, der fich mit stumpfem Gleichmut einem un abwendbare» Verhänani» unterwirft. Auch mein Erscheine, und meine Anrede vermochten ihn nicht au» ieiner stttsamen Ruhe anszuscheucten Sin paar Sekund«, lang sah er mich an, als müsse er fich erst auf »eine Person besinnen, kann verzog sich sein bleiche» Gesicht wie zu eine« Lächeln, nnd in einm Ton, der mir durch di« Seele schatt^ sagte «: .Seh weg, wenn du dich nicht unheilbar kcmpromittiexeu willst. Du brauchst ja nur irgend ein«, von diesen Menschen zn fragen^ um zu hören, daß ich em Brandstifter bin, de» »an van Recht» wegen ans dem Fleck in» GesängniS setz«, Müßte." Da schämte ich mich von ganzem Herz«, mein« häß lich«» Argwohns und nahm die srri« Rechte d« Freunde» zwischen «ein« beiden Hände. .Kümmere dich nicht nm da» Geschwätz dicsir Narre», Heinz! Sie wissen ja nicht, was sie reden." Er autworitte nicht. In Ler Menge vor uu» aber gab « mit einem Male «ine auffällig« Bewegung. Irgend etwas Besonder« mußte sich zugetragen Haden, denn all« drängte »ach em« bestimmten Stell« hin, und nun hörie ich eine dröhnend« Stimme rufen: .Der Dottor! — Wo ist denn der Doktor? — Ich habe ihn doch vorhin gesehen." „E» scheint, daß sich ein Unglück zuattragen hat," sagt« ich. „Bergib, west» ich hingehe, mich dattioer zu unterrichten." Alwöttirn und Eva hielten mich nicht. Und die zu einem dichten Knäuel geschart«, Gaffer, die mich vielleicht für einen Arzt hittten, machten mir bereitwillig Platz. Ich sah, daß nmne Bermntnua mich nicht getäuscht batte. Aus eine Bank hingestreckt lag der anscheinend leblose Körper rin« Manu« mit zerfetzten Kleiden, und blntüber strömten, Gesicht. „Was in's mit ihm?" fragte ich die Zunächststehenden. .Auf «eiche Weis« ist er verunglückt?" „Er must drinnen im Hause von einem stürzende» Balken getroffen worden sein. Zwei von der freiwillige» ehr, die fich noch mal hmeingewagt hatten, hörten ihn und stöhnen. Es hat rechtschaffen« Mühe gekostet, ihn lebendig heranSznbringen." .Er lebt also? Und gehört er nicht ebenfalls zu der Feuerwehrmannschaft?" .Nem — « ist rin Fremder. Der Himmel weiß, woher er kommt. Denn von unseren Leuten kennt ihn niemand." Der unbekannt« Mann war ohne Bewußtsein und konnte Im weiteren Sachsen wirb inSchSnfelSbei Werdau von einem langen unterirdischen Gang erzählt, ber t« un bekannte Ferne führen soll «nd dnrch den einst die Prinzen räuber geflohen sein sollen. Unter der ehemaligen Burg Blankenstein sollen Sänge vorhanden sein, die die Phan tasie ber Umwohner beschäftigen. In ber Zwönitzer Gegend schließen sich an Kloster Grünhain. Rittergut Klöfterlein und Edelhof Alberode Erzählungen von Sängen. Sie erhielten n«ue Nahrung, als man vor rund 50 Jahre» in ber Tauschrrmühle bei Zwönitz eine zuaemauerte Rische mit Trinkgefährn entdeckte, di« die Mönche einst zu heim lichen Trinkgelagen benutzt hätten. Von, Kreuzgang der Grimmaer Fürftenschule soll sich rin Gang unter der Mulde weg nach Nimbsche« ziehen. Auch von Sänge» «» Kloster Altzrlla bet Nossen weiß dir Sage zu bericht«. Ist bi« Existenz Ler bisher erwähnten fragwürdig, so sind auch ein« Anzahl Gänge von glaubhaften Augenzeugen bekundet. Mau kann ja der Annahme von Gänge« unter der Elbe weg au» schwerwiegenden Gründe» skepttsch gegenüberstehen; eS werben in unsrer Riesaer Gegend aber drei Gänge bezeugt. Der nördlichste gehe -et Mühl berg. Bom «utscheuftein in Riesa sollen zwei sichre». Der eine unter der Elbe durch in Fortsetzung -er tu» Fels- Innern abwärts führenden Treppe, die bi» in Höh« de» ElbwassersviegelS reichen soll, und der andre nach de» Gröbarr Schloß. Als ber Grödaer Hafen auSgeschachtet wurde, sei Ler Gang zerschnitten worden. Der dritte San soll einer allen Chronik nach von Schloß Hirschstein nach Seußlitz führen. Ein Schwei« sei einmal durch««, laufen. AlS man in Seußlitz beim Schleuset»« den Van angeschnitten, habe man LaS Wasser gleich in ihn gekettet. In Riesa erhalten sich Bekundungen von zwei Gän ge«, die sich vom Rathaus nach S.-Ost «nd West erstrecke» sollen. Der eine ende in Hirschstein und beginne in der Ostecke des Rathauses, -ort, wo da» Waschhaus ist. Dan» erstreck« er fich unter dem Stern weg, durch -en Söhktser Exerzierplatz, da» Birkenwäldchen «sw. Man hat 1-W dehn Stern versucht, den Gang aufznsinde«, mußte jedoch Ra Nachgrabung unverrichteter Sache vorzeitig abdreche». Gartenpächter behaupte«, in sechs Meier Tiefe seien st« dei» Brunnenbohren in Kleingärten aus dem ehe«. Söhlisev Exerzierplatz auf dumpf klingende» Gestein gestoßen, da» die Ausgabe des Bohren» bedingte. Ein älterer Her« Er zählte ISA, hart üstl. des «irkenwäldche»», da» üstk. de» Göhliser Ritterguts steht, sei vor Jahren das Erdreich ttes ringebrochen, »der unterirdische Gang". Der andre Gang ziehe sich vom RaihauS nach -«« „Bürgergarien" hin. Als mal, daS Kaufm. Schsegelsch« Hinterhaus und auch daS HauS de» Korbnr. Schumann, beide Hauptstraße, baute, sei man auf unterirdische Räume gestoben. Bei Ausschachtung de» virkenwäldchen» hab« man sdl. der Brücke tief unten am Weftabhang ein« „Schleuse" angeschnitten, dle vermutlich ber unterirdisch« suchen. Dttrogge Hatte ihm getagt, lurfl man von oem rcucyen- herd aus durch den Kamin ohne ftnderliche Mühe zn der Stelle gelangen könne, wo er die kleine eiserne Kassrtte in einer Mauerhöhlnng verborgen. Und unser Zuchthäusler kal kulierte so: Bei der mit einen, Feuerlärm notwendig ver bundenen Verwirrung würde cs ihm rin Leichtes sein, mit den Rettern rind den Löschmannschaften unbeachtet in da» Hans zu gelangen und die Stelle zu erreichen, wo ex den Schatz vermutete. Zum Teil ist ihn, das ja auch wirklich ge lungen. Er hatte den Braud mit großer Umsicht an ver schiedenen Stellen des Hauses angelegt und sich im Gebüsch verborgen gehalten, bis die Bewohner heranSstürzten und die ersten Leute zur Hilf« herbrieiltru. Dann war er mS HauS geschlüpft und hatte alle erdenklichen Anstrengungen gemacht, die Stelle zn finden, von der ihm Oltrogge gesprochen. DaS Kästchen hat er allerdings nicht entdecken können, statt dessen aber hat ihn die Nemests ereilt, denn er war zu spät ans sei,« Rettung aus der brennenden Hölle bedacht. Und als er zuletzt, alle Hosftmng auf de» Schatz fahren lassend, den Ausgang suchte, schlug ihn rin fallender Balken zu Boden." „Und wird er nach Ihrer Meinung mit dem Lebcn davonkomm«», Herr Dokior?" „Wohl schwerlich! Bei einer Schädelfraktur, wie es die srinige ist, sind die Aussichten verzweifelt schlecht. Aber am Ende — man kann ja nicht wissen. Nützlich« Mitglieder der menschlichen Gesellschaft gleich diesem nurrschrockenen Manne haben mitunter ein unverschämt« Glück." / — — — Ich zögerte nicht, mich bei den, Herr» Doktor «nd de« unvekannten obrigkeitlichen Persönlichkeit zu beurlauben, um mnnen Fre: - den dir Kunde z» bringen, die, wie ich recht wohl wußte, eine Kunde der Erlösung für sie Zein würde. Und ich hatte mich in der erhofften Wirkung meine» Bericht« nicht getäuscht. Es gab Lachen und Weinen, aber da» Lachen behielt den Sieg. Nnd so heiter, wie es mein Freund Alwörden an diesem Tag« war, mag rin „abgebrannter Hau», besitz«" wohl noch selten gewesen jein. ES verschlug ihm nichts mehr, daß man weder sei,» kostbare Bibliothek «och seine Manuskripte vollständig au» dem brennenden Hans« hatte bergen können. „Da- all« läßt fich ersehen," erklärte er leichte» Herzen». „Und an einew Orte, wo wir vor -en nächtliche« Besmheu des alte» Rrupert «in für allemal gesichert sind, wtrtz »ix'» wahrlich nicht schwer fallen, diesen Ersatz z« beschaffen." Mit einem glückselige» Lächeln leh,tt« Frä« E«K ihr Köpfchen an seine Schulter und sah au» in TrSaensihwinnnen- d«n »nd doch strahlenden Äugen zu ihm auf, „Aber wir flick» nicht vor ihm geflohen — nicht »ahr. Liebster? Du brauchst dich uicht d« Feigheit «in«S aber- gläubischeu Weib« zu schämen." Sie erschien mir in diesem Augenblick wie ein« richtige kleine Heldin. Und nun, wie am Lag« seiner Hacheett,-^ dünkte mich mri» Freund Alwörden einer der nkücklichpen— Menschen unter der Sonne- -I End» ULM Aus unserer Keimst. MM Unterirdische Gänge. Auszug aus einem Vortrag, gehalten vor der Dresdner wissenschaftlichen Gesellschaft „Isis" von A. Mirtschin.) Vielerorts pflanzen sich von Mund zu Mund Gerüchte über unterirdische Gänge fort. Mancher will etwas wissen. Aber nur wenige wissen etwas Genaues. Alte Lent« können sich noch besinnen, -aß in ihren Kindheitstagen da und dort Eingänge zu unterirdischen Gängen offen lagen, daß sie, Vater oder Großvater, sie betreten haben. Im letzten Jahr hundert seien die Gänge verschüttet oder verbaut worden. So ist daS Tatsächliche unsichtbar geworden «nd nur münd liche Ueberliefernng hat sich erhalten. Sie wandeit sich leicht zur märchenhaft verschmückten Sage. Skeptische Nature« verweisen sie darum ohne weiteres ins Reich der Fabel an bezeichnen sie als Spukgeschichten Phantastischer Gemüter. Doch daS sind sie nicht überall. Die Gänge unter den sog. Bergstäbten, wie z. B. Frei berg, Schneeberg, Zwickau und Oelsnitz, seien ausgeschlos sen, da sie aus rein wirtschaftlichen Gründen, beim «nd zum Abbau von Erzen und Kohlen, angelegi wurden. Zu ihnen gehört z. B. -er sog. Sachsenstollen, der sich in SV Kilomeier Länge von dem einstigen Silberbergwerk beim Schlosse Scharfenberg nach Freiberg erstrecken soll. Mancherorts knüpfen fich auch an diese Bergwerksstollen Sagen, beson ders dort, wo sie nicht mehr offen zutage liegen, wo man gelegentlich einmal alte, verfallene Reste findet und ihren Zweck vergessen hat. Der Betrachtung sollen nur die unterliegen, die dort angelegt sind oder sein sollen, wo bekanntermaßen keine Bodenschätze vorhanden waren und sind. Sie sind -. T. in Lehm, zumeist aber in felsigen Untergrund gehauen. Höch- stens sekundärer Zweck war es dabei, Material zu baulichen Anlagen zu gewinnen. Sagenhaft sind in unserer Riesaer Hetmat meh rere Gänge. Vom Riesaer Rathaus soll, nach Aussage des lebten SchloßbesttzerS, Herrn. Frhr. v. Welck, rin Gang unter der Elbe hingehen. Die Nachforschungen in den letz ten Jahren ivaren ergebnislos. Ebenso erzählt eine alte Baubeschreibung, daß von dem Gang nichts gefunden wor den sei, als man s. Zt. einen Eiskeller einbaut« und dabei die Kellermauern unterfing und vertiefte. Ein andrer Gang unter ber Elbe durch soll sich vom Strehlaer Schloß nach dem ungefähr 2 Kilometer üst- iich gelegenen Grabmal von Egidy erstrecken, in welchem man sogar einmal Champignonzucht getrieben habe. Weitere Gänge unter der Elbe weg sollen Vom Meißner Burgberg und zwischen Meißen und Dresden führen. Ebenso wirb von Gängen erzählt, die auSgehen sollen von der Schäferei in G l au bi tz, der Schmiede in Grödel, einer Schenne in Roitzsch und dem Dölitzschschen Gut in Casabra. Sicheres hat sich noch nicht seststellen lassen. Vielleicht Helsen weitere und bestimmtere Anaaben seitens OetLbeinab«»«-