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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192612310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-31
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1926
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»ar »ar« von Konrad Guenther, Freiburg i. Br. 1. Nicht auf Reichtum und Eroberungen beruht die Kraft eines Bolles, sondern auf lebendigem Berwachsensein mit Leu, Heimatboden. Au» der UrhcimÄ heraus Wuchsen Cha rakter und Empfindungswelt des.Deutschen, Li«. Heimat- nqtur ist noch heute die Quelle seiner Verjüngung und die Grundlage der Erhaltung seiner Art. 3. Die Heimatnatur besteht ebensowenig nur aus Ber gen. Tälern und Wasser, wie der Wald nur aus Bäumen, die Wiese nur aus Gräfern. Alle Tiere und Pflanzen der Hei mat gehören dazu. Vernichtet man st«, so geht die Schönheit Les Ganzen ebenso verloren, wie bei einem Dom. dem die Verzierungen der Architektur abgeschlagen werden. 3. Denn die Natur jeder Gegend ist ein organisches Kunstwerk. Ihre Gesundheit wie ihre Schönheit beruhen auf dem Zusammenwirken all -er Tiere und Pflanzen, die ihr eigen sind. Sie alle hänge» an unsichtbaren Fäden miteinander zusammen, und rottet man eine Art aus, so kann in, ganz unvermuteter Stelle Schaden entstehen. Das feine Getriebe wird dann ebenso gestört, wie ein Uhrwerk nach Entfernung eines Rädchens. > 4. Wie ein in unserem Körper erkranktes Organ durch h'erzustrümendes Blut in doppelter Ernährung hergestellt wird, so sammeln sich an Stellen, wo sich Insekten zu stark vermehrt habe». Bügel an. um sitz zu fressen, Raupenplägen werden durch Schlupfwespen gedämpft, kurz. Überall stößt eine in ihrem Bestände erhalten gebliebene Natur Schädi gungen ab. Mag man auch in Forst- und Landwirtschaft augenblickliche Schäden mit Chemikalien bekämpfen wie der Arzt Arzneien anwendet, das stets im Auge zu behaltende Ziel ist, die Natur wieder so herzustellen, daß sie sich selbst Hilst. 5. Bedecken daher in Forst und Feld eine oder wenige Pflanzenarten weite Strecken und leiste» so der Ueberver- mehrung der von ihnen lebenden Insekten Borschub, so haben Stücke freier Natur voll verschiedener Tier« und Pflanze« das Gegengewicht zu bilden. Wo angängig an Wiesenrän- öern. Steuerlichen, im Walde, soll man Sie natürlichen Sträucher und Kräuter stehen lassen. Wenn wir die un nützlichen Vögel vermehren wollen, so müssen wir ihnen auch Gebüsch zwischen Len Feldern und hohle Bäum« zum Brüten erhalte«, aber auch Raubvögel dürfen nicht fehle«, da diesen die kranken und schwächlichen zum Opfer fallen, wodurch die anderen gesund bleiben. Kein Tier kann für sich allein bestehen, und auch das scheinbar Nutzlose hat seinen Wert, sonst wäre es nicht geschaffen worden. 6. Zu der praktischen Bedeutung der Natur kommt die ideale. In der Natur erholt sich Las Volk von der Arbeit. Ser Wald ist sein Gesundbrunnen, Blume» und Vogelsang erfrischen Las Herz. Möge darum der Forstmann, möge der Landwirt nie vergesse», daß er bei seinem Werk dem Bater- lande und der Freude an ihm viel geben, aber auch viel nehmen kann! Möge vor allem a« Stätten schwerster und einförmigster Arbeit frische Naturumgebung erhalte» wer den! Man kann von niemand Vaterlandsliebe verlangen, -er in einer Umwelt lebt, die nicht liebenswert ist. 7. Die Natur soll auch das eigentliche BolkSmusenm sein. In ihr kann jeder ohne Kosten und Reisen sehen und lernen, was zu verstehen auch dem einfachsten Mann gegeben ist. Darum mutz unser Land reich sein an Tiere« und Pflanzen aller Art. Warum können Staat und Gemeinden, die jähr lich für ihre Kunstmuseen so hohe Summen aufbringe», nicht auch einmal für Erhaltung seltener und fesselnder Tiere in der Natur sorgen, indem sie etwaigen Schade« durch Lies« Der Wald als Schatzkammer. Der Wal- ist jetzt im Winter uns besonders wichtig als Holzlieferant, und wenn die kalten Tage komme» werden, wirb «NS sein wärmespendeirder Schatz »och willkommener fein. Wie sehr wir LaS Holz unserer Wälder brauche», zeigt die Tatsache, Latz noch 10 bis 15 Millionen Kubikmeter Holz jährlich eingeführt werden müssen, weil unsere Holzbestände nicht ausreichen. Der Wald spielt aber im heutigen Wirt schaftsleben auch nicht annähernd mehr die Rolle, die er Lurch zwei Jahrtausende deutscher Geschichte besaß. Früher war der Wald die große Schatzkammer, die de« Menschen Nicht nur mit Baustoff und Heizstoff, sondern auch mit Nah rungsmitteln versorgte. Diese allseitige Bedeutung des Waldes für die Menschen der Vergangenheit behandelt Prof. Han- Hausrath in seinem historische» Beitrag zu dem deut schen Waldbuch „Bom grünen Dom", das Walter Schoenichen bei Georg D. W. Callwey in München herausgegeben hat. Im frühen Mittelalter war es nicht das Holz, das dem Wald seine» Wert verlieh, sondern die Jagd. Die Holznutzung war frei. Als sichaber dadurch die Baumbestände immer mehr verringerte», da kam es zu dem »Kampf um den Wald, den Moritz Hartmann in einem prächtigen Roman geschil dert hat und so viele Jahrhunderte erfüllt. Der Waldergen- tümer machte feine Rechte geltend gegenüber dem Bauern, der von altersher die Waldmitzung als sein angeborenes Recht empfand. Am weitesten gingen die Einschränkungen in Ge bieten, in denen der Bergbau blühte, weil dies« sehr mel Hol, brauchten. Die Ausschließung aus dem Wald erbitterte das Volk, das fick damit einer Lebensnotwendjgkeit beraubt sah, und in -en Bauernkriegen kam dieser Groll -um Aus druck. Einer Besserung -er Zustände im 16. Jahrhundert folgte nach dem 90jährigen Kriege eine neue Absperrung vom Walde, da di« Regi«rung«n damals einen großen Holzhandel betrieben. Immer mehr Gesetze wurden erlassen, die den Holzverbrauch eindämme« sollte; holzsparende Oefe« wurden erfunden. Die Holznot ist dann im Lause Les 19. Jahr hunderts Lurch Steinkohle und Eisen verringert worden; sie besteht aber auch noch heut«. Noch wichtiger als das Holz war den Deutsch«, der Vergangenheit die Weidenutzuug. Der Wald ermöglichte eine größere Viehhaltung, La er als Weide für Rinder, Schafe. Geißen und besonders Schweine diente, und wurde so für die Bolksernährung wichtig. Durch die Tiere, vor allem durch die Zieaeu, wurden allerdings die Bäume beschädigt, so Lab streng« Verbote gegen das Weiden der Ziegen und auch der halbwilden Pferde erlass«« wurden. Die Schweineurast aber betrachtet« der Bauer seit altersher als sein angestammtes Recht, sie war ihm in Leu WeiStümern gewährleistet, und die Stellung der Schweinehirten entspricht hier ganz der des »göttlichen Sauhirten" bei HoMer. Noch um 1S00 Werden Eichenwälder nach der Mastnutzung und nicht dem Wlzwert geschätzt. Erst die Vermehrung des Kar toffelanbaus erschütterte Li« Bedeutung -er Waldmast und brachte die Stallfütterung der Schweine auf. Die StreunutzUng, die Verwendung der abgefalle nen Radeln und Blätter, des Mooses und sogar der Wurzel schicht, ist auch heute noch üblich, bedeutet aber eine große Gefahr für die Milder. Bor dem Dreißigjährigen Krieg war sie nur in einzelnen Teilen Deutschlands bekannt, hat sich seitdem aber immer mehr eingebürgert, und so besteht seit teuer Zeit ein erbitterter Kampf zwischen Land- und Forst wirten um die Bodendeck« Les Wal-es, der Lurch die Streu nutzung geschädigt wird und -«« Rückgang viel« schöner Wälder verursacht. Einen wichtigen Schatz enthielt Ler Wald früher in der wilden Bienenzucht, die Len Honig als Li« Hauptfüßigkeit und das Wachs für Beleuchtungs-wecke her gab- Die berühmte Lebküchlerei Nürnbergs hat sich aus dem Bteüenreichtum d«s Nürnberger ReichSwaldes entwickelt, und der im Walde hausende »Zeidler" hatte einen ange sehen«», mit Vorrechten auSgestttttet«, Stand. Weniger ge- Anfgabeal- Q««ll« der l-^üll« L .ehe» -te «ttperr von -er e; sie gleichen Leut«, die an eine« «ö bewundern, es aber nicht -« lese» spricht etn« Sprach«! St« »«sielt dnxch eine« »«endliche« Reichtum an Erzttzlunge« v»n WnndA, werk«« und Heldentaten kleinster Lebewesen, fi« «rweckt Ehrfurcht tu un« vor der große« Harmonie, in di« auch «ufer Schicksal sich «infügt, und indem st« uns -a- Set- offen bart, da» auch LaS Leben der Tiere durchzieht, führt sie »y» -urä «ttletd zur Liebe. 9. Darum soll schon -te Jugend lerne«, mtt -e« Se- «»ständen -er Natur nicht die Tasche, sonder« Herz und Kops zu bereichern. Tie« und Pflanzen sollen uns Freunde werde», durch die un» -te Heimat vertraut wird. Di« K«a- be» sollen ihr« Zerstörungswut nicht an Kröte« und Etdech. sen auSlass««. solle» nicht Schmetterlinge sauge», um sie zu Hause aufznstecken, -ie Mädchen Nicht büschelweise Blu me« ausrauseu, Nm sie doch bald wegzuwersetk Die Natur sei unser erweiterte« Hel«! Ihr Schmuck sei dort, wo er steht, uns heilig und eine rein« Freude! 10. Eine deutsche Wiedergeburt ist oht" ' — Weg durch dt« Natur nicht möglich. Nur auf ihrem Br' :, wo eS keine Partei- und Klassenunterschiede gibt, kann Deutschland einig «erbe«. Zudem lernen wir au- deutkcher Kultur, besonder- au- Lied, Märchen und Sage, baß Naturempsiuden vor» jeher unser Volk ausgezeichnet hat, und am «eisten in Zette« inneren Aufstiegs. Dentsch sein heißt Natursinn haben! freund, -«, «»««so je«, hatte vor «iw nun einmal vo » «tuen eu Setteusoruua baaauaeu. Die i »un »u lew sehr hübschen und liebenswürdig«» juuaeu Mädchen heraugedteheu, und um diele- Töchterchen will« bekam Kapitän Larsen de« erwähnte« Brief. Er wurde nämlich von dem Vater drtngeudft gebet«», dt« junge Dame zu ermitteln, und unter sei««» Obhut uach Dänemark »u- rückzubringen. — Und diese» reizend« Geschöpf in Gesell- . Käst der beiden Freund« bietet reichlich Gelegenheit, -a- Ktlmwerk zu einer äußerst humorvollen Unterhalt»«- zu gestalten. Luna-Ltchtspiel« lHauptftr. A: „Schünzel — Der dumme August". Reinhold Schünzel, der mit großer Hingabe an sein« Gestalten Mensche« verkörpert, die nur am Rande des Daseins ihren Platz finde«, hat stt dem .Lummen August" eine Rolle gefunden, die er mit ««er hörter Lebendigkeit, Leidenschaft, Tragik und hinreißendem , Humor erfüllt. Ei« armer ungeschickter Teufel vo« Ge legenheitsarbeiter. der buchftäbltch al- verbraucht i« de« Straßengraben geworfen wird, fällt einem vanderztrku-- Direktor in die Augen und greift — wenn auch nur al- dummer August — in da» Schicksal der schönen Kunstreiterin Leg Zirkus «in. Der Zauber der Manege, -er fröhlich schmetternde «Lrm der Clowns, die verborgen« Glut heiß schlagender Herzen umzucken da» „Riesen Monftre Pro gramm" des Zirkus Romanelli. Der neue Domo Film,der Sttautzfilm-Gesellschaft vereinigt unter Georg Jacob»» Meisterregie ein Ensemble großer Darsteller, wie Elga Brück, Claire Rommer, Trude Hesterberg, Victor Janson, Siegfried Arno, Paul Westermeyer «nb Anton Pointner um Reinhold Schünzel. Amer'Stwf««HHien, ali'däs Holz i«Er knapper würbe. Wsiae cholzmenge« versckllangen di« Tla shütten, die aufd« Verwertung der Holzasche beruhten. Die Gerberei bedurfte »er Eichenrinde, während die Verwendung von Ftchtenrinde für Gerbstoffe erst im 18. Jahrhundert uachzu- «M« ist. Vielerorts wurde da» Abschäl«« der Eichenrinde schwer bestrast, aber die nun einmal notwendige Gerberei konnte ohne diesen Stoff nicht auSkomme«, bi» erst im letzten Viertel de» 19. Jahrhunderts ausländische Rinden und an dere Gerbftofse diese Walbschädigung unnötig macht«». Wald- gebiete wurde« früher auch häufig nach der Abholzung zum landwirtschaftlichen Anbau verwendet, um nach einer Reihe vo« Jahren wieder Len Holzpflänzen überlassen zu werd««. Dies« .Hackwaldwirtschaft" war in Gebirgsge genden bi» a«g«n Ende des 19. Jahrhunderts üblich und trug wesentlich zur Versorgung mit Getreide bei. So hat also früher der Wald so ziemlich alles gespendet, dessen der M«»sch bedurfte: Fleifch und Brot, Wohnung und Heiznng und viel«» andere. 'MLM.ML «MA Kl« liefert«. Mit dem Köhler wird häufig zusammen chenbreuner geuannt. DaS Holz wurde in groben l -« «s»e verbrannt, «« Asche zu gewinnen, die für rstelluug der Seif« notwendig war. Di« Holzasche fttcher eiu« wichtig« ««»fuhr aus waldreichen Ge ld,« Gewt«mmg wurde «cher ««ter Anbrohun ggran- beruhten. Die Gerberei wend die Verwendung von Hanvel uns Volkswirtschaft. Au der Berliner Börse war die Tendenz des Effekten marktes am Donnerstag schwankend, erst gegen Schluß der Börse wurde das Geschäft wieder lebhafter. Besonderes Interesse bestand für Schtfsahrtsaktieu. Am Rentenmarkt war die fünfpr-'zenttge Reichsanleihe mit 0,79 Prozent etwas gedrückt. Schutzgebietsaulethe ging bis auf 13X Prozent zurück. Di« Ablösungsanleihc notierte 316 Proz. Bon Len Eisenbahnaktten verlor Hochbahn 3 Prozent. Von Gchisfahrtswerten gewannen Hapag und Hansa bis zu vier Prozent. Deutsch-Austral und Kosmos notierten zweiein halb Prozent höher, Hamburg-Süd und Norddeutscher Lloyd je etn Prozent. Bon den Bankakrien gewannen Bank für Elektrowerte zwei Prozent. Rcichsbankanteile 1,87 Prozent, der Montamaktienmarkt zeigte keine einheitliche Haltung. Fest waren Jlse.'Köln-Neueffen, Rhcinstahl. Riebcck, Schle sische Zink und Bereinigte Stahlwerke, während andere führende Wert« wie Bochumer, Deutsch-Luxemburg, Gel senkirchen, Harpener ufw. Kurseinbutzen bis über zwei Prozent erlitten. Kaliwerte gewannen bis zu zweieinhalk Prozent. Die Aktien der Farbenindustrie gewannen ein Prozent. Elektrizitätswerke waren wcnia begehrt, konnten aber ihren Kurs behaupten. Bon den Aktien der Maschi nen- und Motorenfabriken verloren u. a. Schubert und Salza vier Prozent, während Ludwig Loew« zwei Prozent gewann. Der Satz ftir tägliches Geld war viereinhalb bis sechs Prozent,- für Monatsgeld siebeneinviertel bis achtein halb Prozent, der Privatdiskont blieb unverändert. Die ReichSßavk in der dritten Dezember-Woche Zunahme der Kapitalanlage. Nack dem Ausweis der ReirbSbänk vom 23. Dezember ist hie gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und SckeckS, Lombards und Effekten nnt IIS,3 Millionen aus 1538,1 Millionen ' eichSmark gestiegen. Die Bestände an Wechseln und Schecks allein find nm 134,8 Millionen au? 1412,7 Millionen Reichsmark angewachsen: die Lombard bestände sind um 15,3 Millionen auf 29.4 Millionen Reicks- mark zurückgegangen: die Anlage in Effekten ist mit 9l,0 Millionen Reichsmark annähernd unverändert geblieben. An Reichsbanknote« und Reuteubankscheine» sind insgesamt 1S1.6 Millionen Reichsmark in den Verkehr ab- gestossen, und zwar bat fick der Umlauf an Reichsbonknoten »m 132,3 Millionen auf 3298.1 Millionen Reichsmark erhöbt und der an Rentenbankscheinen um 59.3 Millionen auf 1147,2 Millionen Reichsmark. Für 13,7 Millionen Reichsmark Rentenbanklckeine wurden getilgt, dementwre- chend baden die Bestände der Rrichsbank an solchen Scheinen um 73,0 Millionen ans 76,9 Millionen Reichsmark abge- nommen. Die fremde« Gelder zeigen mit 585,4 Millionen Reichs- mark eine Verminderung »m 68,4 Millionen Reichsmark. Die Bestände an Gold «ud deckungsfähige« Devisen find um 45,5 Millionen auf 2277,8 Millionen Reichsmark angewacksrn, und »war haben die Bestände an Gold um 33,6 Millionen auf 1805,9 Millionen Reichsmark zuge- nowme», die an deckungsfähigen Devisen um 11,9 Millionen auf 472^ Millionen Reichsmark. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 54,8 gegen 56"/. in der Vorwoche, die durch Sold und deckungs fähige Devisen 69,1gegen 70,S Aerztlicher So«Atagsdie«tt am 2. Januar 1S27. Aerzt«: Jeder Arzt für wirtlich dringende Fälle jederzeit erreichbar. Deuttfte«: Herr Nitzsche, Stadtteil Riesa, Wettiner straße 21, loormittagS 8—11 Uhr». Apotheke«: Reichsapotbrke. Stadtteil Riesa, Schulstraße 1, Ankerapotbeke, Stadtteil Gröba, Georgplak 6b, die auch vom 1. Januar 1927, abends 7 Uhr, di» zum 8. Jauuar 1927, vormittags 8 Uhr, nacht» Dirnftbereitschast Haden. Mutter, gtd echt. ^Gefroren hat es Heuer Noch gar kein festes Et»: ! Das Bübletn steht am Weiher Und spricht schon zu sich leiS: > , Ich will es einmal wage«. Das Eis, es muß doch trage«. Wer weiß?" Mutter gib acht! Dein Kindl Der Dorftekcht — Das Eis! Ein Dämon lauert in verglastem Kristall, der sich schlagen und steinigen läßt, doch httmtückifch, hinter hältig dein Kind, wenn es de« Fuß auf den gefrorenen Spiegel setzt, Mutter, gib acht! Der junge Winter hat sein Werk »och nicht vollbracht. DaS Eis ist dünn; «S trägt «och nicht- aber e» lockt die Kinder zu frevelhaftem Spiel. Siehst du sie nicht.«« Ufer Men? Steine, groß« und kleine, werfe« sie auf-hm Hchh, Laß eS klirrend klingt und knackend bricht und MiWtz 'Wt da nicht ein kleiner Vorwitz, «in Wagehals darurtter? Gr stampft und stampft mit dem Stiefelabsatz, bis* da» Ei» bricht. Dan» setzt er an einer anderen Mell« den Füß auf die spiegelblanke Fläche und zieht den linken nach. , „Juchhei! es hält!" — wer weiß? / . Hört ihr nicht, wie e» unheimlich unter den Füße« kni- stext und knastert? Was. ist dabei?! Die Kinder kennen keine Gefahr. Zu Dreien, zu Biere», zu Fünfe« ... sic bilden Kette« und tapp— tapp — tapp «LtS über de» Teich, über schlingerndes Ei», das in zähen Wellenbergen -steter ihre« Tritte« allmählich verebbt. » - Mutter, Lei« Kinb^- E» rief dich, laut, al- der Dävv>u da» St» unter seine» Füßen krachend zerbrach. itzM e- nicht. Jetzt, wo es zu spät ist, rennst Lu wohl händerin gend »um Dorfteich hinunter, raufst dir dein Haar und läßt dich nur mit Gewalt vom Betreten der spiegelblanke« Fläche abhalten. Dort in der Mitte stehst Lu das schwarze, gäh nende Loch, das dein Liebste» verschlang, dessen Spielgefähr ten mit verstörten, angsterfüllten Gesichtern am Ufer stehen. ES ist zu spät. Dein Kind liegt im gläsernen Sarge. Mütter, gGt acht! Macht eure Kinder auf di« Gefahren aufmerksam, die ihnen der junge Winter bringt. Und wenn sie nicht hören wollen, dann zieht ihnen den Hosenboden stramm, wie dem „Bübletn aus dem Eise": „Das vüblei» hat «tropfet. Der Vater hat» genopfet, B« Hau»." Mnttex gib acht. Dein Bübletn geht sacht Hinauf auf» Ei». Pred^ sinnst imd Wissenschaft. L V-o»e«fpt«jpIau der SSchf. Staat-tdeaier vom 2. bi» 10. Januar. Opernhaus: Sonntag (2.), norm. '/,12 Hauptprobe -um 2. Beet Hoven-Konzert; außer Anrecht: „Tiefland" C/,8 bi- 10). Montag: Konzert. Eonderanrecht, »weite« Beethoven-Konzert C/,8). Dienstag, Anrechtsreibe 4: Zon Piftachio" C/,8 bi« 10). Mittwoch für di« Montag«- Anrecht-inbader der Reih« 4 pom 3. Januar: „Warmen" <7 bi» '/«ID. Donner-lag, Aürechtsreche Lr „Rigoletto" (,/,8 bi» 10). Freitag, Anrrcht-rrihe 4: „Hoffmann» Sriäb- lunaen" i'LS bi» '/,1D. Sonnabend, außer Anrecht, Wsn ..' ' - " ' ' — - — — «kktpff Mal« tUrauftübrung): „Penthesilea" C/,8). Sonntag l9.)<nußrr Anrecht: „Ladenorm" (6 bis '/,1li. Montag, Ayrcchtsreibe L: „Penthesilea" C/,8). — Schausvieltiäus: Sorwtag t2.), nachm. '/,3: „Trilltrall und leine Bruder" Wiche '/,6); abends '/,8, außer Anrecht: „Tie heilige Johanna" (Ende 10). Montag, Anrechtsreibe 4: „Dover— Calais" C/,8 bis 10). Dienstag, Anrechtsreihe 4: „Mrs. Cheneys Ende" C/,8 bis V,1l). Mittwoch, Anrechlsreive 4: „Pülpone" C/,8 bi» 10). Donnerstag, für die Dresdener Volksbühne: „Volpone" C/,8 bi» 10). Freitag, Anrechts- rrihr 4: „Dover—Calais C/^j dis '/.lD. Sonnabend, An« «cht-reibe 4: „Die Jungfrau von Orleans" C/,8 bis ' ,11). Sonptaa (9.), vorm. '/,12: 6. Morgemeier: Lejsing (Ende granl l Ubr nachm ); '/,3 Udr: „Trilltrall und feine Brüder" (Ende '/,v; abends '/,8, außer Anrecht: „Mrs. Cbeneys WM (Ende '/,11). Montag, Anrechtsreibe ö; „Bolponc" i'/,B bi» 10). Ssttelpla« deS Residenz-Theaters vom 2. bis 10 Aanom:: Täglich nachm. '/,4 Uhr: „Schneeweißcheu und Rosisieot ; abends: „Die ZirkuSprinzefsin". - Stzteipla« des Central - Theaters vom 3. bis 10 Januar: Allabendlich Gastspiel des Jean-Gilbert-Ensem- bie-^Der Leben«künstier". Z»r luternational«« Bmhkuustansstelluug, die in Leip zig im kommenden Jahre veranstaltet wird, wird Gerhart Hauptmann, der »eben Max Liebermann und Adolf Harnack Las Protektorat übernommen Hat, selbst zur Eröffnung er scheint« und eine Ansprache halten. Eine SvnLevabteilung Rr Ausstellung gilt dem Werk Hauptmanns, au dem die Entwicklung deutfcher Buchkunst in vier Jahrzehnten bar getan werden soll. - k.'M
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