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Dvrvtheas Liebe lieb." Wald sah ihren ersten Kuß .... » alle Ewigkeit.^ sagte er. als sie -urückging«. »Und ich darf men.* wahr?- fragte st« lächelnd. ^0 nein," «tgrgnest er. „Vielleicht für ein Jahr und »Mnderholden Märchen und erichauerte voi ihre» Glücke». Und al» er dann schwieg, «ach de» «r sie zuletzt gefragt hatte, wa» sie ihm nun sagen weide, entgegnete sie schlicht und doch mit eine« Jubel in Er sah ihre« tiefunglückliche« Mick und la» etwas wie ifelnoe« Fürchten in ihn». »Sag', Dorothea, »»traust d« mir nicht?- fragt, «rd. Da bückte st« gläubig zu ihm emvor und küßte ihn Minutenlang standen sie «ngumschumgen im heiligen »eia«. Rnr ihre Seel« redet« und wußten nu, : Ewige Irene. Nicht fern »an ihn«, hinter dichtem Tannengestrüpp In all be» Strubel« und Wog«, die dich herabzir-en «nb Verlor« a«b« lag« «oll«, stütze dich auf Job. 3.16: Also hat Sott bi« Welt geliebt. Uub wenn »ir gerate am SechnachtAtage bllr Her» schwer »erb« möchte — vielleicht bad b» nnter dem Cbristbaum« eine schmerzlich« Lücke im Grelle beiner Lieb« sturst — tu sollst gerate anch von b« wig« . st« sind nicht verlor«, sonder« ge be» Schöbe ter ewig« Liebe. Wa» bleibt dir ander» übrig «l» »n bitt«: - V Liebe, führ »och »ich anf gleicher «ah» So ttef Hinab, so Hoch Hinan! R. i» «nch »ich. Du geHdrst la anch z« Wett., Er bat keinen oon ter «rotz« EHristbefchernng «»geschkvsten. «mH »ich nicht. Wen» b» leer «»gehst, hast b» es dir selbst »uzn- lchreib«. Sicher Uitzt bn »ich gern beschenken. Willst st» b«, bi« grötzst «eihnachtbgabe anbschiagen? Willst tu bich weigern. Sötte» lieb« Sahn «»»nehm«? D» Nagst: wir ist nicht »eihnachttich »« Mut«, mir fehlt in-biese» Jiahre bi« recht« Weihnachtrstimmung. Ich »er stehe solche Stage. Sie «1« lähmender Ban« liegt sie auf NN», we ieb« Aeststimnnuig erstickt. Aber willst du den WeiGnacht»tta« oon Stimmungen abhängig mach«? SrLste brauchst »u, Sräftr. di« alle Stimmung«, die dich «näl«, überwinden. Und diese Kräfte kannst du hab« in »em raSewei». »« dir Weihnacht« schenkt: Sott hat »ich lieb. Wo» 1» nn» »a» Ziel dieser Sott«»li«»e? glicht ver lor« werd«, sondern da» ewige Leb« hab«.- Höre doch: da» ewi» Lch« hab«! Da» hristt. teilhaben an Sötte» Geb«. Darnw nttgt stch Sott sä tstf in seiner Liebe ,u dir berat, nm dich s» hoch «moomuheb«. bi» an sei» Herz. Mach d» sollst nicht verlor« weid«. Sott will, dir soll ge- „Zch habe noch nicht davon « dir gesprochen, daß lch glücküch durch da» Gram« «komm« bin,- klärte « De «f. »Nun muß ich mir eine Praxi» schaff«, damit ich dich Heimhofen kann.- Siestmnmetst ein« erstickt« Glückwunsch und hatte DE»« i» d« Ang« ^kim» »ich »och mit, gleich l- stehle sie. „Ich will »tt dir hnnge« >md darb«, wen« e» sein muß. Lbei L Fortfetznng. And dem«, «ach einem längeren Schweig«, sagte er ihr seiner Lieb«. Er redete nicht nm überschwänglich« „Also Seohalb!- keuchte er endlich .Also deshalb I- Er vermochte Len Anblick nicht länger zu ertragen. Stöhnend wandte er sich ab und schritt mit wankenden knien und ttef gesenktem Kopf seinem einsame« Hause mitten im Walde zu. — Im Waldkruge wurde Dorothea längst vermißt. Frau Barbara ging suchend und rufend durch Haus und Garten. Ein paar Studenten, die letzten Gäste, sagten ihr dann, daß Dorothea vor einer halben Stunde mit Erich Feldern nach dem Walde hinübergegangen sei. „Erich Felde« ? Wer ist Da» ?- fragte Frau Barbara verständnislos. „Run, den werden Sie doch kenn«, Frau Wirtin? Er war ja auch mitunter hier oben bei Ihnen, wenn ihn seine Bücher einmal davonließ«.- „Etwa der blonde, fülle Student?- „Ja, der. Aber fett gestern ist er Doktor. Glänzend beftanden.- Frau Barbara nickte lächelnd. „So, so I- sagte sie nur noch und ging dann schnell dem Haufe zu, um ihrem Manne von dem soeben Gehörten Mitteilung zu machen. Sie sprach entrüstet und mit zomigem Gesicht. „Also deshalb hat der Warnitz seinen Kord gekriegt I- laate fie zuletzt, erschöpft Platz nehmend. „Sieh mal einer l Also solch eine Heimliche ist die Dorothea. Wer hätte das gedacht l Hinter unserm Rück« mit dem jungen Doktor I Za, glaubt sie denn, dabei käme am Ende etwas Reelles heraus?- Klau» Hardt schüttelte den Kopf. „Ich glaub'» nicht.- „Und ich erst recht nicht. Und ich will ihr die heim lich« Liebschaft« aus dem Kopfe treiben.- Al» sie noch darüber nachdachte, wie es möglich ge wesen, daß sich hinter ihrem Rücken so schnell etwa» hatte «tspinnm können, und sie zu keinem endgültigen Klarsehen sichh indurchzufind« vermochte, trat Dorothea in das -immer. Eie hatte während de» Zurückleg«« der kurzen Weg strecke vom Walde bi» zum Hause erwog«, daß sie längst vermißt sein würde, und sich vorgenommen, den Grund ihr« Femseins anzugeben. Aber al» sie nun in die Se- sichrer ihrer Verwandten sah, wußte fie'sosort, daß sie ein Bekenntni» nicht mehr nötig hatte. Wahrscheinlich war ihr Weggehen mit Erich Felde« oon irgend jemandem beobachtet worb«. Eie warf da» Umschlagetuch achtlos auf einen Stuhl, strich stch das von der Lbendlust feuchte Haar aus der Stirn und näherte sich mit festen Schritten dem Tische, an dem Barbara und Klaus Hardt saßen. Aber ihr Herz schlug heftig, und in ihren Augen «ar ein banger Schein, der das strahlende Glück, da» bisher in ihnen gewesen, mit hart« Finge« Hinwegstrich. „Wo warst du, Dorothea?- forschte Frau Barbara nun mit zürnendem Fragen, während ihre Stirn sich mit Satten bedeckte. „Im Walde, Tante Barbara,- entgegnete Doro thea leise. „Zu dieser Stunde? Eine merkwürdige Zeit zum > adeln .... Aber du hottest ia schöne Bealeituna.- Da» letzte klang höhnisch. So höhnisch, daß Dorothea zu- sammenzuckte und di« Sprecherin mit großen Lugen ansah. Run richtete sie sich stolz auf und kräuselte leicht die Lipp«. „Allerdings war ich nicht allein, Tante. Und «» war nicht meine Absicht, euch die« zu verheimlichen. Denn mein Tun braucht nicht im verborgen« zu bleiben. Es ist rein wie die Sonne und Nar wie der lichte Tag. So läßt mich euch denn ganz einfach sagen, daß ich seit einer Halden Stund« die Braut des Doktor» Erich Felde« bin. Ich hoffe, daß ihr gegen meine Verlobung nichts einzu wenden habt.- .Doch l- hob nun Frau Barbara an, jetzt einen mehr mütterlichen al» zornigen Tonhervorkehrend. „Denn wir wollen dein Unattick nicht.- „Mein Unglück?- fragte das Mädchen verständnislos. „Aber ich bin sä so namenlos glücklich, Tante.- Ietzt. Und du meinst, daß du es immer bleib« wirft?- Die Waldkrugwirttn lächelte befferwissend. Dorothea verletzte die» Lächeln ttef. „Weshalb sollte es ander» werd«, Tante?- forschte sie, die Stirn runzelnd. „Kindskopf!- ließ sich nun Klaus Hardt schwersiillig »«nebw-n. Sa «ar dasselbe Wort, da» er ihr vor Woche* aesagk, als sie erklärt, daß ste Rudolf Warnitz nicht lieve. Und es erklang in demselben gütig« Ton wie damals. „Ich wM sagen,- fuhr er dann fort, „daß deine Liebe, von der du neulich zu uns geredet hast, ja jetzt gekommen sein mag, mit blanken Aug« und heißen Küss«. Das soll alle» gut sein. Aber am Ende wird sie dich elend und unglücklich machen.- „Ich verstehe dich nicht, Onkel Klau».- „Ia, meinst du denn, daß dich der feine Herr Doktor heiraten wird?- „Das denke ich nicht nur, Onkel Klaus, das weiß ich sogar ganz gewiß.- Noch hielt Dorothea an sich, obwohl es ihr schwer wurde, die Ruhe zu bewahren. „Kindskopsl- sagte da Klaus Hardt zum andern Male. „Du hast einen schön« Glauben. Aber er ist eitel. Bei dem Doktor wird»' ganz sicher heiß«: Aus den Lugen, au» dem Sinn.- Und «he Dorothea auffahrend entgegnen konnte, nickte Frau Barbara zustimmend und sagte: „Gewiß, Klaus. Denn eine solch« Lieb« ist wie ein Etrohfeuer. Zuerst brennt'» lichterloh und am Ende ist's wie ein Häuflein elend toter, kalter Asche - Run hielt Dorothea» zu flammendem Zom gesteigerten Unwillen nichts mehr zurück. Ihre Augen sprühten und ihre Stimme schwankte unter dem Einfluß der sie durch bebenden Erregung. „Kein Wort dieser Art mehr, Onkel, Tante!- stieß sie hervor. „Rein, kein Wort mehr! Ich dulde es nicht, daß ihr so über Erich Felde« sprecht. Ich schwöre euch, daß ich an ihn glaube; denn ich weiß, daß seine Liebe ewig mir gehören wird.- Sie sah die erstaunt« Gesichter der beiden Menschen. Es lag viel Ueberraschung in ihren Zügen. Biel Besser- wissen auch noch, trotz ihrer Worte. Aber sie glaubte, auch eine Enttäuschung, eine tiefe Trauer auf ihn« zu les«, darüber, daß Dorothea so zu ihn« sprach. In diesem harten, verweisenden Ton., Und nun redete sie weicher, bittender weiter. „Verzeiht mir! Ich bade euch soviel zu danken. Soviel Liebe und Güte und Treue. Und es tut mir leid, daß ich so zu euch redete. Aber reden mußte. Denn über aller meiner Dankbarkeit zu euch steht meine Liebe. Und niemals und keinem werde ich es gestatt«, daß man daran rührt mit Zweifeln und Verdächtigungen. Macht das Maß eurer Güte voll und sprecht wieder freundlich zu mir und von meiner Liebe.- Da seufzten beide. Klau» und Barbara Hardt. Und dachten beide: „Sie ist wie verrannt und betört. Der Himmel behüte sie vor einem schrecklich« Erwachen aus diesem Denken.... Aber «» wird sicher kommen. - Denn sie glaubt« beide nicht an Erich Feldern» Treue, obwohl ste nicht» von ihm wußten, was zu einer nachteiligen Meinung über ihn berechtigen konnte. Es war eben nur der Gedanke: Der gelehrte Doktor Erich Felde« und die arme, einfache Dorothea Lindstedt können nie ein Paar werd«. — — Aber sie sagten es nicht mehr. Frau Barbara hatte wieder ihr altes, freundliches Gesicht, wie es Dorothea immer an ihr gekannt. Und nach einer kleinen Weile sagte sie: „Wir wollen nicht wieder so reden und wir wünschen dir ein ständiges Gluck.- Und Klaus Hardt nickt«, auch freundlich lächelnd. Da griff Dorothea nach den Händen der beiden Menschen, erfaßte Frau Barbaras Rechte und Klaus Hardt- Linke und sagte leise und schlicht: „Ich danke euchi- S. Kapitel. Erich Felde« schrieb schon wenig« Tage später an Dorothea und erzählte ihr viel von seinem neuen Leben. Er hatte zunächst eine Stellung als Assistenzarzt bei einem vielbeschäftigten Sanitätsrat in einer kleinen märkischen Stadt angenommen, wollte aber, da» hatte er Dorothea bereits bei dem Abschiede gesagt, und das schrieb er auch nun wieder, stch möglichst bald einen Wirkungskreis schaffen, st» dem er selbständig praktizieren könne. Dorothea la» diesen Brief immer wieder. La« ihn mit dem wonnigen, seligglücklich« Empfind«, da» dar Herz jeder jungen Braut durchbebt, wenn ihre Aug« auf einem Briefblatt ruhen, das mit den Schriftzügen de» Ge liebten bedeckt ist. Sie la» auch zwischen den Zeilen und ; verstand es, stch da» Lev« ihres Verladt« dl» st» fest« kleinsten Einzelheiten auszumalen. Ob es nicht ganz gut wäre, wenn Onkel Klau» und Tante Barbara diesen Brief lesen würden? Oder doch wenigstens Tante Barbara? Gewiß. Denn dann mußt« ihre letzten Zweifel zerstreut werden. Dennoch zauderte Dorothea lange, ehe ste sich dazu entschloß, andere Augen auf diesem Briefe «hen zu lassen. Alle jungen Bräute behandeln solch einen erst« Brief wie ein Heiligtum, erachten es al« eine Entweihung, wenn fremde Hände ihn berühren, wenn fremde Bücke über seine > Zeilen gleiten. Eie möchten ihm ein Kästlest» au» Gold und Edelsteinen als Schrein geben, hüten ihn mit eifer» ! süchtiger Besorgnis und träum« süße Träume von ihrem j kostbaren Schatze. So erging es auch Dorothea. Sie betrachtete dies« Brief als ihr größtes Kleinod. Und ihr Echatzkastlein war ein altes Gebetbuch von ihrer Mutter. Zwischen Lest« ver gilbten und zermürbten Blättern lag da« treue Liebe und frisches Leben atmende Schreiben de» jungen Arzte». Und ost während de» Tage» schlüpfte Dorothea ia ihre Schlaf, kammer, schloß die wurmstichige, mit FeuerM« und Rosen bemalte Truhe, die einst Frau Barbara al» Erbstück von ihrer Mutter selig Klaus Hardt mit in die Ehe gebracht hatte, auf und überzeugte sich, daß da» Briefblatt zwischen seinen altmodisch« Genossen in dem Gebetbuch« lag. Und ost wär sie auch im Traume bei ihm. Und dann war er von roten Ros« und dm lieblichen Gesichte« zärt licher Vergißmeinnicht umrahmt. Ia, Dorothea zauderte lange. Aber endlich »ost» sie Frau Barbara diesen Brief doch. Und die la» ihn und nickt« mit dem Kopfe und meinst am End«, daß Erich Felde« wohl ganz gewiß von ihn« «rkaunt worben sei. Und freust sich. Da war Dorothea glücklüh-zufrieden «ad trug den Bries wieder an sein« Ort. Bald durste sie ein« zweiten in das alte Gebetbuch legen und acht Tag« später eia« dritten. Und nun sperrte sich der schwarze Lederband schon und klaffte mit sein« Deckeln weit auaeiuaader. Sintemal«'Erich Feldern» Briefe immer mehr al» acht Setten umfaßten. — Als der Mai kam, hatte Dorothea während de» Tag« nicht mehr Zeit, in die Schlafkammer zu schlüpf«. Dm« e» war ein wonniger Mai, der dem Waldkruge viele Gäste und seinen Bewohne« tüchtige Arbeit brachte. Besonders häufig und -ahsteich stellten sich die Studenten ein. Sie schienen äanz vergess« zu baden, daß «» auch Hörsäle auf der Wett gab, und huldigten offenbar der Ansicht, es lebe sich im wundersam« Rai« unter dm schattenden, dlütengeschmückstn Kastanie»» de» Waldkrug gartens besser, als drunten in der Stadt -wisch« «gen Mauern und weisheitdurchschwängerten Studierpub« an foliantmbeschwert« Tischen. Dorothea» Schönheit fand unter den allzeit lustigen Md ausgelassenen Musensöhnen »iest Bewunderer. Heim liche und solche, die es frei und offen tat«. Da» iunge Mädchen hatte ost seine Rot, alle Huldigüag st die ge bührenden Schranken zu weisen. Auch Heinz Luchmann, von dem die böse Fama be- haupstst,daß sein Rame die reine Ironie sti, da er Bücher mit konstanter Boshett verabscheue, der lustige Le- grüßungsredner von einst. Lebte jetzt den Waldstug mehr al» sonst. - Er gehörte zu den wenigen, die Erich Felde« während > seiner Studienzeit näher gestand«. Als ihm Dorothea eines Tage» ein frische» Gla» ' brachte, bemerkte er an ihrer Linken einen schmal« Gold reif, der ihm merkwürdig bekannt oorkam. Er ergriff Dorothea» Hand und betrachtete den Ring genauer. Wirklich, er hatte sich nicht getäuscht! E» war Erich Feldern» Ring, von dem er ihm einst erzählt hatte, daß er seiner verstorbenen Mutter gehört und von ihm ast teuerstes Kleinod bewahrt würde. „Ei, sieh da, unsere vielliebe Jungfer Dorath« schmückt sich mit fremden Fede«,- scherzte er, ast ihm da» junge Mädchen die Hand errötend entzogen hatte. „v nein,- entgegnete sie dann, „dieser Ring gehört mst.- „E» ist aber doch Erich Feldern» Ring,- meinst Heinz Luchmann hartnäckig und lächelst verschmitzt. „E» war sein Ring und ist e» auch eigentlich noch. Ader im G«nd« genommen gehört er jetzt mir»-