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Niks>klchrqMi« nni» Aniriaör (EidMMm» Amtiaerj. Drahtanschrift: Tageblatt Mas» tzernruf Rr. Ri. Mff'i ««d A«rr1g^r MchMM Rtycher). «eft« r^i,^ ««M« »» «a», »»«««chmM dee U>Ma»-t»iM«schaft Gro^nchai«, de» NmtSgericht». der *«ts«chwyjchaft del» «mtsgertchte »dd de» Rüte» der StütztRteft». de» Sdwü-awt» Niel« «ltz tzesdü»tzt»üll««ts weite«. —^WchMS—SS-«S-S . , Dankerlatz des Reichsprüfidenten. j( Berlin, 4. Okt. Das Büro des Reichspräsident:,» gibt sorgenden Erlab des Herr« Reichspräsidenten bekenn.. Auch in diesem Jahre sind mir zu meinem Geburts tage aus allen Teilen des Reichs und von Deutschen aus dem Auslände zahllose Glückwünsche zugegangen, deren Einzelbeantwortung mir leider unmöglich ist. Allen, t:: freundlich meiner gedacht haben, spr«ll)c ich daher auf diesem Wege meinen herzlichste» Dank aus und bitte sie zuglcft:, mit mir weiter zusammenzuhalten im steten Bemühen u:^ die Befriedung und Befreiung unseres Vaterlandes. »»« Hindenburg, Reichspräsident. Union der BülkerbundSligen zusammen znr Sicherung -e» Kulturlebens der nationalen Minderheiten Pläne au», arbeite. s - Die heutige Sitzung deS paneuropäischen Kongrrffes be schränkt sich auf die wirtschaftlichen Fragen» Aein WMmWtum. vdz. Berlin. In Amerika beschäftigt man sich ein- gebend mit der Frage der Mobilisierung der Eisenbahn- Obligationen. Der Bankier Lamont schlägt eine Zusammen fassung der Rrgelung bei: internationalen Echnldenfragk und der Endlösung des ReparationSproblemS vor. Deutsch- land hat sicherlich ein Interesse daran, daß diese beiden Fragen, die auf der gesamten Welt lasten, einmal bereinigt werden. ES ist z. B. noch settzuftellen, welche Gesamtver schuldung Deutschland auf sich nehmen soll. Die beiden Frage» der internationalen Schulden und der deutsche:» Schulden ließen sich sicherlich mit einander irgendwie ver einigen, aber es erscheint doch sehr fraglich, ob Deutschland ein Interesse daran bat, jetzt schon die Bestrebungen ans eine baldige Gesamtlüsung dieser Fragen zu unterstützen' Deutschland und Frankreich sind soeben dabei, sich unter- einander zu verständigen, und es könnte wohl sein, daß durch das Suchen nach einer Cesamtlösung diese Sonder aktion behindert würde. Die französische Regierung wird sicherlich nicht so bereit zu Konzessionen sei», wenn sie als- bald im Rahmen der Gesamtregelung auch eine Regelung der zwischen Frankreich und Deutschland allein schwebenden Frage erwarte» kann. An sich sind beide Fragen, das inter- national« Echuldenproblem und das Problem der deutschen Schulden, durchaus voneinander verschieden. Das zeigt sich schon daraus, daß die Lauffristen für die Schuldentilgung bei beide» Fragen ganz verlchieden sind. Für die internationale» Schulde» Ist eine Verteilung der Tilgung ans 62 Jahre be stimmt; im Versailler Vertrag dagegen ist angenommen, daß die deutsche Schuld uuirrhalb eine; Menschenalter? getilgt sein wird. Zerstörung der Stadt Mandalay. Durch Ueberschwemmungen ist die indische Stadt Ma», -ala-»erstört «wr-en. Ra« zähltAÜ Tote. lliiMnz ies hemnchNN AMMs. Parts. (Funkspruch.) Die französischen Blätter be richten von einem neue« Zwischenfall i« Reu-tadt «. ». H. Ueberetnsttmmend melden die Zeitungen, daß am 4. Oktober ei« deutscher Zivilist i« einem Restaurant der Friedrich, straste mit einem französische« Unteroffizier vom 1L Fite, gerreaiment namens Audi«»« in eine« Streit aeriet. in dessen Verlauf der Deutsche de« Franzose« mit eine« Dolch, stob in die Herzgegend schwer verletzte. Journal gibt dazu noch folgende Ein-elhetten: Der deutsche Zivilist, ein Kaufmann aus Neustadt und früherer Offizier, trat an den Unteroffizier Hera« «nd-zwang ihn, aus seinem Glase zu trinken. Darauf zeigte ihm der Deut sche einen Dolch und erklärte, dab er seine Frau töte« wolle. Ohne jede weitere Erklärung stieb er darauf dem Unter offizier den Dolch in die Herzgegend. Darauf verlieb der Deutsche das Lokal und fuhr auf einem Motottade davon. Die Verwundung des Franzosen ist ernst. Die deutsche Polizei hat sich sofort den französischen Militärbehörden zur Verfügung gestellt, um.-es Täters, dessen Perlon bekannt sei, habhaft zu werden. Eine neue Bluttat der Franzose« i« Koblenz. * Koblenz. Einige junge Leute, die von EhrenVreit- stein her über die Brücke nach Koblenz gingen, geriete« mit einer Anzahl französischer Zivilisten in eine Schlägerei, weil di« Franzosen den Zurpf eines junge« Manne» an seine vorangegangenen Kameraden irrtümlicherweise ans sich be zogen hatten. Bel der Schlägerei zog «i««r^ SrxMa»,ose« ein Messer und fügte «ine« zwanzigjährige« M«»ue eine furchtbare Schnittwunde z«. die die Wange vom Ohr bis znm Mund durchschniit. Außerdem erhielt der Verletzte noch Messerstiche in de« Oberarm. Auf der Feuerwehr wur den dem jungen Manne Notverbände angelegt. !n ßnicknIWe s!Mis> sts Msists beschloß heute zunächst Li« Aufhebung des Gesetzes vom 14. Juli 1VW über die Bertbeftimmung der Eiusuhrscheine. Sobald der heutig« Beschluß des Ausschusses gesetzeswirk- sam geworden ist, sollen wieder Sinfuhrfcheine in Höhe de« volle« Zollbeträge ausgeftellt werden. Hierauf wandte sich der Ausschuß der Beratung über Erhöhung deS Zuckerzolles zu. Abg. Stubbeudorss (Tnal.) oeantragie, den Einfuhrzoll auf Zucker auf 20 Mark, für Rohzucker auf IS Mark festzusetzen. Die Zuckerwirtschaft sei einer der wichtigsten Zweige der gesamten deutschen Wirtschaft und befinde Lch in rapidem Verfall. Andere Länder haben einen Zuckerzoll, der zwei bis sieben Mal so hoch ist wie der jetzige deutsche. Abg. Meyer-Berlin (Dem.) entgegnete, daß di« Frage nicht ohn« genaue Prüfung d,r Verhältnisse erledigt werden könne und beantragte, dem Reichstag« vorzuschlagen, die Petitionen für und gegen Er höhung des Zuckerzolles -er Regierung als Material zu überweise«. Ab«, vlu» (Zentrums -verlangte Schutz vor Dumping und trat deshalb für eine Erhöhung des Zucker zolles ein. Zum Ausgleich für diese Zollerhöhung soll durch eine ausreichende Senkung der Zuckersteuer dafür Sorgt getragen werben, -aß Anlaß zur Preissteigerung für Zück er im Julande nicht gegeben ist. Der Vertreter der Reichsregiernng erklärte, daß die Reichsregierung ein« abschließende Stellung noch nicht ein genommen habe. Abg. Dr. Hertz (Soz.) stellte fest, daß die Sozialdemokratie nicht daran denke, -aß jetzt die Frage des Zuckerzolles durch Initiative der ReichSregierung aufgervllt werden soll. Demgegenüber stellte der Bors. Abg. Perlitins (Z«ntr.s fest, daß die Mehrheit des Ausschusses «ine erneut« Behand lung des Zuckerzolles durch Initiative der Reichsregierung wünsche. 8« sti MunsW ter Semi«. Uebereiuftimmnng zwischen dem Deutsche« Beamtenbund und dem Gesamtverband Deutscher Beamtengewerkfchaften. Der Deutsche Beamtenbuud teilt mit: Die angeküudig- te» offizielle« Verhandlungen zwischen dem Deutschen Be amtenbund und dem Gesamtverband Deutscher Beamten gewerkschaften haben am Montag, den 4. Oktober ftattgc- funden. Sie führte« zu eiuer völlige« Uebereiuftimmuug. Die Zustimmmung der beiderseitigen obersten Gewerk- schaftSorgane, Bundestag des Deutschen BeamtenbnnüeS und Kongreß de» GesamtverbandeS, die beide zum 7. Oktober einberufen worden sind, dürfte nach diesem Ergebnis nicht mehr zweifelhaft sein. Damit werden sich 1100 000 Beamte in dem parteipolitisch neutralen neuen Bund vereinigen. Paneuropa. Der paneuropäische Gedanke ist gut, bestechend, so ver nünftig, dab er nicht einmal «ine Utopie zu sei» braucht. E» ist auch nicht -u leugnen, dab die Entwicklung der wirt schaftlichen Gesetze, unter die sich jede Politik zu beugen hat, unbedingt diesem Ziel entgegensteuert. Aber da diese» Ziel von wirtschaftlichen Gesetzen bedingt ist, so kann die Ent wicklung aus diesem Wege nicht künstlich beschleunigt wer den. Betrachtet man heute di« geographische Landkarte ' Europas, die politische Gestaltung, bi« unserem Kontinent gegeben ist, so wirb man sich schwer zu -er Ueberzeugung durchringen können, dah die Zeit sür di« Verwirklichung dieses schönen Gedankens auch nur annähernd reis ist. Man frage Mussolini ober Poincars ober Chamberlain, Ma» sie von der paneuropäischen Idee halten und man wird «ine Antwort erhalten, die unsere Ansicht nicht Lügen straft. Gewiß, diese Politiker sind keine Ewigkeitserschelnungen, sie können über kurz oder lang von der politischen Arena verschwunden fein. Aber die politische Struktur, aus d'xr sie handelnd in die Geschicke Europas eingreifen, ist nicht etwas Flüchtiges, ist vielmehr Gestaltung des Geistes, der auch heute noch un- scre Zeit beherrscht. Das besagt keinesfalls, daß man sich mit der paneuropäischen Idee nicht zu beschäftigen braucht. Falsch wäre eS jedoch, sie heute schon ak» «inen politisch«« Faktob in Rechnung zu setzen. Dem mit Initiativ« gepaarten Idealismus des Grafen Condcnhovc ist cs gelungen, in diesen Tagen in Wien so etwas wie einen paueuropäisch. Kongreß ins Leben zu rufen. Allein schon die Zusammensetzung dieses Kongresses spricht das Werturteil, das man der Veranstaltung beizulegen hat. 28 Fähnchen flattern zwar vor 28 Delegierten aller euro päischen Staaten. Aber wer sind diese Delegierten? Zu meist Privatpersonen, die auf die Politik der Länder, deren Staatszug«hi!rigkczt sie besitzest, keinen oder^npr. einen ver- schMndend kleinen Einfluß haben. Wo AsAx« oie führen den Politiker des Auslandes, Cajllaux, kLrriot, Painlevä „der Benesch? Oder Herr Briand. dem Europas Schicksal doch so sehr am Nerzen zu liegen schien?' Vergebens wirb man in der Tcilnehmerliste des Kongresses ihre- Namen suchen. AVer andere Namen findet man: Reichstagspräsident Loebc, Reichskanzler a. D. und ReichStägsabgeordncter Wirth, Bundeskanzler a. D. Seipel und -er augenblicklich amtierende österreichische Bundeskanzler Ramek. Also im merhin, die deutsche Politik ist recht reichlich vertreten. Wie überhaupt alles, was auf diesem Kongreß interessant und bemerkenswert ist, deutsch geredet wird. Ob gerade diese Tatsache dem paneuropäischen Gedanken einen Dienst leistet? Tas Ausland hat sich nachgeradg daran gewöhnt, alles bas, was in dem niedergeworfenen Deutschland an politischen Ideen geboren wir-, mit einem gewissen Miß trauen und einer ausgesprochenen Zurückhaltung zu begeg nen. Wird dem paneuropäischen Gedanken, von deutschen offiziellen Persönlichkeiten gefördert, nicht ein ähnliches Los beschieöen sein? . - Die paueuropäischc Idee will unserem Kontinent ein neues einheitliches Gesicht geben. Aber auf diesem Kon- < tincnt spielen wir Deutschen die Rolle des Mäuschens, das „ hinter die Gtttersalle gesteckt wurde. An» der Perspektive K dieser Gfttersalle, anders können und wollen wir nicht die 7 Umwelt betrachten. Das heißt mit anderen Worte«, das » Interesse für die Gestaltung der freien Unstvelt da draußen ' muß vor unserem Interesse zurücktreten, erst einmal aus der uns niederträchtig umgebenden Mausefalle wieder her auszukommen. Wie kann man ernstlich von einem geeinten und freien Europa träumen, wenn man selbst, nicht frei ist? Oder seinem Kerkermeister Vorschriften machen, solang« man nicht selbst auS der vergitterten Tür getreten ist? Am Abend der Eröffnung deS Wiener paneuropäischen Kon grestes marschierten die Massen der nationalen Vereine Oesterreichs in der Donaustabt auf. Zur Demonstration, daß Oesterreich sich vom paneuropäischen Völkerbund nicht entnationalisieren lassen wolle, sonder« zuerst den An schluß an Deutschland fordere. Diese Demonstration der Anhänger des grobdeutschen Gedankens, -ev auch Herr Reichstagspräsideni Loebe in so energischer'Weise vertritt, ist symptomatisch für den Wert des Kongresses, der sich Mit einer Frage beschäftigt, die noch vollstiindtfl in der Luft hängt. Man hat uns Deutsch« al» das Volk -er Dichter und Denker zu bezeichnen beliebt. DaS htstdert un» jedoch keinesfalls zu empfinden, daß da» Hemd näher am Körper liegt als der Rock. Will man also wirklich dem panenropä- tschen Gedanken dien««, so sorge man ««ft dafür, daß Deutschland die Fessel abgenommen wird^ Denn nur ans -er Grundlage eines freien Deutschlands kann Paneuropa Wirklichkeit finden. Der endgültige Reichswirtschaftsrat. X Berlin. Dem Reichskabinett wird Leute, wie verlautet, der Gesetzentwurf über den endgülnae« Reich-, wtrtfchaft-rat »»geb»». Die jetzt vorliegend« Fassung nnterscheidet sich nur in wenigen Punkten von de« früheren Entwürfen de» ReickSwirtsckaftsminifteriuni». Die Zahl dre Mitglieder soll etwa ISS betrage«. Lin« wesentliche Neuerung ist die Einsetzung einer permanenten Kommission zur Vorbereitung von Enquete». Die in der Reich». Verfassung vorgesehene Gliederung nach Bezirk-Wirtschafts» röten in in den« Gesetzentwurf nicht enthalte». Der Reicks- Wirtschaftsrat soll im weiteren Nmlange als bisher in die Lage versetzt werden, feine Vorschläge «uü Bedenken vor dem Reichstag ,n vertret«». Da der Srsetzeattpurf in der jetzige» Fassung al« vrrfaffunasandernd angesehen wird, bedarf e« ,ur Lerabschirduüg Der Zweidrittelmehrheit de» Reichstage». Eröffnung-- m deutschen di« Frage Er knüpfte e au»,, baß es nur ge» »nlawwe«. „ , — Paneqrop-i»- Er verlang« aber, daß di« Gleichberechtigung der ationalen Minderheit«» tn kultureller Hinsicht nicht n Ter erst« Panenropa-S» * Wien, ö. Oktober. In der gefkrs (itznng de» paueuropäisch««. Kongresses ist tz RetchStagsabgeorbneten Dr. Mittelmann der nationale« Minderheit«« debattiert an -te Ausführungen Gtresemann» und «an, Europa -«« Krieg verloren Habe rette» »erbe« könne, wen« «an, Europa O halte. In diesem Sinne bekenn« er sich jfst MUi nat„ ^- -4 „ aus-em Papier stehe, sondern tatsächlich vorhanden, sei. t stellte -en Antrag» -er erst« vaueuropäische Kongretz mH die Einsetzung eftreS Ausschuss«» beschloßen, -er die Fr, der Minderheiten -nm, L fung mach« und auf Gr« men 882. ' Dienst«», S. Oktober Istätz, obenbs. 7S. Jahr». Da« Riesaer Tageblatt etzfchetnt jetzenUtG abend« '/,» Ahr mit Ausnahme brr Sonn- und Festtag«. Vrzngsvrots. «gen Vorauszahlung, sür «inen Monat 2 Mark 2» Pfennig durch Post ov<-r durch Voten. Für den Fyll de» Eintreten» Von Produkttonsverteueruugrn, Erhöhung«» der Löhn, und Materialienprets» böbalton wir un« da» Recht der Preilerhühung und Nachsorderung vor. Anzeige» sür di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi» h Uhr vormittag» ouszugeten und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis »iir di» 8S wm breit«, L ww hohe Grundschrif«8-n» (S Silhrn) Söchold-Pfennig«; dir »2 mm breite ReklamrM, löst Eald-Pfrnnige- zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/. Aufschlag. Fest« Tarne. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag Verfällt, durch Klag« «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Rieia. 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Die Agentur Hava» veröffent licht In bezug auf die Untersuchung des Germer-Heimer Zwischenfalls durch die deutschen und die französischen Be hörden folgende Auslassung: General Gnillanmat, der Befehlshaber der französische» Besatzungsarmee, hat den KriegSminister wissen lassen, daß er den Berichterstatter des Kriegsgerichtes von Lau da» ans, ««fordert habe, in der Germersheimer Angelegenheit als Zeuge dr« deutscherseits mit der Führ««» »er Untersnchnna beauftragte« dentschen Beamte« sowie bie von ihm be» nannte« Zeuge» ,« vernehme«. DteS sei die einzige Form deutsch-französischer Zusam menarbeit, die ins Auge gefaßt werden könne. Der RetchK- kommissar habe diese Formel angenommen. Die Ange-,. ^ legenheit sei nunmehr eine rein gerichtliche und die Unter suchung werd« alles berücksichtigen «nd absolut unparteiisch sein. d Neustadt. (Funkspruch.j Von zuständiger Stelle er fahren wir über den Vorfall in Neustadt an der Haardt folgendes: In der Nacht vom Sonntag auf -en Montag entspann sich in einer Wirtschaft zwischen de« Deutschen Krauter und zwei Franzosen, von denen der «in« in Zivil, der andere in Uniform war, ein« lebhafte, teilweise sehr kollegiale Unierhaltung. Der Deutsche, der infolge einer Kriegsverletzung füviüllkohol sehr empfänglich ist, war an getrunken. PlötzliMPrklärte der französische Sergeant, er sei in die Brust gestochen worden, doch wurde ein Messer überhaupt nicht gesehen. Die beiden Franzosen verließen darauf das Lokal, jedoch kehrte der Franzose in Zivtlklei- dung nach ungefähr einer halben Stunde wieder znrück und sagte, man solle kein Aufsehen von der Sache machen. Am Montag abend aber forschte der französische Verbindung». Offizier bei der Polizei in Neustadt nach dem Täter. Der Fall ist (psychologisch) noch gar nicht geklärt. Der Deutsche hat im Verlauf seiner Unterhaltung mit de» Franzosen diese nach ihrer Meinung über den Germersheimer Zwi schenfall gefragt. Möglicherweise ließ er sich dazu hinreißen, sür die Germersheimer Zwischenfälle an einem der Fran zosen Rache zn nehmen. Wie verlautet, hat sich Krauter am Montag nicht mehr in Neustadt befunden.