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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192612143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-14
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1926
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ES »IS nicht Swker »erde». /' Zum Leidwesen aller Wintersportler rieselt ein lelch- «r Sprühreg« au- dem düsteren Grau dahinschwebender Wolken. Schon lange gaben wir u«S ber Hosfnuu- hin, daß der „Strenge Winter" laut den Boraussagungen der Meteorologen seinen Etnzug halten würde. Schon im Sommer fabelte mm, davon, daß der November und noch mehr der Dezember Frost und Schn« bringen sollte» Frühzeitig mag schon mancher seine vorbereuungeu für den Wintersport getroffen haben. Aad nützen nun die in Ordnung gebrachten Ski-, Schlittschuhe und Rodelschlit ten? Soll man sich die langen Holzlatten an de» Küsten beseitigen und zum frischfröhlichen Wintersport in die Berge »der in» Gebirge fahren? Borsicht ist besser al» Nachsicht Die gegenwärtigen Witterung-Verhältnisse lassen es angebracht erscheinen, datz sich diese der glühendsten Sportenthusiaste» mit einem Regenschirm beim Sprung über die Schanzen oder bei der Fahrt zu Tal, bewaff nen. Wohl spricht man von erner ungeheuren Kälte in Rußland und den skandinavischen Ländern. Was nützt un» das? Die feuchte, fast lauwarme Dezembertemperatur will nichts von Schnee und EvS, Frost und Kält« wisse» Milder Dezember! Di« Wintersportler und WtnterauS- slügler sind nicht damit zufrieden; und wir können st« wohl verstehen, denn ein« «roste Fülle von Freuden geht ihnen verloren. Wiederum gibt e» a-er «uh Leut«, und »war sehr viel«, welche da» gegenwärtige mild« Vtnterwetter be grüben, denn der Ofen verschlingt längst nicht so viel Fe««- rung, al» bei grimmiger Kält«. Wiederum ist man auch vor allerlei unangenehm«« Beschäftigung«« gefett, al» da sind Schneekehren, Sand und Asche streue« auf glatte Schltttet- ibahnen, Eis in den Fischteichen aufhacken, dem Wild Futter streue» usw. So viel Vorzüge ein milder Winter für bl« Menschheit auch haben mag, so viel Nachteil« hat er auch. Die Erde muh durchgefroren sein, damit der in den Acker gebrachte Dung aufgelöst wird, Schnee mutz bi« Saat«» bedecken, damit plötz lich einsetzende Nachtfröste keinen Schaden anrichten können. Einen Winter muh cö geben, damit die Jugend sich am Schnee- und Schltttschuhsport erfreuen kann. Et« laue-, feuchtes Wiuterwrtter ist ungesund, ruft manche Krankheiten hervor. Wir bitten um Schnee und Ei», schon allein darum, damit bas vor der Tür stehende WeihnachtSfest auch einen ivahren weihnachtlichen Charakter erhält. TtrIMes nun SiichflscheS. Riesa, den 14. Dezember 1V2S. —* Wetteroor b «ringe iiirde» IS. Dezember. (Mitpeteilt von der Lacki. Laude-wett,rwarte »u Dresden.) Flachland vo> wiegend stark bewölkt. Vorübergehend R«a«n. Temperaturen an angS noch etwa» ansteigend, später wieder kühler. Mäßige Winde ans südwestlichen bis nordwestlich«« Richtungen. Gebirge, höhere Lagen viel im Nebel. Nieder- schlüge in Eckner übergebend. Merklicher Temveraturrück- gang. Im oberen Erzgebirge zeitweise lebhafte westliche bis nordwestliche Winde. —* Daten für den 15. Dezember 1926. Sonnen- aufgang 7.L7 Nhr. Sonnenuntergang 3.52 Uhr. Mond- ausgang 2,01 Nhr N. Monduntrrgana 2.56 Uhr V. 1775: Der Komponist Francais Adrien Bostldieu in Rouen geb. lgeft. 1834). 1804: Ter Bildhauer Ernst Rietsckel in Pulsnitz geb. (geft. 1861). 1842 : Ter Dickter Karl Stiller in München geb. (geft. 1885). 1918: Der Maler Karl Wilhelm Diefenbach auf Capri gest. (geb. 1851). 1917: Unterzeichnung des WaffenftillftaudSvertrageS mit Rußland in Brest LitowSk. , —* Polizerberlcht. In der Nacht zum 14. d». MtS. sind aus dem Verkaufsraum von Kießling, Matula «. Co., Bahnhofstraße 19, ein trrchterloser Mustkapparat (Marke „Universums, gegen 100 Schallplatten (Marke „Artiphon, Jsiphon und Derbys, 5 Schachteln Stifte (Marke „Bera-Doppelton, Bera-steel Nedles und Herold), 2 Taschenlampenbatterien und gegen 19 Mark Geld mit tels Einbruchs gestohlen worden. Um Mitteilung sach dienlicher Wahrnehnmngen an den Krim in alp osten wird ge beten. — Von Sonntag, den 12. ds. Mts., vormittags 11 Uhr bis Montag, den 13. ds. MtS., vorm. V»? Uhr sind aus dem verschlossen gewesenen Waschhause des .Grundstückes Oststraße 2a rm Stadtteil Gröba 3 Herren- Makko-Plüschhemden mit blaugestreiftem Einsatz, F. O- gez., 3 ebensolche Herrenunterhosen, F. O- am Bund gez., 12—18 Stück Handtücher verschiedener Art, O- O. oder O. B. gez., gestohlen worden. Die Wäsche ist in einer Wanne eingeweicht gewesen und in nassem Zustande entwendet worden. Sachdienliche Wahrnehmungen, die zur Aufklärung dienen können, an den Krinnnalpvsten er beten. —* Da» Eisenbahnbauprojekt Belgern- Riesa kam in der Strehlaer Stadtverordnetensitzung zur Besprechung. Stadtrat Reinhardt verlas «ine Anzahl Schreiben, bi« der Magistrat von Belgern, der Regierungs präsident von Merseburg, di« Krei»hauptmannschaft«n Dres den und Leipzig und die beteiligten Städte miteinander aus getauscht haben. Zusammensassen- kann erklärt werden, daß au ein Zustandekommen der geplant«« Eisenbahnlinie in ab sehbarer Zeit wohl kaum zu denk«« ist. Man zeigt zwar den guten Willen und versichert, da» Projekt nach Möglichkeit fördern zu wollen, doch treten in allen Schreiben Bedenken zutage hinsichtlich der Kosten- und Deckungsfrage. Eine Be hörde fragt die andere, inwieweit sie sich an der Finanzierung des Unternehmens zu beteiligen gedenke, und fast gleichlau tend sind die Antworten, datz man sich gegenwärtig außer stande sehe, angemessene Beträge zu leisten. GS liegt eine Karte vor, auf der die beabsichtigte Linienführung ber Bahn von Belger» über Oelzschau, Wohlau, Kltngenhain, Leckwitz, Kleinrügeln, Borna nach Riesa geleitet wird. —* Der Evang.-nattonal, Arbeiterverein Riesa veranstaltete vorigen Sonntag im Saale de« »Stern" eine Weihnachtsfeier, di« in jeder Hinsicht mit viel Hingabe nnd Geschick vorbereitet war und deshalb als wohlgelungen zu bezeichnen ist. Nack gemeinsamem Gesang nnd einem Vorspruch: »Mein Vaterland", aut vor getragen von der Tochter eine« Mitglieds, begrüßte der Vorsitzende, Herr Bräunt«, di« Mitglieder und Waste in herzlicher Weise. Das Programm enthielt außer Musik- vorträge» (Geige, Tello, Klavier re.) Sologesänge mit Zither begleitung und ein Wrihnachtsftück: »Die reichen armen Leut", das trefflich eingeübt war und in dem all« Darsteller ihr Bestes gaben. Tie Festansprache hielt Herr Pfarrer Friedrich. Gr kennzeichnet« in ihr da» christlich« Weih nachten al« da« Fest wahrer Lieb«, erinnert« an die Pflicht der Dankbarkeit und richtete mahnende Worte an di« »n beschenkenden Kinder. Die Feier endet« mit einer Be- scherung iür 24 alt« bedürftig« Mitglieder und 80 Kinder, die große Freude anrichtet« bet alt und jung. —* Wettkämpfe zur BerufSertüchttgung. In ähnlicher Weise wie die Jugend im Deutschnattonalen HandlnngSgehtlfen-Berband (D. H. v.) in -en „Turner gilden des D. H. B." ihre körperlichen Kräfte auf dem Ge- biete der Leibesübungen mißt, so prüft sie auch ihre gei- sttge», beruflichen Fähigkeiten in de« verschiedenen kauf- männtschen Fertigkeiten. Dt«s« freiwilligen Prüfungen erstrecken sich jedoch nicht nur auf die Leistungen in Kurz- schrtft, kausm. Rechnen, franz, und «ngl. HanbelSbrtefwechfel, sondern e« werden auch sogenannt« Sttuattonsaufaabe« g«. stellt, bei denen e» Berwicklungen in Geschäftsvorfällen de» praktischen kaufmännischen Leben» zu löse« gilt. A«S der. der » »url ^kchksilernng 5k Per»« nokwenbkSen Maßnahmen «»V der Art, wie di« «rfkbrrltchen Briefe «bgesahr sind, ist der Grad , enhett und dl« Fähigkeit »um rasche« und sichere« ,« erken«e» Die Beruf-wettkämpse ßnd also ei, r wertvolle» Mittel für di« »erufSertüchtt- an na. — Bet de» «roßen, von 7«- Teilnehmern belichten RetGSjugendta« de» B««de» der AausmanichlugenL im D. H 1» vorige» Sah« t* Heidelberg stattsand, im ranfmSnutsche» Briefwechsel, Mich. , atz. «ngl. nnd mmh. Handelsbriefwechsel «nd Kurztt 240 Gilde«) durchgeführt und i»Sge- samt 748 Arbeiten abgelieftrt. «ei de» » diesjährigen Gaujugeudtage» umrden zusawnren rnnd AV6 Arbeite« ad- geliefert «nd an 28 besonder« BernfSwettst reiten von Kreise» «nd Ortsgruppen, über di« bt»ber berichtet wnrde, wettere 8A» Arbeiten. Da» ist wahrhaftig ein schift,«» Er- aebnt». Der Dentschnattonal, HandlungSgebtlfen-Berhand hat damit die Freud« der Jugend am Wettkampfe in de« Dienst seiuer Arbett gestellt «nd st« der vergfSertüchtig»«« denkbar —»Di« Espe ra«to-«rappe Rief a, welche dem Deutsche« Espevantobunbe angehört, htelt gestern «b««d im sächsische« Haft' sein« JahreShauptversammluna aS. Bei den vor genommenen Neuwahl«« zu» Vorstande wurde zu» Vorsitzen de« Herr Lehrer Karl Kröber, Riesa-Gröba wie- deraewShlt. Gleichzeitig wurde »«schloffen, daß ungefähr Mitte Januar 1927 «in neuer Esperanto-Ansängerlehrkursu- b« ginnt, worauf all« Interessenten besonder» hin gewiesen Damit di« Herstellung de« Riesa« Tageblatts nickt verzögert wird und die Ausgabe pünktlich erfolgen kann, ist e« notwendig, daß die Anzeigen rechtzeitig aufgegeben werden, d. h. größere An- zeigen am Tag« zuvor, kleinere bi» spätesten« früh 9 Uhr. «uck auf di« Au-ftattuna der Anzeigen, von der di« Wirkuna mit abhängig ist, kann nur dann di« nötig« Sorgfalt verwendet werden. Wir bitte» unser« werten Inserenten dies zu berücksichtigen, denn scklttßltck Haden dies« da» größt« Jntereffe « im siiM'tn Wtiitt i« Wist. —* Die Sparkassen wollen Im Reich»wirt- schast-rat stärker vertreten sein Die der „Deutsche Sparkassen- und Giroverband" mitterlen läßt, kann er sich mit der rn dein Entwurf zur Bildung des endgültige»» Reichswirtschaftsrats geplanten Regelung nicht zufrieden geben, daß der Deutsche Sparkassen- und Giro- verband zusammen mit dem Verband öffentlicher Lebens versicherungen einen stänblgen Sitz erhalten solle, wäh rend die Sparkassen bisher rm vorläufigen Reichöwtrt- schaftsrat einen Vertreter für sich allem besaßen. Die Zusammensetzung solle doch nach dem Willen des Gesetz gebers ein möglichst getreues Spiegelbild der wirtschaft lichen Stärke der rm Reichswirtschastsrat vertretenen Er werbszweige sein. Und da sei es nicht angängig, daß der Sparkassen- und Giroverbaud, die Sprtzenorganisation von 3000 Sparkassen und 20 Girozentralen und größerer Lan desbanken, sich nur mit ein«» halben Sitz begnügen soll«. —* Streik in der Dresdener Zigaretten- Industrie. Die von den Dresdner Zlgaretteninaschinen. führen, geforderte Lohnerhöhung war von den Arbeitgeber» abgelehnt morde». Der daraufhin angrrnfen« Schlichtung». anSschuß batte entschieden, daß die bisherigen Lohnsätze bis Ende Mär» 1927 gelten. Daraufhin haben die Zigaretten- maschinensübrer gestern abend bei 10 Dresdner Firmen die Arbeit nirdergelegt. Die Arbeitgeber haben darauf einstimmig beschlossen, di« Maschinensübrer in sämtlichen Betrieben am Mittwoch und di« Gesamtbelegschaft am Freitag früh auszusperren. —"Sachsens WeihnacktSbeihilse. Wie ver lautet, wird dir sächsische Regierung den Beamte» eine WeihnachtSbrihilfe gewävrcn, die in der Höhe den vom Reich festgesetzten Summe» «ntfpricht. —* Schlichtungsversuche im sächsischen T « rttlgewerbe. Zu Len Lohnstreitigkeiten in der mit- telwestsächsischen Textilindustrie verlautet, Latz ber sächsische Schlichter die Parteien zu Etntauugsverhanblungen für nächsten Freitag nach Dresden geladen bat. —* Erlöschen der Umtauschvflicht ber Ren tenbank für ausgerukene Ein- und Zwet- markscheine. Das Reichspostministerium macht im Amtsblatt Nr. 104 darauf aufmerksam, datz mit Ablauf des iS. Dezember, also am morgende» Mittwoch, die aufgerufe- u«n Rentenbankscheine zu einer und zwei Rrntenmark, die bis dahin noch bet den Kaffen der ReichSbank umgetauscht werde« könne», kraftlos werden und damit auch die Um tausch- und Etnlösepflicht der Deutschen Rentenbank erlischt. —»EinstellungdeSFlugverkehrSzuWeih- nachten und Neujahr. Wie die Deutsche-Luft-Hansa mittetlt, wird zu Weihnachten ber regelmätzig« Flugdienst vom 24. Dezember ab eingestellt und am 27. Dezember wieder eröffnet. Zu Neujahr tritt die Einstellung ab 81. Dezember und di« Wiedereröffnung de» Flugverkehr» am 8. Jan. ein. — Vom Difztplinarhof für Gemeinde beamte. Da» Gesamtmtnisterium hat für den verstorbenen Stadtverordnetenvorstrher Straub« den Stadtverordnetem Vorsteher Landgraf in Chemnitz mit Wirkung vom 1. Dezember 1926 ab auf die Dauer von drei Jahren zum Mitglied des Disziplinarhofes für Gemeindebeamte ernannt. — Begnadigung. DaS sächsische Gesamtmtttisteriüm hat den Schlosser Freyk« aus Lauterbach 1. B. und di« Weberin Ltbdy BetNe aus Voigtsberg, die wegen gemein samen Morde» an ihrem unehelichen Kind« vom Schwurge richt Plauen »um Tod« verurteilt worben war««, begnadigt, und zwar K. zu lebenslänglichem, di« B. zu 15 Jahre« Zuchthaus. —* Winterlager. Der Gedanke, Urlaubszetten a«ch in die Winkertage zu verlege« «nd sich an den Winterherr- lichketten «nserer Gebirge zu erfreuen, greift immer mehr um sich. Gerade die evangelisch« männlich« Jugend hat th« stark aufgenommen. Der Sächsisch« Bund (Dresden» Kaul- bachstraße 7) veranstaltet diese» Jahr nicht weniger al» acht Winterlager, von denen ein» al» Gchneeschuhsreizett in den Nachweihnacht Stagen gestattet wirb. Tellerhäuser am Fich telberg aber «uch andere Teil« de» Erzgebirger und Bogt- landeS, Hinterjess«« bei Pirna, aus dem Unger und Eich grabe« bet Zittau sind für bi« Winterlager in Aussicht ge» uommen. —* SchyeebrnchSschäden ans dem «rzge. birgSkamm. A«S Rabenau schreibt man: Während sich in den tieferen Gebirgslage« am vorige« Mittwoch Tau« >' „stellte, traten zwar die Niedrrschläge aus dem Ge- btrv»"U«m ebenfalls al» «ege» ans. der aber sofort ,«r da» 1,0l nm, werden, wenn man bei der öffentlichen Fürsorge oder bei geeigneten Einrichtungen der freien Wohl fahrtspflege rechtzeitig Erkundigungen eiuzieht. Die andere Mahnung geht dahin, bet der Sammlung von Gaben zum Zwecke der Mittelbeschaffung die notwendige Zurückhaltung zu wahren. Eine Häufung von Samm lungen, die unabhängig voneinander um die Mildtätig keit des Publikums werben, führt nur dazu, die Gebe freudigkeit und das soziale Verantwortungsgefühl lerab- zumindern. Einheitliche Sammlungen dagegen, unter Zusammenfassung verwandter Zwecke, mit stärkster Betonung der sozialen Verantwortung und mit weit gehender Aufklärung über die sozialen Notstände, ver sprechen im allgemeinen einen wett größeren Ertrag und können daneben ei» wertvvlleS Stück Erziehungsarbeit leisten. 7 Glanbitz. Sonntag nachmittag sand in der hiesige» Kirche di« angeküudigt« Muftkausstthrung de« Kirckenchore« unter Leitung des Herrn Kantor Bennewitz statt. Eie wurde eröffnet mit Reger» Weihnachten, op. 145. Per- mochte dies Werk bei der Kleinheit und Schwerfälligkeit der alten Orgel trotz tadelloser Ausführung durch den Herrn Kontor noch nicht volle Weih nacht-mmmung Hervor zurufen, so war dies sofort durch die Darbietung des Kirchenchores erreicht, der wirklich gut sang nnd seinem Leiter volle Ehre machte. Einzelgefänge, Duett« und Biolinensoli unter Orgelbegleitung wurden von frei- willigen Kräften in wundervollster Weise zu Gehör ge- bracht. Eine Orgelfuge de» alte» ThomaSkantorS über „Vom Himmel hoch", machtvoll vorgetragen, brachte den Abschluß der schönen Weiheftunde. die den Anwesenden sicherlich Freude und Segen bereitet bat. Zu wünschen, wär« nur, daß die Gemeinde ihrem fleißigen Kirchenchor mehr Jntereffe entgeaeubräckte. Die Kirche war gut besetzt, aber e« fehlten noch viele: Sie haben sich selbst geschädigt.' Sollte der silberne Souutag daran schuld sein, daun bliebe zu bedeute«, daß hier da» Bald bester religiöser Musik geboten wurde. G. Freiberg. Noch keine Einigung über die Feuer- schutzkteuer. Ueber Li« unter Vekücksichtiguna der überaus schlechten finanziell«, Lage der Stadt vom Rat« dringend augesorderte Feuerschutz-Steuer ist in der letzten Stadt verordneten-Sitzung noch kein« Einigung erzielt worden, so daß nunmehr die Gemeind,kammer di, Entscheidung über diese Steuer zu treffen haben wird. Das Stadtverordneten. Kollegium bewilligte 20000 Reichsmark zur Gewährung von. Weihnachtsbeihilfen an Hilfsbedürftig« der Stadt. " Kötzschenbroda. Et» alte» Verbrechen? Bei Erdarbeiten auf Ackerland wurden ei» Totenschädel und Knoche» eine« Erwachsenen sowie di, Nest« eines Spazier st ocke» ungefähr 1 Meter unter der Grd« ausgefunde». Na» vorläufiger Schätzung hatte die Leiche etwa 25-80 Jahre in der Erde gelegen. Anscheinend handelt es sich hier nm «inen ungeklärten Mord. Dresden. Di, Anwohner der Neuen Gaffe hatten am Sonnabend zu einer Versammlung geladen, an der anw Landtag»- und Otadtoerordnet« teilnahmen. Das Ergebnis der Aussprache war solgendr, einstimmig angenommene Entschließung: Di« moralisch und grfchästlich schwer ge- schädigten Bewohn« und Geschäftsinhaber der Neue» Gaffe, Drehgaffr, Serrrstraß« und angrenzenden Straßen appel lieren an alle staatlichen und städtischen Behörden uns fordern Verlegnna der Zrntraltzerberg« au» der darunter schwer leidende» alte» historischen Reuen Gaffe nach einem oeeigueterenBlatze.Si, «mpsehlen Uederuahm» de» Männer- uuteekunktShaus«- durch dl» Stadt und Berwaltuua in städtischer Regle, wobei sie daraus Hinweisen, daß der Stadt dadurch kein« «uegaden, sondern dauernde Einnahmen ent- stehen. St« empfehlen ferner Ankauf d« beiden Häuser RanhreksNldung äbergsng und dl« Rchtveschneiten yälbe» derartlg überzog, daß man glaubt«, ntcht Wälder, svndrrn Tropsstetnaebtld, vo» sich zu habe». — Di« Wirkung, di« sich naenrg^iäß davauf «inste-en mußt«, war gerade»« verher- r«d.- DteBaumnMel bachin fich«M«r der furchtbaren Las, meraian aßr ver- itternder WiÜtzer. Strichen »ab Wegi würden ü»passt«rbae, Lettun". gen zerstärt, «nd bald deckte ein Ldao» von Arsten, Mosel» «nd zersplitterte» Stämme« den Bode«. Hoffentlich bleibt da» Wetter mild. Erneuter Schneefall würde da» fetzt be- gönnen« Zerstörung-werk der Natur derartta vollenden, datz Ker Schaden, der »war schon fetzt sehr groß ist, dann unüver- fthbar für unser« ErzgebtrgSkamimvLlder werd«« würde. - GPD. F rübli iias« Alm« «»Draußen, auf Parkwegen und Alleen, fallen die letzten Blätter von den Bäumen und Bruder Frost, de» Winter« Adfnkant, bat mit eiligem Griff di« letzten Kinder Flora« zu Boden geworfen. Mit verglasten Augen sehen die toten vlütensteriie die Spaziergänger am Da« groß« Sterden beginnt. Doch ein n e u e r Frühling folgt dem Winter nach. Sieh, hier im Schaufenster seine schlummernden Boten: Lieblich« Schnee- aläckchrn, leuchtende Tulpen, prachtvolle Alpenveilchen von strahlender Farbe und von reizend«,, rosa Blümchen über schüttet. Begonien, von vielen Leuten fleißige« Lielcken ge- nannt, «eil st« io gar nicht aushören «olle» mit Blühen, wi, armselig stellen eure Farbenpracht die matten Plakate im Schaufenster darf Meisterin Natur, dir alrtcbt kein sterblicher Künstler l Alpenveilchen, writaewanderte, trüber beliebt« Zierde de« Fenster« l Wi« lackt ihr schon bei Schnee und trübem Winterwetter durch dl« Scheibengardinen! Freilich, eure Erziehung zur Blüte währet ein Weilchen nnd bedarf der Sorgfalt. —BK. ErwerbSlosennnterstützung gilt nicht al» Arbeitsverdienst. DaS Neichsversiche- rung-amt hat eine für die Sozialversicherten bemerkens werte Entscheidung gefällt. Der Ehemann der Klägerin gehört als unterstützter Erwerbsloser der beklagten Kran- kenkasse al» Mitglied an. Stach ihrer Satzung gewährt d,e Kasse den mit dem Pslichtmitgliede in häuSucher Gemein schaft lebenden nichtvcrstcherten Ehegatten, soweit sie nach weislich ganz oder überwiegend aus dem Arbeitsverdienste erhalten werven, Krankenpflege für die Dauer von läng sten» 12 Wochen innerhalb eines Jahres. Die Klägerin hat für sich und ihr nnnderiährigeS Kind Kassenletstnngen gefordert. Die beklagte Kasse lehnte jedoch diese Forde rung ab. da die Satzung Familienhilfe für Kinder über haupt nicht, für die Ehefrau nur dann Vorsicht, wenn die Erkrankt« au» dem Arbeitsverdienste des Pflichtmitglie- de» unterhalten wird. Der Ehemann ber Klägerin habe aber keinen Arbeitsverdienst, sondern nur die Unter stützung als Erwerbsloser. Der Vorsitzende des Versiche- rungSamts wieS die Klägerin ab, und das Reichsve» stcherungSamt hat jetzt diese Entscheidung bestätigt. —BK. Weihnachtssammlungen. Zahlr iche Vereine sind mtt Vorbereitungen für das Weihnacht-fest befaßt, um Bedürftigen «ne Weihnachtsfreude zu machen und sie mit nützlichen Gaben zu beschenken. Dabet soll ten indessen zw« immer wiederholte Mahnungen nicht unberücksichtigt blerben. D,e eine geht dahin, bei der Auswahl der zu Bedenkenden verständig Vorzüge!;«, und vor allem die Kreise zu erfassen, die bedürftig sind und nicht schon von anderer Seite ausreichend bedacht werden. Kommt es doch vor, daß infolge nicht genügend vorsichtiger Auswahl das Weihnachtszeit für einzelne Fa milien zu einem guten Geschäft wird, während in Fällen >ch größerer Bedürftigkeit nichts geschieht. Das must ich Möglichkeit vermieden werden und kann vermieden
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