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Ruvdlnnr-Rr-gramm Sonntvg, 1». November Leipzi g—D re, den 6,15 Funkgymnastik: 6,35 Hamburger Hasenkonzert; 8,00 Sie Werraflößerei; 8,30 Evangelische MoMnanoacht; 9,45 Fest gottesdienst anl. des Geburtstage» von Martin Luther; 19,45 Die 75jährige schwedische Volksdichterin Selma Lagerlös; 11,30 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir", Kantate von I. S. Bach; 12,00 Mittagskonzert; 14,25 Winke für die Landwirtschaft; 14,35 Kinder und Tiere vor dem Mikrophon; 15,15 Werke von Joh. Seb. Bach; 15,45 Bericht vom Kunstturnen; 16,00 Nachmittags konzert' 17,30 Krippen und Pyramiden. Funkbericht von der Erzgebirgischen Volkskunstausstellung in Thalheim im Erzge birge; 18,00 „Männer — Heloen — Schicksale^; 18,15 Lutyer- feier auf der Wartburg: 18,25 Tarl Erb singt Schubrrtlieder; 19,00 Reichssendung: „Wende in Worms'f: 20,30 Es hat ein Baur sein Freylein verlohren; Volks- und Gesellschaftstänze au» Luthers Zeit; 21,15 „Revolution um Luther", ein Hörspiel; 22.15 Tages- und Sportnachrichten: 22,30 2. Halbzeit de» Fuß- ballkampses Schweiz—Deutschland m Zürich; 23,00 Nachtmuslk. Gleichbleibende Tagessolge: 6,15 Funkgymnastik: 6.35 Frühkonzert' 8,15 Gymnastik für Frauen; 9.40 Wirtschaftsnachrichten, anschließend Wetterdienst, Derkehrssunk und Tagesprogramm sowie: Was die Zeitung bringt; 11,00 Merbenachrichten der Deutschen Reichspostreklamr; 13.15 und 14,15 Presse- und Börsenbericht, Wetterdienst, Wasser standsmeldungen und Zeitangabe; 15,35 Wirtschaftsnachrichten; etwa 17F0 bis 17,50 Wettervoraussage. Wivtschastsnachrtchten und Pressebericht. Montag, 20. November Leipzi g—D resden 12,00 Mittagskonzert; 13,30 Schrammelmusik au, Dresden; 14.30 Wilhelm Dilthey; 14,40 Deutsche Volksbücher: Münchhau sen: 15,00 Bücherstunde sür die Jugend: „Heldensagen des Nord landes"; 16,00 Nachmittagonzert aus Dresden; 17,30 Tank schlacht von Cambrai; 18,00 Patriotische und nationale Kunst; 18,20 Männer-Helden-Schicksale: 18,45 Kurzbericht vom Tage: 19,00 Stunde der Nation: Das deutsche Volkslied; 20,00 Allerlei Musik; 21,00 Sinfoniekonzert; 22,00 Tages- und Sportnachrich ten; 23,00 Nachtmusik aus Dresden. Dienstag, 21. Rooemb«, Leipzi g—D resden Tag der Hausmusik 10,10 Schulfunk: Deutsches Volkslied unv deutsche Haus musik; 12,00 Mittagskonzert; 13,30 Hausmusik bei den Familien Bach und Mozart: 144,30 Da, Wesen der Haurmaslk: 14,40 Staatsminister Wächter spricht über die Thür. Landrstheater; 15,00 Klavier vierhändig' 16,00 Hausmusik sür Anspruchsvolle; 17,00 Musikeranekdoten; 17,20 „Mutter lehrt uns schöne Lieder"; 17,40 Violinductte und Lieder: 18,10 Volksmusikinstrumente; 18.45 Kurzbericht vom Tage: 19,00 Stund« der Nation: „Das Spiel von Job, dem Deutschen"; 20,00 Volksabstimmung und Wirtschaftspolitik; 20,10 Schubertiade, Mujik in einem Alt- Wiener Bürgerhaus um 18,28; 22,00 Tages- und Sportnachrich ten; 23,00 Spütkonzert au, Hamburg. Mittwoch, 22. NovemSe, Leipzi g—D re » deu Bußtag 6,35 Bremer Hafenkonzert; 8,30 Evangelische Morgenandacht 11.30 „Ich armer Mensch, ich Sündenknecht" Kantate von Job Seb. Bach; 12,00 Gedächtniskonzert sür Iplius Klengel; 13.10 Mittagskonzert: 14,35 Eine Singscharvon Studentinnen: 15,10 Margarete Schiestl-Dentlage: Unter den Eichen; 15,40 Führer durch da» deutsche Schrifttum; 16,00 Solistenkonzrrt; 17.00 Durch bruch bei Brzezlnq; 17,25 Nachmittaavkonzert; 18,30 Der Kamps ums Reich, Ernst von Salomon: 19,00 Stunde der Nation: „Missa solcmnis" von Franz Liszt; 20,00 Besinnliche Lyrik; 20,15 Anton Bruckner: Tedeum. Funkstille. —. Lonner,tag, 23. Novembev L «ipzi g—D re,den 10,10 Schulsunk: .Aurgen im Muldetal": 11,30 Für die Landwirtschaft, 12,00 Mittagskonzert; 13,30 Soldatenleben — Soldatenliebe: 15,10 Hermann von Pückler-Muskau: „Semi lasso in Afrika"; 17,00 Volksmusik; 18,00 Zweit« Marineorigad« Ehrhardt; 18,25 Zeitkunk; 18,45 Kurzbericht vom Tag»; 19,00 Stunde ocr Nation: „Aus geht'»"; 20,10 „Preußengelft" ein Drama von Paul Ernst: 22,00 Tages- und Sportnachrichten; 22.30 Di« chemische Wafse; 23,00 Tanzmusik. - Freitag, 24. November Leipzi g—D re » den 12,00 Zur Unterhaltung; 13,30 Mittagskonzert; 15,30 Bei den Krippenschnihcrn; 16,00 Nachmittaaskonzert: 17.30 Schick salsgestalten der deutschen Geschichte; 17.iD Wir stellen der Ju gend vor: Franz Schauwecker. Rolf Meckler: 18,15 Die Oftgoten; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 19,00 Stunde der Nation: Konzert der Berliner Philharmonie: 20,00 Operettenmelodien; 21,00 Bei uns dcrhccme, eine Oberlausißer Heimatftunde: 22,00 Tages und Sportnachrichten: 22,15 Die technischen Ausgaben der Funk verbände; 23,00 Hört Eure Zeitgenossen. Sonnabend, 25. November Leipzi g—D re,den 12,00 Mittagskonzert, 13,30 Wunschprogramm; 14,10 Staate Minister Wächtler spricht über die Thür. Landeslheater; 14,30 Kinderstunde: Kleiderbügel verwandelt sich in Adoentsleuchter; 15,10 Wochenübersicht; 15,30 Aararpolitifcher Wochenrückblick; 16,00 Lyrik von Friedrich Hölderlin; 16,10 Puppenstadt Walters- Hausen; 17,00 Nachmittagskonzert; 18.15 Sinfonisch« Walzer und Märsche; 18,00 Geaenwartslerikon; 1Ü-l5 Kurzbericht vom Tage; 19.00 Stunde ver Nation: „Lob der Musik". Werke von Georg Frtedrtch Handel; 20.90 „vom Morgen bk, »um «venv em Nein«» bißchen Liebe'X 21.00 „Kathren stellt den Tanz ein" ; 22,00 Taaes- und Svortnachrichten; ^3,00 Nachtlonzert. Berlin —Stettin —Magdebnrg. 6.1»: Funk-Gymnastik. — 6L5: Hamburg« Hasenkonzert. — 8.00: Zuspruch. — 8.05: Zwischen Land und Stadt. — 8.10: Musik am Morgen (Schallplatten). — YHO: Wettervorhersage. — 9.55: Uebertragnna de» Glockengeläut» de» Berliner Dom». — Anschlie ßend: Lu, dem Berliner Dom: Feftgottesdienst au» Anlaß de» 450. Geburtstage» Dr. Martin Luther» (10. November 1483). — Danach: Uebertrogung de, Glockengeläuts de« Berlin« Dom«. — 11.30: An» Leipzig: Au» tief« Not schrei ich zu dir. Kantate von Joh. Seb. Bach. — 12.00: Au» Königsberg: Mittagekonzert. — 14.30: Für die Jugend. Kurrende. Bilder und Lied« aus dem Leben evangelischer „Hofsänger". — 15.15: Berliner Kuriositäten. — 15.30: Sport. — 16.00: Au, Leipzig: Unterhaltungskonzert. — 17 LO: D« jung« Luth«. — 18.00: Dir unaufhörliche Reform«, tion in Dokumenten und Begebenheiten. — 18.50: Sportnachrich ten. — 19.00: Wend« in Worin». Ein Luther-Hörspiel von Josef Buchhorn. — 20.30: Lu» Leipzig: Bolks- und Gesellschaststänze au» Luther» Zeit. — 21.15: Au» Leipzig: Motettenkunft d« Luthtrzeit. — 22.00: Wett«-. Tage»- und Sportnachrichten. — Danach bt» 24.00: Unterhaltungsmusik (Schallplatten). König.wusterhausen. 6.15—6.35: Berliner Programm. — 7.45: Luther-Lied« in Sägen alt« Meister. — 8.00: Stunde d« Scholle. Eröffnung de» Lehrgang«» für Iungbauern. — 8.55- Morgensei«. Uebertraaung de» Stundenglockenfpiel» der Potsdamer Garnifonkirche. — 10.05: Wettervorhersage. — 11.00: „Baum am Eridrand" (Beichte von Kurt Matthies). — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Berliner Programm. — 12.00: Mittaasständchen. — 12.55: Zeit zeichen der Deutschen Seewart«. — 13.00: Au» Breslau: Mittags konzert. — 14.00: Zum Tag der deutschen Jugend. — 14 30: Km- dermärchenftunde: „Frau Holle". — 15.00: Europäische Tänze. — 16.00: Alfred Hein liest aus seinem Roman: „Sturmtrupp Brooks". — 16.25: Fußball-Länderkamps Deutschland—Schweig. — 17.10: Ausschnitt aus dem Festakt der deutsch-evangelischen Kirch« anläßlich de» 450. Geburtstage» Dr. Martin Luther». — 18.0V: Berühmte Koloraturarien. — 18.30: Kleine» Schallplattenkonzert. — 18L0: Sport des Sonntags. — 19.00: Berlin« Programm. — 20LV: Abendmusik in St. Marien-Derlin. — 21.30: Lamond spielt. — 22.00: Berliner Programm. — 22.30: „Kulturaufbau nnd Ka mera". — 22.45: Deutscher Seewetterbericht. — 23.00: Hörbericht vym Sechstagerennen im Sportpalast, Berlin. — Li» 24D0: Au» Müuchsu: Nachtmustk. Akvnlag, den 20. November. Berlin — Stettin — Magdeburg. V.OO: Schulsunk. Stund« d« Hitler-Jugend. — 9.45: Hausfrau, HSr' zu! — 15.20: Das Recht und die Kamera. — 15.30: Märchen land in Pankow. — 16.00: Lied« von Peter Corneliu«. — 16.15: Au» dem Buch: „Sturm 33, Han» Markowski". — 16.30: Tanz- Tee-Musik. — 17.30: Bacherstunde. — 18.00: Au» den Wälder« in die motze Stadt. — 18.10: Phil. Emanuel Bach, Wilh. Friede mann Bach. — 18.30: Die Funk-Stunde teilt mit . . . — 18.45: Stimme zum Tag. — 19.00: Stunde der Nation. Au» Stuttgart: Da» deutsche Volkslied. — 20.00: Losung. — 20.05: Da» Mädchen 00m Moorhos. (Zum 75. Geburtstag von Selma Lagerlös.) 21.00: Aus Breslau: Brahms-Abend. — Danach bi» 24äX): Tanz- Musik. Königswusterhauseu. 9.00: Bersin« Programm. — 9.40: Selma Lagrrlöf: .Lt« alt« Agnete". — 10.10: Schulfunk: Blut und Ehre, von der Grunk- aufsassung der deutschen Jugend. — 10.50: Schulsunk: Turn» u«id Sportstunde. — 11.30: Hermann Hendrich zum Gedächtnis ' 11.50: Zeitsunk. — 15.00: Für die Frau: Basteleien zu Adueitt. — 15.45: Bücherstund«. — 16.00: Aus Breslau: Unterhaliang-koa- zert. — 17.00: Programmausbau de» Schulsunk» mit Anregungen zum Einbau in di« Schularbeit. — 17.25: Lieder au» der Winter reise von Franz Schubert. — 18.05: Iuqendsportstunde: „Deutsche Jugend, stiege". — 18.30: Wunder im Moor. — 19.00: Berliner Programm. — 20.00: Kernspruch. — Anschließend: Deutschland grüßt Selma Lagerlös. Ein» Hörsolge zum 75. Geburtstag der schwedischen Dichterin. — 21.00: Brahms-Konzert. — 22.10: Wet ter-, Tages- und Sportnachrichten. — 23.00- Hörbericht vom Sechstagerennen im Sportpalast, Berlin. — Anschließend: Aus Köln: Tanz und Unterhaltung. ^ukead« Ke. 17S — 0e. liraemer. o7—«5 Lt8Xe5 IVeiü riebt uvck setrt in ckr«! Tilgen matt. L7. 8e5—<13 15. DckIXck8 Tck8—»8 T»8X»7 0-0 67-0» 65Xe4 L 3 Sekrevr^ Lpiot. >«u ck«n Oegner vsrnicdtea. Kogels 8od«»rr: lilcdter. ckL—ck4 ck4Xe5 «2—a4 d»t setrt «in »skr vsqnow«, 4. 8dl—0» A.8g1-kS I. e2—«3 1.ö»ung ckee ^ukgitd« Ke. 178. ck. IKIltee. blatt in 4 Tligov. Ke2, TK2, l.al, 1.g6, VK7 (5). Schnarr: l^I>8, Tg7, Vb3 (3). 1. XgL—kl d3—l'2 2. TK2XK2 Tx7 scklttpt g6 3. Tb2—t>8-i- LK8XH7 4. Tb8-K8 matt: 2. . . . 1'p7—k7-i- 3. Tb2—k2-ß nebst K«tt im väcdstea Tuge. Lveim Ke. 17- — vmnwrgwodil. Tv«l schon tu ck«e Lrütknung aut vor- rscdodev« Lorten gestellt« scdn-arre Kpriogve Ironntoo cknroh tdr» ALriod« la cker loigenäen Laeti« »u, ck»m Turnier »» Kock« N»iS: »O.Xgl—x2 Via Springer «vtsckei'len äi« kcllackt. evinnt er rnrllek. vee »nick cke» 8ek>narren bleibt aber be stehen. ^nöerüem Kat kcdnarr jetrt viveu kreiea b-Laueru. 25 »6.Tck1Xck5 e-— Kack TXk5 rellrüs Tal «okort genivven. T»7—al b7—d6 L«8—d7 Lc5—ck6 1^0—«5 8c6Xo5 L» ist sehr »ckreer, in ein« ckerartig viokacü« 8telluvg otna» kineinrulegev. a7—«6 Tl8Xü8 8. 0-0 -. D»2Xv4 v», Lrg«dvi» ck«e n-elü«n Leökknungs- delianöluog i»t j«trt lriae ru sehen: ein« »vmmetrisck« 8t«IIung mit 8eknarr am Tuge. V7eiü Kat »Iso «in Tewpo ein- g.buüt. » A>. »r—»3 11. d2—t>4 12. 80S—b5 13. Sk3Xe5 16. 8d5—64 7 a8—c8 8«hM»rr Kat ckem 6«gner cki« dcicken Lltuksr üb«rl»»s«v, ckakllr aber eiueu v«,r- Miokluogsvorrpruiig «rrielt. 17. d4—d5 8«5—<4 18. »3—a4 8l6—«4 Vies« beiden Sprivger üben in cker Lolg, »inen rockt wirksamen llrui k aus. IS. 1^2—k3 »6Xb5 80. »4XK5 T-8-a8 »I.Tal—»6 .... Lin intoressantvr Tug. ^uk k,X»6 kümlte LXcl wit Vorteil gesekeüeu. 21 I.K7-<15 22. Tkl—ckl k7—«5 23.8ck4XkS .... Viess Kombination scbi^gt rum Kack teil cke» IVeiüen uu«. Lr »tanü »der »ekoo scklockt. 23. .... Ta8Xa6 24. d7X»S e6Xl5 8l. Lei—d2 »2.LgL—g3 Kock «in Witr. 8ck3Xe1-h, 8e1Xk3 33.1,b2X»l 8k3—ck2 Vie Lointe! Kack LX< 3 wurcke 8chw,r» mit 8e4-t- nebst SXr3 äi« t'igue runt»^ geniooen. 84 k2—53 kc3-ck1 85. l.al—ck4 kSXg4 S6.Kx3Xg4 dü—b» TVeiö gab anl. MSMtt mr Wem zelt. Dresdner Bries. Aus Anlaß eines Geschäftsjubiläums sind in den «chnu- fenstcrn einer Firma in einer der Hauptstraßen Dresdens Modelle von Herren- und Tamenkleidern ausgestellt, die von der Mode früherer Tage ein anschauliches Bild geben. Lächelnd stehen die Leute davor, wundern sich, schütteln die .siöpfe und können es nicht begreifen, wie eS einstmals mög lich war, in so sonderbarer Kleidung einherzugehen, nnd diese noch schön zu finden. Da sieht man den Mann im Biedcrmeierrock, mit Vatermördern und seitlichem Backen bart und — nicht auszudenkenl — ohne Bügelfalte in den Unaussprechlichen! Ta sieht man ferner die Kleidung des Gecken zu Ende des vorigen Jahrhunderts, mit dem ele ganten Stöckchen, dem Zylinderhut, dem Havelock wie ihn die Künstler trugen, ferner die kleineren Abwandlungen der Mode unseres Jahrhunderts in Kleidung, Hut, Barttracht und was noch sonst dazu gehört. Eigenartiger die Kleidung der Dame. Ach, «ine schöne Frau sieht in jeder Tracht reizend aus! Und, Hand aufs Herz, ob die Leute in fünfzig und mehr Jahren nicht auch lachen ivcrden über die «ckig verbreiterten Schultern an den modernen Kleidern unserer Schönen, über geschnürte Hüsten und das seltsame Etwas einer Milbe, das den ondolierten Bubikopf der Mädchen in zwei Hälften teilt und bet einem Windstoß herabzufallen droht! Aber hätten wir nicht die Abwandlungen der Mode, was sollten da die Schneider, die Tuchmacher und andere diesen verwandte Gewerbe beginnen?. So lange Dresden besteht, werden sich wohl schon immer die Mädchen und Frauen ge schmackvoll und töricht, einfach und prunkvoll gekleidet haben, bi« Herren der Schöpfung dabei nicht ausgenommen. Tie Dresdner Schneiderinnung hatte, wie alle anderen Innungen der Stadt, schon in frühester Zeit ihre eigenen Gesetze- Kein Meister durste mehr al» einen Schneiderknecht und «inen Jungen setzen und halten, und welcher Meister einen Lehr sungen hatte, durste keinen weiter annehmcn, bevor der erste nicht ausgrlernt hatte. Ferner sollte kein Meister -en anderen aus seiner Wohnung auSmietcn oder in demselben Hau» seine Werkstatt einrichten. Auf all dieses gab es Bußen und Strafen, die ost recht empfindlich waren. Wer ein Gewand ablicserte, an dem noch Maß und Kreide zu er kennen war, mußte den Macherlohn in die Jnnungvkassc geben. Die Bestimmungen sür Heiraten innerhalb -er Innung, für Taufen und Trauersälle waren bis ans» Kleinste ausgearbeitet, aber daß der Luxus nicht gar zu sehr überhand nahm, dafür hatte der Rat zu Dresden mit beson deren Kleidcrordnnngen gesorgt. Ob sie nicht auch über schritten wurden? So gab es in Dresden allerlei Strafen und Bußen für zn prunkvolle Frauenkleidung sogar bis in die Zeit des 17. Jahrhunderts hinein. Unter der Regierung AngultS des Starken färbte der Luxus des Hofes aus die Kreise des Bürgertums reichlich ab. Da war die junge hübsche Fran eines Zimmermeisters, die, um cs bei einem Ball der Gattin des Obermeisters der Fleischcrinnung gleichzutun, für hun dert Gulden Brüsseler Spitzen erhandelte, um sic ibrcm Kleid aufzunähcn. Man hatte ihr gesagt, die kostbaren Spitzen erst in Milch zu waschen, damit sie rein weiß wur de«. Aber als -i« junge Frau dieses getan und das kostbare Gewebe am Brunnen im Hos des Hauies der Galeriestraße aus'pülen wollte, wurde Ne unversehens abgerusen nnd sand, als sic zurnckkehrte, einen großen Flelscherhund damit beschäftigt, die Milch samt den Spitzen als willkommene Nahrung zu sich zu nehmen. So ging auch damals schon manch schönes Stuck Geld sür Bedürfnisse der Mode tatsäch lich „vor die Hunde". Wie die Mvde im Schnitt, in Farbe und Ausmachung wechselte, so war es auch mit den Stoffen der Fall. Lein weder und Tuchmacher regierten die Mode, mithin war ibi Gewerbe in Dresden schon von alter Zeit her in Lchwnvg Die Tuchmacher durften ihre Ware nicht selbst im Klein bandel verschneiden, dieses Recht stand nur den Gewand schneidern zn, bis sich die Tuchmacher endlich im 1 l. Jain hundert auch diese Berechtigung zu erringen wußten, ,-sn Ende des 17. Jahrhunderts gab es in Dresden 137 Schnei der, 18 Tuchmacher, 18 Kürschner und 48 Leineweber.— Feierliche Handwcrksumziige gab es ost im Laufe der Jahr hunderte in unserer Stadt. Da wurden die Zeichen des Handwerks, die Jnnungsladc, Pokale und Fahnen, sowie Stücke der Arbeit vorangetragcn, Lehrlinge sprangen dem Zng voran, in stattlichem Aufzug ginge» Meister und Ge sellen, und der Fahncnschwenker verstand allerlei Kunststücke, die belacht und bewundert wurden. Wir hoben am Tag des Handwerks einen solchen Umzug erlebt, größer wohl als in früheren Lagen, doch im Sinn und in der Wirkung wahrlich nicht anders. Denn wie die Mode wechselt und doch immer wieder durch die Gleichsorm des menschlichen Körpers be stimmt wird, so bleiben auch die Erfordernisse des Hand werks dieselben, ob wir gleich im Zeitalter des Verkehrs und -er mechanisierten Fabrikation stehen. R. B.