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Riesaer Tageblatt and Anzeiger tLlbetlaü mrd AaMgeri Sonnadenv, K. Dezember 1N38, abenbS 8«. Jakra KSS Der Luthertag in Sachsen Glückwunsch d«S Reichspräsidenten. Li» ldrnr d»urig«L LLmrdLdune La Lu» Lwtz La» LemägudLdoftok» La SaoLana «xrckod* Lod Ldnon msLn« dorr LLodnLon »Unrodo ttr «Lao 8o««rn«L» Lrdol« L« VL»n«H» Sox ovongolLsodoa LLrod» aack äo« gouLoodoa Voldo» ou« Grußwort der Sachs. StaatSregierung. hg«».) »«» Kiliuge», Beschlüsse des ReichStav inetts General- Die Sächsische Stu«tSrcgier«ug begrüßt de« Ltzndes» bischos anläßlich de» seterliche» Einweisung in sei» Hohes Awt «nd gibt der vesrtedigung Ausdruck, das, diese Hau», lang durch de« ReichSbischos persönlich vorgruomme« wird. Di« größle dentsch« evaugelisch-lutherischc Landeskirche hat uuter ihre« geistlichen Führer di« geziemend« Haltnng in der Euftvickluug der kirchliche« Neuordnung denmhrt. Di« selbstverständliche Verbundenheit der deutschen evangelischeu Kirch« mit de« nationalsozialistisch«» Staate nnd seine« Gedaukeugute wird in Sachse« vorbildlich gewährleistet. Postscheckkonto: Dresden 1580. «irokassr: Riesa Nr. öS. Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. SO. Postfach Nr. öS. I« (Bedenken an den grasten Erneuerer Martin Lutte«, dessen SSO. Geburtstag die Heutig« Feier besonder» gilt, über, »ittelt die Sächsische StaatSregiernng de« Lande-Hisch^ ihre herzlichsten Segenswünsche sür seine Amtsführung. Möge »er Herr ihm anch fernerhin die »ruft geben, «m er» folgreich daran «itzumirken. dass die Kirche s» volkdnerbnn- den gestaltet nnd erhalten werte, wie eS lebensnotwendig sür Volk und Kirch« ist. Da» Riesaer Tageblatt Hst da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Brotzenhain. d-S Finanzamt» Riesa und de« Hauptzollamt» Meitze» behördlicherseits bestimmte Blatt. «gderml» des Rts»rH««h>ltsselrtzrr Den Hauptinhalt der Beratungen de» Reichskabinetts bildet« da» vom Reichsfiganzministerium oorgrlegte zweit« > von ProdukttonSvertcuerungen, Erhöhung«« o«r Lohn« und Materialienpreis« behalten w»r un» da« Stecht der Preis- bi« 9 Uhr vormittag« auszugedea und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr sür da« Erscheinen an bestimmten Tagen und di« »S mm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (0 Stlbenj 2ö Gold-Pfennig«: die SS mm breit« Reklamezeile >00 Gold-Pfennige; zeitraubender nnd Bewilligt« Rsbatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch klag« eingezogen «erden must oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Uag« .Erzähler an der Elbe». — Hm Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstige» irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten Ä.M Mk »eil M »kk MmtlWkll a bis 70vft km. in a Aahr,«. * Berlin. Ter Gcneralinspcktenr siir dos deutsche Straßenbauwescn Dr. Todt erklärte über die weiteren Pläne sür de« Bau der ReichSautodahne« u. a.: Wir haben zur Zeit acht Oberbauleitungen in Deutschland. In ein paar Monaten werde« 1ö vauleituuge« arbeit««. Das AuSland tst un» in vieler Hinsicht im Straßenbau ganz erheblich voraus, während Deutschland allerdings daS dichteste Straßennetz hat. Deutschland fehlte aber auch gerade in den Jahren, in denen ein großzügiger Bau von Autostraßen notwendig wurde, die für solche «rosten Projekte erforder- liche, einheitliche Führung. ES ist ja der Grundgedanke des Führer», bei unserem «rosten Werk nicht für den Augenblick zu bauen, sondern nun Straßen zu schaffen, die auch in zehn Jahren noch vollen Gebrauchswert haben. Bet den Auto« bahn«« werde« wir de» gauzeu Ausland bald weit voran» sei«. Wir wollen für die Autobahnen einen durchgehenden Tag-Nacht-Verkehr ermöglichen. Die Lösung, die wir hier für anstrebcn, ist nicht Straßenbeleuchtung von oben, sondern eine Aenderung der Scheinwerfer des Antos, wodurch gegenseitiges Blenden unmöglich gemacht wird. Wir sind sehr dahinterher, derartige Versuche zu einem Erfolg zu sichrem Einstweilen haben wir ia noch den Mittelstreifen als Blendschutz Im ganze« werden im kommenden Fahr lögst bis 1800 Kilometer Autobahnen in Bau sei«. Das ge» samte Programm von st—7NNst Kilo«, wir» — man must die AnlausSzeit berücksichtige« — in etwa sechs Fahren bewältigt werde«. der Frauenkirche persönlich anzuiehen und au» tiefster Seele mitzuerleben! Wer aber hier bleibt, der beteilige sich an den AestgotteSdiensten de» LuthertageS in unserer Trinitatis kirche zu Riesa! kein evang.-luth. Christ darf am morgigen Sonntage den Kirchgang versäumen sg Uhr Erwachsene nnd Vereine, 11 Uhr die Kinder, nachm. K Uhr die Jugendlichen und die Jngendverbändef; keiner darf eS Unterlasten, sein Hau» mit Fahnen und adventlichem Tannengrün zu schmücken und am Abend die Fenster z» illuminieren! Da» Gebäude der Trinitatiskirche wird in den Abendstunden elektrisch beleuchtet, damit das Bild unseres schönen Gottes haus«» weithin sichtbar in» Land hinauSstrahl«. So wollen mir «S unserem Gotte danken, daß er un» vor 450 Jahren den großen Reformator und Befreier der deutschen Seele schenkte, — unseren deutschen Luther! Gesetz zur Aenderung de Reichshaushaltsgesetze». Dies« sieht «ine Kodifikation de» Haushaltsrecht» für Lander und Ge meinden durch Uebernahm« der Reichshaushaltungsordnung durch dies« vor. Da» Gesetz, das vom Kabinett verabschiedet wurde, sieht ferner ein« Erweiterung der Befugnisse des Präsidenten dr« Rechnungshöfe» vor und ein Einbauen de« Reich, sparkommissar» in den Rechnungshof und in da» Reichsfinanzministertum, wodurch die Einrich- tung des Reichssparkommiffars neu belebt und rationell ge staltet wird. Die Aufgaben dieser Behörden sollen mit Nach druck weiterbetrieben werden. Dem Präsidenten de» Rech nungshofes wird ein Vizepräsident beigestellt, der gleichzeitig Präsident der Preußischen Oberrechnungskommer sein soll. Der letzt, Punkt der Tagesordnung der Kabinettssitzung betraf die Sanierung des Nürburarinae» durch Umwandlung eine» Teile, der Forderung von Reich und Preußen an di« Nürburgring-G m b H. in Anteil« der Gesellschaft, wodurch da, Reich und Preutzen die ausschlaggebenden Gesellschafter werden. Do« Ries«, Tageblatt rrschefttt sed«, To» abend» '/,< VH» mit Ausnahme txr Sonn- nnd Festtag». V«»«»»d»ri». g«ge« Boraulzahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr lohn» ZustellungSoebühr). Für de« Fall de» Eintreten« von Produttion«verteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preis- «Höhung und Nachforderung vor. >»iet,»n für di» Nummer de« Ausgabetage« sind ' Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis sür I' Mbellarischer Satz SO'/, Ausschlag. Fest« Laris«. Erfüllung»««: Riesa. Achttägig« tlnterhaltungtbeilag« .Erzähle» . „ _ . . oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder ans Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck «nd «erlag: Langer 4 Winterlich, Riesa. Geschäft»st«»«: GoethestraH« S». Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riefa. Luther, der Deutsche. Bon Pfarrer K. W. Schro«t«r, Riesa. Am 10. Dezember begeht di« «vang.»luth. Kirche Sach sen» in besonderer Feierlichkeit den in da» Jahr 1083 fallen- »en 450. Geburtstag unsere» Reformators Martin Luther. Da in den Tagen um den eigentlichen Geburtstag Luthers diesmal gerade der Wahlkampf in Deutschland alle Gemüter dcweate, hielt unser« Kirchenregierung «in« Verschiebung der Feier für angezeigt. Die Lutherfrier der sächsischen Landeskirche am 10. Dezember soll nun noch einen besonderen Höhepunkt darin erreichen, daß an diesem Tage zugleich die feierlich« Einweisung unsere» LandeSbischosS Friedrich Coch in der Frauenkirche zu DrrSden, die von setzt ab die sächsisch« vischosskirche werden soll, stattsindet. Die für diesen festliche» Tag ausgegeben« Losung: »Mit Luther und Hitler für Glauben und Volk«, tu ml- mahnt un» daran, baß im Mutterlande der Refor- Nation wieder wie einst in Luther» Tagen Regierung, Volk und Kirche als große nationale Einheit zusammcnstehen und sich mit gegenseitigem Vertrauen tragen sollen. Nur so wird sich die vom Führer Adolf Hitler erstrebte Volksgemeinschaft im nationalsozialistischen Deutschland verwirklichen lasten, wenn die mitten im Volke stehende Kirche den Totalitäts anspruch des Staates als den Ruf des lebendigen Gottes er kennt und andererseits der Staat in der Kirche des reinen, unverfälschten Evangelium» da» gemeinsame, alle VolkS- genosten umschlingende Band de» unerschütterlichen Glau ben» an Deutschland» Zukunft erblickt.« Di« deutsch« evan gelische Kirche siebt heute znm Staate nicht mehr wie früher nur in einem Vertrags- oder Konkordatsverhältni», sondern im Verhältnis deS Vertrauen». Dav bedeutet viel mehr als ein bloßes Recht, denn sie steht setzt i m Staate und nickt mehr daneben oder darunter, und darum kann sich jetzt endlich auch die „Volkskirche" verwirklichen. Ja, sie will die Krönung de« nationalsozialistischen Revolution-Werke» ter Einigung der gesamten Nation sein, indem sie auf den Grundfesten von Glauben und Volkstum da» Werk Martin Luthers zu neuer Blüte entfalte». ES fei in diesem Zusammenhänge an die denkwürdige Rede des Reichsinnenminister» Dr. Frick bei der Witten- derger Lutherseier erinnert, wo er sagt«: .Vergiß nicht, du kolk der Reformation, was dir Luther gab!" Er war e«, ter Deutschland von neuem befähigte, das Beste, was «S senken konnte, nicht mehr mit fremdem, geborgtem lUang, sondern mit der Urkraft des eigenen SorachguteS zum Aus druck zu bringen. Erkenne in diesem Manne immer wieder dein eigenes Antlitz, die Grundzüge deines eigenen Wesen», icinc Stärke und seine Schwächen, Zorneömut, gepaart mit en unbegreiflicher Weichheit des Herzens, rücksichtslosen Willen zur Wahrhaftigkeit gegen sich selbst und gegen andere, innere Bescheidenheit einer Kampsnatur allergrößten Aus maßes. Kratt zu großartiger Einseitigkeit, die so oft schon die Quelle deutscher Stärke wurde, — das alles ist Luther,' das, deutsches Volk, bist du selbst, solange der eigene Sinn dir nicht entfremdet ist!" Unser Volk ist setzt auch aus kirchlichem Gebiet zu neuem Leben erwacht, nach Jahren und Jahrzehnten der Erstarrung nnd Gleichgültigkeit von Gott zu neuem Handeln berufen. Ao ein Neues entsteht, da gibt es Kampf. Wahrhaft ent- icdeidend aber ist dabei die harte innere AnSeinandersetznng udcs einzelnen mit und an sich selbst, Luthers ureigenster Hamps um „die Rechtfertigung vor Gott". Gottlob, daß auch in dieser Beziehung der Geist Martin Luthers noch unter uns lebendig ist! Es braucht un» in Sachsen setzt wenig zu kümmern daß e» in anderen deutschen VanbeSteilen in letzter Zeit bei rirchenpolitischen Auseinandersetzungen zu mancher lei Verirrungen und Verwirrungen gekommen ist. Wir Lachsen hoben in unserer evang.-luth. Kirche «inen festen und klaren Kurs: Di« Bibel bletbt uns die unentbehrliche Grundlage der ChristuSbotschaft. Das Bekenntnis hat trotz der Gebundenheit seiner Form an eine frühere Zeit für uns verpflichtende Bedeutung und bezeugt uns den evangelischen Glauben. Mit Luther sagen wir: Lch glaube, daß JesuS Christus sei mein Herr". Dieser Christus ist uns die ent- scheidende Offenbarung des ewigen Gotte», der einzige Weg zu Gott. Vor ihm beugen wir uns als deutsche Menschen, die an ihn glauben. Dieser Christusgiaube ist das „positive Christentum". Von ihm gilt das Leitwort, da» unser« neue 'ächsische Kirchenregierung von allem Anfang an auvgegeben hat: „Sachsen war, ist und bleibt evangelisch lutherisch!" Es ist das besondere Verdienst unseres Herrn Landes bischofs Coch, diesen festen sächsischen Kur» durch all« Stürme und Klippen in der kirchlichen Entwicklung unserer Tag« hindurch mit sicherer Hand gewahrt zu haben. Unsere auf richtigen Segenswünsche geleiten ihn am Tag« seiner Ein- mcisung in sein hohe», verantwortungsvolles Amt. Mit »ollem Vertrauen stellt sich die evang.-lutherische Kirch« wachsens unser seine Führung und gelobt ihm treue Gefolg- batt; denn er besitzt in hervorragender Weise die Gabe der ührernatur und hat e» verstanden, sich schon in den wenigen lonaten seines Wirken» als echter „Bolksbischvs" die Herzen cs KirchcnvolkcS zu erobern. Mögen recht viele auch aus nserer Stadt von dem Angebot unserer Reichsbahn Ge brauch machen, mit der nm 60 Prozent verbilligten Fahrkarte »ach Dresden -u reife« und sich die denkwürdig« Feier in U Berlin. Tas Reichskabinett genehmigte gestern zunächst einen Erlaß ttb«r den Generaltnspektor sür da» deutsche Straßenwesen. Danach wird sür die Forderung des Baues der Reichsautobahnen und für die Ausgestaltung des Landstraßennctzes eine oberste Reichsbehörde mit d«m List in Berlin errichtet. Deren Leiter, der inspektor sür das deutsche Straßenwesen", untersteht dem Herrn Reichskanzler. Ferner beschloß das Reichskabinett ein Gesest itb«r di« Beschränkung der Nachdarrechte gegenüber Betriebe«, di« siir die Bolksertüchtigung von besonderer Bedeutung sind. Danach wird eine Klage auf Einstellung solcher Betriebe wegen nachteiliger Einwirkungen auf benachbarte Grund- stücke ausgeschlossen. Auch die Klage aus Herstellung von Einrichtungen, die die nachteiligen Einwirkungen mindern, fällt weg. ES handelt sich hierbei nm einen besonderen Schutz für Anlagen zur Pflege aller Arten de» Sport».