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MUMU«WW«!^!DW^MW^W!!U^ Das festliche Men-klei- k^eefilirucir «ämtllciier ^rtllcel uock Illustrationen verkotenl 27 S 2720 2791 2722 2793 2794 41 —s»»-» 4N»11-». 2769 Gr. 42. Abendmantel au« u n f t k O !ll O 0 O I »K - schwarzem Samt mit weißem Pelz oder Pelzimilations-Acrmel und gleichem Besah. 2790. Mr. 44. Abendkleid aus Crepe-Stin Glact mit halblangrn Acrmcln in Raglansorm, die am Oberarm joltig drapiert werden. 2791. Mr. 44. Schwarze« Moireeklctd in Prinzcßsorm mit kurzen Pustärmeln und hohem Rockvolant. 2792. Gr. 42. Helle« Spihentleid mit sarbigem Eamtgürtel und Hinterer Schleis«. Dir kurzen Aermel sind in Falten drapiert. Handschuhe und Eanitblumcnrankc am Halsausschnitt sind im Tone des Gürtels gehalten. 2793. Gr. 42. Abendkleid au, Crepe-Reversible mit Capeartigem Kragen au» Lamt. Der glockige Rock seht sich au» schmalen Bahnen zusammen, Gürtel mit großer Hinterer Schleis«. 2794. Gr. 44. Abendkleid au, leichtem Wollstoss oder Seide mit MclaN durchwirkt. Bolantärmel. Spitzer Ausschnitt mit großem Clip. Gürtel mit Hinterer Schleise. viel Samt, Tast, MctaUstofs, Spitze und matt-blanke Seid», auch gewasselte Kunstseide und gepreßter hauchdünner Seiden samt werden diesmal zu Abendtoiletten verarbeitet. Kein Wunder, daß viele von ihnen einem wahren Traumgebilde gleichen. Der Grundzug de» Kleide» bleibt schlicht. Die schmale, den Körper modellierende Linie verleih« diesen Kleidern eine beinahe klassisch» Form. Große Schleifen und sehr viel Rüschen bilden da« dekorative Moment. Letzter« werden zur Der- brömung de« rückwärtigen tiesen Ausschnitte» oder zu regel rechten Rüschenboa» verwendet. Die riesigen Schleifen zeigen andere» nnd auch farblich vom Kleide abweichende» Material. Sn letzter Zett wurde nicht mit Unrecht häufig tadelnd erwähn», daß Filmhclden und -Heldinnen stets von frühmorgens bis spät obeuds große Gcsrllschaslskleidcr tragen, wodurch der betretende Film ein unwahres und verkitschtes Gepräge erhält. In der Tat pflegt ein am unrechten Ort getragene, Abendkleid «inen sein empfindenden Menschen abzustoßen. Diese, Festkleid, da, ver- pslichtend und anspruchsvoll wirkt, verlangt unbedingt den richtigen Rahmen, und die kultivierte Frau trägt lieber in großer Gesell- schast ein zu kleines, al. In kleiner Gesellschaft ein zu großes Abendkleid. In diesem Winter findet sich an allen Abendkleidern eine fast klassisch anmutcnde Gleichförmigkeit der Linie. Nur durch das Material und die sich in Drapierungen und Aufputz kundgebende Phantasie kommt scne Abwechslung zustande, di« einem Ball- oder Konzertsaal da» elegante Gepräge verleiht. Die Linie selbst bleibt gerade. Knapp und eng werden sowohl die Dordervarti« al« auch dl« Hüftgarnicrung geschnitten. Erst unterhalb des Knie» erweitert «ich der Rock, um hie und da rückwärts in einer schlepvcnartigen Andeutung zu enden. Vom Sommer her blieben Schleifen und Volants erhalten, die man setzt am Halsausschnitt, am Aermelchen vnd am unteren Rocktcil verwendet. Die für Abendkleider üblichen Taft und Samt kommen hierbei zu ihrem Recht. Nicht selten werden solche Samischleisen mehrfach abschattiert, wa» beson der» zu Schwarz und Weih gut au»sieh«. Rosa-lila-blau ab getönte Samtbänder können ein weihe» Abendkleid höchst ele gant gestalten, während lila-rosa zu braunem Tüll genommen wird. Auch die Zusammenstellung von Gelb und Orange ergibt reizvolle Wirkungen. Besonder» neu sind abgetönte au» Seide oder Samt bestehende Blumentust», di« man einmal am Gürtel, ein andermal am Hal»au»s<ynitt oder an der Schuller trägt. Durch solch« Dcränderungen und durch den Abend umhang kann ein einzige» Abendkleid verschiedene Gesichter Stoffe eignen sich zur Anbringung welcher Falbeln und Volant«. C» sind neben dünnem Scidensamt insbesondere matt-blanke Seide, Tast und Spitze jeder Art. Georgette mit Samtcsscktcn und eine ziemlich grobe Spitze, der winzige Samtblättchen im gleichen Farbton einzearbeitet sind, gehören zu den bevorzugtesten Neu heiten de, Augenblick«. Di« Vorliebe sür Taft konnte jlch erhalten. Dieses Material Ist preiswert, vielseitig zu verwenden und durch seine seidige Sieishelt ganz besonder« festlich. Da man die Abend kleider häüsig durch besonder« Umhänge ergänzt, werden in der Regel zwei verschiedene Materialarten miteinander verbunden. Gepreßter Setdensamt oder stark gekreppte Seide ergeben wunder bare Abcndsackcn, die sardlich vom Kleide abstcchcn. Al» bevorzugte Farben gelten neben Schwarz und Weiß dies mal silberzrau, rosa und meergrün Auch gelb und lila sind vor nehm und haben ganz besonders bei Tast ihren eigenen Reiz. Di« Spitzenklcider selbst zeigen kräftigere Tönung. Porzellanblau, erdbcerrot und moosgrün stehen im Vordergründe. Bet weißen oder schwarzen Abendkleidern, die an und für sich anspruchsloser aber darum nicht weniger scjtlich wirken, werden zur Belebung erhalten. Der halblange schmale Abendmantel erweist sich im mer noch al» ersolgreich. Brokat, Samt nnb gewachster Spitzenstoss werden dazu verarbeitet. Bet Seidevumhäugeu zeigen dl« Aermel häufig plissierte Teile. Pelzstreisen oder au» Blenden bestehende stach« Tellerkragen ergeben den letzten Chick solcher Abendmäntei. Am Abendschuh finden sich nicht mehr so entsetzenerregend« Absätze wie früher. Man sertlgt ihn au» dem Matertal de» Abendkleide» und erreicht durch sandalenarfige Forme« den Eindruck klassischer Beschuhuvg, wie sie dem Sian der gegenwärtigen Mode entspricht. glitzernd« Clios und Spangen angebracht. Straß und Jet lasten sich zur verbinden, oder auch Blutenguirlonden au» Seide oder Samt, hahnensedernstreisen oder Assenpelz verkörpern höchste Eleganz. Dem weißen Abendkleid wird mit Recht besonder» jugendliche» Aussehen nachgesagt. Deswegen wächst seine An hängerschaft von Winter zu Winter. Um e» weniger eintönig zu gestalten, wird e» mit einer Abendjackc au« Samt setwa braun oder königiblau) getragen, oder der Abwechslung wegen mit einem lila oder rosa Bindekragen garniert. Für letzteren kann Tüll verwendet werden. Man schneidet ihn so lang, daß er sich im Rücken zu einer ansehnlichen Schleise binden läßt. Bei be sonder» anspruchsvollen Abendtoiletten wird der kleine vordere und der reichlich« rückwärtige Rückenausschnitt mit einem au» Blenden bestehenden Gitternetz verziert. Die Idee, die matt schimmernde haut an Durchbruchssicllen de» Kleides zur Geliung zu bringen, bricht sich überhaupt mehr und mehr Bahn. Schlitz« im Keinen Aermelchen, das nur ongedeutet wird, oder schleisen- äbnlich« Durchbrüche an der Schulterparti« können al» Beispiele dienen. Da« Bestreben der Mode, hochschließend« Kleider zur Streckung der Linie herzustellen, wird an den Lbendumhängea verwirklicht. „Vie Zeit verrinnt so schnell!" Der diesen ost gehörten Ausspruch immer wieder laut werden läßt, ist glücklich. Es ist nämlich stets ein Zeichen von innerem Gleichmaß, wohltuender Ausgesülliycit und ungetrübten Daseins laus, wenn die Zeit allzu schnell vergeht. In der Tat scheint jedem, der eine geregelte Beschäftigung hat, von Krankheiten verschont bleibt und ohne schwere seelische Aufregungen leben darf, die Lebensdauer geradezu unter den Fingern'zu zerrinnen. Fast jeder von uns grisf sich schon an die Stirn, weil er einfach nicht fassen konnte, daß diese oder jene Angelegenheit bereits ein halbes, ein ganzes oder gar mehrere Jahrzehnte zurückliegt. In Augenblicken derartiger Feststellungen fühlen wir den Boden der gewohnten Tatsachen unter uns schwanken. Die Verbundenheit mit dem Strom der Zeit, der endlos uniiberschaulichen Ewigkeit, tritt ins Bewußtsein. Wir erfühlen dann plötzlich die Vergänglichkeit alles Irdischen, das vom Strom der Zeit hinweggcfpül't wird. In guten Jahren verfliegt die Zeit schnell. Trotzdem gibt es Lebenslagen und Lebensalter, in denen sich das ändert. Während dem Kranken der Tag, ja die Stunde, zur Ewigkeit wird, ist er dem stark beschäftigten oder gar überlasteten Menschen, viel zu kurz. „Für mich könnte der Tag gut und gerne ein paar Stunden mehr haben", hören wir dann wohl sagen. Aber der Kranke und der überlastete Mensch bilden, jeder für sich, einen Grenzsall. Alles, was außerhalb der geraden Lebenslinie liegt, wirkt sich hinsichtlich der Bewertung der Zett abweichend von der Regel aus. Dem Kinde wiederum veracht die Zelt langsam. Wie lang ist ein Schultag, ule unendlich, ja unübersehbar, ein Schuljahr! Buch in der Rückerinnerung erscheint die kurze Jugend verhältnismäßig lang. Dies läßt sich leicht erklären. In den Jahren des Ausbau» und der Entwicklung zählt die Zeit doppelt, weil ungeheure körper liche und geistige Leistungen vollbracht werden müssen. So kommt cs wohl auch, daß jungen Menschen, selbst bei vollster Beschäf tigung, die Zeit viel zu langsam verstreicht. Sie wollen gerne älter sein, ja, wünschen sich um viele Jahre weiter. Läge cs in ihrer Macht, so würden sie ganze Zeitspannen überspringen. Für sie hat die Zeit noch keinen unschätzbaren Wert. Erst in späteren Jahren, wrnn nach menschlichem Ermessen der weitaus größte Teil des Daseins zurückzelegt ist, wird man mit der Zeit sparsam und haushälterisch. Der Ausspruch von der „Schnellslüssigkeit der Stunde" kann nur von älteren, gereisten Menschen ersaht werden. Dle Stunde wird kostbar und darf nicht sinn- und zwecklos ver schwendet werden. In diesem Lebenralter pflegt di« Zett schnell zu verrinnen. Ist man erst so weit, rückschauend nach Jahrzehnte» zu rechnen, dann bedeutet auch der Zeitraum «ine» Jahres nicht mehr viel Dle alten Griechen rechneten bekanntlich nach Olym piaden. Da» ist ein vier Jahre umspannender Zeitraum. In diesem Lande, wo da« Alter hochgeehrt wurde, und die alten Menscken weitaus mehr zu sagen hatten, al« di« Jungen, schien di« Frist von einem Dutzend Monaten knapp und unbedeutend. Je schnell lebiger wir heutzutage wurden, desto kürzer« Zeitläufte werden In Betracht gezogen, denn wir sind gewohnt, Innerhalb weniger Tag« und Wochen weltbewegende Ereignisse an uns vorbeiziehcn zu sehen. Selten ist der Mensch mit der Zeiteinteilung zufrieden. Dem Einen vergeht der Tag zu langsam, dem Anderen zu schnell. Der Franzos« nennt ein Unglück „eine schlecht« Stunde", ein Glück «in« „gute Stunde". Am glücklichsten und nachhaltigsten wirken nach Goethes wunderbaren Ausspruch jene Augenblicke, zu denen man sagen möchte, sie sollen verweilen und Aeonen lang bestehen. Es ist Schicksal des Menschen, jein Daseinsalück in kleinen Zeit abschnitten zu erleben. Der glückliche Augenblick bildet eine Zeit- spanne, die sür die eigene Gefühlswelt der Ewigkeit selbst gleich- zukommen vermag. 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