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Mille M W« M«. Die verpfuschte Sanier« d«s Parfttmfabrikcmt«». k. Paris. In Paris hat das Gerückt, daß die ge- jchiedene Gattin des bekannten Parsiimfabrikanten Goth in Amerika einen Prozeß gegen ihren Gatten anhängig gemacht habe, großes Auflehen erregt. Frau Goth, die bereits in Frankreich in einem Unterhaltsprozeß gegen ihren früheren Mann liegt«, verlangt vor den amerikanischen Gerickiten weitere Phantastische Summen. Sie behauptet standhaft. Herr Goth habe licti in Frankreich seinen finan ziellen Verpflichtungen entzogen. Die reichhaltige Skandalchvonik der Familie Goth ist damit um eine neue „Affäre" bereichert worden. Frau Goth, die iich! inzwischen mit einem rumänischen Indu striellen wieder verheiratet hat, vermählte sich mit Evty im Jahre 1919. Zehn Jahre später trennte sich Goth leichten Herzens von seiner Frau. Hätte er allerdings im voraus gewußt, daß leine „bessere Hälfte" ihn mit so hohen finanziellen Anspriicten traktieren würde — vielleicht wäre er vorlickitiger gewesen Die peinlichen Familiengeschichten haben endgültig Goths Stellung in der Oesfentlichkeit untergraben. Der Parfümfabrikant Goth, der eigentlich mit seinem Daternamen Spoturno beißt, stammt aus Korsika und besitzt, wie alle Korsen, einen rasenden volitischjen Ehrgeiz. Die Parfümsabrikation, die ihm ungeheure Gelder ein- bractte, war für ihn irur Mittel zum Zweck. Er kaufte zwei Pariser Tageszeitungen, den „Figaro" und den „Ami du peuple" und machte damit eine eigene Politik. Der „Ami du peuple" gehörte sogar eine Zeitlang zu den meistgelesenen Boulevardblättern. In den SSagvamsälen veranstaltete dieser „Liebhaber-Politiker" Massenversamm lungen, bei denen er unter großem iltadau leine Anhänger gegen die Demokratie und den Verständigungswahn wet terte. Goth versuchte natürlich auch ausgesprochene RechtS- vrganilatiouen wie die „Action Francajse" und die.Heunesse patriote" durch finanzielle Zuwendungen sür sich zu ge winnen. Als ihm dies nickt gelingen wollte, schuf er mit der „Solidaritö Francajie" seine eigene politisch« Organi sation. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit empfahl er sich als Anwärter für den Posten eines Dik tators ä la Napoleon. Den Franzosen konnte aber dieser politisierende Par- sümsabrikant durchaus nicht imponieren. Seine Parfüm» schätzten die Französinnen wohl. Neber seinen politischen Ehrgeiz aber amüsierten sie sich Nun passierte dem Par- sümfabrikanteu noch das familiäre Mißgeichick. Die ge schiedene Frau flüchtete sich in die Oeffentlichkeit und jedes ihrer Bonmots über Eoth wurde mit Behagen kolportiert. Roland Goth, ein Sohn deS Parsümfabrikanten, vermehrte seinerseits die Skandalckwonik von Pari» um einen mhstert- ölen Fast. In seiner Gegenwart hatte sich vor wenigen Monaten «ine seiner Freundinnen, eine vornehme Eng länderin, in einem lehr eleganten Hotel Erschossen. Ntit Mühe entging damals der junge Goth einer Mordanklage. Die Familie Gotn kam inS Gerede der Leute, und die Pariser gingen mit ihr nickt gerade glimpflich um. Glanz und Niedergang der Familie Goth liegen in einem Zeit raum von zehn Jahren beschlossen. ßekt de» Moskauer Boden» nicket leicht, vielfach brach auch bä» freigehalten« Straßeupflaster zulammen. ES wurden Stützungen notwendig, die das rasch« VorwärtSkommen erschwerten. Von einer anderen Neuerung haben die Moskauer erst aus ausländilcken Leitungen erfahren. Mit Befriedigung las man dort, daß gegenwärtig in großem Stil im Ausland für Jagdreilen nackt der UdSSR. Propaganda gemacht wird. Die Touristenstellen der Sowjetverwaltung haben zu diesem Zweck das ehemalige Hofjagdgebiet Lisino in der Nähe der alten Residenzstadt Petersburg der ausländischen Invasion geöffnet. Man l>at eine schöne 76 Kilometer lange Autostraße von Leningrad nach dem neuen Jagdgebiet er baut und durch Herstellung von Icrgdhäulern für die Unter kunft der Fremden Sorge getragen. Die Preise für die Erlegung des reichen MldbestandeS sind nach russischen Vorstellungen gar nicktt einmal hoch. Für einen Elch braucht ber europäische Jäger nur 65 Mark zu zahlen, für einen Bären 54 Mark, für einen Fuchs ä.9 Mark und für einen Lucks 22 Mark. DaS entspricht der durchschnittlichen TageSpenUon im Jagdgebiet. Die russischen Jäger wären froh, wenn sie auf ähnlich! billige Art zu dem schönen Wildpret kämen, das den schmalen Küchenzettel recht spür bar verbessern könnte. « Zm Selchen von kucherrose vnd Sakenkrevz, unter der Losung: Mit Luther und Hitler für Stauben und Volkstum! marschieren Volk und Kirche Sachsens auf zur öuldign'n des deutschen Nesormawrs am io. Dezember. MM vir» mlerliM. Der erste Kilometer Untergrundbahn ist serttggeftellt. d Moskau. Moskau bemüht lick« mit aNen Kräften, den Vorsprung der europäischen Großstädte auch in tech nischer Hinsicht einzuholen. Die große Sensation ist letzt der Bau der neuen Untergrundbahn, von dem die erste Strecke bis zum 17 Jahrestag der Oktoberrevolution, d b. in einem Jahre in Betrieb genommen werden soll. Dir Arbeiten, die aus große Tckwierigkeiten stoßen, werden trotz aslem nccktt ohne Energie durchgeführt. Mit besonderer Freude registrierten vieler Tage die russischen Zeitungen, daß der erste Kilometer des ersten Tunnels sür die neue U-Bahn ausgrbaut ist Das Peck> der U-Bahn-Erbauer liegt daran, daß sich der Boden, auf dem Moskau steht, zu einem derart euroväjicken Vorhaben durchaus nicht eignet. Al» die Buddelei begann, mack>te man »ekr bald die Erfahrung, daß große Mengen von Grundwalser und Schichten schwachen t^estein» den Bauarbeiten im Wege standen. Es gab ähnliche Probleme wie beim Bau von Teilstrecken der Berliner Untergrund bahn, die ja auch unter der Spree bindnrct>qesührt werden mußte und Dalsereinbrücke und ähnliches Malkrur wieder holt erlebte. Rocht ein andere» kam hinzu: die Arbeiten tollten nach Anweisung der Holsen Machthaber ohne jede Störung de» Verkehrs durchgesührt werden, da», was in Berlin möglich« war, auch in Moskau dringend gewünscht Wurde. Diele Rücksichtnahme fiel aber bei der Beschaffen- MeiilMemli. Ein schöner, alter Brauch des Erzgebirge» soll ln ber diesjährigen AdventSzeit zum ersten Male aus da» Flach land in Stadt und Dorf übertragen werden. Die Advents- laterne mit ihrem anheimelnden Schein und dem Kerzen duft findet sich in der AdventSzeit im oberen Erzgebirge fast in jedem Hau». Besonders feierlich wirkt sie, wenn die Kinder mit den bunten Laternen dnrch die abendlich« Schnee landschaft zur Ebristmette gehen und dann im Ktrchentnnern um den Altar Ausstellung nehmen. Dle evangelische Lan deskirche hat sich diese» schönen heimatlichen Brauche» mit viel Liebe angenommen und feine Förderung aus dem plat ten Lande und in der Stadt eingcleitet. Die Laternen sind aus bnntgefärbtem Holz hergestellt und enthalten die verschiedensten volkskundlichen Motive, durch die der Lichtschein der Kerze geheimnisvoll schimmert. Die Motive sind entweder der WcihnachtSgeschichte oder der Umwelt de» Erzgebirges entnommen; da sieht man neben weihnachtlichen Bildern eine ganze Märchenwelt von Engeln, Bergknappen, Sternen, Bäumen, Hirschen, beschneiten Häus chen, so recht etwa» sür die Weihnachtsstimmung von groß und klein. Mit der Verbreitung der «rzgcbirgischen Advents laterne soll nicht nur echte und rechte Advent-- und Weih- nachtSstimmung in da» HauS im Flachland gebracht werden; es soll zugleich lener schwer um ihre Existenz ringenden Grcnzlandbevölkerung wtrtsclxrftlich geholfen werden. !2 Mit einem Satz war Leonore an der Tür. »Tag, Ginal Was ist denn los, um Gotte» willen? Emma hat mir schon ordentlich Angst gemacht. Hat wa» gefaselt von einem Einschreibebrief und von deiner Un- ruhe. Ich kann mir gar nicht denken..." «Grüß Gott, Lore! Wie gut, daß du endlich gekommen bist. Spät genug ist » heute ohnehin geworden. Ich bin gar nicht entzückt über diese Herumraserei mit Hanns . Bassewitz." .Aber, Ginal Sei doch nicht so altmodisch! Wir beide wissen schon, wa« wir voneinander wollen. Wir sind nichts weiter als gute Spottkameraden und vertragen uns ausgezeichnet. Wir waren heute früh in Werder. ES war wirklich wunderschön. Du müßtest auch einmal mit hin- auskommen." .DaS ist alle» schön und gut, Lore. Aber schließlich darfst du nicht vergessen, daß du verlobt und wa» du deinem Verlobten schuldig bist!" .Verlobt! Herrje! Das hätte ich wirklich bald ver gessen. An den Altenberger soll ich denken, den ich jahre lang nicht mehr gesehen habe. An diese furchtbare Idee von Vater, uns beide im KindeSalter miteinander zu ver loben. Ich denke wirklich nicht mehr an diese Verlobung! Ich bin überzeugt davon, auch der Altenberger hat diese Verlobung längst vergessen." .Da befindest du dich in einem gründlichen Irrtum, Lore. Graf Rudolf von Altenberg erinnert sich iutenstv seiner Braut und ist Willens, sie zu heiraten." .Lieber Gott! Ist er verrückt geworden?" riet Leonor« imvulüv auL .Lore!" .Verzeih, Gina! Aber da» kommt mir zu unerwartet. Das ist ja purer Irrsinn. Wir kennen uns nicht, und er denkt daran, mich zu heiraten?!" Gräfin Regina sah sorgenvoll zu ihrer jungen Schwester hinüber. Sie war fünfzehn Jahre älter als Leonore und hatte seit dem Tode der Mutter deren Stelle mit rührender Liebe vertreten. Jetzt war Leonore vier undzwanzig Jahre alt. Bcidc Schwestern glichen sich sehr, nur war Regina reifer, voller als ihre schlanke, graziöse Schwester. Leonore Koltau hatte wunderschöne, große, braune Augen, während Regina aus sanften dunkelblauen Augen in die Welt blickte. Reginas Wesen war viel ruhiger und ausgeglichener als das der sprunghaften, lebenShungrtgen Leonore. Leonore war drei Jahre alt gewesen, als die Mutier starb. Damals lebten sie noch aus Koltau, dem großen Schloß und Majoratssitz, der mit dem Tode deS Grafen an eine Nebenlinie der Koltauer gefallen war. Seit zwölf Jahren schon war Graf Koltau tot, seitdem lebten die Schwestern in Berlin. Von mütterlicher Seite her waren die Gräfinnen Koltau sehr, sehr reich, und sie gehörten zu den besten und vielumworbensten Partien ihrer Kreise. Aber alle Bemühungen um die beiden KoltauS waren bisher vergeblich gewesen. Leonore flirtete und amüsierte sich, dachte noch nicht ans Heiraten. Außerdem stand jene Jugendverlobung im Hintergrund, von der die anderen Leute allerdings nichts wußten. Gräfin Regina schien allen Männern gegenüber un empfindlich zu sein. Sie lebte ziemlich still und zurück gezogen; außer bet ihren Verwandten verkehrte sie nur noch in dem exklusiven Haus der Fürstin Hohenstoin, in dem man alle paar Wochen einmal zusammenkam, um Musik zu treiben oder ein gutes Buch durchzustudieren. Fast gegen den Willen der Schwester hatte Leonore es durchgesetzt, daß sie ihren Liebhabereien, vor allem dem Sport, nachaehen durfte. Sie war überall mit dabei, er «MMMMU Wsche«fPieltzla« der Sächsischen Staattzthrater. Opernhaus: Sonntag (10), außer Anrecht: „Lohengrin" (5,80 Ki nach S,3vj. Montag, Schülervorstellung: „Lohengrin^ (S Ki nach v Uhr). Dienstag, außer Anrecht: „Der Zigeuner, baron (7,80 bis nach 10,15). Mittwoch, außer Anrecht: „Die Macht des Schicksals" (7,30 bis gegen 10,30). Donner-taa Anrecht „Münchhausen" (7,30 bi» nach 10). Freitag 8. Sinfoniekonzert, Reihe 8, Dirigent: Karl Böhm, Solist: Edwin Fischer; norm. 11,80 öffentliche Hauptprobe. Sonn abend, außer Anrecht: „Rigoletto" (8 bi» 10,15). Sonntag (17.), für Dienstag-Anrecht vom 12. Dezember: „Tann. Häuser" (6 bi- gegen v,45). Montag, für Montag-Anrecht S vom 11. Dezember: „Arabella" (7 bi» gegen 10,15). Schauspielhaus: Sonntag (10.), vorm. 11,30, Morgenfeier: Die Heilige Nacht; außer Anrecht: „Die Wanderung zur Krippe" (7,80 bi» gegen 10). Montag, Anrecht 4: „Am Himmel Europa»" (8 bi- 10,80). Dienstag, Anrecht „Jugend von Lange- marck" (8 bis gegen 10). Mittwoch, Anrecht „Die Wan- berung zur Krippe" (7,80 bi» gegen 10). Donner-tag. außer Anrecht (kein öffentlicher Kartenverkauf): ,^ater Lampe* (8 bis nach 10,80). Freitag, Anrecht „Die Wanderung zur Krippe' (7,30 bis gegen 10). Sonnabend, Anrecht 4r „Die Wanderung zur Krippe" (7,80 bis gegen 10). Sonn, tag (17 ). außer Anrecht, zum ersten Male: „Im bunte« Rock' (8). Montag, Anrecht 8: „Die Wanderung zur Krippe* (7,80 bis gegen 10). Alberttheater: Vom 10. bis 18. Dezember. Sonntag (10.), nachmittag-: „Christnacht bei den Schnee-Elfchen"; abends: „Da» Glücks- mädel". Montag und Dienstag: „Da» GlückSmädel". Mittwoch, nachmittags: „Christnacht bei den Schnee-Slfchen"; abends: „Das Glücksmädel". Donnerstag: „DaS Glücks- mädel". Freitag: „Kampf mit dem Drachen". Sonn abends, nachmittags: „Christnacht bei den Schnee-Elfchen"; abends: „Kampf mit dem Drachen". Sonntag (17.), nach mittag»: „Christnacht bei den Schnee-Elfchen" (geschloffene Vorstellung); abends: „Kampf mit dem Drachen . Montag; „Kampf mit dem Drachen". Komödie: Vom 11. bis 18. Dezember. Montag bi» Sonntag (17.), allabendlich: „Bob macht sich gesund". Sonnabend und Sonntag (17.), nachmittags: „DaS tapfer« Schneidertet«". Freitag: ,Hrieg im Frieden" (geschloffene Vorstellung), Montag (18.) : „Kinder der Könige . Restdeuztheater: Allabendlich 8 Uhr: „Da» Land de» Lächeln»" in der Neuinszenierung zu volkstümlichen Preisen. Hauptrolle«: Johanna Schubert, Gerda Scheinpflug, Erik Sylvester a.G., Poldi HarlannS, Kurt Wildersinn, Janaz Janba, Herbert Mühlberg. Inszenierung: Carl Sukfüll. Die Erwerb», losen erhallen zu den Vorstellungen „Land de- Lächeln»" an der Abendkusse ab 7 Uhr, gegen Vorzeigung der Erwerb-- losenkarte, verbilligte Plätze. Eeutraltheater: „Ein Walzertraum", die altbeliebte Operette von OScar Strauß, wird ab Sonnabend (9.) in den Gptelplan aufg«. nommen. Musikalische Leitung: Kapellmeister Kunz-Kraul«, Tänze: Gertrude Baum-Gründig, Bühnenbilder: Otto Haff«. Sonntag (10 ), zwei Vorstellungen, nachmittag» 4 Uhr: „Der Edelweißköntg mit dem Blumen- und dem Handwerker, ballett, abends 8 Uhr: „Ein Walzertraum". Städtische v-N-ttche «test. Speisezettel für die Woche vom 11. 12. bi» 1«. 12. M. Montag: Gräupchen mit Kohlrabi und Rindfleisch. Dten»tag : Weißkraut mit Kartosfelstückchrn und Hammel fleisch. Mittwoch: Kartoffelmus mit Blutwurst. Donner-tag: Schweinebraten mit Galzkartoffeln. Freitag: Lvffelerbsen mit Rauchfleisch. Sonnabend: Milchreis mit Zucker und Zimt. 1 grobe Portion 40 bezw. 80 Pfg. 1 kleine „ 25 „ 15 „ Wochenkarte« für Erwerbslose 160 bezw. 80 Pfg. lebte jeden Augenblick eine andere Sensation »nd war immer vergnügt und immer strahlend. Sie beherrschte die große Schwester gänzlich. Ein BNck au» ihren braunen KoboldSaugen — und Regina war entwaffnet. Regina wußte allerdings, daß sie sich im großen und ganzen auf die Schwester verlasse« konnte. Und die Tatsache, daß sie fast überallhin von Hann» von Basse witz begleitet wurde, gab ihr auch wesentliche Beruhigung. So verlief das Leben der Koltauschen Schwestern an genehm und ohne große Sensationen. * Bi» nun dieser Brief angekommen war. Jetzt schien e» auf einmal aus zu sein mit dem schönen und harmo nischen Leben zu zweien, jetzt tauchte ein Störenfried au^ mit dem man ernstlich gar nicht mehr gerechnet hatte. Graf Rudolf von Altenberg wollte sein Wort einlöse«, wollte Leonor« Koltau heiraten. Die Vorgeschichte dieser Jugendverlobung war seltsam genug. Graf Tassilo von Altüiberg — der Vater Rudolf» — und Gras Koltau waren von Kindheit an gute Freunde gewesen. Die väterlichen Besitzungen lagen dicht neben einander, und die Jungen« waren unzertrennlich gewesen. Da» ändert« sich auch nicht, al» sie zusammen in die Kadettenanstalt kamen und später in das gleich« Regiment. Da» Schicksal meinte «» gut mit ihnen; denn auch al» die beiden Freunde heirateten, harmonierten die gegen seitigen Frauen ausgezeichnet, und die Freundschaft wurd« auch durch die Ehen nicht im mindesten getrübt. Tassilo von Altenberg hatte Heinrich Koltau» älteste Tochter zur Taufe getragen, und vier Jahre darauf er« wte» der Koltauer dem Freunde den gleichen Liebesdienst, nach der Geburt seines Sohne» Rudolf. Mehrere Jahre nach Rudolfs Geburt kehrte der Storch zum zweiten Male auf Schloß Koltau ein; wie ein rosige» Wunder lag die kleine Leonore in der großen, altväter lichen Koltauer Wiege. Rudolf von Altenberg, ein elf jähriger Knabe, konnte sich nicht sattsehen an dem kleine« Erdenwunder. Fast täglich ka» er herüberaeritten nach