Volltext Seite (XML)
<Ltz tl^eekckrnelc «Lwtlioker ^rtiieei uoä IlluLtretionoo vvrkotcnk) Schlanke, gestreckte Linienführung an Nachmittagskleidern. 2775 277« 2777 2778 277» 2780 Unsere MoSelle: besaß. Das Kleid zeigt die Io beliebte Kasaksorin. Sn Kniehöhe werden Aalten angelet,!. Halblanger Aermel, Epouleitenleile. Rr. 277S. Gr. 42. An» brombccrsarbenem Samt oder Krep- Satin ist diese» Kleid in Prinzcßjorm. Der große Kragen ist au» Lamö-Sioss Da» mittlere Vorderteil der Bluse reicht bi» unter Hüsthöhc. Don hier wird dem Nock eine schmale Dordcrbahn h Da» die»sähriste Nachmittagskleid zeigt zwei wesentliche Merkmale: enganliegende gestreckte Linienführung und Be tonung weiblicher Anmut. So kommt c», daß da» den Kör- perlinien folgende gürtellose Prinzeßkleid mit hochschliehen- der Halsaaruierung viel vertreten ist. Hie und da ragt au» »er seitlichen Kleidernaht ein ziemlich breiter Stossstreisen her vor, der rückwürt» oder auch seitlich zur Schleife gebunden wird. Der Rock ist bi» an» Knie eng und springt dann erst so Falten au». Hie und da, besonder» bei weichen Seiden oder Georgette bewirkt man die untere Rockweite auch durch Volant». Die Kleider sind in der Hauptsache einfarbig. Al» E» gibt Frauen, die dauernd darüber klagen, baß die Mod« «rr zu häufig wechsle. Die, stimmt nicht. In der Grundidee und Linienführung blieb sich die Mode seit mehreren Jahren gleich. Da» Einzige, was sich änderte, sind die an jedem einzelnen Klcid« zur Durchführung gelangenden Ideen. Weil ober Eiojsart, Snie und Schnitt seit mehreren Wintern die gleichen sind. Ist eine Umänderung nach dem jeweiligen Stand der Mod« leicht durchführbar. Nach der langen Periode von Sportlichkeit und unisormlerter Schlichtheit macht sich an den Nachmittagskleidern ein Hong zu orößerer Schmückung geltend. Der Zunder Zett, di« Anmut der Frau zu betonen und die weiblichen Vorzüge wieder in» rechte Licht zu setzen, findet dabei Ausdruck. So kommt e», daß die Nachmittagskleider diesmal eine etwa» reichere Forbenskala zu- lafien. Reben Schwarz und Braun sind «, Grau, oll« Farben von Blau und als Neueste» Grün in vielen Schattierungen. Wa» di« blau« Farbe onbclangt, so staunt man, wie viele Nuancen hierbei möglich sind. Das jugendliche, sehr beliebte Dunkelblau wechselt mit sattem Nachtblau und einem ins Rötliche spielenden Farbton, der der guten Wirkung wegen gerne mit rotem Aufputz versehen wird. Unter den Materialarten steht Crepe Satin an erster Stelle. Seine gute Wirkung, die in der Zusammenstellung der matten mit zwischengeletzt, di« oben spitz zuläuft und nach unten sich ver breitert. Rr. 2777. Gr. 44. An diesem Kleid wurde der Krep.Satin stumpf und glänzend verarbeitet. Dl« schmal« Kragen-Barnltur mit an geschnittenen Enden ist au» Siloer-Lamö. Rr. 277«. Er. 42. Kleid mit neuartigen Aermeln und einer schmalen PelzroUe garniert. einzig« Au»nahme ist Seid« la türkischer Musterung zu am»- nen, di« in kasakartiaer Verarbeitung vi«I« Anhängerinnen findet. Die breit gerippten Seiden und Samte legten die Idee, durch verschieden« Anordnung der Querstreisrn gute Wirkungen zu erzielen, nah«. Passen, Blenden und Knops- leisten bieten zu solcher Machart über««» reiche Gelegenheit. Al, neuartiger Kleideraufputz sind Lackeinsassungen am Halse und am Aermel, Blenden mit Litzenbesatz und Metall- stossbesätz« zu neunen. Auch der wiedererstandene Soitzeu- kragen, der sich aus Tast und Samt höchst geschmackvoll au»- nimmt, ist iu diesem Zusammenhänge anzuführea. Im All der glänzenden Seit« liegt, wird voll anerkannt. Daneben spielt gerippt« Kunstseide, die unter dem Namen Rlp» oder Ottoman im Handel ist, eine große Rolle. Schließlich müssen noch Tast, Georgette und Samt, diese drei niemals aus der Mode kom menden Malcriolorten, für elegante Nachm ttag»kleider angeführt werd«». Di« meisten Nachmittagskleider diese, Winter, sind gürtellos. Sie zeigen di« enganschließende, dem Körper solgende Prinzeh- sorm. Um den schlanken gestreckten Eindruck zu" steigern, läßt man das Kleid hoch zum Hals« Hinausrogen. Auch Hüstgarnie- rungen, besonder» m Form von Schößchen werden viel gezeigt. Das Schößchen geht entweder ringsherum, oder, was noch kleid samer ist, nur etwa zwei Hände vreit über die Hüfte. Aus diele Weis« wirkt der «ng« Rock noch schmäler, al» er eigentlich ist. Daß die Spitze, und zwar in jeder Art und Form beim eleganten Nachmittaaskleid vielsach anzutreffen ist, nimmt bei der aus frauliche« Aussehen eingestellten Mode.nicht weiter Wunder. Reizend z. B. wirkt ein schwarze, oder auch ein braunes Taft kleid, in da» au» gelblicher lüllspitze sowohl am blusigen Oberteil wie auch im leicht gebauschten Aermel zierliche Schleischen in krustiert find. Man verfertigt diesmal auch au» gewachster Seiden Rr. 277». Gr. 44. Metalldurchwirkter Wollstoff ward« za dies«« Kleid verarbeitet. Di« seitliche schleife ist au» Metallston. Halb lange, den Seitenteilen angeschnitten« Aermel, di« aus Wunsch durch hoh« Stulpen ergänzt werden können. Rr. 27«. Er. 44. Kostüm-Kleid, eignet sich für den Nachmittag E» ist au» schwarzer Moiree-Seide. Ein Volant umzieht den Hals, reicht bi» zum Gürtel. Das Schößchen ist gleichsoll» volant artig. gemeine« läßt sich sage«, daß hie Rockliing« gewachsen ist. Diele Nachmittagskleider zeigen nur halblange Aermel. Aus diese Weise wirkt da» Kleid al» richtiger Gesellschast»anzug. Dl« Dorlieb« für Schwarz ist immer noch unverkennbar, doch beginnen bläuliche «ad grün« Farbaüaac« al» Konkurrenz aufzutrctea. Die Drrbindunq von Georgette mit Samt, von Spitze mit Seid« und von seinem Tuch iu Miederrockform mit Spitzen- oder Ehissonelnsätzen spielt nach wie vor ein« große Rolle. Der dunkle Rrpttlleder- sowl« der Lackschuh kommt bei solchen Kleidern zu seinem alten Recht. spitze, vornehmlich in Schwarz, Kleider, die bereit» ein Mittelding zwischen Tee- und kleinem Ab.nbanziig bilden. Besonder» wo der Aermel nur halblang ist, wird dieser Eindruck aut gewahrt. Daß man Georgette und insbesondere Samt mit Plastron, au» rosa oder elfenbeinfarbener Loitze vorteilhaft zieren kann, und daß sogar der Spitzenkragen wieder ousersiandcn ist, erscheint nur al, logisch« Folge dieser Richtung. Als besonder« Neuheit jcdoch sind Mriallstoffe zu nennen. Auf schwarzer Seide, zu sparsamen Kleiderausoutz verarbeitet, nehmen sie sich vorzüglich au». EM« große unregelmäßig wirkende Klaop« au» gestepptem Silderlamt kann ein schwarze, Crepe de Chine- Neid hochelegant gestalten. Wer «in ärmellose» Abendkleid zu einem T«ekle»d umsormen will, kann do» durch Darüderzieden einer schlichten Lamtjacke bewirten. Di« sommerlich« Mod« oer stachen Leinenkragen setzt sich letzt al» breit« gesteppt« Blenden au» Metollstoss fort, Diese wirken kaum mehr wie Kragen, son dern vielmehr wie Soitelpassen. Auch sonst werden Blenden gern« angebracht. Wo e» onaeht, werden sie durch Seidenttess«, Litzenbesah oder Paspelvorstoß besonder» augenfällig gestaltet. Auch Muriel di« aus Seidenlitzen oder zu Zöpfchen geflochtenem Samtband hcrgestellt sind, leiten ihren modischen Ursprung voa der gleichen Idee ab. VS« »»ISUüiGKGKtt« Ueberfpanntheit und Nüchternheit. Acußersto Sachlichkeit und Geradlinigkeit des Denkens eroberten sich die Welt. Die Menschen sind nüchtern und denken sachlich. Für überflüssige Reden und Gedanken, ja für nicht ganz gerad linig« Gefühle fehlt heute jegliches Verständnis. Der unvor eingenommene Betrachter, der zwischen Nüchternheit und Ueber- treibung, den beiden Gegenpolen, zu urteilen hat, wird ersterer den Vorzug geben. Sachlichkeit kann niemals geschmacklos wer den; sie kann nicht verletzen und wohl nicht so ausarten, daß sie peinlich empfunden wird. Bei der Ueberircibung aber ist das nur zu ost der Fall. Affektierte Menschen merken nicht, wenn sie lächerlich erscheinen. Dom gehobenen Gefühl bis zum Unverständ nis der Umwelt, „vom Erhabenen bis zum Lächerlichen", wie e« der klassische Spruch so schön ausdrückt, Ist es nur ein kleiner Schritt. Der Ucberspannte verliert allzulcicht den klaren Kops, tzi« sichere Denkungsart, das unbeirrbare Gefühl, wieweit er gehen darf; sed« zu starke Entblößung de» Befühl» ist letzten Ende» unschön. Sie veschämt den Andern, ohne daß der De- ireflendo seine Blöße merkt. Da» Einfühlungsvermögen in Andere ist oei Menschen, die zu Uebertreibungen neigen, nicht stark genug entwickelt. Eie können nicht beurteilen, bi» wohin der Partner zu folgen vermag, und wo sich die letzten Spuren fremden Mit gefühl» und Anteilnahme verlieren. Ganz falsch ist es. Frauen mehr Uebertreibungen nachzusagen als Männern. Hieroei ist nicht das Geschlecht maßgebend, son dern das Aller. Der Jugendliche neigt weitaus mehr zu Ueber- spanntheiten al» der Erwachsene. Die Gefährlichkeit der Lnt- wicklungsjahre liegt la in der Hauptsache darin, daß man noch nicht in der Lage ist, in Gedanken. Wünschen und im Gefühl jene Grenzen zu ziehen, die da, spätere Lenen unbedingt diktiert. Der Backfisch von einst, der mit größter Zähigkeit und Ausdauer Schwärmereien und Wunjcliiräume in sich nährte, ist zum Glück im Aussterben. Denn der Zug unserer Zeit, ihr praktisches Den ken und die auf Sachlichkeit gerichtete Betätigung der Jugend ¬ lichen überbrücken diese gefährlich« Zeitspanne in wohltuender Weise. Heut«, wo unter der Iugenv Kameradschastlichkett und da, Gefühl enger Verbundenheit herrscht, kännen unbelauschte Ge danken und Eigenbrödeleien, der oest« Nährboden für Ueber- Ipanntheit und Schwärmerei, kaum mehr Platz greisen. Dazu kommt noch die auf Nüchternheit aestelll« Modenjtrömunz, die sich nicht nur im Anzug, in den Gebraachsgeaenständen de« täg lichen Lebens, sondern auch im Slil, Sprachschatz und Kultur leben äußert. In diese in der Lust liegende Einstellung wird jeder von uns miigerissen; die Folge davon lst Beherrschtheit und Mäßigung de« Gefühl». Dar große Pathos, die Geste und da» kräftige Wort gelten beute al, unschön. Freuden- und Schmerz, ausbrüche werden hinrongehalten und möglichst wenig zur Schau getragen. Denn auch dazu kann man sich erziehen. Da» Gleichmaß de» Gefühls, die Stetigkeit und Gleichmäßigkeit der Stimmung werden mit Recht anaestrebt. Die Ansicht von einst, daß Nüchtern heit den Geist und Witz unterbindet, ist geschwunden, denn man weiß, daß Uebertreibung und Ueberfpanntheit ganz im GezenteU «inen Mangel an Feingefühl darstellen. Lt »eelaMchuwmutter nur für Abonnenten. Mäntel. Kästüwe. Kleider 0L0 SU «>1«. Röcke. Kladergardrrode. Wäsche 0F5 M. L» bezieh«» durch die Geschäftsstelle.