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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193311251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331125
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-25
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1933
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Die Evangelischen im neuen Staat. sek. Professor Ernst Forst ho ff, Frankfurt a. Main schreibt Im „Sonntag-Morgen"': Der Anspruch des n«uen Staate», total zu s«in, die völlige Besitzergreifung vom Volk, ist nur an «tn«r Stell« auf ernsthaften Widerstand gestoßen: tn der «vangelischen Kirche. Die bewegten Wochen Liese» Sommers waren er füllt von Auseinandersetzungen -wischen den Deutschen Christen und kirchlichen Gruppen, die dem staatlichen Tota litätsanspruch die Berufung auf da» Bekenntnis entgegen setzten. Der Kampf endete, wie vorauSzusehen war, mit dem Siege der Deutschen Christen. Er hat in der Form, in der er in diesem Sommer geführt wurde, mit der Er richtung -er Reichskirche seinen Abschluß gefunden. Aber damit ist natürlich da» eigentliche Problem, der tiesste und letzte Gegenstand der Auseinandersetzung, nicht erledigt: das ist die Frage nach der Stellung der Kirche im nationalsozialistischen Staat. Sie ist immer noch gestellt und hat ihr volle» Gewicht behalten. Nur ist es jetzt mvg- lich, tn «ine -er unmittelbaren Aktualität entrückte Er örterung «inzntreten. Die Kirche war liberal. Es will uns scheinen, daß die Kampfe der zurückliegen den Monate — soweit sie auf -er Seite -er Gegner -er Deutschen Christen au» echter Gorge um da» Bekenntnis, nicht ans Gründen der politischen Opposition geführt wur den —, nicht diesen Grad der Leidenschaftlichkeit erreicht hätten, wenn man sich auf die Geschichte des Protestantis mus und ihre Folgerungen für heute besonnen hätte. Biel zu sehr wirkte bei unserem Staat noch in Sprache und An schauung das 10. Jahrhundert und seine Gestaltung des Verhältnisses von Kirche und Staat nach! Bereits im 10. Jahrhundert hatt« sich die grundsätzliche Scheidung von Staat und Kirche vollzogen, sic war die Folge der ltveral- rcchtsstaatlichcn Entwicklung, die dem Staate das zum Leben Notwendige (Religion, Kultur, Wirtschaft usw) ent zog und ihn als einen substanzlosen Apparaturstaat vom wirklichen Sein des Volkes trennte. Diese Trennung ist heute als Folgeerscheinung des liberalen Freiheitsdogmas erkannt. Es wurde durch die nationalsozialistische Revolu tion begreiflicherweise im Verhältnis Staat-Wirtschaft, Staat-Wissenschaft, Staat-Kultur beseitigt. Wenn es bei der Kirche nicht so ohne weitere» gelang, den .liberalen Dualismus zu überwinden, dann war der Grün- dafür wohl vor allem der, daß dem sterbenden theologischen Liberalismus von der durch Karl Barth geführten theolo gischen Richtung «ine starke Hilfe zuteil wurde. Ti« Barthsche Theologie ist gewiß alles andere als librraltstisch, denn sie wendet sich radikal gegen jede Selbstherrlichkeit des Menschen. Aber politisch gesehen bedeutete sie darum eine starke Wiederbelebung liberaler Gründsorderungcn, weil sie den.Menschen ausschließlich in einer isolierenden Mensch-Gott-Beziehung sieht, ihn den gegebenen Bin dungen und Verstrickungen des irdische» Daseins zu ent reißen sucht oder diese Bindungen zum mindesten nicht kennen will. Sie versehlt darum den wirklichen, daseins» verstrickten Menschen, fei er Staatsmann, Bauer. Arbeiter, Vater, Sohn oder ivaS sonst immer. Staat und Kirch« schließen sich nicht auS. Machen wir uns frei von allen künstlichen und unwirk lichen Trennungen. Geben wir di« mechanische Gegenüber stellung von Kirche und Staat auf. Versuchen wir, beide nicht mehr in einem abstrakten und lebensfernen Verstand, sondern in ihrem wirklichen Dasein zu sehen. Tann wird klar, daß di« Antithese Staat-Kirche tn ihrer überkommenen Fassung die Wirklichkeit tn keiner Weise trfsst. Tenn Staat und Kirche bestehen in dem gleichen Irdischen Raum, getragen von den gleichen Menschen, dem einen Volk. Dieses Volk kann man nicht teilen in «in beziehungslose» Nebeneinander von StaatSvolk und Kirchenvolk. Ebensowenig hören die Glieder der Kirche, wenn sie in Staatsämter eingctrcten sind, ans, evangelische Christen zu sein. Ter undurchsührbarc Versuch des Liberalismus, die Fülle des menschlichen Taskin» sozusagen in Abteilungen zu zerlegen (politischer Mensch, wirtschaftender Mensch, religiöser Mensch «sw.s, bat sein Ende gefunden. Es gehört zur Ucbcrivindung des Liberalismus hinzu, daß diese Ein heit wiederhergestellt wird. Auch die Kirche ist dem liberalen Irrtum im 19. Jahr hundert verfallen. Friedrich Gogarten stellt in seiner soeben zur rechten Zeit erschienenen, überaus aufschlußreichen Schrift Einheit von Evangelium und Volkstum? (Hanseatische Verlagsanstalti zutreffend fest: „Man wird sagen müssen, daß der geistige Habitus der Kirche dem in leinen, geistigen Wesen privaten Menschen -es 19. Jahr hunderts «rstaunlich «ntspricht. Di« Kirche hat sich in «iner jahrhundertelangen Ent- Wicklung ganz auf diesen privaten Menschen eingestellt, und so, wie sie, seit dem Pietismus, das Religtöie ver- standen hat, ist Liese» zur tiefsten Begründung und Recht- fertignng der privaten Existenz geworden." Gibt man den religiös-privaten Menschen und die ihm entsprechende Selbstherrlichkeit der Kirche auf, sieht man -en Menschen wieder in der ganzen Fülle seines irdischen Dein», dann entfallen notwen-tg auch die Wendungen reli- giöS-politifch und Staat-Kirch« in ihrer bisherigen Bebeu- tnng. Dann stellt sich der Staat wieder dar als das alles umfassende irdische Gesetz, und an die Stelle der Kirche tritt das Reich, da» nicht von dieser Welt ist. Beide, Staat und Reich Gotte», erscheinen al» alle» umfassende (totales Be reiche, die sich aber nicht ausschließen, weil sie aus verschie denen Ebenen bestehen und sich darum nicht berühren. Gogarten führt aus: „Die Forderung der Kirche nach Selb ständigkeit kann gegenüber dem totalen Anspruch de» Staates auf -en Menschen nur dann Berechtigung und Sinn haben, wenn die Kirche nicht innerhalb der Totalität des staatlichen Anspruchs selbständig sein will, sondern wenn sie in einem anderen Sinn als der Staat -eu Menschen total in Anspruch nimmt." Kirch« und „sichtbare Kirche". Die sichtbare evangelische Kirche ist von dieser Welt, sie ist als irdische Einrichtung nicht Gegenstand des Glaubens ober kultischer Verehrung. Sie kann ihre Gestalt wandeln, ihre Organisationssormen ändern, sie bleibt Kirche, sofern in ihr das Wort Gottes recht verkündet und das Sakrament recht verwaltet wird. Die äußere Form ist irdisch, wandel bar und damit etwas Politisches. So mar auch die Resor- nration ein politischer Vorgang, und es ist für den Prote stantismus vou entscheidender Wichtigkeit, sich dessen bewußt zu bleiben. Indem der totale Staat die äußere Kirche er greift, vollzieht er — solange das Bekenntnis nicht ange tastet wird — keinen „Eingriff von außen", „politisiert" er nichts, was nicht seiner Natur nach schon politisch wäre. Freilich wird damit allem Kultur, und Sozialkirchentum ein Ende bereitet, die Kirche wird wieder verwiesen auf die Botschaft von dem Reich, das nicht von dieser Welt ist — aber welcher Protestant wir- da» bedauern und wir- zögern, darin einen im eigentlichen Sinne reformatorischen Vorgang zu begrüßen? Das evangelische Bekenntnis ist durch Rcichssynode und ReichSbischof erneut bekannt worden. Der Staat ist gewillt, e» zu achten und zu schützen. Uebergriffe im einzelnen so weit sie Vorkommen, werden sich nnichiver abstellen lassen. Nun steht die Regelung der äußeren Rcchtsbczichungcn der Kirche im Staat und zum Staat noch au». Es handelt sich hier um einen OrbnungSbereich, der ausschließlich di« irdische, sichtbare Kirche ersaßt. In ihm bat der Protestant das Recht, als politischer Mensch aüszutrcten. Hier gilt der Totalitätsanspruch de» Staates. Die Totalität ist kein bloß formales Kriterium de» heutig«» Staate». Tie Totalität drückt vielmehr aus, daß wir nach Jahrhunderten der Uneinigkeit, nach immer wieder holten heroischen und tragischen Versuchen, ihr ein Ende zu machen, endlich ein in einem Staat verfaßte» deutsche» Volk geworden sind. Diese» kostbare Geschenk der Einsicht zu hüten, um «S kommenden Geschlechtern zu bewahren, tft für jeden Deutschen da» oberste verpflichtende Gesetz. Kirche ist kein Partner außerhalb. Ein« evangelisch« Kirch«, -t« über ihren Bekenntnis- auftrag hinaus für ihre sichtbare irdisch« Erscheinung Selb ständigkeit, Autonomie in Anspruch nimuri, zerstört die staat liche Totalität. Denn diese duldet keine wie auch immer geartete Beschränkung. Darum darf die Kirche die Rege lung ihrer äußeren RechtSbeziehungen nicht im Wege eine» Vertrag» mit dem Staat suchen. Ein Vertrag mit dem Staat würde voraussetzeo, daß di- ermngelische Kirche dem Staat gegenüber eine äußerliche Rechtsstellung bezieht, die außerhalb der staatlichen Totalität liegt. Denn inner halb der Totalität kann e» keine Selbständigkeit, sondern nur die einheitliche Unterordnung unter die Hoheit -et> Staats geben. Tie Kirche würde damit versuchen, eine Sicklung zn behaupten, die sie unier der Scheinhcrrschast de» p.uralist'schen Parteienstoate» notwendigerweise, aber nicht unbedingt zu ihr:m Nutzen erstreben mußte. M t anderen Worten: Ter Abschluß eines Vertrage» mit dem Staat würde einen eklatanten Rückfall In den Pluralismus bedeuten, dessen Ueberwinduug das höchst« Ziel und größte Verdienst der nationalsozialistischen Re volution gewesen ist. Diese Erkenntnis darf durch keine unangebrachte Ver weisung aus die katholische Kirche und da» Reichskonkordat mit ihr verdunkelt werben. VW rWgen IIWW M Mekii. TK. J«-e Mutter wird heute in GänglingSvflegeunter- »ckiet und erhält genaue Anweisungen, wie sie ikr Kindchen nähren, reinigen, kleiden, betten, vor Krankheiten schützen uiw. soll. Für dies« körperlich« Pflege des jungen Erden bürgers bestehen seit langem seste Richtlinien. Die Mutter rät der Tochter, da» Neugeborene schon tn lxr ersten Nacht schreien zu lassen, damit e» sich nicht nach wenigen Wochen »u einer Plage entwickelt, und jeder Mensch weiß, daß man dem Kinde zu erst eine .Klapper zum Spielen gibt. Aber Kenntnisse über die psychologische Behandlung de» Kinde» sind sehr viel weniger verbreitet und doch ist der Grad der persönlichen Teilnahme auch schon bei den Zwei- und Vier jährigen für das körperlich« Gedeihen des KindeS fast »och ausschlaggebender al» die bloße Pflege. Darauf macht die bekannt« Kinder-Psychologin, Eharlott« Bühler in einem Aufsatz de» „Querschnitt" aufmerksam. Man hat die Wich tigkeit der seelischen Einwirkungen ans da» Kleinkind in Amerika durch, interessante Versuche bewiesen. Eine Gruppe von Kindern wurde unter vorzüglich«» Bedingungen in einer Anstalt gehalten, jedoch io, daß sich di« Schwestern nickt mit den einzelnen Kindern befaßten, nicht viel mit ihnen sprachen, ihnen keine Zärtlichkeitsbeweise gaben, dabei ober alles gewissenhaft taten, was zur Pflege und Be schäftigung des Kindes nötig ist. In einer zweiten Gruppe von Kindern wurde neben der guten körperlichen Pflege auch eine individuelle Behandlung durchgeführt, indem dje Schwestern mit den Kindern spielten und ihnen Zärtlich keiten erwiesen. Nack! einem halben Jahr hatte die zweite Gruvve vor der ersten nick» nur in der geistigen sondern auch in der körperlichen Entwicklung einen gewaltigen Vor- lvrung. Ein solcher Unterschied würde in einer anderen Altersstufe niclll to deutlich hervortreten, wie bei den zwei- bis vierjährigen, denn gerade in vielem Stadium ist das Persönlich« Eingehen auf das Kind geradezu das Lebens- elixier. Diele Erkenntnis hat die wichtige praktische Folge, das man in der öffentlichen Fürsorge ansängt, die Er ziehung in «iner Familie gegenüber -er Anstalt zu bevor- veaevt et»» Seat NW als Sriirisf In Noti zugen. Gerade für da» Kleinkind ist das Familien leben uneriätzlieh, und wenn es nicht in der eigenen Familie aufwacki«n kann, so soll ihm wenigsten» der innige persönlich« Zusammenhang mit gutwilligen Menschen unter durchschnittlichen Verhältnissen geboten werden Denn dieser Faktor ist auch durch die bestgesührte Anstalt nicht zu ersetzen. „Dieser persönlich« Kontakt, der Besitz geradezu einer geliebten Perlon, ihre ganz« persönlich« Zuneigung und Hingabe ist für da» Kind deS Vorschulalters da» Wesent lichste," sagt di« Verfasserin. Daraus ergibt sich also, von wie ungeheurer Bedeutung die Mutterliebe für das Kind bei seiner frühen geistigen Entwicklung ist. Der Um gang mit Kindern im Schulalter muß anders lein. Mit ungefähr 6 Jahren beginnt sich nämlich ein neues Stadium anzubahnen, dessen Vollendung als „Werkreise" bezeichnet wird. Darunter versteht man, daß ein Kind von «elbst den Wunsch hat, au» einem Stoff, den man ilpn in die Hand gibt, «twaS herzustcllen. Das werkreife Kind bat l>estiminte sachliche Pläne, und diese neue Einstellung zum Leben ändert auch seine Beziehungen zum Mensche». Das Kind fängt jetzt an, di« anderen unter sachlichen Gesichts- punnkten zu leben und zu beurteilen. Zudem hört bei dem Schulkind der Erwachsene auf, die wichtigste Quelle der Erlebnisse zu bilden, die durch den Umgang vermittelt werden: das Schulkind wendet sich seinen Altersgenossen zu. Daher ist bei der Behandlung des Schulkindes nicht mehr das persönlich« liebevolle Eingehen, das einzige, was not tut, sondern von nun an wird gemeinsame sachliche Be tätigung bis zu einem gewissen Grade ein tragendes Element der Beziehungen werden. 8orsclie<;ke Vom Sofa bi» zur Eouchi. Ein Möbelstück, daS wir unter den Sammelbegriff Ruhebett bringen können, ist einem besonders starken Namenswechsel unterworfen. Im 17. Jahrhundert kam über Frankreich da» Wort Sofa zu uns; es ist aus dem arabischen „susfa" entstanden und bedeutet: «ine Polsterbank zum Ruhen. Im 18. Jahr hundert tauchte das Wort Ottomane auf, die weibliche Form zum französisch«» ottoman ----- türkisch: e» bedeutet also nur türkisch«; da» Hauptwort Lagerstätte ist zu er gänzen. Wie aber kommen, so fragt man belustigt, die Türken dazu, bei uns als Lagerstätte herhalten zu müssen? Die Lebenswege der Türken verlangte auch für den Tag eine bequeme Ruhestatt, und io übernahm man im Abend land für ein Sofa ohne Lehn« die Bezeichnung Ottomane. Auch aus dem 18. Jahrhundert stammt das arabisch persisch« Wort Diwan, ein Wort, das in seiner Bedeu tung immer mehr eingeengt worden ist. Ursprünglich bedeutet Diwan Versammlung, StaatSrat, Gerichtshof; später nennt man die Prunkräum«, in denen die Ver sammlungen tagen, Diwan und schließlich die niedrigen Polstcrbänke, die an den Wänden dieser Räume stehen. Eine ganz andere Bedeutung des Wortes „ein Buch mit mehreren Blättern", ist uns au» Goethe» Westöstlichem Diwan bekannt. Gleichseitig übernahmen wir über Frank reich das Wort Kanapee, das jm Efegensatz zu Diwan seine Bedeutung erweitert hat. Es kommt vom grie chischen konopeion ---- Mückennetz (konops ---- Stechmücke). Der Name sprang von vielem Netz auf das Ruhebett über, wo der Schlaf unter dem Netz gehalten wurde. In dem einst v.ielgeUmgenen Liede „Das Kanapee ist mein Vergnügen" mit dem Kehrreim „Die Seele schwingt sich in die Höh', Der Leib bleibt auf dem Kanapee" ist djelev Nome verherrlicht. — Von Frankreich kamen später die Bezeichnungen Ehaiielongue --- Langstuhl, Eauieuse ---z Plauderlosa: und Busch hat die Bergsre unsterblich ge macht durch de» Vers: „Komm geliebter Herzens'ü-atz, nimm auf der Bergsre Platz!" Heute hat sich« aus Eng land die Eoucki eingelchlichen und alle anderen Namen verdrängt. Das alte deutsch« Wort Faulbett scheint end gültig vergessen, obwohl Goetl,« seinen Faust sprechen läßt: „Werd' ich beruhigt i« mich aus ein Faulbett legen, Do ler e» gleich um mich getan!" Da» ebenfalls alt« Lotterbett lebt wenigstens noch in Wien. Warum aber nichit Ruhebett oder das von Kindern gclci>asteue Liege? K. v. K. „Wir lind im Besitz« Ihre- Schreiben»." Häuser, Tiere, Schimucksachen, Bücher, Werkzeuge untz viele andere Dinge lind Besihgegenstände. Tie können von einer Hand zur anderen übergehen, allo ihren Be sitzer wechseln. Auch Briefe find als Besitzstücke anzu- leken, sobald sie Einzelwert haben, zum Beispiel Hand« schalsten berühmter Männer, Briese, die Versprechen, Ver einbarungen, Verträge, Anklagen, Beleidigungen und ähn- lickes enthalten. Der vbcnstebende Satz aber, mit dein w viele Kausmannsbrief« unserer Zeit anfangen, enthält eine BegriffSverweckRung. Man w,ll dem Absender den Smvfang leine» Briese» anzeigen Man will jedoch nicht auSdrücken, daß man jetzt an dem Brief einen Belitz habe, oder daß das Schriftstück «einen Besitzer gewechselt babe (zum Beispiel: Erst besaßest du e» — jetzt besitz« ick, es). Sstenn einer seinem Freunde zum <Seburt»täg eine Uhr gesandt hat und er wissen will, ob sie auch angekommen ist, dann wird er nick« fragen: „Bist dn int Besitze meine« Gesck«nke»?", sondern: „Hast du mein Ge schenk erhalten?" In Geschäftsbriefen sollt« mau alst» »ckireiben: „Dir baden Ibren Brief vom . . . er Halter?'. (Die ganze Redewendimg ist freilich überflüssig, denn durch die Antwort auf den Brief beweist man ja, daß er angekomnren ist! Ueberbauvt wird „besitzen" oft da angewandt, wo „baden" gemeint ist. „Der Motor besitzt «ine Stärk« von 30 PD." Kraft und Stärke lind begriff lich« Dinge, die man nickst besitzt, sondern bat. So wenig wie man sagen kann: Ich besitze Sehnsucht, ich besitze Kopfweh, so wenig kann man sagen: „Der Wagen besitzt SO PS. Zumal leblow Dinge besitzen nickst, di« haben nur. MW: Der Motor bat 30 PS Di« Märke sparen wir un»; denn da PS. schon Pferdestärke beißt, wäre es umständlich, zu sagen: Der Motor bat eine Stärke von 30 Pferdestärken. Alfred Neuland. WktW Molk. Die Reinigung vvn Aluminiumtövken ge schieht mit reinem Wasser nebst einer Duver Kernseife. Alle« andere, z. B. Soda, Zitronenschalen, oder ähnliches usw. ist überflüssig, weil es das Metall angreift. Wird sach gemäß umgegangen, wobei heftige Stöße, die Beulen, Ein- druckSstrllen, Unebenheiten verursachen, unbedingt vermie den werden, ist die Lebensdauer der Aluminiumtövse fast unbegrenzt, die normale Abnutzung äußerst gering. Glänzend gewordene Stellen an Kamm garnstoffen lassen sich beseitigen, indem man sie mit verdünntem Salmiakgeist (1 Teil Salmiak auf 10 Teile Wasser) tränkt und dann mit einer Bürste, die in warme» Wasser getaucl«t ist, tüchtig auSbürstet. statt den Sal- nstaklöluna kann man auch Gallseife verwenden. Die Flecken sind dann nochmal» in reinem Wasser nachüu- wa>ck«n. Schlickte, weichfallende Frisur! Zu dem weichen Samt, weickiastenden Wollstoffen und Bernstein der jetzigen Mode paßt eine schlichte, weichfallende Fri sur; auch Löckchen sind wieder beliebt! Blonde Löckchen nehmen sich zu schwarzem Samt und Bernstein aller liebst aus. Für doS Wachstum deS Haares kann man Fronen empfehlen: vor dem Schlafengehen das Haar sorg fältig zu kämmen und zu bürsten. Dann flechte man «S lose. Morgen« muß man «S dann ebenfalls sorgfältig bürsten. Dadurch wird der Haarboden angeregt und das Haar kann besser gedeihen. Luft und Licht sind für das Haar ebenfalls von Vorteil. Auch sollte man daS Haar nickt mit allzuviel Nadeln, Kämmen und Spangen be schweren; denn dies würde für die Kopfnerven schäd lich lein und bei Frauen, die an Kopfschmerzen leiden» das llebel vergrößern. Walser flecken in schwarzen Spitzen und Krepp. Mit gewöhnlicher Tinte oder auch Renovierungs schwärze iibertnpft man die Flecke leicht. Dann legt inan den Stoff über «in Stück alte, scklwarze Seide auf das Plättbrett und steckt «S straff fest, bis es trocken ist. Federn kräuselt man, indem sie befeuchtet und dann vor der Ofenhitze hin und her geschüttelt werden, daß sie sich locker aufbauschen. Dann wirft man eine Hand voll Solz oder Zucker aus glülwnde Kohlen und fielst in dem entstehenden Dampf die einzelnen Fasern über den Rücken eines Mesters oder einer Schiere. K i n d e r l v i e l z« u g muß von Zeit zu Zeit mit Seiwnwaster gewaschen werden. Besonders Stoff- und Felltreoe lind mitunter LefährliLe ÄaziUensänaer!
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